Sagen der Großen von abgemeldet (Drabbles (24. Sasuke - Leiden)) ================================================================================ Kapitel 1: ~Regentropfen~ ------------------------- Ein erster Regentropfen, der auf ihre Stirn fiel und sich einen Weg über ihre Wangen bis zu ihren Lippen, an denen er zitternd hängen blieb, bahnte. Er war schwer und als sie kurz tief einatmete, sog sie ihn ein. Auf ihrer Zunge verging er, so wie die letzte Hoffnung in ihr zu vergehen drohte. Der Regentropfen schmeckte nach nichts, leer, so wie sie sich innerlich fühlte. Ihr wurde gerade alles gewaltsam und rücksichtslos entrissen. Alles! Jeder! Das Leben wollte ihr kein Glück vergönnen, kein bisschen, dem wurde sie sich in diesem Moment gewahr. Wieso hatte man ihr alles gegeben, einen kurzen, sehnsüchtigen Einblick in ihre Begehren und es ihr dann wieder einfach genommen? Sie stierte starr in die düstere Ferne. Regen floss in Strömen. Ihre Hände umkrampften zwei Metall bestücke Stirnbänder. Das rechte so klar wie am ersten Tag, es spiegelte Treue, Ehrlichkeit, Reinheit und Gutmütigkeit. Das linke mit einem tiefen Kratzer, es zeigte den Verrat und die Rache, aber auch die Vergebung und den Neuanfang. Genau das, vermittelten ihr diese Stirnbänder. Die Worte die sie ihr hinterlasse hatten halten immer noch in ihrem Kopf. „Pass darauf auf bis wir zurück sind, Sakura-chan!“, sagte der blonde Junge, woraufhin beide das Stirnband gelöst hatten und es ihr entgegen streckten. „Und pass auf, dass sie dich nicht zu sehr verletzten“, begann der Schwarzhaarige mit fast gleichgültiger Stimme, „du musst dich schließlich noch um die ganzen Verletzte kümmern!“ Sie wusste, auch wenn er versuchte es nicht zuzugeben, dass er genauso besorgt um sie war, wie der andere. Beide lächelten sie ermutigend an. Der Eine übermütig, der andere zurückhaltend, aber beide schenkten ihre eines. Sie hatte sich aufgewühlt, durcheinander und hilflos gefühlt, etwas das sie eigentlich ablegen hatte wollen, um genauso stark zu sein wie ihre Teamkollegen. Trotzdem konnte sie nichts tun. Zurück blieb nur sie. Sie kniete neben einem Verwundeten. Er atmete schwer, keuchend und blutete stark. Doch er würde überleben. Eine plötzliche Leere breitete sich in ihr aus. Ein Gefühl, dass ihr mitteilen wollte, dass die Hoffnung umsonst war. Sie würden nicht wiederkommen. Schon seit einiger Zeit hatte sich die Stille über das verwüstete Dorf gelegt. Doch sie ging nicht nach ihnen suchen. Sie traute sich nicht, auf das Schlachtfeld wo ihr Kampf stattgefunden hatte. Ihr Kampf war hier und sie musste warten, was sie auch tun würde, auch wenn ihr etwas sagte, dass sie nicht wieder kommen würde. Heiße Tränen rannen ihr die Wange hinab, blieben jedoch unbemerkt, außer von ihr, da sie sich mit den Regentropfen vermischten. „Kommt doch zurück! Ich brauche euch!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)