Memories von abgemeldet (Deine Vergangenheit wird dich einholen!) ================================================================================ Kapitel 18: Verloren in Takasaki -------------------------------- Kapitel – 18 Verloren in Takasaki Izuko starrte stumm aus dem Fenster. Doch auch die vorbeifahrende Landschaft nahm sie nicht wahr. Vor ihren Augen sah sie immer noch diese endlosen Gänge, sie hörte in ihrem Kopf die dröhnenden und gefährlich wirkenden Stimmen. Auch letzte Nacht, die Nacht vor der Abreise, hatte sie nicht geschlafen. Nicht, dass sie irgendwie aufgeregt gewesen wäre. Es waren vielmehr diese Träume und das Verhalten ihrer Mutter gewesen, die sie nicht einschlafen ließen. Und jetzt? Selbst wenn sie die Augen geöffnet ließ sah sie ihre Träume. Dabei sollte sie sich doch eigentlich auf diese Klassenfahrt freuen. Mühe stieß sie einen Seufzer aus. „Mensch Izuko! Du sollst kein Trübsal blasen sondern lachen!!! Wir sind hier schließlich auf Klassenfahrt.“ Keiko hatte gut reden! Sie hatte ja auch schließlich nicht solche Träume. Der Einzige der wusste wie sie sich fühlte war Keisuke. Doch nachdem was gestern auf dem Dach passiert war, traute sie sich nicht mehr ihn darauf anzusprechen. Während Izuko wieder vor sich hin träumte, lehnte Keiko sich rüber zu Lena und deutete besorgt zu Izuko. „Wir müssen irgendetwas machen. Izuko träumt einfach nur vor sich hin und nimmt gar nichts mehr wahr! Das hier ist schließlich eine Klassenfahrt, da hat man gefälligst fröhlich zu sein und sei es nur gespielt!“ „Du hast recht aber sie ist nicht die Einzige die nur vor sich hin träumt! Guck dir nur mal Keisuke an, er hat sich seinen I-Pod angemacht und ist scheinbar eingeschlafen.“ Seufzend sah Keiko zu Keisuke und anschließend zu Izuko. Danach ließ sie sich mit voller Wucht in ihren Sitz fallen. „Das kann ja noch eine schöne Klassenfahrt werden….“ Am Abend hielt der Bus dann endlich vor der Jugendherberge. Alle Schüler, darunter auch Izuko eilten freudestrahlend aus dem Bus und bemühten sich schnellstmöglich an ihre Taschen zu kommen. „Reiht euch bitte, nachdem ihr eure Taschen gefunden habt wieder auf. Ich werde euch dann eure Zimmerschlüssel geben und euch ein paar Grundinformationen mitgeben!“ Trotz aufstöhnen der gesamten Reisegruppe machten es alle wie ihnen befohlen wurde. Nachdem die Gruppe die Schlüssel und die Anweisungen bekommen hatte, machten sich alle auf den Weg zu ihren Zimmern. Völlig erschöpft schmissen Lena, Keiko und Izuko ihre Taschen auf die Betten. „Ich werde morgen bis Abends durchschlafen!“ Lena und Izuko begannen laut zu lachen. „Morgen werden wir uns erstmal ein paar Sachen in diesem Ort angucken, aber ich kann ja sagen, dass du im Koma liegst!“ Keiko ließ sich mit voller Wucht neben ihren Koffer fallen und begann auch zu lachen. „Ich habe so eine Vorahnung, dass du damit gar nicht mal so unrecht haben wirst!“ „Sucht euch bitte einen Partner! Ich werde euch dann einen Zettel aushändigen. Dieser Zettel ist aus zu füllen und dann bei mir ab zu geben! Und ich wünsche euch natürlich viel Spaß….Achja, verlasst bitte nicht diesen Ort!!“ Mit breiten Grinsen und lauten Gelächter machten sich die Gruppen auf den Weg. Auch Izuko und die Anderen gingen langsam los. „Argh!! Das hier ist doch eine Klassenfahrt und keine Expedition! Warum müssen wir dann so einen doofen Fragebogen ausfüllen?!“ „Keine Sorge, Keiko! Ich bin mir sicher, morgen haben wir einen freien Tag.“ Weiter grummelnd ging Keiko weiter voran und Lena ging lachend hinter ihr her. Izuko hingegen ging langsam durch die Straßen und sah sich alles genau an. Auf einmal blieb sie wie angewurzelt stehen. Genau in ihrer Blickrichtung, Rechts von ihr, stand ein kleines Mädchen. Das alleine war ja nicht auffällig. Aber dieses Mädchen war völlig in Weiß gekleidet und sah mit gleichbleibender Miene in ihre Richtung. Izuko lief ein kalter Schauer über den Rücken. „Izuko? Träumst du wieder vor dich hin?“ Erschrocken fuhr Izuko zusammen. Erst nach kurzer Zeit erkannte sie Lenas Stimme. Mit einem falschen Lächeln drehte sie sich zu Lena um. „Ich habe mich nur ein bisschen umgesehen!“ Mit schleunigen Schritten ging Izuko hinter Lena und Keiko her, dabei sah sie sich noch einmal um. Doch das Mädchen in diesem weißen Kleid und dem direkten Blick war verschwunden. „Okay, uns fehlt jetzt nur noch ein Gebäude. Mensch, ich hätte nicht gedacht, dass dieser Ort so großräumig ist!“ „Frag mal meine Füße!! Ich kann keinen Zentimeter mehr gehen…“ Alle am Tisch fingen an zu lachen. Nachdem sie jetzt schon seid 3 Stunden gelaufen waren, war dies die erste Pause wieder. Sie hatten sich nach draußen in ein Café gesetzt und alle tranken genüsslich an ihren kalten Getränken. „Wie viel Zeit haben wir eigentlich noch?“ Mit einem flüchtigen Blick sah Izuko auf ihre Uhr. „Wir sollten uns doch um 5 treffen, oder? Dann haben wir noch 1 Stunde.“ „Woah!! Das halten meine Füße nie im Leben mehr aus!! Ich bin ja jetzt schon kurz vorm Sterben….“ Wieder begann der ganze Tisch zu lachen an. Kurz darauf bezahlte jeder und sie gingen wieder los. Eine Weile nachdem sie losgegangen waren sah Izuko sich wieder. Dabei hielt sie Ausschau nach dem Mädchen in Weiß. Hatte sie sich das Mädchen nur eingebildet? Es war zwar heute ziemlich heiß aber doch nicht so heiß für Halluzinationen! Sie wollte sich gerade nach dem Gebäude erkundigen, als ihr Blick in eine Seitenstraße fiel. Dort stand wieder das Mädchen und sah sie an. Schnell schaute sie wieder nach vorne, doch die Anderen waren schon ziemlich weit vorne. Sollte sie dem Mädchen folgen und riskieren sich zu verlaufen oder sollte sie hinter ihren Freunden herlaufen und das Mädchen nie wieder sehen vielleicht? Schnell bog Izuko links in die kleine Seitenstraße ein. Auch das Mädchen begann sich langsam in Bewegung zu setzen. „Warte!!“ Jetzt begann Izuko zu rennen. Wer auch immer dieses Mädchen war, es schien Izuko anzuziehen. Izuko wusste nicht warum aber sie hatte das Gefühl, dass das Mädchen Antworten sie hatte. Nachdem sie nun schon etliche Straßen durchquert hatte, begann sie sich endlich einmal umzusehen. Diese Häuser hier waren schon ziemlich alt und trotz der Sonnenstrahlen und der Wärme die sie vorhin gespürt hatte, war ihr jetzt kalt. Als sie das merkte sah sie schnell nach vorne. „Wo bringst du mich hin? Was hast du vor?“ Doch zur Antwort bog das Mädchen um noch eine Ecke. Als Izuko es ihr gleichtat stieß sie gegen etwas Festes und fiel hin. „Itee~*!“ „Haben Sie sich- …. Moment, Izuko? Was machst du hier?!“ Verwirrt sah sie auf und war überrascht Okura vor sich stehen zu sehen. Hastig stand Izuko auf. Dabei sah sie sich nach dem Mädchen um, doch es war wieder verschwunden. „Ich…Ich habe mich beim Umsehen verlaufen. Und was ist mit dir?“ „Ähm…um ehrlich zu sein…ich auch!“ Mit diesen Worten versteckte er schnell seinen Zeichenblock hinter seinem Rücken. Doch Izuko sah ihn und musste etwas grinsen. Sie konnte sich denken, was er hier getan hatte. Sicherlich hatte er die alten Gebäude gezeichnet. „Weißt du wo wir lang müssen?“ „Ähm….ich komme gerade von einer Hauptstraße….Vielleicht sollten wir es dort mal probieren…“ Mit einem Grinsen ging Izuko neben Okura her. Irgendwann wollte sie wieder Bilder von ihm sehen. Doch im Hinterkopf arbeitete sie das gerade Geschehene ab und es beschlich sie ein komisches Gefühl. Mit wildem Armgefuchtel machten Lena und Keiko auf sich aufmerksam. Auch die Lehrerin kam jetzt auf Izuko und Okura zu. Dabei konnte man förmlich den Wechsel von ihrer besorgten Miene zu einer strengen und ernsten Miene. „Wo wart ihr?!“ „Wir…har hatten uns beim Umsehen etwas verirrt….“ Doch die Lehrerin begann nur etwas zu lächeln. Dabei hatte Izuko mit einer harten Standpauke gerechnet. Auch mit einem breiten Grinsen im Gesicht kamen die zwei Mädchen auf Izuko zu. „Mensch, du warst so schnell verschwunden….Wo warst du denn ganz? Achja, es gibt eine kleine Überraschung! Nicht war, Keiko?“ Dabei begann Lena leise zu lachen an. Keikos Gesicht hingegen verfinsterte sich etwas. „Musstest du das wieder erwähnen? Und das ist ganz und gar nicht klein!!“ Noch ehe Izuko nachfragen konnte, wurde sie von hinten angesprungen und umarmt. „Izu-chaaaaaaaaaaan!! Freu dich, ich bin auch endlich hier!“ Izuko brauchte sich nicht um zu drehen, um zu wissen, wer sie umarmte. Aber was machte Taro denn hier? Es war doch schließlich dafür gesorgt worden, dass keine Klasse an denselben Ort fährt. „Bist du denn gar nicht froh mich zu sehen?“ „Doch, natürlich freue ich mich. Aber was machst du hier? Es wurde doch dafür gesorgt, dass niemand…Moment…Keisuke?!“ Mit einem breiten Grinsen um Gesicht kam Keisuke aus der Menge. Dabei war er darauf bedacht so unschuldig wie möglich auszusehen. Was ihm aber nicht gerade gut gelang. „Es wurde nach mir gerufen? Was gibt es denn?“ „Hast du etwa deine Finger mit im Spiel gehabt oder täusche ich mich da vielleicht?“ „Es tut mir leid, aber ich bin gänzlich unschuldig was diese Sache betrifft.“ Trotz dieser Aussage wusste Izuko die Antwort bereits. Nach ein paar weiteren Worten ging es wieder zur Jugendherberge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)