Sichtwelten von SakumiKazi (Wenn Gegensätze auf einander treffen) ================================================================================ Kapitel 8: Sklavendate ---------------------- Sklavendate „Den Rotschopf aus Paris“, entschied er sofort, denn so konnte er seine Wege erledigen und gleich seine Selbstgestellte Testaufgabe erledigen. Sein Vater nickte und schickte Toko los den Mann zu holen. In der Zwischenzeit fragte der Tisch Masaki noch etwas aus, bekam aber meist nur kurze Antworten. Masaki war froh darüber, das der rothaarige endlich da war. Der holte die Kiste und ging mit Masaki aus dem Büro. „Praktischer Weise kann ich jetzt noch ein paar Wege erledigen, du hast einen Führerschein?“ „Natürlich.“ „Wunderbar, erst einkaufen und dann ins Nagelstudio, könnten Sie auch gebrauchen.“ „Nenn mich einfach Makiko, bitte.“ „Du bist weder mein Date, noch sonst irgendwas, aber ich werde dich trotzdem gut behandeln.“ „Da will ich lieber nicht wissen, was du mit Leuten machst, die du nicht magst“, sagte Makiko leicht verängstigt und rief den Aufzug. „Wenn du dich benimmst wirst du es nicht erfahren“, lächelte Masaki kurz und klebte dann wieder an der Scheibe, als sie eingestiegen waren. In der Tiefgarage angekommen suchten sie ein passendes Auto raus und fuhren raus. „So, jetzt will ich aber wissen, was in der Tragebox ist“, sagte Masaki, der sie nun auf dem Schoss hatte. „Sollte es nicht etwas Gutes sein, wenn es von deinem Vater ist?“ „Mein Vater hat nur Geschmack bei Blumen und Musik“, entgegnete Masaki und machte die Box auf. Ihn blickten zwei große braune Augen an und Masaki steckte die Hand rein. Eine feuchte Nase schnupperte daran und kam langsam ins Licht. Inder Box war ein Dackelwelpe gewesen, der nun auf seinem Schoss saß und ihn mit einer Mischung aus Angst und Freude ansah. Masaki hob den Hund an und sah ihn sich kurz an, bevor er ihn wieder hinsetzt. „Guten Tag, holde Dame, wie beliebt Ihnen der Name ‚Belle‘?“ Sie bellte und glitzerte ihn mit großen Augen an. „Pass auf, dass der Hund nicht bellt, wenn du ihn rufst. Wie kamst du gerade auf diesen Namen?“ fragte der Ältere und kraulte kurz den Hund, da sie an einer Ampel standen. „Ich sehe für mein Leben gern die Filme von Walt Disney. Das ist jetzt zwar peinlich, aber besonders gern die Prinzessinnenfilme. Ich tue viel, was äußerlich gegen meine Prinzipien ist, genauso auch hier, der Glanz und das alles verführt sogar mich. Belle heißt die Prinzessin aus ‚The Beauty and the Beast‘(‚Die Schöne und das Biest‘), aber daher allein stammt der sofortige Einfall nicht.“ „Du bist sehr interessant. Woher stammt er dann?“ lächelte der Ältere lieb. „Erzähle ich dir vielleicht ein anderes Mal. Park dort vorn bitte“, entgegnete Masaki und zeigte auf eine freie Lücke. „Ach ja, wenn mein Vater dich fragen sollte, wie ich auf das Geschenk reagiert habe, sag ihm bitte nicht, dass ich Worte wie ‚süß‘ und ‚niedlich‘ gedacht habe, das würde ihm nur in die Karten spielen, und das kann ich nicht zulassen.“ Makiko dröpselte, nickte aber. „Ich muss und will das jetzt nicht verstehen, aber ich tu‘s. So wo willst du jetzt hin?“ „Als erstes in den Schreibwarenladen dort“, meinte er und stieg aus. Er hatte Belle auf dem Arm und wartete auf Makiko. Die Tür war hinter ihnen noch nicht richtig zugegangen, da wuselten die Verkäufer auch schon wie Ameisen um sich herum. „Jetzt hätte ich allerdings schon gern eine Erklärung“, sagte Makiko und beobachtete das Geschehen verwirrt. „Im Auto, vielleicht“, entgegnete Masaki und sagte, was er brauchte. Keine Minute später hatte er alles und bezahlte. Makiko nahm die Tüten und ging zum Auto zurück. „Das ging aber schnell“, staunte der Rotschopf und packte die Sachen in den Kofferraum, wie auch die störende Tragebox. „Man legt sich auch nur einmal mit mir an, danach gehört es mir und es gibt eine saftige Abreibung.“ „Ein süßer kleiner angehender Yakusa“, scherzte der große und stieg wieder ein. „Hast du gerade etwas gesagt?“ fragte Masaki tonlos und sah den andere scharf an. „Nein, nichts“, entgegnete der andere sofort und fuhr los. „Dort vorn bitte jetzt“, sagte Masaki nach einer Weile und zeigte auf einen freien Stellplatz. „Unerwarteter Weise müssen wir ja jetzt in die Zoohandlung. Bleib einfach hier stehen, wir müssen nachher gleich in die Fußgängerzone um die Ecke“, erklärte Masaki und ließ sich von Makiko die Tür aufhalten. Der tat das natürlich brav und folgte ihm. „Ja, so das Grundeinmaleins hast du drauf“, zog Masaki als Zwischenbilanz und saß sich mit Belle die Halsbänder an. „Danke. Du hast doch so viele Tiere, hast du da nicht auch ein Halsband für sie?“ „Sie ist der erste weibliche Hund, der das Haus betritt und meine Hundeauswahl beschränkt sich auf Schäferhund, Rottweiler, Dobermann, Riesendoge, Dalmatiner und Wolfshund, die ja alle nur unwesentlich größer sind als ein Dachshund“, sagte er sarkastisch, „und da ich nie mit meinen Hunden Gassi gehe haben sie auch keine Halsbänder, ich spiele ja nicht 101 Dalmatiner, auch wenn der Film exzellent war, auch der zweite Teil und der Trickfilm.“ „Und der Tierarzt?“ „Der kommt für drei Tage zu uns, da er sich dann um alle Tiere kümmert, vom meinen fischen bis hin zu meinen Großkatzen.“ „Was für Fische hast du?“ „Die Standartfische, Piranhas, Kois, seltene Tropenfische, kleine Rochen, kleine Hairassen, Seepferdchen, Seesterne, Miniquallen und kleine Tintenfische.“ „Also alles, was dazu gehört.“ „Nur was ich hübsch finde, leider darf ich mir keine großen Haie halten, da hat der Zoll mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ „Und Katzen?“ „Durch die Reihe weg, jede Gattung, jede Rasse, jede Art.“ „Ihr habt echt zu viel Geld.“ „Ja, aber ich bin ein tierlieber größenwahnsinniger Junge, der so gut wie nie das Haus verlässt, weil er panische Angst vor Menschen hat.“ „Sieht man dir gar nicht an.“ „Eigentlich gehe ich nur alle paar Wochen in die Stadt, wegen meiner Nägel und Haare. Alles was ich sonst brauche bekomme ich im Internet und im Katalog und für das wenige Essen, was ich zu mir nehme sorgt das Personal.“ Makiko sagte dazu jetzt lieber mal nichts und trug die Sachen von Masaki und Belle. „Haben sie etwas exotisches, was man sonst nirgends bekommt?“ fragte Masaki den Verkäufer, der gerade neben ihnen erschienen war. „Haben wir, aber ich denke nicht, dass ich das einem Kind verkaufen kann“, sagte der Verkäufer großschnäuzig und wusste nichts von der Folge, die ihn erwartete. Masaki schnaubte. „Komm mit deiner Mami und deinem Papi wieder und ich denke darüber nach“, sagte der Mann weiter und Masaki musste sich nun wirklich in Ruhe üben. Mit einem koteten Grinsen wand sich der Verkäufer ab und verschwand zwischen den Regalen. Grummelnd stampfte Masaki mit dem Fuß auf und zückte sein Mobil Telefon. „Er wird sich wünschen, sich nie mit mir angelegt zu haben!“ murrte Masaki und rief seinen Vater an. Makiko hatte Belle auf dem Arm, die ziemlich verängstigt war. „Du kannst“, flüsterte Makiko, der den Verkäufer im Blick hatte. „Geben Sie mir bitte meinen Vater.“ „…“ „Es ist mir egal, ob er in einer Sitzung ist, ich will jetzt mit ihm sprechen! SOFORT!“ sagte Masaki leise, aber mit Nachdruck und wenige Sekunden später hatte er seinen Vater am anderen Ende. „Was hat dich so sauer gemacht?“ „Erzähle ich dir später. Du erinnerst dich doch noch daran, als ich das Ding mit dem Schreibwarenladen hatte?“ „Jupp, tue ich. Soll ich dir wieder jemanden schicken?“ „Ja, dieses Mal bitte in die Zoohandlung in der Takami Kanota Straße, bei der Fußgängerzone und schick bitte auch den zoll mit, wegen dem handeln mit exotischen Tieren.“ „Gib uns 15 Minuten und du kannst natürlich frei verfügen.“ „Ach das hören reiche Kinder doch gern“, grinste Masaki, verabschiedete sich und nahm Belle wieder. „15 Minuten müssen wir uns die Zeit vertreiben“, sagte er zu Makiko. „Gehen wir uns doch die Terrarien anschauen“, schlug der rothaarige vor. „Interessierst dich wohl für so was?“ „Ich finde solche Tiere faszinierend.“ „Profiler dich gut im Club und du kannst dir bald selbst welche kaufen und pflegen. Die Pflege ist das leichteste, wenn man einmal alles hat was man braucht“, erklärte Masaki und sah sich die Terrarien an. „Ich werde darüber nachdenken.“ Sie unterhielten sich noch etwas über die Tiere und behielten dabei den Verkäufer im blick, bis zwei Anzüge in den Laden betraten und gleich Masaki anvisierten. Der erklärte kurz den Sachverhalt und ließ sie dann machen, während er die Minialligatoren begutachtete. „Hast du so was auch?“ „Ja, so was habe ich auch, aber nur in der Größe hier, größere darf ich mir auch nicht halten, so lange ich nicht für die Sicherheit der Menschen bürgen kann. Wie gesagt, meine Tiere kennen nur meinen Vater und mich und wir beide gehen nie in die Gefahrenzonen, zu mal die Alligatoren und wir durch Panzerglasscheiben getrennt sind. Halten könnte ich sie mir also, darf es aber trotzdem nicht. Das dürfte ein längeres Gespräch werden. Wie kann man nur so zickig sein“, murrte Masaki und ging nach vorn. „Was willst du eigentlich Knilch?“ „Wie haben Sie mich gerade genannt?“ knurrte Masaki und sah den Mann scharf an, der sogleich zurück wich. „Einmal lasse ich mir das gefallen, aber ich sehe nicht über Ihre Überheblichkeit hinweg und schon gar nicht über eine zweite Beleidigung meiner Person! Sie haben die Möglichkeit mir ab sofort alles das zu geben was ich will oder mir Ihren Laden zu übergeben und hier weiter arbeiten zu dürfen!“ Ja, jetzt war Masaki wirklich böse, das wurde er zwar schneller als sein Vater, aber dann war genauso schlimm und gefährlich. Bei so was war er kein angenehmer Zeitgenosse. „S…sie bekommen, was sie wollen und wann immer Sie wollen“, sagte der Verkäufer kleinlaut. „Gut, ich möchte Ihren Laden, zu diesem Preis haben“, sagte er und schrieb einen zahl auf ein Blatt und faltete es zusammen. Sein Gegenüber öffnete es und nickte dann. „Warum nicht gleich so. Es sollten wirklich alle so unkompliziert sein wie sie“, meinte er sarkastisch und ließ den Vertrag unterschreiben, bevor er ihn wegpackte und die Sachen bezahlte. „Ich komme wieder“, sagte Masaki und verließ den Laden mit seinem Gefolge. Draußen verabschiedete er sich und Makiko packte alles ins Auto, außer dem Halsband und dem Tragekorb. Masaki legte der Kleinen das Halsband um und platzierte sie dann im Korb. Eigentlich hatte er gedacht, dass sie nicht so ruhig drin sitzen bleiben würde. Zufrieden ging er los und in die benachbarte Fußgängerzone. Sein sturer Weg führte gleich zu dem Tiersalon, wo er Belle abgab bis er selbst fertig war. Zusammen mit Makiko betrat er dann das angrenzende Nagelstudio und ließ sich zwei sofort Plätze geben. „Und die anderen Kunden…“, begann Makiko „…sind mir egal. Ich bin gerade so schön in fahrt, also provoziere du mich nicht auch noch“, beendete Masaki den Satz. Makiko nickte nur brav. Als sie dann dran waren, bat Masaki den anderen davon zu erzählen, wie er auf die Idee kam Callboy zu werden. Masakis Meinung nach, machte man so was ja nicht, weil man spaß daran hat. „Wegen Geld? Na ja, warum nicht… Mein Vater bezahlt seine Jungs ja auch, wenn er sie mit nach hause bringt, vermute ich mal.“ „Dich stört das nicht, dass er sie mitbringt?“ „Wir haben da eine Abmachung, ich bringe keine Spinnen und Reptilien mit ins Haus und er ist nicht so laut, dass ich es im Obergeschoss höre. Damit kann man recht gut leben. Warst du eigentlich schon bei meinem Vater?“ „Nein, aber die…“ „Ist gut, das reicht mir, sonst kommen Gedanken hoch, die ich gar nicht denken will“, sagte Masaki und schüttelte sich. „Na ja, annehmbare Arbeit“, bemerkte Masaki tonlos und stand auf. Er gebot Makiko zu schweigen und bezahlte. Gemeinsam verließen sie den Laden und liefen die Straße runter. „Was hast du eigentlich mit deiner Hand gemacht?“ „Hab schon auf die Frage gewartet. Tja, ich wollte mit die Vogelküken anschauen, aber Mama und Papa Ara hat das nicht gefallen und sie haben mir kurzerhand die Hand zerhackt, sowie mich zwei Mal vom Baum geschmissen.“ „Ein Wunder, dass du noch laufen kannst.“ „Ich weigere mich grundsätzlich ins Krankenhaus zu gehen. Als ich vor zwei Jahren meine erste Katze bekommen habe, hat sie mir den Arm zerlegt. Ich habe mich mit allem was ich tun konnte geweigert in dieses Auto zu steigen bis mein Vater aufgegeben hat und einen Arzt gerufen hat, der mich dann zuhause wieder zusammengenäht hat, denn auch wenn es eine noch sehr junge Katze war, hatte sie ordentlich scharfe Krallen. Das Tier hasst mich auch heute noch und ist nur hört nur auf meinen Vater.“ „Siegfried und Roy lassen grüßen.“ „Der Panter war noch zu klein dafür, aber mein Arm hat sich so gefühlt wie Roys Genick, da bin ich mir ziemlich sicher.“ Makiko nickte und hielt Masaki die Tür zum Antiquitätenladen auf. Der Schwarzhaarige war froh aus der Sonne raus zu sein und atmete tief durch. Eigentlich wollte er sich zwischen die Regale verkriechen bevor der Blondie ihm zu nahe kam, aber zu spät. Schon aus der Ferne sah er die blauen Augen aufblitzen und hatte den Geruch des Wasserstoffperoxyds der gebleichten Haare in der Nase. Und bevor er auch nur einen Schritt getan hatte, stand der Junge schon vor ihm und strahlte wie Gott persönlich. „Wie darf ich helfen?“ flötete der blonde Junge. „Du mir gar nicht. Ich möchte mit dem Besitzer sprechen“, entgegnete Masaki kalt und trat erst mal aus der Sonne. „Tut mir schrecklich leid, aber er ist leider gerade nicht zu gegen und kommt heute auch nicht mehr wieder.“ „Warum muss eigentlich immer ich soviel Pech haben?“ grummelte Masaki leise. „Dann eben doch du. Ich möchte mehr über diese fünf Schachspiele erfahren.“ „Nun…ähm…“ „Was habe ich auch anderes von so einen Grünschnabel wie dir erwartet!?“ fluchte Masaki und zickte rum. Der Blonde zog eine Schmollschnute und verschwand im hinteren Teil des Ladens. „Warum zickst du so rum?“ „Hab meine Gründe, überhaupt hat er selbst Schuld, also muss er das auch durchstehen.“ Wenige Augenblicke später war der Junge wieder da und stellte etwas auf den Tresen. „Ich bin Kunde, brauche eine Brille und werde mit Sicherheit nicht in die Sonne gehen“, sagte Masaki recht tonlos. Er wollte dem Blonden einfach nur das dämliche Grinsen aus dem Gesicht wischen und schaffte das auch langsam, die Grinseintensität hatte schon abgenommen, denn es war nur noch ein Lächeln. Das Blondie atmete kurz tief durch und trat dann zu Masaki in den schattigen Teil des Ladens. „Geht doch, nun an, was willst du mir da zeigen?“ Er sah Masaki kurz na und zeigte ihm dann ein Schachbrett mit blauen und perlmuttfarbenen Feldern. „Saphir, hübsch. Die Steine bitte.“ Der Beutel ging auf und die Figuren kamen zum Vorschein. Der König sah aus wie Triton aus ‚The little Mermaid‘ (‚Ariel- die kleine Meerjungfrau‘)und die Königin war eine Nixe; Springer wurden hier zu Seepferdchen, Türme zu Korallen, Läufer zu Seesternen und Bauern zu Haifischen. „Darfst du das denn ohne den Chef?“ „Ich habe nicht gesagt, das sich es dir…“ „Ihnen“, fuhr Masaki ihm ins Wort. „Dass ich es Ihnen verkaufen werde.“ „Ich möchte es aber JETZT kaufen, also ruf den Chef an oder ich tu es.“ „Schon gut, ich spring ja schon“, murrte das Blondie genervt und ging zum Telefon. Masaki grinste Makiko an und widmete sich dann wieder dem Spiel. \\Mein Vat… Papa, was er nie hören wird, wird sich sicher freuen.\\ „er will mit dem Interessenten sprechen.“ Er seufzte und ging zum Telefon. „Guten tag, Sensei.“ „Ah, Masaki-kun, das habe ich mir schon gedacht. Du darfst es natürlich auch so haben. Darf ich dich denn mal besuchen kommen?“ „Wann immer Sie möchten, ich bin erst mal wieder zu hause und mein Vater hat Arbeit ohne Ende.“ “Du sollst netter zu ihm sein, du hast nur noch ihn“, mahnte sein Sensei. „Glauben Sie mir, der wird mich überleben. Nun gut, darüber können wir ja sprechen, wenn Sie mich besuchen kommen.“ „…“ „Gut, bis morgen dann“, sagte er und legte auf. „Da, dein Geld“, sagt Masaki legte ¥ 1‘000 Yen auf den Tisch, nahm das Spiel und schob den Anderen aus dem Laden, bevor der Junge überhaupt realisiert hatte, dass es gute zwei Nullen zu wenig waren, die Masaki ihm gegeben hatte. „So, jetzt noch Bell und dann nach hause, damit du endlich deiner Arbeit nachgehen kannst.“ „Wovon redest du?“ fragte Makiko verwirrt. „Du bist nicht nur mein Chauffeur, stell dir einen Tag mit mir bloß nicht so leicht vor. Meinem Wissen nach willst du mal Callboy werden, also musst du in allem gut sein, nicht nur im Bett, und das kann man an mir ganz wunderbar testen, denn bisher ist das noch nahezu Keinem gelungen.“ „Ich erinnere mich, dein Vater hat da mal sowas erwähnt.“ „Wunderbar, bei uns zu hause hast du alles was du brauchst. Nun war Makiko völlig verängstigt und hielt Masaki die Salontür auf. Drinnen bezahlte Masaki und nahm Belle wieder mit. „Endlich nach hause“, seufzte Masaki geschaffte und lehnte sich zurück. „Du bist wirklich nicht oft in der Stadt, das merkt man.“ „Brauche ich auch nicht, denn es gibt ja das Internet.“ Makiko lächelte und fuhr durch die Stadt. Nach langer schweigender Fahrt kam das Haus in Sicht. „Darf ich nach dem Schachspiel fragen?“ brach Makiko die Stille. „Ich habe selbst viele Fragen dazu und viel weis ich bisher auch nicht. Es stammt aus dem 17. Jahrhundert aus Europa; es gibt nur 5 Stück davon und da hört mein Wissen auch schon auf. Ich hab in einem Forum gefragt und mich mit ein paar Experten unterhalten, ich warte aber noch auf ein paar Antworten“, entgegnete Masaki und ließ das Tor aufgehen, durch einen Fingersensor. Sie parkten auf dem Kiesplatz und Masaki ließ den Anderen die Tüten tragen, selbst hatte er nur Bell. Während er wartete brachte er die Hunde zum schweigen, die rechts und links des Wegen in ihren Zwingern rum rannten und bellten. „Hilfe“, murmelte der andere und folgte Masaki eilig. „Sie lieben dich und sie wollen raus. Seit Tagen habe ich sie in den Zwingern, das mögen sie nicht.“ „Warum?“ „Sie waren böse, überhaupt gehen ständig Leute ein und aus, die müssen sie nicht unbedingt abschlecken“, erklärte er und machte die Tür auf. „Bin wieder da, habe einen Gast; wir wollen nicht gestört werden und wir nehmen die Küche ein“, rief er ins Haus und zog den Anderen durchs Wohnzimmer in den Wintergarten und hoch. „Mit welchem Geist hast du da gerade gesprochen?“ „Mit Nana, unserer Haushälterin.“ „Wow, ihr seid ja echt nicht billig. Ein riesen Haus, ein riesen Garten, haufenweise Tiere, Exoten ohne Ende, eine Haushälterin, einen Wintergarten und du eine ganze Etage für dich“, staunte Makiko. „Vergiss nicht, dass ich mir einen großen Pferdestall unterhalte, mit Pflanzen experimentiere, eine große Fachbücherbibliothek mit Unikaten, jeder guten Musikdatei die existiert und haufenweise Stoffe zu Klamotten verarbeite. Bist du jetzt fertig damit?“ fuhr Masaki ihn an und ging ins Musikzimmer, um ein paar Bücher zu holen. „Was habe ich dir getan?“ „Du hast gerade den Mund aufgemacht!“ murrte er und brachte die Bücher weg. „Tu die Tüten in das Zimmer, dritte Tür links.“ „Da ist ja nichts drin“, murmelte Makiko und folgte ihm dann. „Ja, sowas nennt man Schlafzimmer“, sagte Masaki genervt und kam wieder. „Lass uns runter gehen, im Wintergarten ist es angenehmer.“ Schweigend folgte Makiko ihm und suchte sich ein Plätzchen. „Magst du nicht lieber rausgehen?“ „Ich zieh mir schnell was anderes an, führ dich brav und pass auf, hier schlängeln Giftschlangen rum“, sagte Masaki und ging mit Bell nach oben. Nach ein paar Minuten kam er, in weiß, wieder runter und belächelte den panischen Makiko. „Ich halte im haus keine Gifttiere, zu mal mein Vater volle Panik für Reptilien und Spinnen hat, die leben alle im Tropenhaus“, sagte er und öffnete die Tür zum Garten. „Was machst du hier den ganzen Tag?“ „Die meiste Zeit lese ich oder ich bin in den Tropenhäusern und natürlich bei den Ställen.“ „Ein Garten der Könige“, stellte Makiko fest. „Ich habe ihn nach Vorbild einiger europäischer Schlösser anfertigen lassen.“ „Du hast ihn nicht selbst gemacht?“ fragte Makiko und ging durch den Garten. „Ich liebe meine Garten und Kunst, aber so gut bin ich nun auch wieder nicht. Das habe ich Gärtnern überlassen, aber pflegen tue ich ihn natürlich selbst, habe ja genug Zeit“, entgegnete Masaki und lief neben ihm her. „Möchtest du etwas Bestimmtes tun oder nur etwas spazieren?“ „Ich bin heute schon viel gelaufen. Wir können ja zum Fischteich alias Mini-Starnbergersee gehen.“ „Was für ein See?“ „Der Starnbergersee, liegt in Europa, in Süddeutschland, wenn dir das was sagt.“ „Ja, tut es“, nickte Makiko. „Schön, mein Vater hat ihn dazu erkoren, weil er im Zuge meines Gartens entstanden ist, der schwere Züge des bayrischen Königshauses trägt.“ „Kann man das mal von oben sehen?“ „Klar, von meinem Zimmer aus oder vom Stall oder aus den Tropenhäusern, über all wo man höher als die Hecken ist. Die Kois zwicken gern in die Zehen und nuckeln daran, also nicht erschrecken“, sagte er, da sie schon beim Teich waren. Masaki zog die Schuhe aus und setzte sich an den Rand. „Na komm schon“, lächelte der jüngere kurz und sah ihn an. Makiko nickte und setzte sich zu ihm. „Und die beißen wirklich nicht?“ „Kois sind Pflanzenfresser, keine angst, deinen Zehen passiert nichts. Du kannst sie aber auch mit der Hand streicheln, wenn du Angst hast.“ „Ich hab keine Angst!“ sagte er fest und steckte die Füße rein. Kurz lächelte Masaki und bewegte die Füße, so dass die Fische ran kamen und ihre Zehen inspizierten. „Das kitzelt“, kicherte der Ältere. „Schön, dass es dir gefällt. Man gewöhnt sich daran.“ Bald gingen sie wieder rein und Makiko versuchte sich am kochen, was Masaki kichernd begutachtete und dabei ein Buch las, also er wollte es lesen, aber dank Makikos Kochversuchen kam er kaum dazu. „Ich muss nicht kochen können!“ beschwerte er sich. „Das ist schon richtig, aber du bist jetzt auf einem Date mit mir und ich möchte, dass du mir was Leckeres kochst, möglichst in essbarem zustand“, sagte Masaki und besah sich das Chaos. \\Oh man, Nana killt mich\\, dachte er und ging zur Tür, da die Haustür aufgegangen war. Masaki steckte den Kopf raus und beobachtete einen Anblick, den er lieber nicht sehen wollte. Murrend hielt er sich die Augen zu und meinte: „Ich denke du willst kein Abendessen also verschwinde in dein Schlafzimmer, bevor mir der Appetit vergeht“, raunzte er seine Vater an, der kicherte und verschwand samt seinem Anhang, was schon halb ausgezogen war. „Wah! Widerlich!“ kreischte Masaki und schüttelte sich. „So schlimm?“ „Ich finde es einfach nur ekelhaft! Von mir aus soll er alles in seinem Schlafzimmer tun was er will und mit wem er will, so lange er sein Pfoten von mir lässt, nicht zu laut ist und mir so was nicht vor die Nase stellt!“ fauchte und knurrte er. „Einfach nur Bäh!“ er schauderte er und setzte sich wieder. Makiko lächelte und versuchte es noch mal. „Komm ich helfe dir“, sagte Masaki, der sich von dem Anblick ablenken musste. Zusammen schafften sie ganz passable Nudeln mit Käsesoße und aßen dann. „Du kannst auf der Couch schlafen wenn du willst, du kannst aber auch zurück in die Stadt fahren“, meinte Masaki, der es sich im Sessel im Wintergarten gemütlich gemacht hatte. „Ich nehme gern die Couch.“ „Okay, falls mein Vater auf die Idee kommen sollte, dich für sich haben zu wollen, du gehörst 24 Stunden mir und die sind erst morgen Mittag abgelaufen, da bekommst du auch deine Auswertung von mir.“ Makiko nickt und fragte: „Darf ich mal hoch und den Garten anschauen.“ „Geh nur, aber nur in mein Zimmer“, erwiderte Masaki und sah kurz von seinem Lap auf. „Was machst du da eigentlich?“ „Ich beobachte meine Tiere. Einige sind trächtig und bald ist es soweit.“ Der Ältere nickte nur und ging hoch. Später kam er wieder runter und leistete Masaki noch Gesellschaft, bevor sie sich trennten und schlafen gingen. Vorbildlich weckte Okiiki seinen Sohn und als dank gleich noch mal ordentlich von ihm wegen des Vorabends zusammen gestaucht wurde, was der Ältere auch annahm und sich dafür noch mal entschuldigte. „Du bringst mich noch frühzeitig ins Grab!“ fauchte Masaki und verschwand im Bad, um sich fertig zu machen. Okiiki lief ihm nach und versuchte noch was zu erreichen, aber Masaki war erstmal sauer und würde das auch durch halten. „Um 12 Uhr möchte ich bitte das andere Exemplar haben und jetzt lass mich in ruhe!“ fauchte Masaki und versuchte seine Hand ruhig zu halten. „Und versuche bitte unsere Küche zu retten, JETZT!“ Brav nickend verschwand sein Vater runter. Mit voller Wucht schlug Masaki gegen die Wand, ignorierte den Schmerz und ging runter. \\Das wird er mir noch büßen! \\ Schweigend aßen sie zusammen. Nach dem Frühstück verabschiedete sich Okiiki und verschwand wie der Blitz, mit den Schnitten natürlich. Erst jetzt ließ Masaki eine Reaktion sehen, wegen seiner Hand und wurde sofort gut umsorgt. Makiko wollte sichtlich noch mal positiv punkten, damit Masaki ihn nicht zu schlecht bewertete. Der belächelte das ganze nur leicht und ließ ihn machen. Nach dem Frühstück kam der ehemalige Sensei von Masaki und Makiko setzte sich brav daneben und hörte zu was sie so erzählten. Gegend Mittag ging er wieder und nahm Yen 200'000 mit und ließ ein weiteres Schachspiel zurück, jetzt fehlten nur noch zwei. „So, jetzt zu dir“, fing Masaki an und wand sich Makiko zu, „du bekommst eine ordentliche Abreibung von mir. Erst Positiv oder Negativ?“ „Positiv.“ „Du bist höfflich und zuvorkommend, zum einkaufen bist du wunderbar geeignet. Du ergreifst sofort die Tüten und hälst Türen auf. Zu dem fragst du interessiert nach, wenn du Kunden hast, die nichts Spezielles verlangen. Das du gefragt hast was ich hier machen will und Vorschläge gebracht hast, damit keine Langweile aufkommt, war sehr gut. Was ich noch okay fand, war, dass du den Mund gehalten hast wo es nötig war, und dass du dich für meine Hobbies interessiert hast. Generell das Interesse für deine Umgebung ist sehr gut, denn das hier ist ja nun doch etwas anderes als die Stadt und der Club. Auch das du gleich auf die Kois angesprungen bist war cool, das tun nicht viele, gleich die Füße rein halten. Und was ich dir am positivsten anrechne ist, dass du mich zum lächeln gebracht hast, nicht nur so dezent, sondern richtig. Wisch dir das Grinsen aus dem Gesicht, jetzt kommt das Negative.“ Masaki fummelte am dem Verband rum, wofür Makiko ihm auf die Finger haute und Masaki sah kurz weg, bevor er ihn wieder fest ansah und weiter redete. „Das war auch positiv. Okay, Negatives. Ab und zu reagierst du etwas langsam und deine Flirtversuche sind noch etwas mager, nur weil ich ein harter Brocken bin, heißt das nicht, dass du dich nicht anstrengen solltest. Über das kochen reden wir nicht, da du zukünftig eh ehr ins Restaurant gehen wirst. Sonst gibt es von meiner Seite keine Beschwerden mehr. Jetzt musst du dich nur noch gegen die Große durchsetzen und du kannst die Nummer eins werden.“ „Wow, besser als ich erwartet habe.“ „Du kannst auch alles Positive noch mit dem Wort ‚Verbesserung’ haben, wenn dir soviel daran liegt.“ „Nein, bloß nicht. So wie es ist, ist es perfekt“, lächelte der Rotschopf und stand auf. „Kannst mir ja erzählen, wie der zweite war“, sagte Makiko und ließ sich von Masaki zum Auto begleiten. „Betriebsgeheimnis, aber vielleicht lasse ich dir eine Nachricht zukommen.“ „Sei nicht zu lange auf deinen Papa sauer, ihr könnt das beide nicht aushalten.“ „Weis ich, ich denke darüber nach“, lächelte Masaki kurz. Ganz unerwartet gab Makiko Masaki einen Kuss auf die Wange, doch reagierte Masaki schneller als Makiko wollte und machte Bekanntschaft mit seinen Krallen, die ihm den Anzug verfetzten, zum Glück. Schnell flüchtete Makiko ins Auto und fuhr los, bevor Masaki noch mal ausholte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)