Der Baum am Meer von MuadDib (Gedanken eines Blinden) ================================================================================ Kapitel 2: Zusammen sein, das ist alles was ich will ---------------------------------------------------- Oscar hatte nach unserem Zusammenspiel am Abend, in der Kaserne eindeutig gemacht das sie im Krieg keine Rollen mehr spielen wollte. Ich selbst war von dieser Einsicht mehr als überrascht, hätte ich sie doch nie so eingeschätzt, und ich dachte immer ich würde sie kennen. Doch es scheint mir als ob es an ihr Seiten gab von denen nicht einmal ich etwas wusste. Um so mehr war ich darüber erfreut das sie den Krieg, Krieg sein lies und mit mir ein neues Leben beginnen wollte. Sie sagte zu mir sie wolle an das Meer. Vielleicht darin Baden gehen, mit dem Mann den sie liebte. Natürlich willigte ich ein, denn ich konnte noch nie einen ihrer Wünsche abschlagen. Am darauf folgenden Tag, luden Lakaien des Hauses die Kutsche mit Gepäck, während ich die Pferde einspannte. Ich hatte Oscar erst nicht bemerkt, aber als ich aufsah und sie die Treppen herunter kam, blieb mir der Atmen weg. Ich konnte sie zwar kaum sehen aber ich sah wie sie von zarter rosa Seide umgeben war, ihre Haare waren zusammen gesteckt, einzelne locken vielen ihr von hinten über ihre Schultern, und ihr Rusch auf den Wangenknochen betonten ihr Gesicht. Ja so habe ich mir sie vorgestellt, ob sie wirklich so aussah weis ich nicht. Aber das erklärte den Grund wieso meine Großmutter schon so früh wach gewesen und wieso sie so aufgeregt war. Oscar hatte eins dieser teuren Kleider an die alle Adligen Frauen trugen und an ihr fand ich es wirklich schön und es war keines wegs übertrieben. Ich ging auf sie zu und blieb vor ihr stehen, sah ihr lange in die Augen, bis sie fragte was denn sei. „André starr mich nicht so an als ob ich ein Tier wäre.“, scherzte sie. „Nein.. ich...ich meine ... du ... also ich finde du schaust richtig Bezaubernd aus.“, stammelte ich vor mir hin. Sie drehte den Kopf verlegen zur Seite und lachte leise. Nur für mich, diesmal war es nur für mich, ging es mir durch den Kopf als ich ihre Wange berührte und sie Küsste. Oscar legte mir eine Hand auf den Brustkorb und schob mich sanft von sich. „Hör auf mir zu schmeicheln.“, entgegnete sie mir und ging um mich herum, um in die Kutsche einzusteigen. Mir fiel auf das sie sich tatsächlich wie eine Frau bewegte. Merkwürdig war dieser Anblick schon, wenn man sie nur in Männerkleider kannte und sie einen kantigen strammen Gang drauf gehabt hatte. Ich eilte zu ihr und nahm ihre Hand um ihr das einsteigen zu erleichtern. Anschließend drehte ich mich noch mal um, und sah meine Großmutter wie sie uns zu winkte, ich hob meine Hand zum Abschied und stieg ebenfalls in die Kutsche ein, ein Lakai schloss die Tür, dann klopfte es und die Kutsche fuhr mit einem ruck an. Am Anfang der Fahr hatte kaum einer von uns etwas gesagt. Bis Orcar die sich leicht veränderte Vegetation auffiel. „Schau nur es ändert sich alles.“ Ich sah zum Kutschenfenster heraus, und nickte zustimmend. „Ich glaube die Luft wird uns allen gut tun.“, sagte ich dann schliesslich und lehnte mich wieder zurück und machte die Augen zu. Es war ein herrlicher Sommertag, es war recht früh am Morgen dennoch war es bereits sehr warm. Ich verfluchte mich innerlich mit gefahren zu sein, denn im Süden würde es sicher noch wärmer werden. „Oh! André!“, rief Oscar prlötzlich und ich öffnete murrent wieder meine Augen. „Können wir in Dijon halten? Ich möchte mir die Stadt ansehen.“, ich nickte. „Wenn wir in Aurerre die Pferde umspannen sage ich dem Kutscher bescheid.“, sagte ich lächelnd und schloss meine Augen erneut. Oscar war wohl zu frieden gewesen, oder beleidigt, denn ich schlief tief und fest ein. Als mich jedoch unsanft ein Schuh am Scheinbein traf, fluchte ich und rieb es mir, weil es ungeheuer schmerzte. Mürrisch sah ich um mich auf der suche nach dem Täter, als Oscar breit grinsend vor mir, auf der anderen Bank, saß und mich anschaute. „Wir sind in Aurerre.“, sagte sie mir und ich stieg aus, steckte mich kurz, und drehte mich wieder zu Oscar und half ihr aus dem Wagen. Meine Beine waren fast eingeschlafen und ich konnte kaum gehen. Wir waren zwar noch nicht lange unterwegs gewesen aber wegen den Aufständen musste der Kutscher einige Umwege nehmen und über Feldwege fahren die nicht befestigt waren. Ich sah mich ein wenig um, auch Oscar schien es hier zu gefallen. Wir waren kaum aus Paris raus gekommen. Ich bedauer dies noch Heute, das man sich dafür nie Zeit genommen hatte. Die zwei Lakaien die hinten auf der Kutsche mitgefahren waren hatten die Pferde gewechselt, der Kutscher kam aus einer Gaststätte wieder zurück und stieg wieder auf seinen Bock. Auch Oscar und ich stiegen wieder ein. Die Fahrt ging weiter über Dijon, wo wir übernachteten, in Lyon wurden die Pferde ausgetauscht, und in Avignon übernachtete wir erneut. Sie war so wunderbar, sie strahlte die ganze Zeit über und war über die Bauwerke so begesitert das sie ein paar mal fast gefallen wäre, weil sie stehts nach oben sah um diese zu bewundern. Wir hatten in Avignon einen wirklich schönen Abend, erst um drei Uhr Morgens gingen wir zu Bett, obwohl wir wussten das wir um fünf schon wieder weiter fuhren. Nach einem Frühstück kamen wir um sechs Uhr endlich aus Avignon raus in richtung Saintes Maries de la Mer, was schließlich unser Ziel war. Wir hatten uns wohl sehr viel Zeit gelassen denn wir waren erst um elf Uhr dort. In Saintes Maries de la Mer suchten wir uns ein Restaurant um erst einmal etwas zu essen ehe wir aufbrachen und die Stadt erkundeten und zum Strand gingen. Oscar hatte sich bei mir eingehakt und wir gingen Barfuß im Sand am Meer entlang. Das rauschen der Wellen und das rufen der Möwen beruhigten uns beide, und ich atmete den salzigen Duft ein. Der Wind zerrte an unseren Kleidern, und formte unser beider Haar zu dicken Locken die uns wild um den Kopf tanzten. Oscar hatte ein dünnes Kleid an, ein einfaches Bauernkleid, und selbst darin sah sie aus wie eine Göttin. Nach einem Stück Fußmarsch blieb ich stehen und setzte mich in den Sand, zog Oscar dabei mit mir hinunter und drückte sie an mich. Wir Beide sahen gegen den Sonnenuntergang und lauschten weiter der Melodie des Meeres. „Ich will für immer mit dir zusammen sein, André.“, hauchte sie, kaum hörbar übertönt durch die auf den Strand prallenden Wellen. Ich antwortete ihr: „Ja.... Ich werde für immer dir gehören, nur dir, Oscar.“ Unsere Lippen berührten sich, und in uns beiden stieg eine unbändige Gier nach dem anderen auf - Hitze die uns beiden die Röte in das Gesicht trieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)