Der verlorene Sohn von Tai-chan ================================================================================ Kapitel 6: Es liegt was in der Luft ----------------------------------- Ein verbissener Ausdruck lag auf dem Gesicht des schwarzhaarigen. Wie besessen trainierte er um seinen Körper noch ein wenig mehr zu stählen und ging dabei weit über seine Grenzen hinaus. Der Schweiß tropfte nur so von ihm hinunter und hinterließ feuchte spuren auf dem gefliesten Boden. Erst eine tiefe, männliche Stimme ließ ihn inne halten und sich umsehen. „Es ist genug für heute, spar deine Kräfte lieber für deinen großen Tag, er rückt immer näher, denk daran.“ Der hoch gewachsene, recht grobschlächtige Mann grinste finster und nickte dem jüngeren wie zur Bestätigung seiner Worte zu. „Du willst doch dann sicher fit sein und nicht völlig ausgelaugt oder?“ der schwarzhaarige verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, als wolle er die Situation abschätzen und widersprechen, schien aber der Meinung zu sein dass Widerspruch in diesem Fall nicht besonders klug war und senkte schließlich demütig den Kopf. „Ja Meister…“ Seine Stimme war leise, kaum hörbar, doch der glatzköpfige Mann grinste zufrieden und verschwand wieder aus dem Trainingsraum seines ‚Schützlings’ Innerlich lachte er sich ins Fäustchen. Es war alles so unglaublich einfach gewesen seinen Plan in die Tat umzusetzen. Zwar eine langwierige Arbeit aber dafür umso effektiver als alle anderen Pläne die er je zur Vernichtung seines größten Feindes geschmiedet hatte. Er würde es ihm sämtliche Schandtaten heimzahlen und ihn letztendlich vernichten, mit einer Waffe gegen die er nicht den Hauch einer Chance hatte. Der Blick des älteren, doch dennoch recht kräftigen Mannes fiel auf den jungen schwarzhaarigen, der seine letzen Übungen zu ende führte. Ja diesmal war ihm der Sieg gewiss. * * * * * Das fliederfarbene Haar klebte in dem verschwitzten Gesicht des 18-jährigen. Verbissen sah er zu dem überheblich dastehenden schwarzhaarigen hinüber, der darauf wartete dass sein Sohn wieder auf die Beine kam. Kaum dass Trunks und Bra wieder zu Hause waren, hatte Vegeta seinen ältesten erneut zum Training verdonnert. Er hatte das Gefühl dass der Frieden nicht mehr lange währen würde und er wollte darauf vorbereitet sein und nicht neben seiner schwachen Menschenfrau und seiner zerbrechlichen Tochter auch noch seinen verweichlichten Sohn beschützen müssen wenn es zu einem Kampf kommen sollte. Eigentlich konnte es ihm ja egal sein wenn der andere seine Faulheit mit dem Leben bezahlen musste. Schließlich wäre er daran selber Schuld. Doch er hatte das dumpfe Gefühl das Bulma das nicht ganz so sehen würde. Trotzdem der ältere so ziemlich in seine Gedanken vertieft war, fiel es ihm nicht schwer den nicht ernst zu nehmenden Angriffen seines Sohnes auszuweichen und mit einem Schwall von Ki-Blast’s zu antworten. Recht elegant entkam Trunks eben diesen Angriffen und erwiderte sie augenblicklich. Kurze Zeit später war außer Rauch nicht mehr viel zu sehen. Erst als sich dieser legte konnte man die schemenhaften Umrisse von Vater und Sohn wieder ausmachen, die sich scheinbar beide unverletzt gegenüber standen und sich gegenseitig mit Blicken durchbohrten. Bisher war Vegeta recht zufrieden mit der Leistung seines Sohnes. Zumindest zufriedener als beim letzten Mal. Natürlich sagte er das dem jüngeren nicht, doch er belohnte ihn auf seine Weise indem er das Training frühzeitig beendete. „Ich denke das genügt für heute. Mehr ist aus dir eh nicht rauszuholen.“ Knurrte er und wandte sich ab um sich wieder seinem Einzeltraining zu widmen. Der lilahaarige starrte mit einem recht unergründlichen Ausdruck in den Augen auf den Rücken seines Vaters. Er machte Anstalten zu widersprechen, doch eigentlich wusste er dass das sein Ansehen in den Augen seines Vaters auch nicht steigern würde. Also drehte er sich wortlos um und verließ den Gravitationsraum. Obwohl er ursprünglich eigentlich keine Lust auf das Training hatte, musste er zugeben dass es ihm wieder ein klein wenig mehr Spaß gemacht hatte als sonst. Vielleicht lag es daran dass sein Vater heute recht sparsam mit Beleidigungen und Erniedrigungen war. Außerdem war er ziemlich stolz darauf nicht so jämmerlich versagt zu haben wie am Vortag. Er würde seinem Vater schon noch zeigen dass auch in ihm ein Saiyajin steckte. Ob dieser es nun würdigte oder nicht. * * * * * Eisblaue Augen starrten in das leicht verschwommene Antlitz eines schwarzhaarigen, blassen Jungen. Eine wütende Wischbewegung klärte die Sicht auf den Spiegel, welcher durch den heißen Wasserdampf der Dusche beschlagen war. Einige einsame Wassertropfen suchten sich ihren Weg über den feuchten Oberkörper, der missmutig begutachtet wurde. Er war zwar sehr muskulös, doch nicht gerade das, was man makellos nannte. Ein paar schlanke Finger strichen über die feinen Narben, die sich sowohl über den breiten Brustkorb als auch deutlich sichtbar über den Rücken zogen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen richtete er den Blick wieder auf das Spiegelbild seines Gesichts. Es war eigentlich recht hübsch, wenn es auch von Wut und Hass verzerrt war. Murrend wandte er sich ab und trocknete sich das schwarze, halblange Haar mit dem Handtuch, welches bis eben über seinen Schultern lag. Er würde heute besser früh ins Bett gehen, wollte er doch morgen an seinem ersten Schultag ausgeschlafen sein. Ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Das würde sicher spannend werden. Achtlos ließ er das Handtuch zu Boden fallen um anschließend das Bad zu verlassen und seinen Plan in die Tat umzusetzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)