Dix-sept mois von Rose-de-Noire (Siebzehn Monate) ================================================================================ Kapitel 12: Licht im Dunkel --------------------------- Draussen ist es kalt und die Mittelaltersaison ist vorüber… Also, viel Spass. Vorausgesetzt, dass überhaupt noch wer Interesse, an der Story hat… LICHT IM DUNKEL Kalt. - Ist mein erster Gedanke als ich erwache. Also, rücke ich verschlafen etwas näher an Jasmine heran. Sie seufzt leise und wendet sich in meinen Armen um: „Bonjour, mon rêve. Du bist ganz kalt...“ „Bonjour, mon cœr.“ Kein wunder, bin ich kalt - denn Jasmine hat sich, wieder einmal, im Schlaf, in unsere ganzen Decken gewickelt. Langsam hebt sie ihre Hand und streichelt über meine Wange, ich versuche sie noch etwas näher an mich heran zu ziehen: „Du hast die Decken, ganz klar für dich beansprucht, Liebling...“ Jasmine lächelt mich an und flüstert leise: „Entschuldige, Erik...“ dann drückt sie mir einen sanften Kuss auf den Mund. Ihre Hand legt sich auf meine, fährt sanft über die Innenseite meines Unterarmes, mit ihrem Finger umrundet sie, gedankenverloren, die kleinen, unzähligen Narben, welche meine Morphiumspritzen hinterlassen haben. Ihr Blick sucht den meinen, leise, fast unhörbar haucht Jasmine: „Ich bin so unglaublich stolz auf dich, mein Liebster. Nicht viele Menschen, besitzen die Kraft, solche Dinge alleine zu beenden...“ Ich lege sachte meine Hand an Jasmines Wange: „ Ich war nicht mehr alleine...“ Leise und zärtlich erwidert Jasmine: „Erik, je t’aime.“ Sie lehnt ihre Stirn gegen meine und ihre Augen funkeln mich an, bevor sie mich erneut küsst - sanft und leidenschaftlich zugleich. Als wir uns von einander lösen, lächelt sie mich an und verkündet: „Ich bin heute dran mit Frühstück machen... “ und schon hüpft sie aus dem Bett. Etwas irritiert, blicke ich ihr hinterher und versinke in Gedanken. Ich schweife zurück zu jenem Tag, an welchem ich mich entschied, niemals wieder, Morphium, auch nur anzufassen. Es war ein anstrengender, ermüdender Tag gewesen; drei Briefe und ein – wie von Geisterhand – herunterfallendes Gemälde waren von Nöten gewesen die Direktoren zu überzeugen, mir Gehorsam zu leisten. Und erst der Chor – fürchterlich. Ganz zu schweigen davon, dass La Carlotta, sich dazu durchgerungen hatte, die neue Arie zu üben… Und als ich abends nach Hause kam, war von Jasmine nirgends eine Spur zu sehen. Wut, Enttäuschung und Erschöpfung, dass waren die Emotionen, welche von mir Besitz ergriffen; und - das unbändige Verlangen, nach Morphium. Ich zog gerade die Spritze aus meinem Arm, als Jasmine das Wohnzimmer betrat. Nie werde ich ihren Blick vergessen, dieser Blick, der mehr sagte, als Worte es je könnten. Dieser Blick machte mich wütend, so unglaublich wütend. Das Morphium, welches durch meine Adern rauschte, liess mich vergessen, wer da vor mir stand. Mit vor Zorn bebender Stimme brüllte ich: „Wer gibt dir das Recht, über mich zu urteilen?!“ Noch während ich schrie, machte ich einen Schritt auf Jasmine zu. Sie wich nicht zurück. Das machte mich nur noch wütender: „Du hast nicht einmal ein bisschen Respekt vor mir…“ knurrte ich. Jasmine blickte mich mit steinerner Miene an, ihre Stimme klang kalt wie Eis, als sie mir entgegnete: „Nein, nicht wenn du bis obenhin mit Morphium voll bist; und nicht weisst was du tust. Liebster.“ Meine Hände lagen um ihren Hals, ehe ich es überhaupt wahrnahm. Jasmines Stimme, war nur ein Flüstern, aber ich konnte sie dennoch überdeutlich hören: „Ich liebe dich, deshalb tue ich dass hier nicht gerne…“ Und dann trat sie zu. Schmerz raste durch meinen Körper und ich kam für einen kurzen Augenblick zu Besinnung, liess von ihrer Kehle ab, ehe ich zusammen brach. Als ich wieder zu Bewusstsein kam, war die Wirkung des Rauschmittels verflogen und mein Kopf dröhnte, mein Magen rebellierte und ich wusste, ich hatte irgendetwas sehr dummes getan. Ich versuchte mich aufzurichten und mein verschwommener Blick, fiel auf Jasmine. Die Erinnerung, daran, was geschehen war überrannte mich. Mit einem leisen Wimmern, krümmte ich mich erneut zusammen, ich wollte – nein, konnte, sie nicht ansehen. Ich war mir sicher, dass ich nun alles zerstört hatte. Ohne jeden Zweifel, hatte ich sie durch das, was ich getan hatte, verloren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)