Versprechen von Fabala ================================================================================ Versprechen ----------- Disclaimer: Jap, alles meins... *mit einem "Vorsicht, Ironie!"-Schildchen wedel* Hach, ich wünschte, es wär so... [Einschließlich des Bildes übrigens... Das Original gehört leider auch nicht ganz mir] Versprechen “Hör mal, Nessa... äh, Nessa, da es Dir ja jetzt viel besser geht, wirst Du versteh'n, dass ich jetzt gehen möcht'..." [Moq - Die böse Hexe des Ostens] „Vater ist tot.“ Nessarose sagte das so emotionslos, dass Moq beinahe Angst bekam, dieser erneute Verlust habe sie endgültig gefühlskalt gemacht. „Nessa, das…“ Was sollte er sagen? Tat es ihm leid? Nessas Vater war ihm immer unsympathisch gewesen. Wenn er ihn überhaupt einmal gesehen hatte. Er hatte Moq immer merken lassen, dass er ihn als nicht gut genug für seine Tochter empfand. Einen Munchkin, wie lächerlich. Nicht, dass Moq jemals geplant hätte, so lange mit Nessa zusammen zu bleiben. Vorzugeben, sie zu lieben. Aber genauso musste er zugeben, dass er ihre Gesellschaft mehr genoss, als er gedacht hatte. Und dass er eigentlich nicht mehr auf sie verzichten wollte. Als Nessa merkte, dass Moq seinen Satz wohl nicht mehr zu Ende führen würde, teilte sie ihm die nächste Neuigkeit mit: „Ich werde Herrscherin von Munchkinland.“ Auch das sagte sie mit der gleichen starren Miene. „Nessa…“ Er ging zögernd einen Schritt auf sie zu. „… Was ist mit Dir?“ „Was mit mir ist…? Du fragst, was mit mir ist?! Schau mich doch an! Schau Dir mein Leben an!“ Moq war erleichtert. Dass sie jetzt so wütend war, zeigte zumindest, dass sie noch nicht gefühlkalt geworden war. „Nicht nur, dass ich mein Leben lang in diesem verdammten Rollstuhl sitzen muss“, fuhr sie mit zitternder Stimme fort, „Elphaba hat mich verlassen. Sie hat sich mein ganzes Leben lang um mich gekümmert, mir das Leben mit diesem Rollstuhl etwas leichter gemacht und auf einmal ist sie auf und davon, um irgendwelche THIERE zu retten, die sie noch nicht einmal kennt! Und jetzt auch noch Vater… Er hat mich auch verlassen…. Was soll ich denn jetzt machen? Ich schaffe das doch nicht ganz alleine.“ Und weg war der kurze Wutanfall. Da war sie wieder, die Nessarose, die er kannte. Wie sie dort zusammengesunken in ihrem Rollstuhl saß, mit Tränen in den Augen. Klein und verletzlich. Das war Nessa. Die Nessa, die den Beschützerinstinkt in ihm erweckte, die er so gern vor allem Bösen auf der Welt bewahren wollte. Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass er sie liebte. Nicht auf die gleiche Art, auf die er Galinda liebte, oder Glinda, wie sie sich jetzt nannte. Für Glinda empfand er eine nicht rational erklärbare Art von Liebe. Er liebte sie einfach und würde sie sein Leben lang lieben. Aber Nessa… Sie war einfach da und sie wollte mit ihm zusammen sein. Sie brauchte ihn, das war ihm klar. Und er hatte sie so gern. Er wollte ihr einen Teil ihrer Last abnehmen. Machen, dass sie wenigstens ein bisschen weniger leiden musste. Vielleicht war das keine Liebe. Aber Nessa war hübsch und klug, und dass er sie gern hatte, stand ja außer Frage. „Moq, wirst Du mich auch verlassen?“ „Natürlich nicht. Ich werde Dich nie verlassen, Nessa.“ Glinda war doch eh viel zu weit entfernt. Jetzt musste er sich um Nessa kümmern. Er wollte für sie da sein, voll und ganz. Weil sie ihn verdiente. Er war nur ein kleiner Munchkin mit einem Herzen, das sie wohl für immer mit einer anderen teilen musste. Aber wenn Nessa genau diesen Munchkin wollte, dann war das das Mindeste, was sie verdiente. Nach allem, was sie erleben und erdulden musste. Ohne ihn würde sie es nicht schaffen. „Versprich es, Moq.“ „Ich verspreche es. Ich verspreche, dass ich für immer bei Dir bleiben werde, Nessarose Thropp.“ Nun, er hatte sein Versprechen gebrochen. Einige Jahre später zwar, aber galt ein Versprechen nicht für immer? Natürlich hatte er nicht gewusst, dass Nessarose sich so verändern würde. Dass sie zu der bösen Hexe des Ostens werden würde. Aber dennoch hatte er sein Versprechen gebrochen. Vermutlich war das die Strafe dafür. Dieser Körper aus Blech, mit dem er nie wieder wirklich jemandem helfen können würde. Nie wieder jemanden lieben können würde. Ja, vermutlich war das eine gerechte Strafe. Und Nessa… Nessa war tot. Erschlagen von einem Haus. So ein erbärmliches Ende hatte auch sie nicht verdient, auch nicht nach allem, was sie getan hatte. Schließlich war sie doch immer noch Nessa. Sie hätte ihn auch in dieser Gestalt lieben können. Aber für diesen Gedanken war es zu spät. Er hatte sie nicht geschützt, nicht schützen können. Und wenn ein Blechmann in der Lage gewesen wäre, Tränen zu vergießen, so hätte Moq einen ganzen See weinen können. Um das arme Mädchen, gegenüber dem er sein Versprechen nicht gehalten hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)