Deepest Gold von Bettyna (Who are you, holy flame?) ================================================================================ Kapitel 32: Unexpected encounter -------------------------------- Früh am nächsten Tag brachen die Akatsuki dann zu ihrer Mission auf. Jeder war zeitig schlafen gegangen, vorsichtshalber, denn keiner wusste, was sie auf der Mission erwarten würde. Seika war müde ins Bett gefallen, zusammen mit dem Schwur, nie wieder mit Itachi Genjutsu zu trainieren. Nicht, weil er als Mentor so schlimm war, nein, einfach nur, weil diese Kunst das Fassungsvermögen der jungen Frau überstieg. Jedenfalls war der Uchiha ein nicht allzu guter Erklärer, was auch nicht besonders verwunderlich war. Er tat das, was er konnte, instinktiv und sah es für sich selber als selbstverständlich an. Deshalb konnte er die Technik des Genjutsu, vor allem, weil er wegen dem Sharingan mit noch besseren Fähigkeiten gesegnet war, nicht allzu gut vermitteln. Doch Seika nahm es einfach so hin. Es war nun mal eine Tatsache, dass sie keine Begabung zum Schaffen von Illusionen hatte. Dafür waren ihre anderen Fähigkeiten besonders gut ausgeprägt und damit konnte sie sich alle Mal verteidigen. Außerdem würde sie sich sicherlich auch nicht leicht tun, jemandem zu erklären, wie ihre Techniken funktionierten. Die Stimmung zwischen den Akatsuki war gedrückt, zumindest zwischen einigen Mitgliedern, als sie sich auf den Weg machten und die Basis verließen. Seika hatte beschlossen, Deidara einfach zu ignorieren, weil sie wirklich keine Lust auf einen Streit mit ihm hatte, obwohl er sie und Itachi immer wieder verärgert anfunkelte. Ihr Blick fiel stattdessen auf Furiko, die neben dem Blonden her rannte. Sie hatte an diesem Morgen noch kein einziges Wort gesprochen, was nicht so ganz verwunderlich war, weil sie wohl doch eher eine verschlossene Person war. Viel hatten sie noch nicht über sie herausgefunden, nur das, was Tobi für sie erzählt hatte, war bekannt. Welche Fähigkeiten sie jedoch besaß, blieb weiterhin ein Geheimnis. Die Blonde war erst vier Tage bei ihnen, doch schon bekam sie ihre erste Mission und diese mutete auch nicht besonders einfach an. Seika erinnerte sich an ihre erste, schicksalhafte Aufgabe, die sie zuerst vehement nicht hatte ausführen wollen, doch nur dadurch war sie Itachi so nahe gekommen, wenn auch zuerst unfreiwillig. Dadurch sah Seika die Dinge ganz anders. Man sollte sich dem Schicksal eben fügen und Furiko sollte so schnell wie möglich Akatsukis Strukturen und Mitglieder kennen lernen, denn dann würde es für sie umso leichter sein, sich zurecht zu finden. Ihre Reise führte anfangs nur ein kurzes Stück durch Ame no Kuni, dann passierten sie bereits die anliegende Grenze von Kaze no Kuni. Das Grenzland war trocken und unbewohnt, auch gab es keine Wachen. Die Vegetation war eine Mischung aus Steppe und Wüste, welches Seika an die Gegend erinnerte, die sie bereist hatte, um die alte Frau wegen der Schriftrolle aufzusuchen, doch hier sah die Erosion ganz natürlich aus, im Gegensatz zu dem von Pain zerstörten Fleckchen Erde. Die Karten, die Pain ihnen hinterlassen hatte, hatten die genaue Position der drei Tempel angezeigt. Sie waren nicht allzu weit von einander entfernt, sodass die sechs Akatsuki den größten Teil des Weges zusammen absolvieren konnten. Kaze no Kuni stellte sich bald als wirklich heißes Land heraus. Doch es kam natürlich nicht in Frage, dass sie ihre Mäntel abnahmen. Das einzige Gute waren ihre Strohhüte, die sie von der herunter scheinenden Sonne schützten. Auch der ihnen entgegenkommende trockene Wind schaffte ihnen nur wenig Abkühlung. Den größten Teil der Strecke liefen sie in zügigem Tempo über den sandigen, von Hügeln und Dünen durchzogenen Boden, da nirgendwo ein Baum wuchs. Die Gegend und das Klima waren aber auch wirklich Lebensfeindlich für jede Vegetation. Deshalb stießen sie unterwegs auch auf keine Dörfer und nicht mal auf einzelne Häuser. Alle Bewohner von Kaze no Kuni hatten sich wahrscheinlich in Sunagakure gesammelt. Genauso waren bisher keine Shinobi weit und breit zu erspähen, vorausgesetzt, sie unterdrückten ihr Chakra nicht. Und genau das war das Stichwort. „Vor uns, da ist jemand!“, sagte Furiko plötzlich leise, aber deutlich und jeder der Anderen stoppte sofort seine Schritte und sah zu ihr. „Bist Du Dir sicher?“, fragte Seika flüsternd nach, denn sie hatte niemanden wahrgenommen, trotz ihrer feinen Sinne. Den Anderen schien es genau so zu gehen. Furiko nickte und zeigte mit ihrem Finger gerade aus. War das ihre Fähigkeit, dass sie Personen auch ohne ausgestrahltes Chakra aufspüren konnte? Doch dies war nun nicht die relevante Frage. Wichtiger war, 'wer' dort vorne war, ob Shinobi oder einfache Zivilisten. Die Akatsuki hatten jedenfalls keine Wahl. Sie konnten sich nicht verstecken. Und weil sie unvorsichtigerweise ihr Chakra nicht ganz maskiert hatten, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch sie entdeckt wurden. Und sie hatten mit ihrer Annahme Recht. Nur ein paar Minuten später tauchten gegen die Sonne plötzlich mehrere Schatten auf, die langsam auf die Akatsuki zukamen. Es waren insgesamt fünf Personen, wie man aus der Entfernung erkennen konnte. Sie bewegten sich bedächtig, denn sie schienen vorsichtig zu sein. „Das sind bestimmt Shinobi“, sagte Tobi leise, der beobachtet hatte, wie die Personen sich bewegten. Die Akatsuki nickten fast alle gleichzeitig und wussten auch, was dies nun bedeutete. Sie würden kämpfen müssen, weil Pain ihnen aufgetragen hatte, dass sie nicht gesehen werden sollten. Die Information über ihren Aufenthalt in Kaze no Kuni durfte also nicht weiter gelangen. Die Anderen verschwanden immer wieder hinter einem Hügel und tauchten dann wieder auf, doch letztendlich hatten sie auch die letzte Düne überwunden und standen nun erhöht den Akatsuki gegenüber. Beide Parteien beobachteten sich argwöhnisch und schätzten bereits jetzt schon ihre Chancen ab. Die Akatsuki waren in der Überzahl, auch wenn sie nur eine Person mehr waren. Bei Shinobi ihres Kalibers war das aber schon ein wesentlicher Vorteil. Dass die anderen Shinobi so unvorsichtig waren und einfach näher kamen, würde ihr Untergang sein. Doch als die zwei Gruppen sich gegenseitig erkannten, war das Erstaunen auf beiden Seiten groß. „Gar nicht gut... Akatsuki!“, rief einer von ihnen aus, den außer vielleicht Furiko jeder kannte. Sein kurzes blondes Haar stand ihm in alle Richtungen ab, auch von seinem Hitai-ate konnte es nicht gebändigt werden. Sein orangefarbener Trainingsanzug stach nur zu sehr in die Augen. Er hatte diese charakteristischen Streifen auf seinen Wangen, die aussahen wie Schnurrhaare. Seine blauen Augen blicken voller Unglauben zu der Gruppe von Akatsuki hinab. „Na, wen haben wir denn da? Unseren heiß und innig geliebten Jinchuuriki Uzumaki Naruto!“, lachte Kisame und zog seinen Hut vom Kopf, als verspottende Geste der Begrüßung. Dass sie den lebhaften jungen Mann hier in der Wüste von Kaze no Kuni treffen würden, hatte keiner erwartet. Natürlich war bekannt, dass Hi no Kuni und Kaze no Kuni gute Beziehungen unterhielten und regen Kontakt zueinander hatten, doch das Land war groß und Naruto nur ein Shinobi von vielen, den man als Botschafter entsenden konnte. Doch die bekannte Stimme von Kisame alarmierte eine weitere Person der Gruppe aus Konohagakure. Eins und eins zusammen zu zählen, das war für ihn nicht schwer. Wenn der Haimann hier war, dann konnte sein Partner nicht weit sein. „Itachi! Zeig dich, sofort!“, brüllte ein bestimmter junger schwarzhaariger Mann mit plötzlicher Aufregung. Auf diese Situation war er nicht vorbereitet. Sein Bruder war auch dabei, da war er sich sicher und diesen Umstand durfte er nicht so einfach hinnehmen. Eines musste er trotzdem zugeben: Dass diese Begegnung an diesem Tag auf ihn zu kommen würde, hätte er nie gedacht. „Lange nicht mehr gesehen, Sasuke“, sprach der berüchtigte Uchiha mit ruhiger Stimme und nahm auch seinen Hut ab. Die beiden Brüder sahen sich an, Sasuke mit rasender Wut, Itachi mit undurchsichtiger Gleichgültigkeit, jedoch beide mit aktiviertem Sharingan. Es entstand eine fühlbar knisternde Spannung in der Luft, die beinahe beängstigend war, doch trotzdem war die darunter liegende Verunsicherung nicht zu übersehen. Der jüngere Uchiha hatte seine Rachepläne nie aufgegeben, doch war er im Moment an einem Punkt in seinem Leben angelangt, an dem er nicht mehr so ungeduldig und rachsüchtig durch die Welt lief. Er trainierte weiter wie besessen, um die Stärke zu erlangen, die er benötigte, sich seinem Bruder, der ihren ganzen Clan ausgerottet hatte, in Würde und Überlegenheit zu stellen. Und es gab Menschen in seinem Umfeld, die ihm helfen konnten, diesen Wunsch zu verwirklichen, das hatte er nach langer Zeit herausgefunden und akzeptiert. Doch dass er nun so unvorbereitet auf Itachi traf, warf Sasuke vollkommen aus seiner sonst so ruhigen und beherrschten Bahn. „Wartet! Es sind sechs. Der grüne Typ ist nicht unter ihnen, das heißt also, sie sind vollzählig!“, rief plötzlich eine der beiden Kunoichi mit zitternder Stimme, die unter den Konohashinobi war. Sie hatte pinke Haare und smaragdgrüne Augen. Seika erkannte sie augenblicklich und erstarrte nun wirklich. Haruno Sakura war ihre einzige engere Freundin nach ihrer Rückkehr nach Konoha gewesen. Dass sie sich unter solchen Umständen wieder sahen, war nicht schön. „Aber das... Das heißt, dass der Anführer-“, begann der große, silberhaarige Mann unter ihnen mit vor Unglauben weit aufgerissenen Augen, den Seika sofort als Hatake Kakashi identifizieren konnte, nicht nur wegen seiner Maske, auch wegen seinem entblößten linken Auge, welches das rote Sharingan zeigte. Doch er wurde unterbrochen, bevor er zu Ende reden konnte. „Nein, es sind zwei Frauen unter ihnen!“, sprach die zweite Kunoichi, die perlweiße Augen und schwarzviolette Haare besaß, in einem ängstlichen Ton. Es war Hyuuga Hinata, eine der Besitzer des dritten berühmten Doujutsu, des Byakugans. „Zwei Frauen? Aber dann... Zeigt euch, alle!“, rief Kakashi aus und seine Haltung und die der Anderen verspannte sich und sie nahmen eine verteidigende Stellung ein. Die Akatsuki zögerten, doch Itachi machte eine Geste mit seiner Hand worauf Deidara und Tobi ihre Hüte abnahmen. Der Blonde gab Furiko einen Schubs und sie folgte schnell dem Beispiel ihres Partners. Nur Seika war noch nicht überzeugt. Sie konnte ihr Gesicht nicht zeigen, denn es würde für zu viel Verwirrung sorgen... Doch die Shinobi staunten erst einmal nicht schlecht, als sie die dunkelblonde junge Frau sahen. Ihr Gesicht war ihnen vollkommen unbekannt und von einem neuen Mitglied der Akatsuki wusste niemand etwas. Da forderte Itachi Seika noch einmal auf, ihre Kopfbedeckung herunter zu nehmen. Innerlich seufzte die Brünette. Es gab wohl keine Ausnahme für sie. Deshalb hob sie langsam ihre Hand und entledigte sich letztendlich doch ihres Hutes. Nun sahen die Konohashinobi zwei Kunoichi, die ihrem Wissen nach noch nie zu den Akatsuki gehört hatten. Dass die Organisation ihre Mitgliederzahl wieder aufstockte, war keine gute Sache. Es gab also mindestens noch den Anführer und seine Partnerin und dann auch noch den Pflanzenmann, wobei niemand wusste, dass er tot war. Also waren sie wieder fast vollzählig. Und welche Fähigkeiten diese beiden neuen Frauen hatten, dass wusste auch niemand... „Aber das... Unmöglich, das ist doch... Seika!“, rief Sakura plötzlich, ihre Augen weit aufgerissen. Erst jetzt hatte sie sie erkannt, weil sie zuerst die Dunkelblonde genauer gemustert hatte. Als ihr Blick schließlich zu der Brünetten wanderte und sie deren goldene, unverkennbare Augen sah, schien es, als würde sie den Schock ihres Lebens erfahren. Auch die Anderen starrten auf Sakuras Worte hin die junge Frau an der Seite des Uchihas an und einem nach dem anderen ging früher oder später ein Licht auf. Sasukes Augen verengten sich noch mehr, Narutos Mund stand offen, Hinatas ängstliche Byakuganaugen fixierten die Benannte noch intensiver und Kakashi glaubte, sein Blick würde ihn endgültig trügen. Er war damals einer der ersten diensthabenden Jounin gewesen, die an dem Kampfplatz angekommen waren, an dem sie die überraschend auftretenden großen Energien und Seikas Chakra hatten ausmachen können, nur dass die Kraft der Brünetten und auch sie selber plötzlich verschwunden waren. Die Umgebung hatte deutliche Spuren eines harten Kampfes gezeigt, dazu eine große Blutlache. Wer die Angreifer gewesen waren, hatten sie nicht sofort erkennen können, doch an der Menge und dem Level des Chakra waren alle schnell zu dem Schluss gekommen, dass es die Akatsuki gewesen sein mussten. Danach war das große Spekulieren losgegangen. War Seika noch am Leben oder tot? Warum hatten die Akatsuki die junge Frau heimgesucht und attackiert? Hatte dies etwas mit ihrer langen Abwesenheit zu tun gehabt, gab es ganz andere Gründe oder gab es überhaupt ein spezielles Motiv für den Angriff? Die Aktivitäten der Akatsuki waren nicht vorhersehbar, also hätte jede Möglichkeit und noch viele andere zutreffen können. Sie hatten Seika wegen des schweren Kampfes und der Ungewissheit in ihren Akten für tot erklärt, doch ihren Namen nie öffentlich auf einen Grabstein gesetzt. Und nun stand sie vor ihnen, lebendig und als ein Mitglied der Organisation, die sie verschleppt hatte. „Was für ein Wiedersehen...“, sagte Seika seufzend mit ihrer dunklen, vollen, warmen Stimme und sah jeden der Konohashinobi einzeln an. Sie fühlte sich nicht gut, hier so vor ihren alten Bekannten zu stehen, obwohl sie sich nicht davor genierte, im Akatsukimantel gekleidet zu sein. Es lag nicht an ihrem Status als Mitglied der gefürchtetsten Organisation der Welt, weil sie sich dort wohl fühlte. Es gefiel ihr nur nicht, als 'alle' Anderen ihrer Kameraden dabei waren. Denn natürlich fühlte sie sich den Personen beider Seiten immer noch mehr oder weniger verbunden. „Seika! Sie haben Dich doch gezwungen, beizutreten, oder? Komm mit uns, wir werden Dich vor ihnen beschützen!“, rief Naruto plötzlich flehend aus und machte eine weit ausholende Geste mit seinen Armen, als ob er sie umarmen wollte. Nun, der junge Mann hatte sich nicht verändert, er war immer noch so gutgläubig, obwohl der mittlerweile bestimmt noch stärker geworden war. Seika musste über sein unerschütterliches Wesen ein wenig schmunzeln. Doch sie sah, wie Sasuke den Blonden mit einer harschen Handbewegung zurückwies. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt. „Spinnst Du? Siehst Du nicht, dass sie sich gegen uns – gegen mich verschworen hat? Von Anfang an habe ich es gespürt, wie sie uns die kalte Schulter gezeigt hat, als sie in Kraft und Können an uns vorbei gezogen ist! Sie hat nie etwas für Konoha oder unsere Freundschaft empfunden, genauso wie mein Bruder, dieser Verräter!“, bellte der junge Schwarzhaarige und sein Chakra wallte fühlbar auf. Seika konnte über sein hitziges Temperament nur den Kopf schütteln. Sie hatte geahnt, dass es so eskalieren würde, wenn Sasuke sie bei den Akatsuki sehen würde. „Seika, das ist nicht wahr, oder? Komm mit uns zurück, bitte!“, rief nun Sakura und in ihren Augen lag ein verletzter, jedoch hoffnungsvoller Ausdruck. Es machte der Brünetten das Herz nur noch schwerer, doch Nichts und Niemand konnte an ihrer Entscheidung und ihrem momentanen Leben rütteln. „Ich kann nicht zurückkehren. So, wie es jetzt ist, ist es gut“, antwortete sie mit sanfter Stimme. Die Konohashinobi waren wegen ihrem Tonfall verwirrt. Niemand hatte in Erinnerung, dass sie jemals so von etwas geredet hatte, mit solchem Wohlbehagen und solcher Milde in der Stimme. „Ich verstehe nicht... Haben wir Dir je einen Grund gegeben, zu einem Missing-Nin zu werden?“, fragte Kakashi, der wieder seine Worte gefunden hatte. Er konnte das Ganze immer noch nicht glauben. Doch vor allem durften sie die Brünette nicht so einfach aufgeben, weil sie in gewissem Sinne doch zu Konohagakure gehörte. „Habt ihr mir andersherum einen Grund gegeben, in Konoha zu bleiben? Nein.“, beantwortete Seika die Frage und strafte somit Kakashis Gedanken Lügen. Obwohl sie den Tod nicht fürchtete, erwartete sie etwas vom Leben. Die Vorstellung, in ein Krankenhaus gesteckt zu werden, weil sie durch die nicht anerkannten Prüfungen niemals zum Shinobidienst zugelassen werden würde, war für die junge Frau nicht gerade die größte Erfüllung. Hier bei den Akatsuki war sie frei, sie musste zwar gefährliche Missionen erfüllen, jedoch wurde sie dadurch gefordert und mit den anderen starken und fähigen Mitgliedern konnte sie trainieren und ihre eigene Kraft verbessern. Und da war noch etwas, was zwar noch nicht am Anfang existiert hatte, sie nun jedoch umso mehr an die Akatsuki band... „Das kann man doch ändern! Seika, bitte, komm mit uns zurück!“, rief Sakura erneut aus, nun fast verzweifelt. Sie konnte nicht glauben, dass sich so eine intelligente junge Frau dieser Organisation von Verbrechern und Mördern ohne Moral freiwillig anschloss - und anscheinend auch noch glücklich damit war! „Sie wird nicht mit euch gehen, denn sie gehört mir.“, sagte Itachi plötzlich und sein Blick lag auf Seika, während er sprach. Eine konsternierte Stille legte sich über die Shinobi und alle Augen waren auf den beiden nebeneinander stehenden Akatsuki gerichtet. Hatten sie alle richtig gehört? Seika gehörte ihm? Es traf die Akatsuki ebenso wie die Shinobi aus Konoha, dass es keine Einbildung gewesen war, die sie diese Worte aus Itachis Mund hatte kommen hören lassen. Doch auch die Akatsuki und besonders Deidara, Kisame und Tobi waren offen entgeistert und sprachlos. Der Uchiha sprach zum ersten Mal laut aus, dass ihm etwas an der jungen Frau lag. Die Akatsuki wussten, was es insbesondere war, doch die Anderen hatten verschiedene Gedanken. Naruto wurde leicht übel. Kakashi hielt es für einen bösen Scherz, der dazu gedacht war, sie zu verwirren. Hinata befürchtete, dass sich gleich etwas ganz schlimmes abspielen würde und Sakura war ebenfalls fassungslos, doch für sie war es nicht so grotesk wie für ihre männlichen Teamkollegen, denn es war doch Uchiha Itachi, der dies sagte, der normalerweise für Emotionen nichts übrig hatte. Musste es also nicht etwas Bestimmtes bedeuten, wenn er so redete? Keiner von ihnen sagte jedoch ein Wort, nur Sasuke sprach seine Gedanken als einziger aus. „Verdammt, wie weit sinkst Du noch, Itachi? Sie ist also deine kleine Hure geworden, oder wie? Wie machst Du sie Dir gefügig, mit dem Tsukiyomi? Oder prostituierst Du Dich etwa selber, Seika? Oder ist das nur eine weitere Show, um mir das verdammte Leben noch schwerer zu machen? Du bist ein emotionsloser Bastard, Itachi, was fällt Dir ein, mich mit gespielten Gefühlen zu verarschen?“, schrie der junge Mann am Ende beinahe und in seinem Gesicht zeigte sich grenzenlose Wut und tiefe Verletztheit gleichzeitig. Sasuke wollte schon los springen, um mit seiner Attacke diese Farce zu beenden, doch es war, als hätte der ältere Uchiha kein Wort seines Bruders wirklich wahrgenommen. „Du hast unrecht“, sagte er leise, sodass es gerade noch hörbar war. In einer einzigen fließenden Bewegung hatte er sich der jungen Frau zugewandt. Mit einer Hand fasste er nach Seikas Gesicht, die angezogen von der Berührung ihren Kopf leicht kippte, und seine Lippen berührten sanft die der jungen Frau. In ihren Augen erschien ein Ausdruck von federleichtem Erstaunen und gütiger Zärtlichkeit, als sie den Kuss leicht erwiderte. Für einen Moment verharrten sie in dieser innigen Position, dann lösten sie sich langsam wieder. Die Blicke, die auf ihnen lasteten, waren beinahe körperlich spürbar. Die paar Sekunden gingen jedem durch Mark und Bein, denn obwohl der Kuss nur flüchtig wirkte, war er voller leiser echter Emotionen. Als sie sich wieder von einander abwandten, konnte Seika sehen, wie Sasuke zitterte. Er hob seine Hände, um ein bestimmtes Zeichen damit zu bilden. „Kai!“, rief er, doch nichts an der Szene änderte sich. „Es ist kein Genjutsu. Und ich werde auch nicht mit euch gehen“, sagte Seika schließlich, mit einem Blick auf Itachi und dann auf die Konohashinobi. Sasuke tat ihr Leid, so wie er da stand und sie ansah. Er selber fühlte sich, als würde er vor einem tiefen Abgrund stehen. Er hatte Seika und Itachi immer gehasst und nun zu sehen, dass da zwischen diesen beiden Personen etwas emotionales war, was er selber nie von seinem Bruder hatte erfahren dürfen, das stellte ihm die Frage, was er jemals falsch gemacht hatte. Doch gleichzeitig wollte er wissen, was 'sie' Besonderes hatte, dass es geschafft hatte, so weit zu dem gefühlskalten Uchiha durchzudringen. Sasuke sah nichts dergleichen in ihr, doch hatte er sie jemals gekannt? Er hatte sie immer nur an ihren frühen Erfolgen und seinem eigenen Scheitern gemessen und hatte stur auf seinem Standpunkt beharrt. Gut, damals war er noch ein kleiner Junge gewesen, doch vielleicht hätte er erwachsener handeln können, nachdem Seika nach Konohagakure zurückgekehrt war. Doch es war nun zu spät. Itachi hatte ein weiteres Mal gewonnen und er ein weiteres Mal verloren. Die meisten Anderen standen nur da und konnten sich nicht von dem Geschehenen abwenden, nur einer senkte den Blick. Es war Deidara. Der Kuss zwischen Seika und Itachi strafte auch ihn Lügen. Verdammt, er verfluchte Itachi für sein Glück. Es gab keinen Grund zu verleugnen, dass der Blonde ebenfalls von der jungen Frau mit den goldenen Augen fasziniert gewesen war, als sie zu ihnen gekommen war, trotz ihrer imposanten, einschüchternden Fähigkeiten. Auch wollte er nicht abstreiten, dass er etwas wie leichtes Begehren gespürt hatte, als er sie in ihrem Kleid für die erste Mission gesehen hatte. Doch dann war bereits die Sache mit Itachi geschehen und Deidara hatte eingesehen, dass dies wohl einen dauerhaften Effekt auf Seika haben würde. Doch irgendwie hatte er sich nicht lange damit abfinden können, weil er sich dem Uchiha einfach nicht geschlagen geben wollte und konnte, denn ja, er hasste Itachi für das, was er ihm angetan hatte, indem er ihn damals gewaltsam zu den Akatsuki gebracht hatte. Deidara war sicher gewesen, er könnte der Brünetten mehr bieten als dieses finstere Arschloch. Doch Seikas ausgeglichene Seele hatte trotzdem überraschend ihr Pendant in dem Schwarzhaarigen gefunden. Deidara musste sich endlich eingestehen, dass er dagegen machtlos war… Kisame war ziemlich überrascht, zu sehen, dass Itachi Seika offen vor allen küsste. Nicht, dass er überhaupt schon einmal gesehen hatte, wie sie sich küssten, nein, sie hatten nicht einmal ihm gegenüber, obwohl sie ein paar Wochen zusammen in der Basis in Kaminari no Kuni fest gesessen hatten, irgendwelche, auch nur leichte, Intimitäten gezeigt. Wohl war das eine Art Itachis, mit den Beleidigungen von Sasuke umzugehen und es ihm gleich doppelt zurück zu geben. Tobis Strahlen war auch mit seiner Maske zu erkennen und Furiko wusste nicht, ob sie entzückt oder abgestoßen sein sollte. Naruto verstand die Welt nicht mehr, Kakashi versuchte zwanghaft, sich die Beiden nicht bei 'mehr' vorzustellen, Hinata war fest errötet und Sakura fand, dass die Brünette und der Schwarzhaarige trotz ihrer Gegensätzlichkeit gut zueinander passten. Es war vielleicht nicht recht, dass sie so dachte, weil es hier um Sasukes Bruder ging, der seinen ganzen Clan getötet hatte, und weil sie zu Sasuke hielt, aber sie konnte sich nicht helfen. Seika und Itachi waren die Einzigen, die nicht sentimental wurden und in Gedanken verfielen. Ein Kuss war etwas schönes, jedoch nichts Einzigartiges mehr für sie, die Zweisamkeit war ein Gefühl, welchem sich Beide vollkommen bewusst waren. Sie hatten eigentlich ein anderes Problem und dachten als Einzige noch an dieses. Die Akatsuki wollten von niemandem gesehen werden, doch nun waren sie sogar guten Bekannten begegnet, Shinobi, von denen sie wussten, dass sie alles andere als leichte Gegner waren. Außerdem waren ein paar Personen unter ihnen, die sie nicht einfach so töten konnten. „Wir müssen weiter“, sagte Itachi leise, sodass es nur die anderen Akatsuki hörten. Alle drehten ihre Köpfe zu ihm. „Ja, sie werden die Information unseres Treffens sicher vertraulich behandeln, wenn sie nicht dumm dastehen wollen“, erwiderte Seika. Jeder würde sich fragen, trotz der Tatsache, dass es mehr Gegner gewesen waren, warum die Konohashinobi die Akatsuki nicht angegriffen hatten, denn die Gruppe aus dem Copy-Ninja Hatake Kakashi, Uchiha Sasuke, Uzumaki Naruto, Haruno Sakura und Hyuuga Hinata galt als fähigste Einheit von Konoha. Wenn nicht sie, wer sollte dann den Missing-Nins Paroli bieten? Die anderen Akatsuki stimmten Seikas Aussage zu. Itachi setzte seinen Strohhut wieder auf, und die anderen taten es ihm sogleich nach. „Halt, wo wollt ihr hin?“, rief Naruto alarmiert und machte einen Satz vorwärts. Sie konnten doch nicht so einfach abhauen! Kisame lachte auf. Selbst unter seinem Hut konnte man scheine scharfen, blitzenden Zähne sehen, während er breit grinste. Er machte eine einladende Handbewegung. „Wir haben noch was zu erledigen, aber Du kannst gern mit uns kommen, dann ersparst Du uns später die stressige Suche nach Dir, Fuchsjunge!“, sagte er, es war jedoch scherzhaft gemeint, denn natürlich würden sie ihn nicht mitnehmen, weil sie gerade eine andere Mission zu erfüllen hatten, auch wenn die Organisation immer noch nach dem Kyuubi trachtete. Ohne die Reaktion des Blonden abzuwarten, verschwanden die Akatsuki nach einer Geste von Itachi in einem einzigen Augenblick von ihrem Standpunkt. Doch keiner der Konohashinobi rührte sich. Sasuke starrte weiterhin auf den Punkt, an dem noch Sekunden zuvor sein Bruder und Seika nebeneinander gestanden hatten. Er hatte sich nichts eingebildet, nicht wahr? Er hatte gesehen, dass Itachi eine Beziehung zu einer Frau hatte. Wie lange würde er brauchen, um dies zu begreifen? „Kommt, gehen wir weiter“, ertönte plötzlich die Stimme von Kakashi in der Stille, doch sie klang leicht resigniert, denn auch er war sich vollkommen bewusst, dass sie keine Meldung über ihre Begegnung mit den Akatsuki herausgeben konnten. Sie waren noch nicht einmal von ihnen angegriffen worden. In tiefem, bedrücktem Schweigen setzten sich die Fünf in Richtung Sunagakure in Bewegung. Diese Begegnung würde ihnen noch viel Kopfzerbrechen bereiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)