Deepest Gold von Bettyna (Who are you, holy flame?) ================================================================================ Kapitel 26: Genuine truth (Part two) ------------------------------------ Der Rest des aufgeregten Geredes der Frauen, bei denen Seika sich befand, bestand nur aus Klatsch und Lästereien über diese oder jene Person, vergangene Partys und irgendwelche anderen Ereignisse der höher gestellten Gesellschaft von Kaminari no Kuni, was die Brünette irgendwann nicht mehr interessierte und weshalb sie sich deswegen von der kleinen Gruppe verabschiedete, um ein wenig durch das Anwesen zu schlendern und sich woanders nach brauchbaren Informationen umzuhören. Diese Veranstaltung, die noch ein wenig formell begonnen hatte, verwandelte sich langsam in eine sehr ausgelassene Feier. Die Leute waren von dem in Massen ausgeschenktem Alkohol bereits viel stärker angeheitert und die Musik wurde immer lauter, sodass die gelockerten Gliedmaßen sich zu dem Rhythmus zu bewegen begannen und beinahe die ganze Gesellschaft sich in dem großen Saal versammelt hatte, um sich zu den anregenden Melodien auszulassen. Auch Seika zog es nach einiger Zeit zu der recht gefüllten Tanzfläche, denn überall wo sie hin ging wurde eigentlich nur über dasselbe belanglose Zeug geredet und sie glaubte nicht, dass sie in diesen Kreisen noch mehr brauchbare Dinge erfahren würde. Aber die Musik zog die junge Frau plötzlich wie magisch an. Sie hatte das letzte Mal, bei ihrer ersten Mission als Mitglied der Akatsuki, mit Tobi getanzt. Das war wirklich sehr witzig gewesen, weil der Einäugige sich als einfallsreicher, wenn auch nicht perfekter Tänzer herausgestellt hatte und sie bei dem Paartanz die ganze Zeit herum gewirbelt hatte. Doch die Musik hier hatte eine ganz andere Qualität. Der Bass dröhnte tief und regte ihren Körper an, sich wie von alleine zu bewegen. Sie war sich der Blicke durchaus bewusst, als sie in das Lichtermeer der Tanzfläche tauchte und sich unter die anderen Gäste mischte und in einer fließenden, sensitiven Art zu tanzen begann, die jede Absicht der Lieder auszudrücken schien, doch es war ihr in diesem Moment egal, wie sie angesehen wurde, denn die Musik zog sie hinein in eine kleine eigene Welt, in der es nur sie selbst gab. Mit geschlossenen Augen wog sie hin und her und senkte sich mit gebeugten Knien auf und ab, wie von den Wellen des Schalls getragen, ließ ihre Hüften und ihren Oberkörper anmutig kreisen, ließ ihre Arme Figuren formen und ihre Beine dazu passende Schrittfolgen ausführen, während sie sich immer wieder langsam mit kreisendem Becken um ihre eigene Achse drehte. Die Perfektion ihres Körpers übertrug sich auch auf die Perfektion ihrer Bewegungen. Sie schwang ihren Kopf herum, sodass ihre Haare ihr nur so um den Kopf wirbelten, während ihr Körper in dem bunten blitzenden Licht der Partylichter geschmeidig verführerische Silhouetten bildete und sie ihr neu gewonnenes Körpergefühl ausdrückte, indem ihre Hände ein Eigenleben entwickelten und selber über ihre Seiten und durch ihr Haar strichen. Sie vergaß die Umgebung um sich herum, während sie mehr und mehr exzessiv zu tanzen begann und dabei jeden anderen in den Schatten stellte. Ihre Bewegungen waren nie hastig oder hart, sie waren weich und ausdrucksstark und nur manchmal stieß sie ihre Hüfte oder ihren Oberkörper hervor und warf ihren Kopf nach hinten, wenn es zu der Musik passte und sie etwas bestimmtes damit ausdrücken wollte. Als sich die simplen Texte der sinnlichen Lieder immer öfter wiederholten, fand Seika sogar gefallen daran, die Worte lautlos mit zu singen, denn sie fühlte sich so gut und so unnahbar und schön, während ihr Körper im Einklang mit der Musik Bewegungen vollführte, die sinnlich und provokativ zugleich waren. Als es sie plötzlich prickelnd durchfuhr, als wolle man sie in ein Genjutsu ziehen, öffnete sie schlagartig ihre Augen, sah über ihre nackte Schulter und fing den direkten und durchbohrenden Blick von Itachi ein, der sie von weiter weg beobachtete. Viele andere Augenpaare blickten sie ebenfalls durchaus anzüglich an, doch nur der intensive lüsterne Blick aus Itachis schwarzen Augen ließ sie tief erschaudern und ihre Knie weich werden. Das war nicht mehr nur eine Rolle, die er spielte, oder? Sie war zu begierig, die Wahrheit darüber zu erfahren. Seika löste sich deshalb aus der tanzenden Menge und ging auf den Schwarzhaarigen zu, der auf einer Chaiselongue, die an einer der verglasten Wände stand, Platz genommen hatte. Seikas Augen waren nur halb geöffnet, sodass sie sich wunderte, ob sie richtig gesehen hatte, als er mit einer Hand neben sich wies und ihr somit bedeutete, sich neben ihn zu setzen. Seika kam dem gerne nach, denn einerseits war ihr ziemlich warm und ihre Füße müde von dem ausgelassenen Tanz, andererseits wusste sie nicht, wie lange sie noch würde stehen können, wenn Itachi sie weiter so durchdringend ansah. Auch war sie nicht sicher, ob die Hitze nicht von seinen Blicken her kam. „Du begibst Dich in gefährliche Gefilde…“, sagte er leise, sodass seine Stimme gerade noch über die Musik in ihr Ohr getragen wurde, obwohl sie sehr nahe bei ihm saß und er sich etwas zu ihr gebeugt hatte. Es interessierte den Uchiha im Moment nicht, ob sie etwas Brauchbares an Informationen herausgefunden hatte, weswegen sie ja eigentlich hier waren, auch dachte die junge Frau im Moment nicht daran, ihm das Gehörte zu berichten. Er hatte sie beim Tanzen gesehen und ihr reizvoller und durchaus erotischer Anblick hatte deutliche Auswirkungen auf ihn gehabt. Ihm war egal, ob sie es mit Absicht getan hatte, oder ob sie völlig Ahnungslos über seine Blicke gewesen war. Er wandte sich ihr nun zu und in seinen Augen lag ein offensichtlicher Ausdruck: Begehren. Und es passierte nur langsam, doch für Seika war es ein einziger Moment von heftiger Ekstase, sodass sie beinahe ungehalten aufseufzte. Seine rechte Hand legte sich behutsam, doch ganz beabsichtigt auf ihr Knie, doch seine Fingerspitzen fuhren immer höher und wanderten auf die Innenseite ihres Oberschenkels, was Seika scharf einatmen ließ. Seine andere Hand glitt an ihren Nacken und seine Finger verhakten sich sachte in ihren Haaren. Er zog leicht an ihnen, sodass Seikas Kopf nach hinten kippte und ihre Lippen sich leicht öffneten. Ihr Puls ging mittlerweile so schnell, dass ihr ihr erhitztes Blut in den Ohren rauschte. Ihre Augen blickten gebannt in Itachis schwarze Tiefen. Er meine es ernst und tat es bewusst, das konnte sie sehen. Diese überraschende Erkenntnis jagte einen erregten Schauer durch ihren ganzen Körper und ließ sie regelrecht erzittern. „Dies ist Deine Schuld… aber es ist mir egal“, sagte er rau, bevor er seine Lippen begierig auf ihre drückte. Es war, als entflammte sich ihr ganzer Körper innerhalb nur einer Sekunde, so intensiv durchlief sie ein Schauer, ausgelöst durch Itachis Kuss. Oh, wie Seika dieses Gefühl vermisst hatte! Wenn sie sich hätte erinnern können, damals nach ihrem Trainingskampf, wie es sich angefühlt hatte, dann hätte sie nicht mal die Anwesenheit der anderen Akatsuki berücksichtigt, als Itachi ihr so nahe gewesen war. Allein die Erinnerung machte alle unsicheren Gedanken zunichte. Denn sie war im Jetzt und was in diesem Moment geschah, dieser hungrige Kuss von Itachi und seine Worte, dies war mehr, als sie sich je ausmalen würde. Schnell fanden auch ihre Hände den Weg an seine Brust und in sein Haar und sie klammerte und drückte sich an ihn als wäre er ihre Rettung in höchster Bedrängnis. Als sie ihre Lippen weiter für ihn öffnete, spürte sie augenblicklich, wie seine Zunge Besitz ergreifend über ihre glitt. Seine Hände fassten stärker nach ihr und bald saß sie ganz auf seinem Schoß, versunken in einem heißen Kuss und in hingebungsvollen Gedanken, sodass ihr Herz klopfte, als würde es ihr gleich aus der Brust springen, während sie ihre Hände über seine kräftigen Schultern streichen ließ. Was würden nur die Leute zu diesem stürmischen Zusammentreffen sagen? Es sah aus, als hätte sich das Ehepaar Masoru für Wochen nicht gesehen, so leidenschaftlich waren sie sich zugetan. Doch hatte Masoru-san nicht vorhin so etwas in dies Richtung fallen gelassen? Apropos, die Menschen um sie herum störten das Paar in diesem Moment kaum, obwohl ihr Starren offensichtlich war. So vieles war dieses Mal anders. Damals hatten sie keine Zeit verloren und waren sofort zu Sache gekommen. Jetzt aber war es die Nähe des Anderen, die sie suchten. Itachi wollte es nicht zugeben, doch so war es. Seine Hand fuhr durch ihr Haar und erreichte die Rose. Er hatte ihr diese Blume geschenkt, dafür, dass sie seine Augen geheilt und ihn von jeglichen quälenden Schmerzen befreit hatte. Doch hatte er ihr die Rose nicht auch geschenkt, um sie einmal so sehen zu können, in vollkommener Schönheit und Grazie, mit der Rose im Haar, seiner Rose? Er hatte gedacht, dass sein damaliges restliches Sehvermögen gar nicht so schlecht gewesen war, doch nachdem Seika ihr Werk vollbracht hatte, hatte er erst alles wirklich sehen können und bemerkt, wie schön sie wirklich war. Ihr erstes Mal war in Verschwommenheit geschehen, in Verschwommenheit seiner Augen und in Verschwommenheit der Gefühle. Doch Beides war nun vollkommen klar. Er wollte sie, so sehr, dass sein Verlangen fast körperlich wehtat. Seika merkte dies. Sie merkte, wie anders Itachi sich im Gegensatz zu damals verhielt. Er küsste sie nicht, weil er es musste, sondern weil er es wollte. Und es jagte ihr einen Schauer nach dem anderen den Rücken hinab, während sie sich ihm hingab und in seinen hitzigen Küssen verging. Ihre Hingabe war bedingungslos, das Einzige was sie wollte war, dass er sie nie wieder losließ. Doch als ihre Lippen sich lösten, weil jeder von ihnen nach Luft schnappen musste, war es das aufwühlendste, dem Schwarzhaarigen in die Augen zu sehen. Zuerst hatte sie Furcht davor verspürt, das zu sehen, was sein Ausdruck damals übermittelt hatte: Zorn und Selbstverachtung. Doch diesmal war nichts dergleichen darin zu entdecken, es existierten nur Begehren und Wohlgefallen in ihnen. Es glich beinahe tiefer Faszination, mit der Seika sein Gesicht berührte und seine Wange hinab fuhr. Sie befürchtete, dass sie jeden Moment aus diesem wunderbaren Traum aufwachen würde. Doch die Szene veränderte sich nicht. Itachi lehnte sich ein weiteres Mal vor und beschlagnahmte ihre Lippen mit seinem Mund. „Itachi…“, wisperte Seika bebend und hörte ein tiefes, wohliges Grollen aus seiner Kehle kommen. Das und seine Hände auf ihrer Haut waren zu viel. Sie kippte ihren Kopf zur Seite und erwiderte seinen Kuss mit unglaublichem Feuer. Dieser Mann brachte sie um ihren rationalen Verstand. Er war so widersprüchlich, so geheimnisvoll, so gefährlich… Und doch fühlte sie sich so zu ihm hingezogen, dass ihre Willenskraft total versagte. Das Gefühl seines seidigen Haares in ihren Händen und die Sensation seiner weichen Lippen auf ihren war so unbeschreiblich gut… Da lösten sie sich abermals schwer atmend voneinander und konnten den Blick nicht von dem Anderen nehmen. Er nicht von Seikas vom küssen leicht geschwollenen Lippen, ihrem durchwühlten Haar, ihren ausdrucksstarken Augen und ihrem warmen Blick. Sie nicht von Itachis leicht geöffnetem Mund, seinem langen seidigen Haar, den schwarzen Tiefen seiner Augen und dem von Lust verschleierte Blick. In den letzten Minuten hatte keiner von ihnen mehr nur die Rolle eines attraktiven Ehepaars gespielt. Er war nur Itachi, sie war nur Seika, er wollte genau diese Frau, sie wollte genau diesen Mann. Und er machte auch keine Anstalten, sie sitzen zu lassen… „Ach, hier sind Sie, Masoru-san!“, riss eine Stimme sie plötzlich aus ihrer intimen Zusammenkunft. Es war ihr Gastgeber mit der schrägen Brille, der plötzlich aus der Menge aufgetaucht war. Als Itachi sich von Seika abwandte, sie jedoch nicht aus seinem starken Griff entließ, da war sein Blick alles andere als angenehm. „Was ist?“, fragte er mit einem ungeduldigen, schroffen Ton. Der Mann zögerte etwas, dann setzte er ein nervöses Lächeln auf und nestelte an seinem Ärmel. Er merkte wohl gerade, dass es keine so gute Idee gewesen war, das Ehepaar Masoru bei seinen intensiven… Aktivitäten zu stören. Aber jetzt war es geschehen und er musste weiter reden, um nicht ganz dumm da zu stehen. „Nun ja… Einige wichtige Männer haben sich zusammengesetzt und man hat erneut nach Ihrer Gesellschaft gefragt. Aber so wichtig ist es auch wieder nicht…“, versuchte er, sich unauffällig aus der Affäre zu ziehen, was ihm nicht unbedingt gut gelang. Seikas Inneres protestierte. Wie konnte dieser Mann nur auf einmal auftauchen und alles zunichte machen? Itachis Laune war merklich gesunken. „Nein, ich komme schon“, antwortete er trotzdem, obwohl er nicht besonders interessiert klang. So sehr Seika ihn plötzlich festhalten wollte, sie musste sich zusammenreißen und dufte nicht so emotional schwach sein. Seika atmete tief durch und rutschte langsam von Itachis Schoß herunter, damit er gehen konnte. Er fuhr sich mit einer Hand sinnlich durch sein Haar und der Anblick versetzte Seika einen Stich in ihr Herz. Wie gut dieser Mann aussah, sodass es verboten gehörte… Er schien ihren Blick zu spüren und drehte sich noch einmal zu ihr zurück. Seine Finger griffen nach ihrem Kinn und er hob so ihren Kopf an, damit sie ihm in die Augen sah. „Warte auf mich“, sagte er flüsternd und beugte sich herab, um mit ihr einen weiteren kurzen, aber zehrenden Kuss auszutauschen. Seine Worte, die so ehrlich klangen, und seine Tat ließen Seikas ganzen Unmut vergehen und schmolzen ihre Knie zu heißem Wachs. Sie nickte ihm zu, weil sie kein Wort heraus brachte und sah ihm nach, während er ihrem Gastgeber folgte, bis er in der Menschenmenge verschwand. Seika atmete tief ein und aus und die Luft entwich ihren Lungen mit einem tiefen Seufzer. Mit ihrer Hand berührte sie ihre Lippen, die immer noch von ihren Küssen brannten. Sie war sich klar, dass es nötig war, dass Itachi der Gesprächsrunde beiwohnte. Wenn es wichtige Leute waren, mit denen er reden konnte, dann war das Herankommen an mehr Informationen auch viel leichter. Dies war ja auch der eigentliche Grund, weswegen sie auf diese Party gekommen waren, oder? Nein, nicht nur das. Seika ahnte, dass es auch noch einen anderen Hintergrund gab. Weil Itachi ihr gesagt hatte, sie solle warten, sah sie einfach den Leuten zu, wie sie tanzten, wie sie plauderten oder auch nur einfach herum standen, außerdem wusste sie sonst nicht, wo sie hingehen sollte und auch ihre Muse für ein Gespräch war kaum mehr existent. Nun traute sich wirklich niemand mehr, mit ihr zu reden. Ein leicht verwegenes Schmunzeln erschien auf Seika Lippen, als sie daran dachte, dass wohl fast jeder ihr kleines Intermezzo beobachtet hatte. Und jeder, der es verpasst hatte, war sicher schon längst von einem anderen darüber informiert worden. Irgendwann beschloss die Brünette, doch noch ein wenig herum zu wandern, um nicht ganz untätig herum zu sitzen und durchstreifte die verschiedenen Räume des Anwesens, wo gegessen, geflirtet, getratscht und gelacht wurde. Überall herrschte das gleiche Bild. Die Gäste waren heiter und hatten sich viel zu erzählen, einige hatten sogar bereits ihr Limit des Alkoholkonsums erreicht und schliefen ihren Rausch in einer Ecke aus. Manche begannen bereits wild miteinander anzubandeln, ganz nach dem Vorbild von Seika und Itachi, manchmal auch auf sehr obszöne Weise… Das Niveau der Party fiel rapide von einem stilvollen Zusammentreffen zu einer recht niederen und feuchtfröhlichen Vergnügungsveranstaltung herab, was Seika manchmal ein knappes Kopfschütteln abrang. Wie konnten sich diese Leute, die meist in der Öffentlichkeit standen, so herablassen? Und so landete Seika, schließlich nach all den verrückten Dingen, die sie gesehen hatte, alleine an der Bar an der Tanzfläche, was an sich ein taktisch guter Platz war, wie sich schnell herausstellte. Von dem hohen Barhocker aus hatte Seika einen guten Blick über den Saal und die Menschen und dazu konnte sie die Gespräche mit anhören, die bei dem einen oder anderen Cocktail in Schwung kamen. Seika begnügte sich mit einem Glas Rotwein, welches ihr wohl kaum schaden würde, denn es war das einzige alkoholische Getränk, das sie an diesem Abend zu sich nahm. Ein paar Sachen, die sie auf diese Weise erfuhr, waren recht interessant, auch wenn sie nicht für Akatsuki interne Zwecke zu verwenden waren. Zum Beispiel wie die anfängliche, durchaus angemessene Sympathie für das Ehepaar Masoru den Bach runter ging. War die Eifersucht der Menschen so schnell herauf zu beschwören? Viele der Leute waren vom Alkohol schon so benebelt, dass sie gar nicht merkten, dass Seika nicht weit entfernt saß und alles mithören konnte, was da über sie gelästert wurde. Außerdem schien bald die ganze Gesellschaft auch über die Unzüchtigkeiten, die sonst so stattfanden, Bescheid zu wissen. Seika wollte nicht wissen, welche Welle von Skandalen das am nächsten Tag nur auslösen würde. Doch was war das eigentlich wirklich, was sich da zwischen Itachi und ihr entwickelte? Diese Frage stellte sie sich unwillkürlich in Gedanken. Jedenfalls wollte Seika nicht darüber nachdenken, weil sie wusste, dass sie ihr Gewissen sicher wieder durcheinander bringen würde. Und das sollte es nicht, weil sich die junge Frau geschworen hatte, diesen Abend, egal was danach kam, voll und ganz auszuleben. Da tauchte der begrübelte Uchiha lautlos hinter Seika auf, was bei der lauten Musik keine Schwierigkeit war. Doch Seika fühlte ihn kommen und drehte sich auf ihrem Stuhl zu ihm, um ihm entgegen zu blicken. Selbst seine herankommende Nähe ließ die Brünette leicht erschaudern. Ihre Augen suchten erwartend die seinen und sie fanden sich auch schnell. Da stand er vor ihr und sein Ausdruck war wieder undurchschaubar, wie auch sonst. Er brachte den leichten Geruch von Zigarrenrauch mit sich. „Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun“, sagte er einfach und reichte der Brünetten auffordernd seine Hand. Behutsam ließ Seika ihre Finger mit seinen verschränken und sich von ihrem Sitz herunter helfen. Sie hatte keine Einwände, dass sie nun schon gingen, da es für sie schon länger keine wirkliche Beschäftigung mehr gegeben hatte, außer dem Lauschen der anzüglichen Geschichten. „Sie verlassen uns schon? Danke, Ihr Kommen hat uns sehr beehrt“, rief ihnen ihr ebenfalls schon ziemlich berauschter Gastgeber aus reiner Höflichkeit von Weitem zu, als sie gemeinsam die Eingangstür ansteuerten. Er machte sich nicht die Mühe, sie aufzuhalten, auch sah sie sonst keiner der Gäste direkt an, als sie die Party verließen, doch waren recht viele heimliche Blicke auf ihre Rücken gerichtet, als sie gingen, das wohl meist besprochene Paar des Abends… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)