Fukkatsu! Golden Pair! von -Alec- ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Disclaimer: Nichts meins, alles erfunden, kein Geld [insert übliches blabla here] „Guten Morgen mein Schatz, du musst aufstehen. Komm, der Kindergarten wartet!“, Eijis Mutter rüttelte ihn sanft aus dem Schlaf. Eiji brummelte irgendwas, ehe er die Augen aufschlug und in die helle Zimmerlampe starrte. Sofort kniff er die Augen zusammen und krabbelte umständlich aus dem Bett. Dabei ließ er sich soviel Zeit wie möglich, obwohl er wusste, dass er seine Mutter verärgern würde, wenn er trödelte. Aber er wollte nicht in den Kindergarten. Die anderen Kinder mochten ihn nicht und jagten ihn den ganzen Tag über den Spielhof, was die Erzieherinnen als „Fangen spielen“ fehlinterpretierten. Er hasste es, wenn sie ihn mit Sand bewarfen und ihn bei Gruppenspielen nicht mitspielen ließen. In der Zeit saß er lieber auf der Schaukel, starrte in den Himmel und wünschte sich, ein Vogel zu sein. Er tappte in die Küche, wo seine Mutter gerade dabei war, das Frühstück auf den Tisch zu bringen. „Mama, ich hab Bauchweh, darf ich zu Hause bleiben?“ Seine Mutter sah ihn besorgt an. Es ging nun schon eine ganze Weile so, dass Eiji morgens nicht in den Kindergarten gehen wollte. Sie hatte auch schon mit den Erzieherinnen geredet und sie gefragt, ob sie etwas bemerkt hätten. Diese hatten ihr versichert, dass ihnen nichts aufgefallen war. Dennoch machte sie sich Sorgen. „Komm mal her, mein Spatz“, sie wartete, bis Eiji sich in ihren Armen befand. „Warum möchtest du denn nicht in den Kindergarten? Sind die anderen Kinder so böse zu dir?“ Auf die Frage hin versteckte Eiji das Gesicht im Pullover seiner Mutter und weinte leise. „Du musst mir schon sagen, was los ist, sonst kann ich nichts machen.“ Doch Eiji schwieg weiter. Seine Mutter seufzte. Sie wollte ihrem Kind gerne helfen, aber ihr Jüngster verschloss sich immer weiter. Dabei war er bis vor einem Jahr noch so quirlig gewesen, hatte viel gelacht und viele Freunde gehabt. Dann allerdings waren sie umgezogen, da sie sich endlich ein kleines Häuschen leisten konnten. Eiji hatte den Kindergarten wechseln müssen und hatte sich seitdem sehr verändert. „Was hältst du davon, wenn wir nach dem Kindergarten Eis essen gehen?“ „Können wir nicht jetzt Eis essen gehen?“, fragte Eiji leise. Seine Mutter lächelte. „Das geht jetzt nicht. Mama muss doch gleich noch arbeiten und die Eisdielen haben doch noch gar nicht geöffnet.“ „Hmm... versprochen?“ „Versprochen!“ Eiji wandte sich aus der Umarmung seiner Mutter und setzte sich an den Frühstückstisch. Hunger hatte er eigentlich keinen, aber er wollte nicht, dass seine Mutter sich noch mehr um ihn sorgte, deswegen aß er einen Happen. Als es Zeit wurde, zog er sich Jacke und Schuhe an und verabschiedete sich von seiner Mutter. „Bis heute Nachmittag, Schatz.“ Sie küsste ihn auf die Wange und er stolperte los zum Kindergarten, der nur zwei Straßen weiter war. Auf dem Weg dorthin wurde er immer langsamer und an der Tür blieb er schließlich stehen. Er nahm all seinen Mut zusammen und ging hinein. An seinem Garderobenplatz zog er sich Jacke und Schuhe aus und schlüpfte in seine Pantoffeln ehe er in seinen Gruppenraum ging. Dort steuerte er schnurstracks die Ruheecke an, ließ sich auf die bereitgestellten Matratzen fallen und schloss die Augen. Hier würde er wenigstens noch ein paar Minuten Ruhe haben, ehe die anderen ihn hier finden würden. Er war beinahe eingeschlafen, als die Erzieherin ihn zur Morgenrunde rief. Er hasste die Morgenrunde, da wurde immer nur besprochen, was man am Tag vorher gemacht hatte und was man heute machen wollte. Für Eiji war beides sehr einfach zu beantworten: gemacht hatte er nichts und machen wollte er auch nichts. Er wollte, dass man ihn in Ruhe ließ, damit er in seine Traumwelt abdriften konnte, wo er ein Ritter war, der gegen einen bösen Drachen kämpfen musste. Heute jedoch war die Morgenrunde anders. Eiji wusste nicht sofort, warum, dann jedoch erblickte er ein unbekanntes Gesicht, dass sich zwischen den Erzieherinnen ihrer Gruppe versteckte. Nachdem sie sich einen guten Morgen gewünscht hatten und alle still auf ihrem Platz im Stuhlkreis saßen, wurde ihnen das unbekannte Gesicht als „Oishi Syuichirou“ vorgestellt. Er war erst vor einer Woche hergezogen und sollte nun in ihre Gruppe gehen. Eiji war das egal, von dem Neuen würde er wahrscheinlich genauso geärgert werden, wie von allen anderen auch. Der Junge setzte sich auf einen freien Stuhl und die allgemeine Tagesplanung wurde besprochen. „Ich feiere heute Nachtmittag meinen Kindergeburtstag und hab alle aus der Gruppe eingeladen“, erzählte Yoshiru, ein Junge, der es liebte, Eiji solange zu jagen, bis er nicht mehr konnte. „Wirklich alle?“, fragte die Erzieherin gespielt ungläubig. „Nya, alle außer Eiji, der ist doof.“ Eiji hatte gewusst, dass er das sagen würde, dennoch zog er die Knie an und legte seinen Kopf darauf. Sollten die ihn doch für doof halten, die waren alle selbst doof. Die Erzieherin warf Yoshiru einen bösen Blick zu, der jedoch mit einem frechen Grinsen erwidert wurde. „Eiji, möchtest du uns nicht sagen, was du heute Nachmittag machen wirst?“ Eiji schüttelte den Kopf. „Komm schon, hast du gar nichts geplant?“ „Ich geh... mit meiner Mama Eis essen“, sagte er leise und hörte das Lachen der anderen. Nachher würden sie wieder tuscheln, dass er keine Freunde hatte und deswegen alles mit seiner Mutter machen musste. „Das ist doch schön!“, erwiderte die Erzieherin und wandte sich dem nächsten Kind zu. Eiji hörte den anderen nicht mehr zu und als die Runde beendet war, ging er schnell zurück zu den Matratzen, nahm sich eine Decke und tat so, als würde er schlafen. Da die anderen Kinder direkt nach draußen gingen, hatte er ausnahmsweise seine Ruhe, die jedoch gegen Mittag gestört wurde, als seine Erzieherin ihn auch nach draußen holte. Er könne schließlich nicht den schönen Tag verschlafen. Eiji fügte sich in sein Schicksal. Nur der Gedanke daran, dass er später noch ein Eis bekam, heiterte ihn etwas auf. Draußen angekommen fragte er die anderen gar nicht erst, ob er mitspielen durfte, ihre Antwort würde eh „nein“ sein. Deshalb ging er an ihnen vorbei und setzte sich alleine in den Sand, wo er eine Sandburg baute. Er war gerade dabei, Gänge hindurch zu graben, als jemand auf die Burg trat und sie so zum Einsturz brachte. Eiji schossen die Tränen in die Augen. Er hatte sich soviel Mühe gegeben! Er sah auf und erkannte Yoshiru, der bereits dabei war, einen Ball aus Sand zu formen. Ehe Eiji reagieren konnte, flog ihm auch schon eine Kugel Sand ins Gesicht. Er hustete, weinte, weil der Sand in den Augen brannte und versuchte aufzustehen, um sich waschen gehen zu können. Er stand wackelig auf beiden Beinen, als eine weitere Kugel geflogen kam, die ihn wieder zu Boden warf. „Ey! Lasst ihn in Ruhe, er hat euch nichts getan!“, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich. Kurz darauf spürte er, wie zwei Hände versuchten, ihm aufzuhelfen. Es war der neue, Oishi, wenn Eiji sich richtig erinnerte, der ihn langsam auf die Beine zog. Auch die Erzieherinnen hatten mittlerweile den kleinen Tumult bemerkt und kamen herbeigerannt. „Was ist hier los?“, fragte die Gruppenleiterin streng. Zunächst sagte niemand was. Eiji nicht, weil er Angst hatte und Yoshiru nicht, weil er es nicht für nötig hielt. Schließlich war Oishi es, der den Mund aufmachte. „Sie haben Eiji-kun mit Sand beworfen, da hab ich ihm geholfen.“ Eiji hätte ihn entgeistert angestarrt, wenn er nicht noch immer Sand in den Augen gehabt hätte. An diesem Kindergarten hatte sich noch nie jemand für ihn eingesetzt. Im Gegenteil, sie hatten ihn von Anfang an geärgert und ihm keine Chance gegeben, sich zu integrieren. Und jetzt war ihm geholfen worden. Wenn Eiji nicht schon geweint hätte, hätte er wahrscheinlich jetzt angefangen. „Ist das wahr?“, fragte die Erzieherin an Yoshiru gewandt. „Das war ein Versehen...“, erklärte der Junge. „War es gar nicht!“, es war das erste Mal, dass Eiji sich wehrte, „Du hast auch meine Burg zertreten!“ Er war von sich selbst überrascht. Selbst die Erzieherin sah irritiert aus. „Oishi-kun, bring Eiji doch bitte in den Waschraum und du“, sie drehte sich zu Yoshiru um, „kommst mit.“ Sie führte Yoshiru ins Büro der Kindergartenleiterin und Oishi half Eiji, ins Badezimmer zu kommen. Als Eiji sich gewaschen hatte und wieder sehen konnte, suchte er den Waschraum nach Oishi ab, der jedoch unauffindbar war. Enttäuscht ließ Eiji den Kopf sinken. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn er jetzt endlich einen Freund gefunden hätte. Noch ehe er wieder in traurige Gedanken versinken konnte, tippte ihn jemand an der Schulter. Überrascht drehte er sich um und sah direkt in Oishis rundes Gesicht. „Hier“, sagte dieser lächelnd und hielt Eiji einen Schokoriegel vors Gesicht. „Hat meine Mama mir mitgegeben, aber ich teil ihn mit dir. Siehst du?“ Er brach ihn in der Mitte durch und gab Eiji eine Hälfte. Eiji bedankte sich lächelnd und sie gingen zusammen nach draußen. „Wollen wir schaukeln gehen?“, fragte Oishi und Eiji nickte glücklich. Sie rannten lachend zu den Schaukeln, wo sie bis zur Abschlussrunde blieben, in der sich alle verabschiedeten. Yoshiru war nicht dabei gewesen, er hatte von seiner Mutter abgeholt werden müssen, die, kaum dass sie gehört hatte, was ihr Sohn angestellt hatte, den Kindergeburtstag abgesagt hatte. Yoshiru war unter Tränen nach Hause gegangen. Eiji hingegen fühlte sich zum ersten Mal wohl. Oishi hatte sich freiwillig neben ihn gesetzt und sie hatten miteinander geflüstert, was sie morgen machen wollten. Als die Abschlussrunde vorbei war, setzten sie sich zusammen auf die Matratzen in der Ruheecke und warteten auf ihre Mütter. „Ah! Meine Mama und ich wollen gleich Eis essen, willst du mitkommen?“, fragte Eiji aufgeregt. „Ich weiß nicht, ob ich darf, ich muss erst meine Mama fragen.“ „Ich auch, aber meine Mama sagt bestimmt nicht nein.“ Sie lachten beide und spielten noch ein bisschen mit den Kuscheltieren, ehe Eiji seine Mutter sah, die den beiden schon eine ganze Weile beim Spielen zusah. So glücklich hatte sie ihren Sohn lange nicht mehr gesehen. Eiji sprang auf und rannte auf seine Mutter zu. „Mama, Mama, komm, ich muss dir jemanden vorstellen!“ Er zog sie in die Richtung aus der er gerade gekommen war, wo Oishi die Kuscheltiere wieder in die dafür vorgesehenen Boxen packte. „Oishi-kun!“, rief Eiji und Oishi blickte auf. „Das ist meine Mama. Mama, das ist Oishi-kun. Er ist neu hier und mein Freund, oder Oishi?“ Den letzten Teil hatte er leicht verunsichert gesagt, als er jedoch sah, dass Oishi nickte und lächelte, wurde auch sein Gesicht wieder glücklicher. „Mama, kann Oishi-kun mit uns Eis essen?“ Seine Mutter lächelte ihn an. „Wenn seine Mama es erlaubt, darf er natürlich mitkommen.“ Sie hatten nicht mehr lange auf Oishis Mutter warten müssen. Sie war eine relativ junge Mutter, die sich freute, dass ihr Sohn so schnell einen neuen Spielkamerad gefunden hatte. Als sie hörte, dass Oishi zum Eis essen eingeladen war, schloss sie sich an, da sie in dieser Gegend auch noch niemanden kannte und sich so mit Eijis Mutter unterhalten konnte. Die beiden Jungen freuten sich und rannten los. Ihre Mütter kamen, gemächlich miteinander redend, hinterher. An der Eisdiele warteten ihre Söhne bereits an einem Tisch für vier Personen auf sie. Als sie ihr Eis gegessen hatten, verabschiedeten sich alle voneinander und gingen nach Hause. Der nächste Morgen sollte der erste sein, an dem Eiji wieder gerne in den Kindergarten ging. ~*~Ende~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)