Ich werde dich niemals vergessen von Ayaka_Sakurai (Werden wir uns jemals wieder sehen? {Heiji X Kazuha}) ================================================================================ Kapitel 4: Aus diesem Kerl wird man nicht schlau! ------------------------------------------------- Aloha!^-^ Endlich habe ich es geschafft, dass KP fertig zu schreiben! Ich weiß, es hat sehr lange gedauert, aber dafür gefällt mir dieses Kapitel xDD Das ist doch auch was, oder?!? Leider passiert diesem Mal nicht sehr viel, dafür gibt es einige Aufklärungen, die bei mir auch nötig sind -_- Dann halte ich an dieser Stelle mal den Mund und wünsche euch einfach, viel Spaß beim Lesen ^.^ Kapitel 4: Aus diesem Kerl wird man nicht schlau! „Das kann doch nicht wahr sein?! Dieser komische Heiji soll mit mir in ein und demselben Haus wohnen und das für ein ganzes Jahr? Das kann doch nur ein schlechter Scherz sein – das ist ein Albtraum! Aber… wenn er mein Gastbruder ist, warum hat dann weder Shibara, noch Hogo oder Kasumi ein Sterbenswörtchen über ihn verloren? Und warum bin ich ihm am Wochenende kein einziges Mal begegnet, wenn er doch auch hier wohnt? Selbst wenn er die zwei Tage bei Freunden verbracht haben sollte, er muss doch wenigstens gestern Abend nach Hause gekommen sein! Schließlich war heute wieder Schule angesagt! Da hätte ich doch was bemerken müssen, oder? Am Freitag habe ich ihn ja am Flughafen getroffen! Warum sollte er alleine nach Hause fahren, wenn seine Familie mich doch eh am Flughafen abholt? Wir hätten doch alle gemeinsam nach Hause fahren können. Vielleicht ist er ja an dem Abend schon zu Freunden gefahren und da ich nach dem dreizehnstündigen Flug ziemlich fertig war und deswegen auch früh ins Bett gegangen war, hätte ich ihn auch nicht hören können. An diesem Abend wäre es also möglich gewesen, dass er nach Mitternacht nach Hause gekommen ist. Am Samstag war ich auch relativ schnell in meinem Zimmer verschwunden und habe wie ein Murmeltier geschlafen. Aber gestern! Gestern Abend müsste ich ihn doch gesehen haben! Und heute Morgen doch auch, schließlich musste er ja auch zur Schule. Da hätte ich ihn beim Aufstehen oder auf dem Schulweg treffen müssen! Seltsam… Na ja, der Grund, warum er mir den ganzen Nachhauseweg heute ‚gefolgt’ ist, weiß ich ja nun auch. Er hatte also wirklich Recht und er wohnt tatsächlich in dieser Umgebung… um genauer zu sein: im selben Haus!! Aber warum habe ich ihn urplötzlich aus den Augen verloren und ihn dann wieder im Garten gesehen? Er ist doch die ganze Zeit hinter mir hergelaufen. Ach, ich werde aus diesem arroganten Kerl einfach nicht schlau. Vielleicht sollte ich Kasumi mal fragen. Sie weiß bestimmt ein paar Antworten auf meine Fragen…“ Am Abend herrschte ungewöhnliche Stille am Esstisch der Familie Hattori. Normalerweise war die vierköpfige Familie gewohnt, permanent jemanden reden zu hören und sei es nur ein Streit unter den Geschwistern um das letzte Stück Fisch. Doch an diesem Tag saßen alle kerzengerade auf ihren Kissen und aßen schweigend das köstliche Essen, welches Shizuka zusammen mit Kazuha zubereitet hatte. Nach einer Weile störte diese ruhige Atmosphäre die Hausfrau, die daraufhin ihre Schüssel Reis vor sich auf dem Tisch abstellte und ihre Kinder ansprach: „Na, ihr drei! Wie war denn euer erster Schultag?“ Während sowohl Kasumi, als auch Kazuha zu der 42-Jährigen aufblickten und den letzten Bissen runterschluckten, behielt Heiji seinen gesenkten Blick bei und schlang weiterhin sein angefangenes Stück Oktopus hinunter. „Ganz in Ordnung“, antwortete der Oberschüler mit vollem Mund. „Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fragte Shizuka nach, denn die lustlose Art ihres Sohnes hatte sie leicht verwundert. Der Detektiv schaute nun das erste Mal in diesem Gespräch auf, allerdings nicht wie erwartet zu seiner Mutter, sondern zu Kazuha. „Hast du Shizuka beim Kochen heute Abend geholfen?“, informierte sich der Dunkelhaarige und starrte gleichgültig in die grünen Augen seines Gegenübers. „Ja… aber warum willst du das wissen?“, erwiderte die Australierin misstrauisch. Sie vermutete schon einen Grund für diese Frage, wollte aber erstmal die Antwort ihres Gastbruders abwarten. „Aha!“, stellte dieser resignierend fest und konnte sich nicht verkneifen, sarkastisch zu schmunzeln. „Ach, nur so! Rein aus Interesse.“ Kazuhas Blick verfinsterte sich drastisch, denn sie wusste genau, was ihr Gesprächspartner andeuten wollte. Ihm schmeckte das Essen also nicht?! Warum sagte er das denn nicht gleich? Dann würde sie sich wenigstens nicht seine arrogante Art antun müssen! „Du musst ja nichts essen, wenn es dir nicht schmeckt“, wies die Brünette Heiji darauf hin, aber mit einer friedlichen Stimme, als wäre sie die Ruhe in Person. Innerlich aber brodelte sie bereits. Der Angesprochene hingegen grinste abermals. „Das hast du jetzt gesagt!“, erwiderte Heiji ebenso sanft und nahm sich nun seine Reisschüssel vor. ‚Ruhig bleiben, Kazuha!’, ermahnte sich die Oberschülerin selbst. ‚Er ist nur ein angeberischer Besserwisser. Wenn du dich jetzt aufregst, dann machst du genau das, was dieser Kerl erreichen möchte. Spiele einfach seine dummen Spielchen mit!’ Einmal ein- und ausgeatmet und schon war Kazuha bereit zurückzuschlagen. Ihr schoss auch auf Anhieb eine Sache durch den Kopf, von der sie wusste, dass sie den Detektiven unheimlich auf die Palme bringen würde. Nicht lange zögernd konterte die Australierin, deren Lippen sich zu einem verschmitzen Grinsen zogen. „Du brauchst gar nicht so grimmig zu schauen, Heiji-kun! Nur weil du heute im Sportunterricht das Basketballmatch durch meinen entschiedenen Korb in den letzten Sekunden verloren hast und der Wettlauf gegen mich auch nur Unentschieden ausgegangen ist, brauchst du mich nicht runterziehen“, begann Kazuha ihren Plan in die Tat umzusetzen und widmete sich mit geschlossenen Augen wieder ihrem Essen. Sie war mit ihrem Kontermanöver zufrieden, denn ihr Ziel, Heiji eins auszuwischen, schlug nicht fehl, da die gesamte Familie Hattori nun ausgiebig lachte – mit Ausnahme des Detektivs. „Mein Sohn hat bei einem Wettrennen nicht gewinnen können? Und sein Gegner war zudem ein Mädchen?“, vergewisserte sich Heizo. Er konnte es einfach nicht glauben, dass sein Schützling verloren hatte. Selbst wenn es ein Unentschieden war, Heiji konnte nicht behaupten schneller gewesen zu sein. Gerade die Vorstellung, dass der braungebrannte Junge erkennen musste, Kazuha unterschätzt zu haben, war eine Augenweide und versetzte alle in ein lautes Gelächter. Heijis Gesichtsausdruck in der heutigen Sportstunde zu sehen, war für die Hattoris nicht nötig, denn sie kannten ihn schon und würden auch jederzeit darüber lachen. „Ich…ich kann mir genau vorstellen, welche Grimasse“, setzte Shizuka an, wobei sie einige Schwierigkeiten hatte, da sie sich das Lachen nicht verkneifen konnte, „du gezogen hast, als du bemerkt hattest, wie schnell Kazuha doch in Wirklichkeit ist.“ Sich das Gesicht ihres Sohnes vor Augen haltend bekam die Ehefrau erneut einen Lachanfall. „Oh…oh und ich bin mir sicher, dass er sich auch noch über sie lustig gemacht hat, von wegen sie könnte nicht schneller laufen oder sie solle sich nicht überanstrengen!“, gab nun auch Kasumi ihren Senf dazu, womit sie genau ins Schwarze traf. Während sich alle köstlich amüsierten, fiel Kazuhas Blick auf ihren Gastbruder, welcher inzwischen einen deutlich erkennbaren Rotschimmer um die Nasenspitze hatte. Ihm war die Situation äußerst peinlich, schließlich war er es, der das Mädchen aufziehen wollte, doch mit einem Schlag hatte sich der Spieß umgedreht und er konnte nichts dagegen unternehmen. Kleinlaut nahm der Westjapaner einen großen Schluck seines Getränks, wobei Kazuha ihn beobachtete. ‚Ein wenig tut er mir ja auch Leid. Alle lachen und er kann nicht dagegen vorgehen! Das muss für einen Macho wie ihn ziemlich peinlich sein, auch wenn er es eindeutig verdient hat’, bekam die Brünette Mitleid mit ihrem Klassenkamerad und versuchte daher schleunigst das Thema zu wechseln. „Ach, Shibara, das Essen schmeckt wirklich spitzenklasse! Jedes Mal, wenn ich etwas Neues probiere, kann ich nicht verstehen, wie ich es all die Jahre lang ohne diese Spezialitäten in Sydney ausgehalten habe“, lobte das Mädchen die Gerichte. „Das ist ja auch kein Wunder!“, antwortete Kasumi stolz, „Okāsan ist immerhin für ihre Kochkünste in der ganzen Umgebung bekannt, da wundert es mich kein bisschen, dass du hin und weg bist! Aber sag mal…“ Die Mittelschülerin schien zu überlegen, als Kazuha interessiert den Kopf zu ihr drehte. „… ‚Shibara’? ‚Hogo’? Wie bist du damals auf diese komischen Namen gekommen?“, fragte Kasumi das Mädchen, das zuerst begann zu lachen. „Nun ja, weißt du“, setzte Kazuha an, „früher als ich noch klein war, bin ich nur ein paar Mal hier gewesen und-“ „Das ist doch leicht zu erklären, Kasumi!“, redete der Meisterdetektiv des Westens dazwischen, wodurch die Teenager ihm ihre Aufmerksamkeit schenkten. „‚Hogo’ ist leicht nachzuvollziehen. Die Silbe ‚zo’ aus Heizo heißt in einer Bedeutung Elefant. Dieses Tier steht im Jupiter. Der Jupiter ist aber im europäischen Sternenbild das Sternzeichen Schütze, was im weiteren Sinne auch ‚hogo’ bedeuten kann. Außerdem ist Otōsan Polizist, das heißt er beschützt die Bevölkerung. ‚Shibara’ wiederum ist ein Zahlenrätsel, denn die Silbe ‚shi’ aus Shizuka stellt die Zahl vier dar. Wie du weißt, Kasumi, betrieb Okāsan früher Kendo und nahm daher in ihrer Schulzeit an vielen Turnieren teil. Da sie nicht widerstehen konnte, einige Fotos einzurahmen und aufzuhängen, kann man als Besucher gar nicht anders als an den Wänden des Eingangbereichs diese Bilder zu sehen. ‚Chambára’ bedeutet Schwertkampf und da Kendo schließlich eine Schwertkunst ist, hat Kazuha dieses Wort früher mit Shizuka in Verbindung gebracht. Der Rest ist ziemlich einfach, ein kleines Spielchen um genauer zu sein. Da ‚shi’ vier bedeutet, nimmt man einfach nach der Silbe die vier Buchstaben von Shizuka und hängt an das ‚shi’ die letzten vier Buchstaben von ‚Chambára’ an. Also shi und -bara. Praktisch ein Tausch der letzten vier Buchstaben“, erklärte Heiji mit einem gewissen Unterton in der Stimme, der nicht verborgen geblieben war. „Also wirklich, Kazuha“, fügte der Oberschüler noch spöttisch hinzu, „Wie du auf die Namen gekommen bist, ist nun wirklich keine Meisterleistung. Da hättest du dir ein bisschen mehr Mühe geben können.“ ‚Und ich habe diesen Depp gerade noch bemitleidet? Was für eine dumme Gans ich doch bin’, konnte Kazuha sich im selben Moment ohrfeigen. Siegessicher schaute der Detektiv zu seiner Gastschwester herüber, wobei er sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen konnte. Er hatte wieder zurückgeschlagen und dabei mächtig gepunktet, das erkannte er bereits an ihrem genervten Gesichtsausdruck, den er kassiert hatte. Obwohl Heiji seine neue Mitbewohnerin nicht lange kannte, stand eines seiner Meinung nach Kazuha am besten: der Blick, der ihm verriet, dass sie ihn am liebsten den Hals umdrehen würde. Zufälligerweise warf die Australierin ihm gerade diesen Blick zu, wodurch der Westjapaner noch ein breites Grinsen aufsetzte. „Entschuldigung, aber ich war damals erst sechs Jahre alt!“, verteidigte sich Kazuha mit hebender Stimme. Auch wenn die Brünette ihren neuen Klassenkamerad erst seit ungefähr drei Tagen kannte, konnte sie bereits zig Dinge aufzählen, die sie auf die Palme brachte. Darunter fiel auch dieses arrogante und selbstsichere Grinsen, das der Detektiv an den Tag legte. „Auch im Alter von sechs Jahren hatte ich schon bessere Einfälle, als du je haben wirst“, konterte Heiji mit einem noch breiteren spöttischen Grinsen. Das Gespräch stumm verfolgend unterbrach Heizo schließlich das Gezanke der beiden Oberschüler: „Ach, Kazuha-chan? Willst du heute Abend nicht zu Hause anrufen? Seitdem du hier bist, hast du noch kein einziges Mal ein Telefonat mit einem Vater geführt.“ Während die Angesprochene ihren Fisch hinunterschluckte, überlegte sie und antwortete daraufhin skeptisch: „Aber das kostet doch sehr viel!“ „Ach was“, entgegnete Shizuka gelassen, „bisher hast du dich noch nicht zu Hause gemeldet. Dein Vater wartet bestimmt schon auf deinen Anruf.“ Kazuha war immer noch nicht vollkommen überzeugt, wollte aber in diesem Moment auch nicht widersprechen. Währenddessen hing Heiji seinen eigenen Gedanken hinterher. Eine Sache hatte ihm im Gespräch gerade eben stutzig gemacht. ‚Sowohl Otōsan als auch Okāsan haben Kazuhas Zuhause mit ihrem Vater in Verbindung gebracht, nicht aber mit ihrer Mutter. Seltsam…’ Zwar rätselte der Oberschüler noch eine Weile und überlegte sich mögliche Gründe, sprach das Thema aber nicht an. Ein Anlass dafür war zum einen die Austauschschülerin selbst. Somit hielt sich der Junge erstmals aus den Unterhaltungen seiner Familie heraus und ließ sich das sehr gut schmeckende Essen auf der Zunge zergähn. Nachdem das Abendessen beendet war und die Australierin das Geschirr abwaschen wollte, schlenderte sie müde in das Zimmer ihrer Gastschwester Kasumi. Denn die Gedanken, warum Heiji über das Wochenende kein einziges Mal zu Hause war und das Thema auch von Shizuka oder Heizo nicht angesprochen wurde, bereiteten ihr immer noch Kopfzerbrechen. Während sie die Treppen zum Obergeschoss hinaufstieg und nur noch einige Stufen vor ihr lagen, ging sie weiterhin ihren Gedanken nach und bemerkte daher nicht, wie sie nach einigen Sekunden bereits vor Kasumis Zimmer stand. Eine Weile starrte Kazuha blinzelnd die Tür vor sich an und bemerkte dann erst, wo sie sich befand. Schließlich klopfte sie an der Zimmertür ihrer Mitbewohnerin an, nachdem sie einmal tief ein- und ausgeatmet hatte. „Herein!“, ertönte eine freundliche Stimme im Zimmer, welches Kazuha daraufhin leise betrat. „Ah, du bist es Kazuha!“, wunderte sich Kasumi und wand sich mit ihrem Drehstuhl zu ihrer Freundin, die sich nun daraufhin der Mittelschülerin näherte. „Entschuldige, wenn ich dich störe“, begann Kazuha leicht zögernd und blickte auf ihre Gastschwester. Der 17-Jährige war die Situation etwas unangenehm. „Keine Ursache! Ich bin gerade mit den Hausaufgaben fertig geworden. Was möchtest du denn?“, fragte Kasumi interessiert nach, während Kazuha sich auf ihren Wunsch hin aufs Bett niederließ. „Nun, mir ist aufgefallen, dass, nachdem ich Heiji-kun heute Abend hier zum ersten Mal begegnet bin, er weder am Freitag, noch am Wochenende zu Hause war. Außerdem habt ihr drei auch kein Sterbenswörtchen über ihn verloren, seitdem ich hier gelandet bin.“ Eine ungewöhnliche Stille kehrte zwischen den zwei Mädchen ein, in der Kasumi ihre Gegenüber verdutzt anblickte, dann plötzlich in ein lautes Lachen schwenkte. ‚Warum lacht sie denn jetzt?’, stellte sich Kazuha gedanklich die Frage. Sie verstand vorne und hinten nicht, was sie gesagt haben soll, dass ihre Mitbewohnerin darüber lachen muss. Als sich die Situation nach ein paar Minuten nicht zu bessern schien, sprach sie ihre Gedanken aus und fragte leicht genervt nach: „Was ist daran lustig? Ich meine das ernst!“ Mit einem Ruck erhob sich die Angesprochene vom Holzboden und setzte sich kichernd zu ihrer Gesprächspartnerin aufs Bett, sodass sich die beiden gegenüber saß. Offenbar hatte sich die Mittelschülerin beruhigt, so schien es jedoch Kazuha. „Also, du fragst dich, warum mein Bruder das ganze Wochenende nicht zu Hause war und wir dir auch nichts über ihn erzählt haben, seitdem du hier bist?“, fragte Kasumi nochmals nach, worauf sie ein Nicken ihrer Freundin erhielt. „Nun ja“, begann Kasumi, auf Kazuhas Frage einzugehen, „Du kennst mein Bruder zwar erst seit heute, aber wie du bestimmt schon gemerkt hast, ist er ziemlich stur und beharrt öfters darauf Recht zu behalten.“ Darauf musste Kazuha augenblicklich lachen, denn diese Eigenschaft ihres Klassenkammerades ist ihr, wie Kasumi schon vermutet hatte, bekannt. „Ja, das habe ich tatsächlich schon mitbekommen“, erwiderte die Australierin, während sie sich an den heutigen Tag zurückerinnerte. Angefangen vom Treffen in der Klasse, über die Streiterei in der Pause und im Sportunterricht, bis hin zum Weg nach Hause. „Das wundert mich nicht im Geringsten.“, spielte Kasumi genervt, wobei sie die Arme verschränkte und den Kopf schüttelte. Dieser Anblick brachte Kazuha erneut zum Lachen, bei dem die Mittelschülerin grinsend aufschaute, dann aber fort fuhr: „Aber Scherz beiseite: da heute ja wieder die Schule begonnen hat, wollte Heiji von letzte Woche Donnerstag bis Sonntagmittag noch mal seine zwei Freunde in Tokyo besuchen und mit ihnen eine Stadtrundfahrt machen. Wie ich aber mitbekommen habe, fanden sie zusammen eine Leiche im Fluss um den Stadtteil Shinijuku.“ Kasumi legte eine kleine Pause ein, um der 17-Jährigen Zeit zu geben, die eben genannten Fakten sacken zu lassen. „Du musst wissen, Kazuha, Heiji ist ein berühmter Detektiv hier in der Kansai-Region. Er hat bereits viele knifflige Fälle gelöst und wird daher auch ‚Der Detektiv des Westens’ genannt. Sein Freund in Tokyo, Kudo Shinichi, ist ebenfalls ein gefeierter Detektiv und steht in Sachen Talent meinem Bruder in nichts nach, wodurch man ihn auch mit ‚Der Detektiv des Ostens’ in Verbindung bringt. Ich glaube, die beiden hatten sich bei einem Fall in Tokyo kennen gelernt. Da bin ich mir allerdings nicht sicher, denn Heiji wollte mir nie erzählen, wie sie sich getroffen haben. Aber das tut jetzt auch nichts zur Sache“, fügte die Japanerin hinzu. Nach einer kurzen Denkpause ergänzte sie noch: „Von Otōsan weißt ich, dass Kommissar Otaki Heiji am Freitagabend auf sein Handy angerufen und ihn gefragt hatte, ob er ihm beim Fall am Dojima-Fluss helfen würde, der sich am Donnerstag ereignet hatte. Auch dort wurde nämlich eine Leiche gefunden. Da fällt mir ein: Otaki hatte gesagt, dass Heiji während des Telefonates bereits in Ōsaka war. Aber warum? Ich dachte, er wäre nach Ōsaka geflogen, weil Otaki ihn um Hilfe gebeten hatte und sich der Mord in Tokyo mit dem hier ähnelt.“ In der Zwischenzeit hing Kazuha ihren eigenen Gedanken hinterher: ‚Stimmt. Als ich Freitagabend um 22 Uhr hier in Ōsaka gelandet bin, habe ich Heiji-kun ja am Flughafen getroffen. Als wir uns dann unterhalten haben, bekam er auch einen Anruf auf sein Handy. Das muss bestimmt der Kommissar Otaki gewesen sein. Wenn das wirklich so ist, könnte es eigentlich nur einen Grund geben, warum Heiji-kun bereits vor dem Telefonat nach Ōsaka geflogen ist.’ Noch eine Weile dachte die Australierin nach, bis sie ihre Vermutung ihrer Gastschwester mitteilte: „Kann es nicht sein, dass dein Bruder den Mordfall in Ōsaka in den Nachrichten am Abend gesehen hatte und daraufhin zurückgeflogen war? Es könnte sich doch so ereignet haben: zuerst war Heiji-kun am Donnerstag nach Tokyo geflogen, um mit seinen Freunden die Stadt zu besichtigen. Am Freitag fanden sie dann die Leiche im Fluss und begannen zügig mit den Ermittlungen. Als er dann am Abend desselben Tages mit seinen Freunden zu deren Haus gegangen war, sah er im Fernseher die Nachricht, dass eine Leiche im Dojima-Fluss aufgefunden wurde und machte sich auf dem Weg nach Ōsaka, um sich die Unterlagen dieses Falles zu besorgen. Bestimmt sah Heiji-kun einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden, schließlich deuten sie auf ein und denselben Täter hin. Nachdem Heiji-kun dann in Ōsaka gelandet war, erhielt er einen Anruf auf sein Handy, bei dem Kommissar Otaki ihn um Hilfe bei dem Fall bat. Dies kam deinem Bruder entgegen, weshalb er mit dem Taxi direkt zum Hauptquartier gefahren war und dort die Unterlagen durchgegangen war“, schlussfolgerte Kazuha und fügte noch hinzu: „Dies würde auch erklären, warum er Freitagabend nicht zu Hause war.“ Nun schaute Kasumi ihre Gegenüber verblüfft an und erwiderte: „Heiji ist aber am Freitag nach Hause gekommen!“ Aus den Gedanken gerissen blickte die Oberstufenschülerin auf und realisierte erst jetzt, was ihre Freundin gesagt hatte. „Was?“, brachte Kazuha als einziges heraus, denn sie war zu verwundert über diesen Widerspruch. „Ja, Heiji war Freitag zu Hause! Okay, er kam erst nach Mitternacht gegen ein Uhr zurück und verschwand auch am Samstagmorgen gleich wieder um sieben Uhr. Ich glaube, er wollte wieder zurück nach Tokyo fliegen, um erneut mit Shinichi-kun in dem Fall zu ermitteln. Also wirklich! Der Kerl war am Morgen so laut, dass jeder davon aufgewacht ist“, seufzte die 15-Jährige laut. „Zuerst vergisst er die Badezimmertür zu schließen, sodass man im ganzen Haus die Dusche hören konnte, dann wollte er nicht einmal frühstücken, was Okāsan ziemlich aufgeregt hatte und war schnurstracks ohne viele Worte aus dem Haus gegangen und zu guter Letzt hat er die Haustür auch noch zu geknallt und war wie ein Irrer zur Bushaltestelle gerannt!“ Während Kasumi weiterhin Dinge auflistete, die sie an ihrem Bruder stört, hörte Kazuha ihr bereits nicht mehr zu, da sie abermals in Gedanken versunken war. ‚Jetzt wird mir einiges klar! Dann war es also Heiji-kun, der mich am Samstagmorgen durch den Lärm so früh geweckt hatte. Und die Pfütze im Badezimmer stammt dann auch von ihm. Okay, dann war er am Freitag so spät heimgekehrt und Samstag so früh verschwunden, dass ich ihn nicht sehen konnte. Wahrscheinlich hat sich dies dann auch am Sonntag wiederholt oder er ist über das Wochenende bei seinen Freunden in Tokyo geblieben. Aber damit stehen immer noch einige Fragen offen!’ Diese wollte die Austauschschülerin auch beantwortet haben, sodass sie Kasumi unterbrach und verwundert nachharkte: „Jetzt verstehe ich zwar, warum ich deinen Bruder am Wochenende nicht zu Gesicht bekommen habe, aber wieso hat er sich nicht heute Morgen blicken lassen? Immerhin haben wir beide denselben Schulweg und auch er musste heute Morgen aufstehen. Und als ich in der Klasse vorgestellt worden bin, war er auch anwesend! Und dann verstehe ich nicht, warum ich ihm auf dem Nachhauseweg aus den Augen verloren habe. Er lief die ganze Zeit hinter mir her, aber nach der vorletzte Gabelung war er plötzlich vom Erdboden verschwunden!“ Abermals konnte sich Kasumi das Lachen nicht verkneifen, allerdings dauerte es dieses Mal wesentlich länger! Sich wieder einigermaßen aufrichtend versuchte die Japanerin zu antworten, dies war allerdings eine lange Zeit vergeblich. Dann jedoch beruhigte sie sich wieder und war in der Lage zu entgegnen: „Ach! Das liegt einfach daran, dass Heiji eine einzige Schlafsuse ist! Er vergeudet die halbe Nacht mit dem Lösen von Fällen und schläft dann bis Mittag! In den Ferien funktioniert das ja noch, aber wenn die Schule wieder beginnt, kriegt er am Sonntag nie die Kurve und verschläft deswegen immer! Dann hat Okāsan jedes Mal die ehrenvolle Aufgabe ihn zur Schule fahren zu dürfen. Und der Grund, warum Heiji auf einmal hinter dir verschwunden war, ist einfach der, dass er sich angewohnt hat, über den Garten ins Haus zu kommen. Er biegt einfach an der Gabelung links ab und nimmt den Steinweg bei den Kirschblüten in unserem Garten, dann ist wesentlich schneller zu Hause, als wenn er die Hauptstraße entlang geht!“ Obwohl Kazuha anfangs nicht verstanden hatte, warum ihre Mitbewohnerin bei ihrer Frage so lachen musste, konnte sie es nun vollkommen nachvollziehen! ‚Heiji-kun ist solch eine Pflaume!’, dachte sich die Australierin ihren Teil und lag lachend auf Kasumis Bett, als diese allerdings beginnen wollte, noch etwas hinzuzufügen. ‚Was kommt denn jetzt?’, fragte sich die Oberstufenschülerin gedanklich, während sie gebannt auf ihr Gegenüber starrte, ‚Hat er noch was angestellt? Wenn das so weitergeht, muss ich mir wohl ernsthafte Sorgen machen!’ Doch als Kazuha die Japanerin genauer unter die Lupe nahm, stellte sie fest, dass Kasumi gar nicht vor Spaß lächelte, sondern ein ernstes und ein wenig trauriges Lächeln aufsetze. Völlig gespannt lauschte Kazuha den Worten ihrer Freundin. „Auch wenn mein Bruder nervt, stur, arrogant, rechthaberisch, hochmütig, bockig und unsensibel ist, jeden ersten Schultag verpennt, immer nur ans Essen denkt und ständig bei seinen Fällen hängt…“ Kasumi blickte auf, „Er ist ein toller Bruder!“ Dieser Wandel verblüffte Kazuha so sehr, dass sie nur mit leicht geöffnetem Mund da saß und Kasumi weiterhin anstarrte, die in diesem Moment fort fuhr: „Wenn er etwas verspricht, hält er es auch, selbst wenn er auf Dinge, die ihm wichtig sind, verzichten oder sein Kendotraining absagen muss! Wenn ich Probleme haben, kann ich ihn immer um Rat fragen! Und wenn ich von irgendwelchen Typen dumm angequatscht werde, kommt er mir zur Hilfe geeilt!“ Lächelnd erinnerte sich die Mittelschülerin an die Zeiten, in der ihr Bruder hatte alles stehen und liegen gelassen, um ihr zu helfen und für sie da zu. Sie war vollkommen in Gedanken versunken, als Kazuha nur durch ein einiges ‚Aha!’ die Aufmerksamkeit erlangte. Verwundert blickte Kasumi von ihrer Bettdecke auf die traurig grinsende Kazuha. „Was?“, fragte die jüngste Hattori überrascht nach. „Ist was?“ „Ganz und gar nicht! Ach ja, es gibt noch eine Frage, die bisher unbeantwortet ist!“ Die Osakaerin setzte einen überraschten Gesichtsausdruck auf, doch die Grünäugige ließ sich nicht beirren und stellte gespannt ihre Frage: „Warum habt ihr weder mir noch Heiji-kun von dem jeweiligen anderen erzählt?“ Obwohl diese Nachfrage simpel formuliert war, schien Kasumi nicht verstanden zu haben, weswegen Kazuha näher erläuterte: „Ich wusste vor ein paar Stunden nicht einmal, dass ich ein Gastbruder habe und er hatte auch keinen Schimmer, dass in seinem Haus eine Austauschschülerin wohnt! Schließlich hatte er mich genauso verblüfft angestarrt, als wir uns im Garten nach der Schule wieder getroffen haben! Daraus folgt, dass ihr ihn nicht eingeweiht habt! Aber warum?“ Der erstaunte Ausdruck auf Kasumis Gesicht wandelte sich blitzschnell in ein verschmitztes. Sie kannte den Grund für das Schweigen gegenüber ihrem Bruders und über diesen konnte die Westjapanerin sich einfach jedes Mal ins Fäustchen lachen. „Ach, das meinst du! Da gibt es einen speziellen Grund, den mir meine Eltern erzählt haben. Aber das…“, sie legte eine kleine Pause ein, „…ist ein Geheimnis!“ Unweigerlich kippte die Austauschschülerin zur Seite um, denn auf solch eine Antwort war sie keineswegs gefasst. „Komm schon, Kasumi!“, bettelte Kazuha die Hände zusammen gefaltet, „Ich werde es nicht weitersagen! Versprochen!“ „Nein!“, entgegnete die Angesprochene grinsend, „Das kann ich dir leider nicht verraten! Aber ich gebe dir einen Tipp: des Rätsels Lösung liegt in der Vorzeit.“ „In der Vorzeit?“, hinterfragte Kazuha leicht genervt, „Was soll das denn bedeuten?“ „Das gilt es herauszufinden!“, erklärte die Jüngere und ging summend zu ihrem Schreibtisch, „Und Heiji brauchst du auch nicht zu fragen. Ihm haben wir nämlich auch dasselbe auf seine Frage hin geantwortet!“ Ihre Augen zu Schlitzen geformt stand Kazuha auf und verließ murrend das Zimmer ihrer Gastschwester. Bevor sie allerdings die Tür schloss, kündigte sie noch an, nun duschen zu gehen. Mit gesenktem Kopf schlenderte die Brünette auf dem Weg ins Badezimmer, welches am anderen Ende des Ganges lag. ‚Was meinte sie wohl mit Vorzeit?’, fragte sich Kazuha immer und immer wieder. Einen Denkanstoß oder sogar die Antwort erhielt sie dadurch aber nicht! ‚Was kann Vorzeit bloß bedeuten?’ Wegen ihrer Gedanken bemerkte Kazuha zu ihrem Leidwesen nicht, wie sie bereits an der gewünschten Badezimmertür angekommen und abwesend diese öffnete. Aufgestiegener Dampf und plätscherndes Wasser ließen sie allerdings aus ihren Tagträumen erwachen, in denen sie in diesem Moment aber lieber noch gesteckt hätte. Der sich ihr bietende Anblick ließ Kazuha voll und ganz verstummen, als sie sich jedoch fassen konnte, brachte sie nichts weiter, als ein Geschrei heraus. Schnellen Schrittes rannte die Australierin zurück in das Zimmer ihrer Gastschwester, dessen Tür sie mit Schwung aufriss und Kazuha keuchend vor Kasumi halt machte. „Was ist passiert?“, erkundigte sich diese panisch und sprang von ihrem Drehstuhl auf. „Warum…“, begann die 17-Jährige außer Atem, musste allerdings stocken. „Warum was?“, hinterfragte die Mittelschülerin verwundert, Kazuha jedoch sammelte einen Augenblick ihre Kräfte und schrie lauthals: „WARUM HAST DU MIR NICHT GESAGT, DASS DEIN BRUDER NOCH IM BAD IST???“ Perplex schaute Kasumi ihr Gegenüber an, denn sie verstand nicht den Grund für diesen Wutausbruch, weswegen sie nachfragte: „Worin liegt das Problem? Du hast ihn doch heute den ganzen Tag gesehen.“ „Ja, aber nicht nur mit einem KLEINEN HANDTUCH UM DIE HÜFTE BEKLEIDET!!“ Nochmals ein- und ausatmend hatte sich Kazuha einigermaßen beruhigt und auch ihr Puls hatte sich wieder normalisiert. Währenddessen blinzelte Kasumi nur des Öfteren, fing danach aber lachend an zu erklären. „Ah, genau! Das war es, was ich gerade eben vergessen habe aufzuzählen. Tja, Heiji hat die dumme Angewohnheit, nie irgendwelche Räume abzuschließen, selbst wenn Besuch da ist! Oder er läuft nach dem Duschen nur mit einem Handtuch durchs Haus.“ „Und das hättest du mir nicht vorher sagen können?!?“, stöhnte Kazuha vorwurfsvoll. „Ich wusste nicht einmal, dass er im Bad ist, wie hätte ich es dir dann sagen sollen. Obwohl…“, stockte Heijis Schwester und kratzte sich verlegen an der Wange, „…er duscht eigentlich immer um diese Zeit, da er immer kurz vorher vom Kendotraining zurückkommt.“ Je näher das Mädchen dem Satzende kam, desto leiser wurde es. Seufzend begab sich Kazuha aus dem Zimmer auf dem Weg in ihr Eigenes. Immerhin hatte sie noch ihre gesamten Hausaufragen vor sich, da sie durch den ganzen Terz vor, beim und nach dem Abendessen nicht dazu gekommen war, ein paar Fächer abzuarbeiten. Daher schöpfte sie neuen Mut und beschloss nun zügig zu arbeiten, um später vielleicht sogar noch mit ihrem Vater zu telefonieren. Nach einer geschlagenen Stunde, in der die fleißige Schülerin die Hausaufgaben aller Fächer abgearbeitet hatte, standen lediglich die Chemieaufgaben noch offen. Obwohl Kazuha immer gute Noten in Naturwissenschaften gehabt hatte, kam sie einfach nicht auf die Lösung der vor ihr liegenden Aufgabe. Das Thema lautete Elektrochemie, wozu ihr Lehrer in den heutigen Stunden einige Experimente durchgeführt hatte. Die Hausaufgabe bestand darin, die Zeit zu berechnen, in der ein Bleiakkumulator einen gleichmäßigen Strom der Stromstärke I=1,0 A liefern konnte. Ihren Bleistift anknabbernd ging die Australierin erneut jeden einzelnen Schritt durch. Doch als jemand an ihrer Zimmertür klopfte, verlor sie den Faden. Genervt blickte Kazuha von ihren Aufgaben zur Tür und rief ein lautes ‚Herein!’, wodurch der außen Stehende das Zimmer betrat. Wie nicht anders zu erwarten war, stand ihr Gastbruder Heiji an der Schwelle und grinste sie schelmisch an. „Das Bad ist frei, wenn du noch hinein möchtest“, informierte der Detektiv seine Klassenkameradin grinsend, die daraufhin nur stöhnte und wieder versuchte sich ihren Aufgaben zu widmen. „Nein danke, aber ich möchte schnellstmöglich mit den Hausaufgaben durchkommen, um meinen Vater noch anrufen zu können“, erwiderte die Australierin und schenkte ihrem Gastbruder keine Aufmerksamkeit mehr, der sie daraufhin von seinem Standpunkt aus beobachtete. Bereits aus dieser Entfernung erkannte Heiji schnell, dass seine Gastschwester Probleme mit den Aufgaben hatte, weshalb er sich ihr leise näherte. „Welches Fach ist es denn?“, erkundigte sich der Westjapaner verständnisvoll und blickte über ihre Schultern auf das Heft mit den Aufgaben. „Chemie“, entgegnete Kazuha knapp und warf den Bleistift aus Frust auf den Tisch. Sie verstand auf Teufel kam raus nicht, wieso laut ihr Rechnung die Autobatterie eine Laufzeit von über 97.000 Stunden hatte, denn ihr war klar, dass es keine Batterie gab, die eine solch lange Laufzeit am Stück besaß. Nachdem der Grünäugige sich die Aufgabenstellung durchgelesen hatte und darauf ihre Lösungsschritte durchgegangen war, sprang ihm schon ein Fehler ins Auge. Sich den Bleistift schnappend zeigte er mit dessen Ende auf den entschiedenen Fehler und erläuterte diesen: „Schaue dir mal diese Gleichung an! Hier hast du einen Fehler bei der Umformung gemacht. Es müsste n=m/M heißen und nicht n=M/m. Du hast einfach die Variabeln vertauscht und dann ist es kein Wunder, warum du eine viel zu hohe Ladung und damit eine viel zu große Zeitspanne als Ergebnis herausbekommst. Ansonsten sind all deine Lösungswege korrekt, wenn du jetzt nur noch die richtige Formel einsetzt, hast du das Ergebnis.“ Überrascht wand Kazuha ihren Kopf zu den Meisterdetektiven herum, der sie daraufhin ebenfalls anblickte und fragte: „Was ist? Habe ich vielleicht etwas im Gesicht?“ Mit zu Schlitzen zusammengezogenen Augen widmete sich die Schülerin wieder ihrer Aufgabe, antwortete ihrem Gastbruder aber, um ihn zufrieden zu stellen: „Ach, nichts!“ Da Kazuha nun begann, ihren Fehler auszumerzen und konzentriert jeden Schritt nachrechnete, wollte Heiji sie davon keineswegs abhalten und wand sich zur Tür herum. Bevor er diese aber öffnete, bat der Westjapaner seine Mitbewohnerin noch um einen Gefallen: „Wenn du mit deinem Vater telefonierst, richte ihm schöne Grüße von mir aus.“ Wie schon so oft an diesem Abend starrte die Grünäugige ihr Gegenüber verblüfft an und erntete abermals ein Grinsen seinerseits. Heiji war bereits kurz davor die Zimmertür zu schließen, als er von Kazuha mit zwei leisen, aber durchaus hörbaren Worten vollkommen aus der Fassung gebracht worden war. „Vielen Dank!“, flüsterte Kazuha mit einem dankenden Lächeln und sah mit an, wie der Detektiv sie versteinert fixierte. „Wolltest du nicht gerade gehen?“, fragte die Australierin nach, um den Jungen in die Realität zu bringen. Sich über sein eigenes Verhalten wundernd setzte sich Heiji in Bewegung und schloss darauf endlich die Tür. Als Kazuha auf diese blickte, musste sie ein wenig schmunzeln und erinnerte sich sogleich an Kasumi Worte vor einigen Stunden. ‚Wenn ich Probleme haben, kann ich ihn immer um Rat fragen! Das gilt ja dann wahrscheinlich auch für Probleme bei den Hausaufgaben, was?’, dachte sich Kazuha, während sie die Lösung der Chemieaufgabe unter der Rechnung aufschrieb. ‚Aus diesem Kerl werde ich wirklich nicht schlau!’ ============================================ Das war's wieder mal... Ich werde dieses Mal versuchen, das nächste KP schneller hochzuladen, versprechen kann ich aber nichts T.T An dieser Stelle möchte ich noch Kimie_Yashi danken, die eine tolle Betaleserin ist und mir mit der Chemieaufgabe in diesem KP geholfen hat... Mit Chemie habe ich absolut nichts am Hut, sie dafür hatte es als LK! Die perfekte Person also xDDD So, dann bis zum nächsten Mal, Ayaka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)