Memories von abgemeldet (Deine Vergangenheit wird dich einholen!) ================================================================================ Kapitel 8: Klärung ------------------ Kapitel – 8 Klärung „Guten Morgen Izuko! Wie geht’s?“ Lächelnd begrüßte Izuko Keiko, ging aber weiter den Weg zum Klassenzimmer entlang. „Dir auch einen guten Morgen! Mir geht es gut.“ „Sag mal, hast du die Mathehausaufgaben? Ich habs versucht aber-!!“ „Izuko!!!“ Verwirrt drehten sich die beiden um. Doch als Izuko sah wer vor ihr stand und demnach auch nach ihr gerufen hatte, lief ihr ein kalter Schaue den Rücken runter. Doch Yoshiko stand nur weiterhin grimmig dreinblickend vor ihr. „Was gibt es denn…Yoshiko?“ „Das dürftest du genau wissen!! Ich erwarte dich nach der Schule bei unserem alten Treffpunkt!“ Mit diesen Worten ging Yoshiko den Gang entlang und verschwand in ihrer Klasse. Genervt schaute Keiko ihr hinterher. Und während sie ein paar Wörter losplapperte um ihrem Ärger Luft zu machen, war Izuko damit beschäftigt nachzudenken. Warum war Yoshiko aufgetaucht? Die anderen Schüler auf dem Gang begannen gerade zu murmeln und spekulieren an, als Taro und Lena heran geschritten kamen. „Wassen hier los?“ Auch leicht verwirrt starte Taro Izuko an. Doch ehe die antworten konnte kam Keikos Wut wieder zum Vorschein. „Ach!! Unser Prinzesschen scheint wieder irgendetwas gegen ihr feines Näschen zu gehen! Sie hat Izuko irgendwohin zitiert!“ „Beruhige dich bitte!! Ich kann dich zwar verstehen aber-.“ „Am besten sagt ihr kein Wort zu Kei! Und geht jetzt einfach in eure Klasse! Ich bin sicher sie hat mal wieder etwas überreagiert. Das wird sich wieder legen!“ Und schon gingen Taro und Lena in ihre Klassen. Auch Izuko und Keiko gingen jetzt. „Keiko! Bitte komm an die Tafel und erkläre uns die Hausaufgaben!“ Sichtlich unwohl und widerwillig trottete Keiko in Richtung Tafel. Dabei ließ sie einen Zettel auf Izukos Tisch fallen. Doch die merkte es erst als Keiko sie immer wieder anstarrte. Verwundert nahm sie den kleinen Zettel in die Hand und las ihn. Noch weit aus mehr verwirrt schaute sie zu Keiko an die Tafel. Die war jedoch gerade dabei sich eine sehr schlechte mündliche Note einzuhandeln. Immer noch verwirrt ließ Izuko ihren Blick durch die Klasse schwenken. Keisuke, der wieder fast am Schlafen gewesen war, fing diesen verwirrten Blick auf und schaute Izuko fragend an. Sofort, als sie es merkte, drehte sie ihren Kopf weg. „Was sollte das denn gerade?“ Immer noch verwirrt saß Izuko jetzt Keiko gegenüber, die sie jetzt skeptisch musterte. „Kannst du dir das nicht denken?!“ Sofort wich dem verwirrten Ausdruck ein eingeschnappter Ausdruck. „Ich werde hingehen und du kannst mich nicht daran hindern! Du benimmst dich echt wie meine Mutter!“ Verärgert stand Izuko auf und ging wieder ins Schulgebäude. Wie konnte sie sich nur so gegenüber ihr verhalten? Mit einem etwas mulmigen Gefühl ging Izuko den Weg zur Dachlucke. Vielleicht hätte sie doch auf Keiko hören sollen? Für einen kurzen Augenblick blieb sie vor der Tür stehen. Noch einmal atmete sie tief ein und wieder aus. Dann drückte sie die Klinke herunter. Ken Windhauch bewegte die warme Luft. Wieder mit reichlichen Zögern verbunden ging sie auf das Dach hinaus. Zuerst war sie froh wieder hier zu sein aber als sie sich genauer umsah erkannte sie eine Person die links neben ihr stand. „Yoshiko?“ Yoshiko drehte sich um und schaute Izuko aus hasserfüllten Augen an. Augenblicklich fuhr Izuko bei diesem Anblick zusammen. Sofort war ihr klar, dass Yoshiko anscheinend richtig sauer sein musste. Nur warum? „Wie ich sehe bist du tatsächlich gekommen! Ziemlich mutig, findest du nicht?“ „Naja, ich weiß ja noch nicht einmal warum du so sauer auf mich bist! Von daher…“ Mit einem gehässigen Lachen, das nichts Gutes vermuten ließ, ging Yoshiko ein paar Schritte auf Izuko zu. Einen guten Meter vor ihr blieb sie dann schließlich stehen. „Spielst du mir jetzt etwa ‚die Dumme‘ vor? Ich meine, ich habe deutlich dein Lächeln dabei gesehen!“ Izuko war immer geduldig mit allen Menschen in ihrer Umgebung gewesen und hatte selbst dem letzten Idioten immer gut behandelt. Aber jetzt reichte es ihr einfach. Sie hatte sich wirklich bemüht mit Yoshiko, doch das gerade hatte das berühmte Fass zum überlafen gebracht. Jetzt reichte es Izuko einfach. „Das ist doch krank!! Was habe ich dir getan, Mädel?! Wo liegt dein Problem?! Anstatt hier so zu tun als hätte ich was verbrochen, sag mir einfach was ich dir getan habe!!“ Völlig überraschend kam ein Windstoß und Yoshiko nutzte diesen Überraschungsmoment aus und holte mit ihrer Hand aus. Keiko saß immer noch unten am Eingang des Schulgebäudes, wo sie auf Izuko warten sollte. Leicht beleidigt zupfte sie an ihrem Rock herum und vemerkte gar nicht das jemand hinter ihr stand und sie leise beobachtete. Um ihren Ärger Luft zu machen brabbelte sie wie ein kleines Kind vor sich hin. „Ich hätte sie nicht zu diesem Treffen gehen lassen dürfen!! Wer weiß warum ‚Prinzesschen‘ diesmal sauer auf sie war! Argh, wenn ich doch nur wüsste wo dieses Treffen stattfindet!“ Jetzt trat Keisuke aus seinem Versteck heraus, direkt vor Keiko. Diese schrak sofort auf und hielt sich eine Hand vor den Mund. Offensichtlich bereute sie ihren letzten Satz zutiefst. Doch Keisuke war das egal, er wollte wissen was los war. „Prinzesschen? Was hat Yoshiko diesmal getan und wo ist Izuko?“ Sichtlich bemüht normal zu wirken ließ Keiko ihre Hand wieder vom Mund sinken und lächelte Keisuke an. „Öhm….ach das Übliche halt! Sie ist mir einfach auf die Nerven gegangen. Und Izuko…..die…die ist nochmal zur Klasse gegangen, sie hatte was…. was vergessen! Was machst du überhaupt hier? Du bist doch sonst immer der Erste der verschwunden ist!“ Verärgert schaute Keisuke Keiko an. Glaubte sie wirklich, dass er so leicht zu täuschen war? „Stimmt schon aber ich hatte zufällig etwas im Klassenraum vergessen und stell dir nur vor, da war keine Izuko…also hör auf mir etwas vorzumachen!! Ich bin zwar kein Spitzenschüler aber so doof bin ich nun auch wieder nicht. Was hat Yoshiko wieder angestellt und wo ist Izuko?!“ Irritiert biss Keiko sich auf die Unterlippe. Sollte sie es ihm sagen? Sicherlich wusste er wo die beiden sich befanden und mit Sicherheit könnte er Yoshiko beruhigen. Völlig verwirrt starte Izuko auf den Boden vor sich und hielt sich mit einer Hand die Wange, die durch Yoshikos Ohrfeige wie Feuer brannte und auch so aussah. „Achja?! Du willst nicht wissen wo von ich rede? Ich rede von der Strandszene! Ich war zufällig am Strand und da sah ich dich vor ihm hocken! Das hat mir gereicht. Weißt du wie ich mich in diesem Moment gefühlt habe!? Ich wollte an deine letzten Worte glauben aber es war zu offensichtlich!“ Mit einem traurigen aber auch immer noch wütendem Ausdruck drehte sie sich um und ging weiter von Izuko weg. Ohne auf die Antwort von Izuko zu warten, redete sie weiter. „Als ich auf diese Schule kam und Keisuke sah, war mir klar, dass ich nur durch ein Wunder mit ihm zusammen kommen würde. Ich hatte die Hoffnung schon längst aufgegeben, als dieses Wunder tatsächlich eintrat! Weißt du wie glücklich ich war?“ Mit einem traurigen Blick strick Yoshiko Izukos Gesicht. Und wieder, ohne eine Antwort abzuwarten sprach sie einfach weiter. „Am Anfang hielten sich auch die anderen Mädchen zurück. Sie schienen es zu akzeptieren, so dachte ich zunächst. Doch irgendwann schien ihnen einfach egal zu sein, dass Keisuke mit mir zusammen war. Sie liefen ihm wieder nach oder lauerten ihm auf. Das war ja eigentlich noch zu ertragen aber…irgendwann ließ Keisuke auch all das zu, was sie taten. Er schmeichelte ihnen und stieß mich damit immer mehr zurück. Mir wurde klar, dass es nicht ewig so weitergehen durfte, wenn ich unsere Beziehung retten wollte!“ Izuko hatte ihr die ganze Zeit still zugehört. Ob es an der Ohrfeige oder der Höfflichkeit wegen war, sei dahin gestellt. Doch jetzt wollte sie nicht länger still bleiben. Sie ließ ihre Hand von der Wange gleiten und schaute Yoshiko leicht sauer an. „Deswegen hast du begonnen den anderen Mädchen Angst einzujagen, stimmts?“ Auch Izuko wartete diesmal keine Antwort ab sondern redete weiter. „Aber weißt du, was ich nicht versteh? Warum hast du nicht mit Keisuke einfach darüber geredet? Ich meine, er hätte es sicherlich verstanden! Ihr seid schließlich zusammen und er würde doch nicht mit Absicht deine Gefühle verletzten wollen!“ Diesmal, mit einem gehässigen Lächeln auf den Lippen, näherte sie sich schneller. „Sag, bist du bescheuert?! Warum habt ihr mir das nicht früher erzählt?! Ich hätte sie sicherlich beruhigen können!“ „Genau deswegen wollte Taro nicht, dass wir es dir erzählen. Du wärst total ausgeflippt, so wie jetzt und das hätte sicher nicht gerade geholfen!“ Mit einer flüchtigen Handbewegung gab Keisuke klein bei. Dennoch, er war immer noch reichlich sauer. Doch das nützte ihm jetzt nichts. Er musste zu Izuko und Yoshiko. Sofort bei diesem Gedanken rannte er los. Yoshiko stand inzwischen wieder dicht vor Izuko, doch das gehässige Lächeln war verschwunden. „Ich wollte ja mit ihm reden aber dann bist du ja aufgetaucht!! Er war die ganze Zeit über nur in deiner Nähe! Jedesmal wenn ich dann mit ihm reden wollte, hatte er plötzlich keine Zeit für mich. Würdest du dir da nicht auch so deine Gedanken machen?“ So langsam verstand Izuko warum Yoshiko so war. Beschwichtigend legte sie ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich kann dich wirklich verstehen aber du liegst falsch! Am Stran…, dass war nicht so wie es aussah-!“ Yoshiko schlug Izukos Hand sauer von ihrer Schule und schubste sie von sich. „Ist es nicht immer anders als es aussieht?! Verarschen kann ich mich alleine!“ Wieder holte sie aus um Izuko eine zweite Ohrfeige zu verpassen. Doch erstaunt musste sie feststellen, dass sich ihre Hand einfach nicht vom Fleck bewegte. Izuko war fast genauso verwundert wie Yoshiko. Warum hatte es keinen Knall oder ähnliches gegeben? Erst jetzt bemerkte sie den Schatten vor sich. Erstaunt riss sie die Augen auf. „Hör auf! Was machst du, Yoshiko?!“ „Keisuke….-kun?! Aber…was….was machst du denn hier?!“ Zuerst war Yoshiko völlig verwirrt aber dann schaute sie Izuko wieder mit hasserfüllten Augen an. Sauer riss sie sich aus Keisukes Griff. „Schon wieder…merkst du es denn nicht?! Genau deshalb mache ich das alles hier! Weil du dich so verhältst! Was willst du eigentlich von mir?! Was hat sie, was ich nicht habe?! Sag es mir!!“ Erst nachdem sie das letzte Wort gesagt hatte, fiel Izuko auf, dass Yoshiko jetzt ein paar Tränen die Wange runter liefen. Auch total verwirrt sah Keisuke Yoshiko mit großen Augen an. Es war totale Stille auf dem Dach eingetreten. „Yoshiko! Ich werde jetzt wohl besser gehen damit ihr beiden euch aussprechen könnt!“ Mit einem kurzen Lächeln streifte Izuko Yoshikos Gesicht und ging dann, ohne eine Antwort abzuwarten zur Tür und verschwand darin. Hinter der Tür blieb Izuko stehen und schaute traurig zu Boden. „Ich hoffe sie können es klären!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)