Bloodlines von phinix (Die Camarilla) ================================================================================ Kapitel 8: Man trifft sich immer zwei mal... -------------------------------------------- Endlich geht es weiter. Tut mir leid,dass es so lange gedauert hat. Außerdem ist das Kapitel etwas seltsam geworden~. Arbeit und Wölfchenentzug bekommen meinem Satzbau nicht gut. Kapitel 8: Man trifft sich immer zwei mal... „Tausend Stürme ersetzen keinen Untergang wie wenn man ins Dunkel schwebt Tausend Stimmen können nicht beschreiben was sich einst aus tiefster Nacht an die Oberfläche gräbt Tausend Kinder werden nie das tragen was der dunkle Vater einst gebar Tausend sterbende Menschen werden nie erahnen was geschah....“ Leise kratzte der Stift über das Papier, während grüne Augen angespannt zusammen gekniffen waren. Mit einer Bewegung strich sich die Person das kurzgeschnittene blonde Haar zurück. Unruhig wanderte der Blick des Prinzen immer wieder zur Tür. Er wartete schon länger auf seine Gäste, aber waren diese bisher noch nicht erschienen. Dabei war gerade die Zeit etwas, dass sie nicht hatten. Egal was sie waren, dieses mal rann ihnen die Zeit durch den Fingern weg. Der Vampirprinz dieser Stadt La Croix saß hinter seinem Schreibtisch im obersten Stockwerk seines Penthouses. Die riesige Fensterfront hinter ihm ließ einen unglaublichen Blick auf die Stadt zu, und selbst tagsüber waren Vampire hier sicher, da die Fenster aus speziellen Glas bestanden. Derweil ragte hinter dem Prinzen ein riesiger monströse Schatten auf. Der Sheriff, welcher der verlängerte Arm des Prinzen war und sein Wort vertrat. Niemand würde sich mit dem Sheriff anlegen, da er zu den Mächtigen zählte. Doch das Oberhaupt der Stadt war noch immer La Croix, Der Prinz. Dieser ist das Symbol der kaintischen Macht in einer Stadt. Deshalb schwebte er auch am meisten in Gefahr: Er ist die Zielscheibe der Anarchen, dem Sabbat und anderen Gefahren. Doch das Prinzenamt hatte auch viele Vorteile: Nur er darf ungehindert Nachkommen zeugen, er wird von allen respektiert und genießt auch viel Einfluss innerhalb der Camarilla. Er kann Jagdgründe anderer Vampire eingrenzen, er darf zur Blutjagd ausrufen... Er darf fast alles, was er auch rechtfertigen und begründen kann, und er kann wirklich alles begründen. Aber nun trieb ihn die Unruhe. Knurrend bleckte er seine Zähne, wobei man deutlich die Fänge im Licht aufblitzen sah. Er wartete schon so lange auf seine Gäste wegen den kürzlichen Ereignissen. Seine eingetroffene Fracht barg Probleme. Leider mischten sich nun Menschen in Sachen ein, die sie nichts an ging. Das alles nur wegen einigen verstorbenen Sterblichen, deren Leichen nun verschollen waren. Lächerlich, dass deswegen so viel Trubel bereitet wurde. Was zählten schon wenige Leben von Menschen, sie waren doch nur erbärmliche Tiere. Viel wichtiger war die Fracht, die nun leider als Beweismaterial auf Fingerabdrücke untersucht wurde. Es war gut, dass niemand das Objekt öffnen konnte. Trotzdem wollte er kein Risiko eingehen, nicht bei dem was der goldene Sarg barg. Dann ertönte ein leises Pling, als der Fahrstuhl hinauf in den obersten Stock fuhr und anhielt. Angespannt lauschte der Prinz auf die näherkommenden Schritte. Trotz der schweren Eingangstür konnte sein gutes Vampirgehör jeden Laut vernehmen. Endlich ertönte ein leichtes Klopfen, bevor die Tür geöffnet wurde. Der Blick des Prinzen bohrte sich in die eintretende Person. Eingehüllt in enger schwarzer Kleidung schob sich eine Gestalt mit geschmeidigen Bewegungen hinein. Der Marmorfußboden ließ jeden Schritt laut wiederhallen, als er auf den Schreibtisch des Prinzen zu ging. Mit einer kürzen Verbeugung wies er La Croix Respekt. Doch nicht einmal dies brachte ihn dazu seine Unruhe abzulegen. Eigentlich war es immer eine große Ehre, wenn ein Tremere, vor allem jemanden von so reinem Blut, einen so begrüßte. Die Hiwataris waren schon immer mächtig gewesen, und der Reinheit ihres Blutes waren sie sich auch bewusst. Ihr Stolz wurde fast nur noch von ihrer Arroganz übertroffen. Leise knurrte La Croix, während er bellte: „Du bist spät. Ich habe das Treffen schon viel Früher einberufen!“ Die roten Augen wurden bei diesem Vorwurf geschlossen, während der Kopf leicht gesenkt wurde. „Es tut mir Leid Prinz La Croix. Es war mir nicht vergönnt früher zu erscheinen, da es noch einige Dinge zu klären gab. Noch immer ist viel in Bewegung geraten, seitdem das Treffen auf so brutale Weise von Lycaner zerstört wurde. Die Clans sind unruhig, daher braucht es viele Gespräche, bis sie daran glauben das ich überlebt habe, was leider nicht allen vergönnt war.“ Leise schnaubte der Blonde nur bei diesen Worten. Es war nicht mehr als Geschwätz, was dieser Tremere da trieb. Auch wenn das Treffen von den Abgesandten wirklich etwas rüpelhaft endete war dies noch längst kein Grund für ihn sich derart zu verspäten. Das Ereignis war nun wichtiger als einige Tote Mischlinge. Das Kai Hiwatari überlebte hatte war gut, da sein Blut reiner war, doch um den Rest brauchte man kaum zu trauern. Nun war es nur Wichtig bestimmte Dinge zu klären. Doch noch immer fehlte jemand. Er hatte zwei Personen eingeladen, die einen Auftrag erfüllen sollten von oberster Wichtigkeit. „Prinz LaCroix? Dürfte ich fragen auf wen wir noch warten? Wer immer diese Person ist, sie scheint ein Hang zur Verspätung zu haben“, bemerkte Kai und es schien ein amüsiertes Grinsen über seine Lippen zu huschen. Aber verschwand es viel zu schnell, als das der Prinz ihn dafür zur Rechenschaft ziehen konnte. Eingebildete Tremere, sie weideten sich in jeder Schwäche eines anderen, vor allem wenn sie selbst keine Schuld traf. Trotzdem überlegte LaCroix ob es eine gute Idee war gerade Kai einen Auftrag zu geben. Er war zu überheblich und nicht mal die Fast-Tod-Erfahrung mit den Lycanern konnte was daran ändern. Eine Eigenschaft, die dem Clan wohl zu eigen war. Sie fühlten sich stark auf Grund ihrer Blutmagie. „Der weitere Gast wird gleich kommen, keine Sorge. Ihr seid einfach nur zu früh“, schnarrte LaCorix, auch wenn beide Parteien wussten, dass dies nur Fassade war. Der Tremere war überpünktlich, doch würde der Prinz es niemals zu geben. Man durfte sich niemals die Blöße geben, dass war eines der obersten Regeln. Dann erklang erneut das Geräusch das Fahrstuhls. Es wurde auch Zeit, dass der weitere Besucher eintraf. Alle Gespräche verstummten als sie auf die näherkommende Person warteten. Es klopfte nicht mal an der Tür, sondern wurde sie gleich aufgestoßen. Kurz entgleisten Kai die Gesichtszüge, als er den eintretende Vampir erkannte. Seine Fingernägel krallten sich in seine eigene Haut, als er eine feste Faust ballte. Seine roten Augen spiegelten den Schock wieder, aber es war als würde ein Vorhang zu fallen. Er verbarg seine Emotionen sofort wieder und lockerte die Muskeln. Seine Augen schienen nun nur noch teilnahmslos zu sein, auch wenn er den Blick nicht abwenden konnte. Eigentlich hatte er gehofft diesen Kerl nie wieder zu sehen, aber da der Prinz ihn eingeladen hatte konnte er kaum was dagegen sagen. Auch wenn nun deutlich war, warum er zu spät kam. Er tat es doch scheinbar immer. Auch so beim Treffen der Abgesandten vor einiger Zeit. Der Gangrel schien instinktiv was gegen Pünktlichkeit zu haben, und es störte ihn nicht einmal. Kurz strich er sich durch sein rotes Haar. Dann huschte sein Blick von Kai zum Prinzen. Knapp neigte Yuriy den Kopf. „Mein Prinz“, grüßte er den Vampir hintern Schreibtisch. „Ihr seid viel zu spät Yuriy. Kai und ich haben euch schon längst erwartet. Euer Auftrag, den ich euch gebe ist von äußerster Wichtigkeit und duldet keinen Aufschub“, zischte LaCroix. Ihm war keinesfalls der Blickwechsel zwischen Kai und Yuriy entgangen. Sie kannten sich, natürlich... Er kannte die Gerüchte, dass beide aufeinander getroffen waren, ebenso dass der Gangrel Kai gerettet haben sollte. Außerdem wurde gemunkelt das sie eine heiße Affäre hätten. Aber sollte man nie viel auf Gerüchte geben, nicht bevor man handfeste beweise hatte. Langsam erhielt er jedoch diese Beweise vor sich. „Ihr werdet einen Auftrag ausfüllen, wie bereits erwähnt“, begann der Prinz. Leise schnaubte Yuriy daraufhin auf. Weder ein Bitte, noch sonst etwas. Es wurde mal wieder etwas befohlen, was er überhaupt nicht abkonnte. Der Clan der Gangrel war Wild und ließ sich von nichts und niemandem was sagen, nicht einmal von einem möchte gern Prinzen. Gott sei dank konnte dieser keine Gedanken lesen, aber selbst wenn er dies könnte wäre es ihm egal. Yuriy machte nie groß einen Hehl darum, wen er nicht leiden konnte und LaCroix stand ganz weit oben, während Kai ganz unten stand. Es war seltsam ihm wieder so nahe zu sein, vor allem nach der Trennung. Er hatte Kai die Liebe gestanden. Okay, Kai hatte geschlafen und es war nur ein winziger Kuss, trotzdem... Nun eine Mission mit ihm zu haben, war eine Probe für seine Selbstbeherrschung. Seine Instinkte schrieen ja jetzt schon Kai die Kleidung vom Leib zu reißen, auch wenn es Zuschauer geben würde. „Ihr wisst sicherlich noch, dass das Treffen der Abgesandten eigentlich über einen Sarkophag sein sollte und wie es weiter gehen sollte. Nun das Problem ist, dass dieser Sarg nun in Menschenhand ist. Es gab scheinbar einen Zwischenfall während des Transportes. Ihr werdet das Schiff, die Elisabeth Dane, näher ansehen und die Lage erkunden. Das Ziel wird folgendes sein: Eine Kopie des Polizeiberichtes und ebenso will ich das ihr rausfindet in welchen Zustand der Sarg ist. Alles möglichst ohne entdeckt zu werden und Tote. Wir können nicht noch mehr Aufsehen in dieser Sache vertragen. Die Menschen werden jetzt schon misstrauisch. Am Strand wartet ein Schlauchboot auf euch. Es wird euch zur Elisabeth Dane bringen. Auf Bord seit ihr alleine gestellt. Wenn ihr erwischt, oder sogar geschnappt werdet ist dies euer Problem. Sobald ihr einen Erfolg vorzuweisen habt kommt ihr auf der Stelle zurück. Ich erwarte euren Bericht und nun geht.“ Mit einer Handbewegung deutet der Prinz zur Tür, bevor er sich auf seinem Drehstuhl umdrehte. Nur die Rückseite des Lederstuhls konnten die beiden Vampire noch sehen. Erinnerungen wurden in Yuriy, wie auch Kai geweckt, als LaCorix von einem Sarkophag sprach. Einst hatten beide ein Gespräch über genau diesen gehabt in Zusammenhang mit Gehenna, dem Ende von allem. Sollte es nun tatsächlich wahr sein? Wenn dem so wäre, würden sie auf dem Schiff Hinweise finden. Doch das schlimmste was passieren könnte wäre, dass der Sarg offen wäre und somit der Inhalt entkommen. Es würde dazu führen, dass die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten war. Ergebens nickte Kai nach dem Befehl. Sein Blick huschte zu Yuriy. Sie würden wohl zusammen arbeiten müssen. Auch wenn er sich noch an den Kuss erinnerte. Eigentlich hätte er ja schlafen sollen, aber hatte er nur so getan als ob. Das Gefühl der sanften Lippen würde er nicht so schnell vergessen. Auch wenn Yuriy deutlich gemacht hatte, dass er kein Interesse hatte an einer Beziehung hatte, andernfalls wäre er nicht wie ein feiger Hund abgehauen. Kai wusste, er hätte ihn damals aufhalten sollen, zur Rede stellen, aber hatte er es nie getan. „Lass uns gehen“, murmelte er. So wand er sich ab und verließ mit seinem neuen Partner das Hochhaus. Er wollte nur so schnell es ging die Arbeit hinter sich bekommen. Auch wenn das Geheimnis um diesen Sarg ein seltsames Gefühl in ihm weckte, eine Eiseskälte welche das Bedürfnis weckte Yuriys Hand zu ergreifen, aber besiegte er das Gefühl gekonnt. So fuhren sie mit einem Taxi zum Strand. Dabei verloren sie kein Wort. Sie hatten beide nur das Ziel den Befehl auszuführen und dann getrennte Wege zu gehen. Während der Fahrt huschten Yuriys blaue Augen immer wieder zu Kai. Dieser war in seinen Gedanken versunken, während sein Blick auf der vorbeirasenden Umgebung lag. Er war noch genauso schön, wie bei ihrer letzen Begegnung. Auch lag auf ihm kein fremder Vampirgeruch. Ein Zeichen, dass er noch immer keinen Liebhaber, oder Gefährten hatte. Etwas in Yuriy bereitete dieser Gedanke ein zufriedenes Gefühl. Nicht einmal die Zeit alleine in der Wildnis hatte sein Verlangen nach Kai dämpfen können. Und nun müsste er nur die Hand ausstrecken um.... Seine Gedanken endeten abrupt, als die roten Augen sich ihm zu wanden. „Wir werden bald da sein. Wir müssen uns beeilen, da wir sonst mit dem Sonnenaufgang in Kontakt treten. Ich würde gerne ein Sonnenbad vermeiden, also müssen wir präzise vorgehen ohne einen Fehler zu machen oder sich zu verspäten.“ Yuriys Augenbraue wanderte nach oben. Zickte sein Kleiner etwa? Er schien eindeutig schlechte Laune zu haben und diese ließ er nun an ihm aus. Auch wenn er vielleicht recht haben könnte. Doch sah Yuriy kein Problem in seiner Verspätung. Beim ersten Mal hatte sie ihm sogar das Leben gerettet, da er so den Kontakt mit Lycaner vermieden hatte. „Ich weiß. Auch wenn ich mir einen besseren Ort vorstellen könnte als ausgerechnet ein Schiff“, bemerkte er. Ein Bett in einem Hotelzimmer würde Yuriy sogar reichen um Kai näher zu kommen. Aber wo führte man sie hin? Ausgerechnet sein Rendezvous mit Kai würde auf einem verdammten Schiff geschehen. Yuriy hasste Schiffe, vor allem wenn sie Wellengang hatten... Doch heute Nacht schien es ruhig zu sein, gott sei dank. „Wir sind da“, stellte Kai knapp fest. Der Wagen hielt an, und sofort stieg Kai aus. Das Bezahlen musste Yuriy übernehmen, welcher leise grummelte. Erst danach folgte er ihm hinaus. Der Geruch des Salzwassers brannte in seiner Nase. Bäh~ So was war nichts für sensible Nasen, auch wenn Kai es nicht zu stören schien. Unbeirrt schritt dieser zum Strand, wo ein Schlauchboot auf beide wartete. Es würde sie zum Schiff Elisabeth Dane bringen und somit direkt zum Sarkophag. Der Auftrag begann... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)