Deepest Gold von Bettyna (Who are you, holy flame?) ================================================================================ Kapitel 25: Genuine truth (Part one) ------------------------------------ Spektakulär. Dieses Wort hallte in Seikas Kopf, als sie kaum eine Sekunde nachdem sie die Basis verlassen hatten am Ort ihrer Bestimmung angekommen waren. Das Anwesen des Gastgebers lag am Meer und das Haus war hell beleuchtet. Der Mond war beinahe voll und der Himmel sternenklar. Die Wolken schienen sich für diesen Abend verzogen zu haben. Es war ruhig, nur das Rauschen der Wellen und das Zirpen von Insekten lag in der Luft, aber bereits auch die leise Musik der Party, die aus dem Haus drang, war zu hören, als sie sich dem Haus näherten. Alles wurde in silbernes Licht getaucht und sah filigran und edel aus. Doch nicht nur die Umgebung war atemberaubend, es war auch die Rolle, in die Itachi plötzlich schlüpfte. Der Ort des diesmaligen Geschehens war von außen eine Villa in kunstvollem, antiken Stil, mit hohen Säulen, vielen Simsen, Fenstergiebeln und jeder Menge Stuck, innen war jedoch alles ganz anders eingerichtet, stilvoll und modern, mit glänzenden Oberflächen, bunten Farben, edlen Bodenbelägen, starken Kontrasten und Designermöbeln. Überall gab es etwas Neues zu sehen und zu bestaunen. Diese Party unterschied sich um einiges von der Vorherigen. Letztens war alles sehr elegant und gehoben gewesen, beinahe festlich, die Atmosphäre, die Musik und die Kleidung der Gäste. Heute war alles locker und ausgelassen, und trotzdem noch sehr nobel, eine Feier der Neureichen sozusagen. Die Outfits der Männer waren sportlich und lässig und die Kleider der Frauen waren verspielt und aufreizend. Die Musik war laut, flott und modern und das Durchschnittsalter der Gäste lag um einiges niedriger. Irgendwie begann Seika, sich nicht so ganz wohl zu fühlen, als sie mit Itachi gemeinsam durch den Eingang schritt, an dem sie ihre Einladungen vorgezeigt hatten und sie nun zusammen in die Menge der geladenen Gäste eintauchten. Es lag nicht an ihrem Kleid, an den sofort an ihnen haftenden Blicken oder ihrer Begleitung, nein. Diese offenherzige Stimmung hier, wo sich die meisten gut zu kennen schienen, verlangte auch von ihnen einen freimütigeren Auftritt und die junge Frau wusste nicht, ob sie das risikolos tun und dies alles schauspielern konnte. Sie hatte nun schon seit Ewigkeiten nicht mehr so einer Gesellschaft beigewohnt und wusste nicht, ob sie sich unter all den mehr oder weniger normalen Leuten behaupten könnte. Ihre Stärken lagen in anderen Gebieten als Smalltalk, Klatsch und Tratsch. Doch sie bekam schnell Hilfe. „Masoru-san! Es freut mich, dass Sie gekommen sind – mit ihrer bezaubernden Frau!“, sprach sie ein Mann an, an den sich Seika flüchtig erinnern konnte, weil er damals schon diese markante Brille getragen hatte. Sie sah aus, als hätte er sie einer Dragqueen abgekauft, weil sie in allen Neonfarben gestreift war und die Gläser die Form von stilisierten Flügeln hatten. Er sah ihnen bewundernd entgegen. Seika musste sich anstrengen, gelassen zu bleiben und nicht zusammen zu fahren, als auf einmal eine Hand über ihren Rücken fuhr und erst tief auf ihrer Hüfte liegend zur Ruhe kam. „Uns freut es auch, nicht wahr, Asahi?“, sagte Itachi zu ihr und zog sie näher zu sich hin. Seikas Gedanken standen auf Messers Schneide. Dass er plötzlich so direkt sein musste! Warum hatten sie bloß vorher nicht über ihr gemeinsames Vorgehen diskutiert? Sie hätten dies hier doch auch etwas diskreter durchziehen können! Aber was sollte sie nun tun? Nun, da der Uchiha bereits so freimütig begonnen hatte, musste sie unbedingt mitziehen, sonst würde es doch seltsam aussehen, wenn Beide verschieden handelten. Denn dies würde den Tod bedeuten, den Tod ihrer Willenskraft. Doch es half nichts. Weil Itachi den Anfang gemacht hatte, fiel auch ihr es etwas leichter, in ihre Rolle zu schlüpfen und sie konnte nachgeben, immer noch darauf hoffend, dass das Alles gut ausgehen würde. „Natürlich, Ichigo-kun. Wir freuen uns, hier zu sein“, antwortete sie auf Itachis Frage und nickte leicht lächelnd ihrem Gastgeber zu, während ihre Hand sich auf Itachis Finger legte und diese sanft drückte. „Wenn Sie mir bitte folgen möchten, dann werde ich Sie gleich ein paar Leuten vorstellen“, sagte der Brillenträger und wies den Weg, indem er ihnen voraus ging. Seikas Blick war überall hin gerichtet, um die Umgebung und die offenen Räumlichkeiten zu erkunden. Beinahe alle Außenwände waren verglast, sodass man in den wunderschön gestalteten Garten sehen konnte. So konnten sie schnell fliehen, wenn etwas geschehen sollte… Doch sie beschäftigte sich nicht umsonst so genau mit diesen anderen Dingen. Sie konnte Itachi in diesem Moment einfach nicht ansehen, weil sie nicht wusste, was dann mit ihr geschehen würde. „Meine Herrschaften, ich habe Ihnen von Masoru Ichigo erzählt. Seine Frau Asahi begleitet ihn heute ebenfalls“, sprach der Gastgeber wieder, als sie an ihrem Bestimmungsort, einem leicht separierten, etwas ruhigerem Raum angekommen waren. Ihre Aufmerksamkeit wurde zu den Personen gelenkt, die dort in einer gemütlich wirkenden Sitzecke platz genommen oder sich an einer kleinen Bar eingefunden hatten und ihre Gespräche verstummten, als das wohl heiß erwartete Paar herein kamen. Es waren ausnahmslos gut gekleidete Leute, relativ junge Männer und Frauen für diesen Branchenzweig und sie waren auch ausnahmslos alle gut betucht und von offensichtlich hohem Stand. Als sie vorgestellt wurden, gab es ein kollektives Nicken und ein paar leise Grüße, als Seika und Itachi eintraten und den Gästen ebenfalls wortlos zunickten. „Wir haben einiges von Ihnen gehört“, sagte ein Mann, obwohl Seika nicht wusste, was er denn gehört haben wollte, denn über das Ehepaar Masoru war kein einziges Detail preisgegeben worden, jedenfalls nicht darüber, in welcher Branche sie wirklich arbeiteten. Wahrscheinlich war nur bekannt, dass sich Itachi sehr gut im Waffengeschäft auskannte und ein überzeugender Redner war, weil er sich damals mit diversen Geschäftsmännern ausgetauscht hatte und dass er mit seiner Frau einen wahren Glücksgriff getätigt hatte. Ein Mann hob sein Whiskyglas. „Ein Tost auf Ihre Frau, Masoru-san. Sie sind so schön, wie man es sich erzählt, Asahi-san“, sagte er mit einem leichten Grinsen und in einer anderen Ecke des Zimmers viel das Wort 'sexy', was in der Runde ein verhaltenes, jedoch anzügliches Lachen auslöste. Die junge Frau spürte, wie Itachis Griff sie daraufhin stärker umfasste, doch er sagte nichts. Seikas Lippen verzogen sich zu einem leichten Schmunzeln und sie tat so, als wäre dieser Kommentar nichts Besonderes. „Ich danke Ihnen für das Kompliment, Sir… Setzt Dich nur, Ichigo-kun. Ich hole uns etwas zu trinken“, sagte sie in einem weichen Ton zu Itachi und entwand sich geschickt aus seinem Arm, um die Bar mit langen, langsamen Schritten anzusteuern. Sie spürte plötzlich viele starrende Blicke auf ihrem… Rücken. Ein wenig über sich selber überrascht dachte Seika, dass es ihr doch gar nicht so unangenehm war, wie sie eingangs geglaubt hatte. Die Blicke wirkten eigentlich ziemlich genugtuend, vor allem, da sie wusste, dass Itachis Blick ebenfalls unter ihnen war. „Also, ich muss schon sagen, Sie sind ein echter Glückspilz, bei der scharfen Frau… Au, Schatz, jetzt nimm doch nicht gleich alles persönlich!“, meldete sich ein Anderer zu Wort und bekam die Abrechnung dafür sofort von seiner erbosten Frau in Form eines Schlages gegen die Schulter. Seika musste darüber etwas breiter schmunzeln und nahm die beiden alkoholfreien Drinks vom Barkeeper entgegen, um damit zu Itachi zurückzukehren, der bereits in einem freien Sessel Platz genommen hatte und überraschenderweise sichtlich entspannt wirkte. „Keine Frage, ich bekomme bereits Lust auf mehr, wenn ich sie nur ansehe“, kam es rau und lüstern aus Itachis Mund, sodass in der Gesellschaft schlagartig eine verlegene und mit Eifersucht geschwängerte Stille entstand, in der sich erst ein paar Sekunden später jemand nervös räusperte und gekünstelt aufgelacht wurde. Sein Blick brannte auf Seikas Haut wie Feuer. Selbst sie wäre augenblicklich bis zur tiefsten Schattierung errötet, wenn sie sich nicht in diesem Moment, als Itachis und ihre Augen sich durchdringend trafen, ganz in dieses Spiel hinein versenkt hätte. Sie konnte einfach nicht mehr anders. Jeder sich sträubende Gedanke war wir weggeblasen. Es war ihr pkötzlich wirklich gleichgültig, was geschehen würde, ob sie an Ende gedemütigt liegen gelassen oder mit voller Absicht angenommen werden würde. Sie musste ausnutzen, was es nur zu holen gab. Sie konnte nicht mehr zurücktreten vor ihrem Gewissen, welches ihr nur noch mehr körperliche und emotionale Qualen verursachte. Sogar ihre Angst vor dem Uchiha wurde überboten von dem Drang, sich einfach gehen zu lassen. Ihre Lippen bildeten ein süßes, wissendes Lächeln. „Ichigo-kun, wärest Du so nett und verschiebst das bitte auf später, ja? Du weißt doch, weswegen wir hier sind. Zumoku-san, wenn ich richtig liege?“, sagte sie schmunzelnd zu Itachi und sprach dann einen Mann an, der in einem tiefen weißen Sessel saß. Sie hatte seinen Namen vorhin aufgeschnappt. Der direkte Themenwechsel war wegen der drastischen Umlenkung des Gesprächinhalts viel weniger auffällig, als ein lasches Dahergeschwafel über belanglose Dinge. Der etwas fülligere Mann wandte ihr sofort seine ganze Aufmerksamkeit zu, ganz so, als wäre es eine Beleidigung, wenn er es nicht tun würde. Seika setzte sich unterdessen auf die Armlehne des Sessels, in dem Itachi saß. Sie händigte ihm seinen Drink aus und überschlug ihre Beine, in einer langsamen, aufreizenden Weise, sodass es fast still war, als sie anfing zu reden. „Um direkt mit meiner Frage zu beginnen, denn wir sind nicht nur hier, um höfliche Floskeln auszutauschen. Wir wundern uns nämlich über eine wirklich beachtenswerte Sache: Kaminari no Kuni rüstet auf, oder? Die Firmen schreiben rote Zahlen, aber die Länder stehen doch in stabilen Verhältnissen zueinander, soweit wir richtig darüber unterrichtet sind. Uns würde interessieren, ob das irgendetwas zu bedeuten hat“, fragte sie, mit einem lockeren Ton in der Stimme, den Mann, der plötzlich sehr gerade, jedoch nicht angespannt auf seinem Platz saß. So wusste sie, dass sie mit ihrer Frage ins Schwarze getroffen hatte. „Sie wissen aber sehr genau Bescheid“, entgegnete er nur und wich ihren Worten erst einmal aus. Er wollte Seika wohl testen, wie kompetent sie war, da das Ehepaar Masoru ein Mysterium der Branche war. Die Brünette räkelte sich ein wenig, als Itachis Hand ihren Platz auf ihrem unteren Rücken wieder wie selbstverständlich einnahm, womit er ihr wohl sagen sollte, dass sie sich zusammenreißen und vorsichtig sein musste. Doch Seika hatte alles im Griff. „Wer Einblicke auf die Geschäftsberichte hat, dem dürfte es nicht schwer fallen, diese Zusammenhänge zu erkennen. Ich frage Sie nur deshalb, weil Sie Senator in Kumogakure sind, also müssten Sie doch diesbezüglich Informationen aus erster Hand haben. Außerdem wollen wir mit unseren Geschäften nicht in gefährliche Gefilde abrutschen, weswegen wir versuchen, uns zu informieren. Und dieser Anlass schien uns dafür geeignet“, fuhr sie unberührt mit einem leichten Lächeln auf den Lippen fort, welches ihre gespielte unschuldige Neugier nur noch unterstrich. Der Mann nickte ihr anerkennend zu. „So ist es, das ist natürlich gut nachvollziehbar. Auch haben Sie mit Ihrer Annahme Recht. Die ANBU haben verlauten lassen, dass wir einer immer größeren Bedrohung ausgesetzt sind, deshalb verstärken wir unsere Sicherheitsmaßnahmen. Das stimmt doch, Nobushimi-san, nicht wahr?“, wandte sich der leicht korpulente Mann einem anderen Gast zu, der im Gegensatz zu ihm schlank und kräftig war. So wie sein Blick wachsam und studierend von einem zum anderen wanderte, gab es keinen Zweifel, dass dies ein größeres Kaliber war, obwohl er sein Chakra unter Verschluss hielt. Außerdem war seine Haltung und die gerade Narbe auf seiner Wange ein gutes Indiz, dass es sich um einen kampferprobten Shinobi handelte. Umso verwunderlicher war es, dass er bisher noch keinen Verdacht geschöpft hatte, dass Itachi und Seika nicht das waren, was sie vorgaben, zu sein. „Ganz genau. Es gibt gewisse Anzeichen, dass wir kurz vor einer Invasion von… Akatsuki stehen“, sagte er nach kurzem Zögern, als ob er sich nicht sicher wäre, ob er diese brisante Nachricht einfach so aussprechen durfte. Itachis Finger verkrampften sich leicht, doch unmerklich für alle Anderen an Seikas Rücken. In der Runde brach ein aufgeregtes Murmeln aus, als dieses prekäre Detail bekannt wurde. „Wie können Sie Sich da so sicher sein?“, fragte Itachi kühl, aber definitiv interessiert, nachdem er einen Schluck von seinem Drink genommen hatte und mischte sich dadurch in das Gespräch ein. Die Eiswürfel darin klirrten gegen das Glas und dieses Geräusch klang in der relativen Stille sehr laut. „Ich kann Ihnen natürlich meine Quellen nicht verraten, doch unsere Informanten sind sehr verlässlich. Es gab wiederholt Anschläge auf abgelegene Dörfer. Es wurde zwar nie etwas entwendet, aber wir gehen davon aus, dass es... Probeangriffe waren, um die militärische Stärke und das Handelsvermögen der ANBU zu testen“, antwortete der Shinobi von den Elite-Einheiten mit ebenso kalter Stimme, jedoch, dass es bei ihm alles andere als respekteinflößend klang, sondern verschwörerisch und nach Aufmerksamkeit heischend. Hierzu gab es nichts zu kommentieren, die Anwesenden, die alle etwas mit Politik, der Waffenbranche oder der Shinobiwelt zu tun hatten - nun ja, außer vielleicht die meisten der Frauen hier - ließen sich die Worte nur bedächtig und eventuall besorgt durch den Kopf gehen. Als eine unscheinbare Person in der Kleidung eines Bediensteten auftauchte, stand der Gastgeber auf. „Lassen sie uns diese ernsten Themen für ein paar Minuten vergessen. Später bleibt noch genügend Zeit, um dieses Gespräch weiter zu führen und sich auszutauschen. Das Essen steht nun bereit!“, sagte er und blickte einladend in die Runde. Es war wirklich sehr offensichtlich, dass die Gäste solche Gespräche eher meiden und an diesem Abend lieber unbeschwert feiern wollten, als über das Geschäft zu reden, weil fast alle auffällig schnell aufstanden und zum Essen davon strebten. Als Einzigste blieben Seika und Itachi zurück, doch keiner forderte sie auf, mitzukommen. „Eine Akatsukiinvasion? Ihnen fällt wohl kein alberneres Ammenmärchen ein, um an mehr Subventionen und Zuschüsse zu kommen…“, meinte Seika verächtlich, während sie den anderen Gästen nachblickte. „Die ANBU waren schon immer korrupt…“, entgegnete Itachi ihr und in seiner Stimme war ebenfalls eine leichte Spur von Hohn zu erkennen. Sie blickte zu ihm herab und war wirklich erstaunt, wie der Schwarzhaarige sich verändern konnte, wenn er musste. Er bemerkte ihren Blick und sah wiederum zu ihr auf. „Du bist gut informiert“, fuhr er fort. Seika musste über seine Worte leise lachen. War das eine Art Anerkennung? „Das sollte man immer sein, so unbedeutend die Mission auch klingen mag. Ich muss meine Rolle doch glaubwürdig spielen“, antwortete sie darauf und sah, wie Itachi tatsächlich kaum sichtbar schmunzelte. Als sie plötzlich merkte, dass seine Hand auf ihrem Rücken leicht über den Stoff hin und her strich, atmete sie tief ein. Es schien, als hätte auch er eine seiner Grenzen überschritten… „Wir sollten uns vorerst trennen. Hör Dir den Tratsch der Frauen an, vielleicht verraten sie etwas von den Geschäften ihrer Männer. Bis später“, sagte der Uchiha und erhob sich. Seine Hand glitt nur langsam von ihrem Rücken, bevor er davon ging. Seika wurde immer erstaunter. Die Art, wie er sagte, dass sie getrennt weiter Informationen sammeln sollten, klang eher so, als wollte er etwas anderem aus dem Weg gehen… Doch das 'Bis später' sprach eindeutig eine andere Sprache… Deshalb machte sich auch Seika alleine zu dem reichhaltigen Buffet auf und hatte bald ein paar schmackhafte Häppchen auf ihrem Teller, als sie sich absichtlich zu einer Gruppe von Frauen gesellte, die nur etwas älter als sie waren und nicht ganz so steif und eitel aussahen, um ein wenig mit ihnen zu plaudern. Sie waren auch alle sehr freizügig gekleidet, doch keines der Kleider kam in Sachen Stoffmangel an das von Seika heran. Als sie sich näherte, wurden die Damen sofort auf sie aufmerksam. „Hallo Asahi-san. Sie entfachen ja genau so viel Gesprächsstoff, wie letztes Mal“, meinte eine von ihnen und grinste Seika bedeutungsschwanger an. Es war klar, auf was sie sich natürlich wieder bezog: Ihr Kleid, ihre ganze Erscheinung und natürlich ihr Begleiter. Die angebliche Masoru Asahi schüttelte lachend den Kopf und ihr Haar flog hin und her über ihr Gesicht. „Ist das so? Tja, dann muss ich wenigstens nicht wegen meinem Mann eifersüchtig sein“, antwortete sie und die Frauen kicherten. Es war wahr, denn Seika konnte sich nicht vorstellen, dass es hier irgendwelche Frauen gab, die es sich trauen würden, mit Itachi anzubandeln, was wohl an seiner Aura lag. Doch auf diesen Gedanken hin musste auch Seika stocken. Wie kam es dann, dass sie sich plötzlich so weit vor wagte, obwohl sie doch diese Furcht vor dem Uchiha verspürte? Nun ja, sie hätte es sich auch nicht getraut, bevor 'es' auf der letzten Party passiert war. Doch die Gelegenheiten danach waren einfach immer anders gewesen. Irgendetwas verband sie mit dem Uchiha, was nicht zwangsläufig etwas tiefsinniges sein musste… „Sagen Sie, wo haben Sie denn eigentlich Ihre anderen beiden Begleiter gelassen, den hübschen Blonden und den süßen Schwarzhaarigen mit der Augenklappe?“, fragte eine Andere neugierig. Seika war nicht wirklich überrascht diese Frage zu hören. Trotzdem brauchte sie eine gute Antwort darauf. „Oh, die Beiden meinen Sie. Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Andere geschäftliche Termine, oder weiß der Kuckuck“, meinte Seika beiläufig nach einer rhetorischen Pause, als wäre es nicht von ihrem Interesse. Als sie diesmal doch ein paar eifersüchtige Blicke erreichten, musste sie Acht geben, nicht los zu lachen. Sie hatte geklungen, als hätte sie erst nachdenken müssen, wer sie denn damals eigentlich begleitet hatte und dies kam so rüber, als wechselten ihre Begleiter so oft, dass sie sich an den Einen oder Anderen gar nicht mehr erinnern konnte… „Ach ja, ich habe gehört, die Frau des Kurators soll ihrem Mann bei seinem letzten Vertragsabschluss hintergründig mit dem Vertragspartner um einiges mehr nachgeholfen haben, als dieser eigentlich ahnt… Wenn Sie verstehen, was ich meine…“, ließ Seika nebenbei fallen, während die anderen Frauen noch überlegten, ob sie die Brünette nun doch lieber meiden sollten oder nicht. Doch aufgrund ihres neuen Satzes horchten sie auf. „Nein, nicht möglich! Sie glauben wirklich… Das ist ja skandalös!“, sagte eine der Damen mit großen Augen. Der Köder wurde sofort geschluckt. „Dass die Politik so herunter gekommen ist! Die ganzen Dinge, die in diesem Land vor sich gehen, sind mir sowieso sehr suspekt!“, entgegnete eine weitere mit leiser Stimme. Seika zuckte mit den Schultern. Innerlich musste sie wiederum lachen. Ein Gerücht war gestreut und jede der Frauen setzte sofort darauf an. Es musste nur anstößig genug sein und niemanden interessierten mehr solche Dinge wie der Name des Kurators und der Vertrag. Was nicht heißen musste, dass dies wirklich so von statten gegangen war. In Wahrheit hatte sich Seika das alles nur schnell ausgedacht und sich damit beholfen, dass die Frauen auch ihre Eifersucht vergaßen. Trotzdem horchte sie auf, als der zweite Satz fiel, der einiges an Unzufriedenheit ausdrückte. „Ja, du hast vollkommen Recht. All die Versprechen und großen Reden dieser Wichtigtuer sind vollkommen für die Tonne! Aber habt ihr schon gewusst, dass die Ausgangssperre bald wieder aufgehoben wird?“, erzählte eine blonde Frau und wechselte damit das Thema in eine andere Richtung. Seika blickte sie Stirnrunzelnd an. „Ausgangssperre?“, fragte sie nach. Davon hatte sie zuvor noch nichts gehört. „Ja, in Kumogakure darf man nach Sonnenuntergang nicht mehr aus dem Haus. Der Raikage befürchtete, dass wir angegriffen werden“, wurde Seika schnell von einer besorgt wirkenden Dame aufgeklärt. „Aha, und was macht diesen Beschluss nun wieder rückgängig?“, hackte die Brünette leicht beunruhigt nach. Seika war sich plötzlich sehr sicher, dass sie da einen ziemlich großen Fisch an der Angel hatte. „Nun ja, also angeblich sind spezielle Truppen von ANBU mit einer speziellen Waffe im Land unterwegs, die die Bedrohung noch abwenden kann“, antwortete die Blonde und machte eine Geste, dass sie nichts Genaueres wusste. „Also ich habe von der Frau eines ranghohen Jounins gehört, dass es dabei um diese Akatsuki geht!“, warf eine Rothaarige ein. Da war es! Pain Informationen waren also wahr und dieses Jutsu existierte wirklich! Dies war wirklich eine Bedrohung für die Akatsuki, denn wenn die Basis in Kaminari no Kuni enttarnt werden würde, würde das den gegnerischen Truppen viele Vorteile bringen… Daneben war es geradezu lächerlich zu hören, dass der Raikage alle Einwohner von Kusagakure abends in ihre Häuser sperrte. War er so dumm und glaubte, die Akatsuki würden nur in der Nacht angreifen? Sie hatten bessere Methoden und konnten angreifen, wann sie wollten, ohne sich verstecken zu müssen. Doch überhaupt, warum sollten sie schon Kumogakure angreifen? Das war alles schwachsinnig. Aber Seika nickte nur bedächtig auf diese Worte hin und der leicht besorgte Ausdruck, der sich daraufhin auf ihrem Gesicht bildete, galt ausschließlich Kisame, der ganz alleine in der Basis war, während draußen ANBU auf der Suche nach ihnen waren… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)