Psychiatrie von phinix (Sind denn hier alle irre?) ================================================================================ Kapitel 6: Pussy Cat -------------------- Viel Spaß mit dem Kapitel. Hoffe es ist nicht zu verdreht geworden. Mein Dank geht an Wolfi, denn nur durch sie konnte Yuriy derart entstehen. Deshalb widme ich dir das Kapitel auch dir, Wolfi. Und euch allen viel Spaß. Kapitel 6: Pussy Cat Tief und ruhig ging Yuriys Atem, während er in seinem Bett schlief. Die Lampen hatten sich vor wenigen Minuten von selbst angeschaltete, doch nicht einmal das konnte seinen Schlaf stören. Die weißen Wände blendeten unter dem Licht, während eine andächtige Stille herrschte. Niemand mochte sie stören, so verharrte Kai schweigend in seiner Position. Noch immer lag er dicht an seine Wärmequelle gekuschelt. Ein Lächeln glitt über seine Lippen, als er daran dachte, dass Yuriy es ihm tatsächlich gestattet hatte in dessen Bett zu schlafen. Seit Ewigkeiten hatte er nicht mehr so gut geschlafen, fast als hätte der Rothaarige neben ihm, seine Alpträume hinfort gewischt und die Schatten ferngehalten. Kai war ihm unendlich dankbar dafür, jedoch befürchtet er auch, dass Yuriy ungern wach werden würde, nur zum festzustellen noch immer nicht alleine im Bett zusein. So setzte sich Kai vorsichtig auf. Leise raschelte die Decke, als er sich aus dem Bett erhob. Yuriy stieß im Schlaf ein leises grummeln aus, als seine Wärmequelle es wagte aufzustehen. Seine Hände schossen vor, legten sich auf Kais Hüfte, und zogen ihn dann wieder neben sich ins Bett. Ein zufriedenes schmatzen entwich Yuriy, während er sich eng an den graublauhaarigen kuschelte, welcher gerade mehr damit beschäftigt war seine Gesichtsfarbe Yuriys Haaren anzupassen. Kai konnte deutlich die Hitze spüren, welche in seine Wangen aufstieg. Was tat Yuriy nur mit ihm? Immer fester wurde er an ihn gedrückt, dabei wirkte es bisher immer, als wäre Yuriy Kontaktscheu. Im Schlaf schien er jedoch ein kuschelbedürftiger Wolf zu sein, so richtig plüschig. Auch wenn es irgendwie angenehm war spürte Kai wie seine Rippen vor Schmerzen protestierten. Unruhig bewegte er sich, wobei er versuchte den Griff zu entkommen. „Yuriy!“, grummelte er, während er unruhig mit den Füßen trat, so dass die weiße Decke raschelte. Nicht einmal das schien den tiefen Schlaf Yuriys zu stören, er nahm ja nicht einmal das grelle Licht der Neonröhren an der Decken wahr. Nach einiger Zeit schlug Yuriy seine Augen auf, da der windende Körper neben sich, ihn doch aus seinem Schönheitsschlaf gerissen hatte. Seine blauen Augen wirkten noch immer verklärt, während er versuchte die Lage zu erfassen. „Was denn?“ „Du brichst mich die Knochen!“, wies Kai ihn darauf hin, während er sich noch immer im festen Griff wand. Verwirt blinzelte Yuriy. „Wieso?“, fragte er verschlafen nach. Sein Blick wanderte hinab, als er den schmächtigen Körper in seinen Armen erkannte, welchen er gerade fast zerdrückte. Ein herber Fluch entwich ihm, während er sofort losließ. Angeekelt verzog er das Gesicht. Er hatte tatsächlich mit Kai gekuschelt. Ein Schaudern rann über seinen Körper. Dann stiegen die Erinnerungen von letzter nacht in ihm auf. Abfällig schnaubte er. „Als ob du letzte Nacht besser warst“, schnarrte er. Fahrig strich er sich mit der Hand durch sein zerzaustes rotes Haar. „Zumindest breche ich niemand wehrloses die Knochen!“, fauchte Kai. Langsam setzte er sich auf und streckte sich. Sein ganzer Körper ziepte nach der Umklammerung. „Nein, du brichst niemanden die Knochen. Stattdessen machst du lieber sexuelle Belästigungen,“ Weit wurden die roten Augen aufgerissen. „Was?!“, entwich es Kai, während er versuchte diesen Schock zu überwinden. Hatte er letzte Nacht etwa schon wieder einen Aussetzer gehabt, so dass er nichts mehr davon wusste, was er mit Yuriy getan hatte? Da sein Becken jedoch nicht schmerzte müsste Yuriy untengelegen haben. Kein Wunder, dass dieser so verstimmt war. Er hatte seinen Stolz verletzt. „Was genau habe ich getan?“ Auch wenn er sich nicht erinnerte, hatte er doch jedes recht dies zu erfahren. Sicherlich war es eine heiße Nacht gewesen und allein die Vorstellung, was er alles mit Yuriy getrieben haben könnte ließ seinen Körper erhitzen. „Denk mal nach“, entgegnete Yuriy grinsend. Er liebte es den Kleinen zu ärgern. Unruhig rutschte Kai auf dem Bett hin und her. Seine roten Augen zeugten von der Unsicherheit, die in ihm herrschte. „Ich weiß nicht...“ „Nun enttäuscht du mich aber. Dabei war es doch soooo schön.“ „Was?“, krächzte Kai nun ein paar Oktaven höher. Ein Bild entstand vor seinen Augen von ihm und Yuriy, wie sie heißen Sex hatten. Seine Wangen glühten förmlich vor Hitzen, während er sich die Hände vors Gesicht schlug. Hatten sie wirklich Sex gehabt? „Du warst so toll gewesen“, schwärmte Yuriy. Er legte seine Hände auf Kais Hüften, um ihn enger an sich zu ziehen. Schließlich strich er ihm noch eine Strähne aus dem Gesicht, während er sein Gesicht zu dem des Rotäugigen beugte, welcher seine Finger vom Gesicht wegnahm. „Mir war richtig Heiß.“ „Aha.“ Nun war es für Kai so gut wie sicher. Sie hatten Eindeutig Sex gehabt und er hatte alles vergessen, mist. Derweil setzte Yuriy einen gekränkten Gesichtsaufdruck auf. „Wie aha? Bedeute ich dir etwa so wenig?“ Die blauen Augen wirkten verletzt und unendlich traurig. Hilflos stotterte Kai. „Ich.. Ich.. Natürlich nicht, aber.. Doch, ich weiß nichts mehr. Alles weg.“ „Was?“, fragte Yuriy schockiert. „Dabei warst du doch der Erste.“ Eine Art schniefen entwich ihm, während er den Blick senkte. „Wie? .. Was?“ Langsam war der Rotäugige hilflos überfordert. Hektisch glitt sein Blick durch dem Raum auf der Suche nach etwas, dass ihn erretten könnte. Aber war der ganze weiße Raum leer, bis auf die Betten. Es gab kein Loch, in das er sich verkriechen könnte. Derweil vernahm er das Laute ticken der Wanduhr. Seine Zeit lief ab. Er wünschte jedoch, er könnte sie zurückdrehen um sich an alles zu erinnern. Das schuldete er Yuriy. „Du warst mein erster!“ Mit dieser Verkündung rutschte Yuriy von Kai weg und drückte sich gegen die Wand, während er die Arme verschränkte. Deutlich spürte er die Kühle der rauen Wand in seinen Rücken drücken. Dieser ganze Ort ödete ihn an, doch dank Kai hatte er nun ein neues Hobby gefunden, dass sogar seiner sadistischen Ader gefiel. Es hieß: Ärgere den Kai! Und nach dem was er so bemerkte, schien er ein Meister in dem Spiel zu werden. Nur langsam sickerte diese Nachricht in Kais Verstand. „Was? Tut, tut mir so leid“, stammelte er verzweifelt. Wie könnte er das nur jemals wieder gutmachen? Yuriy grinste breit. „War nur ein Scherz. Mit dir würde ich doch nie Sex haben.“ Weit riss Kai seine Augen auf, bevor er sie wütend verengte. Mit einem fauchen auf den Lippen erhob er sich vom Bett. Der Steinfußboden war hart unter seinen nackten Füßen, während er durch den Raum huschte. Deutlich vernahm man seine Schritte, bevor er sich mit einem Plumpsen auf sein eigenes Bett fallen ließ, welches unter dem Gewicht leise knarrte. Seine Fingernägel kratzten über den Stoff des Bezuges, während er hinüber zum Rothaarigen sah. „Wie kannst du mir nur so was antun? Du hast doch keine Ahnung!“, meinte er aufgebracht. Am liebsten würde er sich verkriechen und nie mehr hinaus kommen. Yuriy saß ihm gegenüber, während seine Augenbraue hoch wanderte. „Was denn?“ Er verstand nicht wirklich, warum der andere so einen Wind um die Situation machte. Schweigen trat ein, während Kai sich auf die Seite fallen ließ und ihm den Rücken zu wand. Haltsuchend schlangen sich Kais eigene Arme um sich, während er die Augen schloss. Er wollte weder sehen noch hören, er sollte ihn einfach alleine lassen. Doch in dieser Anstalt war es wohl kaum möglich. Sie sperrten die Insassen zu zweit in ein Zimmer und ließen sie nur sehr selten hinaus. Das heiß, er müsste Yuriy Gegenwart noch länger ertragen, da half nur es ihn zu ignorieren. Seine roten Augen öffneten sich halb, während er die Wand vor sich ansah. Sie war weiß wie Schnee, und genauso kalt, er kam nicht Drumherum sofort an Yuriy zu denken. Dieser war genauso kalt, als wäre sein Herz aus Eis. Frustriert raufte Yuriy sich die Haare. „Kai? Sei nicht mehr sauer“, bat er, doch bekam er keine Antwort. Mit einem Seufzen erhob er sich vom Bett und tapste hinüber zu dem schmollenden Zimmernachbarn. Leicht legte er den Kopf schief, als noch immer keine Reaktion kam. „Kai?“, erneut sprach er ihn an. Zögerlich streckte er seine Hand aus, bevor er Kai anstupste. Der Körper zuckte wie unter einem Schlag zusammen, bevor er von ihm weg, Richtung Wand rutschte. Yuriys Augen verdunkeln sich, als er das wahrnahm. Er schien Kai wirklich verletzt zu haben mit seinem tun. „Sorry“, murmelte Yuriy, bevor er sich abwand. Erneut legte er den Weg zurück zu seinem bett zurück, auf welches er sich sinken ließ. Von dort aus beobachtete er Kai, welcher noch immer erstart da lag ohne ein Wort zu verlieren. Es zerbrach Yuriy das Herz den Kleinen so zu erleben. „Kai...“ Als er Angesprochen wurde zuckte Kai erneut zusammen. Deutlich nahm Yuriy diese Reaktion wahr, und seufzte. Er schien Kai erschreckt zu haben, am Besten ließ er ihn erst mal in Ruhe. So nahm er sich sein Buch, lehnte sich gegen die Wand und begann zu lesen. Seine Umwelt wurde mit jedem Wort, das er las uninteressanter, so sehr fesselte ihn das Buch. Langsam regte sich Kai nach einiger Zeit. Unsicher hob er den Blick und sah zu Yuriy, welcher nichts mitbekam. „Yuriy?“ Doch reagierte dieser nicht. Leise seufzte Kai auf und beobachtete ihn einfach, als Yuriy irgendwann das Buch zur Seite legte und die Augen schloss. Alle Muskeln lockerten sich, bevor er die Augen öffnete und hinüber zu Kai sag, „Wieder normal?“, fragte er nur. Ein zaghaftes Nicken bekam er als Antwort, was den Rothaarigen die Augenbraue hochziehen ließ. „Keine Stimme mehr?“ Wieder nur ein Nicken. Augenrollend nahm Yuriy dies Wahr. „Oh mann, du wieder.“ Bei dieser Reaktion verengten sich Kais Augen, während er ein fauchen ausstieß. Amüsierst schmunzelte Yuriy, während er sich mit dem Kopf auf seiner Hand abstützte. „Heute mal ein Kätzchen?“, neckte er den Kleinen, woraufhin er erneut nur ein Fauchen bekam. Die roten Augen verengte sich, während sie misstrauisch ihn beobachteten. So rollte sich Kai ein, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Auf einmal schoss er hoch und saß neben Yuriy auf dessen bett. „Was?“, murrte dieser nur und sah zu dem Jungen neben sich. Er war echt schnell gewesen, trotzdem hatte er kein Bock schon wieder zu kuscheln. Davon hatte er für den Rest seines Lebens eindeutig genug. Es schien jedoch, als hätte Kai tatsächlich keine Stimme mehr. Ohne zu Antworten schmiegte er schnurrend seinen Kopf an Yuriy. Dessen Augenbraue zuckte gefährlich. „Was soll das?!“ Zufrieden schnurrte Kai auf, während er sein Kopf an der starken Brust des Anderen rieb. Langsam hob er den Blick, bevor er auf einmal über Yuriys Wange leckte. Entgeister riss dieser die Augen auf, bevor er los brüllte: „AAAAAAAAAAAHHHH! WAS SOLL DAS DENN?!“ Kai drückte die Wirbelsäule durch, fast als würde er einen Buckel machen, während er ein fauchen ausstieß. Der Ausbruch schien ihn mehr als erschrocken zu haben, da er etwas zurück wich „Zicke“, grummelte Yuriy. „Idiot“, kam auf einmal die Retourkutsche. „Pfeife!“ „Arschloch!“ „Keks!“ „Durak!“, knurrte Kai, bevor er inne hielte. Mehrmals blinzelte er, bevor er seinen Kopf schief legte. „Warum streiten wir eigentlich noch mal?“ „Weil DU MICH abgeleckt hast!“, erinnerte Yuriy aufgerbacht, während er die Arme in die Luft warf. Er wurde hier noch völlig Wahnsinnig, welch Ironie, dass dies eine Psychiatrie war. „Wer ich?“, fragte Kai verblüfft. „Ja DU! Du hast mich abgeleckt, du... Katze.“ „Ich bin sicherlich keine Katze!“ Empört plusterte Kai die Wangen auf. „Oh doch, du hast dich zusammen gerollt, geschnurrt, einen Buckel gemacht und nicht zu vergessen mich abgeleckt!“, zählte Yuriy alles auf, während er in Erwägung zog Kai an die Gurgel zu gehen. Hey! Er war geheilt. Er wollte sich selbst nicht mehr verletzt, also könnte man ihn doch entlassen. Er sollte dringend einen Pfleger kontaktieren, damit man ihn hier rausließ. „Ich hab dich nicht abgeleckt! Warum sollte ich dir das auch glauben? Du hast mich schon mal angelogen. Also, warum sollte ich dir glauben? Beweis mir doch, dass ich dich abgeleckt habe.“ Entschlossen straffte Kai seine Schultern. Er war sich sicher, so was niemals getan zu haben, also könnte ihm Yuriy gar nichts anhaben. Diese Diskussion nervte Yuriy jedoch. Seine Augen blitzen wütend auf. „Halt einfach die Klappe!“, knurrte er, während er sich vom Graublauhaarigen abwand. Sein Blick huschte zur Tür. Bisher kam noch immer kein Pfleger. Scheinbar kümmerte man sich hier nicht um die Patienten, wenn man nicht mal was zu essen bekam. Ausgesprochen reizend... „Bist du etwa beleidigt?“, fragend legte Kai den Kopf schief. „JA!“ Amüsiert lachte Kai auf. Mit seinem neuen Zimmergenossen war es ausgesprochen lustig. Sicherlich würden noch eine Menge Spaßige Sachen auf sie zu kommen. Doch dann schüttelte er den Kopf. „Ich fürchte, du machst mich noch irre.“ „Du bist es schon“, half Yuriy ihm höflicherweise, während er sich vom Bett erhob. Er streckte sich, während er die Arme der Decke empor reckte. Leise knackten seine Knochen. Er brauchte dringend mehr Bewegung als dieser Raum ihm geben konnte. Er könnte ja einfach mal nach einem Pfleger brüllen, oder aber Duschen gehen. Dann käme er endlich mal von Kai weg, der ihm auf die Pelle rückte. „Idiot“ „Jaja“, meinte der Rothaarige nur Augenrollend, während sein Blick zur Uhr huschte. Es war schon nach 9 Uhr und sein Magen zog sich bereits vor Hunger zusammen. Er könnte natürlich ja auch Kai aufessen. Vermissen würde ihn wohl keiner, immerhin hatte er nichts davon gehört, dass dieser Besuch bekäme. Empört plusterte Kai die Wangen auf, während er seine Finger knetete. „Das werde ich sicherlich nicht tun!“ „Was meinst du?“, fragend legte Yuriy den Kopf schief. „Jaja?“, wiederholte Kai. Breit grinste Yuriy. „Soll ich? Immerhin hast du dich gerade selbst angeboten. Oder hast du etwa Angst? Panisch schüttelte Kai den Kopf. „Nein!“. Allein die Vorstellung Yuriys raue Zunge an seinem Hintern zu spüren, wie sie eine feuchte Spur über die Haut zog ließ ihn heiß werden. Er brauchte eine Abkühlung, oder zumindest etwas Bewegung um sich abzulenken. Fast schon fluchtartig sprang er vom Bett auf und zog seine Runden durch den kleinen Raum, immer Yuriys blaue Augen auf sich spüren. Weitere Schritte erklangen, als der Rothaarige die Distanz überwand. Er legte seine Arme um Kais schmale Hüfte um ihn eng an sich zu drücken. Etwas in ihm schrie nach diesem Körper auf, auch wenn er es hinter einer Maske verbarg. Er wollte sich an Kai austoben, und ihn lecken bis er käme oder nach mehr bettle. Gott, was tat man nur mit ihm? Bisher hatte er noch niemals solche Gedanken gehabt. Scheinbar wurde er ebenfalls Irre. Doch dann zwang er sich daran zu erinnern, dass er ja eigentlich keine Nähe ausstehen konnte, so ließ er sofort die Gestalt wieder los. Verwirrt über das tun des Rothaarigen runzelte Kai die Stirn. Er legte seinen Kopf in den Nacken um in die blauen Augen aufzusehen. Was war nur mit ihm los? Er benahm sich mehr als komisch. Doch bemerkte er, dass Yuriy wohl eindeutig nicht mehr darüber sprechen wollte. Leise seufzte er auf. Am Besten ließen sie dieses Thema einfahl ruhen. „Mir ist aufgefallen, dass ich scheinbar einen sehr guten Einfluss auf dich habe. Du wurdest doch eingeliefert wegen Suizid, doch bisher hast du nur einmal versucht dich umzubringen und danach niemals wieder. Ist doch schon mal ein Fortschritt“, bemerkte er. Leise schnaubte Yuriy auf, während er die Arme vor der Brust verschränkte. Bei diesem Thema spannte sich seine Muskeln unter seinem engen Oberteil an. „Ich konnte dies auch kaum, immerhin streunerst du hier ja rum. Da kann man nicht in ruhe sterben.“ Die roten Augen wurden traurig, während Kai langsam seine Hand hob und über Yuriys Wange strich. Die Haut war so weich. „Ich will nicht, dass du stirbst“, wisperte er. Deutlich spürte er wie sich sein Herz allein bei dem Gedanken zusammen zog eines Tages Yuriy in dessen eigenen Blut Tod aufzufinden. Der Verlust wäre zu stark, und er wollte Yuriy nicht verlieren. Er klammerte an diesen sturen, dickköpfigen Idioten. Dieser erstarrt gerade unter der Berührung. Er spürte die warme Hand auf seiner Wange. Auch wenn alles in ihm schrie zurückzuweichen konnte er nur da stehen und es zulassen. Die Hand verschwand dann jedoch auf einmal. „Warum?“, wisperte Yuriy und mankonnte nicht genau sagen was er meinte. Entweder, warum die Hand zurück wich, oder warum Kai so sehr an das Leben eines Fremden klammerte. Kai wand den Blick zu Boden, während er nur mit den Schulter zuckte. Er hatte sich diese Frage seit dem Yuriy hier war schon so oft gestellt, aber keine Antwort gefunden. So zog er es vor das Thema elegant zu wechseln. „Mir ist langweilig“, wich er aus, während er sich auf Yuriys Bett sinken ließ. Dieser schnaubte nur und nahm neben ihm Platz. Da er wohl eh keine Antwort bekommen würde, zog er es vor sich zu beschäftigen, ohne Kai. Erneut zog er sein Buch hervor und wollte lesen, als ein Graublauerhaarschopf seine Sicht versperrte. Große roten Augen sahen ihn bettelnd an. „Liest du mir was aus deinem Buch vor? Ich würde mich wirklich sehr darüber freuen“, erklärte sich Kai. Leise schnaubte Yuriy, während er einfach den kleinen zur Seite schob um ins Buch sehen zu können. „Du kannst damit nichts anfangen“, meinte er entschieden und wollte endlich etwas lesen. „Und wieso nicht? Weil das ein Bilderbuch ist und man deshalb ohne Text nicht vorlesen kann? Es ist ja nicht so, als wäre das Schlimm. LRS ist immerhin weit verbreitet.“ Nickend lächelte Kai. „Und ich bin ein ganz schlimmer Fall“, meinte Yuriy spöttisch. „Das hab ich mir schon gedacht, bevor ich das mit deiner LRS vermutet habe“ Ein Knurren entwich der Tiefe von Yuriys Kehle. Langsam wurde er wirklich ungemütlich. Es wäre wirklich verlockend Kai einen kopf kürzer zu machen, auch wenn es bei dessen Körpergröße wohl kaum möglich wäre ihn noch kleiner zu machen. Schnaubend wand er den Blick ab. Er sollte ihn einfach gleich umbringen, dann hätte er danach auch endlich ruhe und keinen Nervensäge mehr in seinem Bett. Apropos, was hatte der Typ schon wieder in seinem bett zu suchen? „Yuriy, was ist denn? ... Was?... WAS?!“ „RUHE!“, brüllte Yuriy um endlich für Stille zu sorgen. Seine Augen verdunkelten sich, und wirkten wie ein Meer mitten in einem Sturm. Jedes Schiff würge kentern bei den hohen Wellen, welche durch seine zustande gekommen waren. „Du Nervst!“ Nach diesem Geständnis kam wirklich ruhe auf, so dass sich Yuriy zufrieden gegen die Wand lehnte. Ein aufseufzen entwich ihm. So schön still.. „Yu-chan?“ ... War es eben noch gewesen, bis Kai mal wieder diese unterbrechen musste und dann noch mit einem derartigen Kosenamen. Yuriys Augenbraue zuckte, während seine Finger sich fest um das Buch schlossen. „LASS DIESEN VERDAMMTEN SPITZNAMEN! Ich hasse ihn!“ Unter diesem Ausbruch zuckte Kai erschrocken zusammen. Er machte förmlich einen Satz auf dem Bett, welches bedrohlich knarrte. „Warum? Magst du mich denn nicht? Immerhin kommt der Spitznamen von Herzen.“ „NEIN!“, brüllte Yuriy, während er sein Buch quer durch den Raum warf, dass es mit einen Donnern gegen die Wand aufschlug, bevor es zu Boden sackte. „Gar nicht?“ „NEIN!“ „Ein Bisschen vielleicht?“ „NICHT MAL EIN BISSCHEN!“ Bei diesem Ausbruch verklärten sich Kais rote Augen, als müsste er krampfhaft die Tränen unterdrücken, doch konnte er sich ein verräterisches schniefen nicht verkneifen. „Du bist fies“, wimmerte er, bevor er aufsprang. Schnelles Getrappel war zu hören, als er ins Bad stürmte. Laut knallte die Tür zu, dass es schien als würde ein Beben durch den Raum gehen. Zurück blieb ein äußerst verwirrter Yuriy, der die Verbindungstür zum Badezimmer nur anstarren konnte. ********************************************************************************* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)