Deepest Gold von Bettyna (Who are you, holy flame?) ================================================================================ Kapitel 45: Working together ---------------------------- Nach einer unruhigen Nacht saß Seika wieder mit allen Anderen im Speisesaal. Sie nahmen ein ungewöhnliches gemeinsames Frühstück ein, denn sonst erschien morgens immer jeder nach seinem Belieben in der Küche, um etwas zu sich zu nehmen. Doch anscheinend gab es nun schon in der Früh etwas zu besprechen. Die Stimmung war ziemlich angespannt und jeder bemerkte, dass diese Aura vor allem von Seika ausging, obwohl auch die Anderen erfahren wollten, was Pain für sich entschieden hatte. Doch ihr Anführer schien keine Eile zu haben, was Deidara, Kisame und insbesondere Seika langsam verrückt machte. Die Brünette hatte nicht das Bedürfnis noch länger hier zu sitzen, weil sie, obwohl sie doch eigentlich die Gesellschaft der Anderen meistens sehr genoss, heute morgen die Gegenwart einiger Personen nicht ertragen konnte. Es fiel ihr schwer, ihre Fassung zu bewahren, doch sie nahm ihre spärliche Geduld zusammen und hoffte, es würde nichts Unerwartetes auf sie zukommen. Doch es war Pain, der anfing zu sprechen und er war unberechenbar. „Ich habe eine Täuschungsmission geplant. Das ist die einzige Möglichkeit, die Osoroshisa so schnell wie möglich aus der Reserve zu locken, da meine Mittelsmänner bisher keine weiteren Informationen über die Gruppe herausfinden konnte. Wenn es wahr ist und sie hinter Furiko her sind, dann wird sie als Lockvogel natürlich teilnehmen, ebenso Deidara. Weil sie jedoch immer zu Fünft auftreten, werden Seika und Itachi zur Sicherheit ebenfalls mitkommen.“, erläuterte er. Damit riss Seikas Geduldsfaden komplett. Sie stand auf und ihr Stuhl rückte geräuschvoll nach hinten. Alle sahen sie überrascht an. „Pain-sama, nein. Ich habe Euch gesagt-“, begann sie mit bebender Stimme, doch der offene Blick ihres Anführers ließ sie verstummen. „Ich weiß, aber meine Entscheidung ist nicht ohne Grund“, antwortete er ihr ruhig. Seika war wie entwaffnet, aufgrund dieser doch so verständnisvoll klingenden Antwort. Nun, vielleicht war Pain sich bewusst, dass sie in ihrem Zustand nicht lange stabil war, sodass er seine Entscheidung gründlich durchdacht hatte, bevor er sie nun aussprach. Deshalb brachte sie auch keinen weiteren Protest hervor. Furiko jedoch war mit dieser Entscheidung alles andere als einverstanden, was ihr bleiches Gesicht gut demonstrierte. Sie gab Laute von sich, als würde sie gleich ersticken und wand sich in ihrem Stuhl, doch wie immer bekam sie kein Wort heraus. Deidara und Itachi sagen nichts dazu, auch Kisame und Tobi waren ruhig. Der Maskierte war der Einzige, der nicht so ganz über den Wortaustausch zwischen Seika und Pain überrascht war. Als sich sie Brünette widerstebend wieder setzte, begann Pain, die Einzelheiten der bevorstehenden Mission zu erläutern. Sie sollten, wie Kisame und Tobi zuvor, zu einem Ort reisen, um ein paar fiktive Schriften zu überbringen und sollten sich den Osoroshisa stellen, aber nicht kämpfen, wenn es sich vermeiden ließ – wenn sie überhaupt anbissen. Es handelte sich bei der Aufgabe ausschließlich um die Beschaffung von Informationen über die neuen Gegner. Ein Kampf würde zwar auch Aufschluss über ihre Fähigkeiten bringen, doch das war zu riskant. Kisame und Tobi würden währenddessen in der Basis bleiben. Seika konnte sich jedoch denken, dass Pain plante, sie auf eine andere, wichtigere Mission zu schicken, dies aber nicht laut aussprach, um diese andere Nachricht den unsichtbaren Ohren, die sie irgendwie belauschen mussten, nicht auszuliefern und somit jeder Gefährdung des Erfolges zu entgehen. Dass sie jedoch versuchten, ihre Gegner in eine Falle zu locken, durften sie gerne wissen. „Bereitet euch vor. Ihr verlässt die Basis bereits in einer Stunde“, schloss Pain seine Ausführungen und Seika war die Erste, die sofort aufstand und ging, um sich vorzubereiten. Es war gut, dass sie wieder einmal aus dem Gebäude heraus kam und sie freute sich sogar etwas auf diese kleine, wenn nicht ungefährliche Reise, trotz der Begleitung, die sie dabei haben würde. Pain hatte sie hier so lange festgehalten, dass sie sogar glaubte, dafür mit der Anwesenheit von Itachi auszukommen. Die Brünette seufzte auf und als sie in ihrem Zimmer angekommen war, bereitete sie sich passende Kleidung vor, die sie anziehen wollte. Es ging diesmal nach Taki no Kuni. Der Weg war nicht bemerkenswert weit, obwohl sie noch Kusa no Kuni zu durchqueren hatten. Dies lag daran, dass diese beiden Länder verhältnismäßig klein waren. Außerdem war dort das Klima recht angenehm, deshalb musste sie sich weder dick einkleiden, noch viel Gepäck mitnehmen. Außerdem hatten sie auch keinen Aufenthalt eingeplant, weswegen sie wohl schnell wieder zurück waren, wenn alles glatt ging. Bei diesem Gedanken erinnerte sich Seika an ihr medizinisches Notfallpäckchen, welches sie doch noch mitnehmen wollte. Sie beschlich schon eine gewisse unangenehme Aufregung, auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte. Ihre Gruppe war im Moment alles andere als teamfähig. Deidara und Itachi konnten sich generell nicht leiden, Furiko war ein von Grund auf schüchterner Mensch, Seika stand der Blonden gerade in Gedanken nicht sehr wohlwollend gegenüber, auch wenn sich das kindisch anhörte, und Seika und Itachi... Das war selbstredend. Wie sie alle diese Mission überleben wollten, ohne sich in den Haaren zu liegen, das stand in den Sternen. Aber Pain schien von ihnen zu erwarten, dass sie die persönlichen Ungereimtheiten außen vor ließen und sich ganz auf diese wichtige Mission konzentrierten. Seika brauchte nicht die ganze Stunde, um sich fertig zu machen, deshalb ging sie mit ihren Sachen und dem Akatsukimantel in den Armen herunter in die Eingangshalle, die vollkommen verlassen war - bis auf Konan. Sie stand starr wie eine Sphinx in einer Ecke und als die Brünette sich näherte, verfolgten die Augen der Blauhaarigen sie ganz genau. Tja, Konan. Seitdem Seika mit Pain über sie gesprochen hatte, schien sie sich wieder anders zu verhalten, ruhiger und entspannter. Ob die Blauhaarige wusste, dass sie eines der Gesprächsthemen von Pain und ihr gewesen war? „Seika-san, es wäre besser, für Dich und die ganze Organisation, wenn Du mit Deinem Partner wieder ins Reine kommen würdest“, sagte Konan und Seika blieb abrupt stehen und sah sie mit einem Blick an, der bedeuten sollte, dass sie die Blauhaarige nicht für ganz dicht hielt. Es war wieder typisch, Pain versuchte sich schon wieder einzumischen und schickte Konan vor, um das verlauten zu lassen. Und dabei hatte Seika gedacht, Pain würde nun wenigstens etwas mehr Rücksicht nehmen. Aber nein… „Konan-san, ich brauche wirklich nicht Deinen Rat. Nicht, weil ich ihn nicht schätze, nein, weil der Faktor, der entscheidet, ob wir jemals wieder wie zivilisierte Menschen miteinander umgehen können, ganz bei ihm liegt. Er hat angefangen, und ich will nicht kindisch klingen, aber nur er kann es auch wieder beenden“, sagte Seika steif. Sie hatte eindeutig schon zu viel gesagt, doch sie hatte ihren Redefluss nicht stoppen können. Umso verblüffter war sie, als Konan ganz leicht zu lächeln begann, ein Gesichtsausdruck, der in ihren gewohnt blassen und kühlen Zügen völlig Fehl am Platz schien. „Du hast ein gutes Gespür für Menschen, Seika-san, doch Du musst Dir auch selber helfen lassen“, antwortete sie und löste in der Brünetten die Frage nach dem Sinn dieser Worte aus. Was meinte Konan? Hatte sie also durch ihr Gespräch mit Pain etwas bewirkt, was auch positive Effekte hatte? Oder- Plötzlich konnte sie nicht weiterdenken, weil sie Itachis Chakra in der Nähe spürte und nicht wusste, wie lange er schon da war. Es verursachte in ihr ein leicht panisches Gefühl, bei dem Gedanken, er hätte gehört haben können, was sie vorhin zu Konan gesagt hatte. Doch da kamen auch Deidara und Furiko zusammen aus einem der Gänge und sie waren komplett. „Itachi leitet diese Mission. Lasst euch so viel Zeit, wie nötig und vermeidet Gefahren. Hier ist ein genauer Lageplan des Zielortes“, sprach Konan wieder und händigte dem Uchiha eine schmale Mappe aus. Alle Vier schnallten sich ihre Sachen um, schlüpften in ihre Mäntel und setzten ihre Strohhüte auf. Und mit einem Handzeichen Itachis waren sie alles verschwunden, jeder mit einem unguten Gefühl… ----- Ihre Reise lief anfangs in völligem Schweigen, wenn nicht sogar in Ignorierung ab. Itachi lief voraus, ihm folgte Seika, nach ihr kam Furiko und das Schlusslicht bildete Deidara. Am meisten sah man der blonden jungen Frau an, dass es ihr nicht sonderlich gut ging. Ihre Gesichtsfarbe war ein ständiges Weiß, welches nicht besonders gesund aussah. Doch sie war nicht krank, wie Seika feststellte, als sie ihr einmal nahe genug war, um ihr Chakra zu überprüfen. Es musste einfach nur wegen der Mission sein und an dieser Organisation, die sich Osoroshisa nannte, liegen. Seika versuchte sich daran zu erinnern, was Furiko ihr einst darüber erzählt hatte. Sie betrieben Ausbildungslager, um sich einen würdevollen Nachwuchs heranzuziehen, der die Organisation weiterführen sollte, wenn die anderen Mitglieder starben. Ihre Methoden waren jedoch grausam und gefürchtet, was die Zöglinge jedoch nicht wussten, weil die Schule an sich einen guten Ruf hatte, jedoch von den Osoroshisa infiltriert war. Das war auch der Grund, warum Furiko so schrecklich verurteilt wurde, nachdem sie den Boss und einen Feind von ihm umgebracht hatte, um eigentlich etwas Gutes zu tun. Die Bevölkerung wusste nichts von den finsteren Machenschaften dieser Einrichtung und verbannten Furiko deshalb. Doch als sie floh, half ihr das nicht, den Fängen der Organisation zu entkommen und sie waren weiterhin hinter ihr her. Doch irgendetwas störte Seika an der ganzen Geschichte. Was sollten sie mit jemandem anfangen, der ungewillt bei ihnen mitmachen würde? So jemand war nicht zu gebrauchen. Aber da war ein Satz, der die Gedanken der Brünetten in eine andere Richtung lenkte. Furiko hatte gesagt, sie wären 'hinter jungen Kunoichi her'. Man konnte niemanden eine Mission durchführen lassen, die er unter keinen Umständen ausführen wollte, außer man konnte den Willen der Person kontrollieren. Man konnte aber allerdings den Körper eines Menschen benutzen, wenn man es mit Gewalt tat. Furiko besaß ein Kekkei Genkai. Sie konnte das Wetter beeinflussen, doch in welchem Ausmaße, das war Seika nicht ganz klar. Jedoch führte der eine Gedanke zum anderen und Seika konnte nicht verhindern, dass sie leicht erschauderte. Die Osoroshisa suchten Furiko also nicht mehr, um sie zu einem aktiven Mitglied zu machen. Nein, sie wollten sie zur Sicherung des Fortbestands an fähigem Nachwuchs machen... Die Brünette ließ sich nicht anmerken, dass dies herausgefunden hatte. Sie wusste auch nicht, ob es wirklich wahr war, doch sicher kam es den Fakten sehr nahe. Nun konnte sich Seika auch vorstellen, warum sich die Blonde so gegen diese Mission sträubte. Aber diese Bastarde würden nicht mit ihrer Absicht durchkommen. Seika würde es nicht zulassen, dass sie jemanden zu einer Gebärmaschine machen wollten. Die vier Akatsuki rannten mit mäßigem Tempo durch Ame no Kuni und als sie die Grenze passiert hatten, liefen sie mit demselben Tempo über die grasbedeckten Weiten von Kusa no Kuni, ohne ein Wort zu sprechen. Es gab auch nichts Besonderes zu sagen. Das Land schien wie ausgestorben zu sein, sie durchquerten aber auch nur die unbewohnten Gebiete. Das Klima war sehr angenehm. Der Himmel war von leichten Schleierwolken bedeckt, sodass die Sonne nicht mit ihrer vollen Kraft auf sie herab scheinen konnte, zusätzlich wehte eine kühle Brise, die die Reise doch recht angenehm machte. Wenn sie sich doch einem Dorf näherten, weil dies unvermeidbar war, durchstreiften sie Kornfelder und mit Wasser überflutete Gebiete, in denen hektarweise Reis angebaut wurde. Diese Gegend war so ländlich und ursprünglich im Gegensatz zu den großen Shinobistaaten, sodass sich Seika beinahe wunderte, wie dieses Land so viele Jahrzehnte lang gegen die Großmächte hatte bestehen können. Doch vielleicht gab es Friedensverträge, die dieses Territorium schützten, weil es doch die Lebensmittelversorgung von sehr vielen Menschen sicherstellte. Wenn der fruchtbare Boden verwüstet werden würde, hätte er keinen Nutzen und auch keinen Wert mehr. Doch die Politik von Kusagakure war nicht offen, sodass es nicht sicher war, wie sich das Land wirklich durchsetzte. Die Pause, die sie einmal einlegten, wurde einzig und allein durch eine entsprechende Geste von Itachi eingeleitet. Sie fanden einen Bach, der an einer Stelle durch einen Reihe von Bäumen und Sträuchern abgeschirmt war. Dort ließen sie sich nieder, um zu rasten und etwas von ihrem Proviant zu sich zu nehmen und so wieder zu Kräften zu kommen. Seika verließ die Gruppe kurz, nachdem sie ihren Mantel abgelegt hatte und ging hinüber zu dem schmalen Flusslauf, um sich eine Ladung des kühlen Wassers ins Gesicht zu spritzen und auch davon zu trinken. Nur ein paar Momente später kam Furiko zu Seika dazu und sie sah müde, aber vor allem etwas verlegen aus. Sie setzte sich zu Seika ans Ufer und warf einen vorsichtigen Blick auf die Brünette. „Seika? Kann ich Dich etwas fragen?“, sprach sie leise und die junge Frau mit den goldenen Augen sah die Blonde erwartend an. „Bist Du vielleicht… böse auf mich? Wenn ich irgendetwas gemacht habe, was Dir nicht gefallen hat, dann-“, begann Furiko, doch ein lautes Seufzen von Seika ließ sie verstummen. Sie hatte ihre brünetten Haare nach hinten geworfen und ihr Gesicht war zum Himmel gerichtet, ihre Augen waren jedoch geschlossen. So verharrte sie für einige Sekunden und schüttelte dann den Kopf, bevor sie Furiko direkt ansah. „Ich bin nicht böse auf Dich... Es tut mir Leid, wenn ich diesen Eindruck auf Dich mache. Weißt Du, die Situation überfordert mich langsam. So kenne ich mich selber gar nicht, aber irgendwie bin ich in letzter Zeit überempfindlich…“, antwortete Seika und dachte, wie blöd sie doch eigentlich war. Sie erinnerte sich an ihren Wutausbruch, als sie Itachi in der Küche begegnet war und an ihre Neidgedanken gegenüber der blonden Kunoichi. Es war eigentlich lächerlich und ziemlich unfair. Solche Empfindungen würden ihr ihre Fröhlichkeit nicht zurückbringen, sondern sie nur noch stärker herunter ziehen. Doch Seika konnte nichts dagegen tun. Sie sollte sich für Furiko freuen, wenn es jemanden gab, der sich um sie sorgte. Außerdem war dieser Jemand Deidara. Er war der Brünetten so lange nach gehangen, also sollte sie doch froh sein, wenn er sich endlich von ihr löste. Furiko sah Seika mit einem leichten Lächeln an. „Da-danke… Das beruhigt mich sehr… Kannst du… jetzt aber vielleicht wieder zurück zu den Anderen kommen? Ich befürchte, dass Deidara-san und Itachi-san einander noch… die Köpfe abreißen werden…“, erklärte sie ein wenig verlegen über ihr Anliegen und deutete mit ihrer Hand über ihre Schulter. Seika blickte irritiert in die angegebene Richtung und glaubte nicht recht zu sehen. Beide Männer standen sich gegenüber, regungslos aber mit gefährlichen Ausdrücken in ihren Gesichtern. Was war denn nun schon wieder los? Seika hatte zwar schon öfters erlebt, wie der Blonde gegen den Uchiha losgegangen war, doch Itachi hatte es eigentlich immer nur gleichgültig ignoriert. Doch das er nun den Blick so zurückgab, das war etwas ganz Neues. Seika und Furiko kehrten sofort wieder zu ihrem Lagerplatz zurück. Als ihre Ankunft bemerkt wurde, und Deidara die sich nahende Brünette mit ihrer mahnenden Körpersprache erblickte, senkte er missmutig seinen Kopf und verschränkte trotzig die Arme vor seiner Brust. Als Seika zu Itachi sah, hatte dieser sich bereits abgewendet. Manchmal benahmen sich die Beiden wirklich wie kleine störrische Bengel. Als sich die beiden Kunoichi hinsetzten, breitete sich wieder Stille zwischen ihnen aus, doch wenigstens war die Atmosphäre zwischen Seika und Furiko wieder einigermaßen im Lot. Bereits jetzt sah die Blonde wieder etwas beruhigter aus. Sie ließen sich mit ihrer Pause gut Zeit, denn wie Konan gesagt hatte, gab Pain ihnen die Zeit, die sie brauchten, um ausgeruht zu sein, wenn sie auf die Osoroshisa trafen. Sie hatten für den Fall der Fälle keinen Plan und obwohl Seika nachdachte, was sie tun sollten, wenn sie doch angegriffen werden würden, teilte sie ihre Gedanken niemandem mit. Warum sollte sie auch? Deidara und Itachi schienen einen auf Einzelgänger machen zu wollen. Am Ende würde sie noch die Dumme sein, wenn sie etwas vorschlug, es den Anderen aber nicht gefiel, und deshalb eine laute Diskussion entstand. Gerade als Seika sich dachte, dass sie nun aber wieder aufbrechen sollten, erhob sich Itachi von seinem etwas von den Anderen abseits gelegenen Platzes mit derselben Absicht. Jeder wusste, was das bedeutete und deshalb legten sie ihr Gepäck und ihre Mäntel wieder an. Als jeder von ihnen seinen Hut aufgesetzt hatte und fertig zum Aufbruch war, sprang Itachi los und jeder folgte ihm nach. Weiter ging die nicht besonders anstrengende und ereignisreiche Reise. Doch was bis jetzt nicht geschehen war, konnte schnell kommen. So hatte Seika es einige Male erlebt und sie wäre nicht erstaunt, wenn es diesmal nicht so wäre. Mit dem Verlassen von Kusa no Kuni veränderte sich das Landschaftsbild sofort. Es wurde merklich bergiger und die satten Wiesen wichen trockenen, hügeligen Ebenen. Und die Atmosphäre unter den vier Akatsuki wurde nur noch angespannter, denn Furiko wurde wegen ihrer wachsenden Angst immer langsamer. Itachi schien das nicht besonders zu gefallen, deshalb versuchte Seika nun, ihr die Furcht zu nehmen, indem sie die Blonde am Arm nahm und sich bei ihr einhakte, sodass die beiden jungen Frauen nun in der Mitte der beiden Männer daher liefen. „Furiko, mach Dir keine Sorgen! Wir sind alle da! Keiner wird zulassen, dass etwas schlimmes passiert“, versuchte die Brünette ihrer Kameradin zu beruhigen. Doch Furiko sah sie nur mit verzogenem Gesicht an und Seika erkannte, dass ihr Versprechen nicht sehr wirkungsvoll war, da Itachi, ihr eigener Partner, sie einmal fatalerweise im Stich gelassen hatte. Doch Seika würde niemals so handeln wie er. Die Menschen, die ihr etwas bedeutete, würde sie niemals vernachlässigen. Furiko sah diese grimmige Entschlossenheit in Seikas Augen und ihr Griff um ihren Arm wurde fester. Sie vertraute der Kunoichi, die schon so viel Stärke bewiesen hatte, in Situationen, in denen die Blonde endgültig zusammengebrochen wäre. Wenn ein Mensch, dem sie sich so anvertraut und hingegeben hätte, ihr so etwas angetan hätte, wäre es eine Schande, die sie nicht ertragen könnte. Und dass Seika es schaffte, auch noch so eng mit Itachi in dieser Mission zusammen zu arbeiten, steigerte Furikos Respekt für die Brünette nur noch mehr. Weil sie plötzlich vor sich ein paar Chakrasignaturen spüren konnten, zeigte dies ihnen deutlich an, dass sie sich einer kleinen Stadt näherten und auch bereits erwartet wurden. Denn diese Stadt war eigentlich die stillgelegte Anlage eines militärischen Stützpunkts, in dem einst Jounin für spezielle Missionen und Situationen geschult worden waren. In einem außerhalb stehenden Gebäude, das nun ebenfalls leer stand, sollten sich angeblich noch alte Dokumente befinden, die die Akatsuki hätten mitnehmen sollen. Dieser Ort war ganz bewusst als Ziel auserkoren worden. Erstens gab es dort in Wahrheit nichts zu holen, außerdem waren dort keine anderen Menschen mehr zugegen, die hätten verletzt oder Zeugen dieses Zusammentreffens werden können. Warum dieses Gelände verlassen wurde, wusste niemand. Es war noch gut intakt, doch die Vergangenheit der Gebäude war alles andere als einladend. Es hatte eine Reihe von Unfällen gegeben, die sich keiner erklären konnte und seitdem ging das Gerücht um, es spukte in den Gemäuern. Ob das ganze nicht nur ein Ammenmärchen war, war nicht ganz klar. Vielleicht wollte man nur vertuschen, dass sich etwas viel schlimmeres abgespielt hatte. Doch darum ging es nicht. Die Akatsuki waren nicht daran interessiert, die wahren Geschehnisse aufzudecken. Sie hatten ein brisantes Treffen vor sich, welches seine eigenen Geheimnisse bereithielt. Es wunderte sie ein wenig, dass ihrer Gegner ihr Chakra so offensichtlich ausstrahlten und somit ihre Position preisgaben. Vielleicht hatten sie bemerkt, dass sie in eine Falle geraten waren, als sie die vernachlässigten Bauten entdeckt hatten. Deshalb hatten auch die Akatsuki keinen Grund mehr, ihre Präsenz zu maskieren. Gut, dann würde es eben so laufen. Die Sache sollte von Anfang an mit offenen Karten gespielt werden, damit sie so viel wie möglich von der Identität ihrer selbsterkorenen Kontrahenten lernten. Je mehr das war, desto schneller und gefahrloser konnten sie wieder verschwinden. Nach einem Wink von Itachis Arm blieben sie stehen, nicht weit von dem besagten Gebäude entfernt, jedoch im Schutz einiger Büsche, der zwar nur den unmittelbaren Sichtkontakt verhinderte, doch das gab den Akatsuki ein wenig Sicherheit. Sie blieben für einige Zeit regungslos stehen, um zu beobachten, wie ihrer Gegenspieler reagieren würden. Doch auch diese machten von sich aus keinen Zug. „Wir gehen langsam herüber. Vielleicht verstehen sie, dass wir keine Auseinandersetzung haben wollen“, sprach Itachi mit gedämpfter Stimme und das waren die ersten Worte, die Seika seit ihrer eigenen, ein paar Tage zurück liegenden kleinen Auseinandersetzung vor der Küche aus seinem Mund gehört hatte. Doch dies war auch gut so gewesen. Seine Stimme weckte mehr Erinnerungen in der Brünetten, als alles andere. Seine Augen hätten sie wohl noch ein wenig mehr an die vergangene gemeinsame Zeit erinnert, doch Seika hatte es so gut es ging vermieden, ihn direkt anzusehen und war den schwarzen durchdringenden Irriden immer ausgewichen. Ihre Ohren konnte sie jedoch nicht verschließen. Als sie sich letztendlich aufmachten, nachdem sie alle Itachis Plan mehr oder weniger zufrieden zugestimmt hatten, nahmen sie auch ihre Kopfbedeckungen ab. Furiko protestierte, doch Seika zog ihn ihr wortlos vom Kopf und drückte ihr den Strohhut einfach in die Arme. Sie hatten jetzt keine Zeit für solche Dinge. Sie brauchten ihre ganze Konzentration für ihre Gegner. „Passt auf, einer von ihnen kann mithilfe von Chakrafäden mehrere Schwerter auf einmal führen, yeah“, sagte Deidara leise und die Anderen nickten. Seika fragte sich in Gedanken, ob er denn vielleicht zu einem der berühmten Schwertkämpfer gehörte. Warum hatte Deidara das eigentlich nicht schon früher gesagt? Sie hätten Kisame danach fragen können, weil dieser einst auch zu dieser Gruppe dazugehört hatte. Doch über diese Sache nachzudenken war nun mehr als überflüssig. Sie gingen noch ein paar Meter auf das freie Feld zwischen den Sträuchern und dem alten Gebäude hinaus, dann blieb Itachi wieder stehen und die Anderen taten es ihm nach. Sie verließen die Formation nicht, die sie auch während ihrer Reise unverändert beibehalten hatten. Itachi ganz vorne, weil er eventuelle Genjutsu als Erster entdecken konnte, dann Furiko und Seika und hinter ihnen Deidara, der Verfolger leicht mit seinen Bomben abschütteln konnte. Nun war es jedoch Zeit für ihre Gegner, dass sie einen Schritt taten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)