Venganza Perdida von Snoop (Verlorene Rache) ================================================================================ Prolog: Sommerregen ------------------- Huhu *wink* Neue FF ^_____________________^ Und das, obwohl ich noch eine Abi Prüfung vor mir habe °~° Egal, ich konnte nicht widerstehen :D Hier mal was anderes von mir ;) Diesmal keine real life Story... Naja, hoffe der Prolog gefällt euch mal *-* Es regnete in Strömen, was sich für diese Jahreszeit als ein sehr ungewöhnliches Ereignis herausstellte. Die ganzen letzten Wochen war kein einziger Tropfen gefallen und jeder hätte sich über etwas Gnade des Himmels sichtlich gefreut. Die Menschen waren von einem Schweißausbruch in den nächsten gestürzt und hatten sich mental auf eine lang anhaltende Trockenheit eingestellt. Doch nun regnete es. Kaum jemand war auf den Straßen Konohas unterwegs. Nur einige wenige liefen mit schnellen Schritten von einer Überdachung zur nächsten, die Körper allesamt in schützende und wasserfeste Mäntel gehüllt, die Köpfe durch undurchdringliche Kapuzen geschützt. Alles schien seinen normalen Lauf zu nehmen, scheinbar nichts hatte sich in den vergangenen Jahren verändert. °-°-° Schmerzen Schon seit Stunden durchfuhren unvorstellbare Schmerzen den zierlichen Körper einer jungen Frau, doch sie kämpfte sich weiter, immer weiter den schlammigen und unebenen Weg entlang. Die Kapuze ihres grauen, langen Mantels hatte sie tief in ihr Gesicht gezogen, sodass sie kaum mitbekam, wohin ihre Füße sie eigentlich trugen. Doch das brauchte sie auch nicht. Diesen Weg hätte sie auch im Tiefschlaf wieder gefunden. Sie hatte ihn nie vergessen, nicht einmal eine Sekunde aus ihren Gedanken verbannen können. Er war ihr einfach zu bekannt. Genauso bekannt wie der Ort, zu welchem dieser Weg letztendlich führte. Die schwarzen Stiefel, genauso wie der Mantel, hatten schon lange ihre Ursprungsfarbe verloren und vor allem das Gewicht des Zweitgenannten schien sich mit jedem Schritt durch den angesammelten Schlamm zu vergrößern. Die Last auf ihren Schultern schien die junge Frau beinahe zu erdrücken und zu Boden zu zwingen. Nicht mehr lange… Schwere Tropfen ergossen sich unermüdlich über ihren Kopf und ließen sie eine gebückte und stark gesenkte Haltung einnehmen. Der Regen begleitete sie schon seit Stunden und wollte einfach nicht aufhören. Ganz im Gegenteil, sie hatte das Gefühl, dass die Menge des Niederschlages sich mit jedem Schritt auf ihren Zielort zu verdoppelte. Als würde der Himmel weinen… Vor Traurigkeit? Das würde, mit ihrer Situation in Verbindung gesetzt, sicherlich übereinstimmen… Vor Wut? Seinerseits wäre das sehr wahrscheinlich… Der Weg unter ihren Füßen wurde fester, Schlamm verwandelte sich nach und nach in eine resistentere Konsistenz. Ruckartig schoss der gesenkte Kopf der jungen Frau in eine einigermaßen aufrechte Haltung und große, matt leuchtende Augen, welche von müden Gesichtszügen geprägt waren, richteten sich diesmal mit viel mehr Aufmerksamkeit auf das vor ihr Liegende. Augenblicklich hielt sie in ihrer Bewegung inne, starrte nur stur geradeaus. Mit einer langsamen Bewegung griff ihre rechte Hand an die schwere Kapuze des durchnässten Mantels und ließ diese mit einer beinahe hypnotischen Bewegung von ihrem Kopf sinken. Sofort hatte auch ihr Haarschopf die Nässe aufgenommen und einige Strähnen ihres langen Haares klebten ihr wirr und unbeholfen im zierlichen Gesicht, während vereinzelte Tropfen sich ihren Weg über ihre Wangen suchten und sich geschickt an diesen hinunter schlängelten. Doch das war momentan wohl das Letzte, um was sich die Gedanken der jungen Frau drehten. Ihre Augen fixierten die offenen und so einladend ausschauenden Eingangstore des vor ihr liegenden Dorfes. Konoha… Sie hatte es also tatsächlich geschafft! Nach 2 Jahren war sie also endlich wieder zurück. Unter die Regentropfen mischten sich unbemerkt leise Tränen, welche keineswegs in Verbindung mit der zuvor empfunden Traurigkeit standen. Nein, zum ersten Mal seit 2 Jahren war sie endlich wieder glücklich. Glücklich, endlich wieder zu Hause zu sein. Den grauen Stoff fest um ihren zitternden Körper geschlungen, erkämpfte sich die junge Frau die letzten Schritte, welche sie von ihrem so vertrauten Heim und der erhofften Sicherheit trennten. Nur noch wenige Meter… Die Sicht wurde unklar, Bilder verschwammen allmählich vor ihren halb geschlossenen Augen. Gleich… Kraftlos sackte die junge Frau plötzlich in sich zusammen und blieb regungslos, mit einer Hand schützend um ihren Bauch geschlossen, auf dem nassen Boden liegen; ihre Kraftreserven hatten sie letztendlich vollkommen verlassen und die hartnäckigen Schmerzen hatten die Vormachtsstellung in ihrem Körper eingenommen. °-°-° „Tsunade möchte uns sehen? Kann die alte Frau uns nicht wenigstens EINMAL ein kleines Päuschen gönnen? Ist ja nicht so, dass wir gerade von einer 3-tägigen Mission zurück sind und wir die Müdigkeit dringend durch Schlaf kurieren müssten…“ Naruto fuhr sich gestresst durch das blonde, durchnässte Haar und stöhnte genervt auf. Sasuke, welcher nicht trockener als sein Nebenmann wirkte, hatte seine Hände tief in die Hosentaschen des schwarzen Stoffes gesteckt, während er neben dem Blonden mit gesenktem Blick die Gasse entlanglief. Über drei Gestalten ergoss sich der hartnäckige Regen wie eine maximal aufgedrehte Duschbrause. „Man Dobe, lass uns doch erst einmal schauen, was sie überhaupt will. Danach kannst du immer noch in Selbstmitleid versinken…“ Mit einem beleidigten Blick dem Schwarzhaarigen zuwerfend, blieben die strahlend blauen Augen an dem Ältesten der Dreiergruppe hängen, welcher schon seit längerem keine verbale Äußerung mehr von sich gegeben hatte. „Kakashi? Was sagst du zu dem Ganzen?“ Verwundert blickte der Grauhaarige in das fragende Gesicht des 20 jährigen Uzumaki. Die Antwort schien eine Ewigkeit zu brauchen, um den Weg von seiner Zunge, über seinen Mund zu finden und letztendlich an die Ohren seiner beiden Kollegen zu gelangen. „Zu was?“ Kopfschüttelnd ließ Naruto seinen Kopf hängen und erklärte leicht grinsend mit einer einfachen, wegwischenden Handbewegung das Gespräch für beendet. Sasuke, welcher in der Mitte lief, schien augenblicklich mit einem ebenfalls leichten Grinsen der gleiche Gedanke wie seinem blonden Freund in den Sinn zu kommen: Kakashi war wohl immer noch deprimiert, da durch diesen verfluchten Regen sein neuster Flirt Paradies Band durchnässt und somit ruiniert wurde, welcher sich nebenbei als ein seltenes Sammlerstück herausgestellte hatte. Er hatte ihnen beinahe die komplette Mission damit in den Ohren gelegen. Ein Wunder, dass sie diese überhaupt erfolgreich hatten abschließen können. Der Regen kam aber auch wirklich unerwartet. Wer hatte schon daran geglaubt, mitten im Sommer auf solche Niederschläge zu treffen? Und auch noch von solch einer unbeschreiblichen Länge und Intensität? Auch Sasuke ließ seine Hand durch das nasse Haar fahren, um dieses wenigstens ansatzweise in eine kurzfristige Trockenheit zu versetzen, doch hätte er genauso gut einen weitern Kübel Wasser über seinen Kopf schütten können; es hätte im Endeffekt die gleiche Wirkung aufgewiesen. Scheiß Regen… Die drei Männer bildeten ein seltsames Gesamtbild einer Einheit, welche in sich ziemlich unstimmig wirkte: Die Haarpracht, welche sonst bei allen Dreien unkontrolliert von der Kopfhaut abstand, hing nun lose an dieser herunter. Hier und da konnten die drei einzelne Schrammen und teilweise tiefe Schnittwunden aufweisen, die Bandagen waren locker und ziemlich zerrissen um Arme und Beine gebunden; das normale Mitbringsel einer längeren S-Rang Mission. Kakashi schien seinen ganz eigenen, betrübten Gedanken an tragische Verluste nachzuhängen, was sich unmissverständlich in seinen Gesichtszügen widerspiegelte. In Narutos Visage hatte sich seit Tsunades Nachricht ein höchst unzufriedener Gesichtsausdruck verfestigt, welcher durch leises, unverständliches Gemurmel, welches höchstwahrscheinlich irgendwelche Flüche darstellen sollte, nur bestärkt wurde. Nur Sasuke schien wie immer auszusehen. Seine dunklen Augen spiegelten unergründbare Gedankengänge wider. °-°-° Hässliche Schlammspuren markierten den Weg der drei Männer, welche mit schnellen Schritten durch das perlweiße Krankenhaus eilten, doch das schien keinem von ihnen im Geringsten etwas auszumachen, geschweige denn auf irgendeine Weise zu interessieren. Die Gesichtszüge hatten bei ihnen allen mit einem Mal einen radikalen Wechsel durchlebt, als sie erfahren hatten, dass sie sich mit der Hokage in genau diesem Gebäude treffen sollten. Warum das Krankenhaus? Wer ihrer Freunde hatte den Weg hier her zu den weißen, betrübenden Wänden einschlagen müssen? Ging es demjenigen gut? War er vielleicht sogar lebensgefährlich verletzt worden? Viele schreckliche Gedanken plagten die drei Männer, wobei alle anderen Dinge kurzfristig scheinbar aus ihrem Gehirn verbannt worden waren. Vergessen war der Verlust des heiligen Buches… Vergessen war die Müdigkeit und der Wunsch nach etwas Rast… Vergessen waren die üblichen, quälenden Gedanken… Sie waren auf das Schlimmste gefasst. Wenn Tsunade sie persönlich rufen ließ, konnte das sicherlich nichts Gutes bedeuten. Lang genug waren sie nun schon mit Herz und Seele bei ihrer Tätigkeit, dass sie wichtige und dringende Treffen mit der Hokage sehr wohl von unwichtigem Schmarn unterscheiden konnten. Um einen leeren Sakevorrat würde es sich wohl kaum handeln... Keiner von ihnen sagte ein Wort, keine einzige Spekulation. Sie alle schienen nur schnellstmöglich zu dem ihnen beschriebenen Zimmer gelangen zu wollen. Die ärgerlichen Rufe der Angestellten zwecks radikaler Verschmutzung und Unverschämtheit ignorierten die jungen Männer gekonnt. Nicht einmal als Shikamaru damals in dem schneeweißen Bett in vollkommener Bewusstlosigkeit gelegen hatte, waren die drei persönlich und in solcher Eile gerufen worden. Was war geschehen? „TSUNADE!“ Narutos kräftige Stimme hallte plötzlich in dem sonst so ruhigen Krankenhaus wider und ließ einige teils erschreckte, teils neugierige Gesichter in die Richtung der Geräuschquelle blicken, als die blonde Hokage in das Blickfeld der drei jungen Männer gelangte. Sasukes und Kakashis Arme schnellten mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit vor und konnte gerade noch den Uzumaki davon abhalten, auf die Frau mittleren Alters zu zustürmen und diese womöglich noch umzurennen. Ja, nach all den Jahren schienen sich die jungen Männer beinahe in- und auswendig zu kennen, so dass sie geradezu auf die Reaktion des Blonden gewartet hatten. „Mensch Dobe, wir werden es schon noch früh genug erfahren…“ Der zischende Ton in der Stimme des Uchiha ließ automatisch den Druck, welchen Naruto gegen die immense Kraft der beiden ihn haltenden Arme aufbrachte, sinken und schließlich vollkommen verblassen. Die Mimik der Hokage schien unleserlich zu sein; weder Trauer noch Erleichterung war in dieser sichtbar. Ihre Augen hatten einen merkwürdig matten Glanz angenommen und sie fixierte stumm die sich langsam und eher zaghaft nähernde Gruppe, welche vor Nässe nur so triefte und eine gewaltige Schmutzspur hinter sich her schliff. Alle Augenpaare waren auf sie gerichtet, in der Hoffnung auf eine erlösende oder zumindest aufklärende Nachricht. Ihre Hand hielt fest und beinahe krampfhaft den Griff einer geschlossenen, weißen Türe umgriffen und als die drei hoch gewachsenen Männer direkt vor ihr Halt machten und sie nach wie vor mit ihren Blicken geradezu durchlöcherten, zwang sie sich zu einem ebenfalls krampfhaft ausschauenden Lächeln. Eine schiefe, aufgesetzte Grimasse… Gab es wirklich etwas zu belächeln? „Tsunade, wir sind auf alles vorbereitet. Es ist nicht nötig, das Geschehene in irgendeiner Weise zu verharmlosen.“ Es war mehr als eindeutig, dass Kakashi die aufgesetzten Gesichtszüge der Frau als überflüssig einstufte und für diese Maske hier und jetzt sicherlich kein Platz war. In ihrer Position hatten sie alle schon genug zu sehen bekommen. Mit einem hastigen Nicken und den Händen zu Fäusten geballt, bestärkte Naruto die todernste Aussage des Grauhaarigen. Sasuke hingegen blickte immer noch konstant in die hellbraunen Augen der Hokage, auf der ständigen und rastlosen Suche nach einer Antwort. Noch immer ruhte die Hand der Blonden auf dem Türgriff, als sie sich schließlich zu ihren ersten, schwach klingenden Worten gegenüber den drei ANBU rang. „Glaubt mir, auf DAS seid ihr sicherlich nicht vorbereitet…“ Stille Für einige Momente herrschte einfach nur unerträgliche Stille, während die drei Männer einen Blick durch die eben geöffnete Türe, in das Rauminnere und geradewegs auf ein schneeweißes Bett riskierten. Ein Kopf, das einzige, sichtbare Körperteil, hob sich besonders von dem restlichen Raum ab, da er durch seine unnatürliche, krankhaft rote Farbe mit der weißen Decke und Wänden augenblicklich im schwerwiegenden Kontrast stand. Die langen, rosafarbenen Haare ließen die Gesichtsfarbe keineswegs in einem besseren Licht stehen. Der unbewegliche, paralysierte Schockzustand hielt bei Kakashi und Sasuke einige Momente zu lang an, sodass sie nicht wie zuvor in der Lage waren, den Blonden zurückzuhalten. „SAKURA!“ Sakura… Während sich der Blonde über die schwer atmende, junge Frau gebeugt hatte und unverständliche Dinge vor sich hinmurmelte, die vielleicht auch genau der Bewusstlosen gelten sollten, waren schließlich auch die beiden übrig gebliebenen Männer zu einigen Schritten auf das Krankenbett zu in der Lage. Alle Blicke galten der Rosahaarigen. Wieder einmal war keiner der drei ANBU in der Lage, sich zu der ihnen vorgelegten Situation zu äußern. Jeder hing seinen eignen Gedanken nach, welche sich teilweise sehr ähnelten. Sprachlos Etwas anderes hatte die Hokage auch nicht erwartet, so dass sie schließlich die unerträgliche Stille mit einer leisen, heiseren Stimme durchbrach. „Sie wurde gestern am Boden der Tore Konohas ausfindig gemacht. Zu Bewusstsein ist sie unseres Wissens bisher noch nicht gekommen. Ihre Situation scheint sehr instabil zu sein, da wir neben dem gefährlich hohen Fieber noch zahlreiche Quetschungen, Blutergüsse, Knochenbrüche und tiefe Schnittwunden gefunden haben…“ Alle Augenpaare fixierten nun die Hokage, welche es aber immer noch nicht geschafft hatte, ihren Blick von ihrer ehemaligen Schülerin zu wenden, auf wessen glühender Stirn sich Narutos Hand eingefunden hatte. Ohne, dass jemand den Ansatz zu einer Unterbrechung aufzeigte, fuhr Tsunade ungehindert fort. „Ihr Chakra ist fast vollständig aufgebraucht und das schon seit längerem. Jemand muss es durchgehend auf dem tiefsten Stand gehalten haben. Eine Selbstheilung war ihr also unmöglich…“ Pures Entsetzen spiegelte sich in den Blicken der drei jungen Männer wider. Ein Wiedersehen mit ihrer alten Teamkollegin, die so erhoffte Wiedervereinigung von Team 7, hatten sie sich alle komplett anders vorgestellt gehabt. Dass die 20 Jährige nun einen bitteren Kampf ums Überleben zu führen hatte… nein, auf das waren die drei Männer gewiss in keinster Weise vorbereitet gewesen. „Wird sie denn wieder…“ Kakashis dunkle Stimme wirkte nach der langen Redepause etwas fehl am Platz und vor allem passte der verbitterte Unterton ganz und gar nicht in das normale und gewohnte Bild des selbstbewussten und unerschütterlichen Grauhaarigen. Tsunades hellbraune Augen blieben noch einen kurzen Augenblick an Sakura hängen, bevor sie schließlich Kakashi fixierten. „Ich kann noch nichts darüber aussagen, wir müssen zunächst abwarten, wie sie die folgenden Tage anpackt…“ Die drei ANBU richteten wieder teils traurige, teils undefinierbare Blicke auf die einzige Person in diesem Raum, welche nicht bei Bewusstsein war. Nach einigen Momenten, in welchen Naruto weiterhin beinahe verzweifelt mit einer leisen Stimme auf die Rosahaarige eingeredet hatte, gesellte sich zur Verwunderung aller der sonst so emotionslose Schwarzhaarige unter den drei Männern an das schneeweiße Bett und kniete sich direkt neben seinen blonden Freund auf den Boden, wo er dann zögerlich aber bestimmt nach der Hand der jungen Frau griff, welche etwas unbeholfen auf der weißen Bettdecke platziert war. Der Grauhaarige und die blonde Frau tauschten mysteriös erscheinende Blicke aus, als sich ihnen ein wunderliches Bild, umrandet von starker Sorge offenbarte: Naruto und Sasuke hatten ihre komplette Aufmerksamkeit der unregelmäßig atmenden Rosahaarigen gewidmet; blaue und schwarze Augen ruhten unermüdlich auf glühenden Gesichtszügen. Sich leicht räuspernd schritt Tsunade langsam auf das Krankenbett zu, was die beiden 20 Jährigen sofort dazu veranlasste, ihre Position aufzugeben und sich schweigend zu dem Dritten im Bunde zu gesellen. Eine Hand auf der weißen Bettdecke ruhend, musterte die Hokage die männliche Gruppe mit einem unidentifizierbaren Blick. „Was ihr vielleicht auch noch wissen solltet… sie wird es sowieso nicht mehr lange geheim halten können…“ Mit einer schnellen Bewegung, welche ein raschelndes Geräusch der Decke mit sich brachte, entfernte die blonde Frau das dicke Laken von dem Körper der Rosahaarigen und brachte etwas zum Vorschein, was die drei ANBU noch unerwarteter als der momentane, höchst kritische Zustand der jungen Frau traf und was augenblicklich die Gesichtszüge der männlichen Anwesenden entgleisen ließ: Die Blicke der Männer ruhten keineswegs auf dem kurzen, hellgelben Nachthemd, welches viel nackte Haut offenbarte und ebenfalls einen starken Kontrast zu ihrer gefährlichen Gesichtsfarbe bildete. Nein… Etwas komplett anderes schien sich als ein immenser Blickfang herauszustellen. Jedes Augenpaar fuhr auf das Genauste die Konturen des stark gerundeten Bauches entlang und die Kinnlade des blonden Uzumaki wanderte augenblicklich nach unten, während eine Augenbraue von jeweils Kakashi und Sasuke nach oben wanderte. „Schwanger…“ Zärtlich bettete Tsunade ihre ehemalige Schülerin wieder in die schützende Decke und fuhr ihr sachte mit einer Hand durch das lang gewachsene Haar. „Im 6. Monat…“ Kraftlos und geplättet sank der Blonde auf die Knie und stütze sich mit beiden Händen am Boden ab, während er immer und immer wieder ungläubig den Kopf schüttelte. Zu viel… Das war eindeutig zu viel, sogar für die starken und gut ausgebildeten Ninjas. DAS hatten sie wohl am aller wenigstens erwartet… Die Frage, welche ihnen schon viel zu lange in den Gedanken herum gespukt war und nach einer endlosen und erfolglosen Suche verschoben werden musste, brannte nun stärker denn je in den Köpfen der drei Männer: Wo und in welcher Begleitung war Sakura die zwei letzten Jahre bloß gewesen? Das wars dann erstmal ;) Über euer Feedback würde ich mich wahnsinnig freuen :D Kapitel 1: Nasty Silence ------------------------ Ohhh *froi* Ich möchte mich schnell für all die lieben Kommis und die vielen Favos bedanken :D Hab mich total gefreut und deswegen tut es mir auch sehr leid, dass das Kapitel erst so spät erscheint ^^° Hoffe, ich kann euch mit dem nächsten Kapi etwas früher dienen ;) Wünsche euch viel Spaß und schaut doch mal bei der Charakterbeschreibung vorbei, da gibts was Neues *-* „Sakura, bist du dir sicher? Du solltest wirklich lieber…“ Genervt verdrehte die Rosahaarige die Augen, schnaubte wütend auf und strich die dicke Decke, die ihren Körper verdeckte mit einer gewissen Ungeduld, welche ihr in den Fingerspitzen brannte, glatt. Die blonde Frau fiel sofort wieder in ein unangenehmes Schweigen. Als würde es nicht schon reichen, dass sie in nächster Zeit an diesen äußerst unpraktischen Rollstuhl gebunden sein musste; beinahe wie eine alte, klapprige Frau kam sie sich vor, dass sie momentan nicht einmal mehr den Kraftaufwand aufbringen konnte, eine etwas längere Strecke ohne Schwächeanfälle zu meistern. Sie würde es keine Sekunde länger in diesem Krankenhaus aushalten, keine Sekunde länger diese tristen, weißen Wände vor Augen haben können. Sie wollte endlich nach Hause… Sie MUSSTE nach Hause, endlich wieder ihren normalen und so vermissten Lebenslauf einschlagen. Eine Sekunde länger in dem unnatürlich weißen Bett würde einen Nervenzusammenbruch als Folge haben. Tsunade strich ihr behutsam und leise seufzend durch das lange Haar und platzierte schließlich die Hände an den Griffen des Rollstuhls. Sakuras Miene verdunkelte sich nur noch mehr. Wie ein kleines Mädchen… Sie behandelte sie wie ein kleines Mädchen. Genau wie das Mädchen von damals… Das Mädchen, welches unter ihr fleißig und dankbar trainiert hatte. Aber dieses Mädchen war sie schon lange nicht mehr. Nein, sie war 20 Jahre alt. Verdammte 20 Jahre! Ein Monat reichte voll und ganz in Obhut der Ärzte, sie war ja schließlich nicht aus Glas. Inzwischen konnte sie wieder sehr wohl selbst gut genug für sich Sorgen. Ihr Chakra hatte endlich seit langer Zeit wieder den alten Stand erreicht. Nachholungsbedarf… Sie musste dringend die 2 vergangenen Jahre nachholen, endlich aus diesem schwarzen Loch herausfinden und vergessen… Einfach nur vergessen… „SAKURA?!“ Völlig aus den Gedanken gerissen fiel der Blick der Rosahaarigen nach links und geradewegs auf die Straße, wo ein junger, blonder Mann mit einer rekordverdächtigen Geschwindigkeit auf sie zuhastete. Der Blumenstrauß in seiner linken Hand wurde mit jedem Schritt spärlicher und markierte den eingeschlagenen Weg des Uzumakis. „Naruto…“ Der gehauchte Name schien beinahe gleichzeitig aus den Mündern der beiden Frauen zu ertönen, welche nach wie vor nicht vom Fleck gekommen waren und immer noch direkt vor den Eingangstüren des großen Gebäudes des Krankenhauses platziert waren. Leicht schnaufend und die tief sitzende, blaue Jogginghose einen Tick höher ziehend, kam der Blonde schließlich vor den beiden Medical Nins zum Halt, wobei sein Blick aber vor allem der im Rollstuhl Sitzenden galt. Verwirrt wanderten Sakuras Augen von dem etwas geknickt aussehenden Blumen zu der glänzenden Bläue, welcher im Moment aber ein Hauch Besorgnis untergemischt war. Wollte er etwa zu ihr? Naja, was wunderte es sie auch… Naruto hatte im Laufe des vergangenen Monats beinahe jeden Tag dem Krankenhaus einen Besuch abgestattet und ihr kleine Aufmerksamkeiten vorbeigebracht. Wütend verkrampften sich ihre Hände in dem hellen Lacken. Noch jemand, der sie wie ein kleines Mädchen behandelte. Warum konnte denn niemand verstehen, dass sie bestens alleine zu Recht kam und keine ständige Hilfe nötig hatte? Diese ständige Besorgnis um ihr Wohlbefinden… Das kotzte sie regelrecht an! Das Einzige, worüber sie wirklich glücklich war, war die Tatsache, dass die wenigen Personen, welche über ihre Anwesenheit informiert waren, sich zusammengerissen und es niemandem erzählt hatten. Sie wussten nur zu gut, dass die Rosahaarige auf jeglichen Besuch und Bemitleidung nicht gerade bestens zu sprechen war. Ruhe… Ja, das brauchte sie einfach. „Sie wird schon entlassen?“ Der Griff in dem Lacken wurde um einiges verstärkt und leichte Fältchen bildeten sich allmählich auf ihrer Stirn. Schon wieder wurde sie aus ihren Gedanken gerissen… Genervt blickte die 20 Jährige in das Gesicht des männlichen Ninjas, welches diesmal aber der blonden Hokage zugewendet war. „Ja ich weiß… sie ist noch lange nicht fit aber ich kann sie einfach nicht länger im Krankenhaus gefangen halten…“ Die Falten wurden deutlicher und um einiges tiefer. Genau DAS konnte Sakura am wenigsten leiden! Sie redeten schon wieder, wie schon so oft im vergangenen Monat, über ihren Kopf hinweg und über sie in der dritten Person. Die Rosahaarige wurde stark an ein hilfloses Tier erinnert… Nein, das musste augenblicklich aufhören! Mit einer sagenhaften Geschwindigkeit schnellte ihr Arm hervor und vergriff sich im hellen T-Shirt des Uzumakis. Mit einem flehenden Gesichtsausdruck unterstrich sie ihre rasche Geste. „Naruto, bring mich endlich nach Hause!“ Verwundert blickte der Blonde in das ungeduldige und wütende Gesicht der zierlichen, jungen Frau. Die Rosahaarige konnte aufs Genauste den Blick von Tsunade spüren, der sicherlich dazu in der Lage gewesen wäre, ihren Kopf zu durchbohren. Standhaft blickte smaragdfarbenes Grün in strahlendes Blau. Nach einigen schweigsamen Momenten wendete der Blonde schließlich den Blick von seiner Freundin und richtete seine Augen wieder auf die Hokage. Frustiert fixierten Sakuras halbgeschlossene Augen wieder die helle Decke und ihre Finger verkrampften sich abermals in dieser, so dass es schon beinahe schmerzte. Nein, in ihrem momentanen Zustand hatte sie einfach absolut nichts zu sagen… Sie war für sie alle nur ein hilfloses, kleines Mädchen… Vollkommen hilflos… Zu nichts zu gebrauchen… Augenblicklich lockerte sich der Griff wieder und verwundert registrierte die 20 Jährige, wie sich der Rollstuhl langsam in Bewegung setzte und das Krankenhaus nach und nach hinter sich ließ. Zögerlich drehte sie ihren Kopf soweit es ging nach hinten und konnte gerade noch eine traurig dreinschauende Tsunade ausmachen, welche regungslos an genau derselben Stelle wie schon vor einiger Zeit stehen geblieben war. Etwas entspannter richtete Sakura ihren Blick wieder nach vorne. Stille… Angenehme Stille… Stille, die einige Momente zu lange über den beiden Personen hängen blieb. Naruto hatte noch kein Wort verloren… Naruto? Sprachlos?! Die Rosahaarige legte ihren Kopf so weit es ging in den Nacken und starrte senkrecht nach oben, um die Gesichtszüge ihres Freundes auszumachen. Die Augen waren ihr nicht sichtbar, er schien stur geradeaus zu blicken. Was er wohl gerade dachte? So ungewohnt… Doch schon nach einigen Momenten ließ sie sich wieder in die weitaus bequemere Ausgangsstellung zurückfallen und ihre Augen huschten aufmerksam und unermüdlich die Umgebung entlang. Sie spürte etwas… Der holprige Weg… Hier und da ein bisschen Grünzeug… Viele verschiedenartige Häuserfassaden… Etwas kam rasend schnell auf sie beide zu… Monotone Hauseingänge… Gardinenverhangene Fenster… Flache Dächer… Keine 2 Sekunde später nahmen ihre Augen die Umrisse eines hoch gewachsenen, jungen Mannes wahr, welcher lautlos und geschmeidig wie eine Katze direkt neben dem schweigsamen Uzumaki landete und gemeinsam mit diesem ohne ein Wort zu verlieren den Weg weiterhin entlang lief. Der Blonde nahm es einfach als selbstverständliche Tatsache auf. Wie als hätte er die Ankunft seines Freundes erwartet. Unglaublich… Kopfschüttelnd wendete schließlich auch die Rosahaarige ihren Blick wieder auf den Weg vor sich, welcher scheinbar noch eine ganze Weile lang geradeaus gehen würde. Veränderungen… Ja, vieles hatte sich verändert in diesen zwei Jahren. Dass sie Naruto ständig um sich herum hatte, seit sie wieder in Konoha war, ja… das war eigentlich normal und weichte nicht von ihren Erinnerungen ab. Doch dass er nun in Partnerarbeit mit dem schwarzhaarigen Uchiha sich jetzt immer in ihrer Nähe aufhielt… DAS war definitiv eine völlig neue Erfahrung für die 20 Jährige. Sasuke war des Öfteren in Begleitung des blonden Uzumaki während des vergangenen Monats im Krankenhaus erschienen. Zwar überließ er seinen Redeanteil nach wie vor Naruto, aber trotzdem… Seine Art war dies ganz sicher nicht! Nicht, dass sie sich erinnern könnte. Erschreckt stellte die Rosahaarige fest, dass ihre beiden Teamkollegen viel zu viel Zeit ihrer Freizeit in die Besuche an dem schneeweißen Bett investiert hatten. Pflegebedürftig… Nein! Nicht sie! Innerliche tobte Sakura, dass jeder, der über ihre Anwesenheit Bescheid wusste, sie mit Samthandschuhen anfasste. Hatten denn alle vergessen, dass sie inzwischen ein Jonin war und diese Extrawurst wohl am allerwenigstens nötig hatte? Schuld an dem Ganzen war einzig und allein ihr dicker Bauch… Ja, die Schwangerschaft ließ sie in einem ganz anderen Licht stehen, sie in die Kategorie der Hilflosen und Schwachen einordnen. Wie schon so oft in den letzten Wochen verfluchte sie ihre Fruchtbarkeit und das heranwachsende Leben unterhalb ihres Herzens. Warum? Warum nur… „SAKURA?!“ Ein Déjà Vu? Schnell fuhr der Kopf der Rosahaarigen in eine aufrechte Position und ihre Augen, die noch einige Augenblicke zuvor auf dem hellen Stoff der sie umgab geruht hatten, richteten sich augenblicklich auf die schrille Geräuschquelle. Verdammt… Hastig krallten sich ihre Finger in die schützende Decke und zogen diese bis unter ihr Kinn. Dass es Hochsommer war und die brühende Hitze sich gnadenlos in der Luft verfangen hatte, ignorierte Sakura so gut es ging und versuchte krampfhaft die gesammelten Schweißtröpfchen auf ihrer Stirn verdunsten zu lassen; natürlich ohne Erfolg. Durch die plötzlich aufkeimende Aufregung realisierte die 20 Jährige überhaupt nicht, dass ihre beiden männlichen Begleitungen in ihrer Bewegung innegehalten hatten und ebenfalls wie gebannt eine mit einem immensen Tempo sich nähernde, junge und sehr aufbrausende Frau fixierten. „Shit…“ Dies war das Einzige, was dem blonden Uzumaki über die Lippen glitt, bevor auch schon Ino Yamanaka vor dem Dreiergrüppchen Halt gemacht hatte. „Du bist ja wieder da! Seit wann? Du musst mir alles erzählen, wo du dich die letzten 2 Jahre so rumgetrieben hast! Weißt du, wir haben uns hier alle sehr viele Sorgen gemacht und…“ Sakura und Naruto musterten geschockt die blonde, junge Frau, die ohne Punkt und Komma auf sie einredete. Mit jedem weiteren Wort wanderte die Kinnlade des Uzumaki ein Stückchen weiter nach unten und die fest umschlossene Decke in den Händen der Haruno etwas weiter nach oben. Die Lippen der Rosahaarigen waren fest aufeinander gepresst und nur noch als ein schmaler Strich sichtbar. Sasuke schenkte der Selbstgespräche führenden Yamanka eher weniger Aufmerksamkeit. Seine dunklen Augen lagen auf der schweigsamen Begleitung der Blonden, welche sich unauffällig hinter sie gesellt hatte. Shikamaru Nara hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und starrte Löcher in die Luft, während er ein Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte. Doch der Uchiha konnte klar und deutlich an der Mimik des Schwarzhaarigen erkennen, dass er sich ganz und gar nicht wohl in seiner Haut fühlte. Seine Augen verrieten ihn… Bevor er dem Ganzen aber genauer auf die Spur gehen konnte, holten ihn und auch Shikamaru die lauten Worte der Yamanaka aus den anderweitigen Beschäftigungen. „Du bist schwanger?!“ Stille Unerträgliche Stille hatte sich über die kleine Ansammlung und die scheinbar leergefegte, staubige Straße gelegt. Sakuras Decke hatte inzwischen ihre Nasenspitze erreicht und ihre Augen waren genauso wie die des blonden Uzumaki stark vor Schock geweitet. Nein! Sie konnte doch nicht… Sie durfte nicht… Wie wusste sie… Die Gedanken der Rosahaarigen fuhren Achterbahn, während die Kinnlade von Naruto immer noch nicht ihre Ausgangsposition wieder gefunden hatte. Sasukes linke Augenbraue war mit einem streng monoton steigenden Weg gen Himmel vollkommen unter seinem schwarzen Haar vergraben worden und der Nara widmete der Blonden nur einen ausdrucklosen Blick, während er langsam seine Arme sinken ließ. Naruto war der Erste, der nach einigen unangenehmen Momenten wieder seine Stimme fand. „Ino… sie ist doch nicht schwanger… wie kommst du denn auf so einen Unsinn?“ Das nachgeschobene und äußerst nervös klingende Lachen half der Rosahaarigen nicht gerade, sich wieder auf irgendeine Weise zu entspannen. Die Knöchel ihrer Hände nahmen langsam aber sicher eine krankhaft weiße Farbe an. Wenn es die blonde Yamanaka wusste, würde es in Kürze auch ganz Konoha wissen. DAS durfte sicherlich nicht passieren. Neugierige Gesichter, welche auf ihren Bauch gerichtet waren und noch weitere besorgte Blicke… nein, das musste auf alle Fälle vermieden werden. Sonst würde sie dem Ganzen nicht mehr lange standhalten können. Das würden ihre Nerven keineswegs aushalten… Ino löste den Blick von der verwirrt dreinschauenden Rosahaarigen und blickte direkt in die geweiteten Augen von Naruto. Mit einer einfachen Handbewegung wischte sie die Aussage des Blonden hinfort und augenblicklich bildete sich ein überdimensionales Grinsen auf ihren Lippen. Der Griff in dem hellen Stoff wurde - wenn überhaupt möglich - nur noch um einiges verstärkt. „Natürlich ist sie nicht schwanger… uuups, da muss mir wohl ein Fehler unterlaufen sein. Die Schwangere bin ja ich!“ Nach dieser Aussage ereignete sich alles ziemlich schnell und gleichzeitig. Der dunkelhaarige Nara klatschte sich geräuschvoll eine Hand auf das Gesicht und stöhnte gequält auf. Warum? Warum um Himmels Willen hatte er genau gewusst, dass sie ihnen DAS erzählen würde? Sasukes undefinierbarer Blick richtete sich augenblicklich auf den Schwarzhaarigen und er befand sich kurzzeitig in einem Kampf mit sich selbst, nicht in einen schallenden und für ihn höchst ungewöhnlichen Lachanfall auszubrechen. Narutos Gesichtsausdruck wurde immer konfuser und verlieh ihm langsam aber sicher einen verblödeten Touch. Sakuras Griff lockerte sich augenblicklich und entgeistert blickte sie in die selbstsicheren, strahlend blauen Augen der jungen Yamanaka. DAS war doch sicherlich ein übler Scherz! Die Rosahaarige wusste in genau diesem Moment nicht Recht, was sie mit dieser immensen Neuigkeit anfangen sollte, geschweige denn, wo sie diese in ihrem überfüllten Gedächtnis unterbringen sollte. Die aufgekommene Stille, welche abermals einen Tick zu lange andauerte und das Lächeln der Blonden nach und nach verzerren und es eher wie eine schiefe und erzwungene Maske ausschauen ließ, wurde dieses Mal unerwarteterweise von dem schwarzhaarigen Uchiha gebrochen. „Tse… Idiot…“ Sein Blick lag nach wie vor auf dem dunkelhaarigen Nara, nur hatte sich nun unter diesen etwas leicht Verachtendes gemischt. Mit einem letzten Blickkontakt schritt er schließlich auf den Rollstuhl zu und entfernte mit leichter Gewalt den immer noch überforderten Uzumaki vom Steuer und nahm die Griffe selbst in die Hand. „Sakura muss sich ausruhen…“ Mit diesen wenigen Worten schritt er an der verwirrten und sprachlosen Ino und an einem schweigsamen Shikamaru vorbei und schlug den bekannten Weg zu Sakuras Wohnung ein. Schon bald hatte sich auch Naruto wieder gefasst und mit einem scheuen Winken ließ er die zwei verbleibenden Personen hinter sich und gesellte sich neben seinen schwarzhaarigen Freund, der ein beachtendes Tempo eingelegt hatte. Sakura schien immer noch wie in Trance und nahm somit nur teilweise einige Gesprächsfetzen ihrer beiden Teamkollegen auf. „Das wars wohl mit der Affäre…“ „Idiot…“ „Jetzt hat er sie ewig am Hals…“ „Idiot…“ „Wie konnte er nur so unachtsam sein…“ „Sakura, alles klar?“ Verwundert landete die Angesprochene mit einem Mal wieder in der Realität und richete ihren Blick auf den neben ihr her laufenden Blonden, der ihr einen neugierigen Blick gewidmet hatte. Kurz darauf realisierte sie, dass sie ja tatsächlich einmal persönlich angesprochen wurde. Persönlich! Keine dritte Person! Keine Entscheidungen über ihren Kopf hinweg! Beachtung… Man hörte ihr endlich zu! „Ich will nach Hause…“ Augenblicklich spürte die Rosahaarige, wie sich eine große Hand zärtlich um die Ihrige schloss, welche Sekunden davor noch etwas unbeholfen auf der hellen Decke geruht hatte. Mit großen Augen musterte sie das Schauspiel und musste feststellen, dass ihre Rechte beinahe vollkommen in der Linken von Naruto verschwand. Ihre Gesichtszüge entspannten sich allmählich und dankbar drückte sie die raue Handfläche ein kleines bisschen. Irgendwie tat diese Umsorgung doch teilweise, wirklich nur ganz selten und in Ausnahmefällen doch ganz gut. Es hatte zumindest in genau diesem Moment eine unerklärliche Beruhigung auf sie. Ja, es tat geradezu gut… Zulassen… Ja, in solchen Momenten konnte sie diese Annährung einfach zulassen und sie genießen. Entspannt schloss die Rosahaarige die schweren Lider und ließ sich in ihrem Rollstuhl zurücksinken. Ihre freie Hand ließ sie dabei schützend auf ihrem gerundeten Bauch ruhen. Fasziniert beobachtete Naruto die Wirkung, welche er mit dieser einfachen Geste auf seine Freundin ausgeübt hatte. Ja, genau so sollte sie sich öfters fühlen! Sich einfach fallen lassen… Er würde immer für sie da sein… Immer an ihrer Seite sein, wenn sie ihn brauchte. Er wollte ihr unbedingt helfen! Noch hatte der Uzumaki nicht den leisesten Schimmer, was der 20 Jährigen wohl in den vergangenen 2 Jahren zugestoßen war, doch hatte er sich felsenfest vorgenommen, das Ganze langsam und mit wahnsinnig viel Geduld anzugehen, damit zumindest das alte Vertrauen wieder hergestellt werden könnte. Genauso wie er es bei Sasuke damals geschafft hatte… Langsam wanderte sein Blick von der ruhenden Rosahaarigen und blieb schließlich an seinem schwarzhaarigen Freund hängen. Strahlend blaue Augen trafen auf ein tiefschwarzes Paar, welches den Blonden intensiv musterte. Schnell wich der 20 jährige Uchiha aber dem durchdringenden Blau aus und mit einem sturen Blick nach vorne gerichtet, schien er sich wieder voll und ganz auf den Weg zu konzentrieren, wobei dem Blonden aber keineswegs entging, dass die Augen des Schwarzhaarigen einen Moment zu lang an den verschlossenen Händen seiner Teamkameraden hängen geblieben waren. Verwirrt legte sich die Strin des jungen Uzumaki in leichte Falten. Beide Augenpaare richteten sich aber einige Momente später wieder auf die Rosahaarige, als diese mit ruhigen Worten und immer noch geschlossenen Lidern ihre leise und leicht heisere Stimme wieder ertönen ließ. „Wo ist Hinata?“ Die Frage der Rosahaarigen, welche eindeutig dem Blonden galt, ignorierend, zeigte Naruto augenblicklich mit dem freien, ausgestreckten Arm auf ein nahe gelegenes Haus. „Hey! Wir sind da! Endlich, jetzt bist du daheim!“ Sasukes Augenbraue wanderte abermals in die Höhe und mit einem undefinierbaren Blick musterte er den aufgeregten und höchst nervös erscheinenden Blonden, welcher ganz eindeutig versuchte, mit einer ziemlich banalen Aktion vom Thema abzulenken… … und damit auch noch Erfolg hatte… Sakuras Lider waren bei den Worten ihres Teamkollegen augenblicklich nach oben geschnellt und mit einem Funkeln in den Augen richtete sie ihre gesamte Aufmerksamkeit auf ihr altes und aus den Erinnerungen nie gelöschtes zu Hause. Endlich… Ein kleines und scheues Lächeln umspielte augenblicklich ihre Lippen, was zur Folge höchst verwirrte Blicke der beiden männlichen Ninjas mit sich brachte. Ein Lächeln? Seit Sakura wieder in Konoha war, hatte sie diesen Gesichtsausdruck nicht mehr aufgesetzt. Man hatte schon vermutet, dass er ihr in diesen 2 Jahren verloren gegangen, vielleicht sogar zwanghaft geklaut worden war. So lange her… Ja, genau das hatten sie vermisst… Den Sonnenschein, welcher ihr Team so perfekt zusammengehalten hatte. War er denn nun wieder da? Für immer? Sop, dat wars ma wieder und hoffentlich nicht für all zu lang *~* Hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst mir n Feedback da :D Kapitel 2: Way Too Much Proximity --------------------------------- Halli-Hallo *wink* Da bin ich auch schon wieder mit diesmal dem 2. Kapitel :) Habe mir einfach gedacht, da das letzte Kapi so lange gebraucht hat, werde ich das nächste einfach ein bisschen zügiger on stellen ;) Vielleicht ist euch auch aufgefallen, dass in der Charakterbeschreibung extrem viele neue Personen hinzugefügt wurden... Jaaa... die werden zwar alle in diesem Kapitel vorkommen, aber momentan nicht unbedingt eine große Rolle einnehmen. Werde sie aber in die kommende Kapitel auf jeden Fall weiter einbauen. Ok, Schluss mit der langen Rede, wünsche euch wie immer viel Spaß bei nem diesmal längeren Kapitel ;) [time skip] Einige Wochen zuvor Eine ungewöhnliche Stille war in das Büro der Hokage eingekehrt. Eine solche Stille, wie es schon lange nicht mehr der Fall gewesen war. Alle Anwesenden fixierten mit geweiteten Augen die blonde Frau mittleren Alters, welche geknickt auf ihrem Stuhl saß, den Kopf in beide Hände gestützt hielt und einen traurigen Blick ins Leere warf. „Tsunade…“ Jiraiya erhob sich zögerlich und mit langsamen Schritten durchquerte er das geräumige Zimmer, bis er schließlich direkt vor der Blonden zum Halt kam und beide Hände auf dem dunklen Holztisch abstütze. Der Widerhall seiner schweren Stiefel schien wie ein Echo noch einige Sekunden in der Luft zu schweben. Die Reaktion der 5. Hokage blieb unverändert. Sie schien ihre eingelegte Schweigeminute nur noch zu perfektionieren und ins Unendliche aus zu dehnen. Auch Kakashi hatte sich nun von der Wand, an welcher er noch einige Momente zuvor gelehnt hatte, um mit verschränkten Armen Tsunades Rede aufmerksam zu verfolgen, mit einem Ruck abgestoßen und gesellte sich ebenfalls zu dem Sannin an den langen Tisch. Die beiden Männer versuchten mit intensiven Blickkontakten die erstarrte Blonde wieder zum Leben zu erwecken, doch scheinbar hatten ihr ihre eigenen Worte einen so immensen Schrecken eingejagt, dass sie nun kurzzeitig die Realität verlassen hatte. Ein leises Räuspern ging durch das Zimmer, als sich Jiraiya wieder zu seiner vollen Statur aufrichtete. „Vielleicht sind die Verletzungen auch durch den erschwerten Heimweg zustande…“ Fehler Jede im Raum befindliche Person merkte sofort, dass der Weißhaarige soeben einen gravierenden Fehler begangen hatte. Kakashi entfernte sich augenblicklich einige Schritte von seinem Standort und ging automatisch einen größtmöglichen Sicherheitsabstand ein. Der Sannin hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit, seinen Satz zu Ende zu führen, als auch schon Tsunade mit einem äußerst wütenden Gesichtsausdruck und mit den Händen zu Fäusten geballt von ihrem Sitzplatz aufsprang und mit einem einzigen Wort die zuvor herrschende Atmosphäre auf eine radikale Weise durchbrach. „NEIN!!!“ Sofort zog Jiraiya den Kopf ein und hielt seine beiden Arme schützend vor das Gesicht; er war auf das Schlimmste gefasst. Umso überraschter ließ er schließlich seinen Schutz zögerlich sinken und riskierte in Kooperation mit den restlichen Personen einen verwunderten Blick auf die inzwischen wieder sitzende Hokage, welche sich langsam, wie in Trance durch das blonde Haar strich und mit geschlossenen Augen und einer recht kontrollierten Stimme ungehindert fort fuhr. „Wie kannst du es wagen, mein medizinisches Fachwissen in Frage zu stellen? Ich habe sie ausgiebig untersucht und alle Anzeichen weisen daraufhin, dass sie schwer misshandelt wurde, wobei Vergewaltigung in einem wiederholten Maße angewendet wurde.“ Der weißhaarige Mann mittleren Alters musste schwer schlucken und widmete der Frau hinter dem dunklen Tisch einen entschuldigenden Blick, bevor er sich wieder getraute, selbst das Wort zu fassen. „Und was sollen wir jetzt unternehmen?“ Auch Kakashis freigelegtes Auge ruhte auf der blonden Hokage, während alle schweigend auf eine Antwort in Form einer plausiblen Lösung warteten. „Sie braucht Schutz.“ Sofort näherte sich der Grauhaarige dem Tisch wieder ein wenig und nestelte konfus an seiner grünen Weste herum. „Natürlich! Wir werden vertrauenswürdige und gut ausgebildete Jonin um ihr Haus stationieren und sie rund um die Uhr bewachen lassen.“ Augenblicklich öffneten sich die Lider der Blonden und brachten hellbraune Augen zum Vorschein, welche den 34 jährigen ANBU intensiv musterten. „Nein, keine Jonin! Die einzigen Personen, die für diese Aufgabe in Frage kommen werden, sind Freunde, auf die sie selbst vertrauen kann. Enge Freunde… ihr altes Team…“ Plötzlich durchbrach auch Jiraiya den zuvor eingenommenen Sicherheitsabstand wieder und stütze sich abermals auf dem hölzernen Tisch ab. Diesmal spiegelte sich aber eindeutig Entschlossenheit in seinen Augen wider. „Nein! Tsunade, das kannst du nicht machen! Sie sind 2 unserer besten ANBU! Es gibt wichtige S-Rang Missionen von äußerster Schwierigkeit und…“ Ohne Vorwarnung schoss der rechte Arm der Hokage blitzschnell hervor und ihre Hand vergriff sich mit einer unglaublichen Kraft in dem Kragen des weißhaarigen Sannins und zog ihn somit tief zu der wütenden Frau über den Tisch hinweg hinuter. Diese unerwartete Aktion entlockte Shizune, welche sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, ein leises, quiekendes Geräusch und Kakashi trat automatisch wieder einige Schritte zurück. „Wir sind hier nicht bei einem Multiple Choice Fragebogen! Dies ist ein Befehl!“ Die Worte der Blonden wirkten wie ein erlösender Abschlusssatz, sodass man schon bald das Rücken von Stühlen und das Rascheln von Mänteln ausmachen konnte, was den gesamten Raum auszufüllen schien. Keiner der Anwesend verlor mehr ein Wort und schweigend machten sie sich auf den Weg, dass inzwischen etwas stickige Büro der Hokage zu verlassen. Durch den Sauerstoffmangel angetrieben, erreichte Shizune mit nur wenigen, schnellen Schritten das große Fenster und riss dieses mit einigem Kraftaufwand weit auf. Genüsslich und erleichtert zugleich ließ sie die frische Luft durch ihre Lungenflügel gleiten. Es war doch kaum zu glauben, dass die von den extrem starken Sonnenstrahlen erwärmte Luft von außerhalb angenehmer zu sein schien, als das stickige Etwas im Rauminneren. Die Sitzung hatte viel zu lange angehalten… Gedankenverloren und ohne es wirklich zu realisieren, verfolgten die Augen der Dunkelhaarigen den eingeschlagenen Weg eines Mannes, welcher neben einer Frau mit einer gemäßigten Geschwindigkeit den steinigen Weg im Hof, der vom Fenster aus gut sichtbar war, entlang lief. Etwas regte sich in ihr… Etwas… Nichts Besonderes und doch war es etwas. Neuerdings konnte die 33 Jährige immer frequentierter den grauhaarigen ANBU in Begleitung von Anko Mitarashi ausmachen. Gut, sie waren beide ANBU und wurden des Öfteren auf gemeinsame Missionen geschickt. Doch ging diese fremde und ungewohnte Annährung nur von der weiblichen Seite aus? Die Dunkelhaarige hatte das ungute Gefühl, dass diese Suche nach Nähe auf Gegenseitigkeit beruhte. Eine Abnormalität wurde ihr plötzlich sichtbar und verwundert weiteten sich ihre Augen etwas. Die Hände von Kakashi ruhten nicht wie gewohnt auf dem bunten Buchband von einem seiner versauten Bücher, sondern in seinen Hosentaschen. In seinen Hosentaschen?! Er schien der Frau tatsächlich seine volle Aufmerksamkeit zu schenken… Doch wie war das möglich? Kakashi Hatake? Das konnte unmöglich DER Mann sein, von dem sie glaubte, ihn inzwischen gut genug zu kennen. Was ging da vor sich? Und was hatte Anko damit zu tun? Was hatte das Ganze eigentlich zu… „Shizune!“ Vollkommen aus den Gedanken gerissen wendete die Angesprochene ihren Blick von dem inzwischen leeren Hof ab und richtete ihre dunkeln Augen auf ein beinahe genauso ausgestorbenes Zimmer. Tsunade saß wieder in ihrem schwarzen Sessel und hatte sich zu ihr hinübergedreht. Aus dem Augenwinkel heraus konnte die 33 Jährige noch einen in einer dunklen Ecke stehenden und scheinbar friedlich ruhenden Jiraiya ausmachen. Er hatte die Lider entspannt geschlossen und mit verschränkten Armen hatte er sich gegen die gegenüberliegende Wand gelehnt. Kopfschüttelnd ließ sie von dem unbeweglichen Bild des weißhaarigen Sannins ab und widmete ihre gesamte Aufmerksamkeit der blonden Hokage. „Tsunade-sama?“ „Ich möchte, dass du dich um Sakuras Wohnung kümmerst. Sie muss inzwischen sicherlich in einem schrecklichen Zustand sein, da sie niemand mehr seit 2 Jahren betreten hat. Dein Team soll dir dabei Hilfe leisten. Entstaubt sie und entfernt vergammelte Lebensmittel und sonstige Unreinheiten.“ Sich einmal durch das lange Haar fahrend, drehte die Blonde sich wieder von der schweigenden Shizune weg und fing an, in wild verteilten Unterlagen auf dem dunkeln Tisch zu wühlen. Die Dunkelhaarige wusste, dass dies eben keine Anfragung sondern klar und deutlich ein weiterer und unmissverständlicher Befehl gewesen war. An den Befehlen der Hokage gab es nichts zu bezweifeln oder viel mehr durfte es nichts zu bezweifeln geben; sie mussten einfach kommentarlos ausgeführt werden. Eine Hinterfragung könnte gefährliche Folgen mit sich bringen. Wortlos blies sich die 33 Jährige einige verlorene Haarsträhnen aus dem Gesicht und verließ mit schnellen Schritten und ohne einen weiteren Blickkontakt das geräumige Büro. Was blieb ihr auch anderes übrig? „Was willst du, alter Mann?“ Nach wie vor wühlte die blonde Frau mittleren Alters mit gesenktem Blick in unzähligen Unterlagen und beachtete auf keinerlei visuelle Weise den schweigenden Sannin. Jiraiya schien ebenfalls die Blonde zu ignorieren, da er noch immer seine Augen geschlossen hielt und einzig und alleine seine ruhige Stimme daran erinnerte, dass der Mann nicht in einen Tiefschlaf gefallen war. „Warum trifft dich das Schicksal dieses Mädchens so tief?“ Keine Antwort und doch hörte aber plötzlich das leise Rascheln von durchwühlten Papieren abrupt auf. Stille Ein warmer Atem, der sein Kinn streifte und ein unbeschreiblicher, verlockender Duft, der seinen Geruchssinn in den Wahnsinn trieb. Augenblicklich riss der eben noch ruhende Sannin die dunkeln Augen weit auf und erblickte ein hellbraunes Paar, welches ihm gefährlich nahe gekommen war. Zu nah… Die ehemaligen Teamkameraden trennten nur wenige Zentimeter und doch kam es dem Weißhaarigen so vor, als könnte er seine Gegenüber regelrecht auf seiner Haut spüren. Es brannte überall… Sie war noch immer so flink und geschmeidig wie früher, dies Stand außer Frage. Er hatte weder gespürt, wie sie sich ihm genähert hatte, noch hatte er ihre Schritte wahrnehmen können. Unfassbar… Und jetzt stand sie hier vor ihm. Seine Augen blickten standhaft in das helle Braun. Ihr Blick war sogar für sein geschultes Auge unidentifizierbar und doch glaubte Jiraiya einen Wink von Traurigkeit in diesem zu erkennen. Doch diese Nähe… Diese unbeschreibliche und so selten gewordene Nähe ließ seinen sonst so gut trainierten Denkapparat immer wieder in unregelmäßigen Abständen aussetzen. Genauso unregelmäßig, wie ganz plötzlich sein Atem ging. Er hatte schon längst die Kontrolle über seine Gedanken verloren und konnte nicht mehr zwischen Realität und Einbildung unterscheiden. Konnte er tatsächlich das regelmäßige Heben und Senken ihres Brustkorbes an dem Seinigen spüren? Roch ihr Haar wirklich nach Vanille? Und was konnte er dort noch in ihren so unbeschreiblichen Augen erkennen? War es tatsächlich ein plötzlicher Anflug von Wärme und Sanftheit? Erst die leise Stimme der Blonden holte Jiraiya wieder aus dieser Schwellensituation und direkt in die Realität zurück. „Was würdest du tun, wenn es Naruto wäre?“ Obwohl es nur ein beinahe heiseres Flüstern war, verstand der weißhaarige Sannin sofort. Weder er noch seine Gegenüber erwarteten auf diese rhetorische Frage eine Antwort. [end of time skip] °-°-° Das kleine Grinsen war immer noch nicht aus ihrem Gesicht gewichen, als Sakura sich mit Narutos Hilfe aus dem Rollstuhl erhob und ihren Blick immer und immer wieder über die verschiedensten Stellen ihrer Wohnung gleiten ließ. Ihre Wohnung… Verwundert stellte die Rosahaarige fest, dass der Boden und die Möbel geradezu glänzten und sogar ein frischer Blumenstrauß auf ihrem Esszimmertisch platziert war. Lilien… Neben Rosen ihre beinahe niemandem bekannten Lieblingsblumen. Augenblicklich wurde ihr klar, dass wohl eine fleißige Putzkolonne hier ihr Werk verrichtet haben musste und das Lächeln wurde minimal breiter. Tsunade… Ja, sie hatte dieser Frau so vieles zu verdanken, das konnte sie keineswegs leugnen. Ohne ihre Hilfe würde sie jetzt nicht mehr unter den Lebenden weilen. Und die Hokage hatte ja wirklich auf ihre Art und Weise versucht, den Aufenthalt unter ihren starken Schmerzen so gut es eben ging erträglich zu gestalten. Und doch… Doch kamen immer wieder seltsame Gefühle in ihr auf, die sie auf jeden Fall von zu viel menschlichem Kontakt fernhalten wollten. Zu viel Nähe… Nein, das konnte sie momentan wohl am wenigsten gebrauchen. Diese hatte sie zwanghaft schon 2 Jahre lang ertragen müssen. Sie brauchte Freiraum… Endlich Freiheit! Am wenigsten konnte sie da eine große Anzahl an Menschen um sich herum gebrauchen. Platz… Ja, Platz vor allem! Sie kam sich einfach eingeengt vor. Vor allem jetzt, wo es bald schon soweit sein sollte… Gedankenverloren berührten ihre Fingerspitzen die starke Rundung unter dem weißen, dickeren Stoff und fuhren diese mit einer unglaublichen Sanftheit nach. Weiß? Augenblicklich weiteten sich ihre smaragdfarbenen Augen ein klein wenig, als sie realisierte, dass sie ja immer noch die Kleidung des Krankenhauses auf ihrer Haut trug. Krankenhaus… Triste, weiße Kleidung… „Ich möchte mich umziehen…“ Die leise Stimme der Rosahaarigen holte die beiden männlichen Anwesenden schnell aus ihrer eingegangenen Starre. Verblüfft hatten beide die ganze Zeit über die Mimik und Gestik der 20 Jährigen verfolgt. Das kleine Lächeln war auf unerklärliche Weise etwas breiter geworden und mit einem geradezu scheuen Blick hatte sie ihren Bauch abgetastet, bis ihre Augen schließlich eine Art leichten Schockzustand widerspiegelten. Was ging in ihrem Innern vor sich? Was ging ihr nur durch den Sinn? Während Sasuke noch immer bewegungs- und sprachlos blieb, gab sich der Blonde einen Ruck und führte mit einem breiten Grinsen auf den Lippen seine Freundin mit einer Hand auf ihrer Hüfte ruhend langsam in Richtung ihres Schlafzimmers. Das breite Grinsen nahm plötzlich einen geradezu schelmischen Ausdruck an, als die Stimme des 20 Jährigen die abermals eingekehrte Stille durchbrach. „Ich helfe dir dann beim umziehen Sakura-chan…“ Noch bevor der schwarzhaarige Uchiha die Augen verdrehen konnte, hatte die Rosahaarige auch schon ihre Hand zur Faust geballt und diese sauber und mit einer immensen Kraft auf der Wange des Uzumakis platziert, sodass dieser gegen die nahe liegende Wand krachte, ein hübsches, blumenreiches Bild von der Wand riss und das Ganze dann ein Scherbenmeer über dem blonden Schopf verursachte. Während Naruto regungslos gegen die Wand gelehnt sitzen blieb, seine Arme schützend über seinem Kopf und die Augen fest verschlossen hielt, aus Angst, dass noch weitere Gegenstände über seinem Kopf zerbrechen könnten, ruhten die dunklen Augen von Sasuke auf seiner Teamkameradin. Sakuras Hand war immer noch zur Faust geballt, sie hielt ihre Augen geschlossen und der Schwarzhaarige konnte aufs Genauste eine Vene auf ihrer Stirn pulsieren sehen. Die Augenbraue machte sich abermals, wie schon so oft an diesem Tage, selbstständig. Eine immense Kraft hatte sie da eben angewendet… Beide männlichen Ninjas horchten auf, als sie die relativ ruhig gehaltene Stimme der 20 Jährigen wahrnahmen. „Ich kann sehr gut selbst die kurze Strecke zu meinem Zimmer auf mich nehmen und genauso gut kann ich mich selbstständig umziehen. Also, Baka… wenn dir dein Leben lieb ist, denk nicht einmal daran, die Nähe dieses Raumes aufzusuchen.“ Perplex schaute der Angesprochene der Rosahaarigen nach, wie sie ihnen langsam den Rücken kehrte und ebenso langsam den kurzen Weg durch den breiten Flur in Richtung des Schlafzimmers einschlug. Zögerlich fuhr der Uzumaki sich durch den blonden Schopf und entfernte mit mittelmäßigen Vorsichtsmaßnahmen die restlichen Glassplitter, wobei einige wenige an seiner rauen Handfläche hängen blieben und einen leichten Schmerz verursachten. Sasuke hatte sich inzwischen an eine der hellgelb gestrichenen Wände gelehnt und hatte nach wie vor nicht den Blick von der sich langsam entfernenden Sakura gewendet. „Tse…“ Ob dieser verachtende Laut dem etwas hilflos ausschauenden Naruto oder der eben ausgesprochenen Mahnung der Rosahaarigen galt, blieb den anderen unklar, doch augenblicklich erhielt er von der Zweitgenannten eine klare Antwort. „Und Uchiha… das Gleiche gilt für dich!“ Mit diesen Worten verschwand sie in ihrem Zimmer und schloss geräuschvoll die helle Holztüre. Während Sasuke immer noch ungläubig auf die verschlossene Türe starrte, erhob sich der blonde Uzumaki und entfernte leicht schnaubend einige Glasscherben von seiner Kleidung. „Von wegen schwach… ich glaube DAS muss Tsunade übersehen haben. Man, man… die Schwangerschaft kann ja wirklich anstrengend sein und dass nicht nur für sie…“ Um die Scherben auf irgendeine Weise zu beseitigen, machte sich Naruto auf den Weg in die Küche, auf der Suche nach einem brauchbaren Fegegerät. Der schwarzhaarige Uchiha stieß sich schließlich kopfschüttelnd von der Wand ab und schlug den Weg ins Wohnzimmer ein, wo er es sich auf dem hellen Sofa bequem machte und sogleich auch die Fernbedienung zur Hand nahm. Gedankenverloren wie er abermals war, achtete er kaum auf das eingeschaltete Fernsehprogramm. Viel wichtiger erschien dem 20 Jährigen, die momentane Situation genauer zu analisieren. Seit Sakura wieder aufgetaucht war, hatte sich die Stimmung in Konoha etwas geändert. Irgendwie konnte er die schlechte Laune der Rosahaarigen nachvollziehen. Aber eben auch nur irgendwie… Er hatte sich damals mit den teils neugierigen, teils verängstigten Blicken auch schwer getan. Doch war er sich sicher, dass er das Ganze um einiges besser und leichter hatte wegstecken können, als es momentan die 20 jährige Haruno an den Tag legte. Sie war schon immer sehr emotional gewesen und die Schwangerschaft führte wohl kaum dazu bei, diese Eigenschaft auf irgendeine Weise verschwinden zu lassen. Ganz im Gegenteil, das Ganze wurde scheinbar durch die neue Gegebenheit nur noch verstärkt. Da hatte ihnen die Hokage aber etwas aufgebrummt… Dafür sollten sie in nächster Zeit also spannende und anspruchsvolle Missionen sausen lassen? Um diese blendende Laune rund um die Uhr zu ertragen?! Schwer seufzend fuhr Sasuke sich durch das rabenschwarze Haar. „Teleshopping? Wow, über diese Schwäche von dir wusste ich ja noch überhaupt nicht Bescheid.“ Verwundert und wieder in der Realität anwesend, drehte der Angesprochene den Kopf in Richtung der ihm adressierten Stimme und konnte einen breit grinsenden Naruto mit einem Besen in der Hand ausmachen. „Was willst du, Putzfrau?“ Den gelangweilten Unterton in der Stimme des Uchiha schien der Blonde durch jahrelange Übung gekonnt und automatisch zu ignorieren und nahm immer noch mit dem überaus positiven Ausdruck auf den Lippen und dem Feger in der Hand auf der Couch neben seinem Freund platz. „Leute… Teleshopping?!“ Sofort richteten sich zwei Köpfe in Richtung der Geräuschquelle und Gesichtszüge entgleisten. Sakura stand hinter der Couch und blickte von einem perplex ausschauenden Gesicht in das andere, wobei ihre grünen Augen immer wieder an dem laufenden Bildschirm hängen blieben, auf welchem eine gut gebaute Blondine mit vielen Armbewegungen und soviel Schminke im Gesicht, dass man diese beinahe mit einem Messer abschaben konnte, versuchte, irgendeinen Schrott für scheinbar wenig Geld unter das Volk zu bringen. Doch merkte sie anfangs überhaupt nicht, dass die Blicke keineswegs ihre Augen fanden, sondern wie eine feste Klebmasse an ihrem Körper hängen geblieben waren. Seit die Rosahaarige wieder aufgetaucht war, hatten sie sie entweder begraben unter einem immensen Deckenberg oder gekleidet in einem nicht gerade wunderschönen und eher sackähnlichen Krankenhausdress begutachten können. Da war es schon fast eine logische Folge, dass die beiden bei ihrem jetzigen Anblick einfach nur sprachlos blieben. Das hellgelbe Trägerkleid reichte ihr gerade einmal mit viel Vorstellungskraft bis zu den Knien, wobei der dünne Stoff locker und doch aber recht eng anliegend über ihren Körper und den gerundeten Bauch fiel. Eine immense Beherrschung war dringend notwendig, um mit den Augen nicht letztendlich an der Oberweite zu landen. Die prallen Brüste wurden durch das Kleidungsstück perfekt hervorgehoben. Der Stoff spannte an genau den richtigen Stellen. Schwanger… Der Verstand musste immer und immer wieder diese Erinnerung in die Köpfe zurückrufen. Schwanger… Bei Schwangeren war diese Tatsache vollkommen normal! Riesige Brüste gehörten da dazu, genauso wie zu einem Ninja ein Kunai. Die Oberweite ihrer Teamkollegin durfte keineswegs zum Hingucker schlechthin werden. Abrupt riss der schwarzhaarige Uchiha den Blick von der 20 Jährigen und versuchte sich auf irgendeine Weise abzulenken. Die Frau im Fernsehkanal? Naja, immer hin besser als vor Sakura Haruno eine Peinlichkeit durchleben zu müssen. Was musste sie auch verdammt noch einmal gerade SO etwas anziehen? Vielleicht sollte er bei nächster Gelegenheit in ihrer Anwesenheit einfach anmerken, dass die Krankenhaus Kleidung sich viel mehr für ihren Zustand rentierte… Oder war das zu grob? Narutos Stimme gelangte wie durch einen schalldämpfenden Nebel an seine Ohren und bevor er auch nur seine Vermutung aussprechen oder gar andenken konnte, war sie auch schon eingetroffen. „Mensch Sakura-chan, du hast dich aber wirklich verändert…“ Zwar konnte der Uchiha auf Grund des verzweifelten Versuches, sein Blickfeld auf den Fernseher zu beschränken, den Blondschopf nicht sehen, doch war er sich zu hundert Prozent sicher, dass ein breites Grinsen auf seinem Gesicht prangte, welches von einem leicht perversen Touch geprägt sein würde. Ja, Jiraiya hatte ganz eindeutig damals seine Spuren auf dem Uzumaki hinterlassen. Zögerlich drehte sich schließlich Sasuke doch wieder der Kunoichi zu, als der erwartete Wutanfall wunderlicherweise ausblieb. Sie stand immer noch an der gleichen Stelle, nur hatte sie diesmal ihre Arme vor der Brust verschränkt und einen leicht säuerlichen Ausdruck war ihr ins zierliche Gesicht geschlichen. Ein kurzer Seitenblick auf den Blonden reichte vollkommen aus, um sich davon zu überzeugen, dass Jiraiya scheinbar vollkommen auf Naruto abgefärbt hatte. Wer konnte es ihm aber eigentlich auch verübeln? Er war doch auch nur ein Mann und die Rosahaarige hatte inzwischen eine für sie äußerst ungeschickte, für die restliche Männerwelt aber höchst zufrieden stellende Position eingenommen. Die verschränkten Arme etwas unterhalb der Brust schienen diese sogar noch weiter herauszupressen. Nicht einmal Sakuras Stimme mit einem ernsten Unterton schaffte es, die Blicke der männlichen Anwesenden unter Kontrolle zu bekommen. „Hört auf mich so anzustarren! Ja, ich bin schwanger… außerdem ist es wirklich heiß, wir haben ja schließlich Hochsommer.“ „Tse…“ Entnervt aufstöhnend wendete sich die Rosahaarige von dem Sofa ab und begab sich in die helle Küche. Naruto, der ihr noch eine Weile nachschaute, warf schließlich einen wissenden Blick auf seinen schwarzhaarigen Freund, der sich mit diesem speziellen Laut wieder dem Fernseher gewidmet hatte. Zwar hatte ihn Sakuras Erscheinungsbild stark aus der Bahn geworfen, doch hatte er auch mitbekommen, dass der Blick des 20 jährigen Uchihas auch nicht gerade jugendfrei geblieben war. Dachte dieser Kerl eigentlich, er konnte sich mit diesem Laut vor wirklich allem verstecken und seine Fassade ewig bewahren? Ein schrilles Klingeln an der Wohnungstüre ließ alle drei Anwesenden aufschrecken und Sakuras Kopf blickte mit einem panischen Ausdruck in den großen, grünen Augen durch die Küchentüre und landete geradewegs bei der hellen Türe. Es hatte geklingelt? Wie konnte überhaupt jemand wissen, dass sie daheim war? Die Tatsache, dass sie vor wenigen Stunden noch der blonden Yamanaka und dem dunkelhaarigen Nara begegnet waren, schien bei der Rosahaarigen in vollkommene Vergessenheit geraten zu sein. „Wer…“ Sofort richtete sich Sasuke auf und hatte auch schon den halben Weg zur Türe zurückgelegt, als er Sakura unterbrach. „Ich mach schon auf…“ Auch Naruto hatte sich von der Couch erhoben und gesellte sich mit schnellen Schritten zu der 20 Jährigen Kunoichi in die Küche, welche dort scheinbar eine Art Schutz vor neugierigen Blicken gefunden hatte. „Hinata?“ Die Reaktionen auf diesen Namen, welcher ihnen durch die monotone Stimme des Uchihas in die Küche getragen wurde, waren bei den beiden Ninjas komplett anders. Eigentlich hätten sie unterschiedlicher schon fast nicht sein können. Bei der Nennung ihrer Freundin, wich augenblicklich der kurz zuvor noch vorhandene Schockzustand aus den smaragdfarbenen Augen und ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. Hinata… Eine der wenigen Personen, welche sie wirklich vermisst hatte. Augenblicklich verspürte sie den Drang, mit ihrer Freundin in Kontakt zu treten, sie endlich wieder zu sehen, mit ihr endlich wieder zu reden. Sie konnte sich selbst dieses verzweifelte Gefühl nach Nähe nicht erklären. Es war einfach da… Bei genau dieser bestimmten Person. Noch bevor sie die Küche verlassen konnte, fiel ihr Blick auf einen paralysierten Naruto, wessen Gesichtsausdruck vollkommen entgleist war. `Wo ist Hinata?` Diese Frage, die sie dem Blondschopf vor nicht allzu langer Zeit gestellt hatte, hallte augenblicklich immer und immer wieder in ihrem Kopf wider. Er hatte nicht geantwortet. Was war los? Was hatte sie da verpasst? Warum wirkte Naruto so geschockt? Ihr Wissensstand sprach eine völlig andere Sprache. Vor 2 Jahren waren sie noch ein glückliches Paar gewesen. Aber 2 Jahre waren scheinbar lang… Neugier… Ja, eine schreckliche Neugierde plagte sie plötzlich, obwohl die Kunoichi aufs Genauste wusste, dass sie sich um solche banalen Beziehungsthemen wohl am aller wenigsten den Kopf zerbrechen sollte. Doch dieses Gefühl nagte einfach an ihr. Vielleicht sollte dieses Gefühl auch als eine Art Ablenkung von ihren sonst so plagenden Gedanken und Erinnerungen wirken. Ja… Sie konnte nicht anders… Da Naruto vollkommen unansprechbar ausschaute, wählte die Rosahaarige den für sie leichteren Weg, um an die erhoffte Information zu gelangen. Zögerlich verließ sie die Küche und ließ einen erstarrten Blondschopf zurück. In der Türschwelle standen sich Sasuke und die dunkelhaarige Hyuga gegenüber und schienen auf eine absurde Weise eine lockere Konversation zu führen. Der Uchiha stütze sich mit einem Arm am hellen Türrahmen ab, sodass es Hinata unmöglich erschien, sich auf irgendeine Weise an der großen Statur vorbeizuquetschen und das Innere der ihr so bekannten Wohnung zu betreten. Ein Räuspern gelangte an die Ohren der zwei Gegenüberstehenden, gefolgt von Sakuras ruhiger Stimme. „Lass sie rein!“ Ein tiefschwarzes und ein ungewöhnliches helles Augenpaar ruhten nach diesen wenigen Worten auf der 20 jährigen Haruno, welche sich mit einer Hand auf der Lehne der hellen Couch abgestützt hatte und spiegelten eindeutig eine Art Schock wider, wenn auch hierbei das eine Paar um einiges stärker betroffen war als das andere. Der Schwarzhaarige hatte nicht einmal mehr Zeit, sich zu der Aufforderung der Rosahaarigen zu äußern, als er auch schon mit leichter Gewalt zur Seite gedrängt wurde und nur noch wehendes, dunkelblaues Haar ausmachen konnte. Der Schockzustand der Hyuga hatte nur einige kurze Augenblicke angehalten, sodass sie sich schon bald wieder gefasst hatte und sofort mit schnellstmöglicher Geschwindigkeit den Abstand zwischen ihr und Sakura verkürzen wollte, auch wenn sie dabei beinahe einen völlig verwirrten Uchiha umzurennen hatte. „Sakura… ich… was…“ Kurz vor der Rosahaarigen kam die Dunkelhaarige dann endlich zum Stehen und musste zunächst einmal ihre Gedanken sortieren. Natürlich war ihr sofort der gerundete Bauch ins Auge gestochen und hatte eigentlich für ihren Schockzustand gesorgt, doch wusste sie ebenso gut, dass die erste Frage seit 2 Jahren sicherlich nicht in diesem Bereich gestellt werden sollte. Das wäre viel zu oberflächlich… Oberflächlich… Sie war wohl alles andere als oberflächlich und genau das wusste ihre rosahaarige Freundin ebenso gut. „Endlich bist du wieder da…“ Hinatas Stimme wurde mit jedem Wort heiserer und gebrechlicher und konnte sie auch nicht verhindern, dass sich plötzlich und unerwarteterweise ihre großen, hellen Augen mit Tränen füllten. Als sie die blonde Yamanaka auf der Straße getroffen und sie ihr unter anderem diese immense Neuigkeit mitgeteilt hatte, hatte sie es zunächst kaum glauben können und wollte sich sofort selbst davon überzeugen. Von einer Schwangerschaft hatte diese aber nichts erwähnt… Und jetzt, wo sie vor ihrer Freundin stand, da konnte sie den überdimensionalen Freudenausbruch in Form kleiner Tränen nicht mehr zurückhalten. Augenblicklich nahmen auch Sakuras grüne Augen einen gläsernen Glanz an, welcher auf eine ungewöhnliche Weise mit dem leichten Lächeln auf ihren Lippen kombinierte. Ja, sie war zurück… Sasukes Räuspern ließ die beiden weiblichen Köpfe in seine Richtung drehen und ihn mit einem unidentifizierbaren Blick mustern. Die Tränen in den Augen beider Kunoichi ließ ein höchst unangenehmes Gefühl in dem Uchiha aufkommen und schnell wendete er sich an den immer noch in der Küche befindlichen Uzumaki. „Naruto, lassen wir die beiden am besten für eine Weile alleine…“ Stille Dann kam mit zögerlichen Schritten der Blondschopf aus der Küche gestapft und erschnellte seinen Gang, sobald er das Wohnzimmer erreicht hatte. Schnurstracks und ohne den beiden weiblichen Anwesenden einen Blick zu widmen, hastete Naruto an dem bewegungslosen Schwarzhaarigen vorbei und geradewegs aus der immer noch offen stehenden Wohnungstüre hinaus. Ein leichtes Kopfnicken von Sasuke war das Einzige, was die beiden jungen Frauen zum Abschied bekamen, bevor die helle Türe mit einem leisen Geräusch ins Schloss fiel. Verwirrt wendete die Rosahaarige ihren Blick von der nun geschlossenen Türe und blickte geradewegs in ein helles Augenpaar. Bildete sie sich das nur ein, oder hatte sich tatsächlich unter die Freudentränen ein trauriger Glanz gemischt? Für sie war die ganze Situation ein immenses Rätsel. Was ging da zwischen ihr und Naruto vor? Zögerlich berührte die rosahaarige Kunoichi die vor Freudentränen noch feuchte Wange ihrer Freundin und blickte ihr mit einem intensiven Blick in die Augen. „Hina… ich weiß, dass du sicherlich tausend Fragen hast… aber beantworte mir bitte zuerst diese eine Frage…“ Langsam nickte die Dunkelhaarige, doch die Trauer war immer noch nicht aus ihrem Blick gewichen. Sie wusste nur zu gut, auf was ihre Freundin hinauswollte; die Situation eben war mehr als eindeutig gewesen. Noch bevor Sakura die Möglichkeit hatte fortzufahren, kam ihr die Hyuga mit einem einzigen, beinahe gehauchten Wort zuvor. „Naruto…“ °-°-° „Kindisch… das ist einfach nur kindisch, wie du dich ihr gegenüber benimmst…“ Sasukes Gebrumme ließ die Mundwinkel des Uzumaki noch ein kleines Stückchen weiter nach unten sinken. „Ignoriert er sie etwa immer noch?“ Narutos Augen formten sich zu engen Schlitzen, als er seinen Blick auf Shikamaru richtete, welcher mit einer qualmenden Zigarette im Mundwinkel lässig auf einem der bequemen Stühle saß. Die Bar war mal wieder gut besucht und man konnte Leute aus den verschiedensten Altersgruppen erblicken. Der Raum war nicht besonders groß, doch reichte er aus, um einer großen Menschenanzahl genug Platz zu bieten. Die befreundeten Ninjas trafen sich hier des Öfteren, wenn sie nicht gerade auf einer Mission unterwegs waren, um abends noch ein oder auch zwei Bier zu trinken und um einfach nur Gedanken auszutauschen. Man konnte also gewissermaßen das Zandi als eine Art Stammkneipe der jungen Männer einordnen. „Und das von einem, der nicht einmal seinen Schwanz unter Kontrolle hat…“ Unter Narutos Blick hatte sich etwas Verachtendes gemischt und auch Sasukes dunkle Augen ruhten auf dem Nara. Dieser ging aber nicht weiter auf die Worte des Blonden ein, sondern fuhr einfach in seiner Rede fort. „Tja Alter, hättest du ihr halt damals wenigstens irgendeine Art von Aufmerksamkeit geschenkt, wäre sie niemals dem Inuzuka in die Arme gelaufen…“ Augenblicklich lehnte sich Naruto weit über den Tisch und nahm dem Dunkelhaarigen, welcher die Augen geschlossen hielt, den Glimmstängel aus dem Mund und drückte ihn mit einem viel größeren Kraftaufwand als nötig und einem beinahe wilden Ausdruck im Gesicht in einem nahe stehenden Aschenbecher aus. Seine blauen Augen waren nach wie vor zu Schlitzen geformt, als er sich schließlich wieder verbal an den 20 jährigen Nara wendete. „Willst du mir jetzt etwa erzählen, dass es einzig und alleine meine Schuld war, dass sie sich von mir getrennt hat und sogar den Heiratsantrag von diesem Hundefreak angenommen hat?“ Shikamaru öffnete die Augen nur einen spaltbreit und auch nur, um nach seiner auf dem Tisch befindlichen Zigarettenschachtel zu greifen. Als der Rauch abermals durch seine Lungen wütete, schlossen sich die Lider wieder entspannt über seine dunklen Augen. Sasukes Blick wanderte immer wieder zwischen den beiden jungen Männern hin und her. Er wusste aufs Genauste, auf was der Nara wirklich hinauswollte, doch wusste er auch, dass man es dem Blonden niemals direkt ins Gesicht sagen konnte, erst recht nicht jetzt. Es wusste jeder und Hinata hatte es scheinbar damals auch gewusst… Sie ahnte, dass sie wohl niemals mit dem Uzumaki glücklich werden könnte, da es von seiner Seite aus immer an etwas fehlen würde. Ja, er hätte sich niemals komplett an sie anpassen können, denn… Ein leises Kichern, dass aber scheinbar doch laut genug war, dass es bis an den Tisch der drei Ninjas gelangte, die jungen Männer aus den Gedanken holte und sie augenblicklich aufhorchen ließ. Naruto verlor nach und nach seinen wütenden Blick, während Shikamaru auch wieder vollkommen seine Augen öffnete und verwundert in Partnerarbeit mit den beiden anderen Anwesenden den Blick durch die Bar schweifen ließ. Alle drei Augenpaare machten schließlich an einem nicht allzu weit entfernten Tisch halt, an welchem fünf grinsende, weibliche Ninjas Platz genommen hatten, unentwegt zu den drei Freunden hinüber starrten und immer wieder ein leises Kichern hinter hervor gehaltenen Handflächen ertönen ließen. Gähnend wandte sich der Nara von den Zuschauern ab und auch Sasuke verlor schnellstens das Interesse an dem weiblichen Haufen. Nur der Blick des Uzumakis blieb einen Tick zu lange an dem Tisch hängen, sodass sich Shikamaru abermals einen Kommentar nicht verkneifen konnte. „Na, na… jetzt werden wir aber hier mal nicht pädophil… allerhöchstens sind die Gören da 15 und vielleicht gerade einmal und mit viel Glück Chu-Nin…“ Schnaubend richtete sich der Blonde auf und warf dem Dunkelhaarigen abermals einen wutentbrannten Blick zu, bevor er sich dann mit einer einigermaßen kontrollierten Stimme an den schweigsamen Uchiha wandte. „Sasuke, wir müssen doch noch wo hin…“ Belustigt verfolgte der 20 jährige Nara die Mimik und Gestik des gereizten Uzumaki. Es war doch wirklich einfach, den Blonden auf die Palme zu bringen. In letzter Zeit zumindest… Auf den eben freigewordenen Stühlen nahmen, unaufgefordert und unangekündigt, zwei Neuankömmlinge Platz. Während sie in einem einfachen Handgruß die Begrüßung und die Verabschiedung für den Blonden und den Schwarzhaarigen vereinten, zogen sich augenblicklich die eben noch positiv gehaltenen Mundwinkel des Nara in eine tiefer gelegene Position. Nein… Wie konnte ihm Gott nur das antun? Er musste ihn scheinbar wirklich hassen... Jetzt durfte er also tatsächlich den restlichen Abend dem ach so verliebten Pärchen bei seinen Beschäftigungen zuschauen? Wie sollte er DAS denn bitte aushalten? Unmöglich… Er wusste wirklich nicht, was ihm im Endeffekt lieber war: Ein kalter, gefühlsloser oder ein verliebter, sentimentaler Hyuga? Wahrscheinlich viel eher die erstgenannte Variante. Ja, damit hatte er sich schon immer abfinden können. Aber mit dem komplett neuen Neji? Es brachte in ihm jedes Mal einen verstärkten Würgereiz hervor, wenn er sich auch nur in der Nähe der beiden aufhielt. Dieser radikale Wandel war doch nicht normal, erst recht nicht für eine Person wie den Hyuga. Nein, diese Ama musste ihn verhext haben… Schnell griff Shikamaru zu der Zigarettenschachtel, um sich einen weitern, erlösenden Nikotinstoß zu verpassen. Entweder so, oder er müsste dringend heute Abend noch Ino einen Besuch abstatten. Langsam schlich sich wieder ein leichtes Grinsen auf seine Lippen. Anders würden wohl die Ama und ihr Herzblatt nicht zu ertragen sein. Eigentlich sollte doch gerade von einem ANBU ein bisschen mehr Gefühlskontrolle zu erwarten sein… °-°-° „Was glaubst du, was die wohl die ganze Zeit über geredet haben?“ Die beiden ANBU waren inzwischen wieder bei Sakuras Wohnung angekommen und liefen beinahe geräuschlos den gepflasterten Weg bis zur hellen Türe entlang. Es war schon spät und die Nacht war in ihrer vollen Blüte über Konoha hereingebrochen. Für weniger geschulte Augen hätte es wohl schmerzhaft geendet, den unbeleuchteten Pfad entlangzulaufen. „Keine Ahnung…“ Die monotone und desinteressierte Antwort des Schwarzhaarigen spornte den Uzumaki nur noch um einiges mehr an, sodass er anfing, mit den wildesten Spekulationen um sich zu werfen. Der Uchiha überhörte gelangweilt die laut ausgesprochenen Gedanken von Naruto, die sich um die Beziehungen der Hyuga und die bevorstehende Hochzeit drehten. Seine mentale Abwesenheit hatte er beinahe bis ins letzte Detail perfektioniert, bis der Blonde schließlich bei einem Thema anlangte, bei welchem er die volle Aufmerksamkeit von Sasuke erntete. „Vielleicht hat sie ihr alles über ihr zweijähriges Verschwinden erzählt, in welcher Begleitung sie verweilt hat und wer eigentlich der Vater des ungeborenen Kindes ist… man, wenn sie so was Hinata erzählt, nicht aber uns…“ Der Uchiha hielt in seiner Bewegung inne und blickte mit einem undeutbaren Blick in die blauen Augen seines Freundes, welcher inzwischen ebenfalls stehen geblieben war und seinem Nebenmann nur verwirrt musterte. „Wer glaubst du hat ihr das angetan?“ Eine Frage, die in beiden Köpfen schon seit dem Auftauchen der rosahaarigen Kunoichi in ihren Gedanken umhergespukt war. Doch dass gerade der schwarzhaarige Uchiha genau diese eine Frage laut stellen würde, damit hatte Naruto wohl am wenigsten gerechnet, sodass ihm spontan keine Antwort einfiel und er nur schweigend in das tiefe Schwarz blickte. Wie oft hatte er sich diese Frage schon gestellt? Natürlich, Vermutungen hatten sie sicherlich alle schon aufgestellt. Doch wer konnte nebenbei noch mit einem plausiblen Grund dienen? Ja, es war wirklich genau die Frage, welche sie schon so lange beschäftigte und ihnen scheinbar noch eine ganze Weile in den Gedanken brennen sollte. Grausame Personen gab es in Konohas Umfeld zu genüge, doch warum war gerade Sakura Haruno zu ihrem Opfer geworden? Was war der Zweck gewesen? War es eine Einzelner gewesen oder gar eine ganze Gruppe? Naruto fand schon fast keinen Platz mehr in seinem Kopf für die sich häufenden Fragen, denn umso länger er über die Situation der rosahaarigen Kunoichi nachdachte, desto mehr Fragezeichen bildeten sich. Aber eines war auf jeden Fall klar genug: Es musste alles aufs Genauste durchgeplant gewesen sein. In jener Nacht hatte man keinerlei Spuren hinterlassen. Die 18 Jährige wurde damals unbemerkt aus ihrer Wohnung entführt und ohne jegliche Aufmerksamkeit zu erregen aus Konoha entfernt. Ein leerer Wohnbereich mit einem laufenden Fernseher und einer halbvollen Reisschale war alles gewesen, was zurückgelassen wurde und was auch darauf schließen ließ, dass hier wohl kein eigenständiges Verlassen vorlag. Nein, ganz klar… es musste sich damals um eine Entführung gehandelt haben. Keine Spuren… Keine Fährte… Natürlich konnten die beiden Ninjas dadurch nachvollziehen, dass die Hokage erhöhte, wenn auch vielleicht leicht übertriebene Schutzmaßnahmen für ihre ehemalige Schülerin getroffen hatte. Wenn die Entführung vor 2 Jahren schon so perfekt und aufwendig durchgeplant worden war, dann war wohl das Zurückholen der `Beute` nur der nächste, kleine und eigentlich recht aufwandlose Schritt. Jo, das wars mal wieder fürs Nächste :) Werde jetzt demnächst für ne Woche weg sein, das nächste Kapitel könnte also ein bisschen länger auf sich warten lassen... Also, schonmal ein großes Sorry im Voraus ;) Ich hoffe ihr hinterlasst mir trotzdem ein hilfreiches Feedback *-* Das würde mich unglaublich erheitern °-^ Kapitel 3: Unexpected Circumstances ----------------------------------- Hupsala ^^° Spät, spät... Ich weiß *~* Und dabei hatte ich das doch vollkommen anders versprochen und geplant... Also, großes Sorry hierbei mal schnell °-° Gut, möchte euch dann auch nicht allzu lange aufhalten und euch eigentlich nur noch viiiiel Spaß beim 3. Kapitel wünschen :D Ich hoffe, es gefällt euch ;) Es war geradezu ein schmerzhaftes Naturereignis. Ja… Die hartnäckigen Sonnenstrahlen, die skrupellos durch die großflächige Glasscheibe ihres Fensters schienen, verursachten ein unangenehmes Zucken ihrer inzwischen stark gereizten Augenlider. Leise vor sich hingrummelnd zog die junge Frau das weiße Laken etwas höher, sodass beinahe nur noch ihr rosafarbener Schopf sichtbar war. Die lang gewachsenen Haare verteilten sich wirr und höchst unregelmäßig auf dem Kissen. Leise und hörbar erleichtert ausatmend veränderte die ruhende Kunoichi ihre Liegeposition, bereute ihre Aktion aber augenblicklich. Verdammt… Ein immer stärker werdender und inzwischen schon allzu bekannter Würgereiz schlich sich von ihrem Magen aus durch ihre Luft- und Speiseröhre und ließ sie einen bitteren Geschmack auf der Zunge schmecken. So schnell es ihre momentane Situation erlaubte, richtete sich die grimmig dreinschauende Haruno in ihrem weichen und angenehm gewärmten Bett auf, schlüpfte mit den nackten Füßen in die roten Puschelpantoffeln und schlürfte mit einer gemäßigten Geschwindigkeit und einem leicht panischen Ausdruck im smaragdfarbenen Grün aus dem inzwischen hell erleuchteten Zimmer. Nur nicht allzu schnell… Mit einer Hand tastete sie sich an der Wand des langen Flures entlang, während ihre zweite auf ihrem stark gerundeten Bauch Platz gefunden hatte. Gleich… Die Türe zum erlösenden Badezimmer war beinahe zum greifen nahe, vielleicht noch drei großzügige Schritte… Plötzlich und wie von Geisterhand sprang die helle Holztüre auf und ein gähnender, junger Mann trat mit halbgeschlossenen Lidern aus dem hell gekachelten Raum hinaus. Augenblicklich stoppte die Rosahaarigen in ihrem Vorhaben, ihre ohnehin schon großen Augen weiteten sich noch um ein gutes Stück und der zuvor noch so stark in ihrem Hals und Mund pochende Würgereiz schien mit einem Mal wie verschwunden. Was? Aber… Auch Sasuke hatte beim Anblick seiner Teamkameradin in der Bewegung innegehalten und starrte diese nun unentwegt aus dunklen, unergründlichen Augen an. Doch der Blick der 20 Jährigen konnte keineswegs lange im Gesicht des jungen Clanerben verweilen, sondern huschte ungewollt über das feuchte, rabenschwarze Haar, den entblößten Oberkörper und blieb schließlich an dem locker um die Hüften gebundene, schneeweißen Handtuch hängen. Moment… Hier stimmte etwas nicht… Und zwar ganz und gar nicht! Leicht kopfschüttelnd fand sie schließlich wieder die nun fragend ausschauenden Augen des 20 Jährigen und fuhr sich einige Male tief durchatmend durch das lange Haar. „Was machst du in meinem Bad?“ Nein… DAS war sicherlich die falsche Frage. Was machte er – besser gesagt – in ihrer Wohnung? So viel sie wusste, war sie gestern alleine innerhalb dieser vier Wände eingeschlafen. Mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen blickte er der verwirrten Kunoichi standhaft in die grünen Augen. „Ich war duschen…“ Mit diesen Worten ging er immer noch schelmisch grinsend an der paralysierten Sakura vorbei, schlenderte den Gang entlang und verschwand schließlich hinter der Ecke im Wohnzimmer. Ach so… Duschen also… Höchst verwirrt schüttelte die 20 Jährige abermals den Kopf und blickte in die Richtung, in welche der Schwarzhaarige soeben verschwunden war. Duschen?! Langsam formten sich die Augen der 20 Jährigen zu immer enger werdenden Schlitzen. Besaß der werte Herr etwa nicht sein eigenes, nicht zu unterschätzendes Anwesen, in welchem sicherlich eine viel pompösere Dusche vorzufinden war? Und überhaupt… Was zur Hölle hatte er in diesen frühen Morgenstunden in IHRER Wohnung zu suchen? Ein ungefragter und unangekündigter Aufenthalt an einem fremden Ort… Das sah dem schwarzhaarigen Clanerben sicherlich nicht ähnlich. Was steckte hinter seinem Besuch? Und warum sah er das eigentlich so locker? Wie selbstverständlich hatte er ihr auf ihre Frage soeben geantwortet und war ohne sie weiter zu beachten an ihr vorbeistolziert. Als würde er hier wohnen… Unverschämtheit! Soweit sollte es ja wohl noch kommen! Gerade wollte die Rosahaarige den zuvor heiß ersehnten Weg ins Badezimmer einschlagen, um sich voll und ganz sicherzugehen, dass der Würgereiz tatsächlich nachgelassen hatte, als sie Stimmen, ausgehend vom Wohnzimmer, wahrnahm. Verwundert stolperte sie beinahe den Gang entlang, denn ihre Füße schienen sich selbstständig gemacht zu haben und eine Zusammenarbeit mit ihrer Neugier eingegangen zu sein. Führte der Uchiha etwa Selbstgespräche? Ein leises Glucksen entrann ihrer Kehle, während ihre Beine ganze Arbeit leisteten. Das würde dann auch seinen Aufenthalt hier erklären. Wenn er in diesen zwei Jahren zu einem mental Gestörten mutiert war, war es wohl nahe liegend, dass er sich aus reiner Zufälligkeit in ihre Wohnung verirrt hatte. Dass er keinen Schüssel benötigte, das war der Rosahaarigen so klar wie Kloßbrühe. „Was braucht der denn so lang? Es ist doch wohl nicht zu viel verlangt, ein paar Brötchen zu besorgen…“ DAS war aber nicht Sasukes Stimme… Neugierig erschnellte sich der Gang der jungen Frau, während sie mit gespitzten Ohren einzelne Gesprächsfetzen auffangen konnte. „Man Dobe… er ist doch gerade erst losgegangen…“ Abrupt hielt die Rosahaarige in ihrer Bewegung inne, als sich schließlich ihr Blickfeld komplett auf das Wohnzimmer erweitert hatte. Ihre strahlend grünen Augen blieben zunächst wieder an dem schwarzhaarigen Uchiha hängen, welcher eine Tasse Kaffee in der Hand hielt und locker an der Lehne der Couch lehnte. Doch schon bald wanderte ihr Blick weiter und landete schließlich bei einem jungen, strohblonden Mann, der es sich gähnend auf dem Sofa bequem gemacht hatte, die Lider beinahe komplett geschlossen hielt und ebenso wie der schwarzhaarige Clanerbe einen entblößten Oberkörper aufzuweisen hatte. Was… Das war doch… Ein einziger, höchst widerspenstiger Gedanke schaffte es, sich in ihrem Kopf komplett auszubreiten und schließlich auch den Weg über ihre Lippen zu finden. „Was macht ihr in meiner Wohnung?“ Beide männlichen Anwesenden richteten augenblicklich ihre Blicke auf die neu hinzu gestoßene Kunoichi, welche sich etwas hilflos ausschauend mitten im Wohnzimmer platziert hatte. Während Sasuke seine angehobene Tasse kaum merklich wieder sinken ließ, richtete sich der blonde Uzumaki zögerlich auf und schenkte der jungen, verwirrten Frau sein einmaliges und unvergleichlich schelmisches Grinsen. „Und was machst du mit meinen Boxershorts?“ Verwundert huschten Sakuras Augen an ihrem eignen Körper hinab und peinlich berührt musste sie feststellen – auch wenn ihr Sichtfeld durch die extreme Rundung ihres Bauches stark eingeschränkt war – dass sie tatsächlich ein fremdes Kleidungsstück trug. Sofort kam ihr die Zeit von vor zwei Jahren in den Sinn, in welcher Naruto des Öfteren die Tage oder vereinzelt auch Nächte bei ihr verbracht hatte, wenn es sich durch kurzfristige, gemeinsame Missionen eben so ergeben hatte. Sie hatte sicherlich noch viele Sachen im Schrank gelagert, welche bestimmt nicht ihr gehörten. Da hatte sie wohl gestern willkürlich etwas hinausgezogen, wobei es ihr die immense Müdigkeit verboten hatte, einen genaueren Blick auf das ausgewählte Nachtoutfit zu werfen. Aber das spielte doch jetzt überhaupt keine Rolle! Immer noch recht verwirrt schüttelte sie abermals den Kopf und ging mit langsamen Schritten auf die beiden grinsenden Shinobis zu. „Und das T-Shirt dürfte dann wohl meines sein…“ Zum zweiten Mal in einem so kurzen Zeitabschnitt wanderte der Blick der Rosahaarigen an sich selbst hinab und ungläubig konnte sie sich selbst von der Tatsache überzeugen, dass sie wirklich ein dunkelblaues, recht weites T-Shirt trug, wobei sie sich hierbei sicher war, ohne überhaupt einen Blick darauf werfen zu müssen, dass auf dessen Rückseite das eindeutige Wappen des Uchiha Clans prangen würde. Um Gottes Willen… Kleidungsstücke des Schwarzhaarigen standen in ihrem überfüllten Schrank natürlich ebenfalls zur Auswahl, da dieser ebenso damals ihre Wohnung als allgemeinen Stützpunkt missbraucht hatte. Allmählich fing sie an, die zentrale Lage ihres Grundstücks geradezu zu verfluchen. Langsam richtete sie den Blick wieder auf die beiden jungen Männer, wobei sie aber einen leichten Rotschimmer um den Nasenbereich herum nicht mehr so ganz verheimlichen konnte. „Habt… habt ihr hier etwa übernachtet?“ Ihre Stimme klang brüchig; eine Eigenschaft die sie an sich hasste. Wenn sie sich in ihrer Situation unwohl und ertappt fühlte, war dies eine automatisierte Funktion ihres Körpers. Narutos Grinsen war unübersehbar, als er mit einem neckischen Unterton auf diese schwache Frage antwortete. „Na klar, wonach sieht es denn aus?“ Natürlich… Der Blonde trug nur seine karierten Boxershorts und der Uchiha war frisch geduscht. Warum sollten sie sonst halbnackt durch ihre Wohnung laufen? Sie sollte vielleicht ihre Fragen etwas intelligenter formulieren. um endlich auf den Punkt kommen: Warum waren die beiden hier? Doch scheinbar meinte es Sakuras Mundwerk in diesen frühen Morgenstunden wirklich nicht gut mit ihr. „Und wo?“ „Im Gästezimmer…“ Das monotone Gemurmel des schwarzhaarigen Shinobi hallte einige Male in ihrem Kopf wider. Gästezimmer? „Was für ein Gästezimmer?“ In ihrer Wohnung existierte nichts dergleichen. Zumindest war das noch vor zwei Jahren der Fall gewesen. Während Sasuke gleichgültig mit den Schultern zuckend in der hellen Küche verschwand, schwang sich der blonde Uzumaki plötzlich topfit vom Sofa und ging einige Schritte auf die verwirrt dreinschauende Rosahaarige zu. „Na, deine alte Rumpelkammer! Shizunes Team hat sie auf Vordermann gebracht, damit Teme und ich von nun an auch ein Plätzchen zum pennen haben.“ Sakuras strahlend grüne Augen glichen allmählich zwei großen Pizzatellern und ihre Kinnlade war kurz davor, den Weg gen Boden einzuschlagen. So war das also… War das so?! „Ihr wohnt jetzt also bei mir…“ Es glich eher einer zaghaften und leise vor sich hingemurmelten Feststellung als viel weniger einer Frage, woraufhin die junge Kunoichi eine Hand gegen ihren Mund presste, auf der Stelle kehrt machte und mit schnellen Schritten wieder im Flur verschwand. Das Letzte, was der grinsende Uzumaki von seiner Freundin mitbekam, war ein gut hörbares und recht unsanftes Schließen einer Türe. „Warum ist sie denn so überrascht? Ich dachte Tsunade hätte mit ihr schon darüber geredet…“ Narutos strahlend blaue Augen fixierten den wieder ins Wohnzimmer getretenen Schwarzhaarigen, welcher sich langsam mit einer Hand durch das immer noch feuchte Haar fuhr. „Ich glaube, die Schwangerschaft bekommt ihr einfach nicht gut… sie musste wohl dringend den Weg zur Toilette einschlagen… °-°-° Unregelmäßiges Heben und Senken des Brustkorbes und lautes Einziehen der Luft war alles, zu was die 20 jährige Haruno fähig war. Mit dem Kopf über die weiße Kloschüssel gebeugt, gab sie nicht gerade das beste und schönste Bild von sich ab. Doch das war ihr vollkommen egal. In ihrem Kopf hatte in diesem Moment nur ein einziger Themenbereich Platz. Um das Schlimmste zu vermeiden, band sie ihre langen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen und angeekelt bemerkte sie, wie einzelne Schweißperlen ihr Gesicht hinab glitten. Sie wusste eigentlich selbst nicht so Recht, warum ihr das Ganze so sehr zu schaffen machte. Es waren ja schließlich Naruto und Sasuke… Ihr altes Team… Menschen, denen sie wirklich vertraute… Freunde… Es war einfach unerwartet gekommen. Unerwartet und unangekündigt. Würde nicht jede normale Person so reagieren? Eine einzelne Schweißperle verirrte sich und fand unglücklicherweise den Weg in ihr rechtes Auge, woraufhin dieses leicht zu brennen anfing. Leise stöhnte die 20 Jährige auf, während sie nach Erleichterung suchend das krampfhaft geschlossene Auge rieb. Dieser minimale Schockzustand hatte wohl abermals ihren paralysierten Magen zum Leben erweckt und war nun auch für ihren momentanen, höchst miserabeln Zustand verantwortlich. Leise und angestrengt schnaufend hievte sie ihren Körper wieder in eine aufrechte Position. Eines stand definitiv fest: Sie hatte absolut keine Lust mehr. Diese verdammte Schwangerschaft! Ihre Rückkehr nach Konoha, die vor kurzem noch vollkommen im Ungewissen verweilt und beinahe unmöglich erschienen hatte, hatte sie sich komplett anders ausgemalt. Erschöpft zog sie sich das dunkle T-Shirt über den Kopf und schlüpfte aus den Boxershorts. Aber was sollte sie jetzt tun? Eigentlich blieb ihr nichts anderes übrig, als das Beste aus der Situation herauszuholen. Ja… Auch wenn sie sich ihren Wohnbereich mit einem Chaot und einem Eisklotz zu teilen hatte. Natürlich war ihr klar, dass dies sicherlich keine eigenständige Entscheidung der beiden gewesen war. Nein… Dies trug eindeutige Spuren der fünften Hokage. Von der Frau, die sich wirklich Sorgen um ihr Wohlbefinden und um noch vieles mehr machte. DAS hatte Sakura inzwischen mehr als nur zu spüren bekommen. Doch hatte sie auch etwas realisiert: Gescheite Menschen kümmerten sich auf ihre ganz eigene und besondere Weise um ihre liebenden Mitmenschen und gaben hierbei ihr Bestes. Dieses Gefühl von Geborgenheit… Dieses war in den letzten beiden Jahren vollkommen verblasst und eigentlich in ihrem Inneren so gut wie nicht mehr vorhanden. Wenn man es langsam anging… Ja… Dann könnte sie sich sicherlich wieder wohl fühlen. Ob der Einzug der Beiden wohl der erste Schritt war? Vertrauenswürdige Menschen um sie herum… War dies wirklich Tsunades einzige Absicht? Leise seufzend ließ die Rosahaarige lauwarmes Wasser ihren Rücken entlanglaufen, was einen wolligen Schauer innerhalb ihres Körpers auslöste. Zu viele Gedanken… … Sorgen… … Ängste… Zu vieles, was einfach nicht in ihrem Kopf den erforderten Platz fand. °-°-° Sich sichtlich wohler fühlend schlüpfte die junge Kunoichi in eine weite, helle Trainingshose und ein – durch ihre momentane Situation begünstigt – recht eng anliegendes, rotes Tanktop. Ihre feuchten Haare versuchte sie mit einer Bürste zu bändigen um sie daraufhin mit dem Handtuch bei einem Trocknungsversuch nur wieder zu verknoten. Lange Haare waren anstrengend… Ob sie sie wieder schneiden sollte? Sie hatte seit ihrem 12. Lebensjahr ihr Haar immer kurz getragen; der Einfachheit halber. Auf gefährlichen Missionen hatte sie so nie das Problem gehabt, dass sich ihre Strähnen in sämtlichen Geäst verfangen und dies schmerzhafte Aufschreie mit sich gebracht hatte. Nein… Sie war niemals wie Ino Yamanaka gewesen. Und doch drohte den beiden nun dasselbe Schicksal, wenn auch leicht zeitversetzt. Ob es denn wirklich stimmte, dass die blonde Kunoichi tatsächlich schwanger war? Wenn ja dann… Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre vollen Lippen, während sie sich weiterhin gedankenverloren mit dem hellrosa Handtuch durch die Haare rubbelte. Na dann gute Nacht… Shikamaru tat ihr jetzt schon sichtlich Leid. Ja… Eine Schwangerschaft konnte in jeder Hinsicht anstrengend sein. Und mit anstrengenden Personen harmonierte diese wohl am wenigsten und würde wohl jeden einzelnen Tag zur Hölle auf Erden machen. Vielleicht sollte sie persönlich einfach versuchen, ihr Umfeld etwas freundlicher, etwas verständnisvoller zu behandeln. Schließlich wollten doch alle nur das Beste für sie. Denn anstrengend… Nein… So wollte sie keineswegs erscheinen. °-°-° „Baka, jetzt warte gefälligst, bis Sakura wieder da ist!“ Ein verwunderliches Bild offenbarte sich der Rosahaarigen, als sie wieder das Wohnzimmer betrat. Nicht nur, dass eine weitere Person hinzugestoßen war, nein, alle drei männlichen Shinobis saßen brav am gedeckten und gut bestückten Esstisch. „Kakashi-sensei?“ Auch wenn der Grauhaarige schon längst nicht mehr der Teamleader war, so hatte es sich die Kunoichi nicht abgewöhnen könne, ihn weiterhin auf diese Weise anzusprechen. Vielleicht sah sie es selbst als eine Art respektvolle Geste gegenüber älteren und erfahreneren Ninjas. Der 34 Jährige schaute bei seiner Nennung von dem immer vorhandenen Buch in den Händen auf und hob zum Gruß die Hand. Länger als gewöhnlich ruhte sein freigelegtes Auge auf seiner ehemaligen Schülerin, bevor er den Blick wieder gen Buch richtete. Doch in genau diesem Moment ergaben die zusammengereiten Buchstaben einfach keinen Sinn. Schon seltsam… Wenn er zurückdachte an die Anfänge von Team 7, dann erschien ihm die jetzige Situation doch höchst absurd. Doch irgendwann wurde jeder einmal älter und Sakuras unerwartete Schwangerschaft bedeutete eine völlig neue Zukunft für die junge Kunoichi. Eine Zukunft, wie sie sie selbst sicherlich nicht geplant, geschweige denn überhaupt angedacht hatte. Auch wenn sie es jetzt noch ablehnte und verneinte, würde sie früher oder später selbst merken, dass diese Zukunft viele helfende Hände willkommen heißen würde. „Können wir dann jetzt anfangen?“ Naruto blickte mit einem gequälten Ausdruck in den strahlend blauen Augen abwechselnd zwischen der Haruno und seinem schwarzhaarigen Freund hin und her, wessen dunkle Augen auf der Rosahaarigen ruhten. Ein leichtes Lächeln umspielte Sakuras Lippen, als sie sich mit zögerlichen Schritten auf den reich gedeckten Tisch zu bewegte und schließlich mit einem erleichterten Seufzer auf einem der bequemen Stühle zwischen Naruto und Sasuke Platz nahm. Das Leuchten in ihren Augen hatte hierbei keiner der drei Shinobi übersehen, genauso wenig wie sie leicht verwundert aber doch sehr erfreut die leise geflüsterten Worte der Kunoichi wahrnahmen. „Ich danke euch…“ °-°-° Eine leichte Brise glitt durch ihr kurzes, dunkles Haar und verfing sich neckisch in einzelnen Haarsträhnen. Dass sich dies als ein recht angenehmes Naturspiel herausstellte, bemerkte die 33 Jährige überhaupt nicht. Ihr Blick war wie gebannt auf zwei Personen gerichtet, die etwas weiter entfernt sich gegenüberstanden und scheinbar ein recht amüsiertes Gespräch führten. Ihre Hände verkrampften sich kaum merklich in den Unterlagen, die sie fest an ihre Brust gepresst hielt. Unterlagen, welche sie eigentlich aufmerksam durcharbeiten sollte. Deswegen war sie auch ursprünglich hinaus auf den großen Hof gekommen und hatte sich erleichtert auf einer gut beschatteten Bank niedergelassen. Wo ließ es sich bei solchen Temperaturen denn besser arbeiten, als in freier Natur unter großen, Schatten spendenden Bäumen? Im Büro der Hokage sicherlich nicht. Nicht nur, dass die stickige Luft beinahe unerträglich schien, nein… In letzter Zeit hatte sie einfach das unangenehme Gefühl, dass sie nicht immer in diesem Raum willkommen war. Es war seltsam… Doch das lag sicherlich nicht an Tsunade. Viel eher gab ihr Jiraiya das Gefühl, dass sie ihre Arbeit genauso gut an einem anderen Ort ausführen konnte. Die Blicke des Weißhaarigen sprachen in letzter Zeit Bände. Bände, die eindeutige nicht ihre Anwesenheit gestatteten. Ob er sie wohl nicht leiden konnte? Aber… Ein lautes Lachen holte Shizune wieder zurück in die Realität und das Bild vor ihren dunklen Augen begann wieder scharfe Umrisse zu erhalten. Anko Mitarashi schien sich ja prächtig mit Genma zu verstehen. Nein… Nicht nur mit ihm… Eigentlich mochte sie doch wirklich jeder der ANBU Organisation, zumindest schien sie zahlreiche männliche Anhänger zu haben, welche sie mit ihrem Lächeln und überhaupt mit ihrem gesamten Auftreten beglücken konnte. Was hatte sie nur an sich, das sie so unwiderstehlich machte? War es, weil sie bei der ANBU war? Machte das das gewisse Etwas aus? „Shizune?“ Leicht aufgeschreckt blickte die Angesprochene zu ihrer Linken und konnte perplex mitverfolgen, wie ein braunhaariger Shinobi sich neben ihr auf der schattigen Bank niederließ. Iruka… Stumm blickte sie in die dunklen Augen des 34 jährigen Umino, wobei ihr Blick ungewollt die längliche Narbe streifte, welche sich quer über seinen Nasenbereich zog. Er wollte mit ihr reden? Aber was… Was sollte sie mit ihm reden? Noch nie hatte sie ein Gespräch unter vier Augen mit ihm geführt, es waren immer nur geschäftliche Ereignisse mit Tsunades Anwesenheit gewesen, in denen sie beide einen stets recht kurzen Wortwechsel gehabt hatten. Ungewohnt… Verlegen richtete sich ihr Blick auf den Boden, wo sie vereinzelte Grasbüschel sprießen sehen konnte. Was wollte er? „An was arbeitest du?“ Smalltalk? Hatte er nicht viel wichtigere ANBU Missionen auf seiner Liste, als dass er sich hier auf eine recht absurde Weise mit ihr, einer unwichtigen Jonin, unterhalten konnte? Kaum merklich schüttelte die Dunkelhaarige den Kopf und blies sich eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht. „Missionsberichte…“ Kurz angebunden wollte sie eigentlich keineswegs klingen, doch mehr schien sich scheinbar nicht den Weg von ihren Gedanken über ihre Zunge zu wagen. „Scheinst dich aber nicht besonders gut drauf konzentrieren zu können. Ist bei dir alles in Ordnung?“ Verwirrt blickte Shizune wieder auf und direkt in die dunklen Augen des Umino. Was war das plötzlich für ein aufkeimendes Interesse, welches er momentan und genau in diesem Moment an den Tag legte? „Ich…“ „Iruka! Kommst du?“ Augenblicklich verdunkelte sich der Blick der 33 Jährigen und ihre Mundwinkel schlugen allmählich den Weg nach unten ein. Doch diese plötzliche Mimikveränderung blieb gänzlich im Verborgenen, denn der braunhaarige ANBU hatte bei seiner Namensnennung seine ausgiebige Musterung der Dunkelhaarigen unterbrochen und fixierte nun Anko, welche sich mit dem dunkelhaarigen Shiranui der Bank genähert hatte und eindringlich den sitzenden Umino anschaute. Nach einem minimalen Schweigemoment drehte sich der braunhaarige ANBU wieder der 33 Jährigen zu und schenkte ihr ein schelmisches, beinahe jungenhaftes Grinsen, welches er mit einem Augenzwinkern kombinierte. „Ich muss jetzt los, dieses Gespräch wird aber noch weitergeführt...“ Wie bitte? Gespräch? Welches Gespräch? Dank der Mitarashi war sie doch selbst nicht einmal mehr zu einer verbalen Äußerung gekommen. Zögerlich nickend beobachtete Shizune, wie das Dreiergespann beschäftigt diskutierend davonzog. Die Stimme, die hierbei am lautesten heraus stach, war die einer weiblichen Person: Anko Mitarashi… °-°-° Unregelmäßig atmend und verschwitzt ließ sich der 20 jährige Nara zur Seite rollen und blieb regungslos und mit geschlossenen Augen auf dem Rücken liegen. Gerade als er den Arm zur Seite ausstrecken wollte, um seine Hand auf der Hüfte der blonden Kunoichi zu platzieren, schwang sich diese mit einer beachtlichen Geschwindigkeit aus dem Bett und war wenig später auch schon kommentarlos im angrenzenden Badezimmer verschwunden. Was war denn jetzt los? Verwundert öffnete Shikamaru seine dunklen Augen und stützte sich mit beiden Ellbogen etwas von seiner bisherigen Liegeposition auf. „Ino?“ Als Antwort bekam der 20 Jährige nur das Aufdrehen einer Duschbrause und das monotone Geräusch von plätscherndem Wasser. Duschen? Seit wann flüchtete sich die blonde Yamanaka nach seiner Meinung nach wieder einmal hervorragendem Sex unters Wasser? Hatte sie jetzt plötzlich etwas an ihrem gemeinsamen Sexleben auszusetzen? So schnell wie sie im Badezimmer verschwunden war, so schnell stand die 20 Jährige auch schon wieder mit einem Handtuch um den zierlichen Körper gewickelt im Schlafzimmer. „Ich muss gleich los! Hab mich mit Tenten zum joggen verabredet…“ Ungläubig richtete sich der dunkelhaarige Nara vollends im Bett auf und fixierte seine nun beschäftigt im Zimmer umherwuselnde Freundin. „Joggen? Aber du bist doch schwanger…“ Augenblicklich hielt die Angesprochene in ihrer Bewegung inne und ließ langsam die in ihrer Hand befindliche, dunkle Trainingshose sinken. „Ja und gerade einmal einige Wochen! Jetzt wo Sakura wieder da ist, darf ich keineswegs nachlassen. Tenten brennt außerdem sicherlich genauso drauf wie ich zu erfahren, wo die Gute denn nun die vergangen zwei Jahre abgeblieben ist. Vielleicht war sie ja auf einer geheimen Trainingsreise und denkt jetzt wohl, sie wäre besser als ich und…“ Dass sich der Nara nur kopfschüttelnd eine Hand vors Gesicht schlug und sich wieder zurück in die Kissen fallen ließ, um sich somit in einer bequemeren Position auf dem Bett zu platzieren, das bekam Ino überhaupt nicht mit. Viel zu sehr war sie doch beschäftigt, in einem bewegenden Monolog die Situation zu analysieren und ihre ganz eigenen Vermutungen aufzustellen. Wo immer die Rosahaarige denn auch gewesen sein mag, was die blonde 20 Jährige da von sich gab, hatte sicherlich nicht einmal ansatzweise etwas mit der Realität zu tun. Doch wo hatte sich Sakura die letzten zwei Jahre tatsächlich aufgehalten? Er persönlich hatte sich bisher nicht wirklich Gedanken darüber gemacht. Zu anstrengend erschien ihm das Ganze doch… °-°-° Gedankenversunken brütete die blonde Frau mittleren Alters über einem der neusten ANBU Berichte. Doch ihre Konzentration galt keineswegs den vor ihr liegenden Akten. Nervös glitten ihre schlanken Finger über das beschriebene Papier. Was wollte er schon wieder hier? Warum stattete er ihr ständig grundlose Besuche ab, wenn er doch sowieso nichts zu sagen hatte. Ständig lehnte er an der Wand oder saß in einem Stuhl, machte sich sämtliche Notizen und wartete darauf, dass sie selbst mit der Arbeit zu Ende war, nur um sie dann noch ins Zandi auf ein paar Drinks einzuladen oder zu einer Spielrunde zu begleiten. Dachte er etwa, er könnte sich auf diese Weise vor der Miete eines eigenen Büros drücken? Indem er gnadenlos einfach diesen Raum als Arbeitsplatz ausnutzte und sie im Nachhinein mit Alkohol beruhigte und auf eine hinterhältige Weise bestach? Kopfschüttelnd richtete sie ihren Blick von den Akten auf und ließ ihn durch das helle Zimmer gleiten. Kurz verweilten ihre hellbraunen Augen an der unbeweglichen Statur des weißhaarigen Sannins, welcher mit geschlossenen Lidern auf einem nahe gelegenen Stuhl ruhte. Doch wo war eigentlich Shizune schon wieder abgeblieben? In letzter Zeit verbrachte sie den Großteil ihrer Arbeitsstunden außerhalb dieser vier Wände, was ziemlich ungewohnt für ihre Person erschien. Ein zögerliches Klopfen an der großen Türe durchbrach die erdrückende Stille des Raumes und ließ zwei Augenpaare gen Geräuschquelle blicken. „Herein.“ Eigentlich hatte die Hokage ihre dunkelhaarige Gehilfin erwartete, doch stattdessen schritt die zierliche Gestalt der 20 jährigen Hyuga durch den Eingang. Natürlich… Sie hatte sie doch zu sich bestellen lassen. Unsicher ließ Hinata ihren Blick durch den Raum schweifen und blieb ebenfalls wie die Blonde zuvor für einige Momente an Jiraiyas Statur hängen, welcher inzwischen wieder entspannt die Lider geschlossen hatte. Langsam bewegte sich die Dunkelhaarige auf den großen Tisch zu. „Tsunade-sama? Sie haben mich rufen lassen?“ Mit einem Räuspern richtete sich die Hokage in ihrem Sessel auf und blickte der jungen Jonin in die hellen Augen. „Man hat mich wissen lassen, dass du gestern bei Sakura warst.“ Kaum merklich verkrampfte sich die Haltung der Hyuga und nervös strich sie sich ihr Pony aus dem Gesicht. „Was hat sie dir erzählt?“ Eine unangenehme Stille legte sich abermals über die anwesenden Personen, bis Hinatas dünne und brüchige Stimme die leicht stickige Luft wie ein unscharfes Messer durchschnitt. „Sie hat mir nichts über die zwei Jahre berichtet…“ Ungeduldig erhob sich Tsunade und ging langsam um den langen Tisch herum, wobei sich die Augen der 20 Jährigen minimal weiteten. „Hör zu, du musst uns dringend sagen, was du weißt. Das würde uns die Suche nach den Entführern um Welten einfacher machen…“ Der sanfte und beruhigende Unterton in der Stimme der Blonden schien keineswegs den gewünschten Effekt zu erbringen. „Es tut mir Leid Tsunade-sama, ich kann Ihnen da nicht weiterhelfen.“ Mit diesen Worten machte die Dunkelhaarige auf dem Absatz kehrt und eilte mit schnellen Schritten aus dem Zimmer hinaus. „Hinata!“ Der Ausruf der Hokage blieb erfolglos und seufzend kehrte sie schließlich wieder zu ihrem Sessel zurück, wo sie sich erschöpft abermals niederließ und den Kopf in ihre Hände bettete. Es könnte doch alles so einfach sein… Warum schwieg jeder? Was war nur aus der heutigen Jugend geworden… „Freundschaft…“ Verwundert blickte Tsunade auf und geradewegs in die nur allzu bekannten Augen ihres ehemaligen Teamkameraden. Da stand er… Genau vor ihrem Tisch und sie hatte nicht einmal mehr mitbekommen, wie er sich aus seiner unbeweglichen Starre gelöst hatte. Ihr Kopf… Ihr Kopf war einfach viel zu überfüllt, als dass sie noch dazu in der Lage war, normale Begebenheiten korrekt wahrzunehmen. Wurde sie langsam vielleicht einfach zu alt? „Freundschaft?“ Jiraiya blickte unverwandt in das helle Braun ihrer Iris. „So läuft das eben bei Freundschaften…“ Mit diesen Worten drehte er sich wieder von der verwirrt dreinschauenden Blonden weg und schlug abermals den Weg zu dem Stuhl ein. Freundschaft? Natürlich wusste sie, dass Sakura und Hinata ein ganz besonderes Verhältnis zueinander hatten und sich sicherlich besser als sonst irgendwer in diesem Dorf verstanden, doch warum dachte die Hyuga nicht logisch mit? Zog sie denn tatsächlich das Enge Verhältnis mit dem starken, undurchdringbaren Vertrauen der klar und deutlich gefährdeten Sicherheit ihrer Freundin vor? Sie und Sakura sollten endlich aus ihrer Scheinwelt aufwachen und der knallharten Realität ins Auge schauen. Dass die Dunkelhaarige im Besitz wertvoller Informationen war, dass hatte ihr die Mimik und Gestik der Hyuga klar und deutlich verraten. Es waren Informationen, die sie dringend benötigten… Hinata war keine harte Nuss wie Sakura und sichtlich einfacher zu knacken. Sie musste wohl in naher Zukunft eine ernste Konversation mit Kiba Inuzuka führen… Hatte dieser nicht wegen der Stelle als Spezial-Jonin eine Anfrage gestellt? Ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf die Lippen der blonden Hokage, während sie sich entspannt in ihrem schwarzen Sessel zurücklehnte. Jap, dat wars auch schon wieder :) Dieses Kapitel kann glaub nicht ganz mit der Länge des Vorhergehenden mithalten, hat euch aber hoffentlich trotzdem gefallen und ihr könnt mir ein kleines (oder auch großes ^^) Feedback hinterlassen *-* Bis zum nächsten Kapi, das hoffentlich nicht allzu lang auf sich warten lassen wird. Achso, bevor ichs vergesse: Die ENS Liste wird dann ab jetzt erst aktiv, sind bisher noch zu wenig Leute. Also meldet euch, wenn ihr drauf wollt, um bei Erscheinung des nächsten Kapitels Bescheid gesagt zu bekommen :D Kapitel 4: A Changing Path -------------------------- Ahhhhhh... Ok... Ausrede? Hmm... Bin jetzt ins Unileben eingestiegen -> Stress pur ;) Ok, möchte euch auch gar nicht lange hinhalten, habt ja lang genug gewartet :D Hoffe ich habe in der Zeit nicht allzu viele Leser verloren und ihr könnt irgendwo noch etwas Unterhaltsames an dem Kapitel finden ^^ Viiiiel Spaß *-* Gähnend ließ sich Sakura auf einem der gemütlichen Esszimmerstühle fallen und griff sofort hungrig nach einem frischen und immer noch leicht warmen Brötchen. Sie hatte wie so oft in letzter Zeit wieder einmal viel zu lange geschlafen und war nur dank ihres sich beschwerenden Magens aus dem Tiefschlaf erwacht. Doch mit ihrer neuen Angewohnheit hatte scheinbar keiner ein Problem. Ganz im Gegenteil: Die Hokage selbst hieß die langen und ausgedehnten Nickerchen mehr als willkommen und betonte immer wieder aufs Neue die Vorteile des massigen Schlafes für die Schwangerschaft. Na… Wenn sie meinte… Die Haruno konnte sich damit recht zufrieden abfinden. Und auch Naruto schien in seiner neuen Rolle als Versorger richtig aufzublühen. Mit der Zeit lernte die Rosahaarige völlig neue Fähigkeiten des Uzumaki kennen und erfreute sich an seinen exzellenten Kochkünsten, welche für sie bisher stets im Verborgenen gelegen hatten. Wer hätte denn auch schon von dem #1-Ichiraku’s Nudelrestaurant-Gänger ein solches erstklassiges Talent erwartet? Die 20-jährige war zumindest höchst befriedigt und fest davon überzeugt, dass der Blondschopf – falls er irgendwann seinen Traum als der erfolgreichste Hokage aller Zeiten in die Geschichte einzugehen in den Wind schießen sollte – klasse Aussichten auf sein eigenes Luxusrestaurant hätte. Herzhaft gönnte sich die junge Frau einen großen Bissen in das mit Käse belegte Marmeladenbrötchen und schloss genüsslich kauend die Augen. Auch damit schien niemand ein Problem zu haben. Da vor allem Naruto die seltsamsten Essgewohnheiten hatte, viel die Schwangere mit ihren minimalen Abweichungen der Normalität kaum auf. Während Sakura zu einem Glas Orangensaft griff, trat der 20-jährige Uzumaki grinsend und mit einer Pfanne bewaffnet aus der Küche und hielt auch sogleich der Rosahaarigen seine neuste Kreation unter die Nase. „Ein Omelett, damit du heute schön gestärkt zu deinem ersten Spaziergang aufbrechen kannst.“ Der Spaziergang… Genervt verdrehte die Angesprochene kurzzeitig die Augen, bevor dann doch ein dankbarer Ausdruck in das smaragdfarbene Grün schlich, als der Blonde die herrlich duftende Eierspeise auf ihren Teller gleiten ließ. `Sakura… du musst deine tägliche Bewegung dringend auf mehr als nur deine Wohnung erweitern. Mach doch einen Spaziergang, es gibt nichts Besseres und Gesünderes für die letzten Monate einer Schwangerschaft…` Gedankenverloren stocherte die 20-jährige in dem frisch zubereiteten Omelett herum, während Naruto etwas enttäuscht dreinschauend neben ihr Platz nahm. „Schmeckts nicht?“ Verwundert blickte die Angesprochene von ihrem Teller auf und blickte geradewegs in die azurblauen Augen ihres Nebensitzers. Schmecken? Was sollte oder sollte nicht schmecken? Kopfschüttelnd nahm die Rosahaarige augenblicklich wieder das dampfende Essen vor sich wahr. „Nein, das ist es nicht…“ Heute sollte sie sich also endlich wieder trauen… Endlich wieder unter Leute kommen… Allen ihren wahren Zustand präsentieren… Aber eigentlich… Eigentlich hatte Tsunade ja Recht. Was brachte es ihr denn jetzt eigentlich noch, ein großes Geheimnis aus der Sache zu machen? Vielleicht würde sie sich sogar um einiges besser fühlen, wenn sie diese ganze Situation nicht mehr unter Verschluss halten musste… … wenn sie sich endlich frei in ihrem Heimatdorf bewegen konnte… … wenn man sie endlich mit ihrer jetzigen Situation akzeptieren würde… Ja… DAS war es… Der wahre Grund… Denn genau hierbei lag eigentlich ihre wahre Angst. Das hatte Sakura sich nun endlich selbst eingestehen können. Ermutigt verfestigte sich der Griff der jungen Frau um die Gabel und mit einem wieder auflodernden Hungergefühl nahm sie das vor ihr liegende Gericht in Angriff, nur um sich ein weiteres Mal über das neu entdeckte Talent ihres Teamkameraden erfreuen zu können. Dieser, der höchst befriedigt die eben vollzogene Aktion seiner Freundin verfolgt hatte, griff nun ebenfalls zu Besteck und half der Rosahaarigen großzügigerweise etwas nach. „Wo ist eigentlich Sasuke? Schläft der etwa noch?“ Nicht von dem wunderbaren Gericht aufschauend, quetschte der Blonde die Antwort zwischen zwei Essensschübe. „Ein-Mann-Mission…“ Verwirrt hielt die Haruno bei diesen Worten für einen Augenblick in ihrer Bewegung inne und runzelte leicht die Stirn. Was? Wie war das? Hatte sie Tsunade also letztendlich doch falsch verstanden? Oder hatte die Hokage ihr etwa nicht viel zu oft aufs Neue wiederholt, dass ihre beiden alten Teamkameraden 24 Stunden am Tag für sie zur Verfügung stehen und keinen ANBU Aufgaben mehr nachgehen würden… zumindest bis sie die Geburt hinter sich gebracht hatte. Nicht dass sie selbst dieser absurden Zuteilung in irgendeiner Weise entgegenfieberte oder ihre Freunde von weitaus spannenderen Missionen fernhalten wollte, doch hatte die blonde Frau mittleren Alters ihr das sooft wiederholt, dass es sich schon beinahe in ihr Gedächtnis festgefressen hatte. Warum also dann jetzt doch diese Änderung der Pläne? Ein leises und unauffälliges Glucksen entrann der Kehle der jungen Frau. Hatte die Hokage letztendlich doch eingesehen, dass das ganze leicht übertrieben wirkte und sie dies keineswegs weder der ANBU Einheit noch den beiden hochbegabten Shinobis antun konnte? Leicht grinsend und gesättigt legte die Rosahaarige die Gabel zur Seite, streckte sich erst einmal ausgiebig und gab ihrem immer noch essenden Sitznachbarn ein kleines Küsschen auf die Wange. „Danke für das Frühstück… Ich glaube, ich werde mich mal so langsam mental auf den Spaziergang vorbereiten…“ Die kurze Berührung ihrer warmen Lippen auf seiner Haut entlockte dem Blonden augenblicklich ein breites Grinsen und für einen Moment verbannte er das inzwischen lauwarme Omelett aus seinen Gedanken. „Hey, kein Problem… und weißt du was mir immer klarer wird? Kochen macht wirklich richtig Spaß…“ Schmunzelnd blickte die 20-jährige diesem überdimensionalen Grinsen entgegen. Also doch die Karriere als Meisterkoch… Ganz eindeutig… °-°-° Kritisch musterte die dunkelhaarige Frau die grau gestrichenen und ihrer Meinung sehr trist erscheinenden Wände des ANBU Quartiers. Ein leiser Seufzer entrann ihrer Kehle und hallte kaum merklich im stillen Raum wider. „Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden… Findet ihr nicht auch, dass dieses Loch hier viel sympathischer und einladender wirken würde, wenn man dieses hässliche Grau durch ein strahlendes Gelb oder Weiß ersetzen würde?“ „Oder ein schockierendes Pink?“ Leicht säuerlich ließ die 29-jährige Mitarashi von den pflegebedürftigen Wänden ab und richtete ihren Blick auf Kakashi, welcher seinem gewohnten Auftreten alle Ehre machte: Entspannt saß er auf einem der vielen Holzstühle, hatte die Beine auf einem nebenstehenden Tisch überschlagen und hielt in der rechten Hand locker einen älteren Flirt Paradies Band, von welchem er während seiner wenigen, höchst belustigt klingenden Worten nicht einmal aufgesehen hatte. Doch verweilte der Blick der ANBU nicht lange auf dem Grauhaarigen, denn ein ausgedehnter Schnarcher erfüllte plötzlich den Raum, der die Kunoichi überrascht in eine ganz andere Ecke des Zimmers schauen ließ. Doch die Überraschung wich schon nach wenigen Augenblicken aus ihren dunklen Augen und ließ diese genervt rollen. Typisch… Mit wenigen, schnellen Schritten war sie bei dem schmuddeligen, dunkelroten Sessel angekommen und mit einem gekonnten Schlag holte sie den 35-jährigen Shiranui auf eine unangenehme Weise aus der Traumwelt. „Genma! Wir müssen gleich aufbrechen, also reiß dich gefälligst zusammen. Wärst du eben gestern nicht mehr solange weg gewesen…“ Sich gähnend das Kopftuch zurechtrückend, widmete der ANBU der ärgerlich ausschauenden Frau nur einen verwirrten Blick. „Aber Anko… Du warst doch gestern selbst mit mir bis zum Schluss im Zandis…“ Ein verschmitztes Grinsen erschien augenblicklich auf den vollen Lippen der 29-jährigen, während sie sich mit beiden Händen an jeweils den äußeren Lehnen der Sitzgelegenheit abstützte und ihren Oberkörper verführerisch weit vorlehnte. „Süßer… ich vertrag auch einiges mehr als du und habe scheinbar nicht ganz so viel Schlaf notwendig…“ Noch während Genma perplex seine Teamkollegin anstarrte, richtete sich diese wieder zu einer aufrechten Position auf und ihre Gesichtszüge neutralisierten sich augenblicklich, nahmen sogar schon fast etwas Ernstes an, genauso wie ihre Stimmlage. „Jetzt beweg deinen Arsch, damit wir noch mal die Lagekarte studieren können!“ Ein abrupter und so gut beherrschter Launenwandel... Kakashi, der das ganze Geschehen schweigend und mit seinem Blick nur teilweise auf die vollen Seiten gerichtet verfolgt hatte, konnte ein leichtes Schmunzeln unter seiner Maske nicht mehr verbergen. Diese Frau… Sie war schon anders… Bemerkenswert anders… „Hey… wo ist eigentlich schon wieder Iruka abgeblieben? Der ist ja wie immer unauffindbar…“ Anko, die beschäftigt dreinschauend im Begriff war, eine Lagekarte auf einem niedrigen Tisch auszurollen, hielt für einen kurzen Moment in ihrer Bewegung inne und ließ das Echo der Stimme des Shiranuis in ihrem Kopf widerhallen. Für nur einen kurzen Moment… Seufzend vollendete sie ihre Bewegung und strich mit einer schnellen Aktion das große Stück Papier glatt. „Keine Ahnung und ich habe auch wirklich keine Lust mehr ihm hinterher zu rennen. Er hat alle Informationen und weiß über den genauen Treffpunkt Bescheid. Wenn er nicht auftaucht ist das nicht mehr mein Problem sondern ganz klar seines und dann aber mit der Hokage persönlich, dafür werde ich schon sorgen.“ Leicht verwundert runzelte Kakashi die Stirn und schaute von seiner Lektüre auf. Diesen Ton hatte er bei der braunhaarigen Mitarashi schon länger nicht mehr vernommen und auch ihre Haltung verriet ihm, dass sie sichtlich angepisst zu sein schien. Gut… Irukas Verhalten hatte in den vergangenen paar Wochen schon einige Abweichungen von der Normalität aufgewiesen, doch war er im Endeffekt immer rechtzeitig zu seinen Missionen erschienen und hatte diese auch gewissenhaft und erfolgreich erledigt. Doch die Teamfähigkeit… Ja… Die hatte er in letzter Zeit sicherlich mehr als nur vernachlässigt. Wahrscheinlich war diese schon fast zu einem Fremdwort im Team mutiert. War das also der Grund, warum eine schlecht gelaunte 29-jährige schon seit einer gewissen Zeit durch das Hauptquartier wütete und hier und da ihre Unzufriedenheit an unschuldigen Shinobis ausließ? „Kakashi, glotz nicht so blöd in der Gegend rum! Solltest du nicht auf irgendeiner Mission sein, anstatt dich hier auf deinen Lorbeeren auszuruhen? Ich glaube, dass kann sich wohl keiner von uns leisten, jetzt wo erstmal 2 ANBU ausgefallen sind!“ Etwas perplex blickte der Angesprochene in die wachen Augen der einzigen weiblichen Person in dem kargen Raum, welche mit vor der Brust verschränkten Armen neben dem gähnenden Genma stand. Wenn man vom Teufel sprach… Sich einmal kurz am Hinterkopf kratzend richtete der Grauhaarige seinen Blick wieder auf das Buch in seinen Händen. „Uchihas Ausgangssperre wurde neuerdings wieder aufgehoben. Ich habe erst morgen wieder Arbeit.“ Ein verachtendes Schnauben entwich Ankos Kehle, welches der Hatake gekonnt ignorierte. Für die Entscheidungen der Hokage konnte er am allerwenigsten etwas; Befehl war nun einmal Befehl. Und ein kleines Päuschen konnte ihm wohl keiner übel nehmen. In letzter Zeit war er nur so von Einzelmissionen überhäuft worden. Das hatte ja schon fast an der Verletzung der Menschenrechte gegrenzt. °-°-° Mit einem leicht rötlichen Kopf atmete Ino hörbar aus und dehnte ein weiters mal ihren Oberschenkel nach. Die 21-jährige Ama tat es ihrer Freundin gleich und wischte sich leicht schnaufend vereinzelte Schweißperlen von der Stirn. „Man Ino… Ich glaube, das war nicht die beste Idee, sich um diese Tageszeit sportlich zu betätigen… Es ist viel zu heiß und stickig zum joggen.“ Leicht verwirrt blickte die Blonde zu ihrer Rechten und musterte verständnislos Tenten, welche sich erschöpft auf einer nahestehenden Bank niederließ. „Ach jetzt übertreib aber mal nicht. Gut, es ist vielleicht etwas wärmer als gewöhnlich, aber sollte diese Tatsache keineswegs 2 exzellente Kunoichi vom regulären Training abhalten!“ Im Laufe der energischen Worte der Yamanaka hatte der ermattete Ausdruck im Gesicht der Braunhaarigen einem höchst skeptischen Platz gemacht. Lässig lehnte Tenten sich auf der Parkbank zurück, schlug etwas entspannter die Beine übereinander und musterte die sich immer noch ausgiebig dehnende 20-jährige. „Was ist los? Gibt es da etwas, was ich vielleicht dringend wissen sollte, bevor wir hier unseren Endlosmarathon fortfahren und uns in unser Verderben und in die absolute Überbelastung stürzen?“ Das… Genau das war es gewesen, worauf Ino schon die ganze Zeit gewartet hatte. Den ganzen Weg über hatten sie über alles Mögliche geredet. Ihre Schwangerschaft… Neji… Shikamaru… Neji… Ihre Schwangerschaft UND Shikamaru… Den Tick Informationen ungefragt herauszuplaudern hatte sie schon vor Jahren mit großer Not abgelegt, um damit einen Versuch auf die Beine zu stellen, ihren Ruf als Klatsch- und Tratschtante Konohas loszuwerden. Nun ja… Ob sie es tatsächlich geschafft hatte war natürlich eine komplett andere Angelegenheit. Wie ein kleines, wuseliges Kind, welches endlich die Erlaubnis bekommen hatte, etwas ganz abenteuerliches zu tun, sprudelten die Worte wie von selbst über die vollen Lippen der jungen Blondine. „Sakura ist wieder da! Sie sitzt im Rollstuhl und ich habe sie in Begleitung von Naruto und Sasuke-kun gesehen. Auf mich hat sie ja leicht verschreckt gewirkt und ich glaube auch, dass sie etwas dicker geworden ist. Sie war sicherlich auf einer geheimen Trainingsreise und meint natürlich jetzt, dass…“ Während die Blonde weiter philosophierte und auf eine absurde Weise absolut kein Ende zu finden schien, wurde Tenten ungewollt mit einem Mal von ihren ganz eigenen Gedanken und Meinungen zu diesem Themenbereich von etwas vollkommen Unerwartetem und Überwältigendem abgelenkt. Mit einem undefinierbaren Ausdruck in den weit aufgerissenen Augen sprang sie wie von der Tarantel gestochen von der hölzernen Sitzgelegenheit auf und richtete einige Male nach Sauerstoff japsend nur wenige Worte an ihre Gegenüber, ohne diese überhaupt in ihr visuelles Blickfeld zu nehmen. Ihre braunen Augen hafteten bewegungslos auf einem weiter entfernten Fleckchen, direkt an ihrer Joggingpartnerin vorbei. „Sie ist also etwas dicker geworden?“ Ino, welche nach wie vor mit allem Möglichen beschäftigt war, nahm den paralysierten Zustand ihrer Freundin überhaupt nicht wahr und plauderte munter weiter. „Ja! Ich mein… eigentlich habe ich nicht ganz so viel von ihr zu sehen bekommen… sie war in so einen unglaublichen dicken und gut verdeckenden Krankenhauswisch eingehüllt, aber mein geschultes Auge hat da auf alle Fälle…“ Doch weiter kam die 20-jährige in ihrer genaueren Ausführungen auch überhaupt nicht mehr, da zwei zarte Hände mit einer ungeahnten Stärke sie an den Schultern packten, an diesen kurz rüttelten und die gesamte, verwirrt dreinschauende Frau dann in eine aufrechte Position brachten, nur um diese dann um 180 Grad zu drehen. Bei dem Anblick, der sich der blonden Yamanaka nach dieser Aktion offenbarte, entgleisten ihr mit einem Mal die Gesichtszüge. °-°-° Fasziniert beobachtete Naruto, wie die junge Haruno schon viel selbstbewusster als zu Anfang einen Fuß vor den anderen setzte und die angebotene Hand und den um ihren Körper geschlungenen Arm dankend annahm. Die frische Brise, die die beiden auf eine verspielte Weise umgab, ließ vor allem in Sakuras Inneren ein wundersames Gefühl aufkommen. Es war geradezu befreiend… Befreiend hier vollkommen ungehemmt mit Naruto durch den Park zu spazieren. Es hatte auch etwas von einer gewissen Geborgenheit, wie der blonde Shinobi ihr behutsam den nötigen und so brauchbaren Halt gab. Genau das, was sie momentan einfach benötigte… Während die junge Kunoichi sich voll und ganz mit ihrer ganz neuen Situation anfreundete, konnte ihr 20-jähriger Begleiter kaum den Blick von dieser vollkommen neuen Ausstrahlung der Frau in seinen Armen abwenden. Unbeschreiblich… Ja, das war sicherlich der richtige Ausdruck für das, was seine azurblauen Augen dort wahrnahmen. Es schien einfach wie eine komplette Erneuerung ihrer Person. Tsunade hatte also mal wieder Recht gehabt… Sie hatte auf eine makellose Weise richtig gelegen, Sakura diesen einen, so unglaublich bedeutenden Ausflug ins Grüne unterzujubeln. Zwar waren sie schon einigen bekannten Personen begegnet, doch hatte die Rosahaarige die verwunderten und verwirrten Blicke teils sogar mit einem warmen Lächeln quittieren können. Darauf war Naruto geradezu stolz, so einen Leistungsschub bei seiner Freundin zu beobachten. Und mehr musste sie für den Anfang zumindest auch überhaupt nicht leisten. Denn keiner von ihnen hatte etwas gesagt… Keiner war direkt auf sie zugekommen… Wahrscheinlich war es gerade jetzt in der Anfangsphase so das Beste, um die Haruno langsam wieder in das Alltagsleben einzugliedern. Mit einem selbst etwas vernebelten Blick richtete der Uzumaki seine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg und die Umgebung, die noch vor ihnen lag. Es herrschten einfach die perfekten Temperaturen, um diesen erstklassigen Tag abzurunden… Doch abrupt wichen die positiven Züge aus seinem Gesicht und alarmiert fixierten seine geweiteten Augen einen nicht allzu entfernten Punkt in seinem Blickfeld. Dort… Genau dort… Das Verderben… Das Verderben, welches gefährlich drohte, den wunderbaren Tag für Sakura in ein tiefes und dunkles Loch stürzen zu lassen. Dort standen genau die beiden Personen, bei welchen er selig gehofft hatte, diesen gerade heute nicht über den Weg zu laufen. An den paralysierten Staturen der beiden Frauen konnte Naruto durchaus erkennen, dass der ihnen gebotene Anblick wohl mehr als nur unerwartet kam und ihre Gehirne sicherlich hitzig arbeiteten, um den nächsten Schritt zu planen. Wie von selbst und kaum merklich schüttelte der 20-jährige seinen blonden Schopf, innerlich betend, dass nicht gleich eine Massenhysterie ausbrechen würde. Der Uzumaki wusste nicht, ob es sein angedeutetes Kopfschütteln oder der flehende Blick in seinen geweiteten Augen gewesen war, aber verblüfft konnte er mit ansehen, wie Tenten der schon leicht tänzelnden Yamanaka die Hände auf den Schultern platzierte und diese dazu drang, einige Schritte rückwärts zu stolpern. Scheinbar hatte wenigstens eine von ihnen verstanden… Sakura, die von all dem noch immer nichts mitbekommen hatte, drückte etwas die Hand ihres Freundes und schaute diesem sanft lächelnd in die mit einem Mal wieder weichen Gesichtszüge. „Wo führst du mich hin?“ Stark erleichtert, dass die Rosahaarige scheinbar nicht einmal daran dachte, ihren Kopf etwas nach rechts zu wenden, strich der Angesprochene mit einer behutsamen und zarten Bewegung ihren Arm auf und ab. „Das wist du schon noch früh genug erfahren…“ Naruto hatte genau den richtigen Ort im Sinn, wo er sichergehen konnte, dass seine Teamkollegin vor unerwünschten Blicken in Sicherheit sein würde. °-°-° „SHIKAMARU!!!“ Wie von plötzlichen tierischen Instinkten gepackt, hämmerte die blonde Yamanaka wie eine Besessene auf die unschuldige Holztüre der Wohnung des 20-jährigen ein. Tenten hatte sich erst vor Kurzem von der Kunoichi eilig verabschiedet, um die neuen und äußerst prickelnden Informationen mit ihrem Herzallerliebsten zu besprechen. Insgeheim verfluchte sie den Hyuga dafür, dass er ihr ihre beste Freundin und tauglichste Gesprächspartnerin auf irgendeine Weise entwendet hatte. Natürlich freute sie sich für die Ama, doch nagte es auch an ihren Nerven, dass diese beinahe ihre komplette Freizeit in Gesellschaft des 21-jährigen ANBU verbringen musste. Ewiger Schwarm hin oder her… DAS war für sie sicherlich nicht eine normale und gesunde Beziehung. Mit einem Mal öffnete sich das helle Stück Holz und stoppte damit das langsam monoton klingende Klopfgeräusch. Doch war es nicht der braunhaarige Shinobi, der der leicht verwirrt dreinschauenden Blondine von der Türschwelle aus leicht genervt entgegenblickte, sondern ein nur allzu bekanntes Gesicht, welches die Laune der Yamanaka augenblicklich auf den Tiefpunkt sinken ließ. „Temari… schon wieder…“ An das Bild der Sabakuno in der Nähe von Shikamaru hatte sich Ino schon längst gewöhnt. Es hatte keineswegs etwas mit Eifersucht zu tun, dass dieser Anblick die 20-jährige immer wieder aufs Neue nicht gerade in Festtagslaune versetzte. Die Blonde war sich zu hundert Prozent sicher, dass der Nara keineswegs überhaupt in der Art über Temari dachte, wie er es bei ihr tat. Ganz im Gegenteil: Das Verhältnis zwischen den beiden glich viel eher dem von Geschwistern. Sie verstanden sich einfach viel zu gut, als dass da je etwas laufen könnte. Davon war die Yamanka mehr als nur überzeugt. Doch störte es sie trotzdem jedes Mal aufs Neue, diese Frau immer und immer wieder erblicken zu müssen, wenn sie den Vater ihres ungeborenen Kindes kontaktieren wollte. Denn hatten es die beiden Kunoichis keineswegs trotz abertausenden Gelegenheiten geschafft, sich in irgendeiner Weise anzufreunden. Sie wussten beide nur zu gut, was die eine über die jeweils andere dachte und somit war eine mögliche Versöhnung außer Reichweite. „Dir auch einen guten Tag…“ Genervt rollte Ino mit den Augen und wischte sich leicht angespannt eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wo ist er?“ Die Angesprochene lehnte sich lässig gegen den Türrahmen und verschränkte die Hände vor der Brust, während sie in einem gleichgültigen und zugleich kühlen Ton auf die barsche Frage antwortete. „Der schläft… Obwohl… nach deiner lieblichen Begrüßung dürfte er wahrscheinlich schon sanft aus seinen Träumen geholt worden sein.“ Während sie der Sabakuno einen nicht gerade freundlichen Blick zuwarf, konnte man ganz deutlich einige Fragezeichen in den Gesichtszügen der Jonin ausmachen. „Was zur Hölle hast du dann hier zu suchen?“ Ohne auf eine Antwort der 23-jährigen zu warten, quetschte sich Ino mit leichter Gewalt und ohne Rücksicht an dieser vorbei und stürmte geradewegs ins Innere der hellen Wohnung. Laut seufzend und kopfschüttelnd ließ Temari die Türe ins Schloss fallen und folgte der aufgebrachten und durch die Räume stürmenden Yamanaka, bis sie schließlich beide im Schlafzimmer des Naras angekommen waren. Verwunderlicherweise war es genau dieser, der absolut nichts von dem großen Rummel innerhalb seiner vier Wände mitbekam. Friedlich schlummernd und leise schnarchend lag Shikamaru auf dem Rücken und hatte alle viere von sich gestreckt; die Bettdecke lag irgendwo zusammengeknittert am Fußende des Bettes. Seines T-Shirt hatte er sich schon vor dem kleinen Nickerchen entledigt und somit konnte man genau die ruhige Atmung des Shinobis mitverfolgen. Für einen kurzen Moment herrschte bis auf die Geräusche des jungen Mannes absolute Stille, als die beiden im Raum befindlichen Frauen gedankenverloren den Braunhaarigen musterten. Doch die heftige Reaktion der blonden Yamanaka ließ nicht lange auf sich warten. Mit schnellen Schritten war sie beim breiten Bett angekommen und mit einem gezielten und nicht gerade sanften Schlag auf den Brustkorb verstummte das leise Schnarchgeräusch und mit einem Mal saß der 20-jährige kerzengerade inmitten seiner Kissen und blickte verwirrt von einer Frau zur anderen. Viel Zeit um sich an die ihm gegebene Situation zu gewöhnen blieb dem jungen Mann überhaupt nicht, denn kaum hatte er die Augen aufgeschlagen, hatte er einen nicht enden wollenden Wasserfall aus Worten in Gang gesetzt. „Ist natürlich mal wieder typisch, dass du hier dein Nickerchen hältst! Wusstest du überhaupt, dass sie hier ist? Ach… das kannst du mir später erklären! Ich habe dir viel Wichtigeres zu berichten: Rate mal, wen ich beim Joggen getroffen habe! Naja… getroffen ist etwas übertrieben… dank Tenten durfte ich nicht mal in ihre Nähe kommen… aber egal! Auf jeden Fall… Sakura und Naruto sind im Park spazieren gegangen…“ Nur Temaris ironischer Tonfall konnte Ino kurzfristig zum Schweigen bringen. „Wow… das ist natürlich etwas unglaubliches Ungewöhnliches und Nennenswertes…“ Ein höchst giftiger Blick war alles, was sie der am Fenster stehenden Sabakuno widmete, bevor die 20-jährige wieder in ihrer bewegten Erzählung fortfuhr, während Shikamaru kein Wort hervorbrachte und scheinbar noch nicht so recht in der Realität angekommen war. „Sakura… Du wirst es nicht glauben, aber sie ist schwanger! Hochschwanger, um genauer zu sein… du hättest mal ihren Bauch sehen sollen… der war so was von…“ Doch abermals wurde Ino in ihrer Rede unterbrochen und wieder einmal war es Temari, die sich zu den Worten der Blonden äußerte. Aber diesmal fehlte jede Spur von Ironie. Viel eher glich ihrer Frage einer verblüfften und unerwarteten Feststellung. „Was? Sakura ist schwanger?“ Mit einem Mal war es an Shikamaru verwundert dreinzuschauen, denn was sich plötzlich vor seinen Augen abspielte, hatte für ihn stets so unmöglich erschienen, wie eine heißblütige Liebesaffäre zwischen Maito Gai und Kakashi. Dort… In seinem Schlafzimmer… Da schien doch tatsächlich zwischen zwei erklärten Todfeindinnen ein von beiden Seiten her höchst interessiertes Gespräch zu entflammen. Unmöglich… War das schon wieder so eine Frauensache, die er niemals verstehen würde? Oder wie konnte man sich sonst dieses beidseitige, aufflammende Interesse erklären? Wie hatte dieser neuste Klatsch es nur geschafft, eine schon ewig anhaltende Feindschaft mit einem Wisch erlöschen zu lassen? Vielleicht sollte er ja nicht zu früh den Tag vor dem Abend loben, aber DAS hier hatte eindeutig etwas mit einer Art fremder und höherer Magie zu tun. Kopfschüttelnd ließ er sich wieder schwerfällig in die Kissen fallen und schloss langsam die Augen. Dass auch ihn insgeheim die mysteriöse Schwangerschaft der Rosahaarigen beschäftigte, bekam keine von den beiden Frauen mit, welche sich inzwischen am Fußende des Bettes nebeneinander niedergelassen hatten und tief in ein ausschweifendes Gespräch verwickelt waren. Den Gedanken an irgendwelche Hirngespinste der blonden Yamanaka hatte Shikamaru fairerweise schnellstens verworfen. Auch er hatte vor nicht allzu langer Zeit Sakura in Begleitung von Naruto und Sasuke gesehen und wenn er sich recht erinnern konnte, hatte die 20-jährige leicht verschreckt gewirkt. Die von Ino beschrieben Rundung am Bauch hatte er auf Grund von immensen Deckenbergen an diesem Tag nicht sehen können. Diese verräterischen, dicken Lacken mitten im Hochsommer und der verstörte Ausdruck in ihren außergewöhnlichen Augen… Ja… Das hätte ihn schon damals zum stutzen bringen müssen. Langsam fügten sich die einzelnen Puzzelteile zusammen… Doch weiter kam der Nara in seinen Gedankengängen auch überhaupt nicht mehr, denn keine Sekunde später war er in einen schlafähnlichen Zustand gefallen. °-°-° Stille… Eine unglaublich beruhigende Stille lag in der frischen Luft. Das einzige was zu hören war, waren Geräusche, die vollends der Natur entsprangen, wie das Rauschen eines nahegelegenen Baches oder leises Vogelgezwitscher. Die Rosahaarige lehnte sich leise seufzend zurück und spürte das ziemlich regelmäßige Heben und Senken von Narutos Brustkorb. Der Blonde hatte sich auf der kleinen Waldlichtung dicht hinter sie gestellt und gab ihr somit genug Halt, um sich auf eine befreiende Weise fallen zu lassen. Seine großen Hände hatte er sanft auf der starken Rundung ihres Bauches platziert und neugierig lugte er Sakura über die Schulter, in der Hoffnung auf ein winziges Lebenszeichen des Ungeborenen. Seitdem er neulich bei einem ausgesprochen harten Kick des Babys live dabei gewesen war, konnte er einfach nicht genug vom Bauch der Haruno bekommen. Wie eine Droge… Ja... Obwohl er es sich keineswegs erklären konnte, war er schon fast süchtig nach dieser gewissen Berührung. Ungewollt und ohne es zu wissen, hatten sich bei dem Uzumaki starke Beschützer- oder Vaterinstinkte entwickelt; wie immer man es nennen wollte. Sakura hatte damit keinerlei Probleme, denn ihr Gefühl von Geborgenheit stieg mit jedem Tag stetig an und gab ihr ein wunderbares Gefühl. „Es ist wunderschön hier… danke…“ Grinsend schmiegte der blonde Shinobi seine Wange an die der Rosahaarigen und streichelte sanft mit einer Hand über die Rundung. „Dobe, es ist nicht dein Kind…“ Verblüfft und leicht verschreckte durch die Kühle der Worte drehten sich zwei Köpfe mit einer schnellen Bewegung zu ihrer Rechten und konnten einen konstant nach vorne schauenden und scheinbar gedankenverlorenen Sasuke ausmachen. Seine ANBU Tracht schien bis auf kleine, definitiv nicht von ihm stammende Blutflecken und –streifen auf der gräulichen Weste kaum beschädigt. Sie hatten ihn beide weder gehört noch gespürt; sein Talent für die Unterdrückung seines Chakras war unglaublich beeindruckend und durchaus beneidenswert. Narutos Lippen verformten sich zu einem schelmischen Grinsen, während er keinerlei Anstalten machte, seine Position hinter der 20-jährigen aufzugeben. „Man Teme, wenn du wüsstest was für ein Gefühl DAS hier in einem auslöst, würdest du etwas völlig anderes von dir geben…“ „Tse..." Der Blick des Angesprochenen war nach wie vor nach vorne gerichtet und nur sein für ihn so typischer und höchst verachtender Laut verriet, dass er die Worte des Blonden sehr wohl wahrgenommen hatte. Sakura zog es vor, sich zu dieser Angelegenheit überhaupt nicht zu äußern. Was hätte sie denn auch sagen sollen? Irgendwie hatte sie bei diesem Themenbereich ein eher ungewöhnliches Gefühl im Bauch, bei welchem sie sich dazu entschied, dieses lieber noch nicht zu deuten. Stattdessen hielt sie es viel eher für angebracht, den Clanerben auf seine Mission anzusprechen. „Hast du deinen Auftrag denn schon erfolgreich abgeschlossen? Das ging aber schnell…“ Etwas überheblich grinsend drehte der Angesprochene sich schließlich zu seinen beiden Teamkollegen um und schritt mit den Händen tief in den Hosentaschen vergraben etwas näher auf diese zu. „Er war auch nicht besonders anspruchsvoll… Lasst uns nach Hause gehen, ich habe Hunger…“ Langsam und schon fast etwas widerwillig ließ Naruto von Sakura ab und ermöglichte ihr somit wieder eigenständiges Stehen. Immer noch grinsend wuschelte sich der Blonde durch das dichte Haar und gähnte erst einmal ausgiebig, bevor er sich zu der Aussage seines Freundes in einer amüsierten Tonlage äußerte. „Und ich weiß auch schon genau, was unsere leeren Mägen am besten sättigen könnte! Ich habe da so ein neues Gericht entdeckt, dass…“ Während der junge Uzumaki fröhlich und aufgeregt zugleich vor sich hin plauderte, tauschten Sakura und der schwarzhaarige Uchiha wissende Blicke und ein kleines Grinsen aus. °-°-° „Hinata… Bitte…“ Sich einmal kurz durch das braune Haar fahrend, lief der 20-jährige Inuzuka mit schnellen Schritten in der Küche umher. Die junge Hyuga hatte auf einem der Hocker Platz genommen und ihren leeren Blick gen Scheibe gerichtet. Was sollte sie nur tun? Wie sollte sie sich entscheiden? Leicht zuckte die junge Frau zusammen, als eine raue Hand sie an der Wange berührte und diese sanft streichelte. Mit einem gequälten Blick schaute sie ihrem Verlobten in die dunklen Augen, welche sie so intensiv musterten. Der leicht angespannte Inuzuka ließ sich auf dem Hocker direkt neben Hinata nieder und behielt seinen durchdringenden Blick bei. Leicht nervös kratze er sich am Hinterkopf und unter seinen Ausdruck mischte sich etwas Flehendes. Einige Male tief einatmend schloss er die kalten und so unglaublichen zierlichen Hände seiner Nebensitzerin in seine eigenen. Der Blick der Hyuga war wieder leer geworden und spiegelte keinerlei Emotionen wider. Doch Kiba wusste aufs Genauste, was für ein unglaublicher Kampf in ihrem Inneren vor sich gehen musste. Ob es zu viel verlangt war? Eigentlich konnte er persönlich die Situation nicht so recht einschätzen, da er in keiner Weise so eine intensive Freundschaft mit irgendwem vorzuweisen hatte, wie es bei Hinata und der Haruno der Fall war. Was also war wichtiger? Ein unglaublich starkes Vertrauen aufrecht zu erhalten oder den geliebten Menschen in der heißersehnten Karriere zu unterstützen? Sein Innerstes schrie geradezu die Antwort hinaus. Wie lange er schon auf diese Gelegenheit gewartet hatte… Und dann sollte es sich tatsächlich erfüllen. `Unter einer Bedingungen!` … wie ihm die Hokage ausdrücklich wiederholt hatte… Zunächst hatte es für den 20-jährigen wie ein schlechter Scherz geklungen. Seine Verlobte erzählte ihm einfach alles und auch sie wünschte ihm von ganzem Herzen die Stelle als Spezial-Jonins Konohas. Doch mit ihrer Reaktion hatte er nicht im Entferntesten gerechnet. Einfach unerwartet… Da war eh wohl auf einen wunden Punkt im Gewissen der Hyuga gestoßen. War es denn überhaupt fair von ihm, einen Vertrauensbruch von ihr zu verlangen? Aber was sollte aus seiner Zukunft werden? Konnte denn in diesem Fall nicht etwas Überwindung verlangt werden? Langsam ließ Kiba seinen Kopf hängen und schüttelte diesen einige Male. Hinata hatte nach wie vor kein Wort verloren. Denn ganz wie es der Inuzuka befürchtet hatte, rebellierte ihr Inneres geradezu, da sie solch einer Herausforderung keineswegs gewachsen war. Sie liebte ihn… … doch genauso liebte sie auch ihre beste und innigste Freundin. Nicht fair… Es war einfach nicht fair… Geradezu war es das genaue Gegenteil von fair, gerade sie vor solch eine Entscheidung zu stellen. Wie sehr hatte sie immer gehofft, dass die Hokage eines Tages endlich auf den sehnlichsten Wunsch des Braunhaarigen eingehen würde und diesem diese Stelle anbieten würde… Und jetzt… Langsam glitt die junge Hyuga von dem weißen Hocker und überwältigte mit zögerlichen Schritten und einer immer noch ausdruckslosen Miene den minimalen Abstand, der sie von dem 20-jährigen trennte, in wessen Gesichtszüge sich mit einem Mal eine leichte Verwunderung geschlichen hatte. Immer noch stillschweigend lehnte sie sich plötzlich und ohne Vorwarnung an ihren Verlobten und vergriff sich mit einer immensen Kraft in seinem schwarzen T-Shirt. Ein kleiner Schluchzer entrann ihrer Kehle, während Kiba überrascht die junge Frau in seine Arme nahm und ihr beruhigend über den Rücken strich. Der wunderbare Duft ihres langen Haares schlich sich in seine empfindliche Nase und vernebelte ihm mit einem Mal die Sinne. „Es war…“ Augenblicklich hatte der Braunhaarige wieder ein klares Bild vor Augen, begierig spitzte er die Ohren und hielt für einen Moment in seiner beschwichtigenden Bewegung inne. Sollte sie tatsächlich…? Ein weiterer Schluchzer erfüllte die beruhigende Stille, was den 20-jährigen dazu veranlasste, seine Umarmung zu intensivieren und der zierlichen Frau einen Kuss auf den dunkeln Schopf zu geben. Die folgenden Worte der Hyuga waren so leise, dass ein Nebenstehender sie keineswegs hätte wahrnehmen können und bei Kiba entgleisten augenblicklich die Gesichtszüge. „Es war Sai…“ Soooo.... Was soll ich nur sagen? Am Besten ihr sagts mir :D Bin auf eure Meinungen unglaublich gespannt, denn bei dem Kapi habe ich irgendwie komischerweise länger als bei den anderen gebraucht, obwohls sich ja von der Länge her nicht wirklich unterscheidet... Nun jaaa :D Ich würde mal sagen: To be continued... ^^ Kapitel 5: Strange Behaviour ---------------------------- Sooooo... Da bin ich auch schon(?) wieder ^^ Jap... Für mich ging das jetzt flott :D Naja... What ever... Wünsche euch das langsam monoton klingende "Viel Spaß" - aber nicht falsch verstehen! Das wünsche ich euch natürlich wirklich ;) Also, auf ins 5. Kapitel ^^ Wie konnte das nur möglich sein? Warum… Wie? Solch eine Verwirrung hatte man im Gesicht der blonden Frau mittleren Alters wohl schon lange nicht mehr beobachten können. Mit einem undefinierbaren Blick saß sie leicht versteift auf ihrem dunklen Sessel und starrte geradewegs aus dem großen Fenster. Doch wirklich etwas wahrnehmen… Das tat sie keineswegs. Noch immer konnte sie nicht glauben, was sie noch vor einigen Minuten als kurze Nachricht von dem jungen Inuzuka überbracht bekommen hatte. Seine Worte hatte sie beinahe noch mit Fassung aufgenommen. Doch alles war nur eine für ihre Position benötigte, aufgesetzte Maske gewesen… Sie hatte ja anfangs nicht einmal richtig die Worte des Braunhaarigen realisiert. „Sai… Es war Sai…“ „Ja… gut… danke, du kannst jetzt gehen…“ Nein… Sie hatte keineswegs in den ersten Momenten diese ernstgemeinten Worte wahrgenommen. Und jetzt… Jetzt überrollte sie geradezu eine gigantische Welle aus Emotionen und Gedanken. Sai… Der Sai… Der gleiche Sai, den sie vor einigen Jahren in Konoha-Gakure aufgenommen und willkommen geheißen hatte. Der gleiche Sai, der sich dem unvollständigen Team 7 angeschlossen hatte und damit gewissermaßen in die Rolle von Sasuke Uchiha geschlüpft war. Der gleiche Sai, der vor 3 Jahren einfach spurlos verschwunden war… Der schon fast benebelte Blick der blonden Frau senkte sich auf ihren Schoß, wo ihre Finger sich in einer Akte vergriffen hatten. Verschoben… In leuchtend roten Buchstaben prangte dieses Wort in Form eines Stempels auf dem ersten, kaum beschriebenen Papier. Auf dem Deckblatt von Sais Akte… Keiner hatte sich wirklich mehr über diesen mysteriösen Fall Gedanken gemacht. Schon nach wenigen Tagen waren die eher milderen Suchaktionen eingestellt worden und man hatte sich wieder Wichtigerem zugewendet. Was sollte man auch Großes unternehmen? Sai war schließlich schon immer eine eher fragliche Person gewesen. Sein plötzliches Verschwinden kam sogar nicht einmal sehr überraschend. Sie erinnerte sich noch genau, was Asuma damals dazu gesagt hatte. „War ja klar, dass der Typ irgendwann das Weite sucht. Er hat sich ja sowieso noch nie so recht in unsere kleine Gesellschaft integrieren können…“ Ja… So hatten sie alle gedacht. Ein leiser Seufzer entrann der Kehle der blonden Frau. Eine brutale Verschleppung hatte man augenblicklich ausgeschlossen; nicht bei Sai. Er war wohl einfach seinen eigenen Weg gegangen. Hatte man ihn also einfach gehen lassen… Ein gravierender Fehler… Wütend verkrampften sich die Finger der Hokage um noch einiges stärker in dem nicht allzu dicken Stapel Papier. Sie selbst war es damals gewesen, die die Suche hatte abbrechen lassen. Hätte man den Schwarzhaarigen rechtzeitig ausfindig machen können, hätte dieser nicht in seiner Abwesenheit Sakuras schreckliche Zukunft planen und schließlich auch verwirklichen können. Sie… Sie alleine war für all das Geschehene verantwortlich… Der leere Blick richtete sich wieder auf die großen Panoramafenster ihres Büros und nur abwesend bemerkte die Frau den wunderschönen, azurblauen Himmel, der keine einzige Wolke aufzuweisen hatte. Wie ein gezielter Stich genau in die Mitte ihres Herzens erinnerte sich Tsunade mit einem Mal wieder an die Worte und die Mimik ihrer ehemaligen Schülerin, die damals mit ihren zarten 17 Jahren völlig außer sich in das Büro gestürmt kam. [time skip] 3 Jahre zuvor Mit einem gezielten Schlag schwang die große Holztüre des Büros der Hokage mit einem beinahe schon krachenden Geräusch auf und mit eiligen Schritten schloss die rosahaarige Haruno bis zum Arbeitstisch ihrer ehemaligen Lehrerin auf. Tsunade, die kurz zuvor noch über einem Berg Akten gebrütet hatte, schaute leicht verwundert auf und blickte geradewegs in die weit aufgerissenen Augen der 17-jährigen, die sich inzwischen mit beiden Armen auf der dunklen Arbeitsplatte abgestützt hatte. „Tsunade! Du kannst die Suche doch nicht einfach so abbrechen! Sai könnte in großer Gefahr sein! Wer weiß, wo er momentan steckt und vielleicht braucht er dringend unsere Hilfe! Wenn du die Suche nicht augenblicklich wieder ansetzt, werde ich mich persönlich dazu aufmachen…“ In den Ton der Haruno hatte sich etwas Ärgerliches aber auch schon fast Verzweifeltes gemischt, das die Hokage dazu veranlasste, den Stift in ihrer Hand sinken zu lassen und sich in ihrem Sessel etwas mehr aufzurichten. Mit einem ernsten Ausdruck in den Gesichtszügen unterstrich sie die Aussage ihrer Worte noch um einiges mehr. „Sakura, sei doch vernünftig! Es gab viele Gründe dafür, die Suchaktion einzustellen. Wir alle haben Sai inzwischen gut genug kennengelernt. Er wird schon seine Gründe gehabt haben… Und dass ihm etwas zugestoßen ist, das können wir wohl mit größter Wahrscheinlichkeit ausschließen!“ Mit einem Ruck und einem undefinierbaren Lodern in den grünen Augen hatte sich Sakura wieder aufgerichtet, auf dem Absatz kehrt gemacht und hatte auch schon beinahe die Türe erreicht, als sie durch den todernsten Ton der Hokage zum kurzzeitigen Innehalten gezwungen wurde. „Wenn du es wagen solltest, dich alleine auf die Suche nach Sai zu machen, werde ich dir ohne mit der Wimper zu zucken den Joninrang entziehen. Du solltest dich lieber mit deinem neuen Team beschäftigen, das um einiges unerfahrener ist und sicherlich viel mehr Hilfe nötig hat.“ Noch kurz blieb die Rosahaarige regungslos stehen und verweilte, ohne sich zu der Aussage der Hokage zu äußern, in ihrer Position. Tsunades Blick fixierte die schmale Statur ihrer ehemaligen Schülerin, welche mit einem Mal stark verspannt wirkte. Eine unangenehme Stille hatte sich über die beiden Anwesenden gelegt. Nur einige Momente lang… Dann setzte sich die Rosahaarige wieder in Bewegung und durchschritt mit einer mittelmäßigen Geschwindigkeit die Türschwelle und war wenig später im langen Gang verschwunden. Ohne noch ein Wort zu verlieren… Ohne Tsunade noch eines weiteren Blickes zu würdigen… Kopfschüttelnd richtete die blonde Frau mittleren Alters ihren Blick wieder auf die wild verteilten Akten auf ihrem Tisch und strich sich seufzend eine verlorene Strähne aus den müden Gesichtszügen. Da war sie also schon wieder… Die Sakura, die krank vor Sorge um ihre Teamkollegen war… Die Geschichte wiederholte sich also wieder einmal aufs Neue. Erst Sasuke Uchiha… … und jetzt Sai… Gedankenverloren griff Tsunade wieder nach dem Kugelschreiber und setzte diesen auf einem leeren Blatt an. Es war doch wirklich unglaublich, wie sehr ihr das Team am Herzen lag. Doch so war sie nun einmal… Sakura Haruno… [end of time skip] Bestürzt ließ die Hokage mit einem Mal die Akte los und ein leises Geräusch verriet, dass zahlreiche Blätter Kontakt mit dem Boden gemacht hatten. Sakura… Ihre ehemalige Schülerin war damals wirklich krank vor Sorge um den Schwarzhaarigen gewesen. Wie hätte sie denn auch damals überhaupt das Geringste von der schrecklichen Wende ahnen können? Dass gerade die Person, über welche sie sich so dermaßen den Kopf zerbrochen hatte, eigentlich komplett andere Absichten hegte? Mit einem Mal wurde die Blondine wieder aus ihrer tiefgründigen Gedankenwelt geholt, als sie realisierte, wie ein Mann sich neben ihren Stuhl gesellte, eine Hand auf der Lehne abstützte, sich kurz bückte und die Akten wieder aufhob. Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck musterte der Weißhaarige das Bild eines jungen, sehr blassen, schwarzhaarigen Shinobis, der ihm mit einem leeren Ausdruck in den dunklen Augen entgegenblickte. Den Blick nicht von dem Foto abwendend richtete Jiraiya seine Worte an die Frau, die immer noch schweigend und regungslos in ihrer dunklen Sitzgelegenheit verweilte. „Was wirst du jetzt tun? Wie lauten die Befehle?“ Stille… Die Hokage zeigte selbst nach diesen eher leise vor sich hingemurmelten Worten des Sannin immer noch keine Regung. Ja… WAS sollte sie jetzt nur machen? °-°-° Laut seufzend saß die Rosahaarige auf der bequemen Couch und schaltete von einem Fernsehprogramm zum nächsten; beinahe ohne Unterbrechung. An ihrem leicht verstimmten Gesichtsausdruck konnte man deutlich erkennen, dass sie mit dem momentanen Sendungsangebot wohl mehr als nur unzufrieden war. Leicht genervt schaute Sasuke von der Zeitung auf und musterte seine Teamkollegin, die gerade in diesem Moment von einer Werbung zur nächsten schaltete. Für einen kurzen Augenblick musste der Schwarzhaarige bei ihrem Anblick schmunzeln, als er erkannte, dass sie mit ihrer Kleidungswahl immer unbekümmerter wurde. Eine helle Trainingshose hatte sie mit einem dunklen, weiten T-Shirt kombiniert, wobei ihm deutlich von dem rechten Ärmel aus sein Wappen entgegenblitzte. Wieder einmal hatte sie sich also an fremden Kleidungsstücken vergriffen. Naja… Ihm sollte es recht sein… … auch wenn er momentan T-Shirtlos war. Aber das hatte viel eher etwas mit der Bequemlichkeit zu tun. Wenn man sowieso nichts zu tu hatte, ließ es sich in einer einfachen Jogginghose doch am Besten durch den Tag kommen. Wieder streifte der Blick des Clanerben den auffälligen Fächer auf dem dunklen Stoff, der einem geradezu ins Auge sprang. Etwas verwirrt musste er sich eingestehen, dass dieses Gesamtbild irgendetwas… Irgendetwas… … in seinem Inneren auslöste… Erklären oder gar deuten konnte er dies keineswegs. Bei dem Wechsel von einer geschichtlichen Dokumentation zu einer schrillen Teenie-Soap normalisierten sich die Gesichtszüge des Uchihas ruckartig wieder und genervt rollte er mit den Augen und schnaubte auch hörbar auf. Er hatte es sich auf einem der Esstischstühle bequem gemacht und hatte eigentlich vorgehabt, an diesem späten Nachmittag mit einer Tasse Kaffee in das Nachrichtenleben einzutauchen. Doch das stellte sich urplötzlich als eine nicht zu meisternde Herausforderung dar. Die ständig wechselnden Laute, die das Fernsehgerät ausspuckten, hallten allesamt in seinem inzwischen brummenden Kopf wider und vereinten sich zu einem seltsamen, aber recht konsistenten Gemisch. Mit einem tiefen Brummen legte der Schwarzhaarige die Zeitung weg und trank in einem Zug die vor ihm stehende Tasse leer. Die junge Haruno schien sich aber trotz der verbalen Äußerungen des Clanerbens nicht ablenken zu lassen. Nach wie vor ging die rastlose Suche nach der perfekten Unterhaltung auf dem Bildschirm weiter. Sollte er sich beschweren? Nein… Sagen würde er vorsichtshalber einmal nichts… Er riskierte grundsätzlich nichts, was Sakura in diesen Tagen auf die Palme bringen könnte. Wer wusste denn auch, zu was eine hochschwangere Medical-Nin in Rage so alles fähig war. Er wollte es lieber einmal nicht auf die Probe stellen… Gähnend erhob sich Sasuke von dem weißgestrichenen und gut gepolsterten Stuhl, schnappte sich - mit einem letzten, undeutbaren Blick auf die Rosahaarigen - die leere Tasse und schlug mit einem beinahe schlürfenden Gang den Weg in die Küche ein. Man, war er vielleicht müde… Vielleicht sollte er seine freie Zeit auch auf eine ganz andere Art und Weise nutzen; in ein paar Tagen war schließlich eine schwere Mission in Zusammenarbeit mit Kakashi angesetzt worden. Ein weiteres Mal kräftig gähnend fasst der Schwarzhaarige einen Entschluss, während er sich einige Male durch den dichten Schopf wuschelte: Ein kleines Schläfchen würde sich wohl am Besten auf seinen müden Körper auswirken. Kurz bevor der 20-jährige aber die Küche betreten konnte, drehte er sich augenblicklich zu Sakura um, die vollkommen unerwartet einen unterdrückten Schrei von sich gegeben hatte. Alarmiert fixierte er die verspannte Statur der Rosahaarigen und hatte auch schon mit wenigen Schritten den Abstand zwischen der Haruno und sich selbst um einiges verringert, als er mit einem Mal auf der Höhe des Esstisches inne hielt. Mit einem undefinierbaren Ausdruck in den dunklen Augen und einer hochgezogenen Braue beobachtete der junge Uchiha, wie seine Teamkollegin die freie Hand auf dem stark gerundeten Bauch gelegt hatte und mit jedem Wort, das sie von sich gab, mit der Fernbedienung auf die Rundung deutete. „Hör – endlich - auf! Das – ist – nicht - witzig!“ Lässig lehnte der Clanerbe sich am nebenstehenden Tisch ab und verfolgte mit verschränkten Armen und einem belustigten Grinsen das Geschehen. Sakura schien völlig vergessen zu haben, dass sich noch eine weitere Person innerhalb der vier Wände befand und konzentrierte sich weiterhin voll und ganz auf ihren Bauch, mit welchem sie scheinbar Selbstgespräche führte. Mit einem kurzen Räuspern machte schließlich der Schwarzhaarige wieder auf sich aufmerksam und ließ die Rosahaarige leicht verschreckt aufschauen. Beim Anblick des Grinsens ihres Teamkollegen, verdunkelten sich die Gesichtszüge der jungen Haruno und langsam ließ sie die Fernbedienung auf den kleinen Couchtisch sinken. „Was ist? Du brauchst gar nicht so dämlich zu Grinsen! Das Ding da hat schon einen ziemlich harten Tritt drauf…“ Und da waren sie wieder… Die Hormone… Keineswegs beeindruckt von den Beleidigungen, die ihm von der Rosahaarigen an den Kopf geworfen wurden, stieß er sich leicht von dem Tisch ab und ging einige Schritte auf die Kunoichi zu. Auch dass sie das Ungeborene als `Ding` bezeichnete, schob er weit von sich weg; es war ja schließlich ihr Kind. „Das Baby kickt schon wieder?“ Wie von Geisterhand waren die verärgerten Züge aus ihrem Gesicht verschwunden und machten für einen leicht verwunderten Ausdruck platz. Sie hatte vieles erwartet, was einer typischen Uchiha-Reaktion gerecht werden könnte, doch hatte sie keineswegs mit etwas gerechnet, das schon fast einer Art von leichtem Interesse glich. Perplex starrte sie den hochgewachsenen Mann an, der inzwischen vor dem Sofa zum Halt gekommen war und sie mit einem undeutbaren Blick musterte. Die geschmacklose Serie, die nach wie vor im Hintergrund auf dem Bildschirm flimmerte, nahm keiner von beiden so wirklich mehr war. „Ja… Wenn du willst… kannst du dich selbst davon überzeugen…“ Sie wusste selbst nicht, warum sie dies gesagt hatte. Vielleicht, weil sie an Narutos Reaktion schon gewöhnt war, der von dem Ungeborenen und seinen Bewegungen geradezu entzückt war. Aber das hier… Das war definitiv nicht der blonde Uzumaki. Es war nach wie vor der gefühlsfremde Uchiha. Was würde ihn schon ein wild um sich tretendes Ungeborenes interessieren? Die junge Haruno konnte schon fast den verachtenden Laut hören, der für den Clanerben so typisch war. Ganz plötzlich versteifte sich ihr Körper wieder, da genau zwei Dinge auf einmal geschahen. Nicht nur hatte das Baby wieder angefangen, harte und unermüdliche Tritte im Inneren ihres Bauches zu verteilen, sondern hatte auch Sasuke urplötzlich die letzten Schritte überwunden und sich neben der 20-jährigen auf der Couch niedergelassen. „Dann zeig doch mal her…“ Der rauchige Unterton in der Stimme des Schwarzhaarigen war überhaupt nichts im Gegensatz zu der zögerlichen und so unglaublich sanften Berührung seiner großen Hände mit ihrem Bauch. Paralysiert fixierten die grünen, leicht geweiteten Augen der Kunoichi die sich schnell abwechselnden Züge im sonst so emotionslosen Gesicht des Uchihas, als er konzentriert seine Hände betrachtete. Interesse… Verwunderung… Überraschung… Mit dem Anflug eines leichten Grinsens blickte der junge Shinobi wieder auf und entfernte langsam seine Hände wieder von der starken Rundung. Ja… Er hatte defintiv etwas gespürt. „Das ist wirklich erstaunlich. Da scheint ja wer einen immensen Kraftvorrat zu haben.“ Lächelnd lehnte sich die Angesprochene auf der Sitzgelegenheit um einiges entspannter zurück und platzierte nun selbst wieder ihre Hände auf dem Bauch. Unbewusst fixierte sie dabei mit einem verschleierten Blick den immer noch laufenden Fernseher. „Ich glaube, ich habe mich noch nie so sehr auf ein Ende einer bestimmten Sache gefreut…“ Mit einem prüfenden Blick musterte Sasuke abermals die Konturen des Bauches und erhob sich schließlich - begleitet von einem hysterischen Lachanfall in der Serie - wieder von der gemütlichen Sitzgelegenheit. Im Weggehen klärte er die nach wie vor auf den Bildschirm fixierte 20-jährige in der von ihm gewohnten, gelangweilt klingenden Tonlage über die weiteren Pläne des Tages auf. „Ich leg mich jetzt etwas hin und später gehen wir dann etwas essen.“ Augenblicklich ließ die Angesprochene von der Serie ab und richtete sich etwas in der Sitzgelegenheit auf. Ihre instabile und etwas höhere Tonlage verriet, dass sie nicht so recht zufrieden und sogar leicht überrascht über den Vorschlag des Uchihas schien. „Essen gehen? Warum das denn?“ Bis die raue, monoton klingende Stimme des Schwarzhaarigen überhaupt das Gehör der 20-jährigen erreicht hatte, war dieser auch schon um die Ecke und im langen Flur verschwunden. „Naruto kommt doch erst morgen wieder. Bevor ich dich dann kochen lassen, stell ich mich eher selbst hinter den Herd… und das wird nie passieren…“ Grummelnd rollte die Angesprochene mit den Augen und schnappte sich wieder die Fernbedienung, um ihre aufkommende Wut wieder an dem Fernseher auszulassen. Pfff… Arroganter Sack… Erst musste sie sich so etwas von dem Uchiha anhören und jetzt sollte sie sich auch noch darauf einstellen, der Blickfang des Abends zu werden. Nachdenklich richtete sich ihr Blick wieder auf ihren Unterleib. Nun ja… Der Spaziergang von neulich hatte ja auch seine guten Seiten gehabt. Vielleicht tat es ihr ja auch mal wieder gut, sich etwas außerhalb dieser vier Wände zu bewegen. Und außerdem… Auf Ichiraku’s Nudeln hätte sie auch mal wieder Lust und Laune. °-°-° Lautes Kindergeschrei hallte durch die Wohnung und veranlasste den 35-jährigen Sarutobi dazu, abrupt die Lider zu öffnen und sich leicht grunzend in dem gemütlichen Sessel etwas aufzusetzen. Laut gähnend rieb er sich die Augen und wuschelte sich kurz durch den dichten Schopf, bevor er schließlich aufstand und mit schlürfenden Schritten das Wohnzimmer durchschritt, immer mehr dem Ursprung des durchdringenden Lärms näher kommend. Im Vorbeigehen griff Asuma nach einer Flasche, die auf dem Esstisch platziert worden war. Auf dem Weg ins Kinderzimmer schaute der 35-jährige kurz auf die Uhr an seinem linken Handgelenk, wobei seine Mundwinkel langsam aber sicher den Weg gen Boden einschlugen. Ein tiefes Brummen verließ seine Kehle, während das Laute Organ seiner Tochter unangenehm in seinen Ohren widerhallte. Wo blieb sie denn nur? Was hatte sie denn heute so lange in der Akademie zu erledigen? Er saß nun schon ganze acht Stunden daheim herum und sorgte sich um ihr gemeinsames Baby, während sie sich um andere junge Sprösslinge aus Konoha kümmerte. Nach wenigen Augenblicken war der Dunkelhaarige auch schon im hell gestrichenen Kinderzimmer angekommen und mit ein paar großzügigen Schritten war er auch schon beim Gitterbett angelangt, aus welchem die lauten, unermüdlichen Schreie ertönten. Als seine Augen schließlich seine scheinbar hellwache Tochter erblickten, wich all der Ärger aus seinen Gesichtszügen und ganz plötzlich hatte sich ein warmes Lächeln auf seine Lippen gelegt. „Na meine Kleine?“ Die kleinen Ärmchen, die ihm die nun wieder beruhigte Natsumi entgegenstreckte, zauberten ein glückliches Glänzen in die dunklen Augen des zweifachen Vaters und immer noch lächelnd nahm er sie in seine Arme. Während er seiner nun vor Freude quiekende und vor sich hinbabbelnde Tochter das Fläschen in den Mund schob und diese dann auch sofort zügig anfing daran zu nuckeln, fixierte er gedankenverloren das dunkle, leicht gelockte und noch recht kurze Haar des neun Monate alten Mädchens. Sie sah von Tag zu Tag ihrer Mutter immer ähnlicher. Augenblicklich drehte Asuma den Kopf Richtung Tür, als er das wohlbekannte Klicken des Türschlosses vernahm und eine angenehme Stimme sich nach ihm erkundigte. „Schatz? Ich bin wieder da!“ Nicht nur sie… Grinsend konnte der Dunkelhaarige beobachten, wie sein vierjähriger Sohn an der offenen Türe vorbeiflitzte und wenig später breit grinsend doch wieder im Türrahmen auftauchte. „Papa!“ Schnell war der junge Ryo auch schon bei seinem Vater angekommen und umklammerte mit einem starken Griff sein linkes Bein. „Du weißt gar nicht, was heute passiert ist! Shouta hat mich zum Kunai-Weitwerfen herausgefordert und dann…“ Während der kleine Junge munter vor sich hinplapperte und der Sarutobi ihm geduldig zuhörte, erschien schließlich auch Kurenai beladen mit einer Einkaufstüte in der Türschwelle. Beim Anblick ihres Mannes musste sie zunächst einmal schmunzeln. Es sah aber auch zu köstlich aus, wie Asuma mit Natsumi im Arm und Ryo am Bein mitten im Zimmer stand und höchst interessiert auf seinen Sohn hinunter schaute. Mit einem Räuspern meldete sich die 35-jährige zu Wort und zog schließlich vor allem die Aufmerksamkeit des hochgewachsenen Dunkelhaarigen auf sich. „Es tut mir leid für die Verspätung. An der Akademie war unglaublich viel los.“ Gerade wollte der Sarutobi sich zu der Aussage seiner Frau äußern, als einige kurze Züge an seinem Hosenbein seinen leicht verwunderten Blick wieder gen Boden sinken ließ. „Papaa! Hör doch zu! Als ich gerade werfen wollte…“ Doch mehr bekam er auch überhaupt nicht von der ausführlichen Erzählung seines Sohnes mit, denn augenblicklich meldete sich Natsumi wieder zu Wort, die scheinbar keinen Hunger mehr hatte und kopfschüttelnd und quietschend die flüssige Nahrung boykottierte. Seufzend setzte Asuma die Flasche auf einem nebenstehenden Tischen ab und wechselte die Position der Kleinen in seinen Armen. Mit einem erneuten und sehr energischen Ziehen an dem Hosenbein seines Vaters wollte der inzwischen ungeduldige Ryo abermals auf sich aufmerksam machen. Um Gottes Willen… Stark überfordert wendete sich der 35-jährige mit einem verzweifelten Hilferuf an seine Frau, die inzwischen in der Küche angekommen war und dort die Einkäufe einräumte. Leise vor sich hingrummelnd schritt er mit dem schwatzenden Vierjährigen dicht auf den Fersen in den Flur hinaus und überreichte seiner heraneilenden und leicht grinsenden Frau die inzwischen quakende Natsumi. Die Dunkelhaarige gab bei der Übergabe ihrem Mann einen kurzen aber sehr liebevollen Begrüßungskuss auf den Mund, welchen dieser nur allzu dankbar erwiderte und wendete sich schließlich dann voll und ganz dem quengelnden Kleinkind zu. Laut ausatmend strich sich der zweifache Vater durch den dichten Schopf und schloss kurz die Augen. Zu viel… Manchmal war es einfach zu viel… Schweigend schaute er Kurenai hinterher, die leise auf das neun Monate alte Mädchen auf ihrem Arm einredete. Ryo hatte sich inzwischen die große, locker herunterbaumelnde Hand seines Vaters geschnappt und zog nun unermüdlich an dieser. Kopfschüttelnd seufzte der Dunkelhaarige auf. Er liebte seine Kinder, doch manchmal wünschte er sich einfach etwas mehr Ruhe. Der Sarutobi konnte bis heute auch noch nicht wirklich nachvollziehen, warum seine Frau diesen Drang gehabt hatte, augenblicklich wieder ins Berufsleben einzusteigen. Er wusste zwar, dass sie ihre Arbeit mit den jungen Schülern liebte, doch hätte sie wenigstens etwas warten können, bis Natsumi zumindest ein wenig älter war. Er pausierte momentan schließlich ja auch. Gedankenverloren wuschelte er seinem immer noch plappernden Sohn durch das dichte, wild abstehende Haar. Aber als Kurenai ihn dann vor einigen Monaten über ihre Pläne von dem sofortigen Einstieg in das Berufsleben informiert hatte, konnte er ihr diesen Wunsch einfach nicht abschlagen. Das hatte er noch nie gekonnt. Und schließlich war sie es auch gewesen, die während Ryos erstem Lebensjahr stets an seiner Seite verweilt hatte. So war es eigentlich ja auch nur fair, wenn er diesmal etwas zurückstecken musste. Grinsend hob er ohne Vorwarnung seinen Sohn hoch und warf diesen kurzerhand über die Schulter, während er den Weg ins Wohnzimmer einschlug. „Ein Kunai-Weitwerfen also?“ Laut lachend vergriff sich der Vierjährige im schwarzen Oberteil seines Vaters und zappelte wie wild mit den kurzen Beinchen. Kurenai war währenddessen mit Natsumi wieder in der Küche angekommen und dort werkelte sie auch schon höchst beschäftigt herum. Mit dem Kleinkind auf dem Arm räumte sie dreckiges Geschirr aus der Spüle in die offene Spülmaschine. Während sich die 35-jährige wieder aufrichtete, beschäftigte sich das vor sich hinbrabbelnde Mädchen ausgiebig mit den langen Haarsträhnen ihrer Mutter. Beinahe zufällig fiel der Blick der Sarutobi auf die großflächige Arbeitsplatte in der Mitte der Küche, wo sie einen kleinen, gelben Zettel entdeckte. Neugierig schritt sie darauf zu und nahm den Papierfetzen etwas näher in Augenschein. Es war eine dieser Nachrichten, die Asuma und sie sich bei beispielsweise eingehenden Anrufen immer gegenseitig hinterließen, wenn der jeweils andere nicht zu Hause war. Nachdenklich nahm sie den beschriebenen Zettel in die Hand und verzog einmal schmerzhaft das Gesicht, als Natsumi lachend an einer Haarsträhne besonders intensiv zog. Dringend: Hinata anrufen! Dringend? Ihre ehemalige Schülerin und sie selbst pflegten bis heute ein sehr gutes Verhältnis und trafen sich hin und wieder einmal auf einen Kaffee, um sich über die neusten Ereignisse auszutauschen. Dankbar nahm die junge Hyuga auch ab und zu einige Tipps und Vorschläge von Kurenai an. So etwas brauchte sie einfach manchmal, vor allem in den zwei Jahren, als ihr ihre beste Freundin nicht zur Seite stehen konnte. Augenblicklich kam der 35-jährigen der Zwischenfall mit dem jungen Uzumaki in den Sinn, bei welchem sie der Dunkelhaarigen nur allzu gerne zur Seite gestanden hatte, da diese wirklich zu dieser Zeit an einem sehr tiefen Punkt angekommen war. Doch hatte die Sarutobi manchmal auch das komische Gefühl, dass das Ganze Hinata auch teilweise unangenehm erschien, als wolle sie niemandem mit ihren Problemen auf die Nerven gehen. Kleine Denkfältchen breiteten sich auf der Stirn der 35-jährigen aus, als sie darüber grübelte, was der 20-jährigen wohl auf dem Herzen legen könnte. °-°-° „Ja, treffen wir uns dann in einer Stunde dort. Gut… ich freu mich, bis dann!“ Grinsend beendete die Blondine das verhältnismäßig kurze Gespräch und platzierte das schnurlose Telefon wieder auf dem kleinen Tisch im Wohnzimmer. Shikamaru, der es sich auf der Couch gemütlich gemacht hatte und in einem dösähnlichen Stadium den laufenden Fernseher kaum wahrnahm, schaute nach der Beendigung des Telefonats verschlafen auf und blickte fragend in das strahlende Gesicht der Yamanaka. „Wo bitte treffen wir uns in einer Stunde?“ Mit schnellen Schritten war die Angesprochene auch schon beim Sofa angekommen und setzte sich rittlings auf den gähnenden Nara. „Wir gehen heute mit Tenten und Neji bei Ichiraku essen. Ich habe mal wieder Lust auf Nudeln.“ Laut aufseufzend schlug sich der 20-jährige eine Hand vor sein Gesicht, was Ino einen verwirrten Blick entlockte. Bitte nicht... „Och man… müssen wir wirklich mit den Glücksbärchis unseren Nachmittag verbringen? Das kann ich meinen Nerven doch nicht zumuten…“ Gespielt verärgert zwickte die blonde Yamanaka Shikamaru in die Seite und kompensierte diese Aktion dann mit einem intensiven Kuss, der auch sogleich hungrig von dem Nara erwidert wurde. Während sich die junge Frau wieder von dem Dunkelhaarigen löste, verfestigte sie mit einigen Handgriffen ihren hohen Pferdeschwanz. „Mach dich nicht über die beiden lustig. Die sind eben verliebt und außerdem haben Tenten und ich schon lange nicht mehr miteinander gegessen.“ Schon fast protestierend richtete der junge Shinobi mit Hilfe seiner Arme den Oberkörper auf und kam somit Ino ein gutes Stück näher. „Erstens gibt es viele Leute die verliebt sind - aber auf eine gesunde Art und Weise! Und zweitens… hast du nicht erst gestern mit Tenten hier gefrühstückt?“ Grinsend griff die Angesprochene Shikamaru mit beiden Händen in die Wangen und führte ihr Gesicht ganz nah an das seine heran. „Siehst du, das ist jetzt schon länger als 24 Stunden her…“ Genervt rollte der Nara mit den Augen und ließ sich wieder zurück in die weichen Kissen fallen, wobei er Ino mühelos mit sich zog. Seine rauchige Stimme entlockte der Yamanaka ein leises Kichern. „Dann muss ich wohl dafür sorgen, dass ich das kommende Treffen auch überstehe…“ °-°-° Mit einem lauten Quietschen öffnete sich die große Türe des ANBU Quartiers und drei erschöpft dreinschauende Personen betraten nacheinander den großen Raum. „Man… gut dass wir endlich wieder da sind… wer hätte gedacht, dass man in ausgebrochene und komplett irre Schwerverbrecher soviel Kraft und Arbeit stecken muss?“ Anko, die auf die Aussage des Shiranuis nur mit einem kurzen Nicken antwortete, steuerte geradewegs auf den kleinen, alten Kühlschrank zu, um sich erst einmal einige erfrischende Schlücke Wasser zu gönnen. Missionen, die länger als drei Tage andauerten und dann auch noch so anspruchsvoll ausfielen, sollten im Hochsommer ihrer Meinung nach einfach verboten werden. Nachdenklich ließ die Dunkelhaarige schließlich mit der erlösenden Flasche in der Hand ihren Blick durch das Quartier schweifen. Vereinzelte ANBU - vorwiegend Shinobis – saßen in kleinen Grüppchen zusammen und brüteten hauptsächlich über irgendwelche Lagepläne und Landkarten. Iruka hatte als letzter den Stützpunkt betreten und hatte nach nur wenigen Augenblicken den Weg zu einem der vielen Tische eingeschlagen, bei welchem Kakashi saß und wieder einmal äußerst vertieft in eine seiner Schmuddellektüren erschien. Seufzend ließ er sich diesem gegenüber auf einem recht unbequemen Stuhl nieder und wollte gerade zum Sprechen ansetzen, als er plötzlich zwei Hände auf seinen Schultern spürte, die einen leichten Druck ausübten. Verwundert blickte er hinter sich und konnte die breit grinsende Mitarashi ausmachen, die abwechselnd zwischen ihm und dem nach wie vor schweigenden Hatake hin und her blickte. „Hey, wie wärs mit einem gemeinsamen Lunch bei Ichiraku? Ich habe wirklich einen riesigen Hunger. Die letzten Tage waren nicht gerade Luxus pur…“ Einige Augenblicke lang erwiderte der Umino den Blick der 29-jährigen, bis er sich dann schließlich wieder abwendete und gedankenverloren seine Hände betrachtete, die er auf dem Tisch platziert hatte. „Sorry, ich kann nicht…“ Doch anstatt das Anko wie gewohnt weiter nachhakte, löste sie ihren Griff, ließ schließlich vollends von dem 34-jährigen ab und wendete sich unbeeindruckt Kakashi zu. „Was ist mit dir?“ Verwunderlicherweise legte der Angesprochene das Buch in seinen Händen weg und stand mit einem Mal gähnend von der Sitzgelegenheit auf. „Klar, mein Magen könnt auch mal wieder was vertragen…“ Verwundert schaute Iruka dem Grauhaarigen nach, der ihm ein kurzes Abschiedsnicken zukommen ließ und verfolgte seinen Weg mit der schwatzenden Anko und schließlich auch Genma im Schlepptau durch die schwere Metalltüre hindurch nach draußen. Verwirrt kratze sich der Umino am Hinterkopf und stand schließlich ebenfalls auf. Unglaublich... Was war denn in den gefahren? Kopfschüttelnd durchquerte der Braunhaarige nach einigen Momenten schließlich ebenfalls den Raum und verließ gedankenverloren das Hauptquartier. Mit den Händen tief in den Taschen seiner schwarzen Hose schlenderte er den steinigen Weg entlang und beobachtete schweigend einige Kleinkinder, die im Schatten der Bäume, den die Nachmittagssonne ihnen gönnte, lachend und unbekümmert spielten. Er war so sehr in Gedanken versunken, dass er kaum merkte, wohin seine Füße ihn eigentlich trugen. Als der Umino schließlich wieder etwas mehr Aufmerksamkeit dem vor ihm Liegenden schenkte, konnte er verwundert feststellen, dass er wie automatisch den Weg zum großen Gebäude der Hokage eingeschlagen hatte. Schon seltsam… An einem Baum, der am Rande des großen Hofes eingepflanzt worden war, hielt der hochgewachsene Shinobi inne, lehnte sich gelassen gegen diesen und ließ seinen Blick über das gepflegte Gelände schweifen. Da… In nicht allzu weiter Entfernung… Da saß sie… Mit einem undefinierbaren Ausdruck in den dunklen Augen blieb Irukas Blick an einer beschatteten Bank hängen, auf welcher wieder einmal eine junge Frau Platz genommen hatte und sehr vertieft in die Akten in ihren Händen schien. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er beobachtete, wie ein kräftiger Windstoß den großen Stapel Papiere neben ihr und auch die dunklen, schulterlangen Haare durcheinander brachte und Shizune als Reaktion versuchte, sich leicht verärgert die verlorenen Strähnen mit der Hand wieder zurecht zu rücken. Dabei bemerkte sie viel zu spät, dass sich der noch kurz zuvor neben liegende Stapel verflüchtigt hatte und sich nun wild im Hof verteilte. Die Miene der jungen Frau verdunkelte sich um noch einiges mehr und schon fast wütend erhob sie sich von der Bank und fing an, die Blätter nach und nach wieder einzusammeln. Der 34-jährige Umino zögerte nicht lange und ging schließlich mit schnellen Schritten auf die leise vor sich hinfluchende und nichtsahnende Medical-Nin zu. °-°-° Schweigend liefen Sakura und der junge Uchiha in einer gemäßigten Geschwindigkeit nebeneinander her. Seitdem die 20-jährige ihr Zimmer verlassen hatte und sie mit einem kritischen Blick von Sasuke zwecks ihrer Kleiderwahl gemustert worden war, war ihr die Lust und Laune an einem Gespräch mit dem Clanerben vergangen. Und da dieser sowieso am liebsten schwieg, schien das Ganze kein Problem darzustellen. Aber was fiel ihm auch ein? Erst zwang er sie geradezu aus dem Haus zu gehen und dann hatte er auch noch etwas an ihrer Kleidung auszusetzen? Mit einem verstimmten Ausdruck in den grünen Augen schaute sie für einen kurzen Moment an sich selbst hinunter, nur um sich noch einmal zu versichern, dass sie keineswegs unangebracht angezogen war. Was war denn bitte sehr an einem roten Trägerkleid und einem weißen, luftigen Jäckchen auszusetzen? Sich bei ihrer momentanen Situation in ihre enge Jeans zu quetschen… … DAS konnte wohl keiner von ihr erwarten. So hatte sie die perfekte Möglichkeit gesehen, endlich einmal ihre zahlreichen Kleider zum Einsatz zu bringen. Normalerweise hätte sie diese ja auch mit einer Strumpfhose oder Leggins und Stiefeln kombiniert, doch hatte ihr das bei diesen brutalen Temperaturen unmöglich erschienen. So musste sie sich auch eingestehen, dass das Kleid dank ihrer starken Rundung um einiges Kürzer ausfiel als eigentlich gewollt. Aber das war ihr genau in diesem Augenblick mehr als nur egal. Der Wohlfühlfaktor war alles was zählte und dieser befand sich momentan in einem höchst positiven Bereich. Da konnte der schwarzhaarige Uchiha grummeln so viel er wollte. Doch plötzlich, von einem Augenblick auf den anderen durchfuhr die Rosahaarige ein unangenehmer Schauer und instinktiv klammerte sie sich an ihren Nebenmann, der abrupt zum Stehen kam. Das… Dieses Gefühl… So schnell wie sie gekommen war, war diese seltsame Empfindung auch schon wieder verschwunden und so langsam löste Sakura sich perplex von dem noch kurz davor fest umgriffenen Oberarm des Clanerben. Leicht beschämt blickte die Haruno in die dunklen Augen, die sie mit einem unidentifizierbaren Blick intensiv musterten. „Tschuldigung… ich weiß auch nicht, was das eben war…“ Die genuschelten Worte veranlassten den 20-jährigen dazu seinen Blick auf den Bauch der jungen Frau an seiner Seite zu richten. „Ist was mit dem Baby?“ Eine starke Verwunderung war plötzlich in die Gesichtszüge der Kunoichi eingetreten, was Sasuke keineswegs entging. Hatte der stolze Uchiha da tatsächlich etwas wie Sorge in seiner Stimme durchklingen lassen? Leicht schnaubend wandte sich der junge Mann wieder von seiner Teamkollegin ab und setzte sich stur geradeaus schauend wieder in Bewegung. Es war ja nur eine einfache Frage gewesen… Sakura, die nach einigen Augenblicken mit schnellen Schritten wieder mit dem Clanerben aufgeschlossen hatte, antwortet endlich auf seine zuvor gestellte Frage mit einer leisen und nachdenklich klingenden Stimme. „Nein… dem Baby geht es gut…“ Ein kurzer Seitenblick auf die Haruno verriet, dass sie irgendetwas wohl stark zu beschäftigen schien. Leise ausatmend steckte der 20-jährige tief die Hände in die Hosentaschen seiner dunklen Jeans. Wenn sie etwas auf dem Herzen hatte würde sie es auf seine Anfrage hin sowieso nicht erzählen. Dies war schließlich nicht mehr die Sakura von damals… Schweigend betrat nach einigen Minuten der Uchiha als erster das gut besuchte Nudelrestaurant und blieb plötzlich und vollkommen unerwartet im Türrahmen stehen, sodass die rosahaarige Kunoichi nur mit Mühe und Not einen Zusammenstoß mit ihrem Vordermann verhindern konnte. Dieser drehte seinen Kopf zu der verwirrt dreinschauenden Haruno und widmete ihr wieder einmal einen unleserlichen Blick. „Ich glaube wir sollten wo anderes essen gehen…“ Wie bitte? Und das sagte er ihr hier zwischen Tür und Angel? Genervt rollte die Angesprochene mit den Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Mensch Sasuke! Ich habe dir doch gesagt, dass ich aber hier essen möchte und das werden wir jetzt auch!“ Ohne auf eine weitere Aussage des 20-jährigen zu warten, schob Sakura diesen durch die schon halboffene Türe und schlüpfte daraufhin selbst hindurch. Doch dann blieb sie ganz plötzlich wie paralysiert stehen. Mit einem Mal versteifte sich ihr gesamter Körper, als sie eine große Zahl Augenpaare auf sich selbst spürte. Was… Warum? Warum in drei Teufels Namen hatten die sich alle genau heute zu genau dieser Uhrzeit hier eingefunden? Wer ging denn schon jetzt essen? Scheinbar kaum jemand, denn außer einer plötzlich verstummten Gruppe an einem großen Tisch war so gut wie niemand in diesem Raum anwesend. Typisch… Typisch, dass so etwas gerade ihr passieren musste. Sie hatte ja nicht schon genug Probleme am Hals. Unruhig huschten die grünen Augen von einer Person zur nächsten und blieben schließlich an Sasuke hängen, der ebenfalls die nicht gerade fremden Anwesenden musterte. Eine bekannte Stimme lenkte die Aufmerksamkeit der Haruno wieder auf die nahesitzende Truppe. „Sakura, Sasuke… Was für ein Zufall! Heute hat sich wohl jeder für Nudeln entschieden. Setzt euch doch zu uns!“ Kakashis Tonlage klang für seine normalen Umstände einen Tick zu fröhlich und schon fast künstlich, doch war es genau das, was die Stimmung ganz plötzlich auflockerte. Die Gespräche unter den Anwesenden wurden teilweise wieder aufgenommen und Sasuke griff entschlossen nach der Hand der Rosahaarigen und führte diese zu der noch Platz bietenden, langen Bank. Durch die so ungewohnte Aktion des Clanerben bekam die Kunoichi überhaupt nicht mehr mit, wie sie vor allem die scharfen Blicke der Yamanaka verfolgten und diese daraufhin einen harten Tritt von der 21-jährigen Ama einstecken musste, die gegenüber von ihr Platz genommen hatte. Verärgert plusterte Ino die Wangen auf und widmete ihrer Freundin einen verärgerten Blick. Diese wusste nur zu gut, was für ein großer Vulkan wohl im Inneren der Blonden brodeln musste. Es stellte sich höchstwahrscheinlich als reinste Tortur für die 20-jährige heraus, sich nicht zu der vorliegenden Tatsache äußern zu dürfen. Nach einigen Augenblicken löste sich der Blick der Braunhaarigen von der nach wie vor unzufrieden dreinschauenden Kunoichi und etwas unsicher wanderten ihre dunklen Augen von Shikamaru zu dem rechts neben ihr sitzenden Hyuga. Beide hatten sich schon wieder von den Neuankömmlingen abgewendet und während der Nara genervt seine unzufriedene Nebenfrau musterte, hatte Neji seinen Blick schon wieder auf sie selbst gerichtet. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Lippen der 21-jährigen, während sie sich mit einer Hand im Oberteil des Clanerben vergriff und diesen in einen intensiven Kuss verwickelte. Die blonde Yamanaka konnte ebenso wie der braunhaarige Nara nur genervt und äußerst synchron mit den Augen rollen. Wenn das nicht mal wieder typisch war… Als Sakura schließlich Platz genommen hatte, ihr das vergnügte Grinsen der Mitarashi entgegen schien und diese sie fragte, was sie denn gerne essen würde, fühlte sich die Haruno mit einem Mal in der Zeit zurückversetzt und augenblicklich kamen ihr die zahlreichen Momente von vor zwei Jahren wieder in den Sinn. Sie hatten öfters in größeren Gruppen im Nudelrestaurant zusammen gesessen und gegessen und dabei stets einen Heidenspaß gehabt. Die Rosahaarige konnte sich schon sehr bald selbst davon überzeugen, dass es dieses Mal nicht anderes werden sollte. Niemand stellte ihr unangenehme Fragen… Niemand sprach überhaupt auf irgendeine Weise den großen und noch so mysteriösen Themenbereich um ihr Verschwinden an… Es wurde einfach nur ausgelassen über viele andere Dinge geplaudert. Jiraiyas seltsame und kontinuierliche Aufenthalte im Büro der Hokage… Irukas plötzlich aufkeimendes Interesse für Shizune… Den viel zu kleinen Kühlschrank im ANBU Hauptquartier… Maito Gais verboten kurze und viel zu enge Sommermode… Und Sasuke konnte beruhigend feststellen, dass sich seine Teamkollegin zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in der Öffentlichkeit wieder so richtig wohl und einfach nur frei fühlte. Na also… Es ging doch… °-°-° Mit einem verwirrten Blick musterte die Sarutobi die ihr gegenüber sitzende Hinata, die alles andere als glücklich ausschaute. Kurenai hatte nach einem Anruf bei ihrer ehemaligen Schülerin kurzerhand bei dieser vorbeigeschaut. Somit hatte sie ihren Mann also wieder einmal mit den beiden Kleinen alleine gelassen, doch war sie der Meinung, dass Asuma eine Stunde mehr oder weniger auch nichts ausmachen würde. Dass der Inuzuka in diesem Moment nicht in der Wohnung war, kam den beiden gerade recht, denn in der alleinigen Anwesenheit ihrer ehemaligen Sensei konnte Hinata viel offener über Dinge reden, die sie so unglaublich belasteten. „Was ist Hinata? Was ist passiert?“ Die Angesprochene schaute mit einem geradezu gequälten Blick in die ungewöhnlichen Augen der 35-jährigen und strich sich mit einer langsamen Bewegung ihr Pony aus dem Gesicht. „Es ist…“ Die kurz eingelegte Pause der Dunkelhaarigen nutzte die Ältere, um ihre Hand auf der der Hyuga zu platzieren. Ein ermunterndes Drücken ihrerseits half Hinata, in ihrer Rede fortzufahren. „Ich habe… ich habe etwas Schreckliches getan… etwas… dass ich niemals hätte tun dürfen…“ Etwas perplex musterte Kurenai ihre ehemalige Schülerin, die wie ein Häufchen Elend den Kopf gesenkt hatte und deren Stimme mit jedem Wort leiser und gebrechlicher zu werden schien. Was? Was war es gewesen, das die junge Hyuga in einen ähnlichen Zustand versetzt hatte, den sie nur mit Mühe und Not vor gut einem Jahr verlassen hatte? Was? Was hatte sie getan? °-°-° Mit einer rasanten Geschwindigkeit hatte der Mann eine bedächtige Strecke zurückgelegt und betrat nun mit schnellen Schritten einen schwach beleuchteten Raum. Für ungeübte Augen wäre ein weiterer, hochgewachsener Mann auf einem Sessel wahrscheinlich nicht einmal mehr sichtbar gewesen. Die Schatten, die ihn umgaben, schienen ihn beinahe vollends zu verschlucken. „Was bringst du für Neuigkeiten?“ Die raue, tiefe Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien, veranlassten den Neuankömmling dazu, mit einer Hand die große Kapuze seines langen Mantels mit einem langsam Griff von seinem Kopf sinken zu lassen und mit einem Mal entblößte er ein zufriedenes Grinsen. „Alles läuft nach Plan. Sie scheint vollkommen regeneriert zu sein!“ Ein kurzes, hohles Lachen hallte an den modrigen Wänden wider, als der sitzende Mann die Nachricht höchst befriedigt aufnahm. Mit einigen hastigen Schritten verkürzte der mitten im Raum stehende Mann mit einem Mal den Abstand zwischen ihm und der vermummten Gestalt. „Warum lässt du sie nicht wieder herholen? Es wäre so ein Leichtes für mich gewesen…“ Mit einem Ruck stand der Angesprochene von dem alten Sessel auf und nur schwer konnte sein Gegenüber die verärgerten Züge wahrnehmen, die das markante Gesicht mit einem Mal aufzuweisen hatte. Sofort stolperte der neu Hinzugestoßene einige Schritte zurück, als sich der Angesprochene einige bedrohliche Schritte aus dem Schatten auf ihn hinzubewegte. „Ich habe es dir doch schon einmal gesagt! Konoha-Gakure bietet die besten Umstände, damit mein Sohn gesund geboren werden kann.“ Verwirrt blickte der eben noch zurückweichende Mann seinem Gegenüber entgegen. „Sohn? Woher willst du wissen, dass es ein Junge wird?“ Der Mann trat nach dieser Frage schließlich vollends aus den Schatten und somit war das hämische Grinsen, das seine Mundwinkel umspielte, nicht zu übersehen. „Wenn ich keinen Sohn bekomme, wird sie in großen Schwierigkeiten stecken…“ Mönsch... Das wars ja schon wieder ;) Aber ich glaube, es war ein recht langes Kapitel... Zumindest etwas länger als das vorherige... Nun jaaa... ^^ Sonst gibt es ja nur wieder zu sagen: To be continued... *möp* Ö-Ö Kapitel 6: An Order To Be Followed ---------------------------------- Uffff.. Das Kapitel hatte ich jetzt irgendwie schon länger beinahe komplett fertig geschrieben gehabt, wurde aber dann durchgehend abgelenkt. Schuld ist leider mein neu entflammtes Interesse für das Pairing KakashixSakura und die so unglaublich inspirierenden Fanfictions auf fanfiction.net *-* Wenn ihr ganz zufälligerweise ebenfalls einen schwachen Punkt für diese beiden habt und einigermaßen der englischen Sprache mächtig seid, müsst ihr unbedingt bei meinem Steckbrief vorbeischauen - ihr werdet es nicht bereuen mal einen Blick auf die verlinkten Autoren zu werfen :D Gut, jetzt aber zum Kapitel ^^ Wie ihr merkt, ist es recht lang geworden und ich versuche auch so langsam, das Ganze etwas vorwärts zu treiben - in jeder Hinsicht... Entschuldigung hierbei, wenn das nicht so gut zu erkennen ist :) Ich geben mein Bestes °-° Viel Spaß wünsche ich euch nun natürlich ;) Schweigend griff der 20-jährige Uchiha nach dem auf dem Esszimmertisch platzierten schwarzen, langen Handschuh. Während er sich diesen mit einer langsamen Bewegung über die linke Hand und schließlich bis zum Oberarm hinauf streifte, konnte er aus den Augenwinkeln wahrnehmen, wie der Blick der Rosahaarigen seine Aktion geradezu verschluckte. Mit starken Handgriffen und unveränderten Gesichtzügen fixierte der Clanerbe das schwarze Stück Stoff dank bereitliegender Bandagen. Die geweiteten, smaragdfarbenen Augen, die jede noch so kleine Bewegung seiner Hände mitverfolgten, entgingen ihm nach wie vor nicht. Dieser Blick… Ungestört fuhr Sasuke mit seiner Tätigkeit fort. Würde er die junge Haruno nicht gut genug kennen, hätte er sie für diesen Blickkontakt schon längst als nervtötende Stalkerin abgehakt und sie im Gegenzug mit einem seiner berüchtigten Blicke bestraft. Ja… Kaum merkbar lächelnd zog er die Bandage unterhalb des stark hervortretenden Tattoos etwas enger, während sein Blick auf dem pechschwarzen Zeichen verweilte. Der Kontrast zu seiner sonst so blassen Haut war wirklich bemerkenswert. Ohne seiner 20-jährigen Teamkameradin entgegenblicken zu müssen, war ihm sofort klar, dass auch ihre grünen Augen inzwischen das Tattoo gefunden hatten. Hätte er seinen Kopf in genau diesem Augenblick zu der Rosahaarigen gewendet, dann hätte er mit großer Sicherheit das in ihren Augen sehen können, worauf er nun schon seit einigen Tagen aufmerksam geworden war. Trauer… Jedes Mal, wenn Naruto oder er selbst die ANBU Uniform am Leib trugen oder ihr das schwarze Zeichen entgegen schien, schlich sich diese verräterische Emotion in ihre Augen. Und irgendwie… Ja… Irgendwie konnte er dies natürlich nachvollziehen. Man brauchte nicht erst den IQ von dem Nara zu haben, um zu bemerken, wie diese ganze Geschichte sie von Innen geradezu zerfraß. ANBU… Das war damals das gemeinsame Ziel von ihnen gewesen. Alle drei hatten sie mit 17 den Jonin Rang erreicht und waren kurz nach diesem Erfolg unter Einfluss von Massen an Alkohol im Zandis natürlich – wie es sich eben gehörte – hoch übers Ziel hinausgeschossen; man hätte es damals auch sicherlich übermütig nennen können. [time skip] Drei Jahre zuvor „Auf den Jonin Rang! Nein… auf uns! Nein, wartet… ich habs gleich… Auf die grünen, höchst praktischen und mit so vielen Taschen ausgestatten Westen!“ Die Stimme des blonden Uzumaki schien mit jedem Schluck Sake, den er bisher zu sich genommen hatte, immer lauter und durchdringender zu werden. Immer wieder drehten sich vereinzelte Köpfe in der gut besuchten Bar zu dem Trio und schenkten dem Blondschopf allerlei Blicke. Belustigt… Verwirrt… Verstört… Das leise Kichern der 17-jährigen Haruno und auch das angedeutete Schmunzeln des schwarzhaarigen Uchihas quittierte Naruto mit einem breiten Grinsen. Nach einem weitern Schluck Sake schlug der Chaosninja schließlich mit der Faust etwas stärker als beabsichtigt auf die hölzerne Tischplatte und ließ dadurch die Gläser gefährlich umherschwenken. Die verwirrten Blicke seiner Teamkollegen und auch der anderen, nahesitzenden Gäste ignorierte der 17-jährige komplett. „Wisst ihr was? Morgen schreibe ich mich für die ANBU ein!“ Während Sakura krampfhaft versuchte, einen weiteren, diesmal viel intensiveren Lackkrampf für sich zu behalten, musste Sasuke erst einmal einige Male kräftig husten. Unglücklicherweise hatte er sich bei diesen absurden Worten seines Freundes verschluckt... „Ja… und vergiss nicht, dass du dann am Nachmittag einen Termin bei der Hokage hast, um diese in ihrem Amt abzulösen.“ Die trockenen Worte des Clanerben ließen Narutos Mundwinkel in ungeahnte Höhen schießen. Eine perfekte Idee! Doch bevor dieser seinem Freund nur grölend zustimmen konnte, war es diesmal Sakura, die ihre Faust auf den Tisch krachen ließ, sodass augenblicklich die hölzerne Platte einen gut erkenntlichen Riss davontrug und zwei der drei Gläser zur Seite kippten, teilweise zerbrachen und den wenigen, flüssigen Inhalt auf dem Tisch verbreiteten. Augenblicklich wanderte eine Augenbraue des Uchihas in die Höhe, als er das neu entstandene Chaos auf dem Tisch betrachtete. Auch die Roshaarige schien ihre Bewegungen wohl nicht mehr so wirklich unter Kontrolle zu haben und das schien mit ihrer wahnsinnigen Stärke wohl überhaupt nicht zu harmonieren. In Zukunft sollte er also möglichst bei der jungen Kunoichi im betrunkenen Zustand einen guten Sicherheitsabstand einhalten, wenn er nicht aus Versehen als Ninja-Brei enden wollte. Bei ihren folgenden Worten war es nun aber am Schwarzhaarigen, mehr als nur verwirrt dreinzuschauen. „Nein! Jetzt mal im Ernst Leute! Wir sollten uns alle gemeinsam für die ANBU einschreiben! Dann wird das sicherlich genauso erfolgreich wie mit der Jonin Prüfung!“ Die Entschlossenheit in den aufmerksamen Augen und der Stimme der jungen Kunoichi schien den Blondschopf am Tisch mit einem Mal wieder zum Leben erweckt zu haben. „Ja, sag ich doch! Gleich morgen!“ Kopfschüttelnd nahm Sasuke einen großen Schluck Sake und wuschelte sich mit einer raschen Handbewegung durch den dichten, pechschwarzen Schopf. Tse… Vollkommen lächerlich… Da bestand man einmal die für eine mehr für andere weniger anspruchsvolle Jonin Prüfung und wurde dann gleich übermütig. Wenn das nicht typisch für seinen blonden Freund war. Aber hatte er wenigstens von Sakura erwartet, dass sie einen einigermaßen klaren Kopf behalten und sich nicht auch dieses kindische und naive Verhalten aneignen würde. Da hatte er wohl zu schnelle Schlüsse bei der Kunochi gezogen. „Natürlich nicht Morgen Baka! Ich rede von der Zukunft. Wäre das nicht aufregend? Team 7 in ANBU Tracht und streng geheimen Missionen…“ Das laute Lachen und eifrige Kopfnicken des Uzumakis schwebte wie eine Nebelschwade an dem Clanerben vorbei, als er mit einem undeutbaren Ausdruck in den onyxfarbenen Augen die Gesichtszüge der 17-jährigen Kunoichi studierte. Die Entschlossenheit war nach wie vor nicht aus diesen gewichen und auch konnte er ein gewisses Glänzen in dem strahlenden Grün ausmachen. Ja… Dies schien tatsächlich etwas zu sein, was ihr Freude zu machen schien und auf was sie scheinbar erwartungsvoll blicken konnte. Hoher Alkoholpegel hin oder her… Und auch er selbst musste sich eingestehen, dass die Idee sich wirklich nicht schlecht anhörte. Wenn man nicht gerade mit der höchst übertriebenen Einstellung eines gewissen Blondschopfs sich dort hintastete. Natürlich war diese Vorstellung schon das ein oder andere Mal durch seine Gedanken geschwirrt. Welcher Ninja hatte denn nicht schon mindestens einmal in seinem Leben dieses Bild im Kopf gehabt? Und es schien, als wäre Sakuras beinahe schon reale Darstellung um noch einiges besser. Und wahrscheinlich hatte die Rosahaarige auch recht. Wenn sie sich zusammen genauso unterstützen würden, wie es bei der Vorbereitung für den Jonin Rang der Fall gewesen war, würde die ANBU in der Zukunft – wann immer es auch sein sollte – mit Sicherheit drei neue Gesichter bekommen. Zwischen Narutos Anstrengungen, die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, konnte der Schwarzhaarige noch die leise vor sich hingemurmelten und doch so hoffnungsvoll klingenden Worte seiner Teamkameradin aufnehmen. „Wer weiß… vielleicht schon in einem Jahr…“ [end of time skip] Ja… Damals war es alles nur eine absurde Idee gewesen, die unter Einfluss von zu viel Alkohol in ihren jungen Köpfen entstanden war. Doch mit der Zeit hatten sie realisiert, dass dieser betrunkene Gedanke vielleicht doch nicht so Realitätsfern war, wie er anfangs noch erschienen hatte. Die Hokage selbst war zumindest einmal der Meinung, dass sie als Jonin sehr zufriedenstellende Arbeit leisteten und wurden so immer öfters als Team oder individuell auf im Endeffekt erfolgreiche A- und S-Rang Missionen geschickt. Schweigend zog der Uchiha den zweiten, dunkeln Handschuh bis zu seinem Oberarm hinauf. Mit der Zeit war der ANBU Themenbereich immer öfters unter ihnen ins Gespräch gekommen und vor allem Sakura schien schon beinahe davon zu schwärmen. Er hatte es ihr aber auch nicht übel nehmen können. Sie hatte sich mit den Jahren wirklich zu einer der besten und stärksten Kunoichis des Dorfes hinaufgearbeitet und das nicht nur dank ihres medizinischen Fachwissens. Er hatte sich nicht nur einmal bei dem Gedanken erwischt, dass die ANBU Uniform ihr sicherlich nicht nur leistungsbezogen hervorragend stehen würde. Und dann… Ja… Dann war doch alles anderes gekommen. Kurz hielt der Clanerbe in seiner Bewegung inne. Mit einem Mal wurde ihm klar, dass seine Teamkameradin grob geschätzt ein Jahr nach dem damals noch verrückt klingenden Vorschlag Konoha unfreiwillig verlassen hatte. Kurz vor ihrem Verschwinden waren die drei immer frequentierter am ANBU Hauptquartier vorbeigeschlendert, um nach Aushängen für freie Plätze Ausschau zu halten. Es schien schon fast so, als hätte man ihre Absichten vorausgesehen und sie - aus welchen Gründen auch immer - davon abhalten wollen. Nein… Aber das konnte es keineswegs gewesen sein… Der Grund für ihre mysteriöse Verschleppung… „Wo triffst du dich mit Kakashi-sensei?“ Die zögerliche Frage holte den Angesprochenen augenblicklich wieder aus seinen Gedanken und langsam drehte er sich zu seiner Teamkollegin herum. Noch immer saß die Kunoichi nicht weit von ihm entfernt auf einem der Esszimmerstühle und musterte ihn mit einem ganz speziellen Blick. Doch von der Trauer, die er erwartet hatte, war keine Spur mehr zu sehen. Stattdessen hatte sich etwas anderes in diesem intensiven Grün eingenistet. Doch was es wirklich war, konnte Sasuke in diesem Moment nicht identifizieren und schob es somit von sich hinfort. „Treffpunkt ist in einer halben Stunde im Hauptquartier.“ Den Grund für ihr plötzliches Interesse stempelte der Clanerbe ebenso wie ihren Blick als etwas ab, das wohl nicht in seinen Interessenbereich gehörte. Neugierde war schon immer ein Gefühl gewesen, dass er wohl sehr selten in seinem Leben gespürt hatte. Nein… Er war einfach von Grund auf kein neugieriger Mensch. Manche Leute konnten ein Interesse für die simpelsten Dinge im Leben entwickeln. Er gehörte sicherlich nicht zu dieser Sorte Mensch. Doch weiter kam er in seinen Gedanken auch überhaupt nicht mehr, da das gut bekannte Geräusch eines drehenden Schlüssels ertönte und kurz darauf die Wohnungstüre mit einer nicht ganz so sanften Bewegung aufschwang. Augenblicklich verließen der intensive Blick und somit auch das gesamte Interesse der Rosahaarigen den schwarzhaarigen Uchiha und mit einer schwerfälligen Bewegung erhob sich die junge Haruno von der gemütlichen Sitzgelegenheit. „Naruto!“ Schnaufend und verschwitzt aber trotzdem leicht grinsend kam der blonde Uzumaki schließlich im Wohnzimmer an und machte vor seinen Freunden halt. Dass er joggen gewesen war, konnte man nur allzu gut erraten. Sein entblößter Oberkörper glänzte geradezu und auch die Gesichtszüge des Shinobi wiesen auf starke Erschöpfung hin. Kopfschüttelnd nahm der Schwarzhaarige die zu seiner Uniform zugehörige Tiermaske von dem Esstisch, doch bevor er sich in irgendeiner Weise verbal über den Zustand seines Freundes äußern konnte, hatte Sakura auch schon wieder das Wort ergriffen. Er hatte nicht einmal mehr Zeit gehabt, sich in irgendeiner Weise über den Uzumaki und seine verrückte Jogging-Idee zu brutalen Temperaturen lustig zu machen oder gar einen nur allzu bekannten, verachtenden Ton ertönen zu lassen. „Naruto, lass uns Sasuke zum ANBU Hauptquartier begleiten. Ich hätte wirklich Lust, mich dort mal wieder etwas umzusehen…“ Bei diesen Worten verhärteten sich augenblicklich die Gesichtszüge des jungen Uchihas. Sie wollte selbstständig einen Spaziergang machen? Zum ANBU Quartier? Was zur Hölle wollte sie dort? Irgendwie hatte der Schwarzhaarige in Hinsicht auf den Wunsch der Rosahaarigen kein ganz so gutes Gefühl. Eigentlich war es doch schon genug Belastung, wenn sie hin und wieder Naruto und er selbst zwangsweise daran erinnerten, dass sie nicht den ANBU Status erreicht hatte… … dass sie ihn in nächster Zeit wohl auch nicht erreichen würde… Und es würde sie innerlich verletzten… Ihr noch mehr Schmerz zu der an sich schon weit offenen Wunde in ihrem Herzen hinzufügen… Warum wollte sie sich so etwas antun? Das Ganze würde doch automatisch nur noch die unendliche Wut auf den Mann vergrößern, der sie in erster Linie in diese Misere gestürzt hatte. Kopfschüttelnd hob der Clanerbe die Wolfsmaske an und befestigte sie seitlich an seinem Kopf. Naruto würde das ganze sicherlich ebenfalls für eine nicht ganz so prickelnde und geradezu absurde Idee halten und ihr stattdessen ein köstliches Essen vorschlagen… … oder einen Spaziergang in die exakt entgegen gesetzte Richtung…. Vielleicht zur Akademie, um einen Blick auf die jungen Sprösslinge Konohas zu werfen? Denn das war es, was der blonde Uzumaki in letzter Zeit immer öfters tat. Sasuke hatte das Gefühl, dass sein Freund der baldigen Mutter auf irgendeine Weise die bevorstehende Aufgabe näher bringen wollte. Auch wenn es auf seine ganz eigene Art war. Aber daran hatte der schwarzhaarige Uchiha eigentlich nichts auszusetzen. Solange der Blondschopf nicht in die Vaterrolle schlüpfte, konnte er seiner Meinung nach tun und lassen was er wollte. Denn schließlich war er ja nicht der Vater… Soweit sollte die Rollenverteilung wenigstens einmal definiert bleiben. „Klar, lass mich nur schnell unter die Dusche verschwinden…“ Abermals erstarrten die Gesichtszüge des schwarzhaarigen Clanerben, als er mitverfolgen konnte, wie die Lippen mit dem einmaligen Grinsen zunächst auf der Wange der Schwangeren landeten und schließlich dann im Flur verschwanden. War das alles? Bitte? Wo war denn die umsorgte Reaktion des Uzumakis abgeblieben? Hatte er denn vergessen… Doch abermals wurde Sasuke in seinen Gedankengängen unterbrochen, als sein Blick auf Sakura fiel, die gedankenverloren sein dunkles Katana von dem Holztisch gefischt hatte und es unbewusst belächelnd von einer Hand in die andere wog. Schon seltsam… Langsam wanderten seine onyxfarbenen Augen von dem Schwert in ihren Händen über ihren hohen, lang gewachsenen Pferdeschwanz und ihr weißes Tanktop bis hin zu der dunklen Joninhose. Äußerlich sah das Gesamtbild fast perfekt aus… … aber eben nur fast. Sein Blick blieb schließlich an der starken Rundung ihres Bauches hängen. Verdammt… Sie hätte sicherlich in Kombination mit ihren graziösen Bewegungen – an die er sich nur allzu gut erinnern konnte – ein atemberaubendes Bild einer starken Kunoichi abgegeben. Sie hatte sich so sehr verändert… So viel erreicht… Es war einfach nicht fair… Doch Sasuke wusste nur zu gut, dass so vieles im Leben einfach nicht fair war. °-°-° Schweigend griff Shizune in das oberste Fach des großen Holzregals und hievte mit etwas Kraftaufwand einen schweren Ordner heraus. Das Gespräch, das hinter ihrem Rücken von statten ging, bekam sie nur teilweise mit. In genau diesem Moment schien es sie so gut wie überhaupt nicht zu interessieren. Ihre Gedanken waren zum größten Teil immer noch in seiner Wohnung. In der Wohnung, welche sie heute Morgen mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen verlassen hatte… In der Wohnung, in der sie die Nacht verbracht hatte… Schon seltsam… Man hätte es sicherlich gestern auf den Alkohol schieben können. Ja… Das hätte man sicherlich können… Aber wenn nur dieses teuflische Getränke die ganze Schuld trug, warum konnte sie die ganze Sache dann so locker mit ihrem Gewissen vereinbaren? Denn man musste ja einmal ehrlich sein… Sie war sicherlich nicht der Typ Frau, der nach einem gelungen Abend mit der männlichen Begleitung noch zum krönenden Abschluss das Bett für die Nacht teilte. Nein… Sie hatte nie sehr viel von solchen Frauen gehalten. Und eigentlich hatte sie sich immer stets von ihnen abgegrenzt. Das war auch einer der vielen Gründe, warum sie der Präsenz von Anko Mitarashi nur allzu gerne aus dem Weg ging. Doch jetzt... Jetzt hatte sie sich doch tatsächlich selbst dazu herabgelassen, mit einem Mann zu schlafen, den sie für diesen Schritt sicherlich noch viel zu wenig kannte. War es denn ein Fehler gewesen? Doch warum konnte sie dann einfach nicht mehr aufhören zu grinsen? „Ich hoffe du kannst es nachvollziehen, warum wir Sasuke und Naruto zunächst nichts davon sagen werden… sie würden durch die enge Verbindung zu ihr höchstwahrscheinlich einen erschärften Beschützerinstinkt entwickeln und vielleicht etwas… Dummes unternehmen…“ Langsam nickte Kakashi, um der Hokage verstehen zu geben, dass er derselben Meinung war. Auch wenn es ihm schwer viel… Denn diese enge Verbindung zu der Rosahaarigen… Diese hatten nicht nur die beiden Shinobis. Immer noch abwesend nickend fuhr er sich langsam durch den ungebändigten, silbrigen Schopf. Dass das Ganze tatsächlich der unauffällige, blasse Schwarzhaarige gewesen sein soll… Irgendwie war diese schockierende Nachricht noch nicht so wirklich bis zu ihm hindurchgedrungen. Oder es schien ihm schlicht und einfach irreal… Beinahe schon unmöglich… „Deswegen trifft es sich gerade gut, dass du und Sasuke heute Konoha für die Mission verlasst. Naruto ist somit also bei Sakura zu Hause. Ich werde diese Abwesenheiten für eine Versammlung im Hauptquartier nutzen.“ Wieder konnte der 34-jährige nur nicken. Er konnte sich nur allzu gut denken, was genau sie auf dieser Versammlung erwähnen würde. Und er wusste nicht, ob er ihr da in jedem Punkt zustimmen könnte. Gedankenverloren streiften zwei Finger des Grauhaarigen den gut verdeckenden Stoff seiner Maske. Besorgt zu sein war eine Sache… … aber Voreiligkeit war dann doch wieder etwas komplett anderes. Aber seine Entscheidung war es ja im Endeffekt sowieso nicht. Ein energisches Klopfen an der großen Türe ließ alle drei im Raum befindlichen Personen aufblicken. Kurz nach Tsunades Einverständnis schwang auch schon das schwere Stück Holz auf und ein dreiköpfiges ANBU Team - angeführt von einer zufrieden ausschauenden, dunkelhaarigen Frau - betrat mit schnellen Schritten den Licht durchfluteten Raum. Schweigend trat Kakashi einige Schritte zur Seite, sein freigelegtes Auge wanderte hierbei zwischen den beiden Shinobis und der grinsenden Kunoichi hin und her, die mit schnellen Schritten auch schon bis zum großen Tisch aufgeschlossen hatten. Die Mission musste wohl erfolgreich gewesen sein. Tsunade hatte sich währenddessen in ihrem hohen Sessel kurz räuspernd aufgerichtet und betrachtete nun die Gruppe mit einem prüfenden Blick. Weder die Hokage noch der Kopierninja bekamen mit, wie Shizune sich unauffällig aber mit doch einer beträchtlichen Geschwindigkeit in die entfernteste Ecke des weiten Raumes verdrückte und mit leicht rötlichen Wangen plötzlich ein brennendes Interesse für ein halbvertrocknetes Gewächs entwickelt zu haben schien. Wirklich niemand bekam diese eigentlich recht normale und unbemerkte Aktion mit. Wirklich niemand… … außer das dunkle und so warm ausschauende Augenpaar des 34-jährigen Umino, der leicht schmunzelnd den Weg der Dunkelhaarigen verfolgte. „Erfolgreich wie ich sehe?“ Bevor einer der beiden Shinobi sich zu der Frage der Fünften äußern konnten, kam ihnen wie gewohnt die nach wie vor grinsende Mitarashi zuvor. „Ja Hokage-sama. Wir haben alle nötigen Information zusammen bekommen und könnten jederzeit zum feindlichen Lager an der östlichen Grenze des Blitzreiches aufbrechen.“ Noch während Anko eine Schriftrolle auf der Holzplatte platzierte, griff Tsunade mit einer raschen Geschwindigkeit in den ausgestreckten Arm der dunkelhaarigen Kunoichi und ließ diese abrupt und mit einem verwunderten Ausdruck in den Augen in der Bewegung inne halten. „Das kann warten! Ich rufe eine Versammlung in einer Stunde im ANBU Hauptquartier ein. Anwesenheitspflicht!“ Irritiert musterte die 29-jährige die blonde Frau mittleren Alters, die sich bei diesen Worten wieder in ihrer Sitzgelegenheit zurück gelehnt hatte und beinahe schon desinteressiert die Beine übereinander schlug. „Aber Hokage-sama! Ich dachte das feindliche Lager…“ Doch augenblicklich wurde die dunkelhaarige Kunoichi von der Angesprochenen unterbrochen, die inzwischen beinahe schon gelangweilt nach der Schriftrolle gegriffen hatte und sie mit einem kurzen Zuruf Shizune in die Hand drückte. „Es ist Wichtigeres dazwischen gekommen. Näheres dann im Hauptquartier. Und jetzt verschwindet und versucht euch nützlich zu machen.“ Ganz deutlich konnte man aus der Tonlage der blonden Frau heraushören, dass das Gespräch hiermit fürs erste für beendet galt und eine Fragerunde keineswegs angebracht war. Kurz seufzte die Mitarashi beinahe schon dramatisch auf, ließ aber dann ein kurzes Nicken vernehmen und war dann auch schon wieder aus dem Büro hinausgetreten. Nachdem Genma dem nach wie vor stillen Kopierninja schelmisch grinsend gegen den Oberarm geboxt hatte, war auch dieser kurz darauf mit Iruka dicht auf den Fersen im breiten Flur hinter der Türe verschwunden. Wie als hätte es gerade eben nicht eine Unterbrechung gegeben, wendete sich die Fünfte wieder Kakashi zu und fuhr mit einem ernsten Ton das zuvor noch gehaltene Gespräch fort. „Geh sicher, dass weder Sasuke noch Naruto etwas von der Versammlung mitbekommen. Am besten du machst dich jetzt schon auf den Weg und verschwindest mit dem Uchiha aus Konoha.“ Wie so oft am heutigen Tage ließ der 34-jährige nur ein starres Kopfnicken vernehmen und war auch dann schon aus dem geräumigen Büro verschwunden. Befehl war eben Befehl… … und wehe dem, der behauptete, dass der silberhaarige Hatake kein ehrenwürdiger und loyaler Ninja Konoha Gakures war. Nun ja… In den meisten Fällen zumindest… „Er scheint mit der ganzen Sache nicht so gut zu Recht zu kommen, wie ich es zunächst erwartet hatte. Ich frage mich bloß, was genau in seinem unleserlichen Kopf vorgeht.“ Augenblicklich ließ Shizune von dem großen Fenster ab und ließ somit das ANBU Team Mitarashi, welches mit einer gemäßigten Geschwindigkeit und den Tiermasken wieder an den Gesichtern über den Hof schritt, hinter sich. Das warme Lächeln, welches ihr Iruka unbemerkt beim Verlassen des Büros geschenkt hatte, schien sich auf eine ganz absurde Art in ihr Gedächtnis gebrannt zu haben. Auch sie konnte ihre positiven Gesichtszüge nur mit Anstrengung unterdrücken. „Ähm… ich…“ Durch die Unaufmerksamkeit der dunkelhaarigen Frau verwundert drehte sich Tsunade zu dieser um und setzte augenblicklich beim Anblick der 33-jährigen eine fragende Miene auf. „Geht es dir nicht gut? Du siehst etwas fiebrig aus…“ Durch diese Worte leicht verunsichert nestelte die Angesprochene nervös an ihrem luftigen, blauen Oberteil herum. Hatte sich etwa ihre Gesichtsfarbe nach wie vor nicht normalisiert? „Ähm…“ Wie als wäre dies die erlösende Antwort gewesen, drehte sich die Hokage wieder ihren Unterlagen zu und fing beschäftigt an, einzelne Blätter herauszusortieren. „Ich hoffe du bleibst mir von dieser Sommergrippe verschont. Aber du kannst jetzt sowieso Schluss machen und dir den restlichen Tag frei nehmen. Heute gibt es nicht mehr viel zu tun… Ruh dich aus!“ Erleichtert ausatmend ließ die Kunoichi einen leisen Dank über ihre Lippen gleiten und war mit wenigen Schritten auch schon an der Türschwelle angekommen, als sie bei den nachdenklich klingenden Worten der älteren Frau in ihrer Bewegung inne hielt. „Manchmal denke ich mir, dass es vielleicht doch eine zu große Belastung für dich ist, ein eigenes Team neben deinen alltäglichen Aufgaben zu leiten…“ Nein… Immer noch mit dem Rücken zur Hokage schüttelte Shizune kaum merklich den Kopf. Verrückt, was man aus ein bisschen rötlich angehauchter Gesichtsfarbe interpretieren konnte. Nein… Die Joninarbeit war etwas in ihrem Leben, das ihr eine unglaubliche Freude bereitete. Als Belastung würde sie diese sicherlich nicht sehen. Nein… Schon viel eher war beispielsweise der weißhaarige Sannin eine Belastung, der den ganzen Tag nichts Sinnvolleres zu tun hatte, als ihren Arbeitsplatz in Anspruch zu nehmen. Ja… Aber dies würde sie niemals der blonden Frau mittleren Alters beichten. °-°-° Mit einem undeutbaren Blick im tiefen Grün betrachtete die Rosahaarige den Aushang an der großen Türe des Hauptquartiers. Trete der ANBU bei! Nähere Informationen und Anmeldung in Raum 019 Wirklich seltsam… Wie lange hatten sie damals auf diese kleine Notiz gewartet? Sie konnte sich nur zu gut an das frequentierte Herumlungern vor genau diesem Komplex vor oder nach Trainingseinheiten oder Missionen erinnern. Die ewigen Diskussionen zwischen ihnen dreien und das ständige Nörgeln… Irgendwie waren es schöne Erinnerungen, auch wenn sie damals dies sicherlich ganz anderes gesehen hatte. Unbewusst erschien ein kleines Lächeln auf ihren vollen Lippen, welches ihren beiden Teamkollegen, die einige Meter hinter der Kunoichi zum Halt gekommen waren, vollends verborgen blieb. Im Gegenzug dazu blieben Sakura die flüchtigen Blicke erspart, die sich die beiden Shinobi hinter ihrem Rücken zuwarfen, wobei Naruto die geballten Fäuste des Schwarzhaarigen keineswegs entgingen. Der beschuldigende Blick blieb dem Uzumaki dank der weißen Maske seines Freundes erspart. Schwer schluckend schaffte der Blondschopf etwas mehr Abstand zwischen ihn und den Clanerben. Nur zur Sicherheit… Natürlich wusste er, dass Sasuke ihn für das Ganze beschuldigte. Aber dieser Spaziergang hatte sich zunächst in seinem Kopf überhaupt nicht schlecht angehört. Ganz im Gegenteil! Dass die Rosahaarige nämlich von alleine die Wohnung verlassen wollte, war in seinen Augen ein enormer Fortschritt. Aber leider hatte er genau in diesem Augenblick nicht mitgedacht. Leider Gottes war bei ihm die ganze ANBU Geschichte in genau diesem Moment in Vergessenheit geraten. Und natürlich musste genau heute dieser verflixte Aushang an der Türe befestigt sein. Schön sichtbar, sodass es auch ja keinem entgehen konnte. Verdammt… Plötzlich weiteten sich die Augen des Uzumaki, als er mitverfolgen konnte, wie die zuvor noch schlaff herabhängende Hand der Kunoichi sich auf ihrem Bauch platzierte. Zumindest dachte er, dass es ihr Bauch sein müsste… Es war immer schwer - ohne Byakugan oder sonstige Hilfsmittel - die Aktionen von Menschen mit nur einem beschränkten Blick auf deren Rücken korrekt einzuschätzen. Doch einer Sache war er sich zu zweihundert Prozent sicher: Wenn Blicke hätten töten können, hätte er sich schon längst auf eine brutale und vollends qualvolle Art vom Leben verabschiedet, wäre da nicht wieder einmal die Wolfsmaske seines Freundes an genau der richtigen Stelle befestigt gewesen. Durchaus war dieser kleine Spaziergang alles andere als eine gute Idee gewesen. Viel eher glich das Ganze einem schrecklichen Desaster. Da die 20-jährige nach wie vor mit dem Rücken zu den beiden jungen Männern stand, blieb unglücklicherweise abermals das warme Lächeln der Rosahaarigen im Verborgenen. Ja… Sie konnte einfach nicht anderes, als beinahe schon unbeschwert zu lächeln. Zwar konnte sie sich selbst zusammenreimen, dass ihr in der nächsten Zeit sicherlich nicht die Möglichkeit auf eine Karriere bei der ANBU gegeben sein würde… … ihr also auch die gefährlichen und spannenden Missionen untersagt bleiben würden… Aber sie konnte irgendwie nicht anders, als einfach nur zu lächeln. Abermals tasteten sich ihre zierlichen Finger über die starke Rundung des Bauches. Denn in nächster Zeit hatte sie ihre ganz private S-Rang Mission zu bestreiten. Und in ihrem Innern ließ sie das immer stärker werdende Gefühl nicht los, dass diese auch erfolgreich werden würde. Mit einer zögerlichen Bewegung öffnete de Rosahaarige schließlich die schwere Türe und trat mit ihren beiden Teamkameraden in die weite Halle des Hauptquartiers. Leicht verwirrt glitten die Augen der Kunoichi über die große Menschenansammlung, die sich laut unterhaltend und hier und da lachend im Hauptraum eingefunden hatte. So viele Menschen… Es schien fast, als hätte sich Konohas gesamte Elite am heutigen Tage hier eingefunden. War denn niemand auf Mission unterwegs? Die Rosahaarige konnte auch verwundert feststellen, dass hier und da einzelne Jonin durch ihre grünen Westen aus dem gewohnten Raster hinausfielen. Kurz blieb ihr Blick an einem rauchenden und sich intensiv unterhaltenden Shinobi in einer weiter entfernten Ecke der Halle liegen. Asuma… Er hatte sich wirklich kaum verändert. Durch die große Menschenmenge begünstig, fielen die drei neu hinzu gestoßenen Ninjas kaum auf. Nur wenige, mehr oder weniger neugierige Augenpaare verirrten sich zu dem Trio und schienen den Bauch der Rosahaarigen nur zufälligerweise zu streifen. „Mensch ist das voll… was ist denn heute los?“ Doch wirklich aufnehmen konnte die 20-jährige die Stimme des blonden Uzumaki in keinerlei Weise, geschweige denn ihm auf die Frage antworten. Ihre Augen weiteten sich augenblicklich um ein gutes Stück, als ihr Blick einen hochgewachsenen, braunhaarigen Shinobi streifte, der ein lockeres Gespräch mit einem weiteren ANBU zu halten schien. Oh Gott… Das durfte doch nicht wahr sein! Das hatte sie ja vollends vergessen gehabt… Mit einer schnellen Drehung wendete sie sich dem Blondschopf zu, der schwer damit beschäftig zu sein schien, Sasuke seinen Getränkewunsch nachzurufen, da dieser mit inzwischen wieder seitlich befestigter Maske den Weg zum Kühlschrank eingeschlagen hatte. Doch sie wusste nur zu gut, dass diese minimale Aktion ihrerseits keinerlei Veränderung gebracht hatte. Ihre Haarfarbe war unglücklicherweise ein hochgradiger Wiedererkennungsfaktor. Noch bevor sie sich in eine dunklere Ecke verdrücken konnte, platzierte sich eine Hand auf ihrer Schulter und ließ sie aufgeschreckt den Kopf nach hinten drehen. Bitte nicht… Bei dem Anblick einer grinsenden Mitarashi entspannte sich der Körper der 20-jährigen aber wieder einigermaßen und mit ebenfalls ansatzweise positiven Gesichtszügen erwiderte sie das breite Grinsen der Dunkelhaarigen. „Sakura! Schön dich mal wieder zu sehen. Wie geht’s dem Baby? Und was hat dich gebissen, dass du dich in dieses verrottet Loch verirrt hast?“ Ankos direkte und aufbrausende Art hatte Sakura schon immer zum schmunzeln gebracht und auch dieses Mal konnte sie sich ein kleines Grinsen einfach nicht verkneifen. „Sakura?!“ Bei dem verwirrten Ausruf ihres Namens wich für einen kurzen Moment jegliche Emotion aus den Gesichtszügen der Haruno. Diese Stimme… Er hatte sie also letztendlich doch im Meer der angesammelten Leute ausmachen können. Verwundert drehte sich nun ebenfalls die 29-jährige Mitarashi zur Geräuschquelle um und auch Naruto und Genma hielten für einen Moment in ihrem Gespräch inne, um die Aufmerksamkeit auf einen sich schnell nähernden Shinobi zu richten. „Sakura, seit wann…“ Doch weiter kam der junge Mann auch überhaupt nicht mehr, denn genau in diesem Augenblick drehte sich die Angesprochene mit einer langsamen Bewegung und einem undeutbaren Blick in den smaragdfarbenen Augen zu ihm herum. Augenblick entgleisten die Gesichtszüge des ANBU, als seine grauen Augen eine Etage tiefer fielen und geweitet an der starken Rundung unter dem weißen Tanktop hängen blieben. Aber was hatte sie denn auch anderes erwartet? Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, hastete der Braunhaarige an der kleinen Gruppe vorbei und geradewegs aus der Halle hinaus. Kaum merklich mit dem Kopf schüttelnd richtete Sakura ihren Blick gen Boden. Nein… Etwas anderes hatte sie einfach nicht erwartet. Nicht von ihm… „Was war denn mit dem los? Das war irgendwie ein bisschen grob… Sakuras Anblick ist ja wohl kein Weltuntergang.“ Und mit etwas mehr Nachdruck in der Stimme fuhr der Uzumaki seine Befragung nun an die Rosahaarige fort „Und woher kennst du eigentlich… warte, wie heißt er noch mal?“ Doch noch bevor die Angesprochene darauf antworten, geschweige denn überhaupt ihren Blick auf Naruto richten konnte, kam ihr auch schon Anko zuvor. „Dieser junge Herr da eben war Takeo. Stolzer Erbe des Nakito Clans und feuriger Liebhaber unsere kleinen Sakura hier.“ Na wundervoll… Aus dem Augenwinkel konnte die 20-jährige nur zu gut mitverfolgen, wie nach und nach die Emotionen aus den Gesichtszügen des Blondschopfs wichen, als die Nachricht ihn erreichte. Noch bevor irgendjemand sich zu dieser Aussage äußern konnte, kam allen die äußerst verwirrt klingende und viel zu laute Stimme des Uzumakis zuvor. „WAS?! Woher weißt du das?“ Ja! Die Augen der Rosahaarigen verformten sich augenblicklich zu engen Schlitzen. Woher wusste die Mitarashi denn bitte sehr so etwas? Ihres Wissens war die kleine Affäre mit dem Braunhaarigen eigentlich größtenteils geheim von statten gegangen. Anko wäre wohl die letzte Person gewesen, mit welcher sie solche persönlichen Informationen geteilt hätte. „Von Ino. Ich dachte zunächst, es wäre wieder einmal nur ein dummes Gerücht gewesen, das wie so vieles hier in unserem Dorf unter die Leute kommt. Aber dann war da Genmas Geburtstag im Zandis und ich…“ Eigentlich hörte der Dunkelhaarigen kaum noch einer der Anwesenden zu. Naruto war viel zu sehr damit beschäftigt, der Rosahaarigen fassungslose Blicke zuzuwerfen, während der Shiranui eine ganz eigene, leise vor sich hingemurmelte Mitteilung für Sakura hatte. „Respekt Sakura… Da hast du ja das große Los gezogen! Alle Achtung, der Nakito Clan…“ Bei diesen Worten wanderten die Mundwinkel der Angesprochenen eine Etage tiefer, während sie entnervt versuchte, Genmas belustigte Blicke komplett zu ignorieren. „… und da hat der arme Kerl in seiner eigenen Dummheit wahrscheinlich geglaubt, dass er Schuld an Sakuras Zustand ist.“ Scheinbar hatte die Mitarashi endlich ein Ende ihrer bewegenden Geschichte gefunden und Sakura konnte inzwischen mit Sicherheit sagen, dass sie sich von zwei Sachen mehr als nur überzeugt hatte: Ino war wirklich nicht fähig, Geheimnisse für sich zu behalten – selbst wenn sie von ihrer selbsternannten besten Freundin waren – und Ankos direkte und aufbrausende Art würde sie - von diesem Augenblick an bis in die Ewigkeit - sicherlich nie wieder zum schmunzeln bringen. Ganz sicher… Bevor die 29-jährige aber wieder ein weiteres Mal durch ihr Mundwerk einer anderen Person den Tag vermiesen konnte, schloss Sasuke endlich wieder zu dem kleinen Grüppchen auf und warf mit einer lässigen Bewegung dem blonden Uzumaki einen Orangensafttetrapack zu. Das bizarre Geräusch und Bild von zerplatzendem Karton und sich auf dem Boden schnell verteilender Flüssigkeit kündigte an, dass der Saft wohl nicht sein intendiertes Ziel erreicht hatte. Langsam wanderte der verwirrte Blick des 20-jährigen Blondschopfes von Sakura – von welcher er in den letzten Minuten nicht gewichen war - zu dem ebenfalls verwundert dreinschauenden Uchiha. „Dobe, du solltest mal ein wenig mehr an deinen Reflexen arbeiten…“ Das angedeutete, überhebliche Grinsen des schwarzhaarigen Clanerben ließ Narutos Miene augenblicklich verdunkeln, während Sakura nur mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck die 29-jährige Mitarashi musterte. Das amüsierte Grinsen und die leuchtenden Augen waren nicht zu übersehen. Die Dunkelhaarige hatte scheinbar wieder einmal genau das erreicht, was sie sich schon fast zur Lebensaufgabe gemacht hatte: Verwirrung und Schock mit einem Tick vollkommener Verlegenheit unter das Volk zu bringen… Doch noch bevor das große Chaos überhaupt eine Chance hatte, zwischen den beiden 20-jährigen Freunden auszubrechen, holte eine nur allzu bekannte Stimme alle Anwesenden wieder auf den Boden der Tatsachen. „Sasuke…“ Mit einem Mal war alle Aufmerksamkeit auf den neu hinzu gestoßenen Kopierninja gerichtet, welcher mit einer unleserlichen Miene Naruto und Sakura musterte. Konnte man da aber etwa einen Hauch Verwirrung ausmachen? „Kakashi…“ Was Anko aber wirklich sagen wollte, blieb vollends im Verborgenen, da der Angesprochene die Kunoichi mit seiner gewohnt ruhigen Stimme unterbrach. „Sakura, Hinata wollte dich sehen. Naruto wird dich begleiten und Sasuke und ich brechen sofort zu der Mission auf.“ Leicht verwirrt musterte die Rosahaarige den inzwischen schon fast gelangweilt dreinschauenden Grauhaarigen. Warum wollte Hinata sie so dringend sehen? Doch augenblicklich wurde sie von Narutos belustigter Tonlage aus den Gedanken geholt. „Wie in alten Zeiten Sensei, was? Du gibt’s die Befehle und wir führen sie kommentarlos aus…“ Doch nachdem das freigelegte Auge den Blondschopf auf nicht gerade die angenehmste Art fixierte, überlegte es sich der 20-jährige doch noch schnell schwer schluckend anders. „… wie es auch dieses Mal natürlich nicht anderes sein wird!“ Kurz auflachend meldete sich Genma wieder zu Wort. „Gut, wir werden uns dann auch mal auf die Suche nach unserem ewig verschollenem Teammitglied machen. Sag mal, ist Iruka nicht vorhin erst mit uns durch die Türe gekommen? Ich habe wirklich langsam das Gefühl, dass er ein Talent dafür hat, sich in Luft aufzulösen. Wir sollten mal einen genaueren Blick auf seine neuen Jutsus werfen…“ Mit einer mittelmäßigen Geschwindigkeit entfernte sich schließlich der Shiranui mit der dunkelhaarigen Kunoichi im Schlepptau und man konnte hin und wieder ein kurzes Auflachen vernehmen, bis die beiden ANBU sich schließlich unter die anderen, gleich gekleideten Ninjas mischten. Als der Uchiha plötzlich einen Druck auf seiner Schulter spürte, schaute er etwas genervt seinem ehemaligen Sensei entgegen, der dort seine Hand platziert hatte. Was hatte der es denn so eilig? „Viel Glück und passt auf euch auf!“ Mit einem leicht arroganten, wir-brauchen-sicherlich-kein-Glück Blick musterte der Schwarzhaarige die 20-jährige Haruno, die etwas unsicher ihr Gewicht immer wieder von einem auf das andere Bein verlagerte. Nichtsdestotrotz schloss er mit wenigen, schnellen Schritten zu der Rosahaarigen auf und zog sie in eine kurze Umarmung, die nicht nur Sakuras Augen weiten ließ. Narutos Blick wurde um noch einen Tick fassungsloser, als die Lippen des Clanerben kurz Sakuras Stirn fanden und seine linke Hand für einige Augenblicke seitlich auf dem Bauch der Schwangeren liegen blieb. „Pass du auf dich auf…“ Mit diesen beinahe schon vor sich hingemurmelten Worten hatte sich der 20-jährige Uchiha auch schon von den drei nach wie vor schweigenden Personen abgewendet und den halben Weg Richtung Türe zurückgelegt. Kakashi brauchte nur wenige Momente, um die eben vollbrachte und so untypische Aktion des Schwarzhaarigen zu verkraften und schloss nach einem kurzen, stummen Handgruß zu Sasuke auf. Erst als die beiden Shinobi schon längst die Halle verlassen hatten, vernahm die Rosahaarige das kurze Räuspern ihres blonden Freundes. „Gehen wir…“ Doch Sakura wusste in genau diesem Augenblick nicht, was genau sie mehr verwundern sollte. Kakashis schon fast durchdringenden Blicke und seine so untypische Eile? Sasukes bisher noch vollkommen unbekannte, warme Seite? Oder Narutos schon fast kalt klingenden Worte gerade eben? Leicht kopfschüttelnd legte sie ihre Hand in die ausgestreckte Linke des blonden Uzumakis, wessen Gesichtszüge seltsamerweise unleserlich erschienen und folgte ihm wortlos aus dem Raum hinaus an die frische Luft. Schon seltsam… °-°-° „Aber Sakura-chan! Dieser… dieser…“ „Er hat einen Namen…“ „Dieser Möchtegern!“ „Er ist ANBU Captain…“ „Aber… Warum hast du uns nie etwas gesagt?“ „Weil ich wusste, dass genau das hier passieren würde…“ „Aber… Sakura-chan!“ Entnervt stöhnte die Rosahaarige auf. Warum musste sie Takeo denn gerade heute über den Weg gelaufen sein? Warum hatte Anko auch nicht einmal in ihrem Leben einfach nur etwas für sich behalten können? Wirklich höchst unglückliche, aneinander gereihte Zufälle… Das Schicksal hatte wohl schon lange damit aufgehört, es gut mit ihr zu meinen… Sie musste sich auch ehrlich eingestehen, dass sie den braunhaarigen Shinobi vollkommen vergessen hatte. Aber was war das auch gewesen, was sie damals zusammen gehabt hatten? Nichts Nennenswertes… Oder? Auf der Weihnachtsfeier im Krankenhaus hatte er sie damals angesprochen gehabt. Was genau er dort eigentlich als ANBU zu suchen gehabt hatte, das hatte sie ihn bis heute vergessen zu fragen. Aber er hatte ihr gefallen. Ja… Seine hohe Statur… … sein braunes, verwuscheltes Haar… … seine grauen Augen, in welchen sie in manchen Momenten sogar einen Grünstich ausmachen konnte… … und natürlich der unglaubliche Reiz, dass er bei der ANBU Captain seines eigenen Teams war… … Team Nakito… Das alles hatte ihr damals 17-jähriges Ich schwer beeindruckt. Aber wer hätte sie das damals nicht können? Sie war jung und unerfahren gewesen… … und hatte viel zu viel Zeit an der Seite von Naruto und Sasuke verbracht. Sicherlich nicht die beste Wahl von Begleitung, wenn man neue Bekanntschaften mit dem anderen Geschlecht machen wollte. Ein Blick von dem Uchiha oder einige wenige, beleidigende Worte aus dem Munde des Uzumakis hatten stets vollkommen ausgereicht, um jeden Shinobi das Weite suchen zu lassen und nicht mal im Traum daran zu denken, der dritten Person im Bunde überhaupt nur nahe zu kommen. Doch bei ihrer Arbeit im Krankenhaus hatte dieser Schutzwall nicht existiert. Da hatte Takeo schon fast ein Leichtes gehabt, mit einigen wenigen, richtig gewählten Worten zu ihr hindurchzudringen. Was alles nach dieser Feier passiert war, konnte sie so überhaupt nicht mehr komplett ins Gedächtnis rufen. Es lief im Endeffekt schlicht und einfach darauf hinaus, dass man sich regelmäßig im Geheimen getroffen hatte. Warum sie beide so ein großes Geheimnis daraus gemacht hatten, davon kannte sie nur ihre Sicht der Dinge. Sie wusste selbst, dass es nie etwas Ernstes werden könnte, warum also ihre Freunde darüber informieren? Man konnte ja nur zu gut an Naruto sehen, was das Ganze für Folgen mit sich brachte. Aber auch der Nakito schien damals höchst zufrieden mit dem Stand der Dinge gewesen zu sein. Typisch Mann eben… Je unkomplizierter… … desto besser… Doch hatte die Rosahaarige auch geschätzt, dass es etwas mit der Tatsache zu tun gehabt hatte, dass er Erbe des Nakito Clans war. Ein sehr angesehener Clan Konohas der sich sicherlich nicht mit Durchschnittlichen zufrieden geben durfte… „Wo laufen wir eigentlich hin?“ Leicht perplex schaute die Rosahaarige bei der Frage ihres blonden Freundes auf und musterte nun mit mehr Aufmerksamkeit das vor ihr Liegende. Ja… Wo liefen sie eigentlich hin? Bisher hatten sie ihre Füße in das Herz Konoha Gakures getragen. Gedankenverloren blickte sie in die Ferne, wo ihre grünen Augen die Konturen der steinernen Hokageköpfe entlang glitten. Kakashi hatte zwar gesagt, dass Hinata sie sehen wollte, aber wo sollten sie denn nach der Hyuga suchen? Es war mitten am Tag, das hieß also, dass sie als schwer beschäftigte Jonin… … ungefähr… … überall sein konnte. Kopfschüttelnd ließ sie ihren Blick wieder gen Boden gleiten, während sie den Druck auf Narutos Hand etwas verstärkte. Eigentlich fühlte sie sich momentan nicht in der besten Verfassung, das ganze Dorf nach der Dunkelhaarigen abzusuchen. Es konnte sicherlich nichts unglaublich Wichtiges sein… Kleine Wellen der Müdigkeit schwappten in frequentierten Abständen immer wieder über sie hinweg. Nein… Wirklich nicht die beste Verfassung… „Naruto, lass uns nach Hause gehen. Von da aus kann ich Hinata auch anrufen oder ihr zumindest eine Nachricht hinterlassen.“ Augenblicklich realisierte die Rosahaarige, wie ihr Nebenmann sich bei ihren Worten sichtlich entspannte. Von einer auf die andere Sekunde hatte sich der Druck auf ihre Hand merklich veränderte. Unglaublich… Eigentlich schien es doch schon beinahe lächerlich… Die beiden waren doch inzwischen schon 20 Jahre alt, wie konnte man dann so ein Problem nicht schon längst aus der Welt geschafft haben? Bei einer besseren Gelegenheit müsste sie noch einmal Naruto auf diese ganze Geschichte ansprechen. Denn die Schilderung der Hyuga war für sie nicht wirklich schlüssig gewesen. Was war denn wirklich zwischen den beiden vorgefallen? Was war es gewesen, dass Hinata davon abgehalten hatte, die Beziehung weiterhin aufrecht zu erhalten? Soweit sich Sakura zurück erinnern konnte, hatte die Dunkelhaarige stets eine unbeschreibliche Schwäche für den Chaosninja gehabt. Und dann entschied sie sich doch für den Inuzuka? Unglaublich… Sie wollte sich überhaupt nicht ausmalen, welche Tiefen momentan der Hyuga-Haushalt durchleben musste, wenn das Oberhaupt des Clans ja schon bei dem Uzumaki ein Höllentheater veranstaltet hatte. Arme Hinata… Als Clanerbin und mit einem solchen Vater obendrauf ließ es sich nicht gerade leicht leben. Aber jetzt Kiba? Was war also wirklich vorgefallen? War wirklich Narutos Passivität daran schuld gewesen? Aber so wie sie sich doch daran erinnern konnte, war vor zwei Jahren noch alles intakt gewesen. Oder hatte der Schein damals schon getrogen? Und woher sollte denn diese Passivität dann überhaupt gekommen sein? Ohne Widerstand zu leisten, ließ sich die abwesende Rosahaarige von dem jungen Uzumaki an der Hand mitziehen Sie würde es noch herausfinden… Ja… Davon war sie höchst überzeugt. Naruto konnte nie lange etwas für sich behalten… °-°-° Seufzend ließ sich der silberhaarige ANBU neben seinem schweigenden Teamkollegen am Lagerfeuer auf einem Baumstamm nieder. Kurz fuhr er sich durch den dichten Schopf, während sein Blick sich in den züngelnden Flammen verfing. Bis zum Regenreich würde es noch eine ganze Weile dauern und sie würden sicherlich nicht vor morgen Abend dort ankommen. Und das auch nur mit viel Glück… Nebenbei hoffte der Kopierninja auch noch, dass seine ehemaligen Schüler sich noch rechtzeitig von ihrem Aufenthaltsort heute Morgen entfernt hatten, auch wenn er die Geschichte mit der Hyuga notgedrungen nur erfunden hatte. Ein besserer Grund für Narutos und Sakuras dringendes Verlassen des Hauptquartieres war ihm in diesem Moment auch einfach nicht eingefallen. Was war ihm denn aber auch anderes übrig geblieben? Befehl war nun einmal Befehl… Wollte man doch einfach nur hoffen, dass es nicht zu allzu großen Missverständnissen gekommen war… Denn genau dazu neigten Kunoichi nun einmal sehr gerne. So schien es ihm zumindest… Leicht abwesend ließ der 34-jährige seinen Blick durch das ANBU Lager gleiten, in welchem sie die heutige Nacht verbringen würden. Dieses hier unterschied sich nicht wirklich von den anderen Aufenthaltsorten, die er in den vergangen Jahren besucht hatte. Im Zentrum war stets ein großes Essenszelt platziert, das zu späteren Uhrzeit auch zu gelegentlichen Zusammentreffen und Unterhaltung dienen konnte. Das kleinere Medizinzelt war meistens direkt daneben platziert und stets gut besucht. Aber was erwartete man denn auch? Sie waren schließlich ANBU mit nicht zu unterschätzenden Aufgaben. Er selbst hatte während seiner Aufenthalte unfreiwillig dort sogar meistens mehr Zeit als im Hauptzelt verbringen müssen. Langsam schweifte Kakashis Blick weiter und blieb schließlich an den nahegelegenen Schlafzelten hängen. Es waren eigentlich meistens recht platzsparende, durchnummerierte Zweimannzelte, die sich nicht gerade selten ein Shinobi mit dem anderen Geschlecht teilte. Hier draußen drohte einen eben die Einsamkeit zu überfallen. Soweit Kunoichi aber überhaupt anwesend waren… Es war eine realitätsgetreue Tatsache, dass die ANBU nur eine spärliche Auswahl an Frauen zu bieten hatte. Frauen in Konoha schienen viel mehr Gefallen an der Arbeit mit dem Nachwuchs des Dorfes zu finden. Weibliche Jonin im Lehrbereich und Ausbilderinnen an der Akademie gab es fast schon zu genüge… Ob es eine naturbedingte Reaktion war? Dieser Drang, sich um die Erziehung junger Ninja zu kümmern… Für manche Kunoichi war es wahrscheinlich sogar mehr als nur geeignet, da sie sicherlich die nötige Geduld zu jeder nur erdenklichen Tageszeit aufbringen konnten… Zumindest schon viel eher als er selbst es je hatte bewältigen können. Er wusste selbst, dass er nicht der beste Lehrer gewesen war. Nicht umsonst hatten seine drei ehemaligen Schüler im Endeffekt ihre wirklich Ausbildung unter anderer Aufsicht erhalten. Langsam wanderte das freigelegte Auge des Kopierninjas weiter und legte sich abermals auf das hin und wieder leise knackende und knisternde Feuer. Sich für die Arbeit als Sensei zu entscheiden… Unbewusst schüttelte Kakashi den Kopf und starrte weiterhin mit einem geradezu leeren Blick in die Flammen. Bei manchen Kunoichi war es aber einfach nur ein verschwendetes Talent, von welchem Konoha nur allzu gut nutzen machen könnte. Wieder – wie so oft am heutigen Tage – schweiften seine Gedanken zu seiner ehemaligen Schülerin ab. Schon seltsam… Das kurze Zusammentreffen im Hauptquartier hatte definitiv Spuren auf ihm hinterlassen. Sakura hatte sich mit den Jahren vor allem unter Tsunade prächtig entwickelt. Er untertrieb sicherlich nicht, wenn er behauptete, dass sie bei der Erreichung ihres 17. Lebensjahrs eine der besten Kunoichi des Dorfes war. Ihr medizinisches Fachwissen hatte damals beinahe mit dem der Hokage selbst im Einklang gestanden und ihre außergewöhnliche und beinahe unübertreffliche Kontrolle über ihr Chakra hatte sie zu einer gefährlichen Kämpferin gemacht. Und irgendwie hatte er sich stolz gefühlt… Ja… Auch wenn er nur recht wenig zu ihrem rasanten Aufstieg beigetragen und hochgerechnet gerade einmal die Grundbausteine gelegt hatte, war dieses Gefühl damals in ihm aufgekommen. Es war vor drei Jahren bei der Joninprüfung gewesen, als er die Rosahaarige seit längerer Zeit wieder gesehen hatte. Und sie hatte ihn schlicht und einfach überwältigt. Diese Eleganz, mit der sie sich durch die verschiedenen Aufgaben gekämpft hatte, war für ihn komplett neu gewesen. Oder sie war ihm früher einfach nicht aufgefallen… Wie denn auch? Er hatte zu diesen Zeiten nicht sehr große Hoffnung in das kleine Mädchen gesetzt, das mit ihren Gedanken stets an einem anderen Ort zu sein schien. Doch bei ihrem beinahe schon atemberaubenden Anblick bei der Prüfung hatte er seine damalige Wahl mehr als nur bereut. Ja… Es war ein Fehler gewesen. Er hätte es gewesen sein können, der sie soweit hätte bringen können – hätte er ihr Potential nur früher erkannt. Aber… Hätte er es wirklich geschafft, das zu erreichen, was Tsunade letztendlich aus ihr gemacht hatte? Wer weiß… Vielleicht war dieser Schritt auch einfach nötig gewesen, damit das naive Mädchen zu einer starken und selbstbewussten Frau aufblühen konnte. Denn zu einer Frau hatte sie sich nicht nur innerlich entwickelt. Das hatte sein damaliges 31-jähriges, freigelegtes Auge keineswegs übersehen können, als er äußerlich vollkommen entspannt am Geländer der Prüfungshalle gelehnt hatte. Wäre da die ungewöhnliche Haarfarbe nicht gewesen, wäre das kleine Mädchen von damals kaum mehr zu erkennen gewesen. Das Gespräch zwischen seinen drei ehemaligen Schülern, das er zu einem späteren Zeitpunkt an diesem Tage im Zandis überhört hatte, hatte ihn in den ersten Momenten schon beinahe schmunzeln lassen. Die völlig überstürzte Idee des Uzumaki, sich augenblicklich bei der ANBU einzuschreiben, hatte dem Blondschopf einfach nur ähnlich gesehen. Auch der verständnislose Ausdruck in den Gesichtszügen des schwarzhaarigen Clanerben war ihm keineswegs fremd gewesen. Doch als er einen unauffälligen Blick auf die dritte im Bunde geworfen hatte, hatte ihn die in ihren smaragdfarbenen Augen vorzufindende Entschlossenheit überrascht… … eigentlich schon beinahe überfahren… Und seltsamerweise war ihm in genau diesem Moment der Gedanke einer rosahaarigen ANBU als das natürlichste auf der Welt erschienen. Mehr noch… Es schien einfach so richtig… … so gut zu ihr zu passen… Ein Rang, bei welchem sie ihre bemerkenswerten Fähigkeiten voll und ganz unter Beweis stellen konnte. Und sie war so kurz davor gewesen… Ein weiteres Mal schüttelte der Shinobi unbemerkt seinen silberhaarigen Schopf und legte sein freigelegtes Auge schließlich auf den nach wie vor schweigenden Uchiha. Er hatte bisher kein Wort gesagt und schaute ebenso wie er vor einigen Augenblicken noch in das knisternde Lagerfeuer. Sie hatten eigentlich auch die ganze Zeit über kein ein Wort gewechselt… … hatten sich einfach nur schweigend und in den eigenen Gedanken versunken durch das hier und da dichtere Geäst gekämpft. Doch eigentlich war dies nichts Ungewöhnliches… Nicht für sie beide. Sie waren beide nicht die großen Redner. Diese Rolle hatte stets der strohblonde Chaosninja mehr oder weniger erfolgreich übernommen, was ihm hin und wieder von Sakura den einen oder anderen Faustschlag eingefangen hatte. So war die Stille zur Abwechslung auch einmal ganz willkommen gekommen. Und eigentlich würde er sich ja auch nicht beschweren… Ganz im Gegenteil… Aber da war etwas anderes, was beinahe an ihm nagte. Natürlich war ihm die höchst ungewöhnliche Aktion im Hauptquartier nicht entgangen. Auch wenn er für vieles scheinbar blind und taub zu sein schien – vor allem wenn es sich um zu zahlende Rechungen oder ähnliches handelte – hatte er den gefühlsbasierten Akt des Clanerben keineswegs ignorieren können. Er hatte ja hochgeschätzt zwei Meter daneben gestanden. Ein bisschen Aufmerksamkeit musste man ihm ja anrechnen… … ebenso wie die zwangsweise dazugehörige Neugierde. Denn was bitte war das gewesen? Wo hatte Sasuke diese innige Umarmung plötzlich ausgepackt? Langsam verformte sich Kakashis sichtbares Auge zu einem engeren Schlitz und etwas intensiver ließ er nun seinen Blick über die Gesichtszüge des 20-jährigen gleiten. Wie zu erwarten ähnelten sie einer unlesbaren Maske. Das einzige, was er erkennen konnte, war, dass der Schwarzhaarige sehr tief in Gedanken zu sein schien. Doch das schien er in letzter Zeit des Öfteren zu sein. Keine neue Information also… Da half also nur noch eins, auch wenn er eigentlich nicht der Typ dafür war. Aber seltsamerweise ließ ihn das Ganze nicht los. „Was war das heute Morgen?“ Der Uchiha war nicht dumm, davon war der Hatake mehr als nur überzeugt. Deshalb machte der Grauhaarige sich auch nicht die Mühe, seine gelangweilt klingende Frage näher zu erläutern. Der Clanerbe würde genau wissen, was er mit diesen wenigen Worten ansprach. Und wie erwartet erhielt der Kopierninja von seinem ehemaligen Schüler keine Antwort. Doch hatte er für einen kurzen Augenblick einen Ansatz einer Emotion ausmachen können, die schnell über die starren Gesichtszüge gehuscht war. War es die Arroganz gewesen, die er nur zu gut von dem Uchiha kannte? Oder war es etwas komplett anderes gewesen? Kopfschüttelnd wendete der 34-jähirge den Blick von seinem Teamkameraden wieder ab. „Das letzte was Sakura momentan braucht, sind verfälschte Gefühle. Das solltest du Leuten überlassen, die es Ernst mit ihr meinen und ihr das geben können, was sie auch verdient…“ Noch immer herrschte eine standhafte Stille auf der Seite des Schwarzhaarigen, doch war sich Kakashi sicher, dass er einen Effekt bei seinem ehemaligen Schüler erzielt hatte. Davon überzeugen konnte er sich schließlich nur einige Minuten später, als sich eine dunkelhaarige Kunoichi langsam dem Lagerfeuer näherte. Er kannte diese Frau. Nicht namentlich, denn mit Namen hatte er es nicht wirklich… Aber er kannte sie… Und er wusste auch, dass Sasuke sogar um einiges besser mit ihr bekannt war. Um ein gutes Stück besser… „Sasuke… Ich habe dich ja schon lange nicht mehr gesehen… Gehen wir etwas trinken?“ Die typischen Worte… Er konnte sich nur zu gut ausmalen, wie der weitere Verlauf des Abends für den 20-jähirgen nun aussehen würde. Das Übliche eben… Kunoichi neigten nun einmal dazu, hier draußen viel einsamer als hinter den schützenden Mauern Konohas zu werden. Leicht verwundert konnte der Grauhaarige aber plötzlich mit ansehen, wie sein Teamkollege nicht einmal der hübschen Kunoichi eines Blickes würdigte und stattdessen nur langsam aber doch markant den Kopf schüttelte. Höchst ungewöhnlich… Irritiert starrte die Dunkelhaarige den nach wie vor ins Feuer blickenden ANBU an und machte schließlich mit einem beinahe schon verruchten Grinsen auf dem Absatz kehrt. Nicht ohne aber den Clanerben über ihre abendlichen Pläne zu informieren. „Ich bin im Zelt #05 wenn du deine Meinung doch noch ändern solltest…“ Doch irgendwie wusste Kakashi, dass der immer noch schweigende Uchiha an diesem Ort heute sicherlich nicht mehr auftauchen würde. Verwundert streifte der Blick des 34-jährigen abermals die sitzende Statur seines ehemaligen Schülers. Seine Worte eben hatten wirklich einen Effekt auf den Schwarzhaarigen erzielt… … aber einen vollkommen anderen, als er eigentlich erwartet hatte. °-°-° Erschöpft kroch die Dunkelhaarige unter die weichen Laken des großen Bettes und seufzte schließlich schon um einiges entspannter aus. Es war ein äußerst anstrengender Tag gewesen. Mit Asuma aus dem Haus hatte sie sich jemanden suchen müssen, der auf Natsumi aufpassen konnte. Sie konnte von Glück reden, dass Hinata gerade heute keine Aufgaben mit ihrem Team zu bewältigen hatte. Aber trotzdem konnte Kurenai es einfach nicht erwarten, bis ihre Tochter endlich alt genug für den Kindergarten war. Das würde alles um so vieles vereinfachen… Langsam wurden die Augenlider der Kunoichi immer schwerer, während sie sich weiter in das gemütliche Kissen kuschelte. Das klickende Geräusch des Wohnungstürenschlosses nahm die 35-jährige schon gar nicht mehr wahr. Zu ausgelaugt war sie doch vom heutigen Tage und konnte es kaum noch erwarten, in den wohltuenden Schlaf zu fallen. Doch das plötzliche Rascheln der Decke und die angenehme Wärme eines sich zu ihr ins Bett gesellenden Körpers konfrontierte ihre Müdigkeit augenblicklich mit einer Verzögerung. Mit halbgeöffneten Augen und einem leichten Lächeln ließ die Sarutobi sich von ihrem Mann in eine enge Umarmung ziehen. Der wohlbekannte Tabakgeruch stieg in ihrer Nase auf und zufrieden aufseufzend drückte sie sich etwas enger an die nackte Brust des Dunkelhaarigen. Sie war zwar keine Raucherin, doch liebte sie einfach diesen Geruch an Asuma. Er gehörte zu ihm und machte ihn zu dem was er eben war. Sie liebte es einfach… Sie liebte ihn… „Ich habe dich vermisst…“ Ein kurzer Kuss auf den Schopf seiner Frau intensivierte die Worte des Sarutobi, während er gedankenverloren eine lange Haarsträhne zwischen die Finger nahm. Er war erschöpft… Die Versammlung hatte viel zu lange angehalten. „Ich hoffe dein Tag war nicht zu anstrengend. Ich werde in nächster Zeit bedauerlicherweise des Öfteren außer Haus sein.“ Mit einem fragenden Blick schaute Kurenai in der engen Umarmung zu ihrem Ehemann hinauf. Die ungewöhnlich rotfarbenen Augen der 35-jährigen fuhren langsam die Gesichtszüge des Dunkelhaarigen nach. Nach einem weiteren Kuss auf ihrer Stirn fuhr der Sarutobi mit einer beruhigenden Stimme in seiner Erzählung fort. „Es gibt da eine scheinbar länger andauernde Mission, bei welcher die Hokage relativ viele ANBU beauftragt hat. Sie möchte mich im Strategiebereich einsetzten.“ Wieder wurden die Augenlider der Kunoichi schwer und leise seufzend konnte sie feststellen, wie Asumas starker Körper sich neben ihr auch immer mehr entspannte. „Was für eine Mission?“ Die folgenden Worte des zweifachen Vaters waren nur noch ein beinahe unverständliche Gemurmel, dem die Schwarzhaarige kaum mehr folgen konnte. Die Müdigkeit hatte den Sarutobi beinahe komplett überrollt. „Irgendetwas wegen dem Vergewaltiger der rosahaarigen Haruno. Die Fünfte will Suchtrupps in der Umgebung ausschicken, die nach diesem Sai Ausschau halten sollen…“ Augenblicklich versteifte sich der komplette Körper der 35-jährigen, als sie die Worte ihres Mannes erreichten. Die Hokage wollte die ANBU Ausschau nach Sai halten lassen? Aber… „Was?“ Doch die panische Frage der Kunoichi ging erfolglos in dem leisen Schnarchen des Dunkelhaarigen unter. Das durfte doch keineswegs wahr sein… Tsunade wollte also tatsächlich auf den Hinweis hin reagieren. Das hatte sie keineswegs erwartet… Was nun? Und was würde passieren, wenn die Ninjas ihn tatsächlich ausfindig machen könnten? Grausame Bilder von Ibikis ganz eigenen Methoden schlichen sich augenblicklich in ihr Gedächtnis, während sie sich etwas fester an ihren schlafenden Ehemann drückte. Was hatte Hinata nur getan? °-°-° Es war stockdunkel… Schwer atmend tatstete sich die junge Frau an der kalten und glitschigen Wand entlang, um einigermaßen die Orientierung zu behalten. Es war kalt… Beinahe herrschten schon eisige Temperaturen. Oder war das alles nur ihre Einbildung? Wie viel Uhr war es überhaupt? Und was für einen Tag hatten sie? Nichts… Schon lange hatte die Kunoichi jegliches Zeitgefühl verloren. Sie konnte nicht mehr… Sie musste hier raus! Wann würde das ganze endlich ein Ende finden? Streben… Ja, das wäre wohl das Wahrscheinlichste. Sie würde hier in diesem gottverdammten Loch zu Tode kommen. Und eigentlich war es ihr auch ganz recht. Der frühe Tod klang beinahe schon wie eine zuckersüße Aussicht. Eine Erlösung… Er würde sie vor weiteren Schmerzen und Demütigungen bewahren. Ja… Man sollte sie bitte bald sterben lassen. Anders würde sie dies hier nicht mehr aushalten. Leise Tränen schlängelten sich unentwegt ihre Wangen entlang, wobei der Fluss kein Ende zu finden schien. Bitte… Es sollte endlich alles ein Ende finden… Das plötzliche, knarrende Geräusch einer sich öffnenden, schweren Türe ließ den geschwächten Körper der jungen Frau kurz aufzucken, bevor sie sich kraftlos mit der rechten Hand an der Wand hinunter gleiten ließ. Nein… Bitte nicht… Doch sie wusste nur zu gut, dass es ihr abermals nicht erspart bleiben würde. Nicht heute… … und auch nicht morgen. Nicht, solange sie in der Lage sein würde, ihre Lungen mit Luft zu versorgen. Er würde niemals damit aufhören. Niemals sie von dem Schmerz befreien. Zu viel Lust und Freude schien es ihm doch zu bereiten. Sie würde ewig Leiden… … bis der Tod endlich Erbarmen mit ihr haben würde. „Komm Püppchen…“ „NEEEEEEEIN!“ Mit einem krachenden Geräusch flog die Schlafzimmertüre auf und ein besorgt dreinschauender Uzumaki hastete mit einer rekordverdächtigen Geschwindigkeit an das große und mitten im Raum befindliche Bett seiner rosahaarigen Freundin. „Sakura! Was ist passiert? Sakura!?“ Die Atmung der 20-jährigen ging nach wie vor beinahe schon unnatürlich schnell und langsam realisierte sie, wo sie sich eigentlich befand. Sie saß aufrecht in der Mitte ihrer Matratze und schien vollkommen nass geschwitzt zu sein. Dieser Traum… Nein! Es war kein Traum gewesen! Es war so viel mehr… Langsam nahm sie die beruhigende Berührung des blonden Shinobi wahr, die ihren Puls nach und nach wieder normalisierte. Sie war in Sicherheit… Naruto hatte sich mit einem nach wie vor höchst besorgten Gesichtsausdruck an ihrer Seite platziert und strich der nun leicht zitternden Kunoichi mit beschwichtigenden Bewegungen über den schmalen Rücken. Ohne jeglichen Widerstand zu leisten ließ sich die nun schweigende Haruno von dem 20-jährigen wieder in einer einigermaßen komfortablen Liegeposition auf dem aufgewühlten Bett platzieren. Schon sichtlich entspannter beobachtete Sakura durch halbgeschlossene Lider ihren blonden Teamkameraden, der mit einem ihr bisher noch unbekannten Ausdruck in dem strahlenden Blau das zerknüllte Laken anhob und es behutsam um ihren nach wie vor leicht zitternden Körper legte. Naruto… Doch bevor der hochgewachsene Shinobi sich von dem großen Bett abwenden konnte, vergriff sich ohne Vorwarnung die Rosahaarigen mit einem recht festen Griff in seinem Handgelenk. Was… Verwundert blickte der 20-jährige in geweitete, smaragdfarbene Augen, die ihn geradezu anzuflehen schienen. Und er verstand… Mit einem leichten Nicken hob der Blondschopf die so sorgfältig platzierte Decke wieder ein Stückchen an und schlüpfte schließlich lautlos neben die Kunoichi in das große Bett. Als Sakura schließlich zwei starke Arme, die sich sachte um ihren Körper gelegt hatten, und einen warmen Brustkorb spürte, der sich sanft an ihren Rücken schmiegte, durchzog sie mit einem Mal ein unglaubliches Gefühl vollkommener Entspannung. Bedacht darauf, der starken Rundung ihres Bauches in keinerlei Weise Schaden zuzuführen, zog Naruto die junge Frau in eine intensivere Umarmung und atmete leise aus. Mit starker Erleichterung konnte der Shinobi feststellen, dass seine Freundin aufgehört hatte unkontrolliert zu zittern und nach und nach der regelmäßigen Atmung immer näher kam. Der beruhigende Schlaf würde kommen… Das wusste er. Ein rauer und unbemerkter Seufzer entrann seiner Kehle, als der Blondschopf mit einer Hand über den stark gerundeten Bauch der Rosahaarigen fuhr. Ja… Das fühlte sich so gut an… Und sogar besser: Es fühlte sich einfach richtig an… Ich hoffe wirklich, dass mich die etlichen KakaxSaku Storys nicht beeinflusst haben, dies hier ist ja schließlich immer noch SasuxSakuxNaru basierend ^^ Möchte hier aber trotzdem verkünden, dass ich in naher Zukunft vorhabe, mich in einer neuen FF mehr meinem momentanen in-Pärchen zu widmen (siehe Steckbrief...). So, ich gebe hier mal wieder total uninteressante Informationen von mir... Hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel hier gefallen hat und hierbei möchte ich euch nur schnell mitteilen, dass ich die ganze FF schon voll und ganz durchgeplant habe, also kein Abbruch in Sicht ^^ Und sonst? To be continued... ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)