Do it for you! von chrono87 ================================================================================ Kapitel 7: Wenn sich alles ändert.... ------------------------------------- Wenn sich alles ändert.... Die Sorgen von Alphonse und Winry dringen nicht bis nach Central City durch. An und für sich ist das auch sehr gut, denn so wird Edward nicht auch noch damit belastet. Jetzt, wo die Zeit gegen ihn läuft, hat er kaum noch einen klaren Gedanken. Immer wieder wird er mit Aufträgen des Militärs überschüttet, die zwar nichts mit seinen eigentlichen Aufgaben zu tun haben, aber eine Art Test darstellen. -Anscheinend will mich Oberst Mustang in den Wahnsinn treiben!- Diesen Gedanken schleppt der junge Alchemist schon seit Tagen mit sich rum. Mal wieder schleicht er durch die Straßen von Central, auf der Suche nach kleinen Verbrechern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihn um den Verstand zu bringen, weil sie immer dann abhauen, wenn der Oberst gerade mal wieder große Lust hat seinen so genannten Schützling zu ärgern und ihm so daas Leben zur Hölle zu machen. „Du hast ja mal wieder richtig gute Laune. Wird das jetzt jedes Mal so sein, wenn du aufstehst?“ Rains liebliche Stimme reißt ihn aus seinen trüben Gedanken. „Entschuldige bitte. Ich bin keine wirklich gute Gesellschaft für dich. Schon seit Tagen musst du dich mit mir abgeben. Es wundert mich schon die ganze Zeit, dass du noch gar nicht die Flucht ergriffen hast. Es gibt nicht viele, die mit meinem schwierigen Charakter zurecht kommen. Genauer gesagt gibt es da gerade mal zwei Leute.“ Edward richtet sich auf, blickt zur Uhr und flucht vor sich hin. „Ich weiß halt einfach, wie man mit dir umgehen muss, immerhin kennen wir uns ja schon länger. Und nun solltest du aber gehen. Wir sehen uns heute Abend. Holst du mich wieder ab?“ „Ich versuche es. Mal sehen was Major Armstrong und Oberst Mustang dieses Mal für mich haben.“ Schnaufend und schlitternd kommt Edward fünf Minuten nach neun Uhr im Büro seines Vorgesetzten an. Dieser blickt den Blonden missbilligend an. „Du bist zu spät, wie immer.“ Roy kramt in einer seiner Schreibtischschubladen nach einen Stapel Papieren, die er dann an Ed weiter reicht, sobald er sie gesichtet hat. „Was ist das?“, fragt Edward gleich nach, sobald er die Papiere in der Hand hält. Süffisant grinst der Oberst seinem Gegenüber an, lehnt sich in seinen Sessel zurück und erklärt ihm kurz, aber mit keiner Spur von Bedauern, was es mit den Stapel an Papieren auf sich hat. „Du wirst früher ins Militär eintreten müssen. Sobald du die Papiere unterzeichnet hast, wirst du sofort aufgenommen.“ „Was, aber warum? Mir stehen noch fünf Monate zu!“ Entsetzt sieht der Blonde auf die Papiere. -Warum kommt das so plötzlich? Es stand doch fest, dass ich genug Zeit bekomme!- Völlig verstört geht Fullmetal auf das Sofa zu und lässt sich darauf nieder, noch immer den Blick auf die Papiere geheftet. „Du scheinst dir Feinde in der Oberschicht gemacht zu haben, fragt mich jetzt aber nicht wie! Jedenfalls kann er nichts gegen dich unternehmen, wenn du im Militär bist, da das Militär die Befehlsgewalt im Land hat. Aus diesem Grund drängt man mich auch, so schnell wie möglich dafür zu sorgen, dass du ganz eintrittst. Man will so ein Talent wie dich nicht verlieren.“ -Soll das jetzt ein Kompliment sein?- Nachdenklich schaut Ed langsam in die Augen von Roy, deren Schalk Ernst gewichen sind. Edward seufzt, merkt wie ernst es dem Schwarz-haarigen ist. „Machst du dir etwa sorgen um mich?“ Etwas belustigt sieht Edward von Roy zur Tür, die gerade aufgeschlagen wird und Major Alex Louis Armstrong eintritt. „Oh, sie haben den jungen Edward schon zu sich bestellt? Warum haben Sie denn nichts gesagt, Oberst Mustang?“ „Entschuldigen Sie bitte, dass ich der Meinung war, zuerst mit ihm allein reden zu müssen, immerhin haben er und ich zusammen die Regeln festgelegt.“, knurrt der Oberst etwas missgelaunt. Edward sieht zwischen den beiden Männern hin und her und stellt wieder einmal verblüfft fest, dass es ihn amüsiert, wenn die beiden aufeinander treffen. „Was führt Sie eigentlich hierher, Major Armstrong?“ Edward sieht den großen, muskulösen Mann an, der kaum Haare auf den Kopf hat. „Der Oberst bat mich, für deine Einführung und deine Befehlsgewalt zwei Soldaten abzustellen. Und ich denke mal, dass es dir gefallen wird auf diese Menschen zu treffen.“ „Da bin ich sicher.“ Edward bezweifelt, dass der Major Recht hat. Wenn die Personen genauso sind, wie der Major, dann kann Edward sehr gut auf sie verzichten. „Nun gut, lassen wir das erst mal bei Seite. Fullmetal, ich möchte, dass du bis Montag die Papiere unterzeichnet bei mir auf den Schreibtisch legst. Bis dahin hab ich keine Aufträge für dich. Nun kann Major Armstrong dir deine persönlichen Leibwächter vorstellen.“ Erleichtert darüber, endlich doch etwas Freizeit zu bekommen, erhebt sich der Blonde und folgt dem Hünen vor die Tür des großen, geräumigen Büros. Dort erwarte Edward wahrlich eine große Überraschung. Vor ihm stehen Leutnant Maria Ross und Feldwebel Denny Brosch. „Na so was. Was führt euch denn hier her?“, fragt Edward nun doch nach, wobei er allerdings offen zeigt, dass er sehr froh über deren Besuch ist. „Es ist schon eine Zeit lang her, dass wir aufeinander getroffen sind.“, bekräftigt Leutnant Ross mit einem Lächeln. „Es freut mich, dass du wohl auf bist.“ Nach kurzem umsehen fragt Denny noch: „Wo ist denn dein Bruder. Ich kann ihn gar nicht sehen.“ „Er ist nicht in Central City. Ich war der Meinung, dass er in Resembool sicherer wäre, als bei mir.“ „Eine weise Entscheidung, junger Herr.“, pflichtet Alex dem jungen Staatsalchemisten bei. Gemeinsam verlassen die vier Personen das Gebäude. „Es ist wirklich eine gelungene Überraschung, dass ihr mich mal besucht. Der Oberst hätte ja mal was sagen können. Zu dumm, dass er keinen Sinn für Humor hat. Er tut mir fast schon Leid.“ Edward seufzt theatralisch und lächelt dann in die Runde. „Er macht sich einfach nur Sorgen um dich, Edward Elric. Und deswegen werden dir auch Leutnant Ross und Feldwebel Brosch zur Seite stehen, sobald du ganz eingetreten bist. Der Oberst fand es wäre das Beste, wenn du mit jemanden zusammen arbeitest, den du schon kennst und vertraust. Ganz davon abgesehen haben sich Maria Ross und Denny Brosch freiwillig für den Job gemeldet.“, berichtet der kahlköpfige Hüne. Vor Überraschung verschlägt es dem Alchemisten die Sprache. „Das stimmt. Wir sind hier, weil wir ja ab jetzt zusammen arbeiten. ...Tut uns Leid, dass wir nicht sofort etwas gesagt haben.“ Edward hört ganz deutlich aus der Stimme des Leutnants, dass es ihr wirklich Leid tut. Trotz allem kann er nicht verbergen, dass er überrascht ist. Aus diesem Grund dauert es auch etwas, bis er seine Stimme wiederfindet. „Schon gut. Ich bin froh, zwei so fähige Soldaten an meiner Seite zu wissen.“ Nach kurzem überlegen und einen skeptischen Blick aus den Augenwinkeln, Richtung Alex Louis, redet Edward weiter. „Bleibt ihr jetzt schon an meiner Seite, oder wartet ihr, bis ich meine Papiere abgegeben habe?“ Durchaus verständlich, dass er gerade danach fragt, immerhin hasst er es überwacht zu werden. „Ich denke, dass wir dir helfen, wenn du in der Central-Bibliothek Nachforschungen anstellst, aber wir werden dir sicher nicht wieder auf Schritt und Tritt folgen, erst einmal zumindest.“, erklärt Denny lächelnd, aber selbst auch sehr erleichtert, da er sich eigentlich mehr Zeit für seine Freizeit erhofft hat, immerhin hat er noch nicht aufgegeben das Herz seiner Kollegin zu erobern. „Das freut mich zu hören. Gut, ich sollte nun aber doch langsam nach Hause gehen. Wir sehen uns dann ja vielleicht Morgen. Bis dann.“ So schnell es geht, macht sich Edward auf den Weg nach Hause. Dort erwartet ihm noch ein Haufen Arbeit, nicht das er jetzt schon die Papiere durchgehen will. Eigentlich hofft er sehr, dass ihm Rain dabei hilft. -Schon komisch. Seit wann lege ich so großen Wert auf die Meinung einer Frau. Noch dazu einer Meinung, die nicht von Winry kommt. ...Selbst Winry hätte ich nicht gefragt, ob sie mir helfen würde. Dazu würde ich sicher keine Gelegenheit haben, da sie mir die Papiere sicher schon längst aus der Hand gerissen hätte.- Bei den Gedanken an seine alte Mechanikerin und Sandkastenfreundin, mit der er rein zufällig geschlafen hat, schleicht sich ein Lächeln auf seine Lippen, dass vor Bedauern nach und nach traurig wird. Seufzend verdrängt er den Gedanken und macht sich weiter auf den Weg nach Hause. Rain ist gerade dabei einem ihrer Stammkunden die Kabel neu zu justieren, als das Telefon klingelt. Eigentlich will sie gar nicht ran gehen, doch dann besinnt sie sich wieder, es ist ja möglich, dass es sich bei dem Anrufer um einen Kunden handelt. „Entschuldigen Sie bitte.“ Rain steht auf und geht eilig zum Telefon. „Rain Allen, Prothesenspezialistin. Was kann ich für Sie tun?“, meldet sie sich nach dem siebten Klingeln. „Entschuldige, dass ich dich bei der Arbeit störe. Ich wollte nur sagen...“ „Edward?“ Rain unterbricht den jungen Alchemisten, um sicher zu gehen, dass sie genau weiß, mit wem sie redet. „Ähm, ja. Dürfte ich jetzt bitte zu Ende sprechen?“, hört sie Eds ungeduldige Stimme, durch das Telefon sprechen. „Entschuldige bitte. Natürlich kannst du ausreden.“, versichert sie ihn, um ihn zu besänftigen. „Danke. Ich wollte dich fragen, ob es dir etwas aus macht, wenn du heute allein heim kommst? Ich muss leider ein paar Papiere fertig machen und würde dich gern dabei haben... Natürlich nur, wenn es dich nicht stört.“ „Aber nein, ich freue mich darauf, dir zu helfen. Wir sehen uns dann in zwei Stunden zu Hause.“ Sie legt auf und geht wieder zu ihrem Patienten. Dieser wartet schon geduldig. Rain schafft es, die Kabel schnell zu justieren, da sie ja noch alle vorhanden sind und sich kein Kurzschluss eingeschlichen hat, ist diese Arbeit sehr schnell getan. Es dauert höchstens eine viertel Stunde, dann schraubt sie die Metallplatte wieder über die Öffnung und kontrolliert das Metall. Bei diesem Kunden gibt es keine weiteren Probleme. Es kam aber schon mal vor, dass sie beim justieren festgestellt hatte, dass der Automail an sich eine Überholung brauchte. Hier ist sie aber sehr erleichtert, dass es nicht zutrifft, denn es bedeutet für sie, dass sie keine Überstunden schieben muss. Der Kunde scheint auch sehr erleichtert zu sein, denn er bezahlt sie sehr gut und verkündet, dass er sie weiter empfehlen würde, bevor er geht. Rain dankt ihm und freut sich auch gleichzeitig, dass sie ihre Kunden zufrieden stellen kann. Schnell schließt sie dann aber die Tür ab und löscht das große und helle Licht, damit nicht noch jemand auf die Idee käme, sich von ihr untersuchen zu lassen. Sobald sie das erreicht hat, geht sie hinter die Kasse, öffnet diese, zählt das Geld und macht dann schnell noch die Abrechnung fertig, bevor sie die Werkstatt verlässt und sich auf den Weg nach Hause macht. Die Straßen sind noch immer gut belebt und es scheint auch noch genug Licht vom Himmel, so dass man noch gut alles sehen kann und ein Verbrechen hier zu dieser Zeit noch immer gut beobachtet werden würde. Alles in allem eine Zeit, bei der man keine Angst vor Übergriffen haben muss. Trotzdem hat es die Schwarz-haarige ziemlich eilig nach Hause zu gehen, nicht dass sie sich Sorgen um Ed machen würde, es ist eher so, dass er heute zum ersten mal gefragt hat, ob sie ihm helfen würde. Auf Rain macht der Blonde schon seit Tagen so einen geknickten Eindruck, als wenn er etwas bereuen würde. Leider redet er ja nicht mir ihr darüber, dabei würde sie so gern verstehen, was in ihm vorgeht. Wenn er doch nur nicht so verschlossen wäre! Zu Hause angekommen betritt sie das Haus von der Hintertür. Im Untergeschoss ist viel zu viel los, als dass sie einen Nerv dafür hätte, sich von allen möglichen Kerlen anbaggern zu lassen. Und weil sie den Abend lieber mit Edward verbringen möchte, ohne Kopfschmerzen zu haben oder miese Laune zu besitzen, benutzt sie lieber den Hintereingang. Nicht nur das sie ruhiger als Ziel kommt, nein sie kommt auch noch viel schneller ans Ziel. Das ist etwas, was sie sehr wohl zu schätzen weiß. Vor der Tür atmet sie noch einmal tief durch. Bisher war sie nicht so nervös gewesen, wie sie es jetzt im Moment ist. Vielleicht liegt es daran, dass sie hofft endlich alles zu erfahren. Zumindest war es ein klarer Schritt nach vorn, als er sie angerufen und um Hilfe gebeten hat. -Na ja, wirklich um Hilfe hat er nicht gebeten. Er hat nur gemeint, dass er die Papiere mit mir zusammen ausfüllen will.- Das Grübeln allein bringt nichts mehr und das weiß sie, also öffnet sie die Tür und betritt das gemietete Zimmer. „Ich bin zurück, Ed. Wo bist du?“, fragt sie, kaum das sie die Tür hinter sich geschlossen und sich die Schuhe ausgezogen hat. „Ich bin im Schlafzimmer.“, hört die Schwarz-haarige eine gedämpfte Stimme sagen, die allem Anschein nach sehr beschäftigt ist. Rain folgt ihrem Gehört und landet im Schlafzimmer, das aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Überall waren Bücher, Papiere, Stifte und Sachen verstreut, während Edward damit bemüht ist, etwas in seinem Koffer zu suchen. „Ich hoffe du räumst das auch alles wieder auf!“ Sofort bekommt Rain die Aufmerksamkeit des jungen Alchemisten. „Tut mir Leid für das Durcheinander. Ich suche etwas wichtiges. „Schon okay. Aber verrätst du mir, was dieser Aufstand soll? Warum bist du überhaupt schon zu Hause?“ Edward hält in seiner Bewegung inne und sieht Rain erst, aber mit einem nachdenklichen Blick an. Es sieht ihm gar nicht ähnlich, viel von sich Preis zu geben und im Moment wägt er auch genau ab, ob und wie viel er Rain erzählen kann. Nicht das er ihr nicht vertrauen würde, nur weiß er nicht, ob es für ihn gut ist, sich ihr gegenüber zu öffnen und sich ihr verletzlich zu zeigen. Der Blonde hasst es sehr schwach und hilflos zu sein, besonders nach der Sache mit Winry weiß er nicht, ob er schon bereit dafür ist, sich erneut jemanden anzuvertrauen. Was er aber nicht abstreiten kann ist, dass Rain einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen hat und er anfängt sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Aber reicht das aus? Gefühle sind eine Sache, aber Verletzlichkeit eine andere! „Ed, was ist los? Willst du mir nicht antworten oder kannst du das nicht? Ich warte. ...Oder bin ich dir nicht vertraut genug, damit du mir etwas erzählen kannst? Verdammt noch mal, ich will dir doch nur helfen.“ Rain klingt allmählich nicht mehr nett und besorgt, sondern ernst, verletzt und tief enttäuscht. Es muss endlich etwas passieren, sonst würde er den Menschen in seinem Leben verlieren, dem er es verdankt, sich ganz auf seine Aufgaben dem Militär gegenüber konzentrieren zu können, der ihn in den letzten Tagen und Wochen unterstützt hat, was nicht mal Al oder Winry getan hätten. Als ihm all das klar wird, trifft er eine schwere Entscheidung, die sein Leben verändern werden, wofür es sich aber vielleicht auch lohnen wird. „Rain...“ Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)