Die Hüterin des Schlüssels von -Elenya- (Die Magie der Baumgeister) ================================================================================ Kapitel 2: LUISE, LYNN-MORGAN, TORI, GWEN UND RACHEL ---------------------------------------------------- Kapitel 2 LUISE, LYNN-MORGAN, TORI, GWEN UND RACHEL Nach der interessanten Biologiestunde, in der Elizabeth immer wieder über Miss Braddock-Reynolds Worte nachgegrübelt hatte, erwartete sie jemand vor der Tür des Klassenszimmers. Es war das grünhaarige Mädchen, welches Elizabeth beobachete hatte. „Willkommen Elizabeth Barker!“, rief sie und schüttelte ihr aufgeregt die Hand. Sie war anscheinend außer sich vor Freude und sehr hibbelig. „Ich bin Luise Brandon! Wayne hast du ja schon kennengelernt, was?“ Elizabeth nickte schnell mit dem Kopf um diese Luise zu beruhigen. In diesem Moment kam Wayne heraus und entdeckte die Beiden. „Ah, du hast Luise schon kennengelernt? Sie ist unserer kleines Kunstgenie und ein wenig überdreht.“, erklärte er mit seiner reinen Stimme. Wayne war sehr gut in Biologie. Seine Hand war fast die ganze Stunde lang in die Höhe gestreckt gewesen und alle seine gegebenen Antworten waren vollkommen richtig. „Komm ich bringe dich zu deinem Zimmer!“, sagte Luise und packte Elizabeth am Arm. Stürmisch zog sie sie hinter sich her. Wayne folgte schnellen Schrittes. Das Gebäude war sehr alt. Ein altes Schloss aus dem Mittelalter, mit viel Liebe zum Detail renoviert. Fackeln leuchteten an den dicken Steinwänden und erhellten die langen Gänge und Korridore, sowie die Treppen. Eine dieser alten Steintreppen erklommen die drei nun und Luise führte sie an einem alten Wandgemälde vorbei, auf dem ein Mann abgebildet war, der anscheinend einen Apfelbaum pflanzte. An den Wänden waren lauter solche Bilder und einmal entdeckte Elizabeth sogar einen Mann, der eine kleine Birke pflanzte. Nach einem Labyrinth aus Gängen erreichten sie einen Korridor mit vielen Türen an den Wänden. Zu der Tür mit der aus goldenen Lettern bestehenden 18, führte Luise sie und klopfte. Kurze Augenblicke später öffnete eine verschlafen dreinblickende junge Frau mit schwarzen Haaren und einem blauen Pyjama. Beim näheren Hinsehen, erkannte Elizabeth, dass sie leicht dunkelgrüne Haare hatte und dachte schon, sie wäre in einer Schule gelandet, wo sich alle die Haare färbten. Das Mädchen erkannte Luise und umarmte sie freudig. Lusie schob Elizabeth in das Zimmer hinter der Tür und Wayne zwängte sich gerade noch durch den Türspalt. Das Zimmer war nicht sehr groß und beeinhaltete einen Tisch, drei Stühle, sowie drei Doppelstockbetten. Auf den Betten saßen verteilt drei Mädchen in Elizabeths Alter. Das eine hatte so ähnlich wie Luise, smaragdgrüne Haare und trug ein wunderhübsches Spitzenkleid aus feinster, grüner Seide. Das andere Mädchen hatte strenge Züge und lächelte kaum. Ihr Haar hatte die Farbe von Oliven und almählich erschien es Elizabeth nicht mehr ganz geheuer. In der anderen Ecke des Zimmers saß das dritte Mädchen und nähte eine zerissene Hose. Ihre Haare waren ganz kurz und – weiß. Elizabeth glaubte es kaum. Sie war nicht die einzige mit weißen Haaren! Als sie eintrat, schauten die drei auf und beendeten, was sie soeben getan hatten. Schnell stellte Elizabeth sich vor. „Ich bin die Neue, Elizabeth Barker.“, sagte sie leise mir ihrer reinen Stimme, die an die Waynes erinnerte. Das Mädchen mit dem Spitzenkleid und dem freundlichen Gesicht sprang vom Bett und kam zu ihr. „Ich bin Tori Underwood.“, sagte sie lachend. Dann wandte sie sich an Wayne, der teilnahmslos daneben stand. „Wayne! Du bist auch hier wie schön!“ Sie umarmte ihn und ihn Elizabeths Brust, machte ihr Herz kurz einen Sprung. Das Mädchen, das die Tür geöffnet hatte, stellte sich als eine Rachel Taylor vor. „Ich bin Gwen MacTavish.“, sagte das ernste Mädchen, mit dem Olivenhaar. „Mein Name ist Lynn-Morgan Leaverland.“, sagte das dritte Mädchen freundlich und Elizabeth war sie sofort sympathisch. Dann fiel ihr etwas an dem Namen des Mädchens auf. Sofort wandte sie sich wieder zu ihr. „Du sagst, du heißt Lynn-Morgan? Ist Morgan nicht ein Jungenname?“ Lynn schaute sie kurz sehr ernst an und Elizabeth glaubte schon, etwas falsches gesagt zu haben. Doch nur kurze Augenblicke später erschallte Lynns Lachen im Raum und die anderen kicherten auch ein wenig. Gwen war die einzige, die nur leicht schmunzelte. Lynn beruhigte sich wieder und wandte sich an die verwirrte Elizabeth. „Ja, Morgan ist ein Jungenname.“, sagte sie nur und dann stand sie auf und verließ den Raum schnellen Schrittes. Etwas verängstigt schaute Elizabeth ihr nach, doch Gwen legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Keine Angst, sie macht manchmal so etwas. Es ist alles in Ordnung, du hast nichts falsches gesagt.“, beruhigte sie die Neue. Einen Moment standen alle schweigend da und Rachel starrte immmer noch zur Tür, als erwartete sie Lynn. „Eliza, komm doch mit mir mit.“, schlug Wayne nach einer Weile vor und Elizabeth hatte nichts dagegen. Sie würde mit ihm überall hingehen können – dieses Gefühl hatte sie gerade, als er die Worte aussprach. „Ich stelle dir die Jungs vor.“ Tori kam auf sie zugesprungen und lachte fröhlich. „Oh ja, Wayne!“, rief sie und sprang ihm in die Arme. Überrumpelt fing er sie auf und drehte sich mit ihr, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Dann setzte er sie sacht wieder auf den Boden, ohne die Hände von Toris Hüften zu nehmen, die ihre Hände noch um seinen Hals geschlungen hatte. „Ich will zu Tinne!“ „Wer ist Tinne?“, wollte Elizabeth wissen. Ihre Stimme war ein wenig angespannt, das lag wohl an Toris Umgang mit diesem wunderbaren Jungen. Wieder schwiegen alle auf einen Schlag. Tori ließ Wayne los und starrte auf den Boden, als wäre etwas furchtbares passiert. „Terry.“, stotterte sie dann, „Tinne ist sein Spitzname.“ „Er heißt Terry und ihr nennt ihn Tinne?“, lachte Elizabeth und fand, dass nun der richtige Zeitpunkt war sie nach diesen ganzen Merkwürdigkeiten auszufragen. „Ihr seid vielleicht ein lustiges Völkchen! Warum färbt ihr euch eigentlich alle die Haare?“ Schweigen und unangenehme Blicke folgten. Dann meinte Rachel, es wäre doch besser sie würde jetzt gehen. Wayne fackelte nicht lange und packte Elizabeth am Ärmel. „Komm.“, sagte er und Elizabeth gehorchte. Tori machte plötzlich keine Anstalten mehr mitzukommen und „Tinne“ zu besuchen. Als sich die Tür hinter Elizabeth schloss, hörte sie die Mädchen im Raum leise tuscheln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)