Deepest Gold von Bettyna (Who are you, holy flame?) ================================================================================ Kapitel 36: Into the darkness (Part one) ---------------------------------------- Als Seika immer näher zu der Quelle des neuen, markerschütternden Chakra kam, spürte sie noch stärker, dass etwas definitiv nicht stimmte. Das Pulsieren des Chakra wiederholte sich und verursachte Angst in ihrem Körper. Ja, reine Angst. Das Adrenalin, das bei der Erfahrung des fremden Chakras in ihren Adern zu zirkulieren begann, erweckte keine Euphorie in ihr, wie damals bei dem Kampf gegen die ANBU von Kaminari no Kuni. Das Gefühl diesmal war ein ganz Anderes. Eine Stimme in ihrem Kopf warnte sie, noch näher zu kommen. Doch sie musste! Sie musste wissen, was beim Tempel plötzlich so überraschend vor sich ging, obwohl sie bei ihrem Besuch keinerlei auffällige Dinge entdeckt hatten. Pain hatte jedoch gesagt, es könnte eine Gefahr für die Organisation sein, also musste diese Gefahr um jeden Preis eliminiert werden! Seika rannte so schnell es ging und sprang gewandt von Felsen zu Felsen, als plötzlich der Boden zu Beben begann und eine weitere Welle des dunklen, bösartigen und machtvollen Chakras über sie hinweg rollte und ihr fast die Luft zum atmen nahm. So etwas hatte sie noch nie gespürt, so etwas rein abscheuliches, das sie beinahe würgen ließ. Seika blieb stehen, denn der wackelige Boden war zu gefährlich, um darauf weiter zu laufen, ohne in irgendeine Felsspalte zu fallen oder irgendwo hängen zu bleiben und zu stolpern. Und als die junge Frau sich sicher war, dass sie nun endlich den Tempel sehen müsste, war dieser nicht mehr da. Das kleine Plateau war verlassen und unangetastet, als ob noch nie jemand einen Fuß auf die Steinplatte gesetzt hatte. Da hörte sie es und dieser Laut ließ die Brünette erstarren, weil sie so etwas noch nie gehört hatte. Ein animalisches, durchdringendes Brüllen war es, welches die Erde wieder erschütterte und Seika zugleich von ihren Füßen riss. Diesmal zerstörte das Chakra die immer noch aktive Aura des Tempels und die Last, die diese Kraft auf einmal mit sich brachte, ließ es für kurze Zeit schwarz vor Seikas Augen werden. Innerhalb von Sekunden wurde der jungen Frau einiges klar, als sie mit weit aufgerissenen Augen und gestocktem Atem beobachtete, wie sich etwas hinter der massiven Mauer aus Felsen erhob, gegen die der Tempel mit seiner Rückwand gestanden war. Sie erkannte, was sie in ihrem Unterbewusstsein beunruhigt hatte, und das ganz zu Recht. Und sie wusste nun auch, warum gerade das Tier, dass sie vorhin beobachtet hatte, der Schlüssel zu dem Schloss in ihrem Kopf gewesen war, hinter dem sich alle zahlreichen Antworten zu allen unklaren Fragen verborgen hatten. Es hatte Seika schon beim Rundgang durch den Tempel im Unterbewusstsein gestört, warum überall, versteckt in den anderen Bildern an den Wänden, immer dieses eine Fabeltier aufgetaucht war, welches eindeutig nicht die tierische Gestalt eines Gottes hatte darstellen sollen. Der Gott hatte immer gütig und ruhig dreingeblickt und hatte den Menschen Erlösung und Schutz geboten, doch die Kreatur hatte etwas ganz Gegensätzliches ausgestrahlt, nämlich Grausamkeit und Garstigkeit, die den Menschen Furcht eingeflößt hatte. Doch war es nicht so, dass der Gott seine Anhänger vor der Kreatur behütet hatte. Beide Szenen hatten gleichwertig für sich gestanden und so etwas gehörte einfach nicht zu den Malereien eines Schreins dazu. Auch die starke Aura des Tempels war leicht zu erklären. Für Seika hatten die Mönche seltsam schwach gewirkt, ohne die spirituelle Energie, die sie in ihnen eigentlich erwartet hätte. Auch warum es ihrer Drei war, war nun klar. All ihre Energie lag in dieser Aura, die einzig und allein dazu da war, das Chakra dieses… Dämons zu überdecken und zu unterdrücken. Genau dieser entstieg nun seines Gefängnisses, befreit durch die Abwesenheit des Tempels. Also war er nur ein Trugbild gewesen, eine Szene von reinem Perfektionismus, der die Gedanken möglicher Besucher ablenkte und somit auch die wahre Absicht und den echten Zweck kaschierte. Doch es war kein Genjutsu gewesen, das den Tempel erschaffen hatte, denn Itachi hätte ohne weiteres durch es hindurch geblickt. Doch jetzt war der gebannte und nun freie Dämon unübersehbar. Es war ein Monster, welches auf seinem Kopf die gleichen spiralig gewundenen Hörner besaß, wie das Widder ähnliche Tier, doch es hatte eine entfernt menschliche Statur und ragte auf zwei Beinen dem Himmel entgegen, sodass sein gigantischer Schatten die Welt zu verdunkeln schien. Sein Körper schien eine sandfarbene, wolkenähnliche Konsistenz zu haben, doch die blutrot leuchtenden, garstigen Augen blickten intensiver auf die Erde als ein Strahl von der Sonne. Tausende neue Fragen explodierten in Seikas Kopf. Wer hatte diesen Dämon erschaffen, warum versteckten sie ihn hier und riskierten, dass so eine Macht irgendwann einmal frei kam? Was bezweckte man mit so einem Geschöpf zu tun? Wollte man, in diesem Falle Kaze no Kuni, diese Kreatur einem Gegner auf den Hals hetzen? Das Land des Windes war doch friedlich geworden, seitdem der ehemalige Jinchuuriki Gaara den Titel des Kazekage inne hatte… Was sollten sie nun tun? Konnten die Akatsuki gegen ein so machtvolles Wesen bestehen? Sie mussten etwas unternehmen, doch was? Die Energie des Dämons schien grenzenlos zu sein und obwohl sie zu Sechst waren, standen ihre Chancen nicht besonders gut. Natürlich hatten die Akatsuki schon gegen so manchen mächtigen Bijuu gekämpft, doch war dieser immer im Körper eines Jinchuuriki versiegelt, der die volle Macht des Dämons in sich nicht nutzen konnte und dessen eigene physische Kraft nicht so groß war. Doch hier waren sie mit reinem Chakra und purer Bosheit konfrontiert. Außerdem – und das war nicht zu unterschätzen – hatten sie keinerlei Strategien oder Techniken in petto. Denn niemand, nich einmal Pain, hatte wohl mit so einer Bedrohung gerechnet. Seika konnte nicht weiter denken, als ein ohrenbetäubendes Kreischen ihren Verstand zu vernebeln schien und sie auf alle Viere fiel, während sie sich die Ohren mit beiden Händen zuhielt. Es war nur Zufall, dass sie, in weitem Umkreis und höher stehend als alle um sie verstreut, die anderen Akatsuki wahrnahm, Deidara mit Furiko, Kisame mit Tobi und Itachi, die alle, ebenfalls angelockt von dem grauenvollen Chakra des Dämons, so schnell sie konnten hierher gekommen waren. Wie im Delirium – so eine schreckliche Furcht beschlich Seika plötzlich – sah die junge Frau, wie da zwei Falken in der Nähe des Dämons am Himmel kreisten. Ein weiteres Licht ging im Unterbewusstsein bei ihr auf. Durch die Vögel, mit denen die Mönche miteinander kommunizierten, hatten die Tempel gegenseitig erfahren, dass überall Personen aufgetaucht waren, um sich die Bauwerke anzusehen. Es konnte sicher kein Zufall sein, dass jeder Schrein zur gleichen Zeit von Menschen besucht wurde, um einfach nur besucht zu werden. Da die Mönche auf diese Weise Verdacht geschöpft hatten und selber nicht kämpfen konnten, hatten sie beschlossen, den Dämon frei zu lassen, was jedoch eine fatale Entscheidung war. Und das böse Geschöpf blickte mit seinen vor Bosheit brennenden Augen plötzlich genau auf die brünette junge Frau herab. Die anderen Akatsuki trauten ihren Augen nicht, als sie die gigantische Kreatur sahen, deren Bewegungen allein gewaltige Druckwellen verursachte. Mit einem einzigen Griff pulverisierte er einen Felsbrocken, sodass er ihn glücklicherweise nicht werfen konnte, wie er wohl beabsichtigt hatte. Stattdessen flogen nur Steinsplitter und Sandkörner durch die Luft und verdeckten so die Sicht auf das Geschehen. Kisame und Tobi hatte das furchteinflößende Chakra aus dem Schlaf geweckt, sodass sie zuerst gar nicht gewusst hatten, was überhaupt vor sich ging. Doch schon am vorherigen Tag hatten sie die seltsame gerade Bruchlinie der Felsen bemerkt, die hinter dem Tempel in die Höhe geragt hatte. Doch als das Gebäude auf einmal nicht mehr da gewesen war, hatte es keiner besonderen Intelligenz bedurft, um zu erkennen, dass etwas faul war, und zwar gehörig! Auch als Deidara und Furiko in der Früh die Absenz des Schreins entdeckt hatten und gleich darauf vom Chakra des Dämons überrascht worden waren, hatten sie sich sofort auf den Weg gemacht. Doch dass sie nun so einem fürchterlichen Monster gegenüber standen, hätten sie sich nie ausgemalt. Mit einem weiteren Brüllen und einem einzigen Schritt stampfte der Dämon die gigantische Felswand vor ihm zu Staub und seine gewaltige Pranke fuchtelte durch die Luft und zerquetschte die beiden Falken mit einem einzigen Griff ohne Mühe. Seine Zerstörungskraft war gewaltig und ließ die Erde so sehr beben, dass sich keiner der Akatsuki mehr auf den Beinen halten konnte. Geröllmassen wurden in die Luft geschleudert und stürzten hinab - direkt auf Seika zu. Eine erneute Chakrawelle des Dämons, die seine Wut fühlbar in die Gegend hinaus schleuderte, war so unglaublich stark und durchdringend, dass sie die junge Frau regelrecht lähmte. Sie war unfähig, sich zu bewegen und konnte die Felsbrocken wie in Zeitlupe auf sich zu fallen sehen, genauso, wie sie auf einmal innerhalb einer Sekunde sah, wie die anderen Akatsuki mit vor Horror verzerrten Gesichtern, schnellen Handbewegungen und mit durch den tosenden Lärm nicht hörbaren Schreien auf sie zu sprangen, um sie mit ihren erzeugten Jutsus noch irgendwie vor der Katastrophe zu schützen. Vielleicht hätte sie sich noch aus eigener Kraft retten können, doch da war etwas, das ihre Beine und ihr ganzes Denken lähmte. Denn am klarsten sah sie, dass Itachi starr dastand und sich nicht bewegte, obwohl er direkt in ihre Richtung sah. Ihre Augen – Gold auf Scharlachrot – trafen sich für einen Augenblick und Seika sah in seinem Ausdruck – nichts. Nur Leere. Und nur Momente später spürte auch sie nichts mehr. Nur noch Schwärze war um sie herum, dicht gefolgt von den Tiefen des Nichts. „SEIKA!“, schrie Deidara, doch er blieb durch den Lärm ungehört, während er hilflos mit ansehen musste, wie die brünette Kunoichi von der donnernden Steinlawine begraben wurde. Fassungslos blieb er stehen, die Augen weit offen. Eine Staubwolke vernebelte die Sicht auf das Tal, in dem Seika noch einen Moment früher gestanden hatte. Doch trotz der beinahe panischen Situation waren die visuellen Fähigkeiten des Blonden so gut wie eh und je und was er nur einige Sekunden zuvor gesehen hatte, verschlug ihm fast die Sprache. Es war nicht nur der riesige Dämon mit der Angst einflößenden Kraft, es war nicht nur die Zerstörung die er so leichtfertig verursachte, es war größtenteils der Schock, dass Seika dort unter den Felsen lag, vielleicht zerquetscht und tot, doch hauptsächlich war es Fassungslosigkeit darüber, dass Itachi, der Mann, dem Seika sich so geöffnet hatte, an den sie niemals irgendwelche Forderungen gestellt hatte und dem sie so viel gegeben hatte, dass dieser Mann einfach nur regungslos auf einer Stelle stehen geblieben war und nicht einmal gezeigt hatte, dass ihm irgendetwas daran lag, diese wundervolle junge Frau vor dem Tod zu retten. Blinde Wut setzte bei Deidara ein, die ihn beinahe dazu trieb, den Dämon zu ignorieren und Itachi mit seinen eigenen Händen zu erwürgen. Doch die Sorge um Seika war um einiges größer, als der Drang, Itachi umzubringen. Der Staub legte sich und alle Akatsuki außer dem Uchiha sprangen hervor, auf die Stelle zu, bei der Seika wohl gestanden hatte. Doch die Landschaft hatte sich durch die herab gestürzten Felsen vollkommen verändert. Deidara und Furiko und Kisame und Tobi trafen sich dort, wo die Steinlawine gerade abgegangen war. Der Haimann dachte, die plötzliche Furcht würde ihn ersticken. Seine Kleine war verschüttet worden! Er konnte ihr Chakra nicht mehr fühlen. War sie tot? Daran wollte er gar nicht denken. Er konnte kaum glauben, dass dies passiert war, so schnell, dass sie keine Chance gehabt hatten, Seika zu retten. Es erstaunte ihn, dass der Gedanke, dass Seika nicht mehr am Leben war, seine Kehle so zusammen schnürte. Er hatte die Kunoichi lieb gewonnen, auch wenn er es offen nicht unbedingt zu geben würde. Doch ihr Tod würde ihn schwerer treffen, als alles erdenklich Andere. Tobi konnte das Zittern seiner Hände nicht mehr kontrollieren und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Wo war Seika? Er konnte sie nicht mehr sehen und spüren. Dafür sah er Itachi umso deutlicher. Warum, warum hatte er nichts getan? Er hätte die brünette junge Frau vielleicht retten können! Diese Passivität war dem Maskierten unverständlich. Aber auch sie, wenn sie nur einen Moment früher da gewesen wären, hätten möglicherweise die Katastrophe verhindern können. Als sie das schreckliche Chakra gespürt hatten, waren er und Kisame sofort ohne Zögern aufgebrochen. Doch nun standen sie hier auf einem wahren Trümmerfeld – und vielleicht genau dort, wo Seika begraben lag. Dieser Gedanke verursachte in Tobi den blanken Horror und eine entsetzliche Übelkeit und er wünschte sich sehnlich, er könnte schweben. Vielleicht zerquetschten sie gerade in diesem Moment Seika durch ihr Gewicht zu Tode. „Wir dürfen nicht alle zusammen an einem Fleck stehen bleiben!“, rief der Maskierte alarmierend und die Anderen verstanden den Sinn dahinter sofort. Schnell strebten sie auseinander und ein plötzliches Brüllen des Dämons erinnerte sie wieder daran, mit wem sie es eigentlich zu tun hatten. Fieberhaft und unentschlossen sahen sie sich gegenseitig an. Was sollten sie nun bloß tun? Eine laute Explosion ließ sie alle wieder aufsehen und sie erblicken einen riesigen Feuerball, der den Dämon wieder zurückdrängte, was diesen verärgert Kreischen ließ. Es war Itachi, der mit seinem mächtigen Katon-Jutsu gegen das Monster ankämpfte. War er sich bewusst, dass sie schnell handeln sollten, damit nicht mehrere von ihnen das Schicksal von Seika erleiden mussten? Doch warum hatte dies überhaupt mit ihr passieren müssen? Warum? „Ich... ich kann sie, glaub ich, aufspüren... Dort drüben ist etwas unter den Felsen...“, sagte Furiko leise, die vor Schrecken ganz blass war und deutete mit zitternden Fingern auf eine Stelle etwas weiter von ihnen weg. Sofort wandten sich alle Blicke wieder zu ihr und Deidara war der Erste, der seine Worte nach dieser Aussage der Blonden wiederfand. Er sah seine Partnerin eindringlich an. Jetzt musste er schnell entscheiden, doch die richtige Lösung war schwer zu finden. „Dann- Dann geh und versuch, Seika da raus zu holen, yeah! Wir kümmern uns um das Ding da!“, rief er ihr zu und sah Kisame und Tobi auf seine Worte hin nicken. Mit einem Satz waren sie bereits zu dem Dämon unterwegs, der mit einem Hieb den Feuerball von Itachi abblockte und in den Boden schlug, worauf dieser wieder fürchterlich zu beben begann. Furiko fiel auf Arme und Beine, konnte sich jedoch mit ihren Händen noch abfangen, schrie laut auf und ließ damit das Kreischen heraus, welches sie schon die ganze Zeit über unterdrückt hatte, um vor Deidara nicht allzu schwächlich und ängstlich dazustehen. In Wahrheit kostete sie es mehr als nur bloße Überwindung, sich unter dem Einfluss des dämonischen Chakras überhaupt zu bewegen, deshalb krabbelte sie nun auf allen Vieren zu dem Ort, an dem sie die andere junge Frau vermutete, wobei sie sich ihre Knie und die Handflächen aufriss. Furiko brach in kalten Schweiß aus, als sie anfing, kleinere Felsbrocken weg zu räumen. Soweit sie es spüren konnte, war die brünette Kunoichi namens Seika ziemlich tief verschüttet. Alleine würde die Blonde es deshalb nie schaffen, sie zu bergen. Und wenn Seika noch am Leben war, dann würde sie bald sterben, wenn sie nicht bald aus der staubigen Tiefe herausgeholt werden würde... Nein, keiner wollte an ihren Tod denken, denn alleine die Möglichkeit dieses Unglücks hinterließ in jedem der Akatsuki, und damit waren Deidara, Kisame und Tobi gemeint, eine schreckliche Leere. Alle Drei konnten dies voneinander behaupten, weil sie es in den Gesichtern und an der Körpersprache der Anderen ablesen konnten. Nur Itachi blieb undurchsichtig wie immer und dies verursachte in Jedem von ihnen mehr oder weniger große Wut. Doch das Wichtigste war nun der Kampf gegen den Dämon und zwar, dass sie es gemeinsam taten, weil sie sonst nicht die geringste Chance haben würden. Sie sprangen also los, alle perfekt eingespielt, denn sie waren alle einmal Teampartner gewesen, Kisame und Itachi und Deidara und Tobi, und das war ein gewisser Vorteil, den sie gut ausnutzen konnten. Sie trennten sich und versuchten, den Dämon so gut wie es ging, einzukreisen, damit er nicht entkommen konnte, ohne von einem der Akatsuki aufgehalten werden zu können. Sie machten Gebrauch von ihren mächtigsten Techniken, um gegen diesen mächtigen Gegner anzukommen. Sie ließen Kisame den Vortritt, sie mussten dafür nicht kommunizieren, damit der Blauhäutige das zur Kenntnis nahm. Bei Gegnern dieser Größe und Stärke brauchte es ein Jutsu, welches großflächig zum Einsatz kommen konnte. Der Haimann sprang auf eine hochstehende Felsspitze und formte sogleich mit seinen Händen die Zeichen seines speziellen Jutsus. Es dauerte nur eine Sekunde, da bebte der Boden erneut, nun jedoch ausgehend von einem neuen Zentrum und dieses war Kisame. Mit der Vollendung seines letzten Handzeichens tat sich ein breiter Riss vor ihm im Boden auf – und er erlangte gleichzeitig die volle Aufmerksamkeit des Widder-artigen Dämons mit den beeindruckenden Hörnern. Seine blutroten Augen sahen den Haimann mit einem ziemlich verwirrten Ausdruck an, also ob er nicht verstand, warum ihn plötzlich so viele Menschen angriffen. Für einen Moment sah er beinahe dümmlich und deshalb auch irgendwie harmlos aus, sodass Kisame vor irritierter Skepsis beinahe seine Hände hätte sinken lassen, doch dann rümpfte das Wesen seine Nase, als würde es Kisames Chakra riechen und mit dem Aufglimmen eines abgrundtief bösen Funkelns in seinen Augen, riss er sein gewaltiges Maul auf und brülle seinen Unmut ohrenbetäubend laut heraus, sodass Kisame wirklich fast sein beinahe beendetes Jutsu abgebrochen und sich die Hände auf die Ohren gepresst hätte. Doch er überwand sich und ignorierte verbissen den schmerzhaften Druck auf seine Trommelfelle. Mit einer Explosion barst das Gestein unter seinen Füßen und der Boden klaffte auf. Ein tosendes Rauschen kam immer näher und mit brutaler Kraft schoss eine riesige Menge von Wasser, blutrotem Wasser aus dem Spalt und türmte sich zu einer gigantischen Welle auf, die sogar die Höhe des Dämons erreichte. Für eine Sekunde verharrte der Wellenberg auf der Stelle, doch dann brach er zusammen und ergoss sich schäumend und rauschend über den Dämon. Kisame zuckte zurück. Blutrotes Wasser? Die Mönche mussten die Kreatur mit tausenden von Opfern gefüttert haben, deren Blut in die Wasserreserven der Berge gesickert war, deren Kisame sich für sein Jutsu bedient hatte. Doch seine Augen wurden groß, als er erkannte, dass die Welle keinen nennenswerten Effekt auf den Dämon gehabt hatte, außer dass sie ihn vollkommen durchnässt und aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, sodass er nun auf allen seiner vier Gliedmaßen stand. Deidara wollte nicht mehr länger warten und breitete mit vor Entschlossenheit verzerrtem Gesicht seine Arme weit aus. Sein Akatsukimantel öffnete sich und offenbarten plötzlich in seinem Inneren ein ganzes Arsenal an aus Ton und Chakra geformten kleinen Tieren, die er die ganze Zeit über, die Kisame mit seinem Kampf beschäftigt gewesen war, ins Leben gerufen hatte und das in so kurzer Zeit, in so großen Massen und in so hoher Präzision, wie er es noch nie vollbracht hatte. Es waren Spinnen, Vögel, Wespen, Grashüpfer, Käfer und Mäuse, die nur auf ihren Einsatz warteten. Ein besonderes Exemplar eines Vogels ließ er mithilfe seiner bewährten Technik so groß werden, dass er auf ihn aufsteigen und sich in die Luft erheben konnte. Der Blonde hörte noch, wie Tobi etwas rief, doch er wusste selber, dass er schrecklich vorsichtig sein musste. Der Dämon war schnell und wenn er ihn in der Luft erwischte, würde das böse enden. Deidara grub seine Hände in den weichen Rücken des Tonvogels und befahl diesem, so schnell zu fliegen, wie er nur konnte. Der Überraschungseffekt würde Deidara den nötigen Vorteil verschaffen, so lange der Dämon noch von Kisames Angriff geschwächt war und sich aufzurichten versuchte. So sauste er dahin, sodass der harte Wind in seinem Gesicht schmerzte, doch das war nun total egal. Er musste dieses verdammte Ding zur Strecke bringen. Gleichzeitig kam Bewegung in Tobi. Er musste dafür sorgen, dass der Dämon Deidara nicht bemerkte, damit dieser seine Bomben genau platzieren konnte und somit beim ersten Schlag gleich erfolgreich war, weil der Maskierte wusste, dass sie nicht viele Versuche hatten, den Dämon zu besiegen. Er war überaus mächtig und somit kein leichter Gegner, nicht einmal für vier Mitglieder der Akatsuki. Also sprang Tobi los und nahm seine orange Maske ab, um mit ihr dem Dämon zuzuwinken und sandte gleichzeitig sein Chakra aus, um auf sich aufmerksam zu machen. Er sah Kisames verständnislosen 'Hat-dir-jemand-ins-Hirn-geschissen'-Blick, doch achtete nicht besonders darauf, denn die gehörnte Kreatur hatte ihn bereits entdeckt und holte wütend mit ihrer Pranke aus, um ihn wie einen Nagel in ein Brett, doch hier in den harten Felsboden zu hauen. In Tobis Augen blitzte das Sharingan auf und er ahnte die Bewegung voraus, wodurch er ihr ausweichen konnte. Trotzdem erschrak er, da er nur knapp den Krallen des Monsters entkam, die so lang waren, wie sein ganzer Arm und tiefe Schrammen in die Erde gruben. Tobi vollführte schnelle Handzeichen und schoss einige Feuerbälle direkt gegen die Brust des Dämons. Er konnte diese nicht abwehren und sie drückten ihn zurück, sodass er mit einem Krachen und Brandwunden auf seiner seltsam weichen Haut auf dem Rücken landete. Unkontrolliert begann er, mit seinen Gliedmaßen um sich zu schlagen und Tobi wäre seinem Fuß nicht entkommen, wenn da nicht ein abstehender Felsen war, den der Dämon mit seiner Pranke zu kleinen scharfen Teilen zertrümmerte, denen der Einäugige mit einem harten Hechtsprung ausweichen musste. Dort, wo er noch vor einem Moment gestanden hatte, hatte die Ferse des Monsters einen gewaltigen Krater hinterlassen. Irgendetwas sagte Tobi plötzlich, dass er nach oben schauen musste, tatsächlich war Deidara über ihm, der ihm mit hektischen Gesten bedeutete, sich schnellstens aus dem Staub zu machen. Er kam diesem dringlichen Befehl ohne Umschweife nach und suchte mit einem kraftvollen Sprung das Weite. Dies war die Stunde des Meisters der Bomben und Explosionen. Tobi hatte gute Arbeit geleistet, denn nun lag der Dämon auf seinem Rücken und war so gut wie bewegungsunfähig. Während der paar Minuten, die der Mann mit der Augenklappe Deidara verschafft hatte, hatte dieser seine Tontiere ausgesandt, sich überall um die abscheuliche Kreatur zu versammeln und hatte gleichzeitig seine beflügelten Geschöpfe in der Luft um sich gesammelt. Mit einer Handbewegung schickte auch er sie nun herab, um dem Dämon den Garaus zu geben. Mit hohem Tempo rasten die Tontiere auf ihr Ziel zu. Der Blonde brauchte noch ein paar Momente, um all seine Tontiere zu koordinieren, doch gerade jetzt wurde er entdeckt. Ausgerechnet jetzt griff der Dämon erbost mit einem etwas hilflosen Schrei in die Höhe, ohne Deidara jedoch zu erreichen, weil er zu hoch oben war. Doch er erwischte einige der Bomben, die auch prompt durch den Kontakt detonierten. Sie rissen die Haut des Arms des Dämons auf, doch das machte ihn so rasend und ließ ihn eine so immense Menge seines Chakras ausstoßen, dass es Deidara vom Rücken seines Vogels in die Höhe riss, obwohl er sich so fest an ihn geklammert hatte. Für einen Moment lag der Blonde schwerelos mit geweiteten Augen in der Luft. Ohne Luft in den Lungen sah die Welt plötzlich so wunderschön aus, mit dem gekrümmten Horizont und den nebligen Fernen der Shinobiwelt. Ob man von hier oben auch Tsuchi no Kuni sehen konnte? Er wusste es nicht, und die Frage erübrigte sich auch schnell, weil er in die Realität zurückgeholt wurde, als der freie Fall einsetzte. Panisch schnappte er nach Luft, um seine leeren Lungen wieder zu füllen, doch diese wurde wieder aus ihm heraus gepresst, als er seitlich auf dem Rücken des Vogels landete, die ihn wieder aufgefangen hatte. Doch nicht nur er hatte sich wieder gefangen, auch der Dämon war wieder aufgestanden. Jetzt durfte Deidara keine Zeit mehr verlieren und musste alles versuchen, was er noch tun konnte. Er rappelte sich auf, hob seine Arme zu einem Handzeichen und stieß einen Schrei aus, als er die ganze Zerstörungskraft seiner Bomben entfesselte. Die Explosion schien ihn für einen Augenblick taub und blind zu machen, so laut und hell war sie. Auch ging beinahe das gellende, schmerzvolle Gebrüll des Dämons darin unter. Hatte Deidara ihn erwischt? Er hoffte es inständig, doch er würde es erst sehen, wenn sich der Rauch der Bomben gelegt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)