Psychiatrie von phinix (Sind denn hier alle irre?) ================================================================================ Kapitel 2: Zimmer 13 -------------------- Ihr seht richitg. es geht endlich weiter^^. ich wünsche euch viel spaß Kapitel 2: Zimmer 13 Mit verklärtem Blick schritt Kai mechanisch durch den Gang. Der Pfleger neben ihm hatte locker eine Hand auf seiner Schulter, während er ihn vorwärts trieb. Er kannte diesen Zustand von seinem Patienten zu gut, immerhin war er daran Schuld. Bei extremen Fällen musste man jedoch zu extremen Maßnahmen greifen und dies hieß im Falle eines stark Schizophrenenpatienten Beruhigungsmittel geben, das ihn fast willenlos machte. So bekam der Graublauhaarige nichts mit, während er durch die weißen Gänge schritt. Das grelle Licht der Neonröhren drang nicht bis in seinen vernebelten Geist ein. Er war nur eine Marionette, die von dem Puppenspieler neben ihm gelenkt wurde. Leicht drückte der Pfleger die Schulter und sofort blieb Kai stehen, direkt vor der Tür mit der Nummer 13. Dass diese Ziffern eine Todeszahl repräsentierte war ihm egal, da sein Geist in jenem Moment so sehr betäubt war, dass er nicht einmal denken konnte. Die Tür wurde aufgeschlossen und beide traten ein. Aber schon als sie über die Schwelle traten kam ihnen ein besonderer Duft entgegen. Ein Überbleibsel von langer Zeit, vor der Evolution zum Menschen meldete sich. Panik, Angst, Fluchtinstinkt. Denn in diesem Raum war der Tod nahe anzutreffen und dies war etwas, mit dem die Menschen meist nur schwer klar kamen. Auch der Pfleger war im ersten Moment schockiert, aber dann sah er sich suchend um. Hier in diesem Raum gab es noch einen weiteren Patienten und dieser durfte nicht... Oder war schon jede Hilfe zu spät? Auf einem der Betten lag eine Gestalt. Eine blasse Hand hing leblos vom Bettrand hinab richtung Boden. Ein feiner Rinnsaal von Blut tropfte hinab. Es verursachtet ein leises Geräusch, dass die Stille durchdrang, als es auf die Blutpfütze traf. Eine Lache hatte sich unter der Hand ausgebreitet, unter der das Handgelenk aufgeschnitten war. In diesem roten See aus Blut lag etwas. Im Licht blitze es kurz auf. Eine Scherbe... Das Objekt, mit dem dass alles hier getan wurde. Schnell drückte der Pfleger den Alarmknopf, bevor er Kai mit einer groben Bewegung auf das freie Bett stieß. Er nahm keine Rücksicht auf den Benommenen. Er war unwichtig in jenem Moment, während er auf den Verletzten zustürzte. Schnell wurde die dünne Bettdecke umfunktioniert. Fest wurde sie um das blutende Handgelenk gewickelt um so die Blutung zu stoppen. Aber schien es aussichtslos... Schnell bildete sich ein roter Fleck auf dem Stoff und durchtränkte ihn mit Blut. Wie konnte ein Mensch noch immer soviel Blut haben, wo der Boden doch schon bedeckt war? Verdammt... Die Zeit lief dem Rothaarigen davon. Wenn nicht bald etwas geschah würde er sterben! Schneller werdende Schritte waren zu hören und dann stürzten weitere Leute in weißen Kitteln in den Raum, zusammen mit einer Trage. Schnell wurde ein provisorischer Druckverband angelegt, bevor alle zusammen mit dem Rothaarigen verschwanden. Die Tür schloss sich und der Schlüssel wurde herumgedreht. So blieb eine Person allein in dem Raum zurück. Abwesend war Kais Blick auf den Boden gerichtet, der sich mit dem Blut des ehemaligen Zimmerkameraden rot verfärbt hatte... Die roten Augen waren leer, während sie auf die Flüssigkeit sahen. Dann schlangen sich die dünnen Arme um die Beine. Kurz blitze etwas in Kais Augen auf, bevor er den Kopf in den Nacken legte und einfach lachte. Er lachte, während um Yuriys Leben gekämpft wurde. Er kicherte, während es schien als würden die Ärzte verlieren. Kais Körper erzitterte von seinem Lachen, dass im Raum wiederhallte, während sein Blick noch immer auf das Rot gerichtet war. Blut... So viel Blut... Ja, dies war das Zimmer 13, die Zahl des Todes und erneut hatte es sich ein Opfer geholt. Das Lachen ließ den Raum erzittern und die Temperatur sank. Noch immer wirkte das Mittel und betäubte Kais Geist, aber hörte er nicht auf zu lachen. Alleine in dem Raum eingesperrt, zusammen mit dem Blut hörte er nicht auf zu lachen... Im Behandlungszimmer wurde fieberhaft um das Leben eines Menschen gekämpft. Über eine Infusion wurde Blut in die Venen gepumpt. Erst ein Beutel, dann zwei... Immer mehr... So viel Blut, und noch immer schien das Leben Yuriys dahin zu schwinden. Seine Haut war nicht weiß, sondern grau, grau wie ein Leichentuch. Irgendwann wurde aufgegeben. Nun lag es an dem Willen des Jungen, ob er überleben würde, oder nicht. Am Ende wurde der bewusstlose Yuriy zurück auf das Zimmer 13 gebracht. Schnell wurde das Zimmer gereinigt und das Bett neu bezogen. Nichts wies mehr auf das geschehen hin, bis auf den metallischen Geruch, der schwer in der Luft hing. Nur ein kurzer Blick wurde zu dem Rotäugigen geworfen, der schweigend auf seinem Bett saß und leicht hin und her wippte. Noch immer waren die Augen leer und trüb. Also wirkte das Mittel noch, wie die Pfleger zufriedne feststellen. Sie würden nun gehen und in Abständen nach dem Patienten sehen. Mehr konnten sie nicht tun. Ein leises Ticken erklang im Raum von der Wanduhr. Stunde um Stunde verging und keiner der Beiden zeigte auf eine Veränderung des Zustandes hin. Aber langsam kehrte Farbe in das Gesicht des Rothaarigen zurück. Seine Hand zuckte, während er mühsam die Augen aufschlug. Der starre Blick fixierte die Decke, während ihm ein schweres Seufzen entwich. //Warum? Warum hatten sich mich bloß gerettet? Ich war so kurz davor endlich frei zu sein von der Bestrafung Leben. Was hatte ich falsch gemacht, dass ich noch immer lebte? Sie hatten mich gerettet... Schon wieder!// Langsam stemmte er seinen Oberkörper hoch, bis er aufrecht im Bett saß. Er war also wieder in dem Zimmer, wo er nun wohnen sollte. Aber hatte er nicht einen Zimmerkameraden? Wo war er? Kurz sah er sich um, als er Kai fand. Noch immer hatte dieser einen abwesenden Blick. Was wohl mit ihm war? Jedoch wurden schnell die Gedanken abgelenkt, da sich alles vor seinen Augen drehten. Mühsam schaffte er es sitzen zu bleiben, als er was in seinem Arm spürte. Yuriys Blick wanderte zu der Stelle, als er den Schlauch sah. Leise knurrte er auf. //Na super...//Ohne an die Folgen zu denken griff er nach dem Infusionsschlauch und zog ihn hervor. Die Schmerzen waren ihm nur willkommen, während er die Ärzte verfluchte. „Verdammte Ärzte!“, stieß Yuriy zischend hervor, während er den Schlauch zu Boden warf. Derweil fixierte er die nächsten störenden Objekte. Den Verband an seinem Handgelenk. „Du solltest liegen bleiben und den Verband dran lassen“, murmelte plötzlich eine leise Stimme. Nur kurz zuckte Yuriy zusammen und sah zu seinem Zimmerkameraden, dessen Blick sich immer mehr klärte. Egal was mit ihm los war, es hörte auf zu wirken. „Warum sollte ich auf dich hören?!“ „Weil es nicht gut ist, was du da tust und noch tun willst.“ „Das geht dich nichts an! Außerdem geht es mir fabelhaft“, knurrte der Rothaarige. Wie um es Kai zu beweisen schwang er die Beine aus dem Bett und stand auf. Das Schwindelgefühl wurde stärker, aber dachte er nicht daran sich hinzusetzen. Leise seufzte Kai auf bei diesem Dickschädel. Er wollte doch nur helfen. „Bitte bleibe doch liegen. Du kannst dich später noch immer umbringen.“ Bei dieser Aussage ruckte Yuriys Kopf zu ihm herum. „Nein!“ Kurz fragte sich der Blauäugige jedoch, ob der Andere es tatsächlich mitbekommen hatte. „Scheinbar spinnst du heute nicht, hm?“ Tief sahen die roten Augen ihn an, während die Antwort erklang: „Das macht das Mittel...“ Ein überraschter Blick traf Kai. „Welches Mittel?“ „Das sollte dich nicht interessiere. Du kannst es eh nicht abbekommen. Also keine Angst. Dir werden sie das nicht verpassen. Es kommt nur bei extremen Fällen wie bei mir zum Einsatz. Wie drücktest du das vorhin noch mal so schön aus? Nur bei extremen Fällen, die viele Probleme haben.“ Leicht schüttelte Yuriy den Kopf. „Nein, ich sagte dass du ein einziges Problem BIST!“ „Dann eben so...“, kam die gemurmelte Reaktion. Aber sahen die roten Augen traurig zur Seite. //Warum kommt er mir so? Es ist ja nicht so, dass ich es mir ausgesucht habe. Wie oft habe ich mir vorgestellt normal zu sein, so wie alle anderen? Ich hasse meine Krankheit. Vor allem hasse ich, dass mich jeder verurteilt für das was ich bin, als wäre ich daran Schuld...// „Du bist Schizophren, oder?“, wollte Yuriy plötzlich wissen. Zeitgleich fragte er sich selbst, was ihn das überhaupt interessierte. Eigentlich war ihm jeder egal, aber nun war da dieser Junge mit den traurigen roten Augen.... Knapp nickte Kai, während er schwer seufzte. „Ja, und leider gehöre ich zu den wenigen extremen Fällen.. Aber das gehört halt zu den Dingen, die ich nicht ändern kann...“ Unruhig ergriff er die Bettdrecke und verdrehte sie zwischen seinen Fingern, während er auf das weiße Laken sah. Irgendwie spürte der Rothaarige etwas in seiner Brust, ein leichtes ziehen. Er ließ sich wieder auf das Bett sinken und zog die Beine eng an seine Oberkörper. „Wann ist das passiert?“ Hilflos zuckte Kai mit den Schulter. „Ich weiß nicht so genau... Seit dem ich ein Kind war. Es ist also schon lange her, denn heute bin ich 18 Jahre alt. Aber egal. Ich habe mich damit angefunden. Jedoch... Warum bist du hier? Du wirkst nicht gerade auf mich als seiest du verrückt.“ Blaue Augen sahen ihn an. „Das denken die Anderen aber...“ Bevor eine Erwiderung erfolgte hörte man plötzlich laut eine Stimme von einem anderen Patienten: „Mülltüten! Ich brauche Mülltüten!“ Augenrollend sah Kai zu seinem Zimmerkameraden. „So irre wie der Typ bist du auf keinen Fall. Na ja... Nur das mit dem Selbstmord müsstest du noch in den Griff bekommen“ Leise schnaubte Yuriy auf und wollte was erwidern, jedoch trieb ihm das noch immer andauernde Geschrei nach Mülltüten in den Wahnsinn. Mit der Faust donnerte Yuriy gegen die Wand zum Nachbarzimmer und brüllte: „RUHE!“ Fast sofort verstummte die Stimme wieder, was den Rothaarigen zufrieden nicken ließ. „Na also, geht doch.“ Ruhige rote Augen sahen dem zu, bevor Kai einfach aufstand und mit einem Satz bei Yuriy auf dem Bett war. Breit grinste er. „Na ja auch egal. Lass uns lieber irgendwas machen. Mir ist langweilig. Also mach was mit mir! Mir ist langweilig~“, quengelte er drauf los, während er auf dem Bett auf und ab hüpfte. Gefährlich zuckte Yuriys Augenbraue, während er sich überlegte was er tun sollte. Dieses quengelnde Etwas vom Bett werfen, es töten, oder lieber sich selbst? Schon seltsam. Ein Tag in dieser Anstalt und er hatte fast mehr Symptome wie vorher~... ****************************************************************************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)