Seren und Cypher von Vardronica ================================================================================ Kapitel 1: Der Anfang --------------------- "Seren? Hey du! Aufstehen!" Seren öffnete langsam die Augen. Cypher streichelte sachte über ihre Wange. "Guten Morgen." Leicht grinsend sah Cypher Seren in die Augen. "Guten Morgen Liebster." Noch müde von der vergangenen Nacht setzte Seren sich auf. Die letzte Nacht war für beide sehr ermüdend. Verzweifelt hatten sie einen Dämon gejagt und niedergestreckt. Der Hexenritter und die Elfe hatten Seite an Seite gekämpft. Ihre Klingen vereint, erschlugen sie den Eisdämon. Der Kampf hatte mehrere Stunden angehalten. Serens Feuermagie war gegen den Eiszapfen speienden Dämon eine große Hilfe. Nach dem Kampf hatten sie als Beweis ihres Sieges einen Zahn aus dem Kiefer des Dämons gehackt. Dieses Verfahren nahm ebenfalls mehrere Stunden in Anspruch. In den frühen Morgenstunden schlugen die elegante Elfe und der kampferfahrene Hexenritter ihr Lager an einem See auf. Mittlerweile stand die Mittagssonne am Himmel und der See schimmerte in ihrem Licht. Langsam standen Cypher und Seren auf. Seren zog ihr Schwert, von ihrem Vater geschmiedet, der sie verbannte. "Ich sollte meine Klinge säubern." Cypher nickte sachte. Ein Leinentuch aus dem Beutel an ihrem Gürtel ziehend bewegte Seren sich auf den See zu. Sachte tauchte sie die beidseitig geschliffene, runenverzierte Klinge in das klare Wasser und schrubbte das getrocknete, blaue Blut des Dämons schwerfällig von ihr. Cypher bewegte sich mit leisen Schritten auf sie zu. "Du brauchst nicht versuchen, mich zu erschrecken, Cypher.“ Ein Schnippen war zu vernehmen. "Verdammt!" "Du weißt doch, dass mein Gehör besser ist als das eines Menschen." Cypher ließ sich neben Seren nieder. "Und ihr seid eleganter als wir Menschen und schneller..." Seren grinste. "Ja, so sind wir Elfen." Die Klinge musternd legte Cypher seine Hände um Serens Taille. Mit einem Satz sprang er auf und hob Seren hoch. "Ihr seid aber auch doppelt so leicht!" Seren ließ ihr Schwert im letzten Moment fallen und wurde dann von Cypher in den See geworfen. Prustend tauchte Seren wieder auf. Ein schallendes Gelächter übertönte den Gesang der Vögel. Sich den Bauch haltend stand Cypher am Ufer des Sees. Wütend und auf leisen Sohlen stieg Seren aus dem Wasser. Cypher, der immer noch lachend am Ufer stand, bemerkte dies nicht. Schnell sprang Seren hinter Cypher. Zu spät bemerkte dieser, dass die Elfe hinter ihm stand. Ein kräftiger Stoß von Seren ließ den Hexenritter das Gleichgewicht verlieren. In der elbischen Sprache beschwor Seren den Geist des Windes herauf. "Seren, nein!" Ein gemeines Grinsen war nun auf dem Gesicht Serens zu sehen. "Rache!" Seren richtete ihre Arme nach vorne und ein starker Windstoß ließ Cypher ins Wasser fallen. Lachend wandte sich die Elfe von Albenmark von dem See ab. Cypher verließ den See murrend. "Du schummelst!" Seren lachte. "Ich weiß." Auf einmal hörten die Gefährten ein Knacken in den Ästen der Bäume. Eine Dunkelelfe ließ sich auf einem dicken Ast erkennen. "Sieh mal einer an. Die verbannte Mischlingselfe und ihr Herr Gefährte. So alleine in einem Wald, der nahe dem Elfenreich liegt und so weit entfernt von der sicheren Menschensiedlung." "Yasraena! Was machst du denn hier, außerhalb Albenmarks?" Die Dunkelelfe sprang von dem Ast und landete vor Seren und Cypher. "Deine Mutter bat unseren Vater, nach dir zu sehen." Seren bemerkte den gehässigen Unterton in Yasraenas Stimme, als sie von ihrer Mutter sprach. "Wie erbärmlich deine Mutter doch ist. Anstatt die Verbannung als gerecht anzusehen, bettelt sie bei unserem Vater darum, die Verbannung rückgängig zu machen." Seren zog ihr Schwert, rannte auf Yasraena zu, stieß sie gegen einen Baum und hielt ihr die Klinge an die Kehle. "Du willst mich doch nicht ernsthaft mit dem Schwert, dass dir unser Vater als Abschiedsgeschenk gab verletzen?" "Zügel deine Zunge, was meine Mutter betrifft! Ich sage auch nichts Abfälliges über deine!" Ein kichern war von Yasraena zu vernehmen. "Meine Mutter ist die Dunkelelfe, die von Anfang an zu unserem Vater gehörte. Deine Mutter war für ihn doch nur Belustigung." Seren festigte ihren Griff. "Deine Mutter ist bei deiner Geburt gestorben und unser Vater verliebte sich neu in meine Mutter!" Yasraena befreite sich von Serens Griff und verpasste ihr eine Ohrfeige. "Meine Mutter ist nicht tot! Sie weilt irgendwo hier in der Menschenwelt! Ich weiß es!" Seren grinste nun spottend. "Du bist noch schwächer als ich. Geh zurück zu Vater und richte ihm schöne Grüße aus." Eiskalt wandte Seren sich von Yasraena ab und ging auf Cypher zu. Dieser sah verwirrt zu der Elfe, die auf ihn zukam. Yasraena zückte in der Zeit ihren Dolch und rannte auf Seren zu. Im letzten Moment bemerkte Cypher Yasraenas Angriff und stellte sich schützend vor Seren. Der Dolch rammte sich in Cyphers rechte Brust. Grinsend sah Cypher in Yasraenas Augen. "Denkst du wirklich, ich lasse zu, dass du meine geliebte Seren verletzt?" Die Dunkelelfe sah angewidert in Cyphers Augen, zog ihren Dolch aus seiner Brust und verschwand. "Cypher!" Langsam sackte Cypher in die Knie. "Ich lasse mich...von einer jämmerlichen Stichwunde...nicht umbringen. Glaub mir." Seren setzte sich hin und drückte Cypher sachte mit dem Kopf auf ihre Knie. "Ich weiß, mein Liebster." Tränen standen in Serens Augen und Cypher legte seine Hand auf Serens Wange. "Nicht weinen, meine süße Elfe." Nickend nahm Seren Cyphers Hand. Beruhigt und grinsend schlief Cypher langsam ein. Während seines Schlafes legte Seren eine Hand auf Cyphers Wunde und sprach einen Heilzauber aus. Die Wunde verheilte und Seren brauchte keinerlei angst um Cypher haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)