Deepest Gold von Bettyna (Who are you, holy flame?) ================================================================================ Kapitel 5: First training ------------------------- Am nächsten Tag trainierten die von Pain nominierten Mitglieder mit Seika. Es war kalt draußen, wo ihr kleines Sparring stattfand, dafür war die junge Frau dankbar, so konnte sie wieder ihren Mantel tragen. Es war nicht allzu früh am Morgen und deshalb sollte eigentlich jeder gut ausgeruht sein. Trotzdem war Deidara in einer sehr komischen Verfassung, was aber eher nicht an der Tageszeit lag, dafür war Kisame umso besser gelaunt. Was Tobi dachte, konnte die junge Frau nicht erraten, da er ja seine orange Maske trug. Und Itachi - er war undurchsichtig wie eh und je. Sie hatten sich draußen vor der Basis getroffen und die Gegend schien in einem weiten Umkreis unbewohnt zu sein, denn Seika spürte keine Chakraspuren in der Nähe. Außerdem wurde die Umgebung rings herum mit einem dichten Wald bewachsen, der eine natürliche Barriere bildete. Seika wartete schon sehnsüchtig darauf, endlich loszulegen, weil es ihr wirklich vorkam, als hätte sie eine Ewigkeit nicht trainiert, wobei sie immer noch nicht wirklich wusste, wie viel Zeit genau vergangen war, seitdem sie aus Konoha hierher gebracht worden und durch ihren Blutverlust und Itachis Tortur mit dem Tsukiyomi ohnmächtig gewesen war. Die junge Frau wollte nun wieder ihr Chakra fließen lassen, sich verausgaben, sich einfach bewegen. Man sah ihr die Ungeduld wohl an. „Dort drüben sind drei Übungspuppen. Wenn Du willst, kannst-“, begann der Haimann zu reden, um die Brünette letztendlich von ihrer Ruhelosigkeit zu erlösen. Doch Kisame hatte gar nicht ausgesprochen, da wurden im nächsten Augenblick mit einem Knall alle drei Holzpuppen scheinbar gleichzeitig geköpft. Einer der Rümpfe brach sogar mittig entzwei und Holzsplitter regneten herab. „Wie wär’s mit richtigen Gegnern? Na, bietest Du Dich an?“, sagte Seika neckisch, die hinter Kisame wieder aufgetaucht war, nachdem sie diese unwürdigen Kontrahenten erledigt hatte. Sie rieb sich ihre Hände und schien nur allzu auf einen echten Kampf aus zu sein. Nur Itachi war ihren Bewegungen mit seinem Sharingan gefolgt und blickte in ihre Richtung. Kisame drehte sich hastig um und starrte Seika verblüfft an. „Ich schlage Tobi vor“, meinte der schwarzhaarige Uchiha plötzlich und seine Entscheidung klang endgültig. Nun schnellten alle Gesichter zu ihm, doch gleich darauf wanderten alle Augen zu dem nominierten Akatsuki. „I- Ich?“, meinte der Maskierte mit stotternder Stimme und zeigte mit seiner Hand auf sich selber. Er war mit der Entscheidung des Schwarzhaarigen nicht so ganz glücklich, wie es schien, denn er hatte eigentlich gedacht, sie würden zusammen ein paar Übungen machen und nicht gleich mit Zweikämpfen starten. Itachi nickte und seine Augen wurden zu schmäleren Schlitzen. „Ja, und Du weißt auch, warum. Los“, sagte er bestimmt und blickte zu der Brünetten. Seika musste zugeben, dass sie nicht verstand, auf was dieses Gespräch hinauslief. Sie hatte Tobi beim ihrem ersten Treffen mit einem einzigen Schlag ausgeschaltet, was ihn nicht besonders gut dastehen ließ. Jetzt sollte sie mit ihm trainieren. Nun, Itachi schien sich sicher zu sein, dass diese Kombination die Beste war. So zuckte die junge Frau nur mit den Schultern, denn es war ihr relativ egal, solange sie endlich beginnen konnte. Deshalb wartete sie nicht auf eine zweite Aufforderung. Mit einem Satz war sie bei dem Maskierten und holte mit ihrem Ellenbogen aus. Der Mann wich ungeschickt aus, sodass er strauchelte, doch er kam noch glücklich davon und so ging Seikas Schlag daneben. Wahrscheinlich war der Maskierte mit ihrer Schnelligkeit überfordert oder aber er war viel zu überrascht über ihre Haltlosigkeit. Eigentlich musste das Zweite der Fall sein, denn die junge Frau konnte sich nicht vorstellen, dass er so schwach war, weil er doch ein Mitglied der berüchtigten Akatsuki war. Trotzdem gab sie ihm keine Sekunde zum ausruhen, sondern holte mit ihrer Faust aus, doch diesmal wurde ihr Hieb schnell und präzise von ihrem Gegner abgeblockt. Sofort bildete sich ein Stirnrunzeln auf Seikas Stirn, während sie einem entgegenkommenden Hieb von ihm auswich. Irgendetwas war plötzlich anders als beim letzten Mal, als sie Tobi angegriffen hatte, denn er bewegte sich von einer Sekunde auf die Andere völlig ungleich, dem vorherigen Kampf gegenüber. Schnell stieß Seika ihr Bein nach vorne, auf seine Kniescheibe zielend, doch auch diesem Angriff wich Tobi mit einem rechtzeitigen Satz aus. Plötzlich spürte die Kunoichi ein starkes Ziehen in ihrem Kopf und machte fast einen schrecklichen Fehler. Das Ziehen war so charakteristisch, dass Seika sofort davor zurückschreckte. Sie konnte sich selber kaum erklären, warum ihr Körper plötzlich so alarmiert reagierte, da sie doch schon so oft damit konfrontiert gewesen worden war. Doch lag es wohl an der Folter in der Kammer vor ein paar Tagen. Und an Itachi. Doch nein! Sie würde sich jetzt nicht ablenken lassen! Sie musste sich auf den Kampf konzentrieren und auf das, was sie tun konnte. Und das war ziemlich viel. Ihre Augenlider machten dicht, sodass sie nichts mehr sehen würde, was ihr schaden könnte. Konkret gemeint war damit das Sharingan. Oh ja, Sharingan. Das, was hinter dem einzigen Augenloch der Maske von Tobi plötzlich rot aufleuchtete, war nichts anderes als die berühmte Augentechnik. Ein Blick in diese scharlachroten Augen wäre Seikas Ende. Doch diesmal würde es nicht so weit kommen, denn sie hatte aus ihren Fehlern gelernt. Die Brünette schlug einen Haken zur Seite, um aus seiner Reichweite zu kommen und Zeit zu gewinnen und formte mit ihren Händen fließend und kaum sichtbar die Zeichen, die sie brauchte, um ihr Jutsu zu beschwören. Tobi verschwand in einer Explosion aus gleißendem Licht, und auch Seika war nicht mehr dort, wo sie einen Moment früher noch gestanden hatte. Die drei Akatsuki, die in einiger Entfernung dem Kampf zusahen, mussten ihre Augen vor der unglaublichen Helligkeit abschirmen. „Das war ein Knall, yeah!“, rief Deidara aus und sein Gesicht zeigte hinter seinem schützend erhobenen Arm sogar einen entfernt verzückten Ausdruck. Eine Salve lauter Schlaggeräusche verkündete, dass der Kampf weiterging. Es schien, als würden sich die beiden Kontrahenten ein Taijutsu Duell liefern. „Lichtelement Ninjutsu… Das wird brenzlig für Tobi, solange das Licht anhält“, knurrte Kisame mit einem Seitenblick auf seinen Partner Itachi. Der Haimann erwartete keine Antwort von seinem immer so schweigsamen Kollegen, aber er bekam eine, auch wenn sie eher nicht an ihn gerichtet war. „In der Tat. Tobi hat ein Problem. Er kann vielleicht noch ihren Schatten mit geschlossenen Augen sehen, aber sie 'kann' mit geschlossenen Augen kämpfen. Nicht schlecht, solange sie keinen direkten Kontakt zu dem Sharingan hat, kann sie auch nicht in ein Genjutsu gezogen werden. Außerdem ist sie äußerst schnell“, murmelte der Schwarzhaarige analysierend. Das waren ziemlich viele Worte für Itachi, vor allem wenn es nur um einen Trainigskampf ging, der zeigen sollte, was Seika wirklich konnte. Sein Ton war nachdenklich. Das war schon eine beachtliche Veränderung. Kisame wollte sich darüber schon lustig machten, doch ein weiterer harter Knall beförderte Tobi unsanft aus dem Lichtball heraus und den anderen Dreien vor die Füße. Er wurde von Seika schon erwartet, die schneller war, auch mit geschlossenen Augen und so eine Sekunde vor Tobi bei den Männern ankam. Sie streckte ihre Hand von sich, mitten auf Tobis Brust gezielt, sodass er gewaltsam abprallte und zu Boden ging. Seika wollte schon wieder angreifen und machte einen Sprung nach vorne, doch irgendetwas ließ sie stoppen. Und zwar die gefühlte Abwesenheit des Sharingans. Ihre Augen öffneten sich weit in Erstaunen. Ein einzelnes Auge starrte sie mit einem leicht nervösen, aber breiten Grinsen an. Das Auge war schwarz und unschuldig, als ob dort nie das Sharingan gewesen wäre. Seika war von dem Anblick wie vor die Stirn geschlagen. Ihr letzter Hieb, ein gut gezielter Kinnhaken, hatte seine Wirkung nicht verfehlt, wie der blutende Kiefer bewies, doch dass sie damit die Maske, die Tobis Gesicht bedeckte, ebenfalls beiseite schlagen würde, hatte sie nicht gedacht. Die orange Maske war seitlich auf Tobis Kopf gerutscht. „Ich dachte, Du hättest Recht, Itachi, dass ich ihr mit dem Sharingan standhalten würde, aber selbst das hat mir nicht geholfen. Jetzt sieh, was Du angerichtet hast!“, meinte Tobi und kratzte sich verlegen am Kopf. Seika blickte zu dem benannten Schwarzhaarigen, sah aber stattdessen, wie Deidaras und Kisames Kiefer nach unten fielen, während ihre Augen an Tobi hafteten. Seikas Augen weiteten sich noch etwas mehr. Hatten sie etwa noch nie Tobis wahres Gesicht gesehen? „Ich muss ziemlich schwach wirken, was? Deine Geschwindigkeit ist großartig, Seika-san, ich kann nicht mal richtig mit dem Sharingan folgen. Das liegt daran, dass Dein Chakra Lichtelement Charakter hat, oder?“, fragte der demaskierte Mann und rieb sich sein demoliertes Kinn. Seikas Blick wanderte langsam zu ihm zurück. Sie nutzte die Zeit um ihn zu mustern, da sie nicht wusste, wie lange und oft sie ihn noch ohne das orange Ding sehen würde. Obwohl ihm ein Auge fehlte, hinterließ das keine unästhetische Narbe in seinem Gesicht, ganz so, als wäre das Auge vorsichtig entnommen, anstatt gewaltsam bei einem Kampf zerstört worden, was sie sich am ehesten denken konnte. Das Vorhandensein des Sharingans setzte voraus, dass er ein Uchiha war und Seika stellte leichte Ähnlichkeiten zu den anderen Clanmitglieden fest, die sie kannte, und zwar Sasuke und Itachi. Ja, das schwarze Haar und die schwarzen Augen waren Beweis genug dafür, wenn man das Sharingan nicht mit einbezog. Er war offensichtlich auch ein paar Jahre älter als Itachi, doch das Grinsen in seinem Gesicht machte ihn wieder irgendwie jünger. „Ja, mein Element ist pures Licht. Der Fakt, dass ich diesen Level ansteuern musste, ist jedoch Beweis genug, dass Du alles andere als schwach bist, Tobi-san. Dein Sharingan hat mich nur so geschockt, dass ich beinahe hineingeraten wäre… Bei unserer ersten Begegnung war der Überraschungseffekt lediglich auf meiner Seite. Warte, lass mich das heilen“, sagte Seika lächelnd und kniete auf den Boden nieder, weil sie sah, wie Tobi an der blutenden Platzwunde an seinem Kiefer herumdrückte. Der Mann nickte zögernd und ließ seine Hand sinken, während Seikas von Chakra glühende Fingerspitzen fast seine Haut berührten und sie von ihm dafür staunend beobachtet wurde. Kisame fand als Erster von den drei Anderen Akatsuki seine Sprache wieder. „Hey, Du wolltest Deine Maske nie vor uns abnehmen und lässt sie Dir jetzt von einem Weib aus dem Gesicht schlagen? Das ist wirklich schwach“, knurrte der Blauhäutige, doch das zurückgedrängte Grinsen war nicht zu übersehen. Es gab wohl nichts, was er nicht amüsant fand. „Was ist daran schwach? Von einer Lady demaskiert zu werden ist doch romantisch“, meinte Tobi spielerisch Grinsend. Ein raues Lachen kam von Deidara und ein Kopfschütteln von Kisame, während Seikas Augenbrauen langsam in die Höhe wanderten. Was war das gerade für eine Aussage, bitte? „Du solltest weniger Märchen lesen, ehrlich, yeah“, gab der Blonde mit einem leicht schnippischen Ton darauf zurück. Plötzlich durchschnitt Itachis harsches Schnauben die Atmosphäre. „Genug. Wir sollten trainieren. Seika, Du machst mit Kisame weiter.“, ordnete er an und drehte sich weg, um Tobi mit einem emotionslosen, aber dafür umso unangenehmeren Blick zu streifen. Er ging auf die sich lockernde Atmosphäre nicht ein, sondern blieb streng bei ihrem Trainingsplan. „Ah, eine gute Idee!“, rief der Haimann mit reichlich guter Laune und fiesem Sarkasmus nach den Worten des Uchihas aus, während er sich freudig die Handflächen rieb. Seika ließ die Schultern hängen. Sie sollte gegen Kisame kämpfen? Sie öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen, doch Kisame kam ihr zuvor, indem er sie ohne Vorwarnung angriff. Er wusste, was sie hatte sagen wollen. „Um das Schwert kommst du nicht herum!“, lachte er böse und hatte die gewaltige Klinge schon gezogen. Dass nun auch Itachi und Deidara mit ihrem recht imposanten Trainingskampf begonnen hatten, welcher sicher interessant zu beobachten gewesen wäre, half der Brünetten nicht weiter, da sie sich nun um ihre Situation sorgen musste. Sie durfte nicht zulassen, dass dieses vermaledeite Schwert sie auch nur berührte oder streifte. Mit einem Satz sprang sie über das graue Metall, welches Kisame auf sie zusausen ließ. Dass Kisame einer der berühmten Schwertkämpfer war, machte es ihr auch nicht einfacher, weshalb sie nun wie bei Tobi etwas mehr ihrer Schnelligkeit einsetzen musste. Mit einer halben Umdrehung und dem dadurch gewonnen Schwung, riss sie ihr Bein gestreckt nach oben. Kisame sah ihre Bewegung gerade noch. Sein Schwert zu schwingen, um zu blocken, würde zu lange dauern. Er musste ihren Hieb also schnell mit seinem Unterarm abwehren. Als ihre beiden Gliedmaßen gegeneinander prallten, wurde Kisames ganzer Körper schmerzhaft durch gerüttelt. Er versuchte nicht, sein Gesicht zu verziehen, deshalb war seine Miene eine verzerrte Fratze. „Wenn Du mir den Arm brichst, dann bist Du tot!“, zischte er und war plötzlich sehr wütend. Seikas Augen verengten sich. Wenn er seinen Arm nicht benutzen konnte, dann war auch sein Schwert nutzlos. Kein Wunder, dass er so reagieren würde, obwohl sie ihn ohne weiteres würde heilen können. Dann also anders. Sie holte mit ihrem anderen Bein aus, um ihn von den Füßen zu fegen, was gleichzeitig zwar bedeutete, dass auch sie fallen würde, aber sie war darauf vorbereitet. Sie landete auf ihren Händen und rollte sich sofort seitlich ab, während Kisame dumpf zu Boden plumpste. „Ich glaube, ich muss etwas ernster sein, wenn ich gegen Dich antrete“, meinte der Riese kopfschüttelnd und stand wieder auf. Seika beobachtete ihn vorsichtig und wagte nicht, zu grinsen. Sie merkte, dass der Haimann angepisst war. Sie hatte ihm nur deshalb nicht den Arm gebrochen, weil sie ihrem Hieb das Chakra entzogen hatte, bevor sie ihn getroffen hatte, weshalb der Schlag nicht zu heftig ausgefallen war. Ihre bloße Geschwindigkeit und ihre Körperkraft hatten ausgereicht, um seinen Knochen bis ins Mark erzittern zu lassen, doch nicht, um ihn zu brechen. „Ich bin heute wohl irgendwie nicht in Trainingslaune“, sprach er schmollend weiter, worauf Seika nur allzu verwirrt und verunsichert auf sah. Der Haimann richtete sich langsam wieder auf und schulterte sein Schwert. Die junge Frau begegnete seinem Blick und obwohl sein Gesicht regungslos blieb, funkelten seine Augen leicht erheitert. Das war ein absolut gutes Zeichen. „Einfach nur so! Hat nichts mit Dir zu tun, okay? Kommst Du mit hinein?“, fragte Kisame noch, nachdem er die Kunoichi beruhigt hatte, dass es nicht ihre Schuld war, dass er nicht für's Training aufgelegt war. Langsam nickte die Brünette und folgte dem großen, blauhäutigen Mann. Sie hatte keine Lust, dass Itachi sie ein drittes Mal antreten ließ. Wenn sie dieses Geplänkel im übrigen Training nannten… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)