Stay - Denn wir wollen dich nicht missen von Yumi-san_89 (Naruto - next Generation) ================================================================================ Kapitel 4: unexpected / Unerwartetes (Teil 1) --------------------------------------------- Mit schnellen Schritten eilte Sakura durch das Hokagegebäude. Sie konnte es nicht fassen. Wie hatte das passieren können? Kurz schüttelte sie den Kopf, darum bemüht im Augenblick nicht die Fassung zu verlieren und klopfte an der Tür zum Büro der Hokage. „Herein.“ Sakura öffnete die Tür und trat ein. „Ah, du bist es, Sakura.“, wurde sie sogleich freundlich von ihrer Meisterin und einstigen Lehrerin begrüsst. „Wie geht es ihr?“ „Nicht besonders gut. Ihr Zustand hat sich nicht verbessert. Das macht mir Sorgen.“ „Und da bist du nicht die einzige. Auch mir kommt das zum ersten Mal unter die Augen.“, meinte die Blonde Stirn runzelnd während sie Hinatas Krankenakte durchging, die ihr Sakura hingelegt hatte. „Das ist doch nicht normal, oder?“ Sakura wirkte verunsichert. Die Hokage erwiderte nichts, liess nur ihre Lippen ab und zu kurz zucken, während sie sich die Krankenakte immer noch durchsah. „Ich weis es nicht, Sakura.“, gab sie ehrlich zu. Sie holte kurz Luft, bevor sie fortfuhr: „Und ich hoffe, dass es nicht normal ist. So langsam mache ich mir wirklich sorgen um sie. Hoffentlich ist da nichts passiert während Naruto nicht bei ihr war.“ Sakura gab keinen Kommentar dazu. Sie wollte gar nicht daran denken was geschehen würde, wenn es Hinata noch länger so schlecht gehen würde. „Tsunade-sama!“ Kurenai hatte soeben die Tür zum Hokagebüro aufgestossen und war, ohne anzuklopfen, reingestürmt. „Wir haben eine Nachricht von den Anbus aus dem Osten Konohas. Sie haben Naruto und sein Team gesichtet mitsamt Sai.“ Den beiden Frauen wurde augenblicklich ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Mindestens eine gute Nachricht schien es Heute zu geben. Knapp eine halbe Stunde später, es war später Morgen im Feuerreich und die Sonne brannte unermüdlich vom Himmel hinunter seit den frühen Morgenstunden, konnten Naruto und sein Team die Tore Konoha Gakures erkennen. Sie landeten sanft auf dem Waldboden, gingen gemächlich durch die Tore Konohas. Die Shinobis, die gerade Wache schoben, hatten natürlich sofort wer da zurückkam und eilten sogleich auf die Anbu Truppe zu. „Naruto-sama! Die Godaime möchte sie sofort sprechen! Unter vier Augen.“ Naruto gab ein Nicken von sich. „Und was wird aus unserem Lohn?!“ „Beruhige dich, Kiba. Ihr geht zuerst einmal nach Hause, ihr alle. Ich werde das mit Tsunade besprechen. Wir treffen uns morgen früh bei ihr im Büro, alles klar?“ Die anwesenden Anbu gaben ein Nicken von sich, bevor sich jeder von ihnen in einem Blätterwirbel auflöste. Naruto tat es ihnen gleich und tauchte sogleich im Büro der Godaime auf. „Ah. Du bist also zurück. Ich habe vom Kage in Kumo Gakure eine Nachricht bekommen, dass er die Schriftrolle schon seit einiger Zeit erhalten hat. Und auch, dass in dem Gebiet, durch das ihr zurückreisen würdet, zurzeit sehr viele Oto-nins herumtreiben.“ „Aha. Und deshalb hast du Sai zu uns geschickt.“ Die Hokage wollte bereits weiterfahren, doch liess Naruto ihr keine Gelegenheit dazu. „Lass mich raten: deshalb hast du das mit Hinata-chan in die Nachricht geschrieben damit wir so schnell wie möglich wieder hier sind, oder? Herzlichen Dank, so eine Lüge hättest du uns wirklich nicht auftischen müssen.“ „Ich will dich ja nicht enttäuschen Naruto, aber das war keine Lüge. Und auch der Grund weshalb du als erstes hier erscheinen solltest.“ Der Gesichtsausdruck des Blonden versteinerte sich und er nahm seine Maske hinunter. „Was…?“, stotterte Naruto unbeholfen. Das durfte nicht wahr sein, das durfte einfach nicht wahr sein. „Setz dich.“, wies die Hokage den blonden Shinobi an und zeigte auf die dunkelgrüne Couch in der linken Seite des Raumes, wo Naruto sich nur all zu gerne niederliess. Naruto liess diese Nachricht auf sich wirken, schaffte es sogar sich zu beruhigen. „Was ist mit ihr?“, fragte er die blonde Hokage schliesslich nach einigen Minuten des Schweigens. „Ich würde mal sagen, dass dies im Augenblick unser grösstes Problem ist.“ „Wie meinst du das, Obaa-chan?“ Die Blonde gab ihm keine Antwort, sondern erhob sich und ging zur Tür. „Komm mit. Ich werde dich zu ihr bringen, dann wirst du es vielleicht verstehen. Wer weis, vielleicht hilft es ihr sogar.“ Den letzten Teil murmelte sie nur noch, damit nur sie es hören konnte. Naruto sagte nichts mehr und folgte der älteren Frau zum Krankenhaus, welches einige Gehminuten von dem Hokagegebäude entfernt lag. Währenddessen waren die anderen vier gerade auf dem nach Hause weg. Irgendwie hatten sie es geschafft nur wenige Häuser weiter wieder nebeneinander aufzutauchen. Der einzige, der nicht dabei war, war Sai, da er einen etwas anderen Weg hatte als die anderen drei. „Sagt mal, was macht ihr als erstes, wenn ihr wieder zuhause seid?“ „Keine Ahnung. Im Augenblick will ich gar nicht darüber nachdenken. Das ist mir nach den letzten 3 Wochen einfach zu anstrengend.“, gab Shikamaru von sich. Kiba gab unmerklich ein Nicken von sich, Sasuke ein spöttisches Grinsen. Das war mal wieder Typisch Shikamaru. Und es gab Augenblicke, da war Kiba nicht viel besser. Er dagegen hatte da so seine Pläne. „Naja, ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht, aber als erstes werde ich Akamaru ein vernünftiges Bad verpassen. Das würde dir mal wieder gut tun, nicht wahr, alter Junge?“, meinte Inuzuka grinsend und kraulte dem übergrossen Hund den Kopf, welcher daran offensichtlich Freude hatte. „Na dann viel Vergnügen. Ich muss los, bevor meine Freundin mich umbringt weil ich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr bei ihr aufgekreuzt bin.“, erwiderte Nara darauf. Und man konnte ihm deutlich anhören, dass er genervt war über diese Situation, aber immerhin war er irgendwie ja auch selber schuld dran, wie die restlichen beiden fanden während Shikamaru sich in einem Blättersturm verzog. Nur wenige Sekunden später verzog sich auch Kiba, zusammen mit seinem Hund Akamaru, so dass Sasuke alleine zurück blieb und seine Blicke über das Dorf schweifen liess. Er musste zugeben, das Leben hier war wirklich schön, manchmal fast zu schön um wahr zu sein. Dann hatte er Angst aufzuwachen und sich vorstellen zu müssen, irgendwo, ausserhalb von Konoha aufwachen zu müssen. Er mochte dieses Dorf, er mochte das Leben hier. Doch gab es auch Augenblicke wo er sich fragte, weshalb er hierher zurückgekehrt war. Einerseits war er hier aufgewachsen, hatte auch seine besten Freunde und seine feste Freundin hier. Und doch zog ihn die weite, grösstenteils unbekannte Welt immer wieder in ihren Bann. „Ah, Sakura, da bist du ja! Wie geht es ihr?“, fragte Tsunade die Medic-nin sogleich, als sie diese einige Meter vor Hinatas Zimmer im Krankenhaus antrafen. „Ihr Zustand ist immer noch unverändert. So langsam macht mir das wirklich sorgen.“ Ihre Stimme war belegt. Das es ihrer Freundin und Arbeitskollegin im Augenblick so schlecht ging brach ihr beinahe das Herz. Die Augen der Rosahaarigen wanderten zum Shinobi, welcher direkt hinter Tsunade stand und seine Augen vor Unglauben weit aufgerissen hatte. „Schön dich hier zu sehen, Naruto.“ Die Begrüssung klang eher lasch und nicht wirklich freudig. Naruto erwiderte die Begrüssung nicht, er gab nur ein Nicken von sich. In seinem Kopf hauste nur die Frage, was mit Hinata geschehen war. Besonders dann, wenn Sakura so schlimm aussah. Er konnte erkennen, dass es sie sehr mitgenommen haben musste. „Warst du soeben bei ihr?“ Keine Antwort folgte. Sie nickte nur Traurig. Tsunade gab einen leisen Seufzer von sich. Wenn das so weiterginge würde auch sie bald keinen Ausweg mehr sehen. „Sakura. Ich würde vorschlagen du machst jetzt Feierabend.“ „Aber…“, wollte die Kunoichi protestieren. „Kein aber! Du hast bereits die ganze Nacht durchgemacht und auch wenn du jetzt bei der Schicht eingetragen bist, es ist mir völlig egal! Du machst jetzt Feierabend. Und Schluss! Nicht damit du mir auch noch umkippst, verstanden?!“ Ein weiteres Nicken von Sakura folgte. Die Godaime hatte recht. Es war besser wenn sie nach Hause gehen und sich hinlegen würde. Immerhin hatte sie sich nicht nur die letzte, sondern auch die vorletzte Nacht um die Ohren geschlagen mit dem Dienst im Krankenhaus und darauf gehofft, dass es Hinata besser gehen würde. Doch waren ihre Hoffnungen zu Nichte gemacht worden. Stattdessen dass sich der Zustand der Blauhaarigen nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus verbesserte, verschlechterte er sich während den ersten beiden Tagen radikal. In den letzten beiden Tagen war er nun gleich geblieben, hatte sich weder verbessert noch verschlechtert. Und doch war es ihr bereits so schlecht gegangen, dass Tsunade keine andere Wahl gehabt hatte als sie in ein künstliches Koma zu versetzen. Sakura sagte nichts mehr, ging still davon. Betrübt blickte Naruto seiner ehemaligen Teamkollegin nach. Schon lange hatte er sie nicht mehr so bedrückt erlebt. Hinata musste es wirklich schlecht gehen, wenn selbst Sakura so fertig war. Währenddessen war Tsunade bereits einige Meter vorausgegangen und blickte durch eine Glasscheibe. Naruto folgte der Hokage und blieb schliesslich neben ihr stehen, liess seinen Blick durch das Glas in das Zimmer schweifen. Das, was er dort sah, brach auch ihm beinahe das Herz. Hinata, welche sonst schon von Natur aus etwas blass war, sah nun noch blasser aus. Ihre Haut hatte einen beinahe weissen Teint angenommen. Ihre dunkelblauen Haare erschienen noch matter als sonst. Ihre Augen konnte Naruto nicht erblicken, sie waren geschlossen. Über Hinatas Mund und Nase befand sich ein Atemgerät. Ihr Körper war an verschiedensten Geräten und Maschinen angeschlossen welche das Herz, den Blutdruck und auch den Zustand der Blauhaarigen andauernd überprüften. Als Naruto seine geliebte so erblickte verkrampfte sich sein Herz, konnte kaum noch schlagen. „Tsunade! Was ist hier vorgefallen?!“ Naruto war aufgewühlt. Was war hier bloss geschehen in der Zeit als er weg war? Die blonde Hokage seufzte innerlich. Sie holte kurz Luft und begann ihre Erzählung: „Sakura hat sie vor einigen Tagen bei euch zuhause Bewusstlos vorgefunden. Soweit ich weis wollte sie Hinata besuchen. Und du weißt ja wie Hinata ist, sie würde niemals Termine oder ihre Freunde vergessen.“ Kurz stoppte sie. „Da niemand Sakura geöffnet hat und Hinata bereits am Morgen nicht arbeiten gekommen hat sie kurzerhand die Tür aufgebrochen. Sie ist natürlich sofort hineingestürmt. Das einzige was sie finden konnte war Hinata, die Ohnmächtig auf dem Küchenboden lag.“ Naruto war nicht in der Lage auch nur ein Wort zu sagen. Seine Blicke wanderten zu der blauhaarigen Kunoichi. „Und seither hat sich nichts getan?“, fragte der Blonde stockend. Die Hokage war im Augenblick nicht im Stande weitere Worte hervorzubringen und schüttelte verneinend den Kopf. Kurz richtete sie ihre Blicke auf Naruto, welcher, nach wie vor, schockiert war. „Wenn du zu ihr möchtest, geh ruhig hinein.“ Der Blonde verstand nicht recht. „Wie? Aber ich dachte…“ „Kein aber, Naruto! So wie ich dich kenne würdest du mich solange Nerven bis du zu ihr kannst, wenn ich dir die Erlaubnis nicht soeben erteilt hätte.“ Naruto war zu keinem Wort fähig. Er war nicht einmal wirklich in der Lage um über die Worte der Godaime nachzudenken. So hatte er die Hokage noch nie erlebt. „Danke, Obaa-chan.“, flüsterte er leise bevor er die Tür öffnete und in das Krankenzimmer eintrat. - Stillschweigend wanderte Sakura durch die bevölkerten Strassen des Dorfes. Sie war auf dem Weg nach Hause, doch war ihr, als ob sie erst gerade eben das Krankenhaus verlassen hätte, obwohl dies nun schon eine Viertelstunde her war. Ihre Gedanken hingen immer noch bei der Freundin und gleichzeitigen Arbeitskollegin fest. Ihre Pupillen hafteten an dem erdigen Boden, liessen ihre Augen nicht aufblicken. Die Rosahaarige achtete nicht mehr auf die Strasse, nicht mehr auf die Menschen um sich. Dazu war sie einfach zu sehr abgelenkt. Und ohne dass sie es merkte wäre sie beinahe in Jemanden hineingelaufen; Wenn sie nicht rechtzeitig aufgehalten worden wäre. Jemand hatte ihr die Hand auf die Schulter gelegt und sie ruckartig umgedreht. Erstaunt blickte sie in das Gesicht ihres ‚Retters’. Umso erstaunter war sie, als sie Sasukes kritisches Gesicht erblickte. Dies hatte sie nun nicht erwartet. Und auch Sasuke erging es in dieser Situation nicht anders. Soeben war er über die Dächer auf dem Weg nach Hause gewesen, als er Sakura erblickt hatte. Zuerst wollte er nicht glauben, dass dies wirklich seine Freundin sein sollte. Normalerweise war sie doch nicht so betrübt. So war er von dem Dach auf dem er eben noch gestanden hatte hinuntergesprungen um sich selber davon zu überzeugen, dass diese rosahaarige Frau auch tatsächlich Sakura war. Schliesslich war sie um diese Zeit meistens am Arbeiten und nicht bereits auf dem Heimweg. „Sasuke-kun…“, flüsterte die Frau mit den rosa Haaren während sie sich an ihn schmiegte, sich bei dem Schwarzhaarigen ausweinte. Jener sagte kein Wort. War auch besser so. Stattdessen verdrehte er die Augen. Dass ihm das auch ausgerechnet auf offener Strasse passieren musste. Er nahm es ihr nicht übel, schliesslich weinte sie so gut wie nie. Sasuke hatte das ungute Gefühl, dass es Hinata wirklich verdammt schlecht gehen musste, wenn selbst Sakura betrübt durch die Gegend lief und sich bei ihm ausweinte. Und dies, wie eben schon erwähnt, auf offener Strasse. Sanft drückte Sasuke die Rosahaarige an sich, strich ihr sanft über den Rücken. „Lass uns nach Hause gehen.“, flüsterte er ihr mit einer schon fast erschreckend ruhigen und besänftigenden Stimme ins Ohr. Fast unmerklich folgte ein Nicken von Sakuras Seite, während sie ihre Hände in seine Anbu-Uniform krallte. Ihr Körper wurde von einem Schluchzer geschüttelt. Nochmals streichelte er ihr sanft über den Rücken, entfernte sich schliesslich ein kleines Stück von ihr, so dass er ihr direkt in die Augen blicken konnte. Seine Hände hatte er dabei auf ihren Schultern abgelegt. Tränen liefen über ihre Wangen hinunter, tropften auf den Boden. Am liebsten hätte Sasuke ihr jene Tränen sogleich weggeküsst. Doch verbot ihm dies sein Stolz. So drückte er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Als Sakura seine Lippen an ihrer Stirn fühlte wusste sie nicht mehr wie ihr geschah. Denn bereits im nächsten Augenblick hatte der Uchiha-Sprössling sie hochgehoben und flitzte mit ihr über die Dächer Konohas nach Hause. - Sanft umfasste Naruto mit seinen Händen Hinatas eine Hand, schloss sie darin ein, hielt sie fest. Vorsichtig führte ihre Fingerspitzen zu seinen Lippen, küsste sie sanft und kurz. Er hoffte, dass es Hinata bald besser gehen würde. Es war schon eine geraume Zeit vergangen seit er sich auf den Holzstuhl neben dem Bett gesetzt hatte. Sanft strich er mit seinen Fingern durch ihr dunkelblaues fast schwarzes Haar. Einerseits um sich die Zeit etwas zu vertreiben. Andererseits hoffte er andauernd, dass sie sich im nächsten Moment regen, ihre Augen öffnen und ihn mit ihrem süsslichen „Naruto-kun“, begrüssen würde. Doch wurden seine Hoffnungen enttäuscht. Die Blauhaarige rührte sich nicht. Nur die piependen Geräte und Maschinen zeigten an, dass sie noch am Leben war. - Tsunade sass stillschweigend vor einem ihrer vielen Aktenstapel, die auf ihrem Pult lagen. In ihrer Hand hatte sie einen Stempel, mit dem sie die Auf- und Anträge, oder was immer es auch sein mochte, genehmigte. Das ging um einiges schneller als wenn sie das ganze von Hand unterschreiben musste. Im Augenblick schien es ihr, als ob die Zeit vor sich hinschleichen würde. Es war noch nicht einmal Mittag und sie hatte bereits fast alle der Aktenstapel abgearbeitet. Und das obwohl Shizune sich heute frei genommen hatte und sie auch ansonsten keine Unterstützung hatte Heute. Schon merkwürdig, dass sie sogar ohne die Hilfe ihrer Assistentin in so einem Affentempo arbeiten konnte. Immerhin waren das sicher fünfzig oder sogar noch mehr Stapel gewesen. Innerhalb der nächsten fünf Minuten hatte sie auch den letzten Stapel abgearbeitet und drehte sich zum Fenster. Als sie das schöne Wetter draussen erblickte verging ihr die Arbeitslust, wortwörtlich. Wer bitte arbeitete bei diesem Wetter? Und bei diesen Bedingungen? Lächerlich wie sie fand. Für Heute sah sie ihre Arbeit als Hokage beendet. Ihre Konzentration für ihren Hauptberuf konnte sie im Augenblick sowieso schmeissen. Zu sehr war sie mit ihren Gedanken bei ihrer blauhaarigen Patientin. Und wenn sie die Bewohner brauchten konnten sie ja später im Krankenhaus nach ihr sehen. So schritt Tsunade aus dem Büro, der Strasse und einem kleinen Restaurant entgegen um sich ein Glas oder ein paar Gläschen Sake zu genehmigen. Einige Stunden später sass Naruto immer noch bei Hinata, hielt noch immer ihre Hand fest in den seinen. Manchmal strich er ihr durch das Haar, flüsterte, nein, betete sie schon beinahe an wieder zu sich zu kommen. Doch wieder geschah nichts. Einfach nichts änderte sich. Der Blonde wusste nicht mehr weiter. Im Augenblick jedenfalls nicht. Er war am Ende seiner Kräfte. Physisch wie auch Seelisch. „Naruto?“ Der blonde Shinobi horchte auf. Er hatte eine Frauenstimme vernommen und sogleich gedacht, dass es Hinata gewesen sein musste. Zu seiner Enttäuschung hatte sie sich immer noch nicht gerührt. Es musste jemand anderes gewesen sein. Er drehte seinen Kopf nach hinten, wo er Ino entdeckte, welche ebenfalls als Medical-Ninja im Krankenhaus arbeitet. Die Frau mit den blauen Augen machte sie offensichtlich Sorgen um ihren ehemaligen Klassenkollegen. „Du solltest nach Hause gehen.“, meinte die Blonde leise aber bestimmt. „Ich kann das nicht, Ino. Ich kann sie hier nicht einfach so alleine lassen…“, murmelte er schon beinahe. „Mach dir mal keine Sorgen deswegen. Wir passen schon auf dass ihr nichts passiert. Und wenn du nicht nächstens verschwindest werde ich dafür sorgen dass dich Tsunade-sama höchstpersönlich rausschmeisst.“ Naruto erstarrte. „Ich weis von Shikamaru dass ihr es in den letzten Wochen nicht leicht hattet. Es ist wirklich besser wenn du nach Hause gehst und dich Ausruhst. Wir passen schon auf, ich verspreche es dir.“ „Ich hoffe es, Ino. Ich hoffe es“, meinte Naruto murmelnd, während er leise das Zimmer verliess. Ino blickte ihm schon beinahe Sehnsuchtsvoll nach. Wenn Shikamaru sich doch auch nur so um sie kümmern würde wie Naruto um Hinata. Tja, sie hatte in diesem Falle leider Pech gehabt und wortwörtlich den Schwarzen Kater bekommen. Doch es machte ihr nichts aus. Ganz im Gegenteil. Es gefiel ihr inzwischen sogar sehr. Ohne weiter darüber Nachzudenken kontrollierte Ino die Werte von Hinata und konnte nichts Sonderliches feststellen. Bereits wollte sie, leicht betrübt, den Raum wieder verlassen, als eines der Geräte schnellere Pieptöne von sich gab. Sogleich war Ino auf 180° und wieder zu den Geräten gegangen. „Das gibt’s nicht! Das muss ich sofort Tsunade-sama sagen!“ Ino war aufgebracht, schrieb die Werte, welche sich soeben verändert hatten neben diejenigen, welche sie vor nur wenigen Minuten notiert hatte, etwas unschön hin. Aber sie musste sich beeilen. Das musste die Godaime sofort erfahren. Alles andere war im Augenblick zweitrangig. Auch das Naruto ihr verwundert hinterher blickte, als sie in einem Affentempo durch die Gänge des Krankenhauses raste. Am nächsten Morgen wurde Naruto, wie schon lange nicht mehr, von einem Klingeln an der Haustür geweckt. Müde erhob er sich, schritt im Halbschlaf nach unten und öffnete die Tür. Dort lag eine kleine, versiegelte Schriftrolle. Der Blonde Ninja staunte. Ihm selber kam so etwas das erste Mal unter die Augen. Aber dank Sakura wusste er, dass die Godaime desöfteren Nachrichten durch Boten zuschicken liess wenn sie mal wieder zu viel Arbeit und keine Lust hatte, dies noch jedem Boten einzeln zu sagen. Die Nachricht aufzuschreiben und an die jeweilige Person zu schicken erschien der Godaime eben einfacher. Etwas dagegen unternehmen konnten sie ja sowieso nicht. Verwundert hob Naruto die Schriftrolle auf und machte die Türe hinter sich zu. Sofort öffnete er die Schriftrolle, die Versiegelung hatte er bereits während des Aufhebens aufgehoben. Dort stand in Tsunades beinahe unleserlicher Schnellschrift: Erscheine unverzüglich im Krankenhaus! Tsunade Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)