Destiny - Schicksal   von -Fynnian
                                (Seth x Atemu)
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                              Kapitel 1: Destiny
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Destiny
          -Schicksal

(One Shot)

Wieviele Jahre würde es noch dauern, bis es in Ägypten endlich wieder regnete?
Der Boden war ausgedörrt, das Vieh tot, die Menschen am Verhungern. 

Wie jeden Tag betete der Pharao im Tempel eines Gottes. Heute war es der Tempel
des Seth, in dem er den segensreichen Regen erbat. 
Seth konnte es kaum noch ertragen, seinen Liebsten Tag für Tag niedergeschlagen
und geplagt von Schuldgefühlen zu sehen. Der Pharao gab sich die Schuld am
ausbleibenden Regen. Vielleicht würden die Götter sein Flehen ja heute
erhören.


Im Tempel des Seth unterdessen kniete der junge Pharao ehrfürchtig vor der
Statue Seths, des sonst so gefürchteten Gottes. Lange herrschte Stille.
„Oh großer und mächtiger Seth, ich flehe dich an, schenke meinem Land Regen!
Rette mein Volk, wo ich es doch nicht kann. Zeige dich großzügig und ich will
dir huldigen wie einst meine Vorfahren!“
Der Gott antwortete nicht. Die Stille schien den jungen Herrscher beinahe zu
erdrücken. Nur mit Mühe konnte er Tränen der Verzweiflung unterdrücken.
Er wartete ab und sprach im Stillen alle Gebete, die er zu Ehren des Gottes
kannte. Seth erhörte ihn nicht. Lange wagte Atemu sich nicht zu rühren. 
Doch die Verzweiflung nahm Überhand, wurde zu stark für den schmächtigen
Körper, sodass er sich etwas aufrichtete und der dunklen Statue des Gottes
herausfordernd in die Augen sah.
„Schenke meinem Volk Regen und du bekommen, was immer du verlangst. Was
verlangst du Seth?“
Die Atmosphäre im Allerheiligsten veränderte sich. Der junge König senkte den
Blick. In der goldenen Opferschale direkt vor ihm lag ein kleiner vergoldeter
Dolch. Der Pharao verstand.
Kurz zögerte er noch, dann ergriff er den Opferdolch und stach mit aller Kraft
zu. Der Schmerz war unerträglich. 
Kraftlos und zusammengekrümmt sackte er seitlich zu Boden, sein Blut lief
direkt in die dafür vorgesehene Vertiefung. 


Seth ging gerade die Akten durch, als  das Geräusch von fallenden Perlen an
sein Ohr drang. Verwundert ging er zum Fenster und sah hinaus. Es regnete!
Voller Freude hastete er aus dem Palast, auf den Sethtempel zu. Ohne auf die
Einwände der Priester zu achten, stieß er die Tür zum Allerheiligsten auf.
„Atemu! Atemu, es regnet! Du hast es geschafft! Ate- ... Atemu?“
Sein Liebster reagierte nicht. Unsicher ging Seth auf ihn zu. Er lag
zusammengekrümmt vor der Statue Seths, seines Namensgebers. Als er ihn endlich
erreicht hatte, stockte ihm der Atem. Der junge Pharao lag da, ein Messer im
Bauch, die Hände voller Blut. Die Augen leicht geöffnet, ein Ausdruck des
Schmerzes in seinen feinen weichen Zügen. Der kleine Körper zuckte noch
leicht.
Sein Liebster war tot, sein Blut tropfte in die Opferschale.
Sein Liebster war tot.

Draußen regnete es in Strömen. Die Statue schien zu lächeln.

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