Love von Halfangelic (Secrets of the Sand) ================================================================================ Prolog: Secret Feelings ----------------------- Der junge Mann hustete leise und zog die Kapuze seines langen braunen Umhangs tiefer ins Gesicht, um sich vor dem Sand, den der heftige Wind umherwirbelte, zu schützen. Die stickige Luft brannte in seiner Kehle, doch war das hier in der unerbittlichen Wüste nichts Ungewöhnliches. Und obwohl er schon sein ganzes Leben in diesem kargen Land lebte, hatte er sich nie ganz daran gewöhnen können. Die Sonne ging gerade unter und tauchte Suna-Gakure in ein warmes rötliches Licht. Es würde nun nicht mal mehr eine Stunde dauern, bis die Dunkelheit alles in die gnadenlose Kälte der Nacht tauchen würde. Yashamaru war gerade mit seiner Schicht im Krankenhaus fertig und nun auf dem Weg zum Wirtshaus, wie jeden Abend, um sich mit seiner großen Zwillingsschwester zu treffen. Die schöne Frau, die dem gewissenhaften Arzt mehr als alles andere bedeutete, war seine einzige Familie und seine ganze Welt. Yashamaru betat das Wirtshaus und klopfte sich kurz den Sand von seinen schweren Umhang, während er seinen Blick durch das gut besuchte Lokal schleifen ließ, wo viele Shinobi, aller Ränge und Altersklassen, sich an den runden Tischen niedergelassen hatten. An einem der hinteren Tische sah er schließlich seine Schwester. Und sie war nicht allein. Ein Mann hatte sich zu Karura gesetzt und war mit ihr in ein, scheinbar sehr angeregtes, Gespräch vertieft. Er erkannte den Ninja, mit seinen feuerroten Haaren und seinen pupillenlosen smaragdgrünen Augen, welcher auf den Namen Sabakuno Kouya hörte, sofort. Er war ein angesehener Jou-Nin und zählte zu den stärksten Männern des Dorfes. Er war angeblich sogar für den Posten des nächsten Hokage im Gespräch. Allgemein galt er als herrisch, kühl und berechnend, aber auch als fähiger Truppenführer und als nahezu unbesiegbar. Und genau dieser Mann saß bei seiner geliebten Schwester, welche herzhaft lachte und sich prächtig zu amüsieren schien. Der feinfühlige Shinobi wusste nicht wie ihm geschah, als plötzlich ein Stich durch sein Herz raste. Irgendwie missfiel ihm die Situation gänzlich. Er wusste nicht mal was ihn genau störte. Hatte er etwa Angst, Karura an einen Mann zu verlieren? Oder lag es etwas daran, dass dieser Mann vielleicht der mysteriöse Sabakuno Kouya sein könnte? Er wusste nicht was es war, doch er hatte ein extrem schlechtes Gefühl, eine Art böse Vorahnung. Und er sollte durchaus Recht behalten. Kapitel 1: Everthing is changing -------------------------------- Ein nahezu eisiger Wind jagte durch die verlassen Strassen Suna-Gakures, über denen der helle Vollmond hing, und kaum ein Licht brannte noch in den in Sandstein gehauenen Häusern, als Yashamaru sich auf den Weg nach Hause machte. Er wohnte, zusammen mit seiner ältern Zwillingsschwester, im Haus seiner verstorbenen Eltern. Sie bedeutete ihm einfach alles. Seit sie allein waren, hatte nichts und niemand sie trennen können. Doch in letzter Zeit, hatte sich etwas geändert. Karura war seit kurzem mit Sabakuno Kouya zusammen. Jeder im Dorf sagte, was für eine vorteilhafte Partie er doch sei, doch Yashamaru hatte mehr als nur gemischte Gefühle, wenn er an den undurchsichtigen Mann dachte. Aber da er jedoch nicht wirklich wusste woher das kam, behielt er es lieber für sich. Zügig kam er seinem Ziel immer näher. Da spürte er zwei ihm bekannte Chakren. Das eine gehörte seiner Schwester, das andere dem Sabakuno. Leicht erschauerte der blonde Arzt. Hatten sie heute wieder eine Verabredung gehabt? Für einen Moment überlegte er einfach auf sie zuzugehen, entschied sich dann aber doch schnell, lieber heimlich zu lauschen. Er schlich lautlos in den dunklen Schatten der Häuser entlang auf sie zu und unterdrückte sein Chakra, bis er in Hörweite war. Sie schienen gerade dabei zu sein sich zu verabschieden. Kouya beugte sich leicht zu seiner Schwester runter und flüsterte ihr eindringlich ins Ohr: „Ich hoffe, dass du über mein Anliegen nachdenkst. Ich erwarte deine Antwort.“ Seine Stimme klang ernst und Yashamaru fragte sich, was er meinte. Der Shinobi strich Karura eine der hellen Ponysträhnen aus dem Gesicht und der Blonde glaubte zu sehen, wie er ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange hauchte. Dann entfernte der Sabakuno sich, ohne noch ein weiteres Wort zu sagen. Der Arzt drückte sich fester an die Hauswand, an der er lehnte, als der Rothaarige auf ihn zukam, um unerkannt zu bleiben. Doch glaubte er, in dem Moment, wo sie auf Augenhöhe waren, dass der Jou-Nin ihn aus dem Augenwinkel ansah und sich der Schatten eines siegesgewissen Lächelns auf seinen Lippen legte. Konnte es sein, dass er ihn bemerkt hatte? Seine Gedanken wurden allerdings unterbrochen, als seine Schwester die Eingangstür aufschloss und im Haus verschwand. Als er dann seinen Kopf wieder wandte, war Kouya verschwunden. Yashamaru kümmerte sich nicht weiter darum, ging auf die Haustür zu, atmete noch einmal tief durch und öffnete sie dann. *** „Tadaima*, Nee-San!“ „Okaerinasai**, Otouto-Chan!“, begrüßte sie ihn freudestrahlend und fiel ihm um den Hals. „Gut dass du kommst! Ich muss unbedingt mit dir reden!“ Dann wuselte sie in Richtung Küche: „Ich mach uns schnell einen Tee. Setzt dich doch schon mal ins Wohnzimmer!“ Der junge Mann entledigte sich seiner Schuhe und ging dann in das dunkle Wohnzimmer. Er machte das Licht an und setzte sich auf die schlichte Couch. Die Geräusche die seine Schwester, die in der Küche umherwuselte, verursachte, drangen zu ihm durch und der Schatten eines kleinen Lächelns legte sich auf sein Gesicht. So oft schon hatte er sie gehört. Die Gewissheit, dass Karura da war, gab ihn so ein wohliges Gefühl zu Hause zu sein. Gleichzeitig spürte er die leise Angst vor Veränderung in sich aufsteigen. Wie sah sie wohl ihre Beziehung zu dem Sabakuno? Bis jetzt hatte sie kaum mit ihm darüber gesprochen. Sein Blick fiel auf den schweigsamen Vollmond, welcher einsam über das schlafende Dorf wachte. Selbst der wusste mehr über das Verhältnis der Beiden. Und irgendwie bereitete ihm das Sorgen. Karura betrat den Raum mit einem Tablett, auf dem zwei dampfende Becher mit heißem Tee standen. Sie stellte es auf dem Tisch ab, nahm dann eine Tasse und reichte sie ihm. Sofort stieg ihn der betörende Duft ihrer selbst gemischten Teemischung in die Nase. Vorsichtig nahm er einen Schluck. Der Tee wärmte ihn und ein leicht süßer Geschmack breitete sich auf seiner Zunge aus. Die Blonde setzte sich neben ihn, rührte ihren Becher jedoch nicht an. Ihr Gesicht war ernst und sie schien mit ihren Gedanken weit weg zu sein. Yashamaru nippte schweigend an seinem Tee und wartete ab. Als sie schließlich anfing zu sprechen, klang ihre Stimme nachdenklich: „Wie du weißt, hatten Kouya-San und ich nun schon einige Verabredungen. Ich weiß, dass es heißt er sei undurchsichtig und kalt, aber ich habe ihn in letzter Zeit gut kennen gelernt.“ Er lauschte gespannt jeden ihrer Worte, doch wusste er nicht worauf sie hinaus wollte. Karura erhob sich, schritt langsam zu Fenster und sah hinaus in den sternenübersäten Nachthimmel. Eine Weile schwieg sie, bevor sich wieder ansetzte: „Er hat mir Heute einen Verlobungsantrag gemacht.“ Dieser kleine, fast beiläufige Satz hatte eine riesige Wirkung auf den blonden Shinobi. Allerdings fasste er sich schnell wieder, als er das irritierte Gesicht seiner Schwester sah. Sie wandte sich wieder dem Mond zu, ein zartes Lächeln auf den Lippen. „Ich glaube ich werde annehmen.“ „Das ist toll! Ich freu mich für dich!“ Seine begeisterten Worte und sein gespielt fröhliches Lächeln war eine Lüge. In Wirklichkeit war er zutiefst entsetzt. Doch was sollte er tun? Ihr seine Zweifel miteilen und sich als Spielverderber aufspielen? Sie schien doch glücklich zu sein! Aber warum blieb diese dann dieses leise Unbehagen, als ob ein Unheil bringender Schatten über ihnen schwebte? Sein Blick wanderte über die zierliche Gestalt seiner Schwester. Was auch geschah, er würde ihr auf jeden Fall beistehen und sie unterstützen. Er betet nur, dass sich sein Bauchgefühl irrte. *** Wie ein Laubfeuer verbreitete sich die Nachricht von der Verlobung im Dorf. Selbst Yashamaru war überrascht wie aufgeregt die Bewohner darüber waren. Seine Schwester, und sogar er, erhielt plötzlich sehr viel mehr Aufmerksamkeit und Beachtung. Alle möglichen Leute boten ihre Hilfe bei den Hochzeitsvorbereitungen an, da sie wussten, dass ihre Eltern verstorben waren. Selbst als die Kunoichi betonte, dass sie noch warten wollten und vorerst nur verlobt sein würden, ließ der Ansturm von Hilfswütigen nicht ab, da jeder sich mit dem Sabakuno gut stellen wollte. Immer noch kursierte das Gerücht in Suna-Gakure, dass er den Posten des nächsten Kazekage bekommen sollte. Der Arzt fand das mehr als nur lächerlich. Der Sandaime war der herausragenste Shinobi in der Geschichte des Windreiches. Auch glaubte er, dass er noch eine lange Amtzeit innehaben würde. Doch er sollte sich täuschen. *** Zielstrebig lenkte Yashamaru seine Schritte durch die kahlen Gänge des Krankenhauses. Seine Schicht war gerade beendet, er hatte noch mal nach seinen Patienten gesehen, und war nun auf den Weg ins Büro, um seine Akten über die laufenden Fälle abzugeben und sich dann auf den Weg nach Hause zu machen. Da kam ihm plötzlich Karura entgegen. Ihr Gesicht spiegelte Aufregung und Besorgnis wieder. Er wollte gerade zur Frage ansetzten, da zog sie ihn wortlos in einen Besenschrank. „Es ist schrecklich, Yashamaru!“, platzte sie sofort heraus: „Der Kazekage ist verschwunden!“ „Was?“, Yashamaru konnte nicht glauben, was er eben gehört hatte. „Kouya-San hat es mir gesagt. Er und die anderen Anbu sind auf der Suche nach ihm. Keine weiß wo er sein könnte. Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Allerdings schließt man eine Entführung nicht aus.“ Im ersten Augenblick konnte er nicht begreifen, was die Kunoichi gerade gesagt hatte. „Es steht unter größter Geheimhaltung. Du darfst es niemanden sagen!“ Der Medic-Nin konnte nicht anderes, als stumm zu nicken. Wenn der Sandaime wirklich verschollen war, schwebte ganz Suna-Gakure in großer Gefahr. Nicht nur, dass die Entführer eine monströse Kraft besitzen musste. Wenn bekannt wurde, dass das Dorf geschwächt war, mussten sie Angriffe von Außen erwarten. Bei dem Gedanken wurde dem freundlichen Arzt ganz anders. (Ich geb euch Suna-Nins einen Tipp: Er hat rote Haare, stammt aus eurem Dorf und bastelt sich mit Vorliebe Puppen. *Schüttel*) *** Wochen vergingen, ohne dass man eine Spur des Dorfvorstandes fand. Es kamen immer mehr Gerüchte in Umlauf und schließlich konnte man es nicht länger verheimlichen. Der Rat kam zusammen und beschloss den Yondaime ausrufen zu lassen. Die Wahl war, wie zu erwarten, auf Sabakuno Kouya gefallen. Und eines Tages stand er, mit vor Stolz geschwellter Brust und mit undurchdringbarem Blick, vor der Villa des Kazekage, während es vor den gesamten Einwohners von Suna verkündet wurde. Respekt einflössend und imposant stand er da, in dem Gewand des Kazekage, und blickte streng drein. Als die zeremonielle Verkündung vorbei war, klatschten ihm alle Einwohner begeistert zu. Alle schienen beruhigt, jetzt da der Posten des Kazekage wieder besetzt war. Die Menge löste sich langsam auf, um sich wieder ihren alltäglichen Aufgaben zu widmen. Yashamaru blieb neben seiner Schwester stehen, während sich die Menge nach und nach zerstreute. Karura wollte unbedingt auf ihren Verlobten warten. Dieser trat zu ihnen und begrüßte sie nur mit einen stillen Kopfnicken. Dann zog er die Blonde etwas von ihm weg: „Ich möchte mit dir reden.“ Die Beiden entfernten sich etwas. Yashamaru beobachtete wie der neue Kazekage eindringlich auf sie einsprach. Karura schien gespannt und begann plötzlich über das ganze Gesicht zu strahlen. In diesen Moment hätte der Arzt alles gegeben, um zu erfahren worüber sie redeten. Aufgeregt kam seine Schwester auf ihn zu und fiel ihm überglücklich um den Hals. „Er hat mich gefragt, Otouto-Chan!“ "Was meinst du?“, fragte der junge Mann verwirrt. „Er will mich heiraten!“ Sie löste sich leicht von ihm, so dass er in ihre wunderschönen Azurblauen Seelenspiegel, die seinen so ähnlich waren, blicken konnte. „Er will, dass ich mit in die Kazekage-Villa einziehe. Und du sollst auch mitkommen!“ Für einen Augenblick drehte sich seine ganze Welt. Nun würde es also endgültig amtlich werden. Sie würde seine Frau sein. Für einen Moment wurde ihm schlecht. Alles schien sich so rasend schnell zu verändern. Trotzdem zwang sich Yashamaru erneut zu einem falschen Lächeln, von denen er in letzter Zeit viel zu oft gebraucht gemacht hatte. „Ich freue mich wirklich für dich!“ * Tadaima = Typische japanische Formel, die man sagt wenn man nach Hause kommt. **Okaerinasai = Willkommensgruß, für jemanden der nach Hause gekommen ist. *** Kapitel Ende *** Das ist nun das erste Kapitel. Ich hoffe es nicht soo schlecht. Das nächste wird hoffentlich länger werden. Mal sehen. Ich hoffe es kommt noch vor meinen Geburtstag (5.5.) on. Puh, schon wieder ein Jahr älter… Naja, see you!^^ Kapitel 2: Home, Love, Family? ------------------------------ Leicht nervös schritt Yashamaru auf dem Flur auf und ab, während er auf seine Schwester wartete. Heute sollte die Hochzeitszeremonie, in der Kazekage-Villa, stattfinden. Er trug, zu diesem Zweck, einen festlichen Männerkimono. (Weiß nicht ob es dafür ein extra Wort gibt. *Drop* Dabei sollte ich das als angehende Japanologin eigentlich wissen…) Die Vorbereitungen waren, aufgrund der vielen Hilfswütigen, schnell getroffen worden. Der Medic-Nin wusste, dass es eine großes Bankett, mit fast allen Suna-Nin, zu ihren Ehren stattfinden sollte. Seit einigen Wochen wohnten sie jetzt schon in der großen Villa. Ihm war zwar nicht wirklich wohl dabei gewesen, das Haus seiner Eltern aufzugeben, doch war es ihm wichtiger in Karuras der Nähe zu sein. Das Leben hier war so ganz anderes. Hier lebten sie nun nicht mehr allein. Viele Bediensteten sorgten rund um die Uhr für das Wohl der Hausbewohner. Yashamaru bewohnte ein großes Zimmer in einen angrenzenden Flügel, wo sich die Privatgemächer des Kazekage befanden, ebenso wie das Zimmer seiner Schwester. Karura öffnete die Tür des Ankleidezimmers und unterbrach so seine Gedankengänge. Sie trug einen schneeweißen Hochzeitskimono und die traditionelle weiße Kopfbedeckung. (Oh man, noch ein Wort das ich nicht weiß…) Ein kleines schüchternes Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie sah einfach bezaubernd aus. „Du bist wunderschön. Er hat wirklich Glück dich zu haben!“ „Danke.“ Yashamaru hielt ihr einen Arm hin, in der Annahme, sie würde sich einhacken, doch sie blieb einfach stehen und trat unsicher von einem Fuß auf den anderen. „Was ist?“, erkundigte er sich und in seiner Stimme schwang leichte Besorgnis mit. „Ist es wirklich in Ordnung für dich, dass ich Kouya heirate?“, fragte sie leise, und in ihren Augen glitzerte etwas, dass er nicht zu deuten wusste. „Aber natürlich!“, wehrte er ab: „Wie kommst du darauf?“ Karura ergriff seinen Arm und sah ihn ernst an: „Du schienst nicht besonderes glücklich darüber zu sein.“ Im ersten Augenblick hatte der Blonde das Bedürfnis hart zu schlucken. Es war ihr also doch nicht entgangen. Er setzte das breiteste Lächeln auf, zu dem er fähig war. „Nein, es ist alles in Ordnung!“ Die Braut fiel ihm überglücklich um den Hals: „Das bedeutet mir so viel! Ich verspreche dir auch, dass du mich nie verlieren wirst!“ Zuerst war er erstaunt, erwiderte aber dann die Umarmung. Ihre Worte beruhigten ihn und machten ihn unbeschreiblich glücklich. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg auf das Fest. Es wurde eine herrliche Zeremonie und seine Schwester strahlte förmlich vor Glück. Selbst Yashamaru konnte sich der fröhlichen Stimmung, die überall in der Luft lag, nicht erwehren. Einzig Kouya blickte streng drein. Nachdem die Hochzeitszeremonie vorbei war, strömten die Gäste in den Festsaal, wo eine reichlich gedeckte Tafel auf sie wartete. Die Festlichkeiten gingen bis in die frühen Morgenstunden und noch Wochen später war das berauschende Fest in aller Munde. *** Yashamaru stampfte hinter seiner Gruppe her durch die Wüste. Er hatte eine Einsatztruppe als Sanitäter begleitet. Die schwierige Mission hatte gute zwei Monate gedauert, weshalb ein Medic-Nin von Nöten gewesen war. Und gerade kam Suna-Gakure in Sicht. Zügig begab er sich zur Ville des Kazekage, mit dem starken Wunsch endlich seine geliebte Schwester wieder zusehen. Er wollte unbedingt erfahren, wie es ihr in der langen Zeit ergangen war. Der Blonde hatte das Gefühl geradezu durch die verlassenen Gänge zu fliegen und mit jedem Schritt, dem er dem Zimmer Karuras kam, desto größer wurde seine Freude. Vor der Tür blieb er stehen und wollte gerade anklopfen, als sie die Kunoichi schon aufriss und ihm um den Hals fiel. „Du bist zurück, Otouto-Chan! Bist du auch nicht verletzt?“, begrüßte sie ihn stürmisch: „Endlich bist du wieder da!“ Dann zog sie ihm in ihr Zimmer und schloss die Tür. „Ich habe eine Bitte.“, begann Karura: "Ich hätte gern deine Bestätigung als Arzt." Aufmerksam musterte Yashamaru sie. Irgendwie hatte sich etwas bei ihr geändert. Allerdings zum Positiven. Sie schien geradezu von Innen heraus zu strahlen. „Ich glaube, ich bin schwanger.“ Der Arzt brauchte einen Augenblick um den Inhalt ihrer Worte zu begreifen. „Das ist ja wundervoll!“ Er war wirklich freudig überrascht. Es schien die Krönung der glücklichsten Zeit im Leben seiner Schwester zu sein. Und dabei war sie noch nicht mal ein Jahr verheiratet. „Ich freu mich für dich!“ *** Die nächsten Monate zogen wahnsinnig schnell ins Land. Yashamaru stand an seinem geöffneten Zimmerfenster und sah hinaus in die ruhige Nacht. Ein kühler Windhauch strich ihm sanft einige blonde Ponysträhnen aus dem konzentrierten Gesicht, während er den mondlosen Nachthimmel betrachtete. Irgendwie war der Shinobi von einer unerklärlichen Unruhe befallen, die ihn einfach nicht zur Ruhe kommen ließ. Da klopfte es plötzlich an seine Tür. „Yashamaru-Sensei! Es ist dringend! Bitte macht auf!“ Der Mann erkannte die Stimme seines jüngeren Arbeitskollegen. Mit wenigen Schritten durchquerte er den Raum und verschaffte ihm Zugang. „Was ist denn los?“ „Die Wehen haben eingesetzt!“ Nur wenige Minuten später hatte er das Krankenhaus Suna-Gakures erreicht und schritt nun unruhig vor dem Kreissaal auf und ab. Nichts täte er im Augenblick lieber, als seiner Schwester beizustehen. Yashamaru wusste nicht mal was darin passierte, da die Wände schallisoliert waren und keiner der Sanitätskräfte ihm eine Auskunft gab, außer das es keine Komplikationen gab. „Kazekage-Sama lässt ausrichten, dass er bald kommen wird. Er hat noch zu tun.“, unterbrach ihn ein Suna-Nin, worauf er nur nickte. Warum waren ihm die Pflichten als Dorfvorstand wichtiger als die Geburt seines ersten Kindes? Der Blonde konnte es einfach nicht begreifen. Da schwang die Tür auf und eine Medic-Nin trat auf den Flur. Sie lächelte aufmunternd: „Mutter und Kind sind wohlauf. Ihr dürft nun zu ihr, Yashamaru-San.“ Er betrat den Kreissaal, wo seine Schwester, etwas blass um die Nase, im Bett lag und ein kleines Bündel in ihrem Arm hielt. Sie lächelte erschöpft, wenn auch überglücklich. „Sieh doch! Es ist ein wunderschönes Mädchen!“ Yashamaru trat näher und nahm das “Bündel“ in Augenschein. Seine Nichte hatte ein süßes Gesicht und einen blonden Haarschopf. Er konnte nicht anderes als zu lächeln: „Sie ist wirklich wunderschön!“ Die Tür flog auf und Kouya schritt mit wehendem Umhang hinein. Mit wenigen großen Schritten durchquerte er den Raum und trat neben das Bett. „Geht es dir gut?“, erkundigte er sich. „Ja, mir geht es gut“ Der Sabakuno beugte sich über das Bett und betrachtete seine Erstgeborene. Yashamaru entging nicht, das sein Blick nur kritisch und keinesfalls liebevoll war. „Sieh sieht dir ähnlich.“, meinte er eher beiläufig, fast desinteressiert. „Ich möchte sie gerne Temari nennen.“, bat seine Schwester mit einem schüchternen Lächeln. „So soll es sein.“, war die knappe Antwort. Der Kazekage entschuldigte sich, damit dass er noch etwas zu tun habe. Bevor er jedoch das Zimmer verließ, wandte er sich noch einmal an Yashamaru und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich erwarte, dass du gut auf sie aufpasst!“, meinte er mit ernster eindringlicher Stimme. Dann war er auch schon weg. *** Der Sabakuno benahm sich in der kommenden Zeit mehr als merkwürdig. Meist war er sehr distanziert und arbeite viel. Der Arzt vermutete, dass er sich eher einen Sohn gewünscht hatte. Und tatsächlich vergingen keine zwei Monate, da holte er sie schon wieder in sein Bett. Karura schien davon jedoch nichts mitzubekommen. Sie schwebte förmlich auf Wolke sieben. Yashamaru half ihr mit Temari wo immer er konnte. Er war auch sehr glücklich, doch hatte er das erste Mal in der Zeit, wo seine Schwester verheiratet war, wieder ein schlechtes Gefühl. Doch da sie so überglücklich schien, sagte er nichts. Und schon acht Monate später verkündete sie ihm, dass sie erneut schwanger war. *** Die Sonne brannte heiß über der Wüste, so dass der Blonde nur dank des Sonnenschirms etwas sah. Den Sonnenschutz hatte er eigentlich nur zur Sicherheit seiner kleinen Nichte mitgenommen, die er mit Hilfe eines Tragetuchs auf seinen Rücken geschnallt hatte, doch nun war er sehr froh ihn mitgenommen zu haben. Die Einjährige schlief friedlich und stieß nur hin und wieder ein leises Fiepen oder Säuseln aus. (Bei dem Bild wird mir ganz anders^^ Kawaii!) Yashamaru hatte die kleine Temari zu seinem Routinerundgang zu den Wachtürmen Suna-Gakures mitgenommen. Als Sanitäter war es seine Pflicht, in regelmäßigen Abständen nach den Wachleuten zu sehen. Eine Aufgabe die er sehr ernst nahm. Und da Karura kurz vor ihrer zweiten Niederkunft stand, hatte er sich freiwillig als Babysitter angeboten. Der Shinobi hatte bemerkt, dass das kleine anspruchsvolle Mädchen gut einschlief, wenn man mit ihr einen Spaziergang in der Wüste machte. Oft hatte er sie so schon zum Einschlafen gebracht. Gerade passierte Yashamaru die Tore Sunas, da kam ihm ein Mann aufgeregt entgegen gelaufen. „Wir suchen euch schon überall! Der Kazekage schickt mich! Kommt schnell! Eure Schwester…“ Der junge Mann wusste sofort was los war, und bevor der Bote seinen Satz beenden konnte, stürmte er schon in Richtung des Krankenhauses. Schlitternd kam er vor dem Kreissaal zum stehen und riss die Tür auf, worauf einige Sanitäter erschrocken zur Seite auswichen. Er achtete nicht auf sie und schritt zügig zum Bett, indem seine Schwester lag. Erschöpft lächelte sie ihm zu: „Ich bin so froh, dass du kommst, Otouto-Chan!“ Die Besorgnis stand dem Arzt deutlich ins Gesicht geschrieben: „Wie geht es dir?“ Stolz blickte Karura auf das Bündel in ihren Armen: „Es ist ein Junge!“ Erst jetzt richtete er den Blick auf das Neugeborene. Sein Neffe hatte braune Haare und blickte ihn aus interessierten dunklen Augen an. Wenn auch noch sehr klein, konnte Yashamaru eindeutig Ähnlichkeiten mit seinem Schwager zu erkennen. „Kouya wollte, dass wir ihn Kankurou zu nennen.“, meinte die Kunoichi überglücklich. Innerlich war der Shinobi erstaunt. Der Kazekage schien wirklich mehr Interesse an seinem Sohn zu zeigen. Also hatte er mit seiner Vermutung doch Recht gehabt. Plötzlich wurde Temari auf seinem Rücken munter und quiekte kurz ungehalten auf. Yashamaru löste das Tuch und hielt seine Nichte so, dass sie einen ersten Blick auf ihren kleinen Bruder erhaschen konnte und für einen Moment sahen sich beide Kinder stumm an. Dann begann das kleine Mädchen an, fröhlich zu Lachen und aufgeregt mit dem Armen zu wedeln. Karura stieg in das freudige Kinderlachen ein. „Jetzt sind sie große Schwester und kleiner Bruder. Genau wie wir!“ *** Kapitel Ende *** Im Moment habe ich wirklich genug dunkle Energie, um an dieser ff weiterzuschreiben. Ich merke, wie leicht es mir fällt diese Geschichte zu schreiben. Aber irgendwie wird sie anderes, als ich mir das dachte. Egal. Ich hoffe sie gefällt euch trotzdem und ihr bleibt mir treu^^ Die Stimmung in diesem Kapitel gefällt mir sehr gut. Besonders die Szene mit Klein-Temari und Klein-Kankurou. An der Szene am Ende musste ich an den Augenblick denken, als ich meinen kleinen Bruder das erste Mal sah. Er hat mich ja soo süß angelächelt \(^o^)/ Es war Liebe auf den ersten Blick. Im nächsten Kapi wird´s dann endlich düsterer. Ach ja: Danke für eure lieben kommi´s^^ Nur weiter so! *Lol* Bis dann. See you^^ Kapitel 3: Rain over the Dessert -------------------------------- Nach langer Zeit mal wieder ein Kapi. Bitte vergebt mir, dass es so lange gedauert hat. Aber leider habe ich nebenbei noch jede Menge zu tun. Aber heute hatte ich nach dem Schulfest meines kleinen Bruders, das übrigens sehr unterhaltsam war, richtig Energie und hab es fertig gestellt. Ich möchte nur noch anmerken, dass ich keinen Beta-Leser hab drüber sehen lassen. Also bitte mir meine (möglichen) Fehler nicht übel nehmen, okay? (^-^) Und nun viel Spaß. (Wie man´s nimmt…) *** Rain over the Dessert *** Die Zeit verging wie im Flug. Alles veränderte sich rasendschnell. Nicht nur, dass sich seine Familie vergrößert hatte. Nein, auch die Arbeit war für Yashamaru anstrengender geworden. Es war ungefähr zu der Zeit, als Kankurou das erste Mal Geburtstag feierte. Da erreichte sie die Nachricht des Fluches, der sich langsam aber stetig auf Suna-Gakure zu bewegte. Ein verwundeter Suna-Nin brachte die Kunde, dass Shukaku sich im umliegenden Gebiet des Windreiches herumtrieb und dort übelste Zerstörungen und zahlreiche Verwüstungen anrichtete. Seitdem änderte sich das Leben für alle schlagartig. Immer wieder gab es Schreckensberichte, doch noch war der Einschwänzige weit entfernt von den Toren Suna. Der Kazekage schickte Delegationen aus, um Informationen über den erbarmungslosen Dämon zu sammeln. Niemand verstand genau was er damit bezweckte. Doch auch niemand wusste von den dunklen Plänen, die erst langsam, dann immer schneller, begonnen hatten in dem verschlossenen Mann zu reifen. *** Yashamaru bewegte sich lautlos durch die schwach beleuchteten Gänge der riesigen Villa. Gerade hatte er eine schwierige Mission hinter sich gebracht. In letzter Zeit bekam er ständig Aufträge von seinem Schwager, so dass er kaum noch Zuhause war. Von der vielen Arbeit war er ganz schön geschlaucht. Normalerweise würde er sich zuerst auf den Weg zu Karura machen, aber heute war er einfach zu geschafft. So beschloss er, sich zuerst eine Dusche zu gönnen, um sich von den Anstrengungen der Arbeit zu entledigen und sich wieder etwas aufzufrischen. In frischen schwarzen Klamotten machte der Blonde sich schließlich auf dem Weg zu seiner Schwester. Es war vollkommen still. Zwar war das zur späten Nachtzeit nichts ungewöhnliches, doch irgendetwas war seltsam. Als er an seinem Ziel ankam, und gerade die Tür zu ihrem Zimmer öffnen wollte, hielt er inne. Von Innen drangen seltsame Geräusche an sein Ohr. Nun ergriff das ungute Gefühl endgültig von Yashamaru besitzt. So leise er konnte öffnete er die Tür und spähte vorsichtig in das dunkle Zimmer hinein. „Nee-San?“ Nichts. Das einzige was er hörte war ein gedämpftes Schluchzen. Alles was den Raum erhellte, war das fahle Mondlicht, welches durch ein kleines Fenster hereinfiel. Trotzdem erkannte der Arzt die Gestalt Karuras, welche zusammengekauert in der einen Ecke ihres Bettes hockte. Leise bewegte er sich durch das Zimmer, vorbei an dem kleinen Kinderbett, indem sein Neffe friedlich schlief, auf sie zu. (Nur falls sich jemand fragt, warum die kleine Temari nicht da ist: Sie schläft in einem anderen Zimmer.) „Bitte komm nicht her. Ich will nicht, dass du mich so siehst.“, bat sie leise. Ihre Stimme war zittrig und tränenerstickt. „Was ist passiert? Was hast du?“ Yashamaru trat ans Bett und erschrak. Selbst in der Dunkelheit konnte er die dunklen Ringe unter ihren Augen deutlich erkennen. Ihr Gesicht war leichenblass und sie hatte offensichtlich geweint. Überhaupt wirkte ihr ganzer Körper mager und ausgezerrt. Der Shinobi war zutiefst erschüttert. Es war geradezu ein Bild des Grauens. Er hatte seine Schwester noch nie in einen solch schlechten Zustand gesehen. Die Kunoichi saß einfach nur da, die Arme um ihre Knie geschlungen, und sah ihn aus geröteten Augen hilfesuchend an. Als er gerade erneut zur Frage ansetzten wollte, flog die Tür auf. Karura zuckte beim Anblick ihres Mannes zusammen und wimmerte leise. „Du bist zurück, Yashamaru?“, fragte der Kazekage, doch seine Stimme triefte geradezu vor Desinteresse. Und so antwortete er gar nicht erst auf diese Frage. Karura zog zaghaft an seinem Ärmel und flehte leise: „Bitte nimm Kankurou mit und pass auf ihn auf!“ Yashamaru sah in ihre Seelenspiegel, die seltsam tot anmuteten. Obwohl er viel lieber bei seiner Schwester geblieben wäre, entschied er sich, doch besser ihrer Bitte nachzukommen. So ging er zu dem kleinen Kinderbett und nahm seinen Neffen auf dem Arm. Kankurou sah ihn aus seinen großen dunklen Augen fragend an. Der Einjährige schien die ganze Situation mitbekommen zu haben und die Bedrohung ebenfalls wahrzunehmen. Dann verließ der Medic-Nin den Raum, den Blick auf den Boden gerichtet. In seinem Zimmer legte er zuerst Kankurou in sein Bett und deckte ihn zu. Dann schritt Yashamaru unruhig auf und ab, während in seinem Kopf die Gedanken nur so flogen. Was war nur los? Warum war Karura so verstört? Und was hatte es mit dem seltsamen Betragen von Kouya auf sich? Was auch immer es war, er würde ihm auf den Grund gehen! Als der Blonde diesen Entschluss gefasst hatte, fiel sein Blick aus dem Fenster. Über den Dächern Suna-Gakures ging bereits die Sonne auf und tauchte die Dächer in ein blutrotes Licht. Yashamaru spürte das erneut seine ungute Vorahnung von ihm besitz ergriff. *** Yashamaru hing über einigen Akten. Er arbeitete äußerst konzentriert und fleißig, um sich abzulenken. Seit dem Vorfall hatte er keine Zeit gefunden mit Karura darüber zu sprechen. Und dabei war es schon eine Weile her. Meistens hatte er Babysitter für Temari und Kankurou spielen dürfen, was ihm natürlich nichts ausmachte, oder im Krankenhaus gearbeitet. Seine Schwester sah er nur, wenn sie ihre Kinder besuchen kam. Und als der Medic-Nin den Sabakuno auf ihre schlechte Verfassung ansprach, meinte dieser nur, dass sich andere Sanitäter darum kümmern würden. Es klopfte, was Yashamaru aufsehen ließ. „Ja?“ Die Tür ging auf und zu seinem Erstaunen betrat Karura den Raum. Sorgsam schloss sie sie hinter sich, als wollte sie darauf achten keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und kam dann langsam auf ihn zu. Er erhob sich und kam seiner Schwester entgegen. In ihren blauen Augen schimmerten Tränen. Sie drückte sich an ihn und begann lauthals zu schluchzen. Der völlig überrumpelte Arzt hielt sie einfach in seinen Armen. Was war wohl los? Nach einer Weile flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme: „Ich bin wieder schwanger, Yashamaru…“ Für einen kurzen Augenblick war er erstaunt. „Aber das ist doch schön!“, er verstand die Situation nicht. Warme Tränen begannen über Karuras Gesicht zu laufen: „Ich hab so gehofft! Aber nun hat er gewonnen!“ Yashamaru wurde immer verwirrter: „Was meinst du damit?“ Was nun folgte erschütterte ihn zutiefst. Seine Schwester wurde plötzlich von regelrechten Krämpfen geschüttelt und wand sich verzweifelt in seinen Armen, so dass er mühe hatte sie fest zu halten, dass sie nicht zu Boden sank: „Es ist so schrecklich! Er will Shukaku in meinem Kind versiegeln! Er will aus ihm eine Waffe machen!“ Karura war geradezu außer sich: „Ich wollte das nicht! Aber er hat mich gezwungen! Immer und immer wieder! Und nun bin ich schwanger!“ Nachdem sie geendet hatte, verstummte sie. Sie weinte heftig und drohte in sich zusammenzusacken, allerdings konnte Yashamaru sie noch rechtzeitig auf seinen Stuhl setzten. Hilfesuchend sah sie zu ihm auf. Seine große Zwillingsschwester sah genauso hilflos aus wie er sich fühlte. „Was soll ich denn jetzt nur tun?“ Er schlang seine Arme um sie und Karura lehnte sich an ihn. „Ich weiß es nicht, Nee-San… Ich weiß es nicht…“ Yashamaru machte sich auf den Weg zu Kouya nachdem er Karura beruhigt hatte. Er hatte sie auf ihr Zimmer gebracht, wo sie inzwischen schlief. Er kam am Büro des Kazekage an, vor der eine Wache postiert war. „Ich muss den Kazekage sprechen!“ „Er darf eintreten!“, hörte er sofort die herrische Stimme seines Schwagers von drinnen. Die Wache öffnete die schwere Doppeltür und ließ ihn eintreten. Er saß an einem großen Schreibtisch, hatte sich über etliche Karten gebeugt und schrieb eifrig Notizen. Der Sabakuno sah nicht auf und unterbrach seine Arbeit auch nicht, als Yashamaru näher trat. „Ich nehme an, dass du mit Karura gesprochen hast?“ „Ja.“ Kouya sah auf und bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick: „Du weißt sicher doch sicher, dass unsere Kampfstärke ständig abnimmt. Dieser dämliche Feudalherr!“ Auf einmal nahm sein strenges Gesicht einen seltsamen Ausdruck an: „Aber wenn ich nun den Einschwänzigen mit meinem eigenen Fleisch und Blut verschmelze, wird daraus die ultimative Waffe entstehen. Du weißt genauso gut wie ich, dass wir diese Stärke unbedingt brauchen. Der Plan ist perfekt!“ Seine kalten Augen gaben ihm unmissverständlich zu verstehen, dass er keinen Widerspruch dulden würde. „Und nun geh mir aus den Augen!“, meinte er mit autoritärer Stimme, worauf sich Yashamaru verbeugte und den Raum verließ, während Kouya sich wieder seiner Arbeit zuwandte. Schnell machte er sich auf den Weg zu Karura. Der Medic-Nin war entsetzt über das eben gehörte. Der Sabakuno hatte tatsächlich vor, Shukaku in dem ungeborenen Kind, seinem eigenen Kind, zu versiegeln. Und er hatte seine Schwester zum Sex gezwungen, nur um seinen absolut wahnsinnigen Plan in die Tat umzusetzen. Und das ohne Rücksicht auf Verluste. Dieser Mann war durch und durch kalt und machtbesessen. Er musste sie so schnell wie möglich von hier wegbringen. Karura saß zusammengekauert auf ihrem Bett und lächelte leicht, als er durch die Tür trat. Stumm durchquerte er den Raum und setzte sich zu ihr aufs Bett. Er sah seine Schwester ernst an. „Bitte lass uns abhauen! Wir tauchen irgendwo unter! Ich werde uns beschützen und für uns sorgen!“ Karura schüttelte den Kopf und lächelte mild: „Du weißt genau, dass das niemals klappen wird. Außerdem sind Temari und Kankurou noch viel zu klein. Was soll denn aus ihnen werden?“ Zärtlich strich sie ihm über die Wange: „Wichtig ist nur, dass ihnen nichts passiert!“ Sie beugte sich vor und küsste ihn sanft auf die Stirn: „Und dir!“ „Nee-San!“, flüsterte er leise. Er lehnte seine Stirn an ihre. Er fühlte sich so unendlich hilflos. Immer schon war sie der wichtigste Mensch in seinem Leben gewesen. In ihrer Nähe fühlte er sich geborgen. Er könnte nie Leben, wenn er sie verlieren würde. Er spürte, wie die dunkle Welle sie nun endgültig einholte und sie zu ertränken drohte. *** Eine schwere Zeit folgte. Doch Kami-Sama sei dank durfte Yashamaru sich um Karura kümmern. Sie wurde mit jedem Tag immer abwesender und ruhiger, bis sie nur noch ein Schatten ihrer selbst war. Meistens schwieg sie und lächelte auch nur noch in der Gegenwart ihrer Kinder. Kouya ließ sie zum Glück weitgehend in Ruhe. Eines Nachts war es dann soweit. Man hatte Yashamaru stürmisch mitten in der Nacht geweckt, mit der Nachricht dass Shukaku im Dorf eingefallen war. Er half nun all die Verletzten zu verarzten. Der mächtige Dämon war inzwischen weitergezogen, doch noch immer konnte man seine bedrohliche Anwesenheit deutlich spüren. Immer noch bebte die Erde und die Luft erzitterte geradezu. Doch plötzlich war es vorbei. Wo vorher ein Ohrenbetäubender Lärm herrschte kam plötzlich eine unheimliche Stille auf. Yashamaru dachte vorerst nicht weiter darüber nach und behandelte weiter. Auf einmal trat ein Jou-Nin an seine Seite: „Der Kazekage schickt mich. Eure Schwester hat einen gesunden Jungen zur Welt gebracht. Der Kazekage ist mit einem Gefolge zu Shukaku aufgebrochen. Aber der Zustand eurer Schwester hat sich drastisch verschlechtert. Ihr sollt schnell zu ihr kommen!“ Der Arzt erschrak und machte sich augenblicklich auf den Weg ins Krankenhaus. Als er schlitternd vor dem Krankenzimmer zum stehen kam, stand Kouya davor und hielt ein kleines Bündel auf seinem Arm. Mit einer gewissen Neugier trat Yashamaru näher. Er konnte einen roten Haarschopf und ein kleines friedlich schlafendes Gesicht erspähen. Sein jüngster Neffe schien sehr erschöpft zu sein. Kouya blickte stolz drein und in seinen Augen blitzten hohe Erwartungen an seinen neugebornen Sohn. Wortlos drückte er ihm ihn in die Arme: „Es war ein voller Erfolg. Mein Sohn wird nun zu der stärksten Waffe des Dorfes werden. Ich erwarte, dass du gut auf ihn aufpasst!“ Dann schritt er mit wehendem Umhang davon. Yashamaru richtete seinen Blick wieder auf das schlafende Gesicht seines kleinen Neffen. Er wirkte so unschuldig, so zerbrechlich. Er konnte doch unmöglich so ein schreckliches Monster in sich beherbergen! Da fiel ihm seine Schwester wieder ein. Er öffnete die Tür und betrat den Raum, der seltsamerweise abgedunkelt war. Die zwei verbliebenen Sanitätskräfte verließen das Zimmer, nicht ohne ihm einen traurigem Blick zuzuwerfen. Angst überkam ihn. Langsam trat der Blonde an das Bett in dem Karura lag. Sie sah erschöpft aus und unter ihren Augen zeichneten sich deutlicher als sonst dunkle Ringe ab. Allerdings lächelte sie müde, als er näher kam. Doch ihre Seelenspiegel waren leer, hatten jegliches Leben verloren, was ihm einen heftigen Stich im Herz versetzte. „Vergib mir Yashamaru. Ich hab mein Versprechen gebrochen…“, sprach sie mit erstickter Stimme. Er nahm ihre zierliche Hand: „Bitte sag so was nicht!“ Warme Tränen begannen über ihr fein geschnittenes Gesicht zu laufen: „Ich konnte es einfach nicht verhindern. Du hast es gespürt, nicht wahr? Ich war so blind!“ Yashamaru hörte nur stumm zu, wusste nicht was er sagen sollte. Karuras Blick fiel auf den Säugling in seinen Armen: „Das ist er, nicht wahr?“ „Ja…“ Der Arzt hörte selbst, wie seltsam tonlos seine Stimme klang. Vorsichtig legte er seinen Neffen in die Arme seiner Schwester. Zärtlich wiegte sie ihren Sohn, aber in ihren Augen lag nur unendliche Trauer. „Niemand wird ihn je lieben können…“, meinte sie, als hätte sie alle Hoffung verloren: „Temari und Kankurou werden ihm die Schuld geben, dass ich nicht mehr da bin. Kouya wird ihn zu einer grausamen gefühlslosen Waffe heranziehen und alle werden ihn fürchten und verabscheuen. Es wird niemand da sein, der ihn in seinen Herzen trägt…“ „Und was ist mir?“, fragte Yashamaru leise: „Ich könnte für ihn da sein.“ Karura sah ihn an und schüttelte resignierend den Kopf, während sich ein dunkles wissendes Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete: „Ich kenn dich, Yashamaru. Auch du wirst es nicht können… Und das kann ich auch nicht von dir erbitten!“ Der Suna-Nin konnte heiß brodelnden Hass in ihren einst strahlenden Augen aufflammen sehen, als sie ihr Gesicht wieder ihrem Sohn zuwandte: „Es ist alles seine Schuld! Ich wünsche, dass mein Sohn nur Unglück und Verderben über dieses verfluchte Dorf bringt! Sie sollen genauso viel Leid und Trauer erfahren wie ich! Er soll ihr Fluch sein!“ Dann entspannten sich die Gesichtszüge seiner Schwester auf einmal wieder, und nur noch Leid und Schmerz waren zu sehen. Für einen kurzen Augenblick drückte sie den Säugling fester an ihr Herz: „Sein Name soll Gaara sein.“ Liebevoll gab sie ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn: „Damit es wenigstens einen in dieser Welt gibt der ihn liebt…“ Karura gab Gaara an Yashamaru zurück, als sie spürte wie sie das Leben immer schneller verließ. Das Atmen fühlte sich inzwischen beinah unmöglich an. Aus trüben Augen sah sie zu ihrem kleinen Bruder, welcher hilflos zwischen ihr und dem Kind auf seinen Armen hin und her sah. „Bitter vergib mir, Otouto-Chan.“, bat sie mit letzter Kraft, während eine letzte heiße Träne sich ihren einsamen Weg über ihr bleiches Gesicht bahnte: „Daisuki Yo.“ Dann schloss sie ihre Augen für immer. So verstarb die Frau des Kazekage, Mutter und geliebte Schwester. *** Keine zwei Tage waren seit dem Tod Karuras vergangen. Yashamaru stand mitten in der unerbittlichen Wüste, nur Gaara, in einem grauen Tragetuch, bei sich. Kouya hatte das Grab hier ausheben lassen. Nur die weißen Rosen, welche die Trauergäste niedergelegt hatten, zeugten davon, dass es überhaupt eins war. Nicht mal einen Grabstein hatte der Yondaime aufstellen lassen. Vollkommen reglos stand der Medic-Nin einfach nur da und starrte auf den weichen Sand zu seinen Füßen. Innerlich fühlte er sich vollkommen taub und leer. Ihm war klar, dass er sich nur von seinem unendlichen Schmerz abschottete. Yashamaru wusste nur zu gut, dass seine Seele und sein Herz in Flammen standen und vor unerträglichen Qualen laut schrien. Karura, seine über alles geliebte Schwester, war tot, und keine Macht auf der Welt konnte sie zurückholen. Der Himmel über dem Blonden verdunkelte sich in sekundenschnelle und einzelne Tropfen fielen auf die Wüste nieder. Langsam hob Yashamaru seinen Blick. Auch der Himmel schien zu weinen… Geistesabwesend legte er schützend seinen braunen Umhang, den er bei sich trug, um sich und seinen rothaarigen Neffen, und machte sich auf den Weg zurück nach Suna-Gakure, bevor der Regen endgültig losbrach. *** Kapitel Ende *** Wääh! *flenn* (T-T) *heul* *tränen wegwisch* Weiß gar nicht, was ich sagen soll… Tragisch. Ich hoffe, es war nicht ZU schlecht… Leider wird es nicht wirklich besser. Mehr fällt mir grad i-wie nicht ein. Ich wird versuchen, dass nächste Kapi schneller als dieses fertig zustellen. Mal sehen. Bis dann! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)