Our Second Chance von Perro (Das Finale [3/3] + Epilog (finished!)) ================================================================================ Kapitel 28: Fuck Me For Free ---------------------------- Soo, und weiter geht's auch schon mit dem nächsten Kapitel! Es hat ungeheuren Spaß gemacht wieder zu schreiben! =) Alle Hinata-Fans kommen demnächst übrigens wieder mehr auf ihre Kosten, genau wie NejiTenTen. Ich versuche langsam alle Handlungsfäden auf das große Finale zusammenlaufen zu lassen, also habt nur noch ein bisschen mehr Geduld mit mir ;) Wie immer: Über etwas Kritik und/oder Lob würde ich mich freuen! Bemühe mich auch im anschließenden Kapitel auf alle Kommentare einzugehen. ;) @Sakura-Jeanne: Hach, gleich als erstes Kommi eine vertraute Gestalt. Vielen Dank für deine Treue! @Myobie: Ich hoffe du musstest diesmal nicht so lange aufs Kapitel warten und es sind nicht allzu viele Rechtschreibfehler drin. Beim letzten habe ich mir nicht die Zeit genommen noch einmal drüber zu lesen, natürlich peinlich, dass man das scheinbar gleich so merkt... @saku-ne-chan: Sei froh sie erst jetzt gefunden zu haben, wo ich mir fest vorgenommen habe nicht eher zu ruhen bis sie fertig ist. Sonst hättest du manchmal echt lange auf ein neues Kapitel warten müssen! :D @AleTheSunshine: Danke für dein reichliches Lob! =) Tja und Shikamaru hat eben Angst um Ino und sich selbst, deswegen geht er nicht zur Polizei. Hat die Beiden ja auch beim ersten mal nicht sonderlich abgeschreckt... @mo & fahnm: Also euch kann ich gleich mal vorwarnen, dass auch das Finale an manchen Stellen etwas brutal werden kann - aber auch emotional, spannend und romantisch. So sind meine Storys eben. Ich hoffe ne gute Mischung aus allem =) Und ganz ohne Blut geht nix! @Kira-kira-chan: Hey, schön auch dich wieder hier zu sehen! =) Mensch, dass doch Einige noch so an meiner Story hängen!! Bei Shika ist es keine Sucht, er will nur nicht, dass jemand merkt wie schlimm seine Verletzung eigentlich ist und in was für Schwierigkeiten er steckt... @kirschrose: Uuhh, Abivorbereitung... Vielleicht sollte ich dann also in nächster Zeit erstmal keine neuen Sachen mehr hochladen? ;) Nein, nein, es gibt bald noch mehr Möglichkeiten sich vorm Lernen zu drücken! @Harfe & Keiko_: Ihr habt Beide die FF an einem Stück gelesen??? Respekt! :D Freut mich sehr, dass es euch so gefallen hat und willkommen in meinem Leserkreis! @Uchiha_92: Wie du siehst dauerte es nicht allzu lang ;) Na ich hoffe mal es wird auch weiterhin besser und besser! Viel Spaß beim Lesen! Und auch allen anderen! Viel Spaß beim neuen Kapitel: ~~~°~~~ Kapitel XXVIII – Fuck Me For Free ~~~°~~~ Fuck me for free, I want my money back Love is so cheap, Such a worthless trap All my friends are fake as thieves, I dug for them in what we need I'm not good enough, I'm not clean anymore I'm damaged up, I want to come home - but I'm not good enough, I'm not clean anymore I'm damaged up, I want to come home - Recover ~°~ Neji ~°~ Neji hatte die Arme hinter die Lehne des Sofas geklemmt und starrte an die Decke. Seitdem er davon erfahren hatte, dass The Leafs den Vertrag bekommen würden, der eigentlich ihm zustand, hatte er kein Musikinstrument mehr angerührt. Es war einfach zu schmerzhaft, zu erniedrigend. Selbst die zerbrochenen Stücke seiner Gitarre lagen noch auf dem Fußboden verteilt. Die anderen Mitglieder der Band hatten es nicht gewagt sie wegzuräumen. Sie liefen in Nejis Gegenwart wie auf Eierschalen und hielten sich so selten wie möglich im Proberaum auf, denn sie hatten Angst vor ihm. Und auch er selbst hatte Angst vor dem Zorn, der in ihm mit entsetzlicher Kraft brannte. Warum nur? Warum? Warum quält mich das Schicksal so? Neji schloss die Augen und fühlte sich wie tot. Er hatte gedacht, dass sich nach so vielen Jahren endlich etwas zum Guten gewandt hatte. Er war mit TenTen zusammengekommen, der Erfolg im Musikgeschäft hatte kurz vor der Tür gestanden. Doch am Ende war alles in sich zusammengestürzt wie ein Kartenhaus. Wie immer hatten sich seine Träume als formlose Illusionen erwiesen, die der harten Realität nicht standhalten konnten... Warum? Der Auftritt von Sasuke und Naruto auf dem Schulhof hatte ihm schließlich den letzten Stoß in die Verzweiflung versetzt. In ihnen hatten er geglaubt Menschen gefunden zu haben, die es ebenso schwer im Leben hatten wie er und die sich davon trotzdem nicht beeindrucken ließen. Doch ihr Streit hatte ihm gezeigt, dass auch sie langsam an ihrem Schicksal zerbrachen. Es gab einfach kein Entkommen. Das Leben rissen einen mit sich und zeigte für einen Moment Hoffnung am Horizont, bevor es diese anschließend wieder gnadenlos zerquetschte... Die Tür des Proberaums öffnete sich. „Hey, Neji!“ Tayuya. Neji hob die Hand zu einem kurzen Gruß, ohne ihr dabei einen Blick zu schenken. Von den Children of Destiny war Tayuya am ruhigsten geblieben als sie von der schlechten Nachricht erfahren hatten und sie war es auch, die ihm in dieser Zeit am meisten beistand. „Alles klar bei dir?“, fragte sie. Neji schwieg. „Ist TenTen nicht da?“ Neji schüttelte den Kopf. Seine Freundin hatte keinen Fuß mehr in den Proberaum gesetzt und er war äußerst dankbar dafür. Obwohl er im Prinzip wusste, dass der verlorene Vertrag nicht wirklich ihre Schuld gewesen sein konnte, war es ihm unmöglich ihr ins Gesicht zu sehen ohne dabei an die demütigende Niederlage denken zu müssen. Ob sich das je ändern wird? Ist sie überhaupt noch meine Freundin? „Weißt du, Neji, du solltest den Kopf nicht so hängen lassen“, sagte Tayuya. Als er schließlich doch noch die Augen träge öffnete, stand sie direkt vor ihm. Ihr feuerrotes Haar, das sonst immer halb unter einer Baseballkappe verborgen blieb, wellte sich geschmeidig über Schultern und Rücken. Sie grinste leicht, als sie bemerkte wie sein Blick unweigerlich auf das kleine Piercing fiel, das von ihrem bauchfreien Top enthüllt wurde. „Vielleicht solltest du dich einfach mal ein bisschen ablenken. Den Kopf frei bekommen...“ Plötzlich saß sie auf ihm und fuhr mit den Händen durch sein schwarzes Haar. „Ich würde dir helfen, Neji...“ „Lass den Schwachsinn, Tayuya...“ Doch die Violistin lächelte unbeirrt weiter und biss sich leicht auf die Unterlippe. Neji sah zur Seite, versuchte sich nicht einzugestehen, dass sich etwas in ihm rührte, und ignorierte den Rotschopf auf seinem Schoß hartnäckig. Tayuya beugte sich ein Stück nach vorne und brachte ihre Lippen ganz nahe an sein Ohr. Der intensive Geruch eines für sie völlig untypischen femininen Parfüms stieg ihm in die Nase und machte ihn ganz benommen. „Vergiss TenTen“, raunte sie ihm heiser zu. „Vergiss diesen dummen Vertrag. Wir machen einfach weiter unsere Musik, so wie früher. Hauptsache wir beide bleiben zusammen...“ In Nejis Kopf drehte sich alles. Die stickige Luft im Proberaum und Tayuyas Gewicht auf seinem Körper machten es ihm schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Seine Augen folgten einem feinen Schweißtropfen, der sich durch die Hitze aus Tayuyas Haaransatz gelöst hatte und ihren Hals entlang perlte. „Was willst du?“, murmelte er leise. Tayuya grinste anzüglich. „Was willst du, Neji? Ich will dir nur helfen, damit du dich besser fühlst. Ich würde alles für dich tun. Alles...“ Schon bei der Gründung ihrer Band hatte Neji gemerkt, dass seine Violistin etwas von ihm wollte. Er war kein Idiot und sie hatte nie ein großes Geheimnis daraus gemacht, doch so direkt war sie noch nie gewesen. Seine erste Reaktion war sie von sich zu stoßen, doch als er seinen Arm hob, griff sie sofort nach seiner Hand und drückte diese ungeniert an ihre Brust. „Alles...“, wiederholte sie flüsternd, ihre Lippen so nahe, dass sie beim Sprechen sein Ohr streiften. „Es gibt so viele schöne Wege den Stress abzubauen.“ „Lass mich in Ruhe, Tayuya“, sagte Neji, doch er merkte selber wie halbherzig es klang. Welcher Junge hätte keine Probleme ein derart eindeutiges Angebot von einem Mädchen wie Tayuya abzulehnen? Vor allem wenn sie sich so an ihn presste... „TenTen ist...“ „Was ist mit TenTen?“, fragte Tayuya unbeeindruckt. Sie lehnte sich noch weiter vor und drückte ihre Brust damit in vollem Umfang gegen Nejis Hand. „Sie hat ihre Chance vertan. Glaubst du wirklich, dass es zwischen euch noch einmal so sein wird wie vorher? Dass du ihr je wieder ins Gesicht sehen kannst ohne daran denken zu müssen, dass sie dir die Chance deines Lebens verdorben hat?“ Neji schloss gequält die Augen. Tief in seinem Inneren wusste er, dass sie recht hatte. Egal was TenTen oder er tun würde, es konnte nicht ungeschehen machen was passiert war. Vielleicht war es besser jetzt gleich einen klaren Schnitt zu machen, anstatt sich ewig mit diesem Thema zu plagen... Schicksal... Was kann jemand wie ich schon gegen das Schicksal unternehmen? Als Neji seine Augen wieder öffnete, beugte sich Tayuya gerade ein Stück nach hinten und zog ihr Top betont langsam über ihren Kopf. Darunter kam ein verboten verführerisches violettes Bikinioberteil zum Vorschein. „Gefällt dir, was du siehst?“, wisperte sie, während sie ihre Hände um seinen Nacken legte und spielerisch auf seinem Schoß hin und her rutschte. Als sie sich zu ihm herab beugte, strichen ihm Strähnen ihres feuerroten Haares ins Gesicht. Er konnte ihren heißen Atem schmecken. Sie waren so kurz davor sich zu küssen... So kurz davor sich dem Schicksal zu ergeben... Dann wurde plötzlich die Tür zum Proberaum laut quietschend aufgerissen. Einen Moment lang herrschte Totenstille. Neji erwartete Sakon und einen seiner derben Kommentare angesichts dieser Situation oder auch Jirobos verlegenes Brummen. Als sich jedoch nach weiteren endlosen Sekunden niemand auf sich aufmerksam gemacht hatte, wandte er seinen Kopf widerstrebend zur Tür. Er hatte eine schreckliche Vorahnung wen er antreffen würde, noch bevor er TenTen mit eingefrorenen Gesichtszügen vor ihm sah, die Hand immer noch um den Türgriff geklammert. Nach all den Tagen, in denen sie nicht einmal im Proberaum gewesen war, musste sie ausgerechnet in diesem Moment auftauchen... „Verzeihung“, zischte seine Freundin – vermutlich nun Ex-Freundin – eisig. Sie schnellte herum, ging zurück von wo sie gekommen war und knallte die Tür dermaßen hinter sich zu, dass ein gerahmtes Bild von der Zeit ihrer Bandgründung von der Wand fiel und am Boden zerschellte. Neji fühlte sich elend. Er war so ein Mistkerl. „Ups! Das war aber peinlich...“, kicherte Tayuya, ohne sich Mühe zu machen zu verbergen, dass es sie in Wirklichkeit nicht im Geringsten gestört hatte. Überhaupt war sie in dieser Situation keine große Hilfe gewesen und lehnte sich auch schon wieder gegen ihn. „Wo waren wir doch gleich?“ Doch Neji hatte genug. So grob er konnte stieß er die Violistin von sich, so dass sie von seinem Schoß purzelte und unsanft zwischen ein paar leere Pizzakartons fiel. Selbst das schien sie jedoch kaum zu beeindrucken, denn als sie sich wieder aufrappelte, lächelte sie immer noch. „Du wirst schon früh genug erkennen, dass ich recht habe...“, sagte sie schamlos. „Ich warte auf dich. Du weißt ja wo du mich findest. Ein Wort genügt.“ Sie zwinkerte ihm eindeutig zu, warf ihr langes rotes Haar zurück und stolzierte mit einem Hüftschwung aus dem Proberaum, der sich sehen lassen konnte. ~°~ Hinata ~°~ „Au!“ „E-Entschuldigung!“ „Au!“ „Entschuldigung!“ Jedes Mal wenn Hinata Narutos Wunden mit einem jodgetränkten Wattebausch abtupfte, zuckte sie mindestens genauso sehr zusammen wie er. Ihr heimlicher Schwarm war mit einer Reihe von Blessuren im Gesicht zum Ichiraku Ramen gekommen, die ihr ein erschrockenes Kieksen entlockt hatten. Sofort hatte sie den Medizinschrank des Restaurants geplündert, ihn an den Tisch im Aufenthaltsraum des Personals gesetzt und angefangen seine Verletzungen zu versorgen. Es gab nicht viel auf das Hinata stolz war, doch sie hatte zumindest ein gewisses Vertrauen darin anderen Menschen Erste Hilfe zu leisten. Dass es ausgerechnet Naruto war, den sie nun verarztete, machte sie sogar ein wenig glücklich. Gleichzeitig schämte sie sich dafür. „Danke, Hinata“, murmelte Naruto, während sie seine aufgeplatzte Lippe ein weiteres Mal vorsichtig desinfizierte und seinen durchdringenden Blick auf sich spürte. Als das Jod ihn berührte, sog er scharf die Luft ein und sie nuschelte sofort ein weiteres scheues „Entschuldigung!“. „Du kannst das wirklich gut...“, stellte er fest. „D-Danke“, erwiderte sie kleinlaut. Ihr wurde bewusst, dass sie das Ende der Behandlung hinauszögerte und länger als nötig an seiner Verletzung herumhantierte, so dass sie schließlich widerwillig von ihm abließ. Aus einer Packung auf dem Tisch nahm sie ein schmales Pflaster und klebte es behutsam auf die aufgerissene Stelle. „Schon... fertig...“ Naruto grinste dankbar und stand auf um sich in einem Spiegel zu betrachten. Neben dem Pflaster auf der Lippe klebten noch zwei weitere auf seiner rechten Augenbraue und am Kinn. „Ich sehe aus wie ein Schläger“, stellte er mürrisch fest. „Ob Herr Akimichi es okay findet, wenn ich so arbeite?“ „W-Was ist denn... eigentlich passiert?“, fragte Hinata leise. Naruto wandte sich vom Spiegel ab, kratzte sich in seiner für ihn typischen Geste am Hinterkopf und trottete schließlich zum Kaffeeautomaten neben der Spüle. Als er antwortete, hantierte er mit ein paar Tassen herum und mied es sie anzusehen. „Ich hatte ein wenig Zoff mit Sasuke“, gestand er und füllte dabei frisch aufgebrühten Kaffee in die zwei Gefäße vor ihm. „Eigentlich sogar ziemlich großen Zoff.“ Hinata wusste nicht ob es in Ordnung war weiter nachzuhaken. Wenn es darum ging mit Jungen zu reden, hätte sie gern die lockere Art von Sakura oder den Mut von Ino. Doch sie war eben die schüchterne Hinata und obwohl sie gerne erfahren hätte, warum sich die beiden Freunde gestritten hatten, traute sie sich nicht zu fragen. Naruto setzte sich wieder zu ihr an den Tisch und schob ihr eine der Tassen zu. Hinata nahm sie in beide Hände und nippte an dem heißen Getränk. Eine seltsame Ruhe erfüllte den Raum. Naruto beobachtete sie schmunzelnd und rieb hin und wieder an den Pflastern in seinem Gesicht herum. Es war zum Verzweifeln. Da saß sie schon mit ihm alleine in einem Raum, hatte alle Zeit der Welt und wusste doch nichts mit dieser Chance anzufangen. Über was sollte sie mit ihm reden? Warum konnte sie nicht so sein wie ihre Freundinnen? Was hatte ihr Sakura noch früher am Tag gesagt? Du musst mutig sein. Naruto ist ein zu großer Holzkopf um von alleine zu bemerken, dass du ihn magst... „Du, Naruto...“, setzte Hinata zögerlich an. Sofort fing ihr Herz an schmerzhaft in ihrer Brust zu klopfen. Ihr fiel das Atmen schwer. Sie würde nicht viele Gelegenheiten wie diese bekommen und manchmal musste man wohl die Augen zusammenkneifen und ins kalte Wasser springen. Sie dachte daran wie sie Naruto das erste Mal gesehen und sich sofort in ihn verliebt hatte, wie traurig sie gewesen war, als sie bemerkt hatte, dass er auf Sakura stand, und wie friedlich sie sich gefühlt hatte, als er auf seinem Geburtstag an ihrer Seite eingeschlafen war. „Du, Naruto...“ Du musst mutig sein! „Ichmagdich!“, platzte sie heraus. „Hä?“ „I-Ich... Ich... mag dich...“ Naruto blinzelte verblüfft und fing nach einer Weile an über das ganze Gesicht zu strahlen. „Ich mag dich auch, Hinata!“ „W-W-W-Wirklich...?“ Ihr Kopf nahm die Hitze und Farbe einer glühenden Kohle an. Naruto nickte enthusiastisch und zwickte an dem Pflaster an seiner Lippe herum, als wolle er ihr damit etwas zeigen. „Du bist wahnsinnig nett, flickst mich einfach mal im Handumdrehen zusammen. Und schlau bist du auch. Ich meine, du verstehst immer all diese komplizierten Matheaufgaben und schreibst auch noch an einem Buch und machst all diese Extrastunden bei deinem Vater ohne dich je zu beschweren. Und dann hast du mir auch noch geholfen den Job hier zu bekommen! Ich bin echt froh dich zur Freundin zu haben!“ „Oh.“ Hinatas traumhafte Vorstellung und ihr ganz ganz kurzer Moment der Hoffnung verpufften in ihrem Herzen wie eine ausgeblasene Kerze... Er hatte sie gar nicht verstanden. Er hatte nicht einmal für einen Moment in Betracht gezogen, dass sie etwas anderes für ihn empfand als bloße Freundschaft... „D-Danke...“, zwang sie sich zu sagen, während sie sich Halt suchend an ihrer Kaffeetasse festklammerte. Wie hatte sie auch glauben können, dass jemand wie Naruto jemanden wie sie tatsächlich mögen könnte? Naruto blickte blind für ihren inneren Konflikt auf seine Uhr und erhob sich, nachdem er motivierend auf den Tisch geklopft hatte. „Wir sollten langsam los, die Schicht beginnt jeden Augenblick.“ Fröhlich pfeifend griff er nach einem Arbeitstablett, das in einem Regal stand und das Logo des Lokals auf dem Boden trug. „Wenn ich schon so aussehe wie jetzt, muss ich noch härter arbeiten und noch netter zu den Gästen sein! Vielleicht schaffe ich es sogar heute mal keine Schale kaputt zu machen!“ Hinata konnte bei diesen Worten nicht anders als ein wenig zu schmunzeln. Sie stand von ihrem Platz auf, nahm sich ebenfalls ein Tablett und strich ihre Arbeitsschürze glatt. Mit einem geknickten Seufzen verließ sie den Pausenraum und wunderte sich, warum sie sich mit jedem Tag und jeden Moment immer nur noch mehr in Naruto verliebte... ~°~ Ino ~°~ Sie fand keine Worte um zu beschreiben mit welcher brennenden Leidenschaft sie Neji Hyuuga in diesem Moment hasste. Ihre Freundin TenTen lag bei ihr auf dem Bett, den Kopf in ihren Schoß gebettet, und heulte sich die Augen aus dem Kopf. Zwischen schweren Schluchzern erzählte sie dabei wie sie ihren Freund und Tayuya in eindeutiger Position auf dem Sofa des Proberaums überrascht hatte. „Es schien doch so gut zu laufen. Endlich habe ich es geschafft Neji näher zu kommen und jetzt macht Tayuya alles wieder kaputt!“ Ino strich ihr beruhigend über das braune Haar. „Neji ist ein Riesenarschloch!“ „Was soll ich nur tun, Ino?“, weinte TenTen verzweifelt. Sie krallte ihre Hand heftig in den Stoff von Inos Jeans und benetzte die Hose mit Tränen. „Hast du ihm erzählt, dass Tayuya dein Handy hatte?“ „Ich wollte ja“, erwiderte TenTen. „Ich wollte es ihm heute erzählen. Und dann sehe ich die beiden da sitzen und ihr Shirt auf dem Boden und ich war so wütend! Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wollte nur noch weg!“ „Egal wie sehr sich Neji diesen Plattenvertrag gewünscht hat, das rechtfertigt noch lange nicht was er getan hat. Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, werde ich ihn richtig zusammenfalten, das verspreche ich dir!“ Es dauerte noch eine Weile bis sich TenTen so weit beruhigt hatte, dass sie sich langsam aufrichtete und Ino aus verquollenen Augen dankbar ansah. „So und jetzt gibt es erstmal einen Schnaps!“, verkündete die blonde Schönheit zwinkernd. TenTen lachte ein wenig gegen ihren Willen. „Es ist fünf Uhr nachmittags.“ „Was soll's? Mein Vater hat eine Flasche hier gelassen, als er ausgezogen ist. Das heilt die angespannten Nerven...“ Auf einmal veränderte sich TenTens Blick. „Wie geht es dir mit der Trennung deiner Eltern?“ „Erstaunlich gut. Die ersten Tage waren echt hart, aber meine Mutter ist viel entspannter seit mein Vater sich eine eigene Wohnung gesucht hat. Und wenn ich mal einsam bin, bringt mich Shika schon auf andere Gedanken.“ Ino erhob sich vom Bett und kämpfte sich durch das übliche Chaos aus Klamotten, das auf ihrem Zimmerboden herrschte. „Ich habe Lust auf eine Zigarette“, gestand TenTen leise. Ino sah ihre Freundin, die eigentlich nicht rauchte, verwundert an und überlegte was sie tun konnte um sie davon abzuhalten. „Ich auch. Du kannst dir ja schonmal zwei von Shika holen und wir rauchen sie dann zusammen. Er sitzt schon seit einer Ewigkeit auf dem Balkon und starrt wie immer in die Wolken.“ „Okay.“ Ino verließ zufrieden das Zimmer und huschte schnell die Treppe zum Wohnbereich herab. Sie würde TenTen die Zigarette aus der Hand nehmen sobald sie sie angesteckt hatten und ihr wie schon beim Konzert der Children of Destiny klar machen, dass Neji es nicht wert war sich so eine schlechte Angewohnheit anzueignen. Schlimm genug dass Shika und sie rauchten... Summend betrat Ino die Küche und kramte die Flasche mit Kräuterschnaps aus einem der Schränke. Das Wohnzimmer und selbst die Küche wirkten ungewöhnlich leer ohne die Sachen ihres Vaters. Nur ein paar leere Umzugskartons in einer freien Ecke erinnerten überhaupt noch daran, dass er jemals bei ihnen gewohnt hatte... Die Trennung war wirklich schwer gewesen. Ohne Shikas ständige Unterstützung hätte es sie bestimmt viel heftiger getroffen. Doch irgendwie hatte sie inzwischen begriffen, dass die Trennung ihrer Eltern tatsächlich das Beste für ihre ganze Familie war... Sie lief mit ihrem Friedensgetränk und drei kleinen Gläsern (falls Shika auch wollte) wieder zurück in ihr Zimmer und dort bis zum Balkon, der auf die Nordseite hinaus führte. Als sie nach draußen kam, sah TenTen sie mit großen braunen Augen an. „Hast du das gewusst?“, fragte sie atemlos und zeigte dabei auf Shikamaru. Ino's Freund versuchte noch schnell die Tasche neben ihm zu verschließen und seine Hand zu verbergen, doch Ino hatte bereits genug gesehen, um ihr den Magen umzudrehen. „Das ist dein kleiner Unfall?“, donnerte sie fassungslos. Offensichtlich war Shika gerade dabei gewesen seine Verbände heimlich zu wechseln, als TenTen ihn nach den Zigaretten fragen wollte. Alte und schmutzig verfärbte Stoffstreifen lagen in seiner Tasche zusammengeknüllt, frische klemmten noch zwischen seinen Knien. „Deine Hand!“ Shikamaru schien zu begreifen, dass es sinnlos war seine Verletzung weiter zu verstecken und präsentierte sie grimmig den beiden Mädchen. Eine dicke Kruste aus weiß, schwarz und rot überzog die komplette Oberseite seiner Hand und drei seiner Finger. An manchen Stellen schien die Wunde sogar noch zu nässen, obwohl der Vorfall schon mehr als einen Tag her war. Ino schüttelte sich ungewollt bei diesem Anblick und kam sich entsetzlich dumm vor. „Warum hast du mir nicht erzählt wie schlimm es ist?“, fragte sie mitfühlend. „Was ist denn passiert?“ „Nichts“, beharrte Shikamaru ruhig. Er wickelte so schnell er konnte die frischen Verbände um seine Hand, obwohl Ino in seinem Gesicht sehen konnte wie sehr er dabei litt. „Das sieht nicht aus wie nichts!“ „Es ist aber nichts...“ „Shika!“ „Lass es einfach sein, okay, Ino?“, fuhr ihr Freund sie in einem völlig untypisch aggressiven Ton an. „Es wird keine bleibenden Schäden hinterlassen. Alles ist gut.“ „Warum sagst du mir dann nicht was passiert ist?“, hakte Ino nach. Sie bekam es ein bisschen mit der Angst zu tun. Ihr Shika war normalerweise so gar nicht der tollpatschige Typ, dem einfach mal ein kleines Missgeschick die halbe Hand zerfetzte. Doch so bohrend sie ihn auch anstarrte, so sehr sie sich eine Antwort wünschte, er antwortete nicht. Mit der gesunden Hand steckte er sich einfach nur eine Zigarette zwischen die Lippen, starrte finster in den Himmel und schwieg... ~°~ Orochimaru ~°~ Orochimaru, der am meisten gefürchtete Mann von ganz Oto, betrachtete sich in einem goldgerahmten Kristallspiegel im edelsten Zimmer des edelsten Hotels der Stadt. Sämtliche Möbel waren aus feinstem Holz und verziert mit Blattgold und geschliffenem Kristall. Ein zwölf-armiger Kerzenleuchter hing von der Decke und sandte wohliges Licht in den weitflächigen Raum. Auf dem riesigen Doppelbett mit Samtkissen rekelten sich drei junge Frauen, nackt und benebelt von der Opiumpfeife, die sie einander reichten. Orochimaru beobachtete sie flüchtig lächelnd durch den Spiegel. Ihre schlanken, wohlgeformten Körper und ihre Jugend hatten ihn den ganzen Tag zufriedenstellend amüsiert. Nur sein Make-Up war in all den umschlungenen Leibern, dem Schweiß und den Gelüsten der körperlichen Liebe verwischt. Und wenn Orochimaru eines nicht mochte, dann war es ein Makel an seinem sonst so perfekten Aussehen. Er nahm einen feinen Augenstift aus seinem reichen Sortiment von der Kommode und zog geduldig die Schatten auf seinen Augenlidern nach. Ein gepflegtes Aussehen war im Leben alles. Sein Gesicht war schon von einigen Schönheitsoperationen aufgebessert worden um die ersten Zeichen des Alters im Keim zu ersticken. Seine helle Haut war straff gespannt, die Wangenknochen stark hervorgehoben. Man hatte ihm hinter vorgehaltener Hand den Spitznamen Die Schlange gegeben und ihm damit mehr als geschmeichelt. Orochimaru gefiel die Vorstellung seine alte Haut in regelmäßigen Abständen ablegen zu können um frisch und jung wiedergeboren zu werden. „Jugend ist alles“, flüsterte er und warf noch einen Blick auf seine Begleiterinnen auf dem Bett. Der dicke Rauch der Pfeife schwängerte die Luft mit einem angenehmen Duft. „Komm wieder ins Bett, Liebster“, nuschelte der Blondschopf der drei mit betäubtem Kopf. Orochimaru grinste, trat zu ihr ans Bett und strich mit einem langen Finger über ihre zarte Wange. „Ich würde nichts lieber tun, Verehrteste. Doch ein Mann von meinem Kaliber hat viel zu tun...“ Wie zur Bestätigung seiner Worte summte der Vibrationsalarm seines Handys bei der Kommode. Orochimaru griff danach. „Was gibt es?“ „Hier ist Dosu.“ „Ah, meine Süßen“, begrüßte Orochimaru gut gelaunt. Dosu und Zaku waren kleine Fische, die fälschlicherweise glaubten bei den großen Jungs mitspielen zu können, aber hin und wieder nützlich werden konnten. Da sie in Konoha lebten, war es Orochimaru möglich Zabuza Momochi, einen seiner größten Rivalen im organisierten Verbrechen, unter Beobachtung zu halten. Außerdem waren sie derzeit mit einem besonders delikaten Fall beauftragt. „Wie geht es voran mit dem Schachspiel?“, fragte Orochimaru ohne Umschweife. Er sah den Hunger in den Augen seines eigenen Spiegelbilds und leckte sich gierig über die Lippen. „Shikamaru wird es uns bringen. Er wird uns auch nicht verpfeifen, sonst bekommt seine Freundin etwas ab...“ Vielleicht waren die beiden doch nicht so dumm wie sie immer taten. Den Lebenspartner zu bedrohen war zwar schon immer eine etwas ungelenke Methode, doch in den meisten Fällen äußerst effektiv. „Sehr schön“, säuselte Orochimaru. Er war schon seit Jahren hinter dem Schachspiel her, dass er bei einem Turnier an Shikaku Nara verloren hatte. Daher war es wie eine glückliche Fügung über ihn gekommen, als die beiden Schläger ihn angerufen und darum gebeten hatten Hilfe bei der Sache mit seinem Sohn zu bekommen... „Sehr schön, sehr schön. Ruft mich wieder an, wenn ihr das Spiel habt.“ „Es gibt da noch etwas“, erwiderte Dosu schnell. „Zabuza hat offensichtlich einen Jungen unserer Schule rekrutiert. Wir haben mitbekommen, wie sich dieser Sasuke und sein Freund auf dem Schulhof geprügelt und darüber gestritten haben.“ Orochimaru wurde schlagartig ganz ruhig - wie eine lauernde Katze. „Sasuke... Uchiha?“ „Ja genau“, bestätigte Dosu überrascht. „Kennst du ihn?“ Orochimaru antwortete nicht, sondern legte einfach auf, bevor ihn ein gehässiges Lachen übermannte und seinen ganzen Körper schüttelte. „Sasuke Uchiha und Naruto Uzumaki!“, kreischte er immer noch lachend. Darum also warst du vor deinem Tod in Konoha, mein treuer, treuer Kabuto! Seine Gespielinnen sahen bei diesem plötzlichen Gefühlsausbruch träge auf und beobachteten ihn aus glasigen Augen. „Ist etwas Gutes passiert, Liebster?“, fragte der Blondschopf verwundert. Orochimaru trat zu den Frauen ans Bett, streifte auf dem Weg seinen 4000-Dollar-Bademantel ab und legte sich zwischen sie in die weichen Kissen. „Oh, etwas sehr Gutes, ihr Hübschen.“ Er ließ sich von dem Rotschopf neben ihm die Opiumpfeife reichen und sog den Rauch voller Genuss in die Lungen. „Das müssen wir feiern...“ Lustvolles Stöhnen füllte schnell das Hotelzimmer, als sich Orchimaru auf sie stürzte. Naruto... Sasuke... Habt ihr wirklich geglaubt, ihr könnt mir entkommen?? Ich lasse eure ganze verdammte Stadt im Flammen aufgehen, wenn es sein muss! Ich kriege jeden! ~°~°~°~ TO BE CONTINUED... ~°~°~°~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)