Deepest Gold von Bettyna (Who are you, holy flame?) ================================================================================ Kapitel 8: Detailed observations -------------------------------- Der Abend war gekommen. Alle warteten im Gemeinschaftsraum nur noch auf die Hauptperson. Die Stimmung war unterdessen allgemein ein wenig angespannt. Es lag jedenfalls nicht daran, dass nun eine Mission anstand, das war mehr oder weniger etwas ganz Gewöhnliches darstellte. Nein, diese leichte Unruhe rührte daher, dass diese Aufgabe einen ganz anderen Charakter hatte, als alles andere, was die involvierten Akatsuki bisher hatten erledigen müssen, was der ganzen Situation etwas sehr seltsames verlieh, etwas wie Nervosität, eine Emotion, die sonst nicht auf der Liste der Missing-Nin stand. Überhaupt, in letzter Zeit schien das Leben in der Organisation sowieso ein wenig auf dem Kopf zu stehen. Dass ein neues Mitglied aufgenommen wurde, war immer eine Umstellung und alles andere als alltäglich, doch 'Sie' war dazu etwas ganz besonderes. Außerdem verhielt sich ihr Anführer in letzter Zeit so merkwürdig wie sonst nie. All das waren Faktoren, welche nicht gerade dazu beitrugen, Ruhe einkehren zu lassen – das war der Gedanke von so einigen Personen… Deidara zupfte schon zum hundertsten Mal säuerlich an seinen störenden, fingerlosen Handschuhen herum, welche die Münder an seinen Handflächen verdecken sollten, damit er auf diese Weise nicht zufällig aufflog. Tobi betastete immer wieder nervös die ungewohnte Augenklappe über seiner linken Gesichtshälfte, denn seine Maske hatte für diesen Abend weichen müssen und er kam sich dadurch irgendwie... nackt vor, weil er es einfach nicht gewohnt war, sich so den anderen Leuten zu zeigen. Itachis Hand lockerte den Krawattenknoten um seinen Hals noch etwas mehr und auch die Anderen zogen immer wieder an dem einengend wirkenden Kleidungsstück, ansonsten ließ sich der Schwarzhaarige nicht anmerken, ob er sich wie seine Begleiter unwohl fühlte - was auch niemand erwartet hätte. Wären Kisame, Konan und Pain nicht auch noch im Raum, dann würde der Gedanke an Mitglieder von Akatsuki vollkommen verblassen. Keiner der drei auserwählten Missionsbestreiter sah mehr so aus, wie man sie für gewöhnlich kannte, außerdem verblasste bei dem eleganten Anblick jeder Gedanke an einen Shinobi, was natürlich genau so beabsichtigt gewesen war. Dass jemand sie enttarnen würde, war also relativ unwahrscheinlich. Doch es fehlte immer noch die von Pain garantierte Versicherung, die ein Erkennen der drei Männer unmöglich machen sollte. „Oh man, was braucht sie so lange?“, beschwerte sich Deidara murrend, weil ihm die Warterei langsam zu blöd wurde. Seika war immer noch nicht aufgetaucht und es war auch noch keine Spur von ihr zu sehen. Der Blonde trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, weil er alles möglichst schnell hinter sich bringen wollte, obwohl er wusste, dass es sich dadurch nur langsamer hinziehen würde. Das war überhaupt nicht seine Art. Er würde diese Veranstaltung, die sich Party nannte, am liebsten in die Luft jagen, mit einem schönen Knall für seine Ohren. Aber nein, sie mussten natürlich ganz unauffällig sein… „Sie ist eine Frau, Deidara, die brauchen doch immer länger. Wundert mich, ehrlich gesagt, dass Du so schnell fertig warst“, meinte Kisame grinsend, als er betont verwundert das lange, gepflegt frisierte blonde Haar des Tonbombenmeisters betrachtete. Er wusste nicht, ob er sich mehr über die Brünette und wie sie sich den ganzen Tag angestellt hatte, oder über seine drei in Schale geschmissenen Kameraden amüsieren sollte, die nun ein wirklich interessantes Bild abgaben. Allein dieser eine Tag würde dem Haimann lustigen Zündstoff für Monate geben. Er würde jeden von ihnen so was von auf die Palme bringen! „Ein Wort mehr, Kisame, und ich spreng Dich in die Luft, yeah, darauf kannst Du Dein verdammtes fischiges Gesicht verwetten!“, fuhr Deidara den Riesen verärgert an und hob drohend seine Hand. Dass er sich auch noch diese blöden Neckereien anhören musste und das alles wegen dieser dummen Mission! Kisame hatte nur Glück, dass er so abnormal aussah, sonst hätte er sicher auch mitkommen müssen! „Seid still“, sagte Itachi plötzlich mit zur Tür gerichtetem Blick. Die Streithähne verstummten augenblicklich und horchten, mehr oder weniger gespannt, auf was der Schwarzhaarige wohl aufmerksam machen wollte. „Oh, ich glaube… ich höre sie!“, sagte Tobi mit leichter Aufregung und einem schiefen Lächeln im Gesicht. Auch die Anderen vernahmen nun das sich nähernde Klicken von hohen Absätzen und wandten sich deshalb auch erwartend zur Tür. Kisames Grinsen wurde breiter. Sie war ja wohl wirklich mit allem Nötigen ausgestattet worden, auch mit hohen Schuhen. Ob sie darin überhaupt laufen konnte? Er war schon gespannt, wie ihre neue Kunoichi wohl aussah. Er hatte natürlich keine Ahnung, was für eine Abendgarderobe das war, die sie so erzürnt hatte, was ihn nur noch neugieriger machte. Auch wunderte er sich, woher die Klamotten eigentlich kamen, auch die der anderen drei Männer - doch das gehörte im Moment nicht hier her. Die andere Frage war viel wichtiger. Obwohl Seika sich sehr unsicher und nervös fühlte, verzogen sich ihre leicht geöffneten Lippen zu einem kaum sichtbaren, sinnlichen, aber auch überraschtem Schmunzeln, als sie ihre drei Begleiter da stehen sah. Sie hatte sich sehr gegen diesen 'letzten Gang' gesträubt, aber letztendlich blieb ihr keine andere Wahl, außer sie wollte gewaltsam aus ihrem Zimmer geschleppt werden, was natürlich nicht in ihrer Absicht lag, weil sie sich ja noch ein letztes Bisschen ihrer Würde bewahren wollte. Sie trat nach einem tiefen Ein- und Ausatmen in den Türrahmen und war sich der Blicke, die plötzlich schwer und ungeniert direkt auf ihr lasteten, vollkommen bewusst. Es war eigentlich doch kein so schlimmes Gefühl, wie die Brünette zuerst gedacht hatte, gegen das sie sich so vehement gewehrt hatte. So angesehen zu werden, das war doch der Traum einer jeden Frau. Und eine Frau war sie, und zwar in ihrer vollen Blüte. Sie wusste nicht, welchen der Drei sie zuerst eingehender betrachten sollte. Sie entschied sich für Deidara, weil er sie mit offenem Mund anstarrte und dieser beinahe belämmerte Ausdruck am meisten Aufmerksamkeit auf sich zog. Seine Pferdeschwanzfrisur, die er sonst trug, war aufgelöst worden und ihm fielen seine glatten goldblonden Haare frei auf den Rücken. Seine sonst schon weichen Gesichtszüge wurden dadurch nur noch mehr betont. Doch er sah nicht weibisch aus, nein, es gab ihm eine ganz besondere Aura. Er trug einen schwarzen Anzug, wie die Anderen auch, und unter dem Jackett ein dunkelgraues Hemd mit silberfarbener Krawatte, was ihm zusätzlich noch ein elegantes Aussehen verlieh. Er hatte außerdem schwarze, fingerlose Handschuhe an, die wohl die Münder auf seinen Handflächen verbergen sollten, damit dies nicht auffiel. Seikas Blick wanderte zu Tobi, als er wieder an seiner Augenklappe herum zupfte. Als er ihren Blick bemerkte, sah er auf und grinste sie jungenhaft, aber schüchtern an. Seika fühlte sich plötzlich sehr leicht. Tobi. Da war wieder sein richtiges Gesicht und sein kurzes Haar kräuselte sich wild, aber verwegen auf seinem Kopf. Er trug anders als Deidara ein weißes Hemd und eine dunkelgraue Krawatte. Die Veränderung an ihm war durch das alles wohl am größten, denn sein unverhüllter Anblick war ja nichts Alltägliches. Er sah so… verschmitzt aus mit dieser Augenklappe. Seika hatte das Bedürfnis zu sagen, er solle doch immer so herumlaufen. Als Seikas Augen letztendlich von Itachi angezogen wurden, konnte sie nicht verhindern, dass ihre Lider sich leicht senkten, weil sie sich beherrschen musste, ihn nicht allzu gebannt anzublicken. Alle Drei waren gut aussehend, aber Itachi stach als der Männlichste unter ihnen hervor, einfach weil er am gereiftesten und seriösesten wirkte. Seine Attitüde war lässig und zudem selbstsicher. Sein langes schwarzes Haar war ebenfalls nicht zusammengebunden und hing ihm halb ins Gesicht, sodass seine Augen auch nur halb zu sehen waren, die doch deutlich auf ihrem Körper ruhten. Und genau das war es, was Seika am meisten an ihm erstaunte: Seine Augen waren schwarz. Kein Sharingan. Auch das hatte sie zuvor noch nicht gesehen. Vielleicht ein Faktor, der ihn so menschlich und maskulin zugleich wirken ließ. Ihr Blick wurde nun nicht mehr nur von den roten Irriden angezogen, nun aber von dem tiefen, unendlichen Schwarz, welches nun auch eine weitergehende Musterung zuließ. Er trug denselben schwarzen Anzug wie Tobi, mit weißem Hemd, aber mit schwarzer Krawatte. Diese saß aber nicht so streng wie zuvor bei den Anderen, auch das Hemd war etwas geöffnet. Itachi hatte etwas Magnetisches und Exotisches an sich, was mehr verwegen und kühl wirkte als bei Tobi, und gleichzeitig viel eleganter und typgerechter war als bei Deidara. Seine relativ große, schlanke Statur und die etwas breiteren Schultern hatte die junge Frau unter der Akatsukirobe nie wirklich erkennen können. Apropos schlanke Statur. Kisame war, trotz aller Neckereien, vollkommen erstaunt von dem ungewöhnlichen Auftritt seiner männlichen Kameraden gewesen, doch das war Nichts im Vergleich zu dem, was er dachte, als er nun ihr kürzlich dazugekommenes Mitglied betrachtete. Etwas weniger Selbstbeherrschung hätte ihn – sprichwörtlich gesagt – aus den Socken gehauen. Er hatte immer gedacht, die junge Frau wäre schlichtweg schrecklich prüde gewesen und sich deshalb unter den weiten, hochgeschlossenen Klamotten versteckte. Mit jeder Sekunde mehr, die er in ihre Betrachtung investierte, wurde ihm klarer, dass sie das keineswegs war, ganz im Gegenteil. Wer konnte schon prüde sein, der so einen Körper hatte? Die Gestalt, die sich mit einer Hand am Türrahmen festhielt, war jemand, den man ohne zu zögern eine 'Sünde' nennen würde. Kisames erster, total perplexer Blick hatte ihn denken lassen, sie würde nur einen Rock tragen und ihr Oberkörper wäre nackt. Aber nein, ihr Oberkörper wurde nur verhüllt von zwei langen Schärpen von fleischfarbener Seide, die genau ihren leicht gebräunten Hautfarbton besaß. Die beiden Stoffbahnen verliefen von dort, wo sie am Rock befestigt waren, in straffen Bahnen gerade hinauf über ihre Brüste, dann über ihre Schultern und wieder ihren Rücken hinab. So konnte man genau die Linie ihrer Figur verfolgen, die eine schmale Taille und eine volle Hüfte beschrieb. Ihr flacher Bauch, der bis unterhalb des Nabels sichtbar war, zeigte die Ansätze feiner Muskeln. Nicht zu vergessen waren die sich unter dem Stoff abzeichnenden straffen Brüste. Der Rock, der tief auf ihrer Hüfte saß, war schwarz und bodenlang und schmiegte sich eng an ihre Oberschenkel und ihren weiblich gerundeten Po. Erst zwei hohe Schlitze an beiden Seiten, die bis einige Zentimeter über ihre Knie führten ließen das Kleid frei auslaufen und zeigten ihre langen Beine. Ihre Füße steckten in eleganten schwarzen, schwindelerregend hohen Pumps, die wirklich aussahen, als würde man sich damit beim nächsten Schritt die Beine brechen. Als Schmuck trug sie an beiden Handgelenken feine goldene Kettchen mit grünen Steinen, von ihren Ohren hingen tropfenförmige Smaragde herab. Ihr Dekolleté war ohne Verschönerung, es hatte das auch nicht nötig. Ihre Augen, denen der Schmuck angepasst war, waren schwarz geschminkt, aber nicht übermäßig. Ihre Lippen schimmerten in dezentem Rosa. Ihr glänzendes braunes Haar war in einem eleganten Knoten nach oben gesteckt, nur ein paar Strähnen fielen in ihren makellosen Nacken. Es war eine Schande, dass sie keine Haifrau war… Seika war in ihrer ganzen Erscheinung makellos. War das noch die junge Frau, die sie vor ein paar Stunden in reservierter Haltung gesehen hatten? Ja, sie war es schon, aber ihre Attitüde war komplett verändert. Diese Frau war wunderschön und ihr trainierter Körper verursachte in allen männlichen Mitgliedern etwas, was nicht unangenehm war. War es das, was sie verstecken wollte, indem sie zu weite und hochgeschlossene Kleidung getragen hatte? Sicher, sie wollte deswegen nicht anders behandelt werden. Irgendwie konnte Kisame das plötzlich gut nachvollziehen. „Ich sagte doch, sie ist perfekt“, sagte Konan fast beiläufig. Als Deidara die Blauhaarige ansah, kam in seinem Hinterkopf der Vergleich zwischen Seika und ihr als der einer Zuchtstute und eines Esels auf. Fast panisch unterdrückte er diesen Gedanken. Seika als eine Zuchtstute zu sehen war wohl genau das, was die junge Frau verhindern wollte. Waren das die offensichtlichen Reaktionen aller Männer auf sie? „Bist Du Dir sicher, dass das da… nicht verrutscht?“, fragte Kisame mit einem kreisenden, umfassenden Fingerzeig auf die Brünette. Sie merkte erst jetzt, dass sie die ganze Zeit nur noch Itachi gemustert hatte, der ebenso mit ihr beschäftigt gewesen war. Sie wandte ihre Augen ab und blickte Kisame an, der sie mit einem bewundernden, aber auch belustigten Ausdruck bedachte. Seine Worte schafften es, sie zum ersten Mal, seit sie sich selber im Spiegel gesehen hatte, ein wenig zu entspannen. Zwar war es ein erheblicher Vorteil für eine Kunoichi, unterschätzt zu werden und dadurch überraschend angreifen zu können, doch ging es Seika nicht nur um eine Kampfsituation. Oft waren ihr anzügliche Blicke gefolgt und man hatte sie einfach nie ernst genommen. Außerdem war es nicht Seika Art, in so einer Situation burschikos jemandem die Meinung zu sagen. Jetzt ging es um eine Mission. Das konnte sie doch wohl verkraften, oder? „Das ist heute Abend nicht Deine Sorge, Kisame“, meinte sie und ihre Lippen kräuselten sich zu einem leichten Grinsen. Deidara begann, nervös zu husten, was wohl seit kurzem ein Tick von ihm war. „Hey, was soll das bitte heißen?“, fragte er argwöhnisch und seine Augen huschten über Seika und wieder weg. „Nichts. Natürlich werde ich dafür sorgen, dass so etwas nicht passiert“, entgegnete Seika und lächelte nun sanft, was Deidara veranlasste, Seika verblüfft und auch ein wenig verlegen über seine kindische Reaktion anzusehen. „Ihr seht wirklich alle sehr gut aus. Unserem Auftrag steht nichts im Wege“, meinte Seika weiter und sah alle drei Akatsuki in ihren schwarzen Anzügen an, die, wie sie jetzt bemerkte, alle ihre Hitai-ate und auch ausnahmsweise die Ringe abgelegt hatten, was nur mit einem speziellen Jutsu geklappt hatte. „Aber… Aber Du siehst am besten aus, Seika“, sagte Tobi plötzlich und sandte ihr ein ehrliches, wenn auch zaghaftes Lächeln, das Seika sogleich zurückgab. Dieses Kompliment war wirklich nett von ihm. Der einäugige Mann mit seiner etwas naiven, aber aufrichtigen Art vollbrachte es, dass sie sich beinahe wohl in ihrer Haut fühlte. Seine Begleitung würde ihr sicher gut tun. „Seika“, hörte sie plötzlich die samtene Stimme des berüchtigten Uchihas von hinten, die ihren Ohren jedes Mal zu schmeicheln schien, wenn sie ertönte. Sie drehte ihren Kopf über ihre Schulter und sah dem Mann direkt in seine ungewohnt dunklen Augen, die ihr einen sanften Schauer über den Rücken jagten. Er hielt ihr einen schwarzen Mantel hin, der dem üblichen Mantel der Akatsuki nicht unähnlich sah, nur dass er nicht die typischen roten Wolken eingewebt hatte. Sie steckte daraufhin die Arme nach hinten, und Itachi half ihr galant, das Kleidungsstück anzulegen. Dass er wirklich ausgereifte Manieren hatte, hatte sie schon einmal erfahren dürfen. Irgendwie lag in dem Raum eine magische Stille, als Seika sich zu Itachi umdrehte und ihn ansah, während sie mit geübten Fingern den Mantel von unten her schloss. Deidara konnte seine Augen nicht mehr von ihr nehmen und das verursachte ihm ein leicht unangenehmes, da ungewohntes Gefühl. Er wünschte sich jetzt noch mehr, dass der Abend schnell vorbei gehen würde, da er nicht wusste, wie er es lange neben ihr aushalten sollte. Tobi fühlte sich ausgesprochen warm bei ihrem Anblick, vor allem, wenn sie ihn ansah. Und Itachi? Sein Gesicht war unlesbar, dafür war er nach ihrem intensiven Blickaustausch innerlich umso aufgewühlter, denn Seika wusste noch nicht, welche genaue Aufgabe ihm und auch den Anderen zukam. Sie erfuhr es schneller als gedacht. Konan kam zu den Beiden nahe beieinander stehenden Akatsuki und hielt ihnen ein Samtkissen hin, das die Brünette entgeistert anstarrte. Zwei goldene Ringe lagen darauf. „Nehmt sie mit. Ihr werdet sie noch brauchen“, sagte die Blauhaarige. Seika warf einen abschätzenden Seitenblick auf Itachi, der seine Hand ausstreckte, den größeren Ring nahm und ihn in der Tasche seines Jacketts verschwinden ließ. Er sah sie auffordernd, aber in jeder anderen Hinsicht nichts sagend an, dass sie den Anderen nehmen sollte. Warum war dieser Mann immer so undurchsichtig? Da ihr Kleid keinen Platz für irgendwelche Taschen hatte, gab es nur einen Ort, wo sie den Ring verstecken konnte. Dafür musste sie nun aber etwas ziemlich unanständiges tun, aber es war in dieser Situation sowieso schon egal. Doch wollte sie zeigen, dass sie, wie Kisame immer dachte, keineswegs prüde war, wenn es darauf ankam. Das nahe stehende Beistelltischchen war perfekt dafür. Seika hob ihr Bein und stellte ihren Fuß auf der Glasplatte ab. Dann schob sie den Mantel beiseite und ihr Kleid an ihrem Oberschenkel langsam und beinahe demonstrativ aufreizend nach oben. „Ui, scharf“, meinte Kisame breit grinsend und mit erhobenen Augenbrauen, während Deidara sich abermals verschluckt hatte und nun zu würgen schien und Tobi rot anlief, als unter dem schwarzen Stoff drei blitzende, spitze Kunai auftauchten, die in einem Holster steckten, dass Seika weit oben um ihren straffen Oberschenkel gebunden hatte. Itachi erkannte sofort ihre herausfordernde Absicht, obwohl ihre Augen nicht zu ihm oder einem anderen Akatsuki hoch wanderten. Der Hauch eines Schmunzelns erschien auf seinem Gesicht, aber gleichzeitig war ein mahnender Ausdruck in seinen Augen. Es war keineswegs so, dass ihm nicht gefiel, was er da sah, denn welcher Mann würde so ein Bild nicht gefallen? Aber er war nicht zu unterschätzen. Sie hatte ja gesagt, dass sie, wenn sie die Randbedingungen, und zwar das Kleid, annehmen würde, nicht die Folgen davon tragen würde. Die Folgen waren wohl ihre Anziehung auf das andere Geschlecht, welche auch Itachi nicht verschonten, aber er hatte sich unter guter Kontrolle und hatte prinzipiell kein Interesse an irgendjemandem, einfach weil er... seine Gedanken nicht in diese Richtung schweifen ließ. Er hatte auch keinen Kontakt zu Frauen, außer Konan, doch die Brünette war hingegen trotz aller Leugnung sinnes- und atemberaubend. Seikas Finger schoben den Ring in ein kleines Fach zwischen dem verstärkten Stoff des Holsters und dann stellte sie ihr Bein wieder auf den Boden, sodass der Stoff wieder in seine eigentliche Position rutschte. „Noch etwas?“, fragte Seika, als wäre in der letzten halben Minute nichts geschehen und wandte Itachi wieder ihren Rücken zu. Konan schüttelte verneinend ihren Kopf, auch Pain hatte nichts zu sagen. „Na dann, meine Herren, die Party wartet auf uns“, meinte die Brünette, nachdem sie einmal tief ausgeatmet hatte. Jetzt, da alle sie gesehen hatten, da alle sie wirklich und nicht verhüllt von lockeren Stoffen gesehen hatten, gab es auch keinen Grund mehr, sich zurückgezogen oder bescheiden zu benehmen. Sie steuerte direkt von hinten auf ihre beiden anderen Begleiter zu, die recht nahe beieinander standen, und hakte sich mit den Armen in der Mitte zwischen ihnen unter. Deidara schnappte nach Luft, Tobi räusperte sich schüchtern. Doch da gab Itachi ein Zeichen und alle verschwanden in einer Wolke aus Staub, um keine Zeit mehr zu verlieren… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)