Der verlorene Sohn von Tai-chan ================================================================================ Kapitel 1: Der ganz normale (Alltags-)Wahnsinn ---------------------------------------------- „WEEEEEIIIIIIIB!!!!“ Ein markerschütternder Schrei ließ die Wände der Capsule Corperation erbeben. Das gemeinte ‚Weib’ verdrehte genervt die Augen und sah von ihrer Arbeit auf. Sie bastelte gerade am neusten Modell der Raumschiffserie welche demnächst auf den Markt kommen sollte. Sie überlegte gerade noch ob sie den Ruf einfach ignorieren sollte, als das Gebäude erneut zu wackeln begann, begleitet von einem Ohrenbetäubenden Knall. Scheinbar hatte sie nicht schnell genug reagiert und ihr werter Mann hatte vor Wut mal wieder den Gravitationsraum in die Luft gejagt. Leise vor sich hin fluchend erhob sich die Frau mittleren Alters und strich sich ein paar ihrer blauen Haarsträhnen aus dem Gesicht ehe sie wütend aus der Werkstatt in Richtung Garten stapfte. „Vegeta! Kannst du nicht einmal die Einrichtung stehen lassen?!“ fauchte sie dem schwarzhaarigen, nicht allzu großen aber sehr muskulösen Mann zu, der dort mit verschränkten Armen vor einem einzigen Trümmerhaufen stand. „Hätte ich vielleicht wenn du deinen Hintern ein wenig schneller hier her bewegt hättest“ knurrte dieser zurück, sah aber relativ desinteressiert auf den Schaden den er verursacht hatte. „Bring das wieder in Ordnung ich gehe duschen“ grummelte er und ging als wäre nichts gewesen auf die Terrassentür zu welche ins Haus führte, wenn man dieses riesige Anwesen noch als solches bezeichnen konnte. Bulma starrte ihrem Mann ungläubig hinterher. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein, mindestens einmal die Woche jagte er seinen Gravitationsraum in die Luft und jedes Mal durfte sie zusehen wie sie den Schaden wieder beheben konnte. Vegeta ging derweil gemächlich durch die langen Gänge des Gebäudes in Richtung seines Zimmers. Eine ausgiebige Dusche konnte er wirklich gebrauchen, dreckig und verschwitzt wie er von seinem harten Training war. Im vorbeigehen fiel sein Blick in die Küche, in der eine ältere blonde Frau stand und kochte, während der ca. 18 jährige Junge der neben ihr stand immer mal wieder von ihrem Werk kostete. Er runzelte leicht die Stirn und knurrte etwas von wegen ‚fauler Bengel’ ehe er auf die Treppe zuging und diese hinauf stieg. Trunks hingegen hatte sich von dem Krach draußen nicht beeindrucken lassen. Er wusste um die Ungeduld seines Vaters und war außerdem von Kindesbeinen daran gewöhnt dass in seiner Anwesenheit ständig etwas in die Luft flog. Als kleines Kind hatte er dann immer Angst bekommen und angefangen zu weinen, später war er hinausgegangen um sich den Schaden interessiert anzusehen. Und noch später war er selbst daran beteiligt, wenn sein Vater ihn mal wieder zum Training verdonnert hatte und dieser die Nerven verlor weil sein Sohn mal wieder so gar nicht bei der Sache zu sein schien. Die Zeiten in denen Trunks seinen Vater vergöttert hatte und alles tat um ihm irgendwie zu gefallen waren längst vorbei. Nie hatte sein Vater ihm auch nur Ansatzweise gezeigt dass er stolz auf ihn war, also hatte er seinen Bemühungen irgendwann aufgegeben und sich seinem normalen Leben gewidmet, eines indem der Kampf nicht mehr höchste Priorität hatte. Sehr zum Missfallen seines Vaters natürlich. Im Flur waren schnelle Schritte zu hören und kurz darauf tauchte ein blauer Wuschelkopf in der Küchentür auf. „Oma, Trunks, Papa hat wieder seinen Gaditatonsraum in die Luft gejagt“ jauchzte sie und strahlte ihren großen Bruder und ihre Großmutter begeistert an. „Kommst du mit nachschauen wie viel noch von ihm übrig ist?“ fragte sie und zupfte an Trunks Ärmel während sie mit großen bittenden Augen zu ihm aufsah. Der lilahaarige ließ sich in die Hocke sinken und stupste seiner 4 Jährigen Schwester grinsend auf die Nase. „Erstens heißt es Gravitationsraum und zweitens wird er nicht viel anders aussehen als sonst auch wenn er mal wieder in die Luft geflogen ist.“ Er zerwuschelte der kleinen die eh schon zerzausten Haare noch ein wenig mehr und erhob sich dann wieder. Die kleine sah schmollend zu ihm auf. „Spielst du dann wenigstens ein wenig mit mir?“ versuchte sie es weiter, die Hoffnung noch nicht aufgebend ihren großen Bruder doch nicht dazu zu bringen etwas mit ihr zu unternehmen. Sie schien einen wahren Narren an ihm gefressen zu haben, während er ihr lieber aus dem Weg ging. Erstens nervte es ständig diesen kleinen Wirbelwind um sich herum zu haben, zweitens hatte er gewisse Schwierigkeiten seine Eifersucht ihr gegenüber nicht zu sehr zum Ausdruck zu bringen. Bra hatte es doch tatsächlich geschafft ihren Vater schon um den Finger zu wickeln kaum dass sie auf der Welt war, etwas was er nicht einmal ansatzweise in seinem ganzen Leben geschafft hatte. Nur einmal war er seinem Vater wirklich nahe gewesen und das war kurz vor seinem Tod im Kampf gegen Boo. Da hatte er ihm lediglich gesagt er solle auf seine Mutter aufpassen. Er seufzte leise. Und sah zu seiner quengelnden Schwester hinunter, die sich lautstark darüber beschwerte dass er sie nicht beachtete. Scheinbar war er ein wenig tiefer in Gedanken versunken gewesen als er gedacht hatte. Er grinste resigniert und nickte leicht. „Na gut aber ich habe nicht viel Zeit, Son-Goten kommt nachher vorbei und der hat sicher keinen Nerv auf kleine Mädchen. Der ist froh wenn er seiner kleinen Nichte entkommt.“ Meinte er und lachte leise. Seine Schwester murmelte etwas von wegen ‚Ich bin nicht klein’ und griff dann nach der Hand ihres Bruders. „Lass uns raus gehen ja?“ Trunks nickte ergeben und ließ sich von der kleinen hinterher nach draußen ziehen, die sofort zu den Trümmern des Gravitationsraumes stürmte. „Wow diesmal ist er noch kaputter als letztes mal“ verkündete sie begeistert und erklomm dir Überreste des Trainingsraumes ihres Vaters. Bulma war inzwischen wieder in ihrer Werkstatt verschwunden. Um den Wiederaufbau mussten sich eh die Handwerker kümmern. Trunks beobachtete seine Schwester aufmerksam um notfalls eingreifen zu können sollte sie herunter fallen. Nicht auszudenken was es für ein Donnerwetter mit Vegeta geben würde wenn er zuließ dass die kleine sich etwas tat. Er würde ihm eigenhändig den Hals umdrehen. Seufzend ließ sich der lilahaarige im weichen Gras sinken. Er hoffte Goten würde ihn bald aus seiner misslichen Lage befreien, er hatte nämlich so gar keine Lust sich mit seiner Schwester herum plagen zu müssen. Früher oder später würde ihm ja doch wieder etwas Gemeines herausrutschen und dann würde Bra zu ihrem Daddy laufen und ihm heulender Weise erzählen wie böse ihr großer Bruder wieder zu ihr gewesen war. Vegeta würde wieder einen seiner typischen Wutanfälle bekommen und Trunks hätte ein paar blaue Flecken mehr auf seinem eh schon sehr malträtierten Körper zu verzeichnen. Er fragte sich wirklich was die kleine hatte was er nicht hatte. Vielleicht lag es einfach daran dass sie ein Mädchen war…die wollten halt mehr verhätschelt werden. Wenn er zugeben würde dass er das auch wollte, wäre er wieder das Weichei der Familie. Erschrocken fuhr er hoch als er den Aufschrei seiner Schwester hörte. Blitzschnell war er bei ihr und konnte sie gerade noch auffangen ehe sie von den ins rutschen geratenen Trümmern hinunter gefallen wäre. Erleichtert atmete er auf und hielt seiner Schwester erst einmal einen Vortrag darüber dass man nicht einfach auf so einem ungesicherten Trümmerhaufen herum klettern konnte. Da könnte ja sonst etwas passieren. Da die Augen der kleinen aber nach und nach anfingen verdächtig zu glitzern und ihre Unterlippe sichtlich zitterte unterbrach Trunks sich und lächelte sie an. „Na ja…ist ja nichts passiert, also wie wäre es mit einer Runde fliegen?“ fragte er und sah die kleine hoffnungsvoll an. Tatsächlich schien sie vergessen zu haben dass sie eigentlich anfangen wollte zu weinen und damit hundertprozentig ihren Vater auf den Plan gerufen hätte. Freudig strahlte sie ihren großen Bruder an. „Au ja, fliegen!“ jauchzte sie und fiel Trunks um den Hals nur um kurz darauf auf seinen Rücken zu klettern und sich fest an ihn zu klammern. „Los geht’s“ rief sie vergnügt. „Hey, hier hab immer noch ich das Kommando“ beschwerte sich der lilahaarige, amüsiert. „Schließlich hab ich auch die Last zu schleppen.“ Bra lachte vergnügt und zwickte ihrem Bruder ins Ohr „Ich bin aber hier der Kapitän also habe ich das Sagen.“ Konterte sie und rief erneut „Los jetzt, ich erteile das Kommando zum Start“ rief sie und streckte ihre kleine Faust nach vorn. Trunks gab nach und war innerhalb von Sekundenbruchteilen in der Luft. Mit einer vor Freude quietschenden kleinen Schwester auf dem Rücken schoss er durch die Wolken, wobei er immer mal wieder einen Sturzflug startete nur um kurz vor dem Aufprall wieder hoch nach oben zu schießen. Die Kleine war völlig aus dem Häuschen. Das war ihre Lieblingsbeschäftigung, mit ihrem Bruder oder wahlweise auch ihrem Vater durch die Lüfte zu sausen. Am lustigsten fand sie es wenn Goku oder Goten auch dabei waren und Trunks und der jeweils andere sie wie einen Ball durch die Luft warfen und auch wieder auffingen. Da kam sie aus der Begeisterung gar nicht mehr raus. Trunks vergaß völlig die Zeit beim Spiel mit seiner kleinen Schwester, so kam es dass er auch das Treffen mit Goten verdrängte und erst wieder daran dachte als dieser plötzlich vor ihm auftauchte. "Na wie ich sehe bist du ja gut beschäftigt was?" lachte er und wuschelte Bra kurz über den Kopf. "Hallo kleine, macht’s Spaß?" er grinste Trunks kurz an. Soviel dazu dass die keine nervt. "Hey Goten, ich dachte schon du kommst gar nicht mehr." Gab der lilahaarige zurück und warf ihm Bra zu. "Hier übernimm mal, hab sie lange genug mit mir rum geschleppt" meinte er zwinkernd und flog dann mit Volldampf zurück zur Capsule Corperation. "Vater wird sicher schon nach ihr suchen, wir sollten sie zurück bringen bevor es Ärger gibt." Bra und Goten schienen ihm nicht wirklich zuzuhören. Sein bester Freund war damit beschäftigt Bra immer wieder fallen zu lassen und im letzten Moment erst wieder aufzufangen. Die kleine schien ihre Freude daran zu haben, denn sie lachte vergnügt und schien nicht ein bisschen Angst zu haben. Zurück in der Capsule Corperation luden sie Bra bei ihrer Oma ab und verschwanden dann in Trunks Zimmer. Wenigstens dort hatte man Ruhe vor der kleinen Nervensäge. Kapitel 2: Veränderung ---------------------- „Phu…endlich Ruhe.“ Murmelte Trunks erleichtert und grinste seinen besten Freund an. „Die kleine ist echt anstrengend, ich kann mir vorstellen was du mit Pan zu tun hast.“ Fügte er noch hinzu und ließ sich gespielt erschöpft auf sein Bett fallen. Goten setzte sich grinsend neben ihn und tätschelte ihm die Schulter. „Armer Junge.“ Meinte er in einem unüberhörbar ironischen Ton. Trunks setzte sich wieder auf und verpasste dem jüngeren einen freundschaftlichen Schlag gegen die Brust, der vielleicht ein bisschen härter ausfiel als bei einem normalen Menschen, Goten aber keineswegs weh tat. „Mach dich gefälligst nicht lustig über mich!“ kam es gespielt empört von dem Lilahaarigen. Goten lachte nur und wechselte schließlich das Thema. „Und wie geht’s mit deinem Training voran?“ fragte er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Trunks Miene verdüsterte sich augenblicklich. „Wie soll’s schon voran gehen? Ich tue in letzter Zeit nicht mehr sonderlich viel in der Hinsicht…bin zu beschäftigt in der Firma.“ Erwiderte er, wobei er dem Blick des anderen ein wenig auswich der ihn fragend musterte. Irgendwie konnte er nicht nachvollziehen was mit Trunks in letzter Zeit los war. Er schien wirklich gar kein Interesse mehr am Kampf zu haben, dabei war er immer derjenige der ganz versessen darauf war stärker zu werden und immer der beste zu sein während Goten schon seit einer ganzen Weile sein Training vernachlässigte und sich lieber mit irgendwelchen Mädchen traf. Vielleicht hatte er seinen Freund dadurch ein wenig vernachlässigt und er war deshalb immer so schlecht gelaunt? Mit gerunzelter Stirn betrachtete er den Lilahaarigen, welcher seinen Blick nun doch erwiderte. „Was ist?“ fragte er und legte den Kopf schief. „Habe ich grüne Punkte im Gesicht oder warum starrst du mich so an?“ Goten lachte und schüttelte den Kopf. „Nein das sicher nicht…aber du bist irgendwie komisch in letzter Zeit.“ Trunks zuckte nur mit den Schultern. „Finde ich nicht, kommt dir vielleicht nur so vor.“ Er grinste und deutete auf den Fernseher, an welche eine Spiele -Konsole angeschlossen war. „Wie währe es mit einem kleinen Rennen?“ fragte er und für einen Moment glaubte Goten den alten Kampfgeist in den Auge seines Kumpels auflodern zu sehen. Der Schwarzhaarige grinste siegessicher und nickte. „Klar doch, wenn du mit einer Niederlage gegen mich leben kannst?“ Der andere lachte. „Träum weiter kleiner.“ Kam es von Trunks ehe er sich erhob, zum Fernseher ging und diesen und die Spiele - Konsole anschaltete. Er wühlte eine Weile lang in den sich daneben stapelnden Spielen herum bis er das fand was er suchte. Ein Autorennen das sie schon sehr oft miteinander gespielt hatten. Bisher hatte Trunks dabei allerdings immer die höhere Gewinnrate. Schon kurze Zeit später waren die beiden völlig in das Spiel vertieft. Immer wieder hörte man das leise Fluchen und Jubeln der Jungs wenn wieder einer von ihnen verlor, wie immer war das meistens bei Goten der Fall. Irgendwann gab der schwarzhaarige es auf den in diesem Spiel so geübten Trunks schlagen zu wollen. Er legte den Kontroller zur Seite und grinste Trunks herausfordernd an. „Na wie wäre es mit einem richtigen Kampf? Da gewinnst du sicher nicht so leicht.“ Der Lilahaarige schüttelte nur lachend den Kopf. „Nein danke. Außerdem hättest du da genauso wenig eine Chance gegen mich.“ Trunks schaltete das Spiel aus und ließ sich rücklings auf den Boden sinken. Nachdenklich starrte er an die Decke. Goten beobachtete ihn ein wenig besorgt. In letzter Zeit war sein bester Freund ganz schön still und in sich gekehrt, das kannte er so gar nicht von ihm. Zumindest nicht in seiner Gegenwart. Denn da ließ der sonst so ruhige und rational denkende Trunks sich gern mal richtig gehen und war einfach er selbst und nicht mehr der zukünftige Junior-Chef der Capsule Corperation. „Sag mal…wie kommst du eigentlich mit Vegeta klar?“ fragte der Schwarzhaarige scheinbar beiläufig, doch er hatte da einen gewissen Verdacht...vielleicht war die Beziehung zu seinem Vater ja der Grund für seine üble Laune und seinen erloschenen Kampfgeist? Er wusste jedenfalls dass sich Vegeta ziemlich verändert hatte seit Bra auf der Welt war und geradezu zahm war in ihrer Gegenwart. Wenn man genauer darüber nachdachte, fing auch Trunks damals an sich zu verändern und das nicht zum Guten wie Goten fand. Trunks starrte weiterhin an die Decke und murmelte ein leises: „Wie immer…“, schien aber nicht mehr dazu sagen zu wollen. Goten runzelte leicht die Stirn und stupste seinen Freund kurz an. „Das heißt? Er ignoriert dich und du ihn?“ Der Lilahaarige seufzte resigniert. „So ähnlich.“ Kam die knappe Antwort von ihm. „Sag mal musst du nicht bald nach Hause oder so?“ fragte er und sah auf die Uhr. Nicht das Chichi wieder einen Anfall bekommst weil du dich lieber hier rum treibst als dich um die Schule zu kümmern.“ Ein lächeln erschien auf den Lippen des Lilahaarigen, doch dieses erreichte seine Augen nicht. Son-Goten seufzte resigniert und nickte leicht. „Ja vielleicht hast du Recht.“ Meinte er und erhob sich langsam. Er sah ein das Trunks nicht über dieses Thema reden wollte und akzeptierte das. Er half seinem Freund auf die Beine und ließ sich dann von ihm noch zur Tür begleiten. Kaum dass er weg war tauchte Vegeta hinter seinem Sohn auf. Trunks sah ihn kurz fragend an, der Blick seines Vaters schien nichts Gutes zu versprechen. Er seufzte leise und wartete ab was der andere ihm zu Sagen hatte. Hatte Bra irgendwas über ihn gepetzt was ihn wütend machte? Vegeta schien aber nicht dazu aufgelegt ihn wegen irgendetwas anzuschnauzen. Er verschränkte nur die Arme vor der Brust und sah seinen Sohn mit einem Blick an der keinen Widerspruch duldete. „Ich will dass du in 5 Minuten im Gravitationsraum erscheinst. Ich finde du bist ganz schön faul geworden in letzter Zeit, glaub ja nicht dass ich so gutmütig wie Kakarott bin und dir das durchgehen lasse.“ Knurrte er und wand sich zum Gehen. Trunks wagte einen Versuch dem zu entgehen. „Aber der Gravitationsraum ist doch kaputt…außerdem habe ich noch zu tun.“ Murmelte er ausweichend. Sein Vater ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. „Den hat deine Mutter längst wieder in Ordnung gebracht und deine Arbeit kann warten.“ Kam es kalt von ihm. „Wenn du nicht freiwillig kommst hole ich dich, du kannst es dir also aussuchen. Aber dann mach dich darauf gefasst dass ich dir mal wieder einbläuen werde dass man seinem Vater zu gehorchen hat. Du hast noch 3 Minuten!“ Es glitzerte gefährlich in den Augen des schwarzhaarigen. Trunks gab den Widerstand lieber auf und verzog sich schnell auf sein Zimmer um seine normale Kleidung gegen einen Kampfanzug zu tauschen. Er hatte keine Lust sich ernsthaft mit Vegeta anzulegen, das würde nur wieder schmerzhaft enden. Kapitel 3: Seelenschmerz ------------------------ Keuchend hockte der Junge mit dem fliederfarbenen Haar am Boden. Das Training war unglaublich hart und in gewisser weise auch unfair. Sein Vater hatte die Schwerkraft auf 500G eingestellt. Da Vegeta ständig unter solchen Bedingungen trainierte, beziehungsweise den ganzen Tag nichts anderes tat, war er es gewohnt und hatte keine Schwierigkeiten sich geschmeidig wie immer zu Bewegen. Trunks hingegen hatte Probleme sich überhaupt auf den Beinen zu halten. Selbst als SuperSaiyajin, in welchen er sich nun mühelos verwandelte, litt immer noch seine Schnelligkeit. Er wendete den Kopf auf der Suche nach seinem Vater und sah gerade noch dessen Faust auf sich zuschnellen, welche ihm hart im Gesicht traf und gegen die gegenüberliegende Wand des Gravitationsraumes schleuderte. Ein leiser Schmerzenslaut entfuhr ihm, doch er blieb nicht lange am Boden, mühsam versuchte er sich wieder aufzurappeln. Vegeta fiel nichts besseres ein als sich auch noch über ihn lustig zu machen. „Tja Kleiner, das hast du von deiner Faulheit…schau dich doch mal an. Das reinste Weichei ist aus dir geworden…und das schimpft sich meinen Sohn.“ Er schüttelte den Kopf und ging erneut zum Angriff über, während Trunks nichts weiter blieb als wütend zu knurren und zu versuchen dem Faustregen der auf ihn einprasselte zu entgehen. Doch so sehr sich der Junge auch anstrengte, sein Vater war ihm haushoch überlegen und ließ keine Gnade walten. Dass er seinen eigenen Sohn damit mal wieder halb tot prügelte schien ihm egal zu sein. Trunks schaffte es zu verschwinden und hinter seinem Vater wieder aufzutauchen, doch bevor er auch nur den Ansatz machen konnte zuzuschlagen war auch Vegeta verschwunden und nur Sekundenbruchteile später spürte er einen stechenden Schmerz, ausgelöst durch die Fäuste des Schwarzhaarigen, die ihn mit einer unglaublichen Wucht zu Boden schlugen. Trunks blieb sichtlich die Luft weg als er so heftig auf den Bauch krachte. Der Boden unter ihm splitterte und die Steine bohrten sich unangenehm in seinen Körper. Die leuchtende Aura um ihn herum erlosch und das eben noch wild abstehende blonde Haar, färbte sich wieder fliederfarben und fiel dem am Boden liegenden in das ziemlich malträtierte Gesicht. Ein dünner Blutfaden lief aus seinem Mundwinkel ebenso wie aus der Nase. Die Augen hatte er zwar fest verschlossen, doch man konnte erahnen dass das funkelnde Grün wieder einem eisigen Blau gewichen war. Angestrengt versuchte er sich wieder zu erheben, schaffte es aber nicht einmal seinen Oberkörper hoch zu stemmen. Trotzdem wollte er nicht aufgeben, sein Kampfeswille ließ das nicht zu, ebenso wenig sein Stolz und der Wille seinem Vater zu beweisen dass er kein Schwächling war. Der kam nun langsam heran und trat ihm unsanft in die Seite. „Was ist machst du schon schlapp? Schlafen kannst du woanders! Hau schon ab wenn du nicht mehr zu bieten hast, hier störst du mich ja doch nur…“ knurrte Vegeta und der abfällige Ton darin versetzte Trunks noch ein paar Schläge die weitaus schmerzhafter waren als die, die er körperlich zu spüren bekommen hatte. Während Trunks sich mühselig aufrappelte, konnte er deutlich hören wie sein Vater weitere wüste Beschimpfungen für ihn vor sich hin murmelte, unter anderem Dinge wie ‚Völlig verweichlicht’ und ‚Nicht würdig mein Sohn zu sein’. Der Lilahaarige schluckte leicht, senkte den Kopf und verließ humpelnder Weise den Gravitationsraum. Seine Mutter, welche ihm auf dem Flur begegnete ignorierte er einfach. Auf ihre besorgte Frage hin was denn passiert sei schüttelte er nur abwehrend den Kopf um dann die Treppe hinauf zu steigen und in sein Zimmer zu verschwinden. Dort entledigte er sich zunächst seiner zerfetzten Kleidung und schleppte sich ins Bad. Eine heiße Dusche würde ihn schon wieder auf Trab bringen. Er drehte das Wasser auf und stellte sich ohne abzuwarten bis es warm wurde unter den Wasserstrahl der zunächst wohltuend seine unzähligen Wunden kühlte und schließlich unangenehm in diesen brannte, je wärmer es wurde. Er stand einfach regungslos da, den Kopf tief gesenkt, so dass sein Gesicht von dem tropfenden fliederfarbenen Haar verdeckt wurde. So verbargen sie die stummen Tränen welche sich unaufhörlich einen Weg über das Gesicht des Jungen bahnten und sich schließlich mit dem Wasser vermischten und verschwanden. Er schloss die Augen und versuchte sich zu Beruhigen. In seinem Kopf spukten sämtliche Beleidigungen und Erniedrigungen die er je durch seinen Vater hatte erleiden müssen herum. „Warum nur…warum hasst du mich so sehr Vater?“ Eine Frage die Trunks schon so lange quälte…Er erinnerte sich an die Zeit als Kind zurück, an die Zeit als sein Vater ihm das erste und einzige Mal gesagt hatte dass er ihn liebte…das war kurz vor seinem Tod im Kampf gegen Boo gewesen. Seit dem hatte er nie wieder ein nettes Wort von ihm gehört…nur verächtliche Bemerkungen, wie verweichlicht er doch war. Immer wieder drückte er den Finger in die Wunden die nicht verheilen wollten und zeigte seinem Sohn so dass er einfach nicht gut genug für ihn war, egal was er tat. Er hob eine Hand und wischte sich wütend durchs Gesicht. Er wollte nicht weinen, nicht wegen ihm…wegen dem Vater der ihn ständig nur verspottete…er hasste ihn? Gut dann sollte das nun eben auf Gegenseitigkeit beruhen. „Ich lasse mich nicht länger von dir kaputt machen Vater…“ knurrte er leise. Endlich löste Trunks sich aus seiner Starre und begann sich einzuseifen, wusch sich die Haare und spülte den Schaum schließlich wieder ab. Nachdem er das warme Wasser, welches seiner gequälten Seele ebenso wie seinem verunstalteten Körper ein wenig Geborgenheit und Wärme spendete, noch ein wenig genossen hatte, drehte er es schließlich ab und trat tropfend aus der Dusche. Nachdem er sich abgetrocknet und wieder angezogen hatte setzte er sich in seinem Zimmer an seinen PC um sich mit einem Spiel ein wenig abzulenken. Wenn er eines dieser Rollenspiele spielte konnte er die Ungerechte Welt um sich herum wenigstens für eine Weile vergessen. Derweil trainierte Vegeta weiterhin im Gravitationsraum, seine Gedanken schweiften aber immer wieder ab so dass er sich eine kleine Pause gönnte. Er sah zur Tür durch die vor kurzem sein Sohn verschwunden war. Dann fiel sein Blick auf den Boden auf dem sich deutliche Blutspuren abzeichneten. Vegeta ließ sich auf den Boden sinken und wischte sich mit einem Handtuch das schweißnasse Gesicht ab. Vielleicht war er doch ein wenig zu hart zu ihm gewesen…er seufzte leise. Er wollte doch lediglich verhindern dass sein Sohn so ein Weichei wie die beiden Bengel von Kakarott wurde. Die waren alle viel zu nett und zu faul, wenn ein richtiger Kampf drohen würde hätten sie alle nicht den Hauch einer Chance. Wenn er ehrlich war machte er sich ein wenig sorgen Trunks könnte etwas passieren wenn er sein Training so schleifen ließ und dementsprechend aus der Übung geriet. Im Ernstfall hätte auch er einem Feind nichts entgegen zu setzen und Vegeta hatte schon seit einer ganzen Weile das Gefühl dass es bald wieder vorbei sein würde mit dem Frieden auf Erden. Ob Kakarott das auch merkte? Er knurrte leise und warf das Handtuch beiseite. Verdrängt waren die Gewissensbisse Trunks gegenüber, er wollte sich zu so etwas gar nicht erst hinreißen lassen…derartige Gefühle ließen einen nur schwach und angreifbar werden. Der Junge würde schon damit zurecht kommen. Der schwarzhaarige Saiyajin erhob sich wieder und machte sich verbissen wieder an sein Training bei dem er einige der Trainingsroboter dran glauben mussten. Kapitel 4: Bittere Erkenntnis ----------------------------- Mit einer wütenden Handbewegung wischte der Halbsaiyajin die Tastatur von seinem Schreibtisch. Die Wucht seines Schlags ließ das Kabel reißen, so dass sie mit einem unangenehmen Geräusch an der Wand zerschellte. Er hatte schon wieder verloren…auch wenn er es nicht zugeben mochte, alle die ihn kannten wussten dass Trunks ein sehr schlechter Verlierer war. Eine Eigenschaft die wohl von Vegeta stammte, schließlich wollte auch der immer der beste, tollste und größte sein (Naja letzteres kann er wohl knicken xD). Seufzend stützte er die Hände in den Kopf. Nicht einmal in diesem dämlichen Spiel konnte er gewinnen…er knurrte leise. Das lag nur daran dass er nicht bei der Sache war. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm dass es bald Zeit für das Abendessen war. Da durfte er sich sicher wieder die ewigen Sticheleien seines Vaters anhören. Warum war das Leben nur so unfair und anstrengend? Er fragte sich einmal mehr wie Bra es geschafft hatte das Herz ihres Vaters schon mit ihrem ersten Lächeln kurz nach ihrer Geburt zu erweichen. Mädchen mussten es einfach von Natur aus drauf haben die Herzen der Männer im Sturm zu erobern während die Jungs immer hart im nehmen sein mussten um nicht als Weichei abgestempelt zu werden. Am liebsten würde er noch einmal bei seinem besten Freund vorbei schauen, doch dieser war sicher wieder nicht zu Hause. Son-Goten hatte in letzter Zeit wirklich kaum noch Zeit für ihn…immer nur Mädchen im Kopf. Die schienen ihm ebenfalls den Kopf total verdreht zu haben…so wie Bra Vegeta eben. Er strich sich ein paar fliederfarbene Strähnen aus dem Gesicht und seufzte erneut. Was fand er bloß an diesen dämlichen Mädchen? Er selbst ergriff lieber die Flucht wenn wieder so eine Durchgeknallte Meute seiner weiblichen Fans hinter ihm her war. Goten schüttelte dann immer verständnislos den Kopf. Der konnte eben nicht verstehen dass er seine Beliebtheit bei den Frauen nicht ausnutzte. ‚Man Trunks ich versteh dich wirklich nicht. Du könntest an jedem Finger mindestens fünf Frauen haben aber du willst nicht eine einzige, das ist doch nicht normal’ meinte er dann immer kopfschüttelnd, während Trunks das nur mit einem Schulternzucken abtat und ein genervtes ‚Es gibt wichtigeres als sich mit nervigen Weibern herum zu schlagen’ zurück gab. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Lilahaarigen. Er und Goten hatten sich scheinbar wirklich auseinander gelebt…es war kaum noch etwas von ihrer früheren engen Verbundenheit übrig…was war nur mit ihnen passiert? Für einen Moment schweiften die Gedanken des Halbsaiyajin ab…in die Vergangenheit…ihre gemeinsame Kindheit. Goten der ihn bewundert hatte und ihm nacheiferte…der für ein Spielzeug für ihn alles getan hätte. Er schmunzelte ein wenig. Was waren das noch für Zeiten gewesen? Zu diesem Zeitpunkt war ihre Leben noch unbeschwert gewesen, sie waren eben Kinder und haben nie etwas wirklich ernst genommen…bis Boo kam. Da hatten sie Begriffen dass das Leben alles andere als ein Spiel war und sie waren viel zu schnell in die Rolle Erwachsener gedrängt worden. Schließlich hatte man ihnen das Schicksal der Erde aufgebürdet. Danach waren sie nie wieder dieselben aber es hatte sie noch enger zusammen geschweißt. Durch die Fusion hatten sie Einblicke in die Seele des jeweils anderen bekommen, die nie jemand andres zu sehen bekommen würde. In ihrer Jugend waren sie der Schrecken ihrer Umgebung, hatten sie doch keinen Streich ausgelassen. Doch nun da sie langsam wirklich erwachsen wurden, sahen sie sich kaum noch…klar waren sie immer noch eng miteinander verbunden aber es war irgendwie anders… Goten erschien ihm soweit weg obwohl er doch ganz nah war. Zerbrach ihre langjährige Freundschaft etwa langsam? Er konnte sich ein Leben ohne den besten Freund eigentlich nicht vorstellen, doch was sollte er tun um diesen Prozess des auseinander Lebens aufzuhalten? Vielleicht hatten sie sich einfach zu sehr verändert…vielleicht passten sie einfach nicht mehr zusammen. Langsam erhob sich der junge Halbsaiyajin und trat an sein Fenster von dem aus er einen wunderbaren Blick in den parkähnlichen Garten hatte. Ein paar Katzen seines Großvaters tollten auf der Wiese herum, die in das goldene Licht der langsam untergehenden Sonne getaucht war. Sollte es wirklich so enden? Müsste er nicht eigentlich um den einzigen der ihn ohne Worte verstand und immer an seiner Seite war kämpfen? Sicher…nur da war wieder dieses kleine aber bedeutende Wörtchen ‚Wie?’. Er konnte Goten ja schlecht anketten…doch vielleicht war er ja gar nicht das Problem sondern er selbst? Er lehnte die Stirn an das kühle Fensterglas und starrte weiterhin gedankenverloren nach draußen, ohne wirklich wahrzunehmen was dort vor sich ging. Vielleicht hatte sich ja gar nicht sein Freund so sehr verändert sondern er selbst? War er nicht normal für sein Alter? Schließlich ging nicht jedes Wochenende in die Disco wie die anderen Jugendlichen seines Alters…und er hing auch nicht ständig mit Freunden und Mädchen herum… Vielleicht war das ja der Grund warum Goten und er sich immer mehr voneinander zu entfernen schienen? Er knurrte leise und schlug mit der flachen Hand gegen die Wand die unter dieser zu bröckeln begann. Vielleicht, vielleicht, vielleicht…wie das nervte nicht zu wissen warum das Leben gerade so war wie es eben war. Das war eben etwas das man nicht mit mathematischen Formeln erklären konnte…und das überforderte den jungen Halbsaiyajin. Er hatte wirklich ein Problem und zwar ein ernsthaftes. Seine Mutter hatte wohl recht mit ihrer Vermutung dass in letzter Zeit etwas mit ihm nicht stimmte. Sie machte sich ernsthafte Sorgen um ihren Ältesten. Vegeta hingegen tat sein unnormales Verhalten damit ab dass er wohl in einem schwierigen Alter war. Ein Alter indem man eben manchmal zu merkwürdigen Verhalten neigte. Vielleicht hatte er diesmal ja sogar Recht damit. Aber eigentlich tat er alles immer mit irgendwelchen Verharmlosungen ab um ja nicht Gefahr zu laufen sich einem wirklichen Problem stellen zu müssen. Zumindest nicht auf emotionaler Ebene. Ein lautes Klopfen an seiner Zimmertür riss ihn schließlich aus seinen Gedanken. Verwirrt sah er sich um, direkt in die unergründlichen Augen seines Vaters. „Bist du taub oder was? Deine Mutter hat dich schon drei Mal zum Essen gerufen.“ Knurrte er, sichtlich sauer dass er dazu verdonnert worden war seinen Sohn zum runter kommen zu bewegen. „Was ist? Brauchst du eine extra Einladung?“ Trunks schenkte ihm einen abweisenden Blick, schüttelte dann aber den Kopf und trotte ihm langsam nach. Wie er diese geheuchelte Familienidylle beim Essen doch hasste… Vielleicht war sie ja auch gar nicht geheuchelt und es kam ihm nur so vor…weil er sich nicht dazugehörig fühlte? Zwar versuchte seine Mutter ihn ständig in irgendwelche Gespräche zu verwickeln, doch er blockte meistens ab oder antwortete nur einsilbig, so das sie schnell wieder aufgab ihm ein wenig mehr zu entlocken. Bra hingegen schien immer etwas zu erzählen zu haben. Im Kindergarten schien man wirklich eine Menge zu erleben. Warum war er eigentlich nie in den Kindergarten gegangen? Eine nebensächliche Frage aber irgendwie hatte er einmal mehr das Gefühl seiner Schwester gegenüber im Nachteil zu sein. Während Vegeta und Bra ihr Essen nur so in sich rein schaufelten und auch Bulma mit sichtlichem Appetit aß, stocherte er nur lustlos darin herum. Erst nachdem es fast kalt war schien ihm einzufallen dass er auch etwas essen sollte. Für seine Verhältnisse ziemlich langsam begann auch er etwas zu sich zu nehmen. Während seine Mutter ihm immer wieder besorgte Blicke zuwarf, lauschte Vegeta den ausführlichen Erzählungen seiner Tochter. Warum hörte er ihm nie so aufmerksam zu? Er seufzte leise und schob sein Essen von sich. Er hatte wirklich keinen Hunger mehr. Langsam aber sicher hatte der das Gefühl in Selbstmitleid zu versinken. Er sollte sich wirklich einmal Gedanken über seine Psyche machen. Wahrscheinlich sollte er dem Rat seiner wenigen Freunde folgen, die ihn für depressiv hielten und mal einen Psychologen aufsuchen. Der Halbsaiyajin fragte sich langsam wie ihn andere verstehen sollten wenn er sich nicht einmal selbst mehr verstand. Kein Wunder dass sich seine Freunde mehr und mehr von ihm abwandten…sogar sein bester. Also war wohl doch er der Grund dafür dass sie sich nicht mehr richtig verstanden…Goten und er. Nicht sein bester Freund hatte sich verändert sondern er selbst…und scheinbar nicht gerade zum positiven. Keine angenehme Erkenntnis. Er erhob sich von seinem Stuhl und verließ ohne ein weiteres Wort die Küche um sich wieder in sein Zimmer zurück zu ziehen. Niemand machte Anstalten ihn aufhalten zu wollen. Seine Eltern hatten es längst aufgegeben ihn zu zwingen bis zum Ende der Malzeiten am Tisch sitzen zu bleiben. Kaum in seinem Zimmer angekommen, zog er sich bis auf die Shorts aus und verkroch sich im Bett…er wollte jetzt nur eins, einfach nur schlafen und alles andere um sich herum vergessen. Kapitel 5: Ein typischer Montag ------------------------------- Am nächsten Morgen fühlte er sich wie geschlaucht. Eine plötzliche, unangenehme Kälte die ihn umgab hatte ihn geweckt. Leise knurrend blinzelte er um zu sehen wer ihm da die Decke geklaut hatte. Er hasste es auf diese Art geweckt zu werden. Eigentlich hasste er sämtliche Arten geweckt zu werden. Er war eben ein Morgenmuffel. Manchmal fragte er sich wirklich woher er das hatte, seine Eltern waren schließlich immer schon vor dem Aufstehen wach und arbeiteten oder trainierten schon Stunden lang, wenn er sich endlich aus dem Bett bequemte. „Los aufstehen, sonst hol ich Papa und der kippt dir einen Eimer Eiswasser über den Kopf.“ Hörte er eine widerlich fröhliche Stimme sagen. „Lass mich schlafen…“ murrte er und tastete blind nach der ihm genommenen Wärmequelle. Als er sie nicht fand öffnete er schließlich doch die Augen und sah in das freudige Gesicht seiner kleinen Schwester. „Du kommst zu spät zur Schule, es ist schon halb acht.“ Quietschte sie und sprang zu ihrem Bruder ins Bett um übermütig auf ihm herum zu tollen. Die Kleine war selbstverständlich schon fertig angezogen und bereit in den Kindergarten zu gehen. Trunks hingegen schlief noch fast und musste sich sehr zusammen reißen um sie nicht anzubrüllen dass sie verschwinden soll. Sichtlich ärgerlich warf er einen Blick auf den Wecker. Tatsächlich, er hätte schon vor einer halben Stunde aufstehen müssen. Warum hatte ihn nicht eher jemand geweckt? Wahrscheinlich war einfach nur niemandem aufgefallen dass er noch nicht wach war. Mitten in einem ihrer Hüpfer fing er seine Schwester ab und hielt sie fest. „Schon gut ich bin wach okay?“ brummte er und ließ sie wieder los um sich zu erheben. „Geh runter zu Mum du musst sicher gleich in den Kindergarten oder?“ Die 4-jährige zog einen Schmollmund und sah beleidigt zu ihrem großen Bruder auf, der sichtlich missgelaunt war. „Mama hat gesagt du bringst mich heute hin.“ Giftete sie und starrte ihn böse an. „Also musst du das auch machen sonst sag ich’s Daddy.“ Fügte sie noch hinzu und hob mit einer gewissen Arroganz ihr kleines Stubsnäschen noch ein wenig höher als sie es eh schon trug. Der lilahaarige seufzte resigniert. Auch das noch…er würde also wirklich hoffnungslos zu spät in die Schule kommen. Er könnte natürlich einfach so tun als wäre er krank, doch das würde seine Mutter ihm nicht durchgehen lassen. Sie kannte ihren Sohn gut genug um zu wissen wann er wirklich krank war und wann er die ‚Null-Bock-auf-gar-nichts-Krankheit hatte. „Ja ja…wenn’s sein muss. Aber dann geh schon runter und pack deine Sachen zusammen ich muss noch duschen.“ Gab er sichtlich genervt und unfreundlicher als gewollt zurück. Seine kleine Schwester quittierte das mit einem beleidigten Blick und stolzierte schließlich aus seinem Zimmer. Trunks suchte sich unterdessen ein paar saubere Klamotten aus dem Schrank und verschwand damit eilig im Bad. Prompt fand die Shorts ihren Weg zu Boden und schon stand er unter der eisigen Dusche, die in ihm wieder die wenigen Lebensgeister weckte. Nach einigen Sekunden stellte er wieder auf warm, wusch sich schnell und war kurz darauf fertig geduscht und angezogen. Sein Haar tropfte noch vor sich hin als er schließlich nachdenklich in den Spiegel blickend seine Zähne putzte. Eigentlich war er recht hübsch, doch ein dunkles Veilchen zierte sein rechtes Auge und ließ das blasse Gesicht ziemlich jämmerlich drein schauen. Seufzend spuckte er den Schaum aus, spülte sich den Mund und drehte sich zu einer kleinen Kommode um aus deren Schublade holte er eine kleine Dose mit Make up heraus. Ein mittlerweile unverzichtbares Requisit für ihn, damit sein Gesicht nicht ganz so gruselig aussah. Bisher war es niemandem aufgefallen das er kleinere Blessuren damit überschminkte. Das war auch besser so, denn sein Vater würde ihn sicherlich umbringen wenn er das wüsste. Er war nicht unbedingt zufrieden mit dem Ergebnis seiner Arbeit, hatte aber keine Zeit sich weiterhin mit seinem Aussehen zu beschäftigen. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm dass es bereits kurz vor Acht war und um Acht begann der Unterricht an seiner Schule. Schnell ließ er die unscheinbare Dose wieder in der Schublade verschwinden. In seinem Zimmer griff er nur schnell nach seiner Schultasche und verließ dieses dann Augenblicklich um hinunter in die Küche zu stürmen. Sein Frühstück ließ er ausfallen. Schließlich musste er auch noch seine Schwester in den Kindergarten bringen. Die wartete schon ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her rutschend auf ihn und sprang sofort herunter als er endlich auftauchte. „Da bist du ja, ich komme noch zu spät beeil dich mal ein bisschen.“ Tadelte sie ihren älteren Bruder und erinnerte ihn dabei ein bisschen an seine Mutter, von der allerdings jede Spur fehlte. Wo die sich wohl wieder herum trieb? Wahrscheinlich steckte sie schon wieder mitten in ihrer Arbeit und hatte alles andere um sich herum längst vergessen. „Hättest du mich eher geweckt wären wir längst unterwegs.“ Gab der ältere ein wenig barsch zurück, während er sein Schulbrot lieblos in die Tasche warf, die über seiner rechten Schulter hing. Dass seine Schwester schon wieder nah dran war zu heulen beachtete er diesmal einfach nicht. Er war so schlecht gelaunt, dass ihm ein KO schlag seines Vater gerade recht käme. Dann müsste er sich wenigstens nicht vor seinem Lehrer rechtfertigen warum er schon wieder zu spät kam. Das kann in letzter Zeit nämlich häufiger vor. „Sei nicht immer so gemein.“ Zischte die Kleine und schnappte sich ihren pinken Rucksack in Miniaturform und setzte ihn sich abreisebereit auf den Rücken. Trunks überging den Kommentar, hob sie hoch und warf sie geradezu auf seinen Rücken während er schon in Richtung Tür ging. Noch auf der Schwelle hob er bereits ab und verschwand blitzschnell zwischen den dichten, weißen Wolken. Er wechselte kaum ein Wort mit seiner Schwester und achtete auch kaum auf ihr vergnügtes Quietschen. In einer recht dunklen Gasse einige Straßen vom Kindergarten entfernt landete er schließlich, nahm seine Schwester an der Hand und schritt weiterhin Wortlos mit ihr die wenigen Meter zum Kindergarten, vor dem sich schon eine Menge Kinder und 3 Betreuerinnen versammelt haben. „Bis heute Nachmittag Trunks.“ Rief sie, riss sich los und stürmte zu ihren Freundinnen die sie schon freudig erwarteten. Scheinbar machten sie heute einen Ausflug. Kurz spielte der lilahaarige mit dem Gedanken die Schule einfach zu schwänzen, doch er wusste dass es sowieso wieder irgendwie heraus kommen würde und den Ärger konnte er sich auch ersparen. In der nächsten Menschenleeren Gasse erhob er sich also wieder in die Lüfte und machte sich mit einer halben Stunde Verspätung auf den Weg zur 15 Kilometer entfernte Schule. Auf dem Schulhof war keine Menschenseele zu sehen. Er landete auf dem Dach, wo ihn niemand sah und eilte die Treppen hinunter in das Schulgebäude. Noch immer achtete er darauf möglichst unauffällig zu sein, soweit er das als eine recht berühmte Person eben sein konnte. Aber zumindest das Geheimnis der Saiyajin wollte er wahren, wenn er sonst schon kaum ein Privatleben hatte. Leise schlich er in den Klassenraum, blieb aber leider mal wieder nicht unbemerkt. Wie es zu erwarten war, wurde er vom Lehrer mit einem strafenden Blick bedacht und den Worten dass er bei der nächsten Verspätung eine Woche lang jeden Nachmittag würde nachsitzen müssen abgestraft. Er nickte ergeben, murmelte eine Entschuldigung und ließ sich dann auf seinen Platz neben Son Goten sinken. „Langsam nimmt das aber echt Überhand mit deinen Verspätungen.“ Wisperte ihm der schwarzhaarige zu. „Was machst du nur immer?“ Trunks zuckte nur mit den Schultern „Musste meine Schwester in den Kindergarten bringen…und hab verschlafen.“ Gab er knapp zurück. „Trunks!“ donnerte die Stimme des sichtlich verärgerten Lehrers durch den Raum. „Hätten sie die Freundlichkeit meine Frage zu beantworten?“ fragte er schließlich gespielt freundlich, den roten Stift und das Klassenbuch schon in der Hand, da er sicher war dass der Junge mit dem fliederfarbenen Haar keine Ahnung hatte was er soeben gefragt hatte. Trunks machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung und beantwortete Beiläufig die Matheaufgabe die er schnell im Kopf ausgerechnet hatte. Der Lehrer mochte ihn ja für dämlich halten, doch das war er ganz sicher nicht. Als Sohn einer anerkannten Wissenschaftlerin hatte er nicht nur ihren Namen sondern auch ein wenig von ihrer Intelligenz geerbt. Sichtlich verärgert ließ der Lehrer das Buch und den Stift wieder sinken und musste wohl oder übel bestätigen dass die Antwort richtig war. Dieser Junge war ihm ein Dorn im Auge, er schien nie richtig aufzupassen, sondern lieber mit seinem Sitznachbarn zu reden und wusste trotzdem immer worum es im Unterricht gerade ging. Ganz im Gegensatz zu Goten, der ständig darauf angewiesen war dass Trunks ihm die Lösung zuflüsterte. Nur allzu gern würde der blonde dem lilahaarigen einmal eins auswischen. Und er schwor sich das würde er spätestens bei der nächsten Verspätung auch tun. Da konnte sich der Junge schließlich nicht rausreden. Der Rest des Tages verlief wie immer. Trunks starrte gedankenverloren aus dem Fenster während alle anderen gelangweilt dem Unterricht folgten oder sich irgendwie anderweitig die Zeit vertrieben. Die Lehrer arbeiteten ihren Stoff ab, ob ihn nun alle verstanden oder nicht und waren froh wenn der Unterricht zu Ende war und sie sich nicht mehr mit dem pubertierenden Jugendlichen herumschlagen mussten, die teilweise wirklich nur Unsinn im Kopf hatten. Goten hatte es scheinbar bereits aufgegeben mit seinem Kumpel ein Gespräch anfangen zu wollen und flirtet stattdessen lieber mit irgendeiner neuen Mitschülerin, von der Trunks nicht mehr wusste wie sie hieß. Ihm war es recht so, da hatte er wenigstens seine Ruhe. Als es endlich zum Unterrichtsschluss klingelte verschwand er fast augenblicklich aus dem Klassenraum. Goten sah ihm ein wenig mitleidig nach und folgte ihm schließlich. Allmählich machte er sich wirklich Sorgen um seinen besten Freund. Aber wenn er nicht reden wollte konnte er ihm wenig helfen. Das einzige was er tun konnte war ihm das Gefühl zu geben dass er immer für ihn da war. Auf dem Schulhof entdeckte er ihn unter einem großen Baum sitzend. Seinem Lieblingsplatz. Langsam schlenderte er auf ihn zu und ließ sich neben ihm sinken. „Was ist los? Willst du nicht nach hause gehen?“ fragte er und musterte ihn aufmerksam. Der ältere schüttelte den Kopf und deutete auf seine Uhr. „Das lohnt sich nicht, ich muss Bra vom Kindergarten abholen.“ Murmelte. Es war eine ungeschriebene Regel bei ihm zu Hause, dass derjenige der seine Schwester in den Kindergarten brachte sie auch wieder abholen musste. Ziemlich lästig, da das meistens an ihm hängen blieb, doch er hatte die ewigen, sinnlosen Diskussionen über dieses leidige Thema längst aufgegeben. Das gab nur unnötigen Stress und er musste ja eh morgens früh aus dem Haus. Goten nickte nur und erhob sich langsam wieder. „Na dann…sollen wir so lange noch etwas unternehmen?“ fragte er, sah dabei aber nicht gerade Hoffnungsvoll aus. Entgegen seiner Befürchtungen nickte der andere aber und erhob sich ebenfalls. „Wie wär’s mit einem Eis?“ fragte er leise wobei sich eines seiner mittlerweile selten gewordenen Lächeln sich auf seinen Lippen ausbreitete. Goten grinste verschmitzt und ging sofort darauf ein. „Super…wer zuletzt an der Eisdiele ist muss bezahlen.“ Und damit war er schon davon gerannt. Trunks schüttelte den Kopf und rannte ihm nach, wobei er nicht wirklich versuchte ihn einzuholen, was er sicher gekonnt hätte. Am Ende war sowieso immer er derjenige der zahlte, aus dem einfachen Grund dass Goten nie Geld hatte. Als schließlich beide zufrieden an ihrem Eis schleckten - Goten brauchte natürlich wieder eine extra große Portion von 10 Kugeln, während Trunks sich auf bescheidene 3 beschränkte - schien der ältere langsam ein wenig aufzutauen und wieder Ähnlichkeit mit dem alten Trunks zu bekommen. Sie unterhielten sich über dies und das und natürlich auch über Goten’s Lieblingsthema…Frauen. Trunks steuerte höflich doch ohne übermäßiges Interesse seinen Teil dazu bei und dabei verging die Zeit recht schnell, so dass er sich schließlich recht schnell verabschieden musste um nicht zu spät zum Kindergarten zu kommen. Am Kindergarten angekommen wartete seine Schwester schon ungeduldig und kaum dass er in Hörweite war rannte sie auf ihn zu und begann dabei schon ihm die neusten Erlebnisse von ihrem Ausflug zu erzählen. Trunks war nicht ganz bei der Sache, versuchte aber möglichst interessiert und begeistert zu tun während er mit ihr in Richtung der Gasse ging, in der sie heute morgen schon einmal waren. Die Kleine unterbrach nicht einmal ihren Redeschwall und merkte dabei kaum dass ihr älterer Bruder sich eigentlich kein bisschen dafür interessierte wie viele Regenwürmer sie im Wald ausgebuddelt und aneinander geknotet hatte. Vielmehr hatte er irgendwie das Gefühl beobachtet zu werden und sah sich des Öfteren aufmerksam um. Da er aber nie etwas Auffälliges entdecken konnte, tat er es schließlich als Hirngespinst ab und widmete sich wieder dem Geplapper der jüngeren. * * * * Ein finsterte Ausdruck legte sich auf das blasse Gesicht, welches von weichem, Pechschwarzem Haar umspielt wurde, das teilweise die Sicht der eisigen blauen Augen verschleierte. Blanker Hass spiegelte sich in ihnen wieder und eine Eiseskälte, zu der sonst nur ein Eisberg fähig war. Mit einer schnellen und eleganten Bewegung wandte sich der Junge Mann ab und verschwand mit wehendem, schwarzem Mantel wieder in den tiefen Schatten der dunklen Gasse, von der aus er die Szene zwischen den beiden Geschwistern mit einem gewissen Ekelgefühl beobachtet hatte. Bald würde das ein Ende habe…dafür würde er schon sorgen. ~Genießt eure gemeinsame Zeit…solange ihr noch könnt.~ Kapitel 6: Es liegt was in der Luft ----------------------------------- Ein verbissener Ausdruck lag auf dem Gesicht des schwarzhaarigen. Wie besessen trainierte er um seinen Körper noch ein wenig mehr zu stählen und ging dabei weit über seine Grenzen hinaus. Der Schweiß tropfte nur so von ihm hinunter und hinterließ feuchte spuren auf dem gefliesten Boden. Erst eine tiefe, männliche Stimme ließ ihn inne halten und sich umsehen. „Es ist genug für heute, spar deine Kräfte lieber für deinen großen Tag, er rückt immer näher, denk daran.“ Der hoch gewachsene, recht grobschlächtige Mann grinste finster und nickte dem jüngeren wie zur Bestätigung seiner Worte zu. „Du willst doch dann sicher fit sein und nicht völlig ausgelaugt oder?“ der schwarzhaarige verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, als wolle er die Situation abschätzen und widersprechen, schien aber der Meinung zu sein dass Widerspruch in diesem Fall nicht besonders klug war und senkte schließlich demütig den Kopf. „Ja Meister…“ Seine Stimme war leise, kaum hörbar, doch der glatzköpfige Mann grinste zufrieden und verschwand wieder aus dem Trainingsraum seines ‚Schützlings’ Innerlich lachte er sich ins Fäustchen. Es war alles so unglaublich einfach gewesen seinen Plan in die Tat umzusetzen. Zwar eine langwierige Arbeit aber dafür umso effektiver als alle anderen Pläne die er je zur Vernichtung seines größten Feindes geschmiedet hatte. Er würde es ihm sämtliche Schandtaten heimzahlen und ihn letztendlich vernichten, mit einer Waffe gegen die er nicht den Hauch einer Chance hatte. Der Blick des älteren, doch dennoch recht kräftigen Mannes fiel auf den jungen schwarzhaarigen, der seine letzen Übungen zu ende führte. Ja diesmal war ihm der Sieg gewiss. * * * * * Das fliederfarbene Haar klebte in dem verschwitzten Gesicht des 18-jährigen. Verbissen sah er zu dem überheblich dastehenden schwarzhaarigen hinüber, der darauf wartete dass sein Sohn wieder auf die Beine kam. Kaum dass Trunks und Bra wieder zu Hause waren, hatte Vegeta seinen ältesten erneut zum Training verdonnert. Er hatte das Gefühl dass der Frieden nicht mehr lange währen würde und er wollte darauf vorbereitet sein und nicht neben seiner schwachen Menschenfrau und seiner zerbrechlichen Tochter auch noch seinen verweichlichten Sohn beschützen müssen wenn es zu einem Kampf kommen sollte. Eigentlich konnte es ihm ja egal sein wenn der andere seine Faulheit mit dem Leben bezahlen musste. Schließlich wäre er daran selber Schuld. Doch er hatte das dumpfe Gefühl das Bulma das nicht ganz so sehen würde. Trotzdem der ältere so ziemlich in seine Gedanken vertieft war, fiel es ihm nicht schwer den nicht ernst zu nehmenden Angriffen seines Sohnes auszuweichen und mit einem Schwall von Ki-Blast’s zu antworten. Recht elegant entkam Trunks eben diesen Angriffen und erwiderte sie augenblicklich. Kurze Zeit später war außer Rauch nicht mehr viel zu sehen. Erst als sich dieser legte konnte man die schemenhaften Umrisse von Vater und Sohn wieder ausmachen, die sich scheinbar beide unverletzt gegenüber standen und sich gegenseitig mit Blicken durchbohrten. Bisher war Vegeta recht zufrieden mit der Leistung seines Sohnes. Zumindest zufriedener als beim letzten Mal. Natürlich sagte er das dem jüngeren nicht, doch er belohnte ihn auf seine Weise indem er das Training frühzeitig beendete. „Ich denke das genügt für heute. Mehr ist aus dir eh nicht rauszuholen.“ Knurrte er und wandte sich ab um sich wieder seinem Einzeltraining zu widmen. Der lilahaarige starrte mit einem recht unergründlichen Ausdruck in den Augen auf den Rücken seines Vaters. Er machte Anstalten zu widersprechen, doch eigentlich wusste er dass das sein Ansehen in den Augen seines Vaters auch nicht steigern würde. Also drehte er sich wortlos um und verließ den Gravitationsraum. Obwohl er ursprünglich eigentlich keine Lust auf das Training hatte, musste er zugeben dass es ihm wieder ein klein wenig mehr Spaß gemacht hatte als sonst. Vielleicht lag es daran dass sein Vater heute recht sparsam mit Beleidigungen und Erniedrigungen war. Außerdem war er ziemlich stolz darauf nicht so jämmerlich versagt zu haben wie am Vortag. Er würde seinem Vater schon noch zeigen dass auch in ihm ein Saiyajin steckte. Ob dieser es nun würdigte oder nicht. * * * * * Eisblaue Augen starrten in das leicht verschwommene Antlitz eines schwarzhaarigen, blassen Jungen. Eine wütende Wischbewegung klärte die Sicht auf den Spiegel, welcher durch den heißen Wasserdampf der Dusche beschlagen war. Einige einsame Wassertropfen suchten sich ihren Weg über den feuchten Oberkörper, der missmutig begutachtet wurde. Er war zwar sehr muskulös, doch nicht gerade das, was man makellos nannte. Ein paar schlanke Finger strichen über die feinen Narben, die sich sowohl über den breiten Brustkorb als auch deutlich sichtbar über den Rücken zogen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen richtete er den Blick wieder auf das Spiegelbild seines Gesichts. Es war eigentlich recht hübsch, wenn es auch von Wut und Hass verzerrt war. Murrend wandte er sich ab und trocknete sich das schwarze, halblange Haar mit dem Handtuch, welches bis eben über seinen Schultern lag. Er würde heute besser früh ins Bett gehen, wollte er doch morgen an seinem ersten Schultag ausgeschlafen sein. Ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Das würde sicher spannend werden. Achtlos ließ er das Handtuch zu Boden fallen um anschließend das Bad zu verlassen und seinen Plan in die Tat umzusetzen. Kapitel 7: Der Neue ------------------- Der nächste Morgen begann ein wenig besser als der letzte. Trunks hatte diesmal nicht vergessen sich den Wecker zu stellen und wurde pünktlich um 7.00 Uhr von eben diesem geweckt. Allerdings konnte er noch nicht ahnen in welcher erneuten Katastrophe der Tag noch enden sollte. Müde schleppte er sich ins Bad um sich für die Schule fertig zu machen. Das malträtierte Auge sah nicht mehr ganz so gruselig aus und er brauchte nicht halb so viel Make up wie noch am Vortag um es fast ganz verschwinden zu lassen. Tja Saiyajins hatten eben gutes Heilfleisch. Was allerdings nicht hieß, dass es dadurch weniger weh tat. Nachdem er im Bad fertig war, stand er vor der Entscheidung was er anziehen sollte. Am besten nichts allzu auffälliges…er stand so schon immer viel zu oft im Mittelpunkt. Das musste durch besonders chice Kleidung nicht noch verstärkt werden. Der lilahaarige entschied sich für einen schlichtes, schwarzes Kapuzenshirt und eine blaue Jeans. Kurz wurden noch die Schulbücher in den Rucksack geworfen, ehe er diesen schnappte und den Raum verließ um in die Küche zu gehen. Auf dem weitläufigen Flur lief er seinem recht mürrisch dreinblickenden Vater geradewegs in die Arme. Er wurde wohl vom Geruch nach frischen Brötchen und Kaffe angelockt. Vegeta stieß seinen ältesten von sich und knurrte ein leises „Pass gefälligst auf wo du hinrennst!“, sah ihn dabei aber nicht einmal richtig an. Trunks murmelte eine leise Entschuldigung, doch der schwarzhaarige war längst schon wieder auf dem Weg in die Küche. Der 18-jährige runzelte leicht die Stirn, sagte aber lieber nichts mehr, sondern trotte seinem Vater langsam nach. Er hatte noch eine halbe Stunde Zeit bis Unterrichtsbeginn und wenn er Bra nicht erst in den Kindergarten bringen musste, brauchte er höchstens 5 Minuten zur Schule. Blieb also genug Zeit in Ruhe zu frühstücken. Kaum in der Nähe der Küche, wurde er gleich von wütendem Gekeife seitens seiner Eltern begrüßt. Scheinbar hatte Bulma heute mal das Rührei mit Speck vergessen, was natürlich eine Katastrophe war, schließlich brauchte ein hart kämpfender Saiyajin seine Proteine und eine herzhafte morgendliche Mahlzeit. Seine Mutter schien wie immer recht unbeeindruckt von dem herum Gebrülle seines Vaters. „Weißt du was mein lieber? Das nächste Mal kannst du dir dein Frühstück ja selbst machen. Ich bin schließlich nicht dein Dienstmädchen du aufgeblasener Affe.“ Knurrte sie und widmete sich wieder dem Schulbrot ihrer jüngsten. Bra saß am Tisch und aß ihre Cornflakes, ab und an konnte man ein vergnügtes Quietschen von ihr hören. Die Kleine liebte es wenn sich ihre Eltern stritten, sie benutzten dann immer so lustige Beschimpfungen. Trunks hingegen nervte es eher. Er fragte sich immer wieder aufs Neue wie die beiden es bloß geschafft hatten zwei Kinder zu zeugen und immer noch zusammen zu sein, ohne dass der eine den anderen zwischenzeitlich umgebracht hatte. „Morgen…könnt ihr nicht wenigstens vor der Kleinen aufhören zu streiten?“ murrte er zur Begrüßung und ließ sich auf seinem Platz fallen. „Misch du dich da ja nicht ein, sonst mache ich dich einen Kopf kürzer.“ Zischte sein Vater zurück, ihn dabei allerdings immer noch nicht ansehend. Lieber versuchte er Bulma mit seinem tödlichen Blick in die Knie zu zwingen, die scheinbar beschlossen hatte Vegeta ebenso zu ignorieren, wie der es bei seinem Sohn tat. „Und du…Weib…nenn mich ja nie wieder so, sonst blüht dir das gleiche!“ Fügte er seinem letzten Satz hinzu, wobei man beim genaueren betrachten fast ein wenig Belustigung in seinen Augen aufblitzen sehen konnte. Er würde es zwar nie zugeben, doch ein Grund dafür, dass er sich in dieses ‚Menschenweib’ verliebt hatte, war mitunter dass sie sich nie von ihm beeindrucken oder gar ängstigen ließ. Jeden anderen, der Vegeta so bezeichnen würde, hätte er wohl längst in die ewigen Jagdgründe eingehen lassen. Blaue Augen blitzten nun wieder schwarzen entgegen. „Du gewöhn dir lieber mal einen anderen Ton an, mein werter Herr Prinz. Sonst bekommst du nämlich gar nichts mehr zu Essen und du kannst die Nächte in der Hundehütte verbringen. Aber er hat recht Trunks, misch dich da lieber nicht ein.“ Ihre Stimme war leise, fast freundlich, dennoch ließ sie keinen Zweifel darin, dass sie das ernst meinte. Trunks seufzte. Na toll jetzt fiel ihm auch noch seine eigene Mutter in den Rücken. Konnte es denn noch schlimmer werden? Er verzichtete darauf seinen Eltern zu widersprechen. Sein Vater meinte das mit dem Kopf kürzer nämlich sicher auch ernst. Lustlos kaute er auf seinen Cornflakes herum und fragte sich erneut womit er eigentlich diese Missachtung des schwarzhaarigen verdient hatte. Hatte er nicht immer alles getan um ihm zu gefallen? Als Kind schon lieber den ganzen Tag trainiert statt mit anderen Kindern zu spielen? Na gut…ein Spiel mit ihm hätten wohl auch nicht viele Kinder überlebt…er war eben ein sehr impulsives Kind gewesen. Ein Schmunzeln huschte über seine Lippen als er daran dachte. Ja eigentlich war er ein sehr glückliches Kind gewesen, etwas verwöhnt vielleicht…aber glücklich…mit einem Vater der ziemlich stolz auf seinen Sohn war und einer Mutter die ihn bedingungslos liebte. Aber was war im Laufe der Zeit geschehen dass dies nicht mehr zutraf? Resigniert schüttelte der lilahaarige Junge den Kopf und erhob sich wieder von seinem Platz. Das ständige darüber nachdenken deprimierte ihn nur ohne ihn wirklich zu einem Ergebnis zu bringen. Er griff nach dem Brot, das seine Mutter ihm für die Schule fertig gemacht hatte, ließ es im Rucksack verschwinden und verließ Wortlos die Küche, in denen seine Eltern noch weiter vor sich hin zeterten. Da es nicht besonders kalt draußen war verzichtete er auf seine Jacke. Die Tür hinter ihm fiel etwas lauter zu als beabsichtigt, was gleich wieder die Stimme seines Vaters durchs Haus dröhnen ließ. „Demolier gefälligst nicht die Einrichtung, sonst kannst du was erleben.“ Trunks zuckte zusammen und machte sich schnell in die Luft davon. Nachher kam Vegeta noch auf die Idee ihm zu folgen. ~Du musst gerade reden…wer jagt den ständig das halbe Haus in die Luft weil er sich nicht zusammen reißen kann?~ dachte er grimmig, und legte noch ein wenig an Tempo zu. Obwohl er einige Meter von der Schule entfernt landete und sich zu Fuß recht langsam fortbewegte, kam er viel zu früh in der Schule an. Von Goten war noch nichts zu sehen, kein Wunder, der kam immer erst auf dem letzten Drücker. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm dass es noch gut eine viertel Stunde dauern würde ehe der Unterricht begann, das hieße sein bester Freund würde frühestens in zehn Minuten hier auftauchen. Toll und was sollte er nun solange machen? Er könnte Goten natürlich entgegen fliegen, doch wenn dieser verschlafen hatte, würde er riskieren erneut zu spät zu kommen und sein Lehrer würde sein Versprechen was das Nachsitzen betraf sicher einlösen. Also fiel diese Option wohl weg. Somit blieb ihm wohl nichts anderes übrig als zu warten. Langsam ging er auf seinen Lieblingsplatz zu, der sich unter einem großen, alten Baum befand. Langsam ließ er sich in das etwas feuchte Gras sinken. Der Blick seiner blauen Augen schweifte ein wenig verloren über den Schulhof, als hoffte er Goten doch schon irgendwo zu entdecken. Schon gruselig wie sehr er von seinem besten Freund abhängig war. Obwohl…wenn er es genauer bedachte war es kein Wunder, schließlich war er so ziemlich sein einziger Freund. Schnell schüttelte er diesen Gedanken wieder ab. Nicht schon wieder im Selbstmitleid versinken. Das würde ihn auch nicht weiter bringen. Der Blick des 18-Jährigen fiel auf eine Gruppe Mädchen, die eine Stufe unter ihm waren. Immer wieder warfen sie Blicke zu ihm hinüber und tuschelten kichernd miteinander. Er konnte wohl nicht abstreiten einer der beliebtesten Jungs an dieser Schule zu sein…Er hatte Geld und sah recht passabel aus. Was wollte Frau mehr? Trunks war dabei allerdings auf dem Boden der Tatsachen geblieben. Während sich andere etwas auf ihre Beliebtheit einbildeten, war es ihm eher unangenehm. Außerdem war er sich ziemlich sicher, dass es die meisten seiner Verehrerinnen nur auf das Geld abgesehen hatten das er besaß. Wahrscheinlich hatte er deshalb auch keine Freundin. Goten musste sich um so was kaum Sorgen machen. Seine Familie konnte sich ja nicht wirklich viel leisten…dafür waren sie glücklich…in einer Hinsicht war sein bester Freund um so vieles reicher als er selbst…ob er das eigentlich wusste? Seufzend schlossen sich die leicht abwesend drein schauenden blauen Augen, deren Besitzer weiterhin seinen Gedanken nachhing. Dabei wurde er aus einigem Abstand mit abschätzendem Blick beobachtet. ~Gut dass ich mir die Haare doch nicht gefärbt habe…~ Ging es dem schwarzhaarigen mit den eisblauen Augen durch den Kopf, die kalt in Richtung Trunks starrten. Eigentlich war es sein ursprünglicher Plan gewesen den Platz des Jungen mit dem Fliederfarbenen Haar einzunehmen und ihn so an die Wand zu spielen. Doch da er kaum wirkliche soziale Kontakte zu haben schien, hätte er ihm damit kaum mehr schaden können. Gut dass er immer einen Plan B hatte und der gefiel ihm in diesem Fall noch sehr viel Besser als Plan A. Eigentlich war er von Anfang an für die Ausweichmöglichkeit gewesen. So musste er sich wenigstens nicht zum Affen machen, doch sein Meister meinte Plan A wäre die bessere Lösung, bis seine Beobachtungen anderes bewiesen. Eigentlich sollte Taros froh sein, dass er ihm überhaupt als Werkzeug für seinen Racheakt diente. Und das tat er nur weil er selbst eine Rechnung mit einigen Bewohnern dieses Planeten offen hatte. Diese würde er begleichen. Was dann mit der Erde geschah war ihm egal. Soweit er wusste wollte Taros den Planeten übernehmen und mit den restlichen noch verbliebenen seiner Rasse einen neuen Staat mit ihm als Oberhaupt gründen. Sollte er doch… Langsam füllte sich der Schulhof und sein Blick auf den lilahaarigen Halbsaiyajin wurde immer öfter von vorbei gehenden Schülern blockiert. Trunks öffnete langsam wieder die Augen und sah sich mit gerunzelter Stirn um. Er hatte wie in den letzten Tagen des Öfteren das Gefühl beobachtet zu werden. Nur im Gegensatz zu den vergangenen Tagen, konnte er diesmal seinen Beobachter ausmachen. Er lehnte an der Wand des Schulgebäudes und sah recht offensichtlich zu ihm hinüber. Fragend erwiderte er den Blick. Der Fremde schien zu merken, dass er nicht unbemerkt geblieben war. also wandte dieser den Blick ab und sah in eine andere Richtung, als wäre es nur Zufall gewesen dass er gerade zu Trunks hinüber gesehen hatte. Der lilahaarige musterte den Fremden jedoch weiterhin nachdenklich. Er hatte ihn noch nie hier gesehen. Wahrscheinlich war er neu an der Schule, denn bei den auffälligen Sachen die der schwarzhaarige trug wäre er ihm sicher aufgefallen. Er war auffallend blass und komplett in schwarz gekleidet. Schwarzer Pullover, schwarze Hose, schwarzer, knöchellanger Ledermantel. Selbst seine Schultasche war schwarz. Komplettiert wurde das Outfit des neuen von einem Paar schwerer, ebenfalls schwarzer Stiefel, die mit Ketten und silbernen Schnallen verziert waren. Alles in allem wirkte er wie einer dieser merkwürdigen Gruftis, die auf Friedhöfen abhingen und an Geister, Vampire und Werwölfe glaubten.(1) Davon gab es an dieser Schule nicht viele…wahrscheinlich weil es eine etwas bessere Schule war und fast nur Schüler aus gutem Hause hier her kamen. (2) Nun wandte sich der Fremde ab und verschwand mit hinter sich her wehendem Mantel im Gebäude. Merkwürdige Gestalten gab es. Trunks schüttelte verwundert den Kopf, wurde aber gleich darauf von Gotens noch etwas verschlafen klingender Stimme aus den Gedanken gerissen. „Hey…warum biste denn schon so früh hier?“ murmelte er, während er sich durch sein etwas zerzaust Aussehendes Haar fuhr um es irgendwie doch noch in eine ansehnliche Form zu bringen. Ein ziemlich hoffnungsloser Versuch, den er recht schnell wieder aufgab. Trunks sah zu ihm auf und grinste. „Früh? Es ist fünf Minuten vor Unterrichtsbeginn. Da sollte man normalerweise schon hier sein.“ gab er zurück, nachdem er sich mit einem kurzen Blick auf seine Uhr vergewissert hatte, dass es wirklich so war. Den Fremden hatte er schon wieder vergessen. Dieser schlenderte begleitet von dem klirren der Ketten an seinen Stiefel durch das Schulgebäude um sich beim Schulleiter den Stundenplan abzuholen. Außerdem musste er noch einer Klasse zugeordnet werden und er hatte da schon so eine Ahnung welche das sein würde. Ein freches Grinsen huschte über seine Lippen. So würde er seine Opfer noch ein wenig ausspionieren ehe er zum vernichtenden Schlag ausholte. Und das schöne war, sie würden die Gefahr nicht einmal spüren. Er war ein Meister darin seine Aura zu unterdrücken. Selbst im Kampf wenn er zu Hochtouren auflief, war sie höchstens doppelt so hoch wie normal. Eine sinnvolle Taktik um seine Gegner zu verwirren, sie dazu zu bringen ihn zu unterschätzen. Dieser Trick funktionierte eigentlich immer und er würde auch diesmal funktionieren. Der Schultag war recht schnell vorbei. Die letzten beiden Stunden fielen wegen irgendeiner Lehrerkonferenz aus, worüber kein Schüler, inklusive Goten und Trunks auch nur annährend enttäuscht war. Ziemlich gut gelaunt verließen die beiden das Schulgelände um sich zu überlegen was sie mit der gewonnenen Zeit anfangen wollte. Goten hatte natürlich mal wieder nichts anderes als Essen im Kopf, während Trunks lieber etwas Produktiveres tun würde. Was genau wusste er allerdings auch nicht, also blieb es schließlich doch beim Essen. Sie hatten sich für ein Schnellrestaurant in dem es hauptsächlich Hamburger Pommes und ähnliches gab entschieden. Eine Weile lang vergaß Trunks seine Probleme, während sie sich über dies und das unterhielten und wie früher herumalberten. Nur kurz kam der Fremde vom Morgen zur Sprache. „Sag mal, was hältst du eigentlich von dem Neuen?“ fragte der lilahaarige nach einer kurzen Gesprächspause. „Hm? Meinst du diesen komischen Grufti?“ nuschelte Goten zwischen zwei Bissen und sah seinen besten Freund dabei mit einem Blick a la Son Goku an. Dieser musste bei diesem Anblick lachen, worauf hin ihn sein Gegenüber nur noch dümmlicher ansah. „Wasn?“ kam es von dem schwarzhaarigen. Trunks schüttelte nur leicht den Kopf und nickte. „Ja den komischen Grufti.“ Goten schien kurz nachzudenken ehe er schließlich doch nur mit den Schultern zuckte, eine richtige Antwort schien ihm nicht einzufallen. Trunks schüttelte belustigt den Kopf. Manchmal fragte er sich warum Goten nicht ein bisschen mehr wie dessen großer Bruder geworden war. Stattdessen war er das perfekte Abbild seines Vaters und als Kind hatte er ihm auch noch äußerlich bis aufs Haar geglichen. Goten schien die Frage seines besten Freundes schon wieder vergessen zu haben und lenkte das Gespräch stattdessen auf sein Lieblingsthema, nämlich Frauen, um. Trunks hörte ihm zu, sagte hier und da höflicher Weise etwas, interessierte sich aber nicht wirklich dafür wie oft der schwarzhaarige schon wie viele Mädchen flachgelegt hatte und auf welche er momentan genau stand. Dann sprach er von der Neuen in ihrer Klasse, die ja so furchtbar niedlich und schüchtern war. Trunks musste erneut lachen. Er hatte zwar nur am Rande mitbekommen dass sie eine neue Schülerin in der Klasse hatten, doch er hatte sehr wohl gesehen dass die Kleine Goten eine ordentliche Abfuhr erteilt hatte als dieser versucht hatte sie Anzugraben. Und dabei wirkte sie alles andere als schüchtern auf ihn. Sie sah dabei aus als wolle sie ihm die Augen auskratzen. Trotzdem ließ er seinen Freund in dem Glauben er war der Womenizer Nummer eins. Der Tag hatte ziemlich schnell sein Ende erreicht und Trunks kam viel später nach Hause als er es eigentlich vorgehabt hatte. Das brachte ihm natürlich eine Predigt seines Vaters ein. Er schien schon auf ihn gewartet zu haben, denn kaum dass der Junge mit dem fliederfarbenen Haar das Haus betreten hatte kam ihm sein Vater schon mit vor der Brust verschränkten Armen und kalt drein schauenden Augen auf ihn zu. „Wo warst du so lange?“ fragte er gleich, sichtlich gereizt. Trunks sah nur provozierend auf seine Uhr, es war kurz nach sieben Uhr abends, nicht wirklich spät also. „Auch wenn es dich nichts angeht, ich war bei Goten. Außerdem ist es ja wohl noch früh.“ Gab der lilahaarige zurück. Womit er nicht gerechnet hatte war die Reaktion seines Vaters. Ehe er sich versah hatte spürte er die flache Hand des schwarzhaarigen, die mit voller Wucht auf seiner Wange landete und ihn einige Schritte zurück taumeln ließ. Reflexartig legte er die Hand auf die getroffene Stelle, die schnell anschwoll und deutlich gerötet war. Mit vor Wut funkelnden Augen sah er zu Vegeta, der mindestens doppelt so wütend zurück starrte. „Scheinbar hast du vergessen mit wem du hier sprichst, du hast Respekt zu haben. Und wenn du nicht mehr weißt was das ist muss ich es dir wohl beibringen! Wenn du noch einmal dein Training wegen diesem Bastard schleifen lässt wirst du mich kennen lernen.“ knurrte er, kam näher und holte erneut aus, ließ die Hand dann aber sinken und wandte sich ab. „Ab auf dein Zimmer, das Abendessen kannst du heute vergessen.“ Zischte er noch bedrohlich leise, dann verschwand er im Wohnzimmer, wahrscheinlich um Fern zu sehen. Trunks sah ihm ungläubig nach, tat aber lieber was er sagte und rannte rasend vor Wut und Enttäuschung die Treppen hinauf in sein Zimmer, deren Tür laut hinter ihm zuknallte und fast aus den Angeln flog. Einen Moment lang blieb er stehen, jede Faser seines Körpers zum zerreißen gespannt. Würde der laute Knall der durch die Capsule Corperation hallte Vegeta erneut auf den Plan rufen? Dann würde Trunks sicher nicht nur mit einer Ohrfeige davon kommen. Eine Minute verging, zwei, drei. Nein er kam nicht noch einmal. Erleichtert seufzend entspannte sich der muskulöse Körper des lilahaarigen wieder. Er warf seine Schultasche in eine Ecke und ließ sich vor dem PC sinken. Er würde sich die Zeit bis zum schlafen gehen noch ein wenig mit chatten vertreiben. Nicht besonders lange wahrscheinlich, denn wenn er nichts mehr zu essen bekam würde er lieber früh ins Bett gehen. Wenn er nämlich erst einmal Hunger bekam würde er sicher nicht mehr schlafen können. Schon eine Stunde später schaltete er den Computer wieder aus und ging sich die Zähne putzen. Immer noch schlecht gelaunt zog er sich bis auf die Shorts aus, löschte das Licht und ließ sich ins Bett fallen. Unten hörte er seine Eltern streiten. Da sie ziemlich laut herum brüllten, bekam er mit worum es ging. Scheinbar wollte Bulma ihrem Sohn noch etwas zu essen bringen. Sie schrie Vegeta an, dass man so nicht mit seinem Sohn umgehen konnte und dass er Bra auch nie im Leben ohne Essen ins Bett schicken würde. Vegeta brüllte zurück, dass das was anderes wäre und der Junge endlich lernen müsste wie man sich seinen Vater gegenüber verhielt. Das ging noch eine ganze Weile so weiter, doch der 18-jährige bekam nicht mehr mit. Er hatte sich sein Kissen über den Kopf gezogen und versuchte das alles auszublenden. Etwa eine halbe Stunde später war er immer noch wach, nur darum bekam er auch mit wie sich die Tür zu seinem Zimmer leise öffnete und jemand in den Raum betrat. Vorsichtig öffnete er seine Augen einen spalt breit, um zu sehen wer da seine Ruhe störte. Es war seine Mutter, mit einem Tablett, das sie nun auf seinem Nachttisch abstellte. Schnell schloss er die Augen wieder und stellte sich schlafend. Scheinbar hatte Bulma sich mal wieder gegen den stolzen Prinzen durchgesetzt. Wie machte sie das bloß immer? Trunks wünschte er könnte seinen Vater auch so um den Finger wickeln. Er spürte eine sanfte Hand durch sein Haar gleiten, dass unter dem Kissen hervor schaute. Er atmete tief ein und aus, genoss die Berührung zwar, doch trotzdem zeigte er nicht dass er wach war. Er wollte jetzt nicht reden. Kurze Zeit später hörte er wie die Tür sich schloss und Schritte auf dem Flur die sich entfernten. Er zog das Kissen von seinem Kopf, machte das Licht an und sah auf das Tablett, das Bulma stehen gelassen hatte. Es waren nur ein paar belegte Brote, trotzdem freute der lilahaarige sich darüber, dass seine Mutter sich nicht von Vegeta unterbuttern ließ und weiter zu ihm hielt. Wenn sie dem herrischen Saiyajin Prinzen auch wenig entgegen zu setzen hatte. Da sein Magen doch ein wenig knurrte aß er das ihm hingestellte, hatte aber keine Lust sich noch einmal die Zähne zu putzen. Also löschte er das Licht, drehte sich auf die Seite und schloss müde die Augen. (1)Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Vorurteile nicht meine eigenen sind. Ich bekomme sie nur des Öfteren selbst zu hören, da ich mehr oder weniger zu der so genannten Gothic-Szene gehöre.^^ So viel also dazu. (2) Vorurteil Nr. 2 auch nicht von mir^^ Alle Punks und Gruftis oder ähnliches sind Asozial oder zumindest so was in der Art +.+ Kapitel 8: Erste Begegnung -------------------------- Die Sonne stand bereits hoch am Himmel als der Sport Unterricht begann. Bei so schönem Wetter fand er nicht wie sonst in der Halle sondern auf dem Platz statt. Heute stand Baseball auf dem Plan. Tarek starrte ein wenig unschlüssig auf seine Mitschüler. Er würde sich wohl zusammenreißen müssen um nicht aufzufallen. Und das würde er sicher wenn er ihnen aus versehen mit seiner Schlagkraft einen Ball durch den Kopf jagte. Man sollte es nicht glauben, doch die Sonne hatte auch im noch sehr jungen Frühling eine gewaltige Kraft und brannte unbarmherzig auf seinen, von einem - natürlich schwarzem - T-Shirt bedeckten Rücken. Auch im Sportunterricht verzichtete er nicht auf seine schweren Springerstiefel. Das gehörte zu seinem Ablenkungsmanöver, denn je auffälliger er aussah, desto uninteressanter war er für die anderen. Bisher hatte jedenfalls noch niemand die auffällige Ähnlichkeit zwischen ihm und Trunks bemerkt. Nicht mal sein Zwilling selber oder dessen bester Freund. Der Lehrer unterbrach schließlich seine Gedankengänge indem er dazu aufrief, dass sie sich in zwei Mannschaften aufteilen sollten. Er wurde als letzter einem Team zugeordnet. Er schien seinen Mitschülern ein wenig unheimlich zu sein, was dazu führte, dass sie sich nicht gerade um seine Gesellschaft rissen. Das war ihm auch ganz recht so, denn er hatte keine Lust ständig von kreischenden Mädchen und großkotzigen Typen umringt zu sein so wie sein werter Bruder. (1)Eine Weile lang beobachtete er das Spiel nur und überließ den Rest seinen Mitschülern. Erst als Goten mit schlagen dran war, wurde sein Interesse geweckt. Als einer der Feldspieler war es seine Aufgabe den Ball so schnell wie möglich in Besitz seiner Mannschaft zu bringen und somit zu verhindern, dass Goten in seinem Lauf die Base erreichte. Tareks Ergeiz war nun sichtlich geweckt. Aufmerksam analysierte er die Bewegungen seines Gegners. Dieser traf den Ball natürlich sofort und in seinem Eifer viel heftiger als nötig. Wie eine Kanonenkugel schoss der Ball über das Feld, doch ehe Goten auch nur ansatzweise in die Nähe der ersten Base kam, war der Ball schon wieder in Besitz des Catchers der Gegenmannschaft. Der schwarzhaarige guckte ziemlich dumm aus der Wäsche als der Lehrer verkündete, dass er ‚Out’ sei. Trunks, der das Geschehen genau beobachtet hatte, sah hingegen sehr überrascht drein. Der neue in ihrer Klasse schien ganz schön was drauf zu haben. Goten hatte schließlich nicht gerade sachte zugeschlagen. Trotzdem konnte der andere den Ball mühelos aus der Luft fangen und dem eigentlichen Catcher zuwerfen. Damit war das Spiel für Goten aus. Noch viel mehr als die Tatsache, dass der Neue den Ball gefangen hatte, beeindruckte ihn dessen Sprungkraft. Trotz der schweren Stiefel die er trug, war er mühelos aus dem Stand gut einen Meter 50 hoch gesprungen. Manch einer seiner Mitschüler schaffte mit Turnschuhen nicht einmal die Hälfte. Tarek hatte die Blicke seines Bruders bemerkt und sah kurz zu diesem hinüber. Trunks konnte sich auch irren, doch er war sich ziemlich sicher ein mörderisches Blitzen in den Augen seines Gegenübers bemerkt zu haben. Mit gerunzelter Stirn wandte sich der Junge mit dem fliederfarbenen Haar ab um seinen besten Freund zu ‚trösten’, der immer noch nicht glauben konnte was da eben geschehen war. Normalerweise waren er und Trunks die besten Sportler in der Klasse. Scheinbar bekamen sie jetzt Konkurrenz von einem ‚normalen Menschen’. Nach Ende der Unterrichtsstunde, ging der Neue ziemlich dicht an Trunks vorbei, ohne ihn dabei eines Blickes zu würdigen. Trunks berührte ihn kurz am Arm, was den schwarzhaarigen erschrocken zusammen fahren ließ. Irritiert blickte er sich um. Bisher hatte noch niemand versucht mit ihm in Kontakt zu treten. Als er erkannte wer diesen Versuch nun startete, verengten sich seine blauen Augen zu schmalen Schlitzen. Misstrauisch musterte er seinen verhassten Bruder nun das erste Mal aus der Nähe. „Was?“ fragte er in einem recht unfreundlichen Ton, was sein Gegenüber ein wenig erstaunt drein blicken ließ. ~Was ist der denn so unfreundlich?~ „Gut gefangen vorhin.“ Sagte er knapp. Eigentlich hatte er ihn fragen wollen ob er irgendwie trainierte und darum so hoch springen konnte, doch er beließ es lieber dabei und wandte sich ab um zu Goten zu gehen, der bereits auf ihn wartete. Er hatte das Gefühl, dass sein neuer Mitschüler nicht gerade der Kontaktfreudigste war. Tarek sah dem lilahaarigen einen Moment lang nach. ~Diese Schleimerei hätte der sich auch sparen können…das wird ihm auch nicht weiter helfen.~ Die Freundlichkeit des anderen schien die Wut, die in dem schwarzhaarigen brannte nur noch mehr anzufachen. Warum das so war, vermochte er nicht zu sagen. Eigentlich war es auch egal. Der Frieden würde so oder so nicht mehr lange währen. Er schnappte sich seine Schultasche und verließ das Grundstück. Er hatte keine Lust auf Mathematik, das war ihm zu langweilig. Zwar hatte ihn sein Meister ermahnt, dass er zu sehr auffallen würde wenn er ständig fehlte, doch das war ihm egal. Schon am Tag zuvor war er nach dem Vortrag des Schuldirektors über die Schulregeln und den ganzen anderen Kram, der ihn kein Stück interessierte gegangen. Darum war heute auch sein erster Tag in der neuen Klasse gewesen. Gott sei dank hatten die ihn größtenteils in Ruhe gelassen. Sie trauten sich nicht wirklich an ihn heran, als würde ihr Gefühl ihnen sagen, dass es besser war ihm aus dem Weg zu gehen. Scheinbar hatten die Menschen doch noch so etwas wie einen Selbsterhaltungstrieb und einen Urinstinkt. Er hatte schon so manches Mal daran gezweifelt. * * * * Auch nach der Schule konnte Goten noch immer nicht glauben was da im Sportunterricht passiert war. Trunks war es nicht gelungen seinen besten Freund aufzuheitern und ihn dazu zu bringen die Sache zu vergessen. „Er ist eben gut im Training und hatte Glück, dass der Ball ihm nicht die Hand gebrochen hat. Belass es doch dabei.“ Murrte der lilahaarige, mittlerweile sichtlich genervt. „Das war kein Glück, ich sag dir mit dem stimmt was nicht.“ erwiderte der schwarzhaarige beharrlich. Er ließ sich einfach nicht von dieser Idee abbringen. Trunks seufzte resigniert und schüttelte den Kopf. „Ach du leidest unter Verfolgungswahn, das ist alles. Das einzige was mit dem nicht stimmt, ist wahrscheinlich die Psyche. Hast du mal bemerkt wie unfreundlich der ist? Und dass der mit keinem spricht? Und sein Aussehen spricht ja auch schon Bände. So laufen nur Leute rum, die einen Knacks im Hirn haben.“ „Du wirst schon sehen, dass der nicht so harmlos ist wie du denkst.“ Murrte Goten und sah seinen besten Freund ein wenig verärgert an. Warum nahm der seine Vermutung kein bisschen Ernst? Früher war Trunks der erste der misstrauisch wurde wenn irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging. Und der Typ war ganz sicher nicht normal. Der Junge mit dem Fliederfarbenen Haar blieb stehen. „Na ja spinn du dir mal weiter deine Verschwörungstheorien zu Recht. Ich muss nach Hause…Ich hab keine Lust auf noch mehr Ärger mit meinem Vater.“ Er strich sich kurz über die immer noch leicht geschwollene Wange, die Vegeta zu verantworten hatte. Goten sah sich kurz um und murmelte etwas das klang wie ‚Ja ja…schönen Tag noch…’. Trunks zuckte kurz mit den Schultern und machte sich auf den nach Hause Weg. An den Fremden verschwendete er keinen Gedanken mehr. Schließlich war er nicht so paranoid wie sein Freund. * * * * Tarek wurde von einem ziemlich schlecht gelaunten Taros empfangen. „Warum bist du schon wieder so früh hier? Wenn du schon lieber irgendwelche Spielchen treibst, statt endlich Ernst zu machen, dann spiel sie wenigstens richtig!“ Der schwarzhaarige antwortete mit einem leisen Knurren. Der Andere sollte eigentlich kapiert haben, dass er sich von ihm nichts sagen ließ. Er war schließlich nicht sein Sklave und arbeitete nur für ihn, weil es in seinem eigenen Interesse lag. „Ich spiele so lange wie ich es will und vor allem nach meinen eigenen Regeln.“ Gab er trotzig zurück, schob sein Gegenüber zur Seite und verzog sich in sein Zimmer. Dort ließ er sich aufs Bett fallen. Der Blick seiner eisblauen Augen war an die Decke gerichtet. In gewisser Weise hatte Taros wohl Recht. Er sollte endlich Ernst machen und zum Angriff übergehen. Aber noch war der richtige Zeitpunkt nicht gekommen… * * * * Taros starrte seinem Zögling sichtlich erzürnt nach. So langsam wurde der Bursche aufsässig. Es wurde Zeit ihn in seine Schranken zu weisen und ihm zu zeigen wer hier der Boss war. Tarek war lediglich ein Mittel zum Zweck und wenn er ihn nicht mehr brauchte oder er ihm gar seine Pläne durchkreuzte, würde er ihn ohne mit der Wimper zu zucken vernichten. Er wandte sich ab und ging schnellen Schrittes tiefer in das Raumschiff hinein. Es lag so verborgen in der Wüste, dass es bisher niemand entdeckt hatte. Ihre Tarnung war also noch nicht aufgeflogen. Sein Weg führte ihn in den Computerraum, zu dem nur er Zutritt hatte. Tarek glaubte zu wissen worum es ging, genau wie er dachte, dass er freiwillig an diesem Plan mitwirkte. Er hatte keine Ahnung, dass er nur genau das tat was Taros verlangte. Der Hochgewachsene, glatzköpfige Mann war ein Meister darin die Gedanken anderer zu kontrollieren. Allerdings klappte dass nicht immer und besonders gut bei Wesen die an sich selbst und anderen zweifelten. Dadurch, dass er Tarek schon in frühster Kindheit den Hass an auf sich und den Rest des Universums eingetrichtert hatte, war er ein besonders leichtes Opfer. Es war kein Problem ihn zu kontrollieren, seine Gedanken zu manipulieren und den Halbsaiyajin dabei in dem Glauben zu lassen es wäre sein eigener Wille. „Du hast ja keine Ahnung Kleiner...“ Taros brach in schallendes Gelächter aus. Bald würde er diesen widerlichen Saiyajin-Prinzen durch die Hand seines eigenen Sohnes vernichten. War das nicht wunderbar? Und dann würde er ihm seinen Jungen hinterher schicken, damit sie zusammen bis in alle Ewigkeit in der Hölle schmoren konnten. Währenddessen würde er die Weltherrschaft an sich reißen, diese ekligen Menschen ausrotten und sich ein neues Imperium aufbauen. Einzig die anderen Saiyajin auf der Erde bereiteten ihm ein wenig Kopfzerbrechen. Die meisten waren aus dem Training, wie ihm seine Computer mitteilten, durch die er seine künftigen Opfer schon eine Weile lang überwachen ließ. Trotzdem wusste er nicht wie sein kleines Spielzeug gegen mehrere Gegner gleichzeitig bestehen würde. Das würde noch ein wenig Training erfordern. Schließlich sollte sein Plan nicht an der Unfähigkeit seiner Waffe scheitern. Den Rest des Tages verbrachte er damit, sich der Entwicklung neuer Kampfroboter zu widmen. Die würde er für das Training des Halbsaiyajin einsetzen, damit dieser auch wirklich für seine Aufgabe gewappnet war. (1)Ich bitte eventuelle Fehler bei der Spielbeschreibung zu entschuldigen xD ich habe leider nicht wirklich Ahnung von Baseball und mir das meiste nur angelesen. Trotzdem fand ich dieses Spiel für ein kleines Kräftemessen als sehr geeignet. Kapitel 9: Der Plan geht auf ---------------------------- Unruhig wälzte sich der Saiyajin-Prinz im Bett hin und her. Schon seit Tagen quälten ihn heftige Kopfschmerzen. Wütend knurrend öffnete er die Augen und starrte auf die Leuchtanzeige seines Weckers. 4 Uhr nachts…und er war erst um 1 ins Bett gegangen. In letzter Zeit bekam er kaum noch schlaf, obwohl er vor Müdigkeit kaum noch gerade stehen konnte. Selbst beim Training machte sich das bemerkbar. Des Öfteren kam er mit einigen Blessuren und Schrammen aus dem Gravitationsraum, weil er nicht konzentriert bei der Sache gewesen war. Seufzend legte er einen Arm über seine Augen. Neben ihm regte sich etwas. „Was ist denn los? Kannst du wieder nicht schlafen?“ erklang die verschlafene Stimme von Bulma. Er hatte sie also wieder geweckt, wie so oft in den letzten Tagen. „Nichts…schlaf weiter.“ Zischte er und drehte ihr demonstrativ den Rücken zu. Er schloss die Augen und ärgerte sich darüber wieder so heftig reagiert zu haben. Seine Laune war deutlich unter dem Nullpunkt angelangt und das bekam auch jeder zu spüren der in seine Nähe kam. Allen voran sein Sohn. Er konnte es sich selbst nicht erklären, doch im Moment reichte die bloße Anwesenheit des Jungen um ihn bis aufs Blut zu reizen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Nicht, dass er je ein besonders Gefühlsduseliger ‚Mensch’ gewesen wäre, doch so unausstehlich wie jetzt war er nur in seiner Anfangszeit auf der Erde gewesen. Am schlimmsten war die Tatsache, dass er sich scheinbar nicht unter Kontrolle hatte, wenn die Wut wieder Besitz von ihm ergriff. Es war als würde er neben sich stehen, genau beobachten können was er sagte und tat, doch er konnte nicht verhindern, dass es passierte. Diese Ohnmacht machte ihn noch zusätzlich wahnsinnig. Tatsache war, irgendetwas stimmte nicht mit ihm, er wusste nur nicht was. Am Mond lag es jedenfalls nicht, bei Vollmond war meist etwas reizbarer als sonst, doch der war weit davon entfernt in seiner vollen Pracht die Nacht zu erleuchten. Vielleicht hatte es etwas mit der dunklen Ahnung zu tun die ihn ständig verfolgte. Wahrscheinlich war er einfach nur ein bisschen übernervös und empfindlich. Er stand auf und verließ wortlos das Schlafzimmer um sich in die Küche zu begeben. Sein Hals fühlte sich unangenehm trocken an. Fast lautlos bewegte er sich durch die langen, dunklen Flure der Capsule Corperation. * * * * Seufzend blickte der Halbsaiyajin aus dem Küchenfenster, in der Hand eine Flasche Wasser. Der sichelförmige Mond hob sich wunderschön von dem schwarzen, wolkenlosen Nachthimmel ab. Dabei bildeten Millionen von Sternen den passenden Rahmen für das perfekte Bild das sich ihm bot. Nach einer Weile wandte er sich schließlich vom Fenster ab. Er sollte zusehen, dass er noch etwas schlaf bekam, sonst würde er morgen wieder hoffnungslos verschlafen. Außerdem wurde es langsam ein wenig kühl und er war nur mit T-Shirt und Boxershorts bekleidet. Gerade als er den dunklen Raum durchqueren wollte, vernahm er leise Schritte im Flur. Fragend blickte er zur Tür, durch die nur Sekunden später sein Vater eintrat. Schnell senkte er den Blick wieder, um ihn nicht unnötig zu provozieren. In letzter Zeit reichte ja allein ein Blick von ihm um den Prinzen aus der Haut fahren zu lassen. Vegeta war ein wenig überrascht, jemanden in der Küche vorzufinden. Da alles so still und dunkel im Haus gewesen war, dachte er alle würden tief und fest schlafen. Erst recht um diese Uhrzeit. Er hob eine Augenbraue und musterte seinen Sohn kurz, der sah aus als wäre er auch gerade erst aufgestanden. Dann grummelte er ein schlecht gelauntes „Morgen…“ Erstaunt sah der angesprochene seinen Vater an. Er war es gewohnt in letzter Zeit entweder ignoriert oder angeschrieen zu werden, so ‚friedlich’ war er ihm fast unheimlich. Er strich sich kurz durch das zerzauste Haar und murmelte eine leise Erwiderung auf die Begrüßung. „Solltest du nicht längst schlafen? Nicht, dass du morgen verpennst und ich wieder in der Schule antanzen muss um mir das Gejammer deiner Lehrer anzuhören.“ Er dachte an das letzte Mal, als Trunks mit einem blauen Brief nach Hause kam, der seine Eltern dazu aufforderte zu einem Gespräch in die Schule zu kommen. Bulma hatte ihn damals dazu gezwungen mit zu gehen, weil sie der Meinung war, es wäre seine Schuld wenn sein Sohn in der Schule unkonzentriert war und ständig verschlief weil er darauf bestand, dass der Junge das Training nicht vernachlässigte und dieses konnte auch mal bis tief in die Nacht gehen. Das wollte er sich nicht noch mal antun, zumal es ihn kein bisschen interessierte ob sein Sohn zu spät in die Schule kam oder nicht. Hauptsache er wurde nicht so ein Waschlappen wie die Söhne von Kakarott. Er wusste schließlich, dass sein Sohn auch so gute Noten schrieb, schließlich war er nicht auf den Kopf gefallen. Eigentlich war es überhaupt eine Frechheit sich wegen so einer Lappalie über einen so guten Schüler zu beschweren. Sollten sie sich doch die anderen Dumpfbacken vornehmen, die nicht mal 1+1 zusammen rechnen konnten. Trunks zuckte kurz mit den Schultern. „Ich hatte durst…darum konnte ich nicht mehr schlafen.“ Er deutete auf die Flasche in seiner Hand und ging dann an seinem Vater vorbei. „Na ja…ich geh dann mal wieder…gute Nacht.“ Er rechnete nicht mit einer Antwort und war umso erstaunter als eine von seinem Vater kam. Was war eigentlich mit dem los? Solche Stimmungsschwankungen kannte er sonst nur von seiner Mutter, auch wenn diese wesentlich leichter zu ertragen war als ein wütender Vegeta. Ein wenig verwirrt zog er sich in sein Zimmer zurück. Das sollte mal einer verstehen. Er stellte die Flasche neben seinem Bett auf den Boden, löschte das Licht und verkroch sich wieder unter die Bettdecke. Er dachte noch eine Weile über die Begegnung mit seinem Vater nach, doch er fand keine wirkliche Erklärung für dessen Verhalten und kurze Zeit später fand er sich schon im Land der Träume wieder. * * * * Viel zu früh klingelte der Wecker am nächsten Morgen. Wütend schlug der Halbsaiyajin nach dem schrillenden Ding das ihn so unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte. Allerdings verfehlte er es und traf stattdessen mit voller Wucht die Kante seines Nachttischs. Das tat selbst einem hart gesottenen Kämpfer weh. Zumal er eben doch zur hälfte Mensch war und die waren halt etwas empfindlicher als die kriegerischen Saiyajin. Leise stöhnend hielt er sich das schmerzende Handgelenk. Zumindest war er jetzt hellwach. Es folgte der übliche, allmorgendliche Ablauf: Duschen, Zähne putzen, frische Klamotten anziehen, den Schulkram zusammen suchen und schließlich der Gang in die Küche um zu Frühstücken. Dort saß schon ein ziemlich übernächtigt aussehender Vegeta, der sich von Bulma bedienen ließ. Alles wie immer. Mit einem müden: „Guten Morgen.“, ließ er sich auf seinen Platz fallen. Sein Blick glitt hinüber zu seinem Vater, der schon fast aufgegessen hatte. Vegeta nickte seinem Sohn kurz zu, ehe er den Rest seines Frühstücks in sich hinein schaufelte. Mit dem war heute sicher nicht gut Kirschen essen. Schnell nahm er sich ein Brötchen, beschmierte es mit Marmelade und kaute nachdenklich darauf herum. Wahrscheinlich hatte er gestern nur geträumt, dass er wieder friedlicher wurde. Zumindest hatte er noch keine anzüglichen Bemerkungen gemacht. Vielleicht kriegte er sich ja doch wieder ein. Trunks hatte schon ernsthaft darüber nachgedacht, ob es nicht besser war auszuziehen. Damit würde er sich dem Einfluss seines Vaters komplett entziehen. Niemand würde ihm mehr sagen was er zu tun und zu lassen hatte. Am Geld sollte es auch nicht scheitern, wohl eher daran, dass sein Vater sicher ganz und gar nicht damit einverstanden wäre. Sicher würde er ihm die Hölle heiß machen, sollte er so etwas erwähnen. Nur deshalb hatte er diesen Plan noch nicht in die Tat umgesetzt, doch er behielt ihn für den Fall der Fälle im Hinterkopf. Man wusste schließlich nie was noch kam. Das Frühstück verlief recht still. Bulmas Blick wanderten ein wenig besorgt zwischen Vater und Sohn hin und her. Diese angespannte Stimmung machte sie noch mal wahnsinnig. Es war ihr ein Rätsel, was mit dem stolzen Saiyajin Prinzen los war. Zwar war er nie sonderlich sensibel gewesen, doch so unberechenbar und geradezu böse wie im Moment hatte sie ihn lange nicht erlebt. Selbst ihr gegenüber war er sehr unbeherrscht. Schon manches Mal hatte sie wirklich Angst vor ihm gehabt. Mit einem wütenden Saiyajin war nicht gut Kirschen essen und so kuschte selbst die sonst so taffe Bulma des Öfteren vor seinen Anfällen. Ein kleiner Wirbelwind namens Bra riss sie aus ihren Gedanken. Vergessen waren die trüben Überlegungen, alles ging wieder seinen Gewohnten Gang. Trunks machte sich auf den Weg zur Schule, Vegeta verkroch sich wie immer im Gravitationsraum um zu trainieren und Bulma brachte Bra in den Kindergarten. Nachdem alle das Haus verlassen hatte, regte sich etwas auf dem Küchenschrank. Eine kleine, schwarze Katze setzte zum Sprung an und landete sanft auf allen vier Pfoten. Ihr Blick war seltsam lehr. Die Augen schimmerten rötlich. Mit leicht staksigen Bewegungen tapste sie aus der Küche hinaus in den Garten, wo sie vor dem GR Stellung bezog. Still und bewegungslos saß sie da, den Blick starr auf die Tür des GR gerichtet. * * * * Mit einem siegessicheren Grinsen auf den Lippen betrachtete Taros den Bildschirm einer, seiner vielen Computer. Bisher lief alles nach Plan, die Maschine funktionierte also. Vegetas Verhalten ließ die Familie nach und nach auseinander brechen. Er sollte noch sehen was es hieß zu leiden und alles zu verlieren was einem lieb und teuer war. Bald konnte er zur Tat schreiten und seine tödliche Waffe in den Kampf schicken. Dann hätte dieser eingebildete Affen-Prinz nichts mehr zu lachen. Der Blick seiner eiskalten, stahlgrauen Augen glitt zu einem anderen Bildschirm. Die dunklen Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. Bis dahin musste er aufpassen, dass eben diese Waffe nicht aus der Reihe tanzte. Langsam wurde der Junge aufmüpfig. Er tippte ein paar Zahlen in den Computer und änderte ein paar Einstellunge. Es galt noch einiges zu organisieren, ehe es zum großen Showdown kommen konnte. * * * * Eiskaltes Wasser prasselte auf seinen schmerzenden Kopf ein. Es ließ ihn wieder ein wenig klarer denken. Nach einer Weile drehte er den Wasserhahn wieder zu und hob den Kopf wieder. Dabei blickte er in sein blasses Spiegelbild. Ein paar nasse, schwarze Haarsträhnen klebten in seinem Gesicht. Die eisblauen Augen hatten einen leicht trüben Ausdruck angenommen. Für einen Moment waren die bohrenden Kopfschmerzen betäubt, doch schon Sekunden später kamen sie in gleicher Intensität wieder. Stöhnend hob Tarek die Hände an die Schläfen, um diese leicht zu massieren. Er würde noch verrückt werden, wenn das nicht aufhörte. Er litt zwar häufiger an diesen stechenden Schmerzen, doch so schlimm wie heute war es lange nicht mehr gewesen. Wie sollte er sich so konzentrieren und seinen Plan in die Tat umsetzen können? Mit fahrigen Bewegungen rubbelte er sein tropfendes Haar halbwegs trocken, ehe er das Bad verließ und sich in seinem Zimmer rittlings auf das Bett fallen ließ. Einen Arm über die geschlossenen Augen gelegt, lag er da. Bloß nicht bewegen…und schon gar nicht nachdenken, dann würde es nur noch schlimmer werden. Die Schule würde er heute wohl sausen lassen müssen. Nicht, dass er es bedauerte nicht am Unterricht teilnehmen zu können, doch er hätte seinem netten Bruder gern noch hier und da eins ausgewischt. Das musste erstmal warten. Eine neue Welle des Schmerzes ließ ihn den Gedanken ziemlich schnell wieder vergessen. ~Nicht nachdenken…dafür hast du später noch genug Zeit~ dachte er sich seufzend. * * * * „…hallo, Erde an Trunks? Bist du noch da?“ Eine Hand tauchte in Trunks’ Blickfeld auf und wedelte in diesem hin und her. Verwirrt blickte der angesprochene auf und sah seinen besten Freund fragend an. „Was? Sorry…ich war gerade in Gedanken.“ Ein verlegenes Lächeln folgte. „Ja das hat man gemerkt.“ Goten schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich habe dich gefragt ob du heute Abend schon was vorhast. Party, geile Mädels, Alkohol? Schon mal davon gehört?“ Trunks zuckte kurz mit den Schultern. „Mal sehen…ich glaube nicht, dass mein Vater mich gehen lässt. Du weißt ja wie er drauf ist. Im Moment will ich mich echt nicht mit ihm anlegen.“ Sein Gegenüber seufzte leise. „Wenn du so weiter machst brauchst du das auch nicht mehr, weil dich dann niemand mehr fragen wird ob du Lust hast irgendwo mithin zu kommen. Was ist eigentlich los mit dir? So resigniert kenne ich dich gar nicht. Seit wann lässt du dich so unter buttern? Ich meine Vegeta war noch nie besonders herzlich oder? Früher hast du dich darum auch nicht gekümmert, also was ist eigentlich los mit dir?“ Der Ältere griff sich seufzend an den Kopf. „Ach ich weiß es auch nicht…im Moment scheint alles irgendwie im Chaos zu versinken. Frag mich nicht warum.“ Goten musterte seinen Freund kurz abschätzend, ehe er ihn mit einem recht kühlen Blick bedachte. „Dann solltest du dieses Chaos endlich mal ordnen. So hält es ja kein Mensch mit dir aus. Also überleg dir das mit heute Abend.“ Damit ließ er Trunks stehen, erhob sich in die Lüfte und verschwand hinter den dichten Wolken. Ein wenig ungläubig sah der zurückgebliebene ihm nach. So viel also zu seinem besten Freund…er hatte eigentlich ein bisschen mehr Verständnis für seine Situation erwartet. Im Moment hatte er wirklich andere Probleme als Partys, Alkohol und irgendwelche dummen Weiber. Sichtlich wütend hob auch er vom Boden ab. Jedoch sah er davon ab Goten hinterher zu fliegen und noch mal mit ihm zu reden. Das war ihm jetzt auch zu doof. Da bevorzugte er sogar einen Trainingskampf mit seinem Vater. Dabei konnte er sich wenigstens abreagieren. * * * * Währenddessen lachte Taros sich ins Fäustchen. Genau so hatte er sich das vorgestellt. Die Bande nach und nach auseinander treiben. Denn einzeln waren sie schwach, kein Gegner für Tarek. Nur in der Gruppe waren sie unschlagbar. Das hatte er längst herausgefunden. Die größte Stärke der Z-Krieger war ihr Zusammenhalt und diesen galt es zu sprengen. Wie man sehen konnte hatte er eine Möglichkeit gefunden genau diese Stärke zu einer Schwäche zu machen und diese eiskalt auszunutzen. Sollten sie sich ruhig gegenseitig zerfleischen. Je weniger von ihnen sich ihm in den Weg stellten umso besser. Ihm ging es eh nur darum Vegeta die gleiche Erniedrigung zukommen zu lassen, die er selbst so lange Zeit hatte ertragen müssen. Er würde sich bald wünschen nie geboren worden zu sein. Er würde ihm ein langsames und qualvolles Ende bereiten…und zu erst würde er sein schwarzes, verweichlichtes Herz zerquetschen wie eine überreife Tomate. Kapitel 10: Zweifel ------------------- Es war eine recht laue Nacht und der Himmel zeigte sich in seiner schönsten Gestalt. Millionen leuchtender Sterne auf schwarzem Samt bildeten einen Rahmen um den zunehmenden Halbmond. Tarek seufzte leise. Schon eine ganze Weile stand er nun schon da und genoss diesen wunderbaren Anblick. Er war zu dem Schluss gekommen, dass der Himmel auf keinem Anderen Planeten so eindrucksvoll wirkte wie hier auf der Erde. Der blaue Planet übte mittlerweile eine gewisse Faszination auf den Halbsaiyajin aus, der er sich kaum entziehen konnte. Fast wurde ihm sogar ein wenig wehmütig um sein versteinertes Herz. In der letzten Zeit fragte er sich des Öfteren wie sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn sich sein Vater seiner nicht entledigt hätte weil zwei eben einer zu viel waren. Vielleicht könnte er jetzt wie jeder normale Mensch in diesem Alter mit seinen Freunden um die Häuser ziehen und das Leben genießen. Vielleicht wäre er einfach glücklich. Ein Gefühl das er bisher nie kennen gelernt hatte. Wie es sich wohl anfühlte glücklich zu sein? Wütend schüttelte er den Kopf, versuchte so die Zweifel die ihm seit kurzem immer wieder kamen zu vertreiben, doch immer wieder schweiften seine Gedanken wieder ab und er malte sich aus wie es wohl wäre von jemandem geliebt und nicht nur als Mittel zum Zweck angesehen zu werden. Langsam musste er sich im Klaren darüber sein was ihm wichtiger war, seine Rache oder der Wunsch endlich Ruhe und Frieden zu finden. Ob er je von seinen Eltern die Antworten auf seine vielen Fragen bekommen würde? Dazu müsste er sie allerdings am Leben lassen…und das gehörte nicht zum Plan. Wie immer wenn er sich den Kopf über diese Dinge zerbrach, wurde er mit stechenden Schmerzen in eben diesem gestraft. Mit einem gequälten Stöhnen auf den Lippen ließ er sich auf sein Bett fallen, die Hände über die Augen gelegt um sie vor dem grellen Licht in seinem Zimmer abzuschirmen. Die Schmerzen schienen in den letzten Tagen eher schlimmer als besser zu werden. Vielleicht sollte er sich mal untersuchen lassen. Normal war das jedenfalls nicht und so langsam aber sicher raubte ihm der Schmerz nicht mehr nur den Schlaf sondern auch den Verstand. Wie sollte man so klar denken können? Geschweige denn sich auf seinen Plan konzentrieren um keine Fehler zu machen? Ein wütendes Schnaufen war von dem glatzköpfigen Mann zu hören, welcher im Kontrollraum vor einigen Bildschirmen stand und diese aufmerksam beobachtete. Sein besonderes Augenmerk lag auf jenem, der das Zimmer seines ‚Schützlings’ zeigte. Dank seiner telepathischen Fähigkeiten entging ihm nichts was dieser dachte. Und die Gedanken denen er neuerdings lauschen konnte, gefielen ihm ganz und gar nicht. „Undankbarer Bastard!“ knurrte er und wandte sich dem Schaltpult zu, mit welchem er den Hauptcomputer bediente. Flink glitten die Finger des grobschlächtigen Mannes über die Tasten. Scheinbar musste er seine Aufmerksamkeit weniger den Feinden und mehr seiner Waffe gegen eben diese widmen, sonst würde dieser dämliche Bengel noch seinen schönen Plan durchkreuzen und durch bloße Gefühlsduselei zunichte machen. Kaum zu glauben, dass sich der Junge überhaupt Gedanken darüber machte wie es wäre eine Familie zu haben. Scheinbar hatte er ihm doch noch nicht genug Hass und Wut eingetrichtert. Doch was konnte jemanden noch mehr verbittern als das Wissen darum, dass die eigenen Eltern ihn abgelehnt hatten weil es mit zwei Thronfolgern zu kompliziert gewesen wäre? Weil der eigene Vater schon keine Lust auf nur ein einziges Kind hatte und darum dafür sorgte, dass der unerwünschte zweite Sohn verschwand und nie jemand erfahren würde, dass es ihn je gegeben hatte? Diese Geschichte erzählte er dem Jungen schon seit seiner Kindheit und so hatte er es geschafft, dass aus dem unschuldigen, gutgläubigen Jungen eine verbitterte Kampfmaschine wurde, mit nur einem Ziel: Rache! Er selbst hatte sich als der Retter des kleinen, hilflosen Bündels ausgegeben, dass ohne seinen Großmut entweder verhungert oder den wilden Tieren zum Opfer gefallen wäre, hätte er ihn nicht mitten in der Wildnis gefunden und mitgenommen. Allerdings schien sich die Dankbarkeit des Halbsaiyajin in grenzen zu halten. Statt ihm treu ergeben zu sein stellte er seinen Retter mittlerweile immer öfter in Frage. Er konnte sich glücklich schätzen den Verlauf der Dinge auf Grund seiner Kräfte so schnell erkannt zu haben. So konnte er schnell reagieren und das verzogene Gör wieder umpolen bevor es sich gegen ihn wandte. Seine Technik würde ihm dabei helfen. Der Hauptcomputer war in der Lage seine telepathischen Fähigkeiten zu verstärken, zu bündeln und damit die Gedanken anderer zu manipulieren. Die Familie des stolzen Prinzen schien ihm zerrüttet genug um sich statt auf Vater und Sohn nun auf den verlorenen Zwilling zu konzentrieren. Wenn der wieder in die richtigen Bahnen gelenkt war, konnte er endlich zuschlagen. Mit einem finsteren Grinsen rieb sich Taros die Hände, bereit auf Angriff über zu gehen. * * * * * Mit nachdenklichem Blick in Richtung Spiegel knöpfte Trunks das schwarze Hemd zu, welches er eben über sein weißes T-Shirt gezogen hatte. Die oberen Knöpfe ließ er offen stehen, die Ärmel krempelte er lässig zur Hälfte hoch. Komplettiert wurde das Ausgeh-Outfit durch eine blaue, verwaschene Jeans und weiße Sneakers. Er legte leicht den Kopf schief und betrachtete kritisch das Ergebnis. Schlicht aber chic. Genau das richtige um nicht zu sehr aufzufallen und trotzdem nicht underdressed zu erscheinen. Nur seine Haare wirkten ihm noch ein wenig zu ‚brav’. Mit ein wenig Gel verpasste er ihnen einen unordentlicheren look, der ihm ein leicht verruchtes Aussehen gab. „Schon besser...“, stellte er zufrieden fest. Scheinbar hatte ihn sein Selbstbewusstsein doch noch nicht gänzlich verlassen. Zwar hielt sich seine Lust mit Goten und dessen Kumpels und ‚Kumpelinen’ auszugehen immer noch sehr in Grenzen aber lieber nahm er dieses kleine Opfer auf sich, als seinen besten Freund zu verlieren. Denn sollte das geschehen, war er sich ganz sicher nie wieder aus dem tiefen Loch hinaus zu kommen, in dem er zurzeit feststeckte. Da hatte er lieber in den sauren Apfel gebissen und Goten angerufen um sich zu entschuldigen und doch eingewilligt mit um die Häuser zu ziehen. Gott sei Dank war der Jüngere nicht nachtragend. Noch ein Punkt in dem er seinem Vater sehr ähnelte. Er hatte noch nie erlebt, dass Son Goku jemandem lange böse sein konnte. War er überhaupt schon mal auf jemanden böse gewesen? Mal abgesehen von irgendwelchen übergeschnappten Aliens die die Weltherrschaft an sich reißen wollten? Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. Trunks unterbrach seine Gedanken um einen kurzen Blick auf die Uhr zu werfen. Mit einem Seufzen auf den Lippen stellte er fest, dass er sich langsam auf den Weg machen musste wenn er pünktlich am Treffpunkt erscheinen wollte. Eine halbe Stunde Zeit blieb ihm zwar noch aber erstmal musste er heil aus dem Haus kommen ohne längere Predigten darüber, dass er sein Training nicht wegen irgendwelcher Mädchen und Partys schleifen lassen sollte. Seine Mutter war da ähnlich schlimm, allerdings versuchte sie ihm eher das Gegenteil einzubläuen. Jedes mal wenn er weg ging, wünschte sie ihm viel Spaß und legte ihm nahe er möge sich doch mal eine nette Freundin suchen, das würde ihm gut tun. Das ständige gekloppe mit seinem Vater wäre reine Verschwendung seiner Intelligenz. Ein leichtes Schmunzeln hellte sein Gesicht für einen Moment auf. Scheinbar hatte Chi Chi einen schlechten Einfluss auf seine Mutter. Sie hörte sich fast schon an wie Son Gokus Frau. Nur hätte sie ihm wahrscheinlich eher von den Mädchen abgeraten und ihm stattdessen einen Stapel Bücher gegeben. Während er so darüber nachdachte fiel ihm auf, dass Goku und seine Familie schon länger nicht mehr in der Capsule Corperation zu Besuch gewesen waren. Auch Kuririn, Yamchu und Co. hatten sich lange nicht mehr sehen lassen. Wahrscheinlich waren sie in alle Himmelsrichtungen verstreut und hatten genug mit ihrem eigenen Leben zu tun, jetzt wo endlich Frieden auf Erden herrschte. Erneut verdrängte er seine eigentlich unwichtigen Gedanken, er schnappte sich seine schwarze Jeans-Jacke und ging schnell auf seine Zimmertür zu. Dort angekommen zögerte er allerdings einen Moment. Um diese Zeit würde er sicher mindestens einem seiner Elternteile über den Weg laufen und wenn er viel Pech hatte sogar seiner Schwester. Die würde ihn dann wieder ewig nerven ob sie nicht mitkommen dürfte. Nein eine solche Verzögerung konnte er sich nicht leisten. Also drehte er sich wieder um und steuerte stattdessen das Fenster an. Schnell öffnete er es und schwang sich auf das Fensterbrett. Er setzte gerade zum Absprung an, so dass er fast Kopfüber aus dem Fenster gestürzt wäre, als er ein ihm wohl bekannte Räuspern hinter sich wahrnahm. Nur mit Mühe und Not und einem beherzten Griff in den Fensterrahmen schaffte er es noch sich zu halten und sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. „Was schleichst du dich aus dem Haus wie ein Schwerverbrecher?“, knurrte Vegetas tiefe Stimme hinter ihm. Trunks drehte den Kopf langsam in die Richtung, aus der die Stimme kam. Er brauchte eigentlich nicht hinzusehen um zu wissen, dass sein Vater mit vor der Brust verschränkten Armen dastand und ihn abschätzend musterte. Trotzdem warf er ihm einen kurzen Blick zu. „Ich hab’s eilig…bin noch mit Goten verabredet.“, antwortete er leise, bevor der Ältere die Frage noch einmal stellen musste. Dann wartete er auf die Predigt, die er jedes Mal zu hören bekam wenn er einmal ausging, was wirklich sehr selten vorkam. Zumindest in den letzten Monaten. Früher hatte er es schon eher mal übertrieben mit Partys und damit verbundenem Alkohol. Die Quittung dafür hatte er jedes Mal bekommen, indem Vegeta ihn schon morgens um 5.00 Uhr aus dem Bett warf und mit totaler Katerstimmung zu stundenlangem Training nötigte. Nach diesen Erfahrungen hatte er sich lieber wieder ein wenig gemäßigt. Die Kopfschmerzen danach waren nämlich wirklich nicht feierlich. Und als er sich nach einer besonders heftigen Nacht während des Trainings im GR sogar übergeben musste, brach für ihn erstrecht die Hölle auf Erden los. Doch erstaunlicher weise blieb der Vortrag diesmal aus und Vegeta gab lediglich ein: „Komm nicht zu spät nach Hause.“, von sich und verschwand. Ein wenig verwundert sah Trunks dem Saiyajin-Prinzen nach. Doch er löste sich schnell wieder aus seiner Starre, um sich dann schnellstens aus dem Staub zu machen, ehe es sich sein Vater noch anders überlegte und ihn doch noch aufhielt. Vegeta begab sich inzwischen um die Küche, mit dem Ziel sich dort eine Flasche Wasser zu besorgen. Er wollte noch eine kleine extra Trainingseinheit einlegen. Eigentlich hatte er seinen Sohn mit einspannen wollen. Das war der Grund warum er überhaupt in dessen Zimmer gegangen war. Doch auch ihm war nicht entgangen, dass sein Sohn in letzter Zeit keinen sehr glücklichen Eindruck machte. Und ihm war ebenso klar, dass er nicht unschuldig daran war. Also wollte er ihm nicht auch noch das letzte bisschen Spaß an seinem Leben nehmen. Auch wenn er es eigentlich nicht gut hieß, dass der Junge um die Häuser zog und sich mit Kakarott’s verzogenem Sohn vollaufen ließ. In der großen Küche angekommen, steuerte er direkt auf den riesigen Kühlschrank zu. Er warf einen kurzen Blick zum Fenster, vor welchem Bulma stand und nach draußen sah. Er öffnete den Kühlschrank, griff nach der Wasserflasche, schloss die Kühlschranktür wieder und näherte sich Bulma langsam von hinten. Diese drehte sich halb zu ihm um und musterte ihn kurz. „Wie kommt es, dass du deinen Sohn hast gehen lassen?“, fragte sie leise. Sie hatte aus dem Küchenfenster gesehen wie Trunks in Richtung Stadt geflogen war und sich schon gefragt wie weit er kommen würde, ehe ihr werter Lebensgefährte auf den Plan trat. Vegeta trank einen Schluck und zuckte beiläufig mit den Schultern. „Er wird schon sehen was er davon hat wenn er morgen nicht fit ist.“, kam die gewohnt missmutige Antwort. Die Frau vor ihm seufzte leise und drehte sich zu ihm um. Dabei musterte sie ihn kurz nachdenklich. In ihren Augen lag eine Mischung aus Trauer und Wut. „Du wirst dich hüten ihn wieder zu irgendeiner unmöglichen Zeit aus dem Bett zu holen nur für dein dämliches Training!“, sie klang wütend, doch fehlte ihren Worten der Nachdruck, der sie sonst immer begleitete wenn sie Vegeta zurecht wies. Sie war müde geworden bei dem Versuch aus ihrem Liebsten einen guten Vater und liebevollen Partner zu machen. Das Ausmaß ihres Scheiterns dabei wurde ihr erst jetzt richtig bewusst. „Was ist nur aus dir geworden?“, fragte sie leise. „Ich weiß dass das nicht du bist…ich kenne dich so ganz anders. Warum kannst du deinem Sohn diese Seite nicht auch zeigen? Wenn du schon zu stolz bist sie dem Rest der Welt zu zeigen, warum dann nicht wenigstens ihm? Meinst du er hat deine Liebe nicht verdient?“ Bulma sah ihr Gegenüber einen Augenblick lang an, dann schüttelte sie den Kopf und ließ sich erschöpft auf einen Stuhl in ihrer nähe sinken. Vegeta ballte die freie Hand zur Faust, entspannte sie aber kurz darauf wieder. „Pha…Liebe…was ihr Menschen nur immer damit habt“, knurrte der Prinz abfällig und wandte sich ab. Sein Gesicht jedoch strafte die gesprochenen Worte Lügen. Er richtete den gesenkten Blick zur Seite. Eigentlich hatte er gehen wollen um diesem Gespräch zu entfliehen und somit auch seinen Gefühlen, die ihn zu überwältigen drohten. Doch der sanfte Druck von Bulmas Händen auf seinen Schulterblättern hielt ihn davon ab. Vorsichtig ließ sie ihre Stirn auf seinen muskulösen Rücken sinken. Er konnte ihren warmen Atem durch den dünnen Stoff seines Muskelshirts auf der Haut spüren. „Ich weiß du wolltest immer nur das beste für ihn...du willst dass er stark genug wird um nicht zum Opfer einer eurer vielen Feinde zu werden...aber du erreichst mit deinem Verhalten das komplette Gegenteil davon...Vegeta er zerbricht daran...siehst du das nicht? Und damit machst du ihn schwach und verletzlich...so machst du ihn erst recht zum Opfer.“ Der Saiyajin drehte sich langsam um, als er spürte wie Bulmas Tränen durch sein Shirt sickerten. Er konnte es noch nie ertragen diese Frau weinen zu sehen...Früher hatte sie oft geweint...oft genug wegen ihm. Einmal mehr wünschte er, er könnte seinen falschen Stolz einfach ablegen und der Mann sein, den sie gern hätte. Doch so sehr er sich auch bemühte, er schaffte es einfach nicht. Immer wieder ging sein Temperament mit ihm durch, da reichten schon ein falsches Wort oder eine kleine Geste um ihm zu reizen. Was alles nicht so schlimm wäre, wenn es ihm nicht so schwer fallen würde andere um Verzeihung zu bitten. Auch jetzt schaffte er es nicht seine wahren Gefühle preis zu geben, er brachte die Worte einfach nicht über die Lippen, als hätte man sie fest versiegelt. Er schlang kurz die Arme um Bulma, ein schwacher Versuch sie zu trösten. Ein leises: „Ich weiß…“, war alles was er von sich geben konnte. Natürlich sah er wie sein Sohn litt, doch so sehr er sich auch bemühte er konnte nichts dagegen tun. Er schaffte es einfach nicht sich selbst zu bremsen, als würde in ihm ein wichtiger Schalter fehlen, den er brauchte um sich im rechten Moment zu stoppen. Wenn er noch irgendetwas an der Beziehung zu seiner Familie retten wollte, sollte er schleunigst anfangen den Fehler zu finden und zu beheben…denn so konnte es nicht weiter gehen, das war auch dem stolzen Prinzen klar. Langsam löste er sich wieder von der zerbrechlichen Erdenfrau. Sie sah ihm lange in die Augen, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste Vegeta sachte auf die zu einem dünnen Strich verzogenen Lippen. „Noch kannst du ihn retten…“ Mit diesen Worten ließ sie den Saiyajin stehen und verließ die Küche. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, in der er noch da stand und dem Echo ihrer Worte in seinem Kopf lauschte. „Noch…“, murmelte er leise. „Nur wie?“ Er seufzte und hob die Hand an seine Schläfen um diese leicht zu massieren und den dumpfen Schmerz darin zu vertreiben. Woher nahm sie nur das Vertrauen in ihn? Bulma schien fest davon überzeugt, dass er es schaffen würde seinen Sohn aus dem von ihm selbst geschaufelten Loch zu ziehen. Das erste Mal in seinem Leben wünschte er sich ein wenig mehr wie Kakarott zu sein…der hatte keine solchen Probleme mit seinen Söhnen. Die vergötterten ihren Vater geradezu. Wenn er genau darüber nachdachte, hatte Trunks das auch einest getan. Als Kind hatte er sich immer bemüht seinem strengen Vater alles recht zu machen. Doch hatte er ihm je auch nur einen Hauch Anerkennung dafür geschenkt? Scheinbar nicht, sonst hätte er dieses Problem jetzt nicht. Er musste sich eingestehen, dass er den Jungen wohl doch zu hart angepackt hatte. Die Söhne Kakarott’s waren zwar gefühlsduselige Idioten aber trotzdem waren aus ihnen halbwegs brauchbare Kämpfer geworden. Er schüttelte leicht den Kopf. Wahrscheinlich hatte sein Erzrivale einfach Glück gehabt. Schließlich konnte der auf Grund ständiger Abwesenheit, weil tot, nicht wirklich viele Fehler in der Erziehung seiner Kinder gemacht haben. Jedenfalls überschüttete er die beiden, wenn er denn mal kurzzeitig aus dem Jenseits zurück kehrte mit Gefühlsduseleien ohne Ende. Es war ja nicht so, dass er seinen Sohn nicht auch liebte aber etwas in ihm, nein eigentlich er selbst, blockierte diese Gefühle ziemlich erfolgreich. Er konnte und wollte diese Gefühle einfach nicht mehr zulassen. Wenn er ehrlich war, machten sie ihm Angst. Sie machten ihn schwach und angreifbar…das wurde ihm schon einmal vor langer Zeit sehr deutlich gemacht. Der Schmerz über den damals erlittenen Verlust hatte nie an seiner Intensität verloren. Es war reiner Selbstschutz seine Gefühle möglichst in den hintersten Winkel seiner schwarzen Seele zu verbannen und dort für immer einzusperren. Er wusste nicht wie er einen solchen Schmerz noch einmal ertragen sollte? Natürlich war es egoistisch Trunks darunter leiden zu lassen, dass er selbst zu schwach war sich seinen Ängsten zu stellen aber ihm fand einfach keinen anderen Fluchtweg aus dieser miesere. Nein, er konnte nicht noch einen Sohn verlieren ohne daran elendig zu Grunde zu gehen. Die Gedanken an das Vergangene versetzten ihm einige schmerzhafte Stiche. Er verfluchte einmal mehr seine Schwäche. Gleichzeitig bewunderte er jedoch Bulmas Stärke. Sie hatte sich nie etwas anmerken lassen. Damals nicht…und auch heute nicht. In dieser Hinsicht war sie um so vieles stärker als er selbst. Sollte sie je unter diesem Verlust gelitten haben und er wusste irgendwo tief in seinem Herzen, dass dem so war, so hatte sie es nie gezeigt, hatte nie den Mut verloren und tapfer weiter den Kampf des Lebens gekämpft. Wütend schüttelte er den Kopf. Er sollte sich nicht mit vergangenem aufhalten. Das würde ihm nur wieder Alpträume bescheren, die ihm wieder wochenlang den Schlaf rauben würden. Frustriert darüber, dass ihm einfach keine Lösung für sein Problem einfallen wollte, gab er die Grübelei schließlich auf und folgte Bulma in ihr gemeinsames Schlafzimmer. Bei ihr fand er Trost und Vergebung. Sie war der einzige Mensch auf Erden, die seine schwache Seite kannte und er war dankbar dafür sich bei ihr einfach mal fallen lassen zu können. Bei ihr musste er seine Schwächen nicht verbergen, nicht immer der starke, unnahbare Krieger sein. Sie verstand ihn auf eine Weise, wie es sonst keiner vermochte. Und dafür brauchte er noch nicht einmal Worte. Ein einziger Blick von ihr genügte um zu wissen was in ihn vorging. Das hatte ihn von jeher fasziniert, zusammen damit, dass sie scheinbar nie vor irgendetwas Angst zu haben schien. Zu gern hätte er gewusst wie sie das machte, doch das würde wohl ewig ihr Geheimnis bleiben… Kapitel 11: Ein (fast) netter Abend Teil 1 ------------------------------------------ Mit wenigen Minuten Verspätung traf Trunks am vereinbarten Treffpunkt ein. Dort wartete Goten schon sichtlich ungeduldig auf ihn. „Da bist du ja endlich, ich dachte schon du hast es dir doch noch anders überlegt.“, begrüßte dieser seinen besten Freund. „Sorry wurde aufgehalten.“, gab der Ältere zurück und zuckte leicht mit den Schultern. Son Goten nährte sich ihm ein wenig und musterte sein Gesicht aufmerksam, ehe er grinste und meinte: „Entweder du lügst oder du bist tatsächlich ohne Veilchen davon gekommen.“ Den Worten folgten ein Grinsen und ein freundschaftlicher Stoß in die Rippen des Anderen. Trunks konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. „Vollidiot!“, gab er zurück, ehe er sich fragend umsah. „Wo sind die Anderen? Ich dachte du wärst von einer Schar Mädels umgeben. Haben die dich etwa sitzen lassen?“ Das war die Rache für Goten’s blöden Spruch über das Veilchen. Der lachte jedoch nur und schüttelte den Kopf. „Wo denkst du hin? Ne, ne, die sind nur schon mal rein gegangen. War ihnen zu kalt hier draußen. Weißt ja wie die Weiber so sind.“ Goten verdrehte leicht die Augen und wandte sich nun auch dem Eingang der Diskothek zu, in der sie den heutigen Abend verbringen würden. Trunks zuckte nur mit den Schultern und folgte dem Jüngeren. Nach einer kurzen Durchsuchung nach gefährlichen Gegenständen seitens des Türstehers, konnten sie passieren. Schon draußen hatte der Bass ziemlich gedröhnt und den Boden unter ihren Füßen zum vibrieren gebracht, doch drinnen kam laute Musik und der Geruch nach Rauch und Alkohol dazu. Wahrlich keine Wohltat für die empfindlichen Sinne eines Saiyajin. Wie hatte er das nur früher ausgehalten? Ein ungehörtes Seufzen glitt über seine Lippen während er sich durch tanzenden Menschen kämpfte um Goten zu einem Tisch zu folgen, an dem scheinbar der Rest der Gruppe wartete. Er erkannte ein paar Klassenkameraden und Kameradinnen, darunter auch die neue in ihrer Klasse. Er begrüßte die anderen kurz und ließ sich dann auf einen der freien Plätze sinken. Goten tat es ihm gleich und begann mit den anderen ein Gespräch…wenn man das als solches bezeichnen konnte. Eigentlich brüllten sich die Anderen eher gegenseitig an um sich überhaupt irgendwie verständigen zu können. Trunks hielt sich eher im Hintergrund und versuchte wenigstens einen Teil der gebrüllten Worte zu verstehen. Hier und da gab er eine halbherzige Antwort auf gestellte Fragen, doch es gelang ihm nicht wirklich richtig warm mit den Anderen zu werden. Sein Blick fiel kurz auf ‚die Neue’, der es nicht viel anders zu gehen schien. Gerade konterte sie wütend auf einen der vielen dämlichen Anmachsprüche seitens Son Goten. Das entlockte ihm ein leichtes lächeln. Wie zur Hölle hatte es der Kerl bloß mit diesen blöden Sprüchen geschafft, jemals auch nur bei einem einzigen Mädchen zu landen? Doch Goten schien das Wort aufgeben nicht zu kennen und ignorierte die Ablehnung des Mädchens einfach. Wie hieß sie eigentlich? Irgendwie war ihm das wohl entgangen. Sie schien jedenfalls zu bemerken, dass sie beobachtet wurde und warf Trunks einen Hilfesuchenden Blick zu. Da sie ihm Leid tat schmunzelte er kurz und stieß seinem Kumpel unsanft in die Rippen. Dieser ließ daraufhin von seinem Opfer ab und sah die Ursache der plötzlichen Schmerzen vorwurfsvoll an. „Hey, was sollte das denn?“ Trunks zwinkerte der geretteten kurz verschwörerisch zu und erntete ein dankbares Lächeln. Dann wandte er sich dem empörten Son Goten zu. „Lass uns was zu trinken holen gehen. Oder willst du hier den ganzen Abend auf dem Trockenen sitzen?“ Goten, der von dem kurzen Blickwechsel zwischen Trunks und der Neuen, die übrigens Kyoko hieß, nichts bemerkt hatte, war sofort wieder versöhnt und sprang begeistert auf. „Natürlich nicht, aber du zahlst.“, meinte er grinsend und wartete darauf, dass ein seufzender Trunks ihn zur Bar begleitete. „Jammer nicht, du hast von uns allen schließlich am meisten Schotter argumentierte der Jüngere und Trunks konnte nicht anders als ihm lachend zuzustimmen. Da hatte er wohl Recht. Na ja, wenn es ein bisschen zur allgemeinen Erheiterung beitragen konnte, sollte es ihm recht sein. Es würde ihm nicht besonders wehtun für Goten und die Anderen eine Runde auszugeben. Natürlich blieb es nicht bei nur einer Runde, doch je mehr Alkohol floss, desto lockerer wurde die Stimmung und auch Trunks fiel es weniger schwer sich in die Gruppe einzufügen. Irgendwann waren alle Sorgen vergessen und es zählte nur noch der Moment. Das erste Mal seit langem hatte er mal wieder richtig Spaß. Auch die scharfen Sinne des Halbsaiyajin verabschiedeten sich nach und nach, betäubt von allen möglichen alkoholischen Getränken, die er im Laufe des Abends zu sich nahm. Darum war auch das anfängliche, unangenehme Gefühl beobachtet zu werden bald vergessen. Jetzt wusste er wieder wie er den Lärm und die Gerüche früher so gut ertragen konnte. Wirklich ein Teufelszeug dieser Alkohol. Er gaukelte einem vor jedes Problem lösen zu können, doch Trunks war schlau genug zu wissen, dass die Wirkung nicht von Dauer war, sonst hätte er sich wahrscheinlich längst völlig aufgegeben und wäre in den Teufelskreis der Abhängigkeit geraten. Goten hatte es irgendwann im laufe des Abends aufgehört zu versuchen, die Mädchen mit großkotzigen Sprüchen zu beeindrucken. Witzigerweise kam er als er sich endlich normal verhielt, auf einmal sehr gut an und selbst die kratzbürstige Kyoko ließ sich auf ein Gespräch mit ihm ein. Nach einer Weile spürte er einen leichten Druck in seinem Unterleib. Seine Blase verlangte den Mist, den er im Laufe des Abends in sich hineingeschüttet hatte wieder los zu werden. Mit einer entschuldigenden Geste erhob er sich und bewegte sich mit etwas unsicheren Schritten in Richtung Toiletten. Ein leichter Schwindel beschlich ihn, verging jedoch gleich wieder. Er schob es auf den Alkohol in Verbindung mit den blitzenden Lichtern auf der Tanzfläche, die seine Augen und sein Hirn gnadenlos überforderten. In der Männertoilette angekommen, musste er zunächst kurz inne halten und sich blinzelnd an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnen. An einem der, mit einer halbhohen Wand als Sichtschutz versehenen Urinierbecken, stand bereits jemand. Ein ziemlich komischer Typ. Dunkel gekleidet…das war eigentlich noch untertrieben. Es war einer von diesen Kerlen, den normale Menschen nicht allein im Dunklen begegnen wollten. Ihm selbst war es egal, er konnte sich notfalls problemlos zur Wehr setzen. Ein Blick aus eiskalten, blauen Augen traf ihn. Er erwiderte ihn nur kurz, ehe er sich an eines der freien Becken begab um sich zu erleichtern. Wäre sein Verstand nicht so vernebelt gewesen, wäre ihm vielleicht aufgefallen, wie sehr diese Augen den seinen ähnelten, auch wenn ihnen nicht dieselbe Wärme inne wohnte. Ebenso die Gesichtszüge die sowohl seinen als auch denen seines Vaters verblüffend ähnlich sahen. So jedoch dachte er sich nichts weiter und widmete seine Aufmerksamkeit den ihm gegenüberliegenden Kacheln, die von anderen Jugendlichen bereits reichlich mit irgendwelchen Sprüchen und Schmierereien verziert war. Er las den ein oder anderen dämlichen Spruch, ohne die Bedeutung wirklich zu erfassen. Neben sich nahm er eine Bewegung wahr, hörte das Klirren von Ketten. Der Wasserhahn wurde aufgedreht und wieder abgedreht, dann ein kurz erhöhter Lärmpegel und das Quietschen der Tür, was ihm sagte, dass der merkwürdige Typ den schmuddeligen Ort verlassen hatte. Er selbst richtete seine Kleidung wieder und begab sich nun ebenfalls an das Waschbecken auf der anderen Seite des Raumes. Ein kurzer Blick in den Spiegel zeigte, dass er für heute wohl genug getrunken hatte. Zumindest was alkoholische Getränke anging. Es sei denn er war heiß auf den Besuch eines netten Katers am nächsten Morgen. Seine Augen waren leicht gerötet, die Pupillen etwas geweitet. Auto fahren dürfte er heute jedenfalls nicht mehr und er war froh nicht auf ein solches Gefährt angewiesen zu sein. Er spritzte sich ein wenig Wasser ins Gesicht und kehrte ebenfalls wieder in das tosende Leben der Disco zurück. Seine Reaktionszeit ließ schon ein wenig zu wünschen übrig, wie er kurz darauf feststellte. Einem Kellner, der ein überfülltes Tablett mit Getränken vor sich her balancierte, konnte er gerade noch ausweichen und somit eine tierische Sauerei vermeiden. Dafür stieß er prompt mit jemand anderem zusammen, der neben der Tür an der Wand lehnte. Er entschuldigte sich kurz, sah sich aber nicht weiter um. Stattdessen eilte er zu dem Tisch an dem sich der Rest der Gruppe aufhielt zurück. Goten war nicht mehr da, auch einige andere waren nicht mehr zu sehen. Kyoko, die am Platz geblieben war, klärte ihn darüber auf, dass der Rest sich Richtung Tanzfläche aufgemacht hatten. Außer ihr und ihm war nur noch ein Pärchen am Tisch, welches scheinbar voll und ganz miteinander beschäftigt war. Was die beiden da trieben, ließ ihn fast rot werden. ~Haben die kein zu Hause?~ fragte er sich und wandte den Blick ab um sich der zurück gebliebenen zuzuwenden. „Was ist mit dir? Keine Lust zu tanzen?“ fragte er, um ein Gespräch zu beginnen. Dieses still nebeneinander sitzen und in Entgegengesetzte Richtungen schauen, um ja nicht miteinander reden zu müssen, kam ihm etwas lächerlich vor. Ein nettes Lächeln in seine Richtung belohnte ihn dafür. „Na ja… ich kann nicht wirklich gut tanzen und zu dieser Musik erstrecht nicht.“ Gab sie zu und sah etwas verlegen zur Seite. Dann traf ihr Blick ihn wieder. „Und selbst?“ Trunks zuckte mit den Schultern. „Ich glaube meine Koordination ist nicht mehr die beste…und Lust habe ich auch nicht wirklich.“ Er rückte ein wenig näher an sie heran um nicht mehr so brüllen zu müssen. Sie neigte ihm ihrerseits den Kopf ein wenig entgegen um ihn besser zu verstehen. Dabei fiel ihr Blick auf die Tanzfläche und konnte Goten gerade bei einem ziemlich plumpen, erneuten Flirtversuch beobachten. Sie musste lachen und meinte in Trunks Richtung: „Sag mal, dein Kumpel kann es nicht lassen oder? Ist der immer so oder liegt das am Alk?“ Er sah sie ein wenig zerknirscht an, musste dann aber schmunzeln. „Ich fürchte der ist immer so.“ gab er schließlich mit einem Schulterzucken zurück. Kyoko schüttelte halb fasziniert, halb entsetzt den Kopf. „Das übersteigt meine Vorstellungskraft.“ Meinte sie und lachte schließlich wieder ihr helles Lachen. Trunks fiel mit ein und nickte. „Ist auch schwer zu glauben…wenn ich es nicht selbst täglich erleben würde…“ er ließ den Satz unvollendet und beobachtete nun ebenfalls seinen besten Freund, wie er gerade eines der Mädels auf der Tanzfläche mit sehr offensichtlichen Absichten antanzte. Sie schien ebenfalls schon eine Menge intus zu haben und stieg glatt auf die Avancen des Halbsaiyajin ein. „Scheinbar kommt er damit auch immer wieder durch…“ sagte er mehr zu sich selbst als zu dem Mädchen neben sich, doch diese nickte ebenso erstaunt. „Echt unglaublich…aber gut, wer’s braucht.“ Antwortete sie grinsend und griff nach ihrem Glas, deren letzten Rest sie leerte, ehe sie es wieder abstellte. Trunks registrierte das aus den Augenwinkeln und blickte auf sein eigenes leeres Glas. Die rauchige Luft ließ ihm die Kehle trocken werden und er sehnte sich nach etwas kühlem, dass diesem Zustand zumindest kurzfristig Abhilfe verschaffte. Er lehnte sich zu Kyoko rüber und fragte: „Möchtest du auch noch was trinken? Ich geh mir eben was holen, dann bringe ich dir was mit.“ Ein schüchternes Lächeln glitt über ihre Lippen. „Ähm, ja, das wäre sehr nett. Eine Cola wäre glaube ich gut, danke.“ antwortete sie. Mit einem kurzen Nicken in ihre Richtung stand er auf und ging zur Bar, diesmal besser darauf achtend, wer ihm so im Weg rum stand, um nicht noch einmal in jemanden hinein zu rennen. Unfallfrei kam er an der Bar an und kehrte bald mit zwei vollen Cola Gläsern zu Kyoko zurück. Diese nahm es dankbar an. „Was kriegst du dafür?“ fragte sie. „Schon gut, geht auf’s Haus.“ Gab er zwinkernd zurück um sich gleich darauf wieder neben sie auf das Sofa fallen zu lassen. „Ich glaube dein Kumpel kriegt gerade echt ärger.“ Sagte sie plötzlich mit besorgtem Unterton und deutete gleichzeitig zur Tanzfläche. Trunks folgte ihrem Blick und sah, dass Goten scheinbar einen Typen ziemlich verärgert hatte. Nach näherem Hinsehen erkannte er den Kerl von der Toilette, der ihm irgendwie auch anderweitig bekannt vorkam. Einen Moment später wusste er woher er ihn kannte. Er war auch neu an der Schule, da hatte er ihn schon mal flüchtig gesehen. Mit seinem Grufti-Outfit passte er eigentlich so gar nicht in die Szene dieses Ladens und er wunderte sich schon ein wenig, dass die Türsteher ihn überhaupt rein gelassen hatten. Besonders angesichts der vielen Nieten und Ketten die seine Kleidung verzierten. Die konnte man sicher auch gut als Waffe verwenden. Gerade stieß der Kerl in Schwarz Goten so heftig vor die Brust, dass dieser ein Stück rückwärts taumelte. Allerdings fing er sich gleich wieder und ging nun ebenfalls recht aggressiv auf seinen Gegner zu. „Entschuldige mich kurz.“ Raunte er Kyoko zu ehe er aufstand um sich der Szene zu nähren. Er fürchtete, dass Goten nicht vernünftig genug wäre den Streit ruhig zu klären und er hatte keine Lust raus zu fliegen und Hausverbot zu bekommen. Mittlerweile bildete sich schon ein Kreis von Schaulustigen um die Streithähne, die nur darauf warteten, dass die beiden sich wirklich prügelten und somit zum Hilight des Abends wurden. Allerdings konnte er nicht ausmachen was das Streitthema in diesem Fall war. Erst als er näher kam sah er die Scherben zu den Füßen der beiden und vermutete, dass Goten ebenfalls nicht mehr ganz so koordiniert war und dem Anderen bei seinen Tanzversuchen sein Getränk aus der Hand geschlagen hatten. „Gibt’s hier ein Problem?“ fragte er, als er endlich am Ort des Geschehens angekommen war. Dabei schob er sich vorsichtshalber gleich vor seinen wütenden Freund. Die eisblauen Augen des Gegners blitzten ihn böse an, dann machte sich ein hämisches Grinsen auf seinem Gesicht breit. „Nichts, was dich etwas angeht Muttersöhnchen.“ Gab er mit vor Abscheu triefender Stimme zurück. Trunks runzelte nun seinerseits die Stirn, verkniff sich aber eine bissige Antwort. Stattdessen hielt er Goten am Arm gepackt, der auf Grund dieses Kommentars des Typen in Schwarz, erneut auf diesen losgehen wollte. „Man Goten lass es sein, der ist es nicht wert.“ Knurrte er und zog ihn wieder hinter sich. „Alter der halt dich beleidigt Man!“ gab dieser leicht lallend und sehr empört zurück. Trunks zuckte mit den Schultern, als Zeichen dafür, dass es ihm egal und er nicht auf Streit aus war. Der Kerl in Schwarz schien auch keine Lust mehr auf dieses Theater zu haben und wandte sich endlich ab. Allerdings verschwand er nicht ohne einen weiteren bissigen Kommentar: „Wir werden uns wieder sehen…und dann zieht euch warm an!“ im gehen rammte er Trunks hart an der Schulter, dann verschwand er in der Menge. Die tanzenden um sie herum, nahmen ihre Tätigkeit nach und nach wieder auf, scheinbar enttäuscht, dass nicht mehr passiert war. ~Was für ein Spinner~ dachte er sich nur und ließ Goten wieder los. Dieser zupfte sich sein Hemd wieder zurecht und schnaubte abwertend. „Der soll mir noch mal begegnen.“ Meinte er wütend und stapfte dann, Trunks im Gefolge, zurück zu ihrem Platz, wo er sich erstmal einen großen Drink genehmigte. Kapitel 12: Ein (fast) netter Abend Teil 2 ------------------------------------------ „Dass du da so ruhig bleiben konntest…was hatte der überhaupt für ein Problem Man?“ echauffierte sich Goten, kaum zu Ende geschluckt, weiter über den Vorfall. „Ich meine was stellt der sich so an? Ich hätte ihm den Drink schon bezahlt.“ Trunks verdrehte leicht die Augen. „Reg dich nicht weiter über den Typen auf, davon bekommst du nur graue Haare. Ich sagte doch bereits: der ist es nicht wert!“ Trotzdem grummelte sein bester Freund noch ein wenig vor sich hin. Kyoko blickte fragend zwischen den beiden hin und her, fragte aber nicht weiter nach dem Grund des Streits, um Goten nicht noch mehr aufzuregen. Und schon kurze Zeit später schien das Thema auch schon wieder vergessen und sie unterhielten sich über andere Dinge, wie die Schule Hobbys und andere belanglose Dinge. Tarek atmete tief die frische Luft draußen ein. In dieser Räucherbude war es ja kaum auszuhalten gewesen. In Seinem Kopf hämmerte schon wieder ein dumpfer Schmerz, ausgelöst durch die laute Musik und den Gestank da drin. Er war froh da raus zu sein und dennoch ein wenig unbefriedigt über den Ausgang des Streits eben. Er hatte gehofft, dass Goten und Trunks sich zu einer Prügelei hätten hinreißen lassen, dann hätte er schon mal abchecken können, wie stark sie wirklich waren und vielleicht die ein oder andere Technik analysiert. Zu dumm, dass dieses Muttersöhnchen scheinbar so friedliebend war. Dabei hatte er sich das so schön ausgedacht. Goten, den momentan leichter reizbaren, ordentlich provozieren, bis er sich vergaß und dann mit den beiden Mal eine Runde vor die Tür gehen. Nun ja, vielleicht war es besser, dass es so gelaufen war. Taros würde ihm sowieso an die Gurgel gehen, denn sicher war ihm sein Alleingang nicht entgangen. Er überlegte einen Moment auf die Gruppe zu warten und sie sich dann im geschwächten Zustand vorzuknöpfen, verwarf den Gedanken aber schnell wieder. Das wäre dann doch ziemlich unter seiner Würde. „Euch kriege ich schon noch schnell genug…“ murmelte er leise vor sich hin und erhob sich stattdessen die Luft um zu seinem Meister zurück zu kehren und sich seine Standpauke abzuholen. ‚Zu Hause‘ wurde er tatsächlich schon von einem wutschnaubenden Taros erwartet. „Was hast du dir dabei gedacht du undankbarer Bengel?! Willst du so dringend, dass unsere Tarnung auffliegt und wir gezwungen sind den Kampf zu beginnen obwohl wir noch nicht dafür bereit sind?“ Der glatzköpfige Mann raufte sich die nicht vorhandenen Haare. Tarek hingegen machte auf Stur. „Wozu diese Warterei? Ob ich ihnen jetzt oder in 2 Wochen den Schädel einschlage ist doch vollkommen egal. Ich habe keine Lust mehr auf diese Scheiße. Und am allerwenigsten auf die Schule voller minderbemittelter Vollidioten!“ gab er trotzig zurück. Taros schwang wütend die Faust vor dem Gesicht des Jüngeren. „Du tust gefälligst was ich dir sage, sonst wird es dir noch leidtun. Du solltest wissen, dass es dir nicht gut tut mich zu verärgern!“ Die Miene des Älteren wirkte eisig und zu allem entschlossen. Nur wiederwillig gab Tarek nach, doch er wusste, dass ihm nichts anderes blieb. Seine Augenbrauen zogen sich düster über seinen Augen zusammen. „Lange warte ich nicht mehr…“ gab er bissig zurück, ehe er sich in sein Zimmer verzog. Dabei verfolgte ihn ein nachdenklicher und gleichzeitig abschätzender Blick. ~Der Junge wird allmählich untragbar…wenn er so weiter macht werde ich ihn beseitigen und meinen Plan ohne ihn durchziehen müssen…Dummerweise wird es dann nur halb so lustig und nicht annährend so einfach. Er ist seinem Vater einfach viel zu ähnlich…unberechenbar…~ So vor sich hin grübelnd, begab er sich langsam wieder in den Computerraum. Er wollte zunächst einige Einstellungen ändern und sehen, ob es so nicht doch möglich war beim seinem alten Plan zu bleiben. Es herrschte wieder eine sehr ausgelassene Stimmung und mittlerweile war Trunks froh über seinen Schatten gesprungen und der Einladung seines besten Freundes gefolgt zu sein. Zumindest für eine Weile gelang es ihm seine Sorgen und Probleme in den Hintergrund zu rücken und nicht darüber nachzudenken. Nicht einmal an diesem Abend saß er allein, grübelnd und übellaunig in einer Ecke um seinen düsteren Gedanken nachzuhängen. Innerlich dankte er Goten für seine Hartnäckigkeit. Er sah schmunzelnd zu ihm hinüber. Er versuchte gerade Kyoko den Unterschied zwischen geordnetem Kampfsport und sinnlosem aufeinander einprügeln zu erklären, mit ähnlichem Erfolg, wie Goku ihn bei ChiChi hatte. Bisher hatte sie definitiv die besseren Argumente. Da er zu müde war, um sich in das Gespräch einzumischen und die passenden Argumente Pro Kampfsport zu liefern, machte er es sich lieber bequem, schloss die Augen und lauschte, äußerst amüsiert, weiter dem Gespräch der beiden. Sollte Goten selbst zusehen wie er ohne seine Hilfe zurechtkam. Ein schmerzhafter Hieb in die Rippen ließ ihn wieder hoch schrecken, scheinbar war er ein wenig eingedöst. „Was…?“ setzte er empört an, brach aber ab, als er das schadenfrohe Gesicht Gotens dicht vor seinem sah. „Hey, gepennt wird hier nicht.“ Kam es gespielt empört von ihm. Trunks konnte sich ein gähnen nicht verkneifen. „Selbst schuld, wenn du mich so langweilst.“ Konterte er halbherzig. Der Jüngere ging nicht darauf ein sondern verkündete nur: „Wir wollen jetzt eh los, die Mädels sind müde und haben keine Lust mehr. Kommst du mit oder pennst du hier weiter?“ Trunks streckte sich genüsslich und erhob sich schließlich. „Ich denke mein Bett ist um einiges gemütlicher als diese Billigcouch.“ Antwortete er ein wenig lauter, damit Goten ihn auch verstand. Dieser nickte bestätigend. „Das ist wahr, also los.“ Bestätigte er und griff nach seinen Habseligkeiten. Trunks musste grinsen, als er Kyokos fragenden Blick auffing. Sie schien darüber nachzudenken, woher Goten wohl so genau wusste, wie es um die Qualität seines Bettes bestellt war. Scheinbar kam sie zu dem Schluss es nicht wissen zu wollen, denn sie zog sich kommentarlos ihre Jacke an, griff nach ihrer Tasche und ging schon mal ein Stück vor, während die Anderen noch ihre Sachen zusammen sammelten, dabei gähnte sie herzhaft hinter vorgehaltener Hand. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es schon 3.00 Uhr morgens war. ~Wow…noch 2 Stunden bis zum Aufstehen, wenn Dad auf das Morgentraining besteht.~ dachte er ein wenig wehleidig, denn er war sich sicher sein Vater würde darauf bestehen. Goten folgte seinem Blick auf die Uhr und lächelte ihn bedauernd an. „Na, bleibst du lieber gleich wach oder versuchst du noch ein bisschen Schlaf zu bekommen?“ Trunks zuckte leicht mit den Schultern und folgte den Anderen, die bereits Richtung Ausgang strebten. Mittlerweile hatte sich die Disco merklich geleert und er musste nicht mehr so sehr aufpassen, dass er niemanden anrempelte. „Ich weiß noch nicht, mal sehen wie munter ich bin, wenn ich zu Hause ankomme.“ Antwortete er schließlich. „Na Hauptsache du kommst überhaupt ins Haus ohne einen tierischen Anschiss und sofortiger Strafe in Form von einem Sondertraining.“ Kam es von seinem besten Freund. Ein erneutes Schulterzucken war die Antwort. Sie verabschiedeten sich draußen vor der Disco voneinander und schlugen dann verschiedene Richtungen ein. Trunks war froh, dass keines der Mädchen allein nach Hause musste, sonst hätte er sich wohl angeboten sie zu begleiten…allein aus Sicherheitsgründen. Er konnte ein Mädchen noch nie gut allein nach Hause gehen lassen, gerade wo heutzutage so viel passierte, das konnte er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Meistens erledigte Goten diesen Job aber das ein oder andere Mal, vor seiner Depression, hatte auch er schon den Gentleman und Herzensbrecher gespielt. Diesmal blieb er Gott sei Dank verschont, sonst hätte er sich wohl auch die wenigen Minuten Schlaf, die ihm noch blieben, abschminken können. Als er in einer einsamen Gasse angekommen war, in der ihn niemand beobachten konnte, erhob er sich in die Lüfte und flog so schnell er konnte nach Hause. Als er dort ankam, sagte ihm ein erneuter Blick auf die Uhr, dass ihm noch eineinhalb Stunden bis Sonnenaufgang blieben. Leise schlich er ins Haus und in sein Zimmer, wohl wissend, dass sein Vater ihn trotzdem bemerken würde. Allerdings lief er ihm ausnahmsweise nicht über den Weg und konnte sich unbehelligt in seine Gemächer begeben. Müde entledigte er sich seiner Kleidung, ließ sie einfach fallen wo er gerade Stand und warf sich schließlich erschöpft aufs Bett. Eigentlich lohnte es sich nicht mehr zu schlafen, doch er war so müde, dass er sich nicht dagegen wehren konnte langsam ins Land der Träume abzudriften. Vegeta öffnete kurz die Augen, als er den Schlüssel im Schloss der Haustür wahrnahm. Ein kurzer Blick auf die Leuchtanzeige des Radio-Weckers sagte ihm, dass es 3.30 Uhr war. ~Du kommst spät…~ dachte er, ehe er wieder die Augen schloss um weiter zu schlafen. Bulma hatte die Heimkehr ihres Sohnes ebenfalls bemerkt. Trotz ihrer, im Gegensatz zu einem Saiyajin eher kläglich ausgeprägten Sinne, konnten ihre Kinder nie das Haus betreten oder verlassen, ohne dass sie es mitbekam. Sie schob das auf ihre Mutterinstinkte. Einen Moment lang wartete sie, ob Vegeta sich erheben würde, um ihrem Sohn eine Standpauke darüber zu halten, was ihm einfiele erst kurz vor Trainingsbeginn nach Hause zu kommen, doch er blieb bewegungslos liegen. Sie gab sich nicht dem Irrglauben hin, er würde Schlafen und hätte Trunks nicht bemerkt, sie wusste, ihm entging nie etwas. Doch sie war froh, dass er liegen blieb und es diesmal keinen Streit mitten in der Nacht geben würde. Sie drehte sich zufrieden seufzend zu ihm um. Sich eng an seinen ihr zugewandten Rücken schmiegend war sie schnell wieder eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)