Time To Say Goodbye von abgemeldet (Ein Jahr in einem fremden Land (HeijixKazuha)) ================================================================================ Kapitel 5: Die Party -------------------- Gelangweilt sah ich aus dem Fenster. Wir befanden uns auf dem Heimweg nach Osaka. Es war ein hektischer Tag gewesen. Wir sind nach dem Frühstück gleich in die Innenstadt Tokios gefahren und haben diese auf uns einwirken lassen. Schon verrückt wie verschieden manche Städte doch sein können. Heiji und ich hatten uns mal wieder gestritten. Er hat an allem rumgemeckert. Es sei draußen ja viel zu kalt, es gab ja viel zu viele Frauengeschäfte und sein Lieblingssatz war ’Ich hab Hunger!’. Wie ein kleines Kind hatte er sich benommen. Und jetzt? Jetzt schlief er total erschöpft neben mir. Sein Kopf war leicht an meine Schulter gerutscht und er machte einen zufriedenen Eindruck. Ja fast schon liebenswürdig. Ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen. Manchmal wünschte ich mir, wir würden netter miteinander umgehen. Wie Geschwister halt. Nicht über jede Kleinigkeit gleich einen riesen Streit anzetteln. Ein leiser Seufzer war zu hören. Er schien einen schönen Traum zu träumen. Ich gähnte. Auch ich war geschafft von diesem Tag. Vorsichtig legte auch ich meinen Kopf schief und schloss meine Augen. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Irgendetwas störte mich. Es ruckelte an meiner Schulter. War es denn schon morgens? Dann vernahmen meine Ohren eine merkwürdige Stimme. Es war eine Durchsage. Wir würden in wenigen Minuten am Bahnhof Osakas ankommen. Schnell streckte ich meine Arme und wich von Heiji weg. Ich hatte sehr wohl mitbekommen in welcher Position ich geschlafen hatte. Angekuschelt an ihm. Ich versuchte diese Tatsache zu ignorieren und nahm meine Tasche in die Hand. Heiji tat es mir gleich. Er sah keineswegs so aus, als ob er gerade erst aufgewacht war. Er schien schon länger bei Sinnen zu sein. »Wie spät ist es?« fragte ich ihn. Ich fragte mich ob er wohl noch sauer war. Aber einen giftigen Eindruck machte er nicht gerade. »Kurz nach 21:00 Uhr.« sagte er kurz und knapp. Ob er doch noch sauer war? »Ein Freund von mir hat gerade angerufen. Masato. Er hat uns für morgen Abend zu seiner Halloweenparty eingeladen, hast du Lust mitzukommen?« hörte ich seine Stimme wieder erklingen. Halloweenparty? Also in Toronto hat das immer riesenspass gemacht. Obwohl ich nicht so der Abergläubische Mensch bin. Jordy fand das immer superlustig, sich zu verkleiden und dann irgendwo hingehen wo man Spass hat. Ich war noch nie ohne Jordy auf so einer Party und ich denke mit Heiji wird das nie so lustig als mit ihm. Heiji und ich würden uns eher streiten. Aber andererseits, vielleicht lerne ich da ja ein paar Leute kennen, die ich nicht aus der Schule kenne. Neue Kontakte knüpfen. Ich lächelte Heiji an und willigte ein. Total erschöpft schmiss ich mich auf mein Bett. Endlich zuhause! Der Weg von Bahnhof zum Haus der Hattoris war auch nicht gerade kurz und wir hatten nicht daran gedacht, das Geld ganz oben in unseren Taschen zu verstauen, womit wir ein Taxi hätten rufen können. Aber jetzt ist der Fußmarsch überstanden und ich machte mich Bettfertig. Irgendwie freute ich mich schon auf die Halloweenparty morgen. Wie die Zeit verflogen ist. Ich bin schon ganze 3 Monate hier. Kann man sich kaum vorstellen. Und genauso schnell wie diese drei Monate verging auch der nächste Tag. Kaum zu glauben, dass wir schon auf dem Weg zu der besagten Party waren. Miyako und Takaomi kamen ebenfalls mit. Ich hatte sie eingeladen. Ich glaubte, das kleine Gespräch, welches ich mit Takaomi geführt hatte, hatte ihn zum Nachdenken angeregt. Er versuchte immer Miyako irgendwie näher zu kommen und stellte sich dabei so süß an. Miyako konnte sich echt glücklich schätzen. Ich wünschte Heiji würde auch mal so süß sein und nicht immer nur die kalte Schulter zeigen. Eine kleine nette Geste würde ja reichen. Wenigstens einmal. Obwohl, ich konnte mich auch glücklich schätzen. Ich hatte heute noch keine größeren Konflikte mit ihm. Das ist schon mal ein Anfang. Es war ein schöner Abend. Überall liefen kleine Kinder rum und klingelten an den Haustüren. Aber es war hier nur maximal halb so viel los als in Toronto. Und ich musste ebenfalls gestehen, ich vermisste Jordy. Ohne ihm fehlte etwas. Er hatte einfach immer ein lächeln auf dem Gesicht und man wusste, dass man Spaß haben würde, wenn er da war. Umsomehr freute ich mich auf die Festtage um Weihnachten. Da er mir versprochen hatte, zusammen mit unseren Eltern, nach Japan zu kommen. Es machte mich richtig glücklich zu wissen, das sie kommen werden. »Warum grinst du denn so?« fragte Heiji. Es klang herablassend, aber ich ignorierte diese Tatsache. »Ich hab Nachgedacht.« antwortete ich. »Passiert ja nicht sehr oft.« kam es schnippisch von ihm. »Was soll das denn heißen?« fragte ich gereitzt. Er konnte es einfach nicht lassen. »Kinder, hört auf zu streiten!« kam es plötzlich von Takaomi. »Lasst es bitte diesen einen Abend mal gut sein, okay?« sagte nun auch Miyako. Waren wir denn wirklich so schlimm? »Ich hab nicht angefangen.« sagte ich kleinlaut. Heiji war der Schuldige. Noch einmal bogen wir um eine Straße ab und dann waren wir schon beim Anwesen des Veranstalters. Man erkannte das hier eine Party stattfand. Im ganzen Haus brannten die Lichter und ums Haus waren Halloweengirlanden angebracht. Die Tür stand öffen und vor dem Anwesen hatten sich ein Paar Jugendliche versammelt. Sie hatten sich alle leicht verkleidet. Zwar nicht zu überladen aber auch nicht ganz ratlos. Vom Hausinneren hörte man Musikklänge. Gemeinsam traten wir durch die Tür. Überall waren Menschen und drängten sich aneinander. Also Platzangst sollte man hier besser nicht haben. Kaum hatten wir den Raum betreten, reichte man uns schon jeweils eine Flasche Bier. Eine Halloweenparty ohne Alkohol konnte man sich hier wohl auch kaum vorstellen. Um dieser Nähe zu Menschen zu entkommen schnappte ich mir Miyako und suchte mit ihr eine freie Ecke. Heiji sah uns hinterher, dachte aber gar nicht daran uns zu folgen. Er ging voran zu seinem Freund und Partyveranstalter, Masato. Takaomi hingegen wich uns nicht von der Seite. »Ich wusste gar nicht, dass Masato so viele Bekanntschaften hat.« sagte Takaomi. Er gehörte nicht zu dieser Art jungen wie Heiji und Masato. Er hatte auch gar nichts mit Heiji zu tun. Ich nippte an meiner Flasche. Wir hatten uns auf eine kleine Sitzbank gesetzt und beobachteten das Spektakel. Ich blieb nicht lange bei Miyako und Takaomi sitzen. Er versuchte tatsächlich ihr näher zu kommen. Ich hatte auch das Gefühl, dass er nicht mehr so schüchtern war wie früher. Er traute sich viel mehr zu.Irgendwie machte mich das stolz. Keine Ahnung wieso. Auf jedenfalls fühlte ich mich irgendwie fehl am Platz bei den beiden. Ich stellte meine inzwischen leere Flasche Bier auf einen Tisch und suchte nach Heiji. Diese suche gab ich aber bald auf. Er stand in der Küche umringt von ein Paar Mädchen, und erzählte voller stolz eine seiner Geschichten. Ganz nüchtern sah er auch nicht mehr aus. Gereitzt nahm ich mir eine weitere Flasche des alkoholischen Getränkes, während ich Heiji beobachtete. Er schien sich prächtig zu amüsieren. Genervt flogen meine Augen über den Tisch, auf der suche nach einem Flaschenöffner. Irgendwann gab ich es auf und ließ mich mit der geschlossenen Flasche auf einen Stuhl nieder, der neben mir stand. Die Halloweenparty war wirklich nichts im Gegensatz zu denen, wo ich bisher war. Was aber sicherlich auch an meiner Laune lag. Plötzlich sah ich wie jemand mir von hinten einen Flaschenöffner reichte. Sah ich denn so verzweifelt aus? Ich nahm diesen aber dankend an und sah dem Gütigen ins Gesicht. Es war ein Junge. Etwa in meinem Alter, vielleicht etwas älter und er hatte hellbraunes, etwas längeres Haar. Ich würde ihn nicht unbedingt als Japaner abschätzen. Er sah eher leicht europäisch aus. Vielleicht hatte ich ja Glück und er verstand englisch. Ich wollte diesen ganzen japanischen kram jett gerade gar nicht hören. Was nicht zuletzt an herrn hatttori lag. Warum machte mich das überhaupt so sauer? Ich öffnete meine Flasche und bedankte mich bei ihm. Als ich dies aber auf englisch tat sah er mich verblüfft an. Er redete darauf ebenfalls in Englisch weiter. »Du bist der erste Mensch seit einem Monat der mit mir in meiner Muttersprache spricht.« sagte er und setzte sich auf dem Stuhl neben mir. Ich lächelte ihn an und nippte an der eben geöffneten Flasche. »Ich habe auch lange keinen mehr englisch reden hören. Tut ganz gut nicht bei jedem Wort nachdenken zu müssen.« sagte ich. Es war wirklich sehr entspannend mal normal reden zu können und nicht immer angestrengt zuzuhören. »Bist du ebenfalls eine Austauschschülerin? « fragte er mich. Sollte das etwa heißen, dass er auch nicht von hier kommt? Wahrscheinlich. Ich nickte ihm zu. »Ja, seit drei Monaten bin ich hier. Ich komme aus Kanada.« sagte ich. Wir unterhielten uns ein Weilchen. Ich wusste nicht genau wie lange, es mussen sich aber um die Stunden gehandelt haben. Die Party war noch im vollen Gange. Ich hatte keine Ahnung wie viel Alkohol ich schon Intus hatte, wollte es aber eigentlich auch gar nicht wissen. Der Junge hieß Kairo. Er kam aus London und war erst seit einem Monat auf japanischem Boden. Aber duch diese Umgebung und durch den Alkoholeinfluss waren wir nicht nur beim Reden geblieben. Irgendwann hatte er sich zu mir rübergebeugt und mich geküsst. Ich wollte ihn wegschubsen, aber irgendwie tat ich es nicht. Ich ließ es zu. Ließ den Kuss zu. Kairo hatte irgendwie so eine fesselnde Art, der man nicht entkommen konnte. [Heijis POV] Mit einem aufgesetztem Grinsen erzählte ich den dummen Hühnern eine von meinen Millionen Detektivgeschichten. Ich wusste genau, dass Kazuha uns beobachtete. Sollte sie doch. Was ich aber nicht mitbekam war, dass sie mich schon seit Stunden nicht mehr beachtet hatte. Sie saß nurnoch neben diesem Jungen. Wie der schon aussah! Irgendwie erinnerte er mich an Saguru. Irgendwann konnte ich diese Schnöselbratze nicht mehr sehen und ging etwas raus um frische Luft zu schnappen. Die Luft da drinnen war wirklich unerträglich. Ich wusste nicht mehr wie lange ich dort draußen stand. Auf jedenfalls kam ein betrunkener Masato irgendwann zu mir raus und berichtete mir etwas. »Man Heiji, deine Austauschschülerin geht aber ganz schön ran!« sagte er lallend. »Was meinst du?« fragte ich desinteressiert. Ich war ein guter Schauspieler, dachte ich. »Na die knutscht da drinnen wie wild mit so einem Typen rum.« Masato find an eine Knutscherei zu imitieren, was bei einer Person ziemlich lächerlich aussah. Dennoch weiteten sich meine Augen. »Bitte was?<< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)