Die Liebe ist stärker von chrono87 ================================================================================ Prolog: Böse Überraschung ------------------------- Böse Überraschung Nach dem Telefonat mit Edward macht sich Winry sorgen. Okay, es war ihre Schuld, dass der Automailarm hinüber ist, aber das Edward ihr nicht sagen wollte, wo er sich befindet und warum er sie nicht persönlich abholen kommt, macht sie schon stutzig. Hinzu kommt dann noch, dass sie sich überlegen muss, wie sie ihm erklären will, dass sein Automail die Belastung nicht stand gehalten hat. Dann kommen noch ihre Ängste und Befürchtungen dazu, denn Edward sagte ihr ja, dass er eine heftige Prügelei hatte. Obwohl seine Stimme sehr gefasst und normal geklungen hat, kann sie sich nicht vorstellen, dass nur der Automail zu Schaden gekommen ist. „Oma, kannst du einige Zeit lang ohne mich auskommen?“, fragt Winry nach, als ihre Oma wieder ins Arbeitszimmer kommt. Diese schaut ihre Enkelin verwundert an. „Hast du vor in die Stadt zu fahren?“, fragt sie schließlich. Winry kennt ihre Großmutter gut genug um sagen und beurteilen zu können, was in ihrer Oma vorgeht. Sie lächelt leicht und seufzt dann schwer. „Es ist ja nicht so, dass ich will. Aber Ed hat es mal wieder geschafft seinen Automail zu demolieren, so dass mir gar nichts anderes übrig bleibt, als zu ihm zu fahren.“ „Aber beim letzten Mal kam er doch auch zu dir!“, erwiderte die ältere Dame. Sie scheint nun noch mehr verwundert zu sein, als vorher. „Stimmt, nur sagte Ed mir, dass er dort nicht weg kann. Und so komme ich auch mal in die Stadt. Außerdem kostet ihm das mehr! So kann ich mir gleich mal neue Werkzeuge kaufen.“ Sofort hebt sich die Laune der jungen Mechanikerin. Ihre Oma kann darüber nur mit dem Kopf schütteln. „Kannst du dich nicht einmal darüber freuen, dass du in die Stadt kommst?“, fragt ihre Oma verständnislos. Sie mag es zwar, dass ihre Enkelin sich so für die Automails interessiert, aber das sie darüber hinaus vergisst, was menschliche Beziehungen sind, ist der älteren Dame ein Dorn im Auge. „Aber Oma! Ich freue mich doch. Und wenn ich jetzt nicht an neue Werkzeuge denke, mache ich mir um Ed sorgen.“, verteidigt sich die junge Frau. „Na wenigstens etwas! Und ich denke schon, dass dir die Automails über alles gehen.“, murmelt Pinako Rockbell vor sich hin. Trotz allem kann Winry sie hören und ist über deren Worte mehr als nur geschockt. „Aber mir sind die Automails wirklich wichtig. Aber Ed und Al kenne ich schon ewig! Klar das ich sie wegen der zerstörten Teile fertig mache. Aber sie verstehen das, so wie ich verstehe, dass sie durchs Land reisen müssen.“ Pinako atmet tief ein und versucht ruhig zu bleiben. -Es ist völlig sinnlos. Sie versteht es einfach nicht.- „Wenn du meinst!“, sagt die ältere Dame schließlich, um das Thema zu wechseln. „Wann willst du dich denn auf den Weg machen?“, fragt sie dann noch, um zu verhindern, dass Winry das erste Thema wieder aufnehmen kann. Die Blonde sieht ihre einzige Verwandte an und zuckt mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Bisher hab ich nicht darüber nachgedacht.“ Ihre Oma dreht sich fassungslos zu ihr um und wettert los. „Deine Streitigkeiten mit Ed sind nebensächlich! Er ist unser Kunde und verdient es, dass wir schnell handeln. Vergiss nicht, dass er unser bester Kunde ist, Winry. Du wirst gleich morgen früh losfahren und dich sofort um ihn kümmern. Ein Aufschub kommt nicht in Frage.“ Die blauäugige sieht ihre einzige noch lebende Verwandte an und nickt gehorsam. Dann verlässt sie den Raum und fängt an, ihre Sachen für die Reise zu packen. Es ist weit nach 22 Uhr und überall sind die Lichter aus. Man sollte meinen, dass alle tief und ruhig schlafen würden. Doch das ist ein Trugschluss. Winry steht an ihrem Zimmerfenster und sieht hinaus in die Sterne. Ihr lassen so viele Dinge einfach nicht in Ruhe. Zum Beispiel, was mit Edward ist, dass er sie anruft und sie bittet zu ihm zu kommen. Im Inneren hat sie gehofft, dass er sie einfach bei sich haben will, doch das war anscheinend ein Trugschluss. Und das er ihr sagt, dass er eine heftige Prügelei hatte, lässt sie erschaudern. Sie will sich gar nicht vorstellen müssen, wie sehr er selbst und nicht der Automail abbekommen hat. Und dann ist da noch eine andere Sache. Sie macht sich sehr große Vorwürfe, weil sie seinen Automail beim letzten mal nicht richtig instand gesetzt hat und glaubt nun, dass Edward ihr das sehr übel nehmen könnte und nie wieder etwas mit ihr zu tun haben will. Oder das er sich im schlimmsten Fall einfach eine neue Mechanikerin sucht, die nicht so schlecht arbeitet wie sie selbst. Und vielleicht ist es dann noch eine, die Edwards Vorstellungen von einer passenden Freundin und zukünftigen Ehefrau entspricht. Das wäre das Schlimmste für Winry und seitdem sie diesen Gedanken auch nur in Erwägung zieht, ist sie voller Zweifel und Ängste. Am nächsten Morgen macht sich die junge Frau schließlich in aller Frühe auf den Weg zum Bahnhof. Sie kann die Vorwürfe und Vorträge ihrer Oma nicht ertragen. Nicht nachdem sie sich die ganze Nacht wälzend und unruhig um die Ohren geschlagen hat. Aus diesem Grund ist sie auch heimlich gegangen. Niemand hat von ihrem Abgang auch nur ein kleines bisschen mitbekommen. Am Bahnhof angekommen kann sie endlich mal erleichtert aufatmen. Sie hat all ihre Sachen bei sich und die Bahnkarte hat sie auch schon, nun muss sie nur noch geduldig auf den Zug warten, der sie zu Ed bringt. Bei den Gedanken an den reizbaren jungen Mann fängt ihr Herz an heftig zu schlagen. Sie weiß selbst, dass es völlig sinnlos ist sich nicht einzugestehen, dass sie nichts für ihn übrig hat. Schon seit sie kleine Kinder waren und immer miteinander gespielt haben, hat sie ihn geliebt und das tut sie auch heute noch. Egal wie sehr er sich verändern würde. Natürlich ist sich Winry auch den Annäherungen von Alphonse bewusst, doch für ihn empfindet sie nichts als geschwisterliche Liebe. Schließlich ertönt das Schnaufen des Zuges, der Winry aus ihren Erinnerungen reißt. Sie stellt sich hin und wartet geduldig, bis der Zug steht. Erst dann steigt sie ein. Ihr ist klar, dass sie nun drei Tage unterwegens sein wird. In dieser Zeit hat sie genug Gelegenheit um sich zu überlegen, wie sich Edward gegenüber benehmen wird. Davon ist sie fest überzeugt. Doch spätestens als sie auf ihren Sitz platz genommen hat, ist dieser Gedanke in weite Ferne gerückt. Denn sie hört einigen Militärleuten zu, die sich gerade angeregt über Ed unterhalten. „Hast du es auch schon gehört? Der Fullmetal Alchemist soll sich ins fünfte Forschungsinstitut geschlichen haben.“, sagt einer der drei. Er hat blaue Augen und kurze glatte blonde Haare. „Aber das steht doch unter der Kontrolle von Brigadegenerals Grand.“, erwidert ein verblüffter Rotschopf. „Hast du es denn noch gar nicht gehört? Grand ist von Scar umgebracht worden.“, berichtet ein schwarzhaariger. „Jedenfalls hat Fullmetal das ganze Gebäude dem Erdboden gleich gemacht. Dort soll der Stein der Weisen hergestellt worden sein. Natürlich gibt es keine Beweise dafür, aber das die ganze Sache unter Verschluss gehalten wird zeigt doch, dass das Militär seine Finger mit im Spiel hat.“, erwidert der Blauäugige daraufhin. „Und was ist mit Fullmetal passiert?“, will der Schwarzhaarige ungeduldig wissen. Daraufhin zuckt der Blonde mit den Schultern. „Das weiß niemand! Es gibt Gerüchte, dass er sich mit den Humunkoli angelegt hat und den Kürzeren gezogen hat.“ „Was ist denn mit seinem jüngeren Bruder?“, fragt der Rote dann nach. Anscheinend interessiert der sich weniger für den berühmten Fullmetal. „Der ist davon gekommen. Ich hab ihn vor einem Krankenhaus gesehen.“ „Schon erstaunlich. Ein 15-jähriger schafft es die gesamte Armee in Schach zu halten. Okay, er ist etwas besonderes. Immer setzt er sich für die Schwachen ein! Man könnte fast meinen, dass der Fullmetal Alchemist nie auf sich Rücksicht nehmen würde. Wenn er sieht, wie andere leiden, dann greift er ein. Wisst ihr noch? Damals als Scar hinter Doktor Marco her war? Scar wollte den armen Mann umbringen, weil er den Stein der Weisen im Bürgerkrieg erschuf und dadurch viele Menschen starben. Fullmetal war gerade in seiner Nähe und hat den alten Mann beschützt. Abgesehen davon hatte es Scar ja auch auf ihn abgesehen. Immerhin tötete er schon lange alle Staatsalchemisten und Fullmetal so wie Doktor Marco sind welche. Jedenfalls ließ der junge Alchemist nicht zu, dass Scar Marco töten konnte. Es heißt sogar, dass Fullmetal einen Handel mit Scar eingehen wollte. Scar bedrohte wohl nicht nur das Leben von Marco sondern auch das von Fullmetals Bruder. So wollte er sich von Scar töten lassen, wenn Scar dafür seinen Bruder verschonen würde. Nur weil Marco und Alphonse Elric eingegriffen haben, verlor Fullmetal wohl nur seinen Automail und nicht sein Leben.“, berichtet der Blonde. Winry hat jedes verdammte Wort gehört und ist total von der Rolle. Sie muss diese ganzen Informationen erst mal verarbeiten. Abgesehen davon hätte sie nie erwartet, dass ihr Ed so etwas Dummes je tun würde. Ihr wird ganz anders. -Ich wusste ja, dass die Verbindung sehr tief ist, aber das Ed wegen Al den Tod wählen würde, hätte ich nie für möglich gehalten! Aber...Nun weiß ich wenigstens, wie es dazu gekommen ist, dass sein Automail hinüber war. Und ich habe ihn deswegen so fertig gemacht! Und was macht dieser Idiot? Statt mir zu sagen, dass er gar nicht Schuld war, grinst er blöd.- Tränen brennen ihr in die Augen. Nun wo sie einen Teil der ganzen Geschichte kennt, weiß sie um so weniger, wie sie sich ihrem Schwarm nähern soll. Ihr ist zwar jetzt klar, dass er sie nie eintauschen würde, weil er alle Schwächeren beschützt, doch das ändert nichts daran, sie ihm nicht so viel bedeutet, wie er ihr und das sie mehr als nur einen dummen Fehler gemacht hat. Fortsetzung folgt Wollt ihr unbedingt wissen, wie es weiter geht? Dann bleibt dran! Ich beeile mich ein neues Kapitel schnell fertig zu bekommen. Ich hoffe diese FF gefällt euch auch so gut wie mir. Bis zum nächsten Kapitel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)