Wie Yin und Yang von Arashi (Yin: Das Passive, Verborgene, Harte (Neji)) ================================================================================ Kapitel 1: Ein neuer Auftrag ---------------------------- Bonjour! Hier ist nun, wie versprochen, Nejis Kapitel. Zu dem Titel des Kappis: Es kann durchaus vorkommen, dass es andere sind, als bei Tenten, da es ja eine andere Sichtweise ist. Der Kapitelinhalt ist aber immer auf den gleichen Zeitraum bezogen. Nun wollen wir doch mal sehen, wie Neji das Ganze erlebt. Hier bekommt ihr auch die Antwort auf die Frage/Vermutung, ob Rin in Tenten verliebt ist^^. Wer wen liebt, kann man aber auch bei den Charabeschreibungen nachlesen. Nun aber erstmal viel Spaß beim Lesen von dem Kapitel! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich war genervt. Seid Telulu in meinem Team war, wusste ich, warum Shikamaru ständig das Wort 'mendokuse (mühsam)' benutzte. Ich konnte es jetzt wirklich nachvollziehen. Ein Glück hatte ich nicht mehr soviel mit Telulu zu tun. Doch jetzt hatten wir eine Mission zusammen und sie hatte mich schon den ganzen Weg bis nach Suna zugetextet. Das hielt doch kein normaler Mensch aus. Ich atmete auf, als wir an die Bürotür des Kazekages klopften. Ich hatte bemerkt, dass Telulu ein wenig Angst vor ihm hatte, was sie wohl zum Schweigen brachte. Mein Glück. Als ein “Herein” ertönte, betraten wir das Büro. Ich bemerkte sofort, dass ein Mann in einer Ecke des Büros stand und musterte ihn. Er hatte etwas längere schwarze Haare und öffnete bei unserem Eintreten die Augen. Als er Telulu erkannte, seufzte er genervt. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Durch sein Seufzen machte er auch die anderen auf sich aufmerksam. Telulu erstarrte, als sie ihn erkannte. “S-s-sensei!”, stotterte sie. “Telulu”, sagte er kalt. Telulu schien vor ihm sogar noch mehr Angst zu haben, als vor Gaara. Durch ihr gestottertes Wort wusste ich, dass es sich bei dem Mann um ihren alten Sensei handelte. Ob er seid zwei Jahren der Sensei von Tenten war? Ich verfluchte mich selbst. Wieso dachte ich jetzt schon wieder an sie? Die zwei Jahre hatte ich sie in die hinterste Ecke meines Kopfes verbannt und es schon fast geschafft, sie zu vergessen. Doch seid ich erfahren hatte, dass wir nach Suna gingen, hatte sie sich wieder in den Vordergrund meiner Gedanken gedrängt. Ich hatte sie so klar vor Augen, als würde sie direkt vor mir stehen. Warum war das so? “W-wie geht es ihnen S-s-sensei?”, fragte Telulu schüchtern, nachdem wir Gaara begrüßt hatten und dieser uns gesagt hatte, dass wir noch auf drei Personen warten müssten. “Immer noch so neugierig wie früher, was?”, stellte er eine Gegenfrage. Doch es war mehr eine Feststellung, denn eine Frage gewesen, weswegen er sich an Gai wandte, ohne eine Antwort von ihr abzuwarten. “Sie müssen ihr neuer Sensei sein. Mein Beileid. Ich habe bei dem Tausch wahrlich das bessere Los gezogen.” Er sah wieder zu Telulu. “Deine Halbschwester war nicht so zimperlich wie du.” Also hatte er tatsächlich Tenten trainiert. Ob sie auch kommen würde? Ich sah, wie Telulu schluckte. Sensei Gai trat zwischen die beiden und blickte zu Telulus altem Sensei. “Ich gebe ihnen recht, dass Tenten stärker ist als Telulu, doch auch ihre jugendliche Kraft wird noch erblühen!”, setzte er sich für seine Schülerin ein. Der andere Sensei runzelte nur die Stirn. “Wenn sie meinen. Sie müssen Sensei Gai sein und du”, sein Blick wanderte zu Lee “Rock Lee. Und wer sie sind, ist ebenso klar. Unverkennbar ein Hyuuga”, sagte er in meine Richtung. Ich brachte nur ein “Hn” heraus. Ich hasste es mit meinem Familiennamen betitelt zu werden und gleich in eine Schublade gesteckt zu werden. Auch wenn ich mich mit Hanabi und Hinata inzwischen gut vertrug, so hatte ich trotzdem noch einen Groll auf die (Haupt-)Familie, der sich nie ganz gelegt hatte. “Mein Name ist Sumeragi. Yuto Sumeragi”, stellte er sich nun selber vor. Danach schwieg er und die Stille breitete sich in dem Raum aus. Selbst die beiden Hampelmänner sagten nichts. Die Stille wurde erst wieder durch ein Klopfen unterbrochen. “Herein”, ertönte es abermals und zwei Jugendliche betraten den Raum. Telulu quietschte bei ihrem Auftauchen auf und fiel dem Braunhaarigen um den Hals. “Tai, Tai! Ich freu mich so dich zu sehen! Dich hab’ ich am meisten vermisst!” Sie gab ihm ein Küsschen auf jeweils eine Wange und er lächelte - aus mir unverständlichem Grund. “Hallo Telulu. Schön dich mal wieder zu sehen!”, sagte er freundlich. Der Jugendliche neben ihm schnaufte nur und begrüßte Gaara. “Rin, sei nicht so unfreundlich und begrüß deine alte Teamkameradin!”, meinte der Braunhaarige, der immer noch von Telulu umklammert wurde. “Tze, und wozu sollte das gut sein? Ihr habt uns gerufen Gaara-sama?”, meinte der Schwarzhaarige nur. Für ihn schien die Sache erledigt zu sein und ich musterte ihn genauer. Das waren also die alten Teamkameraden von Telulu. Und die neuen von Tenten, flüsterte eine Stimme in mir, die ich zu ignorieren zu versuchte. Doch einen Gedanken konnte ich nicht unterdrücken: Wo war Tenten selbst? Ihr ganzes Team schien hier zu sein, nur sie fehlte. War sie, die dritte Person? “Ich habe eine Mission für eure beiden Teams. Bevor ich aber sage, worum sie handelt, warten wir noch auf Tenten. Man hat mir gesagt, dass sie gleich hier eintreffen wird.” “Tenten kommt auch? Also ist sie von ihrer Mission zurück?” Die Miene des Schwarzhaarigen erhellte sich merklich. Gaara nickte nur. Der Braunhaarige begann zu lachen. “Sie wird stocksauer sein! Die reinste Furie!” “Sprich nicht so über sie”, schimpfte der Schwarzhaarige. “Wieso? Stimmt doch! Es war auch nicht böse gemeint. Es ist einfach nur eine Feststellung. Sie war über die Mission nicht gerade begeistert, um es mal milde auszudrücken. Erinnerst du dich?” Widerwillig nickte der Schwarzhaarige, der sich nun gegen eine Wand lehnte. Gaara schien noch finsterer dreinzuschauen, als sonst. Was war hier los? Tenten war anscheinend auf einer Mission gewesen, die ihr nicht gefallen hatte. Warum? Sie ging doch eigentlich immer gerne auf Missionen, oder hatte sie sich in den zwei Jahren so drastisch verändert? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Ich schaute noch einmal zu dem Schwarzhaarigen. Aus irgendeinem Grund mochte ich ihn nicht besonders, obwohl ich ihn überhaupt nicht kannte. Lag es daran, dass er augenscheinlich sehr viel für Tenten empfand? Aber was störte mich das? Rin schien nun seinen Sensei entdeckt zu haben und verneigte sich leicht vor diesem. “Kónnichi wá (guten Tag) Sensei!” Auch der Braunhaarige begrüßte seinen Sensei, löste sich von Telulu und ging zu seinem Teamkameraden. Plötzlich hörte man eine Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fallen. “GAARA! MACH DICH SCHONMAL AUF DEINEN UNTERGANG GEFASST!”, schrie eine Stimme, die ich sofort als Tentens identifizieren konnte. Ein merkwürdiges Kribbeln breitete sich in meinem Magen aus, was mir nicht behagte. Der Braunhaarige grinste. “Hab ich’s nicht gesagt?” Man hörte ein wütendes Stampfen. Kurze Zeit später wurde die Tür aufgerissen und dort stand sie: meine alte Teamkollegin, vor Wut schnaubend. Sie schien sich nicht groß verändert zu haben. Ihre Haare hatte sie immer noch zu zwei Dutts zusammengebunden und sie trug ihre übliche Trainingskleidung (wie in Shippuuden), eine große Schriftrolle und einen Stab auf dem Rücken. “DU!”, schrie sie und schritt mit schnellen Schritten auf Gaara zu. Sie schien uns andere in ihrem Zorn gar nicht wahrzunehmen. “WIE KONNTEST DU ES WAGEN MIR DAS ANZUTUN!” Sie piekste ihn mit ihrem Finger in die Brust, was ich absolut respektlos fand. Ich hatte mich schon gewundert, dass sie den Kazekage einfach so duzte und anschrie und nun durchstach sie ihm mit ihrem Finger fast die Brust. War sie durch ihren nun höheren Stand respektlos gegenüber anderen geworden? Dachte sie nun, sie konnte sich alles herausnehmen? Ich konnte meine Gedanken nicht fortsetzen, denn sie schrie schon weiter. “IST DIR KLAR, WELCHEN RANG ICH BESITZE?! AUS DEM GENIN-ALTER BIN ICH SCHON LANGE HERAUS! WAS KOMMT ALS NÄCHSTES?! SOLL ICH VIELLEICHT BABYSITTEN GEHEN?” Es schien wirklich um ihre Mission zu gehen, über die sie sich aufregte. Doch was war dort vorgefallen? Die Antwort sollte ich nun erhalten. “ABER DAS WÄRE WAHRSCHEINLICH ANGENEHMER GEWESEN, ALS DAS! 4 MONATE! GANZE 4 MONATE HABE ICH FÜR DEN WEG GEBRAUCHT, FÜR DEN ICH SONST NUR 1 WOCHE GEBRAUCHT HÄTTE! DABEI HAB ICH DIESE DUMME KUH SCHON GETRAGEN! KANNST DU DIR DAS VORSTELLEN? ICH MUSSTE DIESE OMA DIE HÄLFTE DES WEGES TRAGEN, WEIL DER WEG JA ACH SO ANSTRENGEND WAR!” Nun wusste ich, auf welcher Mission sie war und verkniff mir ein Grinsen. Jetzt war es mir auch ersichtlich, warum sie so wütend war. Sie musste eine alte Frau in irgendein anderes Dorf begleiten und fühlte sich wohl -verständlicherweise- unterfordert. Das war jedoch trotzdem kein triftiger Grund, sich so respektlos gegenüber dem Kazekage zu verhalten. Anscheinend konnte sie jedoch nicht mehr so laut weiter sprechen, denn sie drosselte ihre Lautstärke, als sie fortfuhr: “Du hast ja überhaupt keine Ahnung! Diese Oma war der Teufel in Person! Ich glaube, ich weiß jetzt die komplette Lebensgeschichte aller ihrer Verwandten und Bekannten! Und glaub mir, das sind nicht gerade wenige! Außerdem hat sie mir ständig an den Haaren rumgefummelt. Niemand, absolut NIEMAND wagt es, sich an meinen Haaren zu vergreifen! Die Gute konnte nichts anderes als meckern, sich beklagen, schimpfen und lästern und das in einer Tour! Und wer ist Schuld an dem Dilemma? Ganz alleine DU! Warum hast du das getan? Wenn du mich ärgern wolltest, muss ich dir gratulieren, ist dir hervorragend gelungen! Aber das wird noch Konsequenzen haben, mein Freund!” Ich konnte sie verstehen. Ich wäre über eine derartige Mission auch erzürnt gewesen, hätte das aber nie so offen gezeigt. Tenten jedoch war schon immer offener mit ihren Gefühlen gewesen und hatte ab und zu auch zu Wutausbrüchen geneigt, aber die hatten meistens Lee gegolten, der ihr ja ziemlich gleichgestellt war. Bei Gaara war das jedoch etwas anderes. Ihr letztes Wort machte mich stutzig. Sollte das heißen, dass sie sich mit dem Kazekage angefreundet hatte? Jetzt fiel es mir wie Schuppen vor den Augen. Die drei Sabakunos waren die einzigen aus Suna, die Tenten schon vorher gekannt hatte. Gegen Temari hatte sie doch sogar bei dem ersten Chuunin-Auswahlverfahren gekämpft und verloren, oder? Aber das hatte nichts zu sagen, schließlich hatte ich auch gegen Naruto verloren. Eine Tatsache, an die ich mich nicht gerne erinnerte. Tenten lehnte sich währenddessen vor und lag schon halb auf Gaaras Schreibtisch, als dieser zum sprechen ansetzte: “Nun beruhig dich doch mal, Tenten. Wir..” “Ich soll mich BERUHIGEN? ICH GEB DIR GLEICH MAL BERUHIGEN! BLEIB DU MAL 4 MONATE MIT DER SCHRECKSCHRAUBE ZUSAMMEN, DANACH BIST DU REIF FÜR DIE KLAPSE!”, unterbrach sie ihn rüde und haute mit beiden Händen auf den Tisch, sodass einige Blätter auf den Boden segelten. Ihr Verhalten schockierte mich maßlos und ich sah mich im Raum um. Ihre beiden Teammitglieder schienen sich sehr über die Situation zu amüsieren, da sie von einem Ohr zum anderen grinsten. Und - täuschte ich mich, oder starrte dieser schwarzhaarige Idiot auf Tentens Hinterteil? Deshalb grinste der so. Ich spürte plötzlich in mir das Gefühl, ihn erwürgen zu müssen. Ich schob es darauf, dass Tenten immerhin mal in meinem Team gewesen war und ich sie immer beschützt hatte. Reiner Beschützerinstinkt also. Um diesen Instinkt nicht überzustrapazieren richtete ich meinen Blick wieder auf Tenten und versuchte es dem Schwarzhaarigen nicht gleichzutun. Wer war ich denn, dass ich mich auf das Niveau eines solchen Kerls herabließ? Gaara und Tenten waren inzwischen schon in einer Diskussion vertieft. Hatte ich mich da gerade verhört, oder DROHTE Tenten Gaara? Selbst wenn sie Freunde waren und sie stärker geworden war, war sie lebensmüde, dass sie Gaara drohte? Doch ihn schien es nicht weiter zu stören. Ich atmete erleichtert aus und stellte erst jetzt fest, dass ich für einen Moment die Luft angehalten hatte. Was war bloß mit mir los? Das musste aufhören! Ich hatte meinen Körper IMMER unter Kontrolle. Nun redeten sie über Temari, was Tenten zu besänftigen schien. Also hatte sie sich wirklich mit der Frau angefreundet. Ihre Entscheidung, das ging mich schließlich nichts an. Und es ging mich auch nichts an, dass sie nun dabei war mit Gaara zu flirten. Nein, das ging mich überhaupt nichts an - redete ich mir zumindest ein. Die beiden hatten sich zueinander vorgebeugt und redeten etwas, was ich nicht verstand. Mein Blut rauschte durch meine Ohren, durch meinen gesamten Körper, und ich versuchte krampfhaft diesen unter Kontrolle zu halten. Nun zeigte Gaara auf ihre beiden Teamkameraden, die Tenten sogleich freudig begrüßte. Das Blut in meinem Adern floss noch schneller. Doch dieses Mal hatte ich ihre Worte verstanden. Sie hatte die Namen ihrer Teamkameraden ausgerufen und nun führten sie einen kleinen Smalltalk. Danach wendete sich Tenten ihrem Sensei zu, welchen sie mit einer Verbeugung begrüßte. Sie stotterte jedoch nicht, so wie Telulu, sondern schien sich über seine Anwesenheit zu freuen. Auch er lächelte. Anscheinend kam der Sensei wirklich besser mit Tenten zurecht, was mich nicht wunderte, schließlich ging es mir nicht anders. Ich hatte einmal mit Telulu trainiert und danach Gai erklärt, es nie wieder zu tun. Sie war einfach... schwach. Sie meckerte über jeden Kratzer, den ich ihr zufügte. Es war doch normal, dass man beim kämpfen verletzt wurde. Tenten hatte sich nie darüber beschwert und sie hatte es heftiger erwischt und das fast jeden Tag. Außerdem hatte sie mir geholfen meine Verteidigung zu stärken, Telulu dagegen hatte mich erst gar nicht angegriffen. Diese vielen Unterschiede zwischen den beiden fielen mir erst jetzt auf, wo ich Tenten wieder sah. Meine Gedanken wurden erneut unterbrochen, als sich Lee plötzlich aus der Starre löste, die ihn ergriffen hatte, als Tenten ins Zimmer gestürmt war, und auf Tenten zusprintete. Er hatte wohl endlich begriffen, dass es sich wirklich um Tenten handelte. Er handelte und sprang auf ihren Rücken, was aufgrund der Schriftrolle und des Stabes gar nicht so einfach war. Nun war es an Tenten zu erstarren. Und als Lee sie endlich losließ, drehte sie sich langsam zu ihm um. Ich konnte sehen, wie sich Überraschung und Freude sich auf ihrem Gesicht abwechselten, bevor sie ihn umarmte. Nach kurzer Zeit ließ sie ihn los und musterte ihn. “Ja, du bist unverkennbar Lee! Du hast dich kaum verändert! Ich habe dich auch vermisst! Aber was machst du denn hier in Sunagakure?”, fragte sie ihn mit einem Lächeln in der Stimme. Sie hatte den Hampelmann vermisst? Dabei hatte sie früher immer genauso genervt reagiert, wenn die zwei Hampelmänner wieder ihr komisches Verhalten an den Tag legten. Doch sie waren schon immer irgendwie Freunde gewesen, das wusste ich. Als sie sich umdrehte, bedachte sie auch Sensei Gai mit einem kurzen Lächeln, der wieder irgendetwas von der Kraft der Jugend faselte. Wie sollte es auch anders sein? Ich hörte da schon gar nicht mehr hin. Tentens Lächeln erlosch, als sie Telulu erblickte. Ich wusste, dass Telulu eifersüchtig auf Tenten war, doch wie stand Tenten zu der ganzen Sache? Ich dachte nicht weiter darüber nach, denn nun schaute sie mir in die Augen. Ich starrte stumm zurück, ich konnte nicht anders. Tief in meinem Inneren hoffte ich darauf, dass sie mich genauso anlächeln würde wie Lee, doch nichts geschah. Sie schaute mich einfach nur stumm an. Was war denn nun los mit ihr? Forschend sah ich ihr in die Augen und versank für einen Moment in ihren schokoladenbraunen Rehaugen. Doch ich wurde von diesem Anblick weggerissen, als ich eine Bewegung hinter Tenten wahrnahm. Es war Lee, der plötzlich mit einem breiten Grinsen hinter Tenten stand. Irgendetwas hatte der doch vor… Meine Vermutung bestätigte sich, als sein Grinsen breiter wurde, er die Worte “Na los ihr beiden! Umarmt euch zur Begrüßung!” rief und Tenten dann einen Schubs verpasste. Was fiel Lee eigentlich ein? Reflexartig trat ich einen Schritt nach vorne, um sie aufzufangen und vor dem Fallen zu bewahren. Ich wollte Lee einen bösen Blick zuwerfen, doch ich hielt inne. Tentens Körper hatte sich eindeutig verändert, was man anhand ihrer etwas weiten Kleidung nicht hatte sehen können. Sie war eindeutig… fraulicher geworden, dachte ich, als sich ihre Brust an mich schmiegte. Nun schien mein Blut geradezu zu pulsieren und meine Gedanken mit sich zu reißen. Doch ich kämpfte darum, meinem Verstand zu behalten, ich war schließlich ein Hyuuga, doch der Versuch war nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Dennoch gelang es mir, meinen Körper halbwegs unter Kontrolle zu halten und völlig gleichgültig dreinzuschauen - hoffte ich jedenfalls. Langsam fand Tenten wohl ihr Gleichgewicht wieder und richtete sich wieder auf. Sie murmelte eine Entschuldigung und stotterte dabei leicht, was mich etwas überraschte. Sie war sicherlich noch etwas geschockt, von dem Stoß, den Lee ihr versetzt hatte. Ich blickte wieder in ihre Augen, um zu sehen, ob meine Vermutung stimmte und sie erwiderte meinen Blick. Doch zum ersten Mal, war ich mir nicht sicher, was in ihren Augen zu sehen war. Und dann schenkte sie mir das erhoffte Lächeln, dass für mich irgendwie immer zu ihrem Wesen dazugehört hatte. “Ich will eure Wiedersehensfreude ja nicht unterbrechen, aber vielleicht sollten wir jetzt unsere Mission entgegennehmen”, erklang eine wütende Stimme, die ich als die des Schwarzhaarigen identifizieren konnte. Ich hatte Tenten noch an den Armen festgehalten, ließ jetzt jedoch meine Hände sinken und schenkte dem Schwarzhaarigen einen verächtlichen Blick. Rin hatte seine Hände zu Fäusten geballt und seine Augen waren zu Schlitzen verengt. Er schien auf einen Streit aus zu sein. Gut, wenn er gegen mich kämpfen wollte, ließ sich das einrichten, er würde eh verlieren. Als Gaara zu sprechen begann, wandte ich meinen Blick von dem Schwarzhaarigem ab, beschloss jedoch, ihn im Auge zu behalten. “Es handelt sich um eine Mission von äußerster Wichtigkeit. Daher werden eure beiden Teams die Mission gemeinsam ausführen. Ihr wurdet ausgewählt, da ihr relativ stark seid und euch größtenteils schon kennt. Bei dieser Mission wird euch alles abverlangt werden. Es ist eine A-Rang Mission. Es wurden einige Genin aus Suna und Konoha entführt, weswegen unsere beiden Dörfer zusammenarbeiten. Eine Anbueinheit hat die Information bekommen, dass sie in einem Berg in Iwagakure versteckt werden, den ihr von hier besser erreichen könnt, als von Konoha aus. Am besten durchquert ihr nicht Ame, sondern das Nachbargebiet. Stellt euch auf Kämpfe mit Nukenin ein. Außerdem werden euch in dem Berg sicherlich Fallen erwarten und es wird schwer sein, den richtigen Weg zu finden. Leiter der Mission wird Yuto sein, Gai ist sein Stellvertreter. Ihr werdet euch morgen um 7 Uhr am Tor von Suna treffen. Noch Fragen?” Ich lauschte stillschweigend Gaaras Monolog und schüttelte stumm den Kopf. Die Mission betrachtete ich mit gemischten Gefühlen. Ich freute mich natürlich, eine anspruchsvolle Mission zu bekommen, doch zu meinem Leidwesen musste ich Telulu, die zwei Hampelmänner UND den Schwarzhaarigen ertragen. Ein Glück war wenigstens Tenten dabei. Ihre Anwesenheit war schon immer recht angenehm gewesen und hatte mich davon abgehalten, ernsthaft gegen die beiden Hampelmänner anzugehen. Obwohl ich zugeben musste, dass sie eigentlich keine schlechten Menschen waren. Sie waren einfach nur nervenaufreibend und manchmal ziemlich peinlich. Doch Telulu, die Nervensäge, war um einiges schlimmer. Kaum zu glauben, dass sie mit Tenten verwandt war, die beiden waren sich überhaupt nicht ähnlich. Tenten konnte ohne große Probleme längere Zeit still sein. Manchmal brauchte man einfach keine Worte, man konnte sich auch anders verständigen. Telulu schien das aber irgendwie nicht zu begreifen und quasselte in einer Tour. Gespannt war ich auf die Kraft von Tentens Sensei, ihren beiden Teamkollegen und natürlich von ihrer Kraft. Aber das würde ich ja bald erfahren. “Gut, dann könnt ihr jetzt gehen”, entließ uns Gaara und ich wollte mich gerade in Richtung Tür wenden, als er noch weiter sprach. “Ach ja und Tenten! Ich bekomme noch einen Missionsbericht von dir!” Tenten antworte mit einem Grummeln, zog eine Schriftrolle aus ihrem Rucksack und warf sie ihm zu, sodass die Schriftrolle genau in seiner Handfläche landete. Zielen konnte sie also immer noch sehr gut. Nun wendete ich mich zur Tür um, hielt jedoch erneut inne, bei Gaaras Worten, welche er an Tenten richtete: “Die Einladung für heute Abend steht noch. Dann kannst du auch gleich gegen mich kämpfen, wenn du willst. Ich werde natürlich darauf achten, dich nicht allzu sehr zu verletzen, schließlich sollst du ja morgen fit sein!” Sie trainierte mit Gaara? Dann musste sie wirklich viel stärker geworden sein. Früher hätte sie nicht sehr lange gegen ihn durchhalten können. Ich würde selber mal gerne wieder mit ihr trainieren, um zu sehen, wie stark sie im Verhältnis zu mir war. Ich war mir sicher, dass sie mich immer noch nicht besiegen könnte, doch der Kampf wäre sicher ausgeglichener als früher. “Pass mal auf, dass ICH DICH nicht verletze!”, antwortete Tenten auf Gaaras Einladung. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das geschehen konnte, schließlich war Gaaras Sandabwehr nahezu perfekt. Doch Tenten nahm die Einladung trotzdem an. Ich hätte gerne bei ihrem Kampf zugesehen, doch fragen wollte ich nicht. Mittlerweile hatte sich Tenten der Nervensäge zugewandt und fragte diese, ob sie mit zum Anwesen kommen wolle. Mir fiel sofort auf, dass Tenten vom ‘Anwesen’ sprach und nicht von ‘Zuhause’. Oder tat sie das nur, um die Gefühle ihrer Halbschwester nicht zu verletzen? Oder fühlte sich Tenten bei ihrem Clan wirklich nicht wohl? Ich verdrängte die Gedanken. Ich dachte einfach zu viel über Tenten nach. Diese verabschiedete sich gerade von allen und verließ das Büro Gaaras. Auch ich verabschiedete mich mit einem kurzen Nicken und machte mich auf den Weg zu einem Hotel, in dem wir für eine Nacht umsonst übernachten durften. In der Nacht lag ich lange wach. Meinen Vorsatz, mir über ein bestimmtes Mädchen keine Gedanken mehr zu machen, konnte ich nicht einhalten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das wäre geschafft^^'. Nejis Sicht ist eindeutig schwieriger als Tentens, aber er ist ja auch ein 'schwieriger' Charakter. Ich möchte mich hier erstmal bei allen bedanken, die beim Prolog ein Kommi hinterlassen ahben, und die dieses Kapitel jetzt hoffentlich auch kommentieren werden. Ein ganz großes Danke geht an meine Beta-leserin NikaRika die das Ganze unheimlich schnell korrigiert hat. Wir immer geht's als nächstes dann erstmal mit Tenten weiter (was aufgrund von Abiklausuren allerdings noch etwas dauern kann, Gomen!). Und ebenfalls wie immer bekommen alle, die ein Kommi hinterlassen haben, dafür eine ENS. Die Favoliste kann ich leider nicht einsehen (hab nen Popup-blocker) und daher denjenigen auch keine ENS schicken. Also: schön Kommis hinterlassen^^. Bis denn, Arashi P.S.: Liest mein Gefasel hier unten eigentlich einer? oO Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)