Deepest Gold von Bettyna (Who are you, holy flame?) ================================================================================ Kapitel 20: Seperate missions ----------------------------- Seika und die anderen Mitglieder von Akatsuki wurden ein paar Tage später in Pains Audienzraum bestellt, ein seltenes Ereignis, welches nur dann auftrat, wenn es eine äußerst wichtige Mission gab. Es waren langwierige, spannungsreiche Tage vergangen, in denen niemand wirklich etwas zu tun gehabt hatte, deshalb war die neue Mission eine willkommene Abwechslung. Die perfekt anliegende Akatsukirobe, die sie bei solchen formellen Angelegenheiten zu tragen pflegte, rieb mit einem leisen Geräusch an den Oberschenkeln der jungen Frau, als sie mit schnellen und etwas eiligen Schritten den schwach beleuchteten Korridor entlang ging. Ein Schatten tauchte plötzlich auf und erstreckte sich lang und fast bedrohlich über den steinernen Boden. Er wurde jedoch nur von einer Person geworfen, die eine ziemlich beachtliche Körpergröße hatte. Es war Kisame, der ebenfalls seinen Mantel trug und er sah der Brünetten erwartend entgegen. „Da bist Du ja, Kleine. Komm, alle sind schon da“, sagte der Haimann mit einem leichten, jedoch gutmütigen Grinsen. Seika wunderte sich, nicht nur deswegen, weil dies anscheinend ein Treffen aller Mitglieder war, sondern weil Kisame sich ihr gegenüber in letzter Zeit so anders benahm, so… nett. Er hatte sie vor zu viel Alkohol gewarnt, er hatte Deidara davon abgehalten, etwas Verletzendes zu sagen. Nicht, dass sie das störte, in Gegenteil, es war nur ziemlich ungewohnt. Doch sie folgte ihm schnell in den dunklen Raum hinein, um alles nicht noch mehr zu hinaus zu zögern, wenn sie wirklich die Letzte war. Sie hatte nicht vor, ihren Anführer durch diese Verzögerung zu verärgern, weil sie sowieso in letzter Zeit wegen der nicht erfolgreich absolvierten Mission nicht besonders gut mit ihm gestellt war. Kaum hatte Kisame die Tür geschlossen, ging es los. „Kaminari no Kuni hat auf den Befehl des Raikage hin sämtliche entbehrliche Einheiten der ANBU dazu beauftragt, das Land nach Akatsukibasen abzusuchen, das Gleiche geschieht zur Zeit in Tsuchi no Kuni. Warum sie plötzlich diese Maßnahmen ergreifen, ist mir nicht ersichtlich. Ich habe eigentlich keine Bedenken, dass unsere Verstecke entdeckt werden, doch hörte ich Mutmaßungen, dass die Länder jeweils über ein Brecher-Jutsu verfügen, welches für unsere Tarnung gefährlich werden könnte. Über diese Technik ist jedoch bedauerlicherweise nicht viel bekannt. Ich schicke euch deshalb alle auf eine Langzeitmission. Ihr werdet die jeweilige Basis überwachen und versuchen, etwas über dieses Jutsu herauszufinden. Deidara und Tobi gehen zusammen in unsere Basis nach Tsuchi no Kuni, des Weiteren gehen Seika, Kisame und Itachi nach Kaminari no Kuni“, sagte Pain mit lauter, gut verständlicher Stimme. Dies ließ seine Anweisungen beinahe wie endgültig erklingen. Ihr Anführer saß erhöht auf einem Podest, was entfernt den Eindruck eines Throns machte und an seiner Seite stand Konan, das Gesicht so neutral wie eh und je. Trotzdem runzelte Seika die Stirn. Warum wurden sie gerade so aufgeteilt? „Deidara geht nach Tsuchi no Kuni, weil unsere Basis dort sein altes Elternhaus ist und er sich in der Gegend vorzüglich auskennt, außerdem sind die Streitkräfte des Landes nicht so groß wie woanders. Deshalb wird nur Tobi ihn begleiten. Dies wird genügen, um im Ernstfall eine gute Verteidigung aufzustellen. Die Basis in Kaminari no Kuni ist zwar schwer zugänglich, doch im Falle einer Invasion auch nicht so einfach zu sichern. So ist an diesem Ort die Bewachung durch mehrere Mitglieder nötig“, erklärte Pain, als hätte er Seikas Gedanken gelesen. Außerdem schwang in seiner Stimme mit, dass er sonst keine andere Möglichkeit zur Partnerbildung hatte, ohne dass sie die einzelnen Mitglieder untereinander zerfleischen würden. Deidara und Seika zickten sich in letzter Zeit nur an, Kisame würde den Blonden mit seinem sarkastischen Wesen zur Weißglut treiben und Deidara und Itachi… nun ja, das war immer eine heikle Sache, weil der Blonde, gegenteilig als der Haimann, allein durch die ruhige, aber dominante Aura des Uchihas Wahnsinnig wurde. Da blieb nur noch der arme Tobi, aber die Beiden waren sowieso schon lange Partner. Seika seufzte innerlich. Natürlich sollte sie auch auf ihrer Mission Kisame vor irgendeinem Blödsinn abhalten, da Itachi sich nicht darum scherte. Und natürlich sollte sich Seika ebenfalls um die Augen des Schwarzhaarigen kümmern. Zugegebenermaßen war die Gruppenbildung eigentlich perfekt. Seika nahm es schulterzuckend hin, Kisame schien zufrieden, Itachis Gedanken waren unlesbar. Deidara brummte leise vor sich hin, nur Tobi schien etwas enttäuscht. Doch Protest stand jetzt außer Frage. „In einer Stunde werdet ihr aufbrechen. Versammelt euch dann alle in der Eingangshalle. Entlassen“, sprach Pain und alle wandten sich daraufhin zum Gehen. Alle gingen schnell davon, nur Tobi schlenderte etwas hinterher. Deshalb ließ sich Seika etwas zurückfallen. Sie hatte mit dem maskierten Mann in letzter Zeit nicht viel geredet, weil ihnen einfach die passende Zeit gefehlt hatte. „Tobi?“, fragte sie den Schwarzhaarigen, der wohl in Gedanken schien. Sein Kopf zuckte hoch. „Oh Seika!“, sagte er freudig. Er blieb stehen und drehte sich zu der jungen Frau um, die eigentlich gar nicht wusste, was sie ihm sagen sollte. Er hatte leicht unzufrieden gewirkt und das war etwas, was Tobi überhaupt nicht ähnlich sah. Er war sonst immer der fröhlichste von allen Akatsukimitgliedern. „Tja, dann werden wir uns wohl längere Zeit nicht sehen, wie?“, begann die Brünette einfach und Tobi nickte ihr zu. „Das stimmt. Hoffentlich ist Deidara-sempai einigermaßen erträglich“, gab er mit einem unterdrückten Seufzen zurück und kratzte sich am Kopf. Seika senkte betroffen das Haupt, obwohl sie wusste, dass Tobi sie nie anklagen würde. Es war jedoch auch ihre Schuld, dass alles so war, wie es gerade zuging. „Etwas Abstand ist bestimmt gut für alle… Na ja, eher was Deidara und mich betrifft…“, sagte Seika, sprach jedoch nicht zu Ende. Doch Tobi griff den Faden sofort auf. Er fasste nach seiner Maske und schob sie etwas beiseite, um aufrichtig mit Seika reden zu können und ihr alles etwas leichter zu machen. „Zerbreche Dir nicht den Kopf, ja? Deidara-sempai kommt schon wieder runter, das kenne ich, doch er hat auch recht. Du steckst blad mit Kisame und Itachi fest. Pass bitte auf, ja? Besonders wegen 'ihm'…“, sprach Tobi und sein Blick lag fast fürsorglich auf der jungen Frau. Er war sich dem Gefühlschaos der Brünetten vielleicht mehr bewusst, als die Anderen dachten. Deidara war egoistisch und stur, er war im Moment mit seinen eigenen Gefühlen beschäftigt und dachte bestimmt nicht für Seika mit. Kisames schwammiges und versoffenes Gehirn war für solche komplizierten Dinge sicher nicht zu gebrauchen und Itachi - nicht der Rede wert. Tobi wusste nicht, ob es gut war, die Kunoichi und den Uchiha gemeinsam auf eine Mission zu schicken, aber wenigstens war Kisame dabei - was für jeden mehr oder auch weniger gut sein konnte… Es war eine einzige Kontroverse. Doch etwas sagte Tobi, dass Pain die Gruppen extra so gewählt hatte. „Also, wir sehen uns nachher noch!“, fügte der Schwarzhaarige zusätzlich hinzu, setzte sein freches, aufmunterndes Grinsen auf und ging dann winkend davon, um sich vorzubereiten. Seika atmete tief durch. Auch für sie war es Zeit, das Erforderliche zusammen zu packen, damit sie nicht wieder die Letzte war. ----- Nur leichtes Gepäck war nötig, da die andere Basis sicherlich nicht weniger an Ausstattung bot, wie diese hier, also packte Seika in ihrem Zimmer nur das zusammen, was sie für die Reise an sich brauchte und machte sich dann auf den Weg zur Eingangshalle. Wie die junge Frau erst mit der Zeit herausgefunden hatte, befanden sie sich hier in der Hauptbasis von Ame no Kuni, dem Land des Regens, in welchem Pain als Anführer galt. Dies erklärte wohl auch, warum er so oft nicht anwesend war. Anfangs hatte die junge Frau nicht gewusst, wo sie eigentlich war, da die anderen Akatsuki sie hierher gebracht hatten, während sie bewusstlos gewesen war, als Folge von dem massiven Chakraverlust, den sie durch Kisames Schwert Samehada erlitten hatte. Ein kurzer Blick auf die Landkarte hatte Seika gezeigt, dass ihre Reise nach Kaminari no Kuni, dem Land des Blitzes, durch mehrere Länder führte und zwar durch Kusa no Kuni, dem Land des Grases, durch Taki no Kuni, dem Land der Wasserfälle, durch Oto no Kuni, dem Land der Klänge und durch einige Länder, die nicht von Shinobi verwaltet wurden. Es wäre für sie auch möglich, Hi no Kuni zu durchqueren, was eigentlich der kürzere Weg wäre. Doch da Itachi ein Missing-Nin von Konohagakure, der Hauptstadt von Hi no Kuni, war, war diese Reiseroute ausgeschlossen, auch wegen seinem Bruder Sasuke. Zwar hatte niemand Seika über den Weg aufgeklärt, doch sie war alles andere als dumm. Tobi und Deidara hatten es besser, da Tsuchi no Kuni eine direkte Grenze mit Ame no Kuni besaß und die Distanz auch viel kürzer war. Trotzdem freute sich Seika irgendwie auf ihre Reise in das Land des Blitzes. Es war immerhin das Land, das mit ihrer Chakranatur korrespondierte und in dem sie geboren worden war, wie man ihr gesagt hatte. Um genau zu sein, war sie mittlerweile wohl auch ein Missing-Nin von Konoha, wo sie aufgewachsen war und die Akademie besucht hatte, doch wahrscheinlich hielt man sie dort mittlerweile für tot. Das viele Blut, das sie damals durch Kisames Schwertstreich verloren hatte, hatte dies beweisen müssen, wenn der Schauplatz des Kampfes untersucht worden war. Als sie sich diesmal rechtzeitig zu den Anderen gesellte, fehlte nur noch Deidara. Sie fühlte sich in ihren Annahmen bestätigt, als sie sah, dass Kisame und Itachi auch nur mit dem Nötigsten ausgestattet waren. Jeder von ihnen trug den typischen Strohhut auf dem Kopf, dessen daran befestigte, herabhängende Papierstreifen ihr Gesicht fast ganz verdeckten. Als Pain die Ankunft der jungen Frau registrierte, händigte er Itachi eine schmale Schriftrolle aus. Als der Schwarzhaarige sie öffnete, entpuppte sich das Schriftstück als Landkarte im Kleinformat. „Ihr brecht sofort auf. Ich erwarte Rückmeldung bei eurer Ankunft in zwei Tagen“, sagte er bestimmt. Niemand sagte etwas, wahrscheinlich weil ihnen das 'Man-darf-Pain-nicht-in-Frage-stellen' in Fleisch und Blut übergegangen war. Doch Seika entgegnete seinen Worten trotz ihrer Vorsicht und ihrem Respekt gegenüber ihrem Anführer mit vor Unglauben geöffneten Lippen. „Mit Verlaub, Pain-sama, aber zwei Tage? Unsere Reise führt durch acht Länder! Wenn Tsuchi no Kuni und Kaminari no Kuni in Alarmbereitschaft sind, dann werden die anderen Shinobistaaten sicher auch erhöhte Kontrollen haben!“, entgegnete die Brünette irritiert. Es entfuhr ihr, bevor sie richtig anfing, über Pains Worte nachzudenken und deshalb erwartete sie auch eine scharfe Zurückweisung, weswegen sie leicht ihre Schultern hoch zog, doch Pain blieb ruhig, während er mit seinem Rin’negan zu ihr blickte. „Es ist wahr, dass der Zeitplan recht unrealistisch ist, doch je eher ihr in der Basis ankommt, desto besser, gerade wegen der der hohen Bewachung. Reist zügig, aber nicht zu hastig und schont eure Kraft. Macht nur die nötigsten Pausen. Sollte es zu Konfrontationen kommen, haltet Seika heraus. Sie kann euch im Notfall heilen“, antwortete ihr Anführer. Es war schon lange nicht mehr vorgekommen, dass Seika das Gefühl einer aufkommenden Röte verspürt hatte. So war es ihr nicht einmal bei gewissen anderen… viel intimeren Dingen ergangen. Doch dass Pain ihr Recht gab und sie im gleich Atemzug unter den Schutz von Kisame und Itachi stellte, das war zu viel und machte sie beinahe verlegen. Benannter Uchiha zeigte keine Regung, doch es war fast voraussehbar, als Kisame spielerisch seinen Arm um die junge Frau legte. „Sicher doch, meiner Kleinen wird kein Haar gekrümmt!“, sagte er grinsend, während sich Seika weg duckte, um der 'Ich-bin-jetzt-dein-Beschützer'-Attacke zu entgehen, weil ihr das einfach nicht geheuer war. „Wir machen uns auf den Weg“, bestätigte Itachi nun, seine Stimme ausdruckslos. Seika winkte Tobi zum Abschied zu. Dass Deidara nicht da war, war… bedrückend, aber nicht zu ändern. Doch sie mussten nun los. Die entsprechenden Handzeichen ausführend, verschwanden die drei Akatsuki, deren Ziel Kaminari no Kuni war, innerhalb einer Sekunde. Dass Deidara gerade in diesem Moment im Laufschritt auftauchte, sahen sie nicht mehr, auch nicht seinen mehr als schuldbewussten Gesichtsausdruck. ----- Das Tempo, dass sie anzogen, war ziemlich straff. Leichtfüßig, als wäre es trotzdem kaum anstrengend, fegten sie durch das dichte Gestrüpp des Waldes, sich immer wieder von dicken Ästen abstoßend, ihnen ausweichend und bei mehr Freiraum durch die Luft segelnd. Seit ihrem Aufbruch hatte keiner der Drei ein Wort gesagt, denn die Konzentration war bei dieser schnellen Reise durch das dichte Blätterdach stark gefordert. Die junge Frau, der Haimann und der Uchiha versanken in angenehmem Schweigen. Als die Umgebung um sie herum wieder weniger unübersichtlich wurde, fand Seika plötzlich Kisame an ihrer Seite, weil der Platz es erlaubte, dass sie nebeneinander liefen. Er sah sie mit seinem typischen Grinsen neugierig an. „Sag mal, woher wusstest Du eigentlich, welche Route wir nehmen?“, wollte er wissen, und Seika lachte auf, weil sie nicht dachte, dass er so dumm war. „Itachi und ich sind Missing-Nins aus Konohagakure, da ist es doch klar, warum wir nicht Hi no Kuni passieren. Man würde uns sofort erkennen, wenn wir dort anderen Shinobi begegnen, womit wir wohl rechnen müssen. Und das wiederum würde eine Lawine von Aufmerksamkeit und Verfolgern auslösen!“, gab sie zurück. Itachi drehte seinen Kopf leicht zu ihnen nach hinten und sie sah auf seinem Gesicht einen Ausdruck der Zustimmung. Doch nicht nur dieser Ausdruck lag in seinen Zügen. Auch er ließ sich etwas zurückfallen, sodass die drei Akatsuki nun beinahe eine gerade Linie bildeten. „Wir müssen auch in Oto no Kuni sehr aufpassen. Wenn es wahr ist, dass Orochimaru einen Teil des Körpers seines Untergebenen Kabuto übernommen hat, dann wird jeder dort lebende Shinobi den Befehl haben, bei der Sicht eines Akatsuki diesen sofort anzugreifen und alle anderen Ninjas umgehend zu alarmieren. Wir durchqueren Kusa no Kuni und passieren Taki no Kuni ebenfalls. Dann kommen wir in nicht-shinobi Territorium. Dort rasten wir. Danach setzen wir unseren Weg durch Oto no Kuni so schnell wie möglich fort, möglichst ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Verstanden?“, erklärte Itachi und bekam von Seika und Kisame auf seine Frage hin ein Nicken, welches ihr Einverständnis ausdrückte. Damit war alles Wichtige geklärt. Die junge Frau wusste bereits, dass dies der Beginn einer langen Reise in komplettem Schweigen war. ----- Überraschenderweise war die erste Etappe ihres Weges nach Kaminari no Kuni relativ ruhig verlaufen. Alle drei Akatsuki hielten ihr Chakra die ganze Zeit über maskiert, sodass niemand sie entdeckte. Ein paar Mal mussten sie kleinen Gruppen von feindlichen Shinobi ausweichen, einmal kam ihnen auch ein Trupp ANBU in die Quere, was sie ihrem Chakralevel nach spekulierten, aber niemand von ihnen hatte Notiz von den Akatsuki genommen. Sonst hatten die Shinobistaaten keine bösen Überraschungen für sie bereit gehalten, was auch ganz gut war. Es war eine Nacht mit einem halbvollen Mond, sodass es fast ganz dunkel war, als sie endlich auf Itachis Handzeichen hin endlich stehen blieben. Seika hatte natürlich nichts sagen wollen, um die Reise nicht zu behindern, doch sie war sehr nahe an ihrem Kräftelimit. Sie hatte nicht gedacht, dass diese ereignislose Reise, obwohl sie sehr lang war, so viel von ihr abverlangen würde. In Kusa no Kuni hatten sie schnell über offenes flaches Gelände laufen müssen, da es im Land des Grases nur selten lang zusammenhängende Wälder gab und sie deshalb wie auf dem Präsentierteller gestanden waren. Taki no Kuni hatte dann wieder genügend Möglichkeiten für ein weitgehend verborgenes Reisen geboten, doch das Terrain dort war schwierig gewesen, wegen der großen Schluchten, die sich überall durch die Felsen gruben. Als sie das Land der Wasserfälle verlassen hatten, hatte Itachi sie querfeldein durch das neue Gebiet geführt, da sie sich keine Gedanken über feindliche Shinobi machen mussten. Hier hatten sie fast das schnellste Tempo hingelegt, um vor ihrer Pause noch möglichst weit zu kommen. Seika lehnte sich mit der Schulter gegen einen Baum. Ihr Rücken war den Anderen zu gewandt, weil sie selber merkte, wie vollkommen blass sie war und dies nicht unbedingt offen zeigen wollte. Ihre Beine zitterten leicht und ihr Puls flatterte. Sie war so erschöpft, dass es schien, als würde sie bereits schlafen und dies alles wie in einem Traum erleben. Doch ihr Kopf war im Gegensatz zu ihrem Körper noch wach. Tief ein und ausatmend schloss sie ihre Augen, während sie sich langsam den Strohhut vom Kopf zog. Als sie merkte, wie Kisame sich von hinten näherte, seufzte sie abgespannt. „Lass mich, okay? Es tut mir Leid, ich hab mich überanstrengt…“, sagte sie mit schwacher, aber ehrlicher Stimme. Es brachte nichts, wenn sie verleugnete, was man ihr sicher ansah. Außerdem wollte sie Itachis Zorn nicht auf sich ziehen. Sie hörte schon, wie er sagte, dass man keinen Medic-Nin gebrauchen konnte, der selber zu nichts mehr fähig war… Doch nichts dergleichen kam. „Gut, also übernehm' ich die erste Wache. Dann Du, ja?“, meinte der Haimann und wartete ihre Antwort nicht ab, weil er wusste, wie sie ausfallen würde, sondern ging wieder davon, um sich einen bequemen Platz zu suchen, von dem er die Gegend gut überblicken konnte. Sie befanden sich im Randgebiet eines dichten Waldes, ein günstiger Ort für ihre Pause. Seika ließ sich Kisames Worte nicht zweimal sagen. Direkt dort, wo sie gerade stand, war es gut genug für sie, um sofort in einen erschöpften Schlaf zu fallen, nachdem sie sich auf dem Boden zusammen gekauert hatte. Sie wollte nichts essen, oder überhaupt etwas zu sich nehmen, da ihr vor Müdigkeit regelrecht übel war. Das konnte sie auch während ihrer Wache erledigen… Sie spürte nicht die schwarzen Augen auf ihr, die sie beobachteten, während sie einschlief. Hosted by Animexx e.V. 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