Dreaming about you von LittleSara ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Es waren bereits knapp 4 Wochen vergangen seit Horohoro nach Tokyo gekommen war. Der Juli neigte sich dem Ende und Annas Geburtstag war nicht mehr fern - oder in 2 Tagen um genau zu sein. Die Zeit war viel schneller vergangen als er gedacht hätte. So war er noch nicht dazu gekommen der Itako ein Geschenk zu kaufen. Eigentlich fand er ja, dass ein Geschenk für das Kind passend und sicher gern gesehen wäre, aber da Ren ja immer noch nichts von der Schwangerschaft wusste, war das wohl keine so gute Idee. So schlenderte er durch die Einkaufspassage und begutachtete die Waren in den Schaufenstern. Er konnte nur hoffen so zumindest irgendetwas zu finden, dass irgendwie passt.   Überrascht sah er auf als er in einiger Entfernung ein ihm bekanntes Gesicht erkannte. Schnell hob er den Arm und winkte fröhlich. „Ren!“ Der andere hatte ihn eh schon gesehen und warf ihm nur einen bösen Blick zu, als er unnötiger Weise auch noch nach ihm rief. „Hey, was machst du denn hier?“, fragte der Ainu, als er den anderen schließlich erreicht hatte. „Was wohl? Ein Geschenk für Anna holen…“, meinte er und sah dabei alles andere als begeistert aus, „aber ich hab keinen Plan was ich ihr kaufen könnte…“ Horohoro war leicht überrascht. Damit hatte er nicht gerade gerechnet. „Du kaufst ihr ein Geschenk?“ „Natürlich! Das wäre doch gemein ihr nichts zu schenken, warum sollte ich sowas machen?! Idiot!“ Die Beiden gingen indes ein bisschen weiter an den Läden vorbei, achteten aber kaum noch auf die Schaufenster. Leicht schmollend, antwortete der Ainu: „Ich bin kein Idiot…“ Ren verdrehte jedoch nur die Augen und sah sich eines der Schaufenster an. „Aber… ich meine, du hasst sie doch und alles, oder…? da ist es schon seltsam ihr etwas zu schenken.“ Ren seufzte darauf nur. Er hatte wohl schon mit so was in der Art gerechnet. „Ich bin nicht blind, Horohoro. Ich … ich sehe doch wie sehr Yo sie liebt und wie sehr er sie braucht. Wie könnte ich sie da hassen, wenn ich doch sehe wie glücklich sie Yo macht?“, antwortete er und fügte etwas leiser hinzu: „Besonders in letzter Zeit, scheint er so überglücklich zu sein…das ist wirklich nicht leicht mit anzusehen…“ „Ja, das versteh ich…“, antworte der Ainu nur. Ren war sich um einiges mehr über die Gesamtsituation bewusst, als er am Anfang angenommen hatte. Es hätte ihm eigentlich klar sein sollen, dass er so über Anna dachte… „Ich bin wirklich ein Idiot, sorry…“ Ein Lächeln breitet sich auf Rens Gesicht aus. “Pff, sag ich doch!“ Beiden lachten kurz, ehe Horohoro meinte: „ Okay, dann lass uns zusammen nach Geschenken für sie suchen! So finden wir sicher eher was!“ „Na wenn du meinst~“   Sie gingen eine ganze Weile durch die Innenstadt, unterhielten sich, lachten gemeinsam und hatten einfach Spaß. Den eigentlichen Grund für ihre Einkaufstour hatten sie schon beinahe wieder vergessen. Sie legten schließlich einen kleinen Zwischenstopp in einem Eiscafé ein. Es war wiedermal ein sehr heißer Tag und der Ainu hatte schon eine ganze Weile über die Hitze gemeckert. So gab Ren schließlich nach, aber mit der Bedingung, dass sie im Anschluss endlich richtig nach Geschenken suchen würden. „Hah, diese Pause haben wir uns wirklich verdient, Ren! Wir sind schon seit Stunden unterwegs!“ Der Chinese verdrehte darauf die Augen und meinte: „Trotzdem bis jetzt ohne Erfolg, also von ‚verdient‘ kann man da nun wirklich nicht reden…“ Der Ainu winkte die Widerworte nur grinsend ab und aß weiter glücklich sein Eis. Denn auch wenn es nur Zufall war, so waren die beiden gerade seit Stunden zu zweit in der Stadt unterwegs, besuchten gerade ein Eiscafé und würde im Anschluss weiter den Tag zusammen verbringen. Nunja zumindest bis sie jeder endlich ein Geschenk gefunden hatten. Nichts desto trotz freute es Horohoro auf diese Weise einen schönen Tag mit Ren verbringen zu können. Wer weiß, vielleicht war dieser Tag sogar seine einzige Chance zu so einem „beinahe Date“. Da war es umso wichtiger diesen Tag auch in vollen Zügen zu genießen! „Horo!! Sag mal hörst du überhaupt zu?!“ Ohh, ups… „Ah, sorry ich war grad in Gedanken!“, er lachte verlegen auf und kratze sich kurz am Hinterkopf, „Was hast du gesagt…?“ Ren seufzte und funkelte den Ainu kurz böse an. „Ich sagte: Wenn uns nichts einfällt, holen wir Anna einfach Gutscheine für irgendwas. Und ich habe gefragt, ob du eine Idee hast was für Läden sie mag oder wo sich sowas lohnen würde?!“ „Hmm, gute Frage…“, meinte Horo darauf leise und wendete den Blick nachdenklich zur Decke. Er löffelte indes weiter an seinem Eis. „An sich wüsste ich ja was“, murmelte er eher zu sich selbst. Ren war bereits mit essen fertig und sah den Ainu nun fragen an. „Was meinst du?“ Der Ainu sah kurz zu Ren und seufzte dann. „Tut mir leid, ich hab nur laut gedacht…“ Er konnte ihm davon nichts erzählen, er hatte es immerhin versprochen. Ren verdrehte genervt die Augen. „Jetzt red‘ schon, oder ich lass dich mein Geschenk gleich mit bezahlen!!“ Horohoro schüttelte jedoch nur den Kopf und lächelte kurz entschuldigend. Er wusste genau, dass Ren so eine Drohung nie wahr machen würde. So gerne er ihm auch die ganze Sache erklären würde, es ging einfach nicht. „Ich musste Yo versprechen nichts zu sagen, tut mir leid.“ Der Chinese senkte kurz den Blick und stand dann urplötzlich auf. „Diese ganze Geheimniskrämerei kotzt mich langsam echt an!“, murrte er vor sich hin und ging schnellen Schrittes aus dem Café. Horo sah erschrocken auf. „Ren, warte!!“, rief er ihm noch nach. Aber er blieb nicht stehen. Schnell stand auch der Ainu auf, bezahlte noch schnell ihr Eis und rannte ihm dann nach. Zum Glück waren inzwischen weniger Menschen in der Stadt unterwegs und er konnte Ren noch sehen. Er rannte ihm nach und holte ihn sogar ziemlich schnell ein. Der Chinese war nicht allzu schnell weiter gegangen nachdem er das Café verlassen hatte, wie es schien. „Ren, bitte!“, fing er an, erntete aber nur einen weiteren bösen Blick. Horohoro sah ihn ernst an ehe er fortfuhr: „Ich mach das doch nicht, weil ich dich ärgern möchte. Ich finde es auch nicht richtig, dass sie es dir nicht sagen wollen – und das hab ich Yo und Anna auch schon mehrmals gesagt! Aber … ich finde einfach, dass es richtig wäre, wenn du es von ihnen erfährst und nicht von mir, verstehst du das?“ „Und was ist, wenn ich es lieber von jemand anderen hören würde?“, gab Ren darauf zurück, „Wenn ich es besser fände mir dabei nicht auch noch sonstwie Gedanken über meine Reaktion den beiden gegenüber machen zu müssen?!“ Er drehte sich von Horohoro ab und schwieg. Dieser wusste darauf nichts zu sagen. So hatte er noch nie darüber nachgedacht. Vielleicht hatte Ren damit ja sogar recht und es war wirklich besser, wenn er es so erzählt bekommt, es erst einmal verarbeiten kann und dann … warte woher wusste Ren überhaupt, dass es um etwas ging, dass ihn so sehr aus der Fassung bringen könnte?! Überrascht blickte er auf und ging um Ren herum um ihm ins Gesicht sehen zu können. „Woher willst du eigentlich wissen, dass…“ weiter kam er nicht, denn was er nun sah, brachte ihn zu sehr aus der Fassung. Ren hatte sich nicht einfach nur so wütend abgewandt. Nein, zu der Wut hatte sich noch etwas anderes gesellt: Tränen. Sein Blick wirkte sogar leicht verzweifelt und Horohoro hatte plötzlich keine Ahnung mehr was er eben noch sagen wollte. „Warum vertraut ihr mir alle nur so wenig…? Warum könnt ihr mir nicht einfach sagen was los ist? Ist es wirklich so schlimm? Oder traut ihr mir einfach nur nicht zu damit umgehen zu können?“, Ren hob seinen Blick und sah den Ainu nun direkt an, „Warum vertraust nicht einmal du mir, Horokeu?“ Für einen Augenblick blieb dem Angesprochenem die Luft weg. Dann fasste er sich jedoch wieder und sah Ren ernst an und legte eine Hand auf seine Schulter. „Natürlich vertraue ich dir, Ren! Red‘ nicht solchen Mist!“ Für einen kurzen Moment schwieg er, um der Aussage mehr Nachdruck zu verleihen. „Wenn ich dir nicht vertrauen würde, würde ich wohl kaum darauf bestehen, dass du mit Anna und Yo direkt darüber redest, oder? Denn ich persönlich traue dir voll und ganz zu damit umgehen zu können.“ Ren schluckte einmal merklich. Mit derartigen Widerworten hatte er anscheinend nicht gerechnet. Gleichzeitig hatte er jedoch immer noch leicht Tränen in den Augen. „Dann traust du mir mehr zu, als ich mir selbst…“, er senkte den Blick wieder. Horohoro beobachte ihn noch einige Augenblicke und dachte darüber nach, was er jetzt tun sollte. Weiter das Geheimnis für sich behalten? Es Ren verraten? Ren umgab eine unheimliche Unsicherheit, so etwas hatte er an ihm noch nie gesehen. Gleichzeitig wirkte es aber so, als wäre Ren gerade ausnahmsweise mal wirklich offen und ehrlich mit seinen Gefühlen. Und wenn dem so war, dann gab es eigentlich nur eine richtige Reaktion.   Der Ainu seufzte lautlos und lächelte dann. Er griff nach Rens Hand und begann ihn hinter sich her zu ziehen. „Komm, lass uns endlich ein Geschenk für sie holen. Es wird schon spät!“   Sie blieben vor einem recht kleinen Geschäft stehen. Den ganzen Weg hierher hatte keiner mehr etwas gesagt. Horohoro hielt immer noch Rens Hand fest und so spürte er wie dieser seine Hand nun etwas fester drückte. Als er seinen Blick kurz zu ihm wendete, sah er die sich weitenden Augen und den Schock in Rens Augen. Horo schluckte schwer. Nun war es eh zu spät. „Komm, lass uns reingehen!“, sagte er und warf Ren ein aufmunterndes Lächeln zu. Der Chinese schüttelte kurz den Kopf und blinzelte ein paar Mal. Dann lockerte sich sein Griff und Horohoros Hand wieder und er sah auch nur noch überrascht aus und weniger geschockt. „Wow….damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)