Dix-sept mois von Rose-de-Noire (Siebzehn Monate) ================================================================================ Kapitel 8: Dessert surprise --------------------------- „Das macht doch nichts. Aber nur, weil du es warst.“ Meine Stimme klingt samten und dunkel. Jasmine blickt mich einen kurzen Moment, erstaunt an und sagt dann mit einem betörenden Lächeln: „ Ich nehme diese Aussage, als Herausforderung – DAS ist dir hoffentlich klar, Mon chèr*?“ DIES, hat sie nun nicht wirklich gesagt... oder? „Wie war das? Du hast gekocht...“ während ich sie immer noch entgeistert anstarre, hat Jasmine sich bereits erhoben und nach meinem Arm gegriffen, „... das hört sich wunderbar an.“ Ich nicke und führe sie langsam Richtung Küche – sie steht noch immer sehr unsicher, auf ihren Beinen. Erst als sie mir so nahe ist, bemerke ich den schwachen Lavendelduft – Jasmine, hat zweifelsohne, meine Seife benutzt. – Dabei hatte ich ihr extra eine Rosenseife besorgt. Als Jasmine stolpert, fasse ich mir ein Herz und hebe sie auf meine Arme, sie schlingt ihre Arme um meinen Nacken und – küsst mich; als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Der Kuss ist nur ein flüchtiger, sanfter Hauch auf meinem Mund – und dennoch, mein Herz beginnt zu rasen. „Es tut mir leid, dass du mich schon wieder tragen musst Erik.“ Mir nicht... „Aber, das tue ich doch gerne, Jasmine...“ ich erschrecke ab dem heiseren Klang meiner Stimme. „Ich hoffe, du magst Lachs an Weissweinsauce zur Vorspeise...“ „Vorspeise?!“ sie klingt beinahe schockiert, „Ich liebe Lachs. Was gibt’s zum Hauptgang?“ Ihre Stimme so nah an meinem Ohr und ihr Atem auf meiner Haut hinterlassen ein wohliges Kribbeln. Als ich ihr antworte, ist meine Stimme etwas zu hoch: „Lass dich überraschen...“ ich entlasse sie sanft – und höchst ungern, wieder aus meinen Armen, als wir die Küche betreten. Ihren Stuhl zurecht rückend, frage ich leise: „Darf ich dir einen Weisswein zum Lachs und Bordeaux zum Hauptgang anbieten?“ Erstaunt bemerke ich, wie Jasmine sich leicht schüttelt. „Sei mir nicht böse Erik, aber ich mag keinen Weisswein... “ Jasmine lächelt verlegen und blickt mir direkt in die Augen. „Dann halt gleich den Bordeaux... wenn du magst...“ „Das war köstlich, danke Erik!“ Mein Blick sucht über den Tisch und die Kerzen hinweg, denjenigen von Jasmines grünen Augen. Ob es am Wein liegt oder an der seltsamen Atmosphäre im flackernden Halbdunkel des Kerzenscheins - ich bin unfähig, meinen Blick von ihr zu lösen. Jasmine sitzt etwas zurückgelehnt auf ihrem Stuhl, ihre langen Beine übereinander geschlagen, das halbvolle Weinglas in ihrer schmalen Hand drehend und mit einem unergründlichen Lächeln auf den Lippen. „Warum, ausgerechnet ich?“ Meine Stimme ist nur ein leises Flüstern. Jasmine blickt mich nur weiterhin an und – als ich bereits denke, dass sie mir nicht antworten würde, sagt sie sehr leise und bestimmt: „Weil ich DICH liebe, DIR vertraue und DU einfach du bist.“ Sie steht auf, während ich sie fassungslos anblicke und nicht weiss, wohin mit den Gefühlen, die auf mich einstürzen. Jasmine steht nun vor mir, ergreift meine Hand und – geht vor mir auf die Knie. Erschrocken blicke ich auf sie hinunter, nur, um mich in ihrem Blick zu verlieren. „Erik, ich weiss, dass gehört sich nicht. Und ich weiss auch nicht, ab ich die richtigen Worte finde...“ meine Brust krampft sich schmerzhaft zusammen, als ich den ernsten Ausdruck in Jasmines Augen sehe. Jasmine holt tief Atem, bevor sie weiter spricht: „Ich will mein Leben gemeinsam mit dir verbringen, jeden Abend in deinen Armen einschlafen und morgens an deiner Seite aufwachen...“ Jasmines Stimme wird immer leiser ehe, sie ganz erstirbt. Ich kann es nicht fassen, beginne unendlich langsam zu verstehen, was sie gerade gesagt hat, sehe ihren hoffnungslosen, erwartungsvollen Blick. Und - weil ich unfähig bin, auch nur ein Wort zusagen, bin nun ich es, der vor ihr auf die Knie fällt. Ich ziehe sie in meine Arme und überschütte ihr Gesicht mit Küssen. Ihr Blick hellt sich schlagartig auf. „Ich lasse dich nie wieder gehen.“ „War das ein Ja, Erik?“ Sie lächelt mich strahlend an – ich habe nie gewusst, dass ich, soviel Glück empfinden kann. „Wenn das eine Frage war, dann...“ weiter komme ich nicht, denn sie küsst mich. In einer Weise, dass ich dankbar bin, bereits auf dem Boden zu sitzen. Als sie sich wieder von mir löst und wir uns, nach Atem ringend, in die Augen blicken. Stelle ich Jasmine, die Frage, welche mich seit Wochen beschäftigt. „Jasmine, graust es dir nicht vor mir?“ Sie blickt mich entsetzt an, - und ich füge noch an: „Christine wollte nicht einmal, dass ich sie berühre...“ Watsch – Der Schlag trifft mich hart und unverhofft. Jasmine springt auf und funkelt mich zornig an: „Erik! Wage es nie wieder, hörst du? NIEMALS-WIEDER, mich mit dieser Christine zu vergleichen. Und: NEIN, es graust mich nicht vor dir...“ ihre Stimme klingt unendlich sanft, als Jasmine sich nach vorne beugt, ihre Hand auf meine schmerzende Wange legt – und in mein Ohr haucht: „ Im Gegenteil, ich würde am liebsten über dich herfallen!“ *mein Lieber Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)