Opposites von NaokoSato (the next generation... ap x sm) ================================================================================ Kapitel 1: Aller Anfang ist schwer... ------------------------------------- Hi, jetzt hab ich mal wieder was verzapft und komm da wohl leider nicht mehr so leicht raus... Naja, ich hoffe, es gefällt euch und ihr lasst mir ein paar Kommis da ^^ (wenn es euch nciht gefällt, könnt ihr gerne auch Kommis dalassen, muss ja wissen, was ich falsch mache ^^) Viel Vergnügen Eure Naoko Disclaimer: Nichts davon gehört mir, alles einer gewissen Mrs Rowling. (Außer vielleicht die Idee, aber sonst alles, Orte, Charas usw.) Aller Anfang ist schwer... „Hufflepuff?“ Vollkommen entgeistert flüsterte Scorpius Malfoy den Namen des Hauses, in das ihn der Sprechende Hut gerade gesteckt hat. Wie in Zeitlupe – so kam es ihm zumindest vor – zog er sich den Hut wieder vom Kopf und schlurfte zu ‚seinem’ Tisch, der klatschte und jubelte wie bei jedem Neuankömmling. Hufflepuff?! Er konnte es nicht glauben, genau wie einige andere in der Großen Halle der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Von den Lehrern schienen ein paar mindestens genauso verwirrt wie er, allen voran ein leicht untersetzter Mann mit rundem Gesicht, der in etwa so alt sein dürfte wie sein Vater, den er allerdings nicht kannte. Aber er kannte so oder so niemanden im Raum, allerdings schien man ihn zu kennen. Vom Gryffindor-Tisch starrten ein paar Schüler zu ihm, ebenso aus der Slytherin-Richtung. „Malfoy? Der Sohn von DEM Malfoy? In Hufflepuff?“ Solche oder ähnliche geflüsterte Worte drangen an Scorpius Ohr. Im Hause Slytherin schien sein Vater eine Berühmtheit zu sein. Ja, sein Vater war einigermaßen stolz auf seine Slytherin-Vergangenheit, aber seinen Erzählungen nach war es dennoch nichts Besonderes gewesen. Nicht mehr als die übliche Beliebtheit eines einzelnen. Aber egal, er würde so oder so ausflippen, wenn er erfuhr, an welchem Tisch sein Sohn jetzt saß, in welchem Schlafsaal er schlafen würde… Schließlich war seit Jahrhunderten noch jeder Malfoy in Slytherin gewesen und nun das! Doch plötzlich verstummte das allgemeine Gemurmel wieder als ein gewisser Albus Potter aufgerufen wurde. Alle Augen waren auf den kleinen, verstrubbelten Jungen gerichtet, der also der Sohn des legendären Harry Potter war. Über ihn wusste Scorpius so gut wie nichts, außer dass er irgendwann einmal die Welt gerettet hat, aber selbst das hatte er sich aus Andeutungen zusammengereimt. Immer wenn bei ihm zu Hause der Name Harry Potter fiel, meinte sein Vater nur, dass er ihm dankbar sei und wechselte das Thema. Nun sah Scorpius wie alle anderen in der Großen Halle gespannt zu diesem Albus, der sich gerade den Sprechenden Hut über den Kopf zog. „Hufflepuff!“, verkündete die Kopfbedeckung und Albus Gesicht sowie hunderte andere gefroren. Es dauerte einige Sekunden, bis der junge sich entschloss, den Hocker zu verlassen und an den Hufflepuff-Tisch zu schleichen, den Kopf noch tiefer gesenkt als Scorpius nur wenige Minuten zuvor. Der Rest der Halle schien einfach nur verwirrt, besonders der Lehrer- und der Gryffindor-Tisch, an dem ein älterer Junge, der diesem Albus ziemlich ähnlich sah, immer wieder seinen Mund auf und zu machte als wollte er etwas sagen, wusste aber nicht was. Irgendwie erinnerte er Scorpius an die Fische in seinem Aquarium. Der rundgesichtige Lehrer wirkte im Moment nicht wirklich intelligenter als ein Büschel Seegras. Und kaum hatten die meisten den ersten Schock überwunden, setzte das Gemurmel wieder ein, diesmal lauter, umfassender als bei Scorpius, nur am Hufflepuff-Tisch waren alle zu sehr mit Jubeln beschäftigt um Sätze wie „Potter in Hufflepuff? Irgendwas stimmt da nicht, bei dem Vater…!“ zu äußern. Langsam senkte sich der Lärmpegel wieder, der Rest der Erstklässler wurde aufgeteilt und ein Mann trat vor die Schüler, den Scorpius wenigstens vom Namen her kannte: Professor Night. Anders als seine Kollegen trug er einen gewöhnlichen Muggelanzug, wenn auch einen der teuren Sorte. Von seinem Vater wusste Scorpius, dass Night erst als Lehrer angefangen hatte, als er selbst schon ein paar Jahre raus gewesen war. Er hatte sich ziemlich schnell hochgearbeitet, war Hauslehrer von Ravenclaw gewesen und stellvertretender Schulleiter, bis Professor McGonagall sich vor einigen Jahren zur Ruhe gesetzt und er ihre Stelle übernommen hatte. Seine steile Karriere lag wohl daran, dass er auch außerhalb der Schule äußerst beliebt war. Scorpius allerdings sah keinen Grund dafür. Die kleine Rede, die er da vorne hielt, war relativ nichts sagend, bestand aus unbedeutenden Warnungen und – aus der subjektiven Sicht eines Schülers – sinnlosen Ermahnungen. Seiner Art nach hätte er auch einen guten Besenvertreter abgegeben. Scorpius hasste ihn vom ersten Moment an, viel zu schleimig für seinen Geschmack. Endlich ging auch das Geplapper vorbei und alle widmeten sich dem Essen, doch Scorpius hatte nicht mehr wirklich Hunger, sein Gegenüber offensichtlich auch nicht. Es war Albus Potter und auch er stocherte nur auf seinem Teller herum. „Kommt schon, Jungs. So schlimm wie unser Ruf sind wir nun auch nicht“, grinste ein älterer Junge neben Albus. „Ich bin Max, drittes Schuljahr. Freut mich.“ „Albus“, murmelte dieser nur. „Ich bin Scorpius“, erwiderte er nicht viel lauter. „Sehr schön, und jetzt solltet ihr essen.“ „Keinen Hunger“, antworteten die beiden im Chor und Max brach in lautes Gelächter aus. Er schien ziemlich groß für sein Alter, schlaksig und sein kinnlanges, dunkelblondes Haar fiel ihm unkoordiniert ins Gesicht, und zumindest dem Mädchen neben ihm schien das zu gefallen, so wie sie ihn ansah. Scorpius wand sich seufzend wieder seinem Teller zu und aß doch noch ein bisschen was. Einige Zeit später folgte er mit den anderen Erstklässlern einem Vertrauensschüler, dessen Namen er schon wieder vergessen hatte, einen Gang hinunter in den Keller, einen anderen als den, den sein Vater ihm beschrieben hatte. Ein paar Schritte vor ihm lief Albus, dessen Gesicht nicht fröhlicher als sein eigenes war. Vor einem Stillleben blieb der Vertrauensschüler schließlich stehen und nannte das Passwort, das Bild schwenkte zurück und gab ihnen den Weg frei in den über und über in gelb und schwarz geschmückten Gemeinschaftsraum, mit seinen vielen Sesseln und einem riesigen Kamin. Warm war es und irgendwie gemütlich, so ganz anders als das, was Scorpius von seinem Vater über den Slytherin-Gemeinschaftsraum gehört hatte. „Die Schlafsäle sind hier, die Mädchen gehen nach rechts, die Jungen nach links. Euer Gepäck ist schon da. Geht bald ins Bett“, meinte der Vertrauensschüler nur und die kleine Gruppe Erstklässler teilte sich auf. Vier Jungen waren es, die gemeinsam ihren Schlafsaal betraten. Dieser war halbrund und hatte meterdicke Wände, in die fünf Nischen eingelassen waren, in vier davon stand jeweils ein Bett, davor hingen gelbe und schwarze Vorhänge, in der fünften Nische stand ein großes Sofa, dass offensichtlich erst vor kurzem dahin gestellt worden war. Zwischen den Nischen führten jeweils ein paar steile Stufen zu kleinen, hochgelegenen Fenstern. An der geraden Wand fand sich abermals ein Kamin, wenn auch deutlich kleiner als der im Gemeinschaftsraum, links und rechts daneben je eine Tür, die durch die sie gerade gekommen waren und eine mit der Aufschrift ‚Badezimmer’. „Also, ich bin Steve“, stellte sich ein kleiner, rundlicher Junge mit rötlichen Haaren vor. „Ich heiße Matthew, aber nennt mich bitte Matt“, meinte ein anderer, größerer mit hellbraunem Haar. „Ablus.“ „Scorpius.“ „Sagt mal, redet ihr immer so wenig?“, fragte Steve und warf sich auf das Bett, neben dem seine Truhe stand. „Werdet ihr ja sehen“, meinte Scorpius nur und setzte sich auf sein Bett. Die anderen beiden setzten sich ebenfalls, Albus Schulter zuckend, Matt mit hochgezogenen Augenbrauen. „Kommt schon! Was bedrückt euch?“, hakte Steve nach. „Ich glaube, wir beide sollten nicht hier sein“, erwiderte Albus und Scorpius nickte zustimmend. „Ich will gar nicht wissen, was James sagt, wenn ich ihm das nächste Mal begegne.“ „Mein Vater wird ausflippen“, merkte Scorpius an. „Also erstens: Wer ist James? Und zweitens: Wieso ausflippen?“, fragte Steve. „Mein Bruder“, antwortete Albus. „Zweites Schuljahr und in Gryffindor, wie der Rest meiner Familie.“ „Ich gehöre nach Slytherin“, meinte Scorpius nur knapp. „Aber deswegen wird dein Vater doch nicht gleich ausflippen…“, meinte Matt. „Ich bin der erste Malfoy seit Jahrhunderten, der in einem anderen Haus gelandet ist. Sie werden alle verrückt spielen, meine Eltern und meine Großeltern.“ „Nur deswegen doch nicht…“, wunderte Matt sich. „Sagt dir das Wort Familientradition etwas? Da sind die ganz stolz drauf.“ „Komische Familien habt ihr. Meine Eltern waren schon froh als ich angenommen wurde, und das obwohl keine Zweifel daran bestanden, dass ich Zauberer bin“, erzählte Matt. „Und meine hatten bis vor kurzem nicht mal eine Ahnung, was Hogwarts ist, von verschiedenen Häusern ganz zu schweigen“, sagte Steve. „Schön für euch“, brummte Albus nur und ging ins Bad. „Was hat er nur? Ist das denn wirklich der Weltuntergang?“, fragte Matt verwundert, aber die anderen beiden zuckten nur mit den Schultern. Plötzlich klopfte etwas an eine der Fensterscheiben. Matt erklomm die Stufen um das Fenster zu erreichen und ließ eine winzige Eule rein, die sich auf Albus Bett setzte und wartete. „Albus, ich glaube, du hast Post“, rief Matt in Richtung Bad. Seufzend kam Albus zurück und verdrehte die Augen als er das Tier sah. „Das kann ja nichts gutes bedeuten“, murrte er. „Wie kommst du darauf?“, wollte Steve wissen. „Das Vieh gehört James“, erwiderte Albus nur und nahm der Eule den Brief ab, las ihn, warf ihn auf den Boden und ging wieder ins Bad. Alle verbliebenen Augen starrten das Papier an, bis Matt sich schließlich entschloss, es aufzuheben und ebenfalls zu lesen. „Echt toller Bruder“, meinte er und reichte es einem neugierig dreinschauenden Steve, Scorpius stand nun ebenfalls auf und las über Steves Schulter hinweg. ‚Hufflepuff also… und du hattest Angst, du würdest in Slytherin landen… Rose findet es ziemlich schade, das du dort bist, aber wenn du mich fragst, ist das wahrscheinlich die beste Lösung für deine Probleme. Viel Spaß noch, James’ Daneben war ein schadenfroh lachendes Gesicht gekritzelt. Die drei sahen sich unsicher an. „Vielleicht kann er ihn ja irgendwo eintauschen“, schlug Steve vor. „Vielleicht könnt ihr meine Post in Ruhe lassen“, brummte Albus, der gerade wiederkam, Steve den Brief aus der Hand riss und ihn ins Feuer warf. „Sorry“, murmelten die anderen drei während Albus etwas zu schreiben rauskramte und ein paar Worte auf ein winziges Stückchen Pergament schrieb und die Eule mit seiner Antwort wieder wegschickte. Dann zog er seinen Schlafanzug an, kletterte in sein Bett und zog den Vorhang davor zu. Scorpius sah die anderen unsicher an, aber die schienen auch keinen blassen Schimmer zu haben, was man tun könnte. Matt war schließlich der erste, der sich wieder bewegte und nun seinerseits ins Bad ging. Kurze Zeit später lagen alle in ihren Betten und zumindest Scorpius fiel es reichlich schwer einzuschlafen. Eine schwarze Eule landete direkt vor Scorpius, im Durcheinander der täglichen Postlieferung war sie ihm gar nicht aufgefallen. „Morgen, Noir“, begrüßte er sie lächelnd und nahm ihr den Brief ab, der an ihrem Bein hing. „Das ist ja ’ne coole Eule“, bemerkte Matt neben ihm, aber Noir selbst interessierte sich nur für die Brotstückchen, die Scorpius ihr lächelnd vor den Schnabel hielt. „Ist das deine eigene?“, fragte eine ihrer Klassenkameradinnen namens Eleanor. „Nein, das ist unsere Familieneule“, antwortete Scorpius nur und las den Brief. ‚Lieber Scorpius, eine interessante Wahl hast du da getroffen. Ja, ich weiß, du kannst nichts dafür, aber interessant ist es trotzdem. Der erste Malfoy in Hufflepuff… eine durchaus gewöhnungsbedürftige Kombination. Du denkst bestimmt, dass ich jetzt enttäuscht bin, aber vielleicht ist es auch ganz gut so… Deine Mutter war leicht geschockt, sie ist aber froh, wenn du sagst, dass es dir gut geht und du schon Freunde hast. Ich sollte dir allerdings auch sagen, dass dein Großvater es nicht wahrhaben will. Großmutter versucht ihn die ganze Zeit davon zu überzeugen, dass das nicht das Ende der Welt ist und er deswegen nicht gleich seinem Leben ein Ende setzen sollte. Wahrscheinlich solltest du ihm mal schreiben, vielleicht hört er ja auf seinen geliebten Enkel… Melde dich bald wieder, ja? Wir haben dich lieb. Dad’ Vollkommen verwirrt starrte Scorpius auf den Brief. Sein Vater war nicht sauer? Es war vielleicht ganz gut so? Was war denn bitteschön mit dem los? Draco Malfoy, ein eingefleischter Slytherin, hatte kein Problem damit, dass sein einziger Sohn und Erbe in ein anderes Haus gekommen war? Noch dazu nach Hufflepuff? Scorpius konnte es gar nicht glauben, zumal ihm sein Vater circa ein Jahr lang von Hogwarts erzählt hatte, alles voran vom Hause Slytherin. Seit vier Tagen waren sie nun hier. Mit Matt und Steve verstand Scorpius sich mittlerweile ziemlich gut, nur Albus hielt sich aus allem raus. Im Unterricht sagte er so ziemlich nichts und danach war es auch nicht besser. Und jedes Mal, wenn sie zwischen den Stunden seinem Bruder James auf den Gängen begegneten, zog der ihn wieder mit seinem Haus auf. Danach war Albus immer noch schweigsamer, egal wie sehr sich seine Klassenkameraden auch bemühten. In der Bibliothek hatte Scorpius etwas über Harry Potter heraus gefunden und den Schluss gezogen, dass es mehr als schwer sein muss, in solche Fußstapfen treten zu müssen, besonders wenn man seinem Vater dann auch noch so aufs Haar ähnelte… Am Nachmittag hatten sie ihre erste Flugstunde und alle waren ziemlich aufgeregt. Steve, weil er keine Ahnung hatte, was auf ihn zukam, Matt, weil er zwar gern flog, zu Hause aber nur sehr selten die Chance dazu bekam und Scorpius, weil er sich auf einem Besen pudelwohl fühlte. Albus wäre allerdings am liebsten nicht mit in den Hof gekommen, wo die Stunde stattfand, das sah man ihm schon dreihundert Meter gegen den Wind an. „Ruhe bitte“, forderte die zuständige Lehrerin, die nach Scorpius Informationen schon zu Zeiten seines Vaters unterrichtet hat. „Ich bin Madam Hooch. Willkommen bei Ihrer ersten Flugstunde. Jeder stellt sich neben einen der Besen!“ Sie zeigte auf die Besen, die sauber aufgereiht am Boden lagen. „Und Sie hören auf zu kichern und zu schwatzen, Miss Weasley!“, forderte sie Rose Weasley auf, die sich die ganze Zeit über mit einer Klassenkameradin unterhalten hatte und jetzt leicht rot werdend neben ihren Besen trat. Als Scorpius sich neben seinen Besen stellte, sah er zur Seite und einen Albus, der fast kreidebleich war. „So, halten Sie Ihre Hände über den Besen und sagen ‚Auf!’“ „Auf!“ Und schon hielt Scorpius sein Fluggerät in der Hand. Er schaute zu Matt und sie grinsten sich über die Enden ihrer Besenstiele hinweg an. Steve, der neben Matt stand, brauchte ein paar Anläufe, aber schließlich strahlte er ebenfalls. Albus wiederum schien es nicht mal richtig zu versuchen. „Gibt es ein Problem, Mister Potter?“, fragte nun Madam Hooch, doch Albus schüttelte nur den Kopf und probierte es wenigstens etwas ernsthafter. Nach einigen Minuten hielt er dann als letzter seine Besen in der Hand. „So, da jetzt alle soweit sind, steigen Sie jetzt auf und versuchen, ein paar Zentimeter über dem Boden zu schweben. Auf geht’s!“ Am liebsten wäre Scorpius höher geflogen als ein paar Zentimeter, aber dafür standen sie zu sehr unter Beobachtung. „Das ist cool“, freute Steve sich bevor er unsanft auf dem Boden landete. „Konzentration da hinten! Mister Potter, würden Sie sich bitte auch entschließen, am Unterricht teilzunehmen?“ Doch Albus starrte nur auf den Besen in seiner Hand, dann stieg er seufzend auf und stieß sich vom Boden ab. Es wurde ein kleiner Hüpfer. Die nächsten Versuche waren ebenso wenig von Erfolg gekrönt und die Klasse war gespalten zwischen schadenfrohem Gelächter und leicht mitleidigen Blicken, aber für Scorpius sahen nur wenige aus, als würden sie sich ernsthafte Sorgen machen, unter ihnen Matt, Steve und Rose. „Lassen Sie es gut sein, Mister Potter“, beendete Madam Hooch schließlich die Tortur. Wie auf Befehl ließ Albus den Besen fallen und lief wieder ins Gebäude. „So war das zwar nicht gemeint, aber was soll’s“, seufzte Madam Hooch. „Ihr anderen: Wieder in die Luft und langsam Runden fliegen.“ „Was war denn vorhin mit Albus los?“, wunderte sich Steve auf dem Weg zum Abendessen. „Keine Ahnung“, erwiderte Matt und Scorpius zuckte ebenfalls nur mit den Schultern. „Seid ein bisschen nett zu ihm, ja?“ Alle drei drehten sich zu Rose um, die sie mit großen Augen ansah. „Wisst ihr, er kann es nicht. Seit unsere Eltern uns auf Besen gelassen haben, ist er derjenige, der es nicht schafft auch nur einen Zentimeter über dem Boden zu schweben“, erklärte sie. „Was denn? Hat er es nicht mal jetzt geschafft?“, fragte James, der urplötzlich hinter Rose aufgetaucht war. Keiner antwortete ihm, nur Rose schüttelte leicht den Kopf. „Naja, hätte auch nichts anderes erwartet“, meinte James grinsend und zog Rose mit sich in Richtung Große Halle. „Trottel“, brummten Steve und Matt im Chor und Scorpius war wieder einmal froh, Einzelkind zu sein. Beim Essen taute die Stimmung langsam wieder auf, zumal Max sie über alles und jeden ausfragte, darüber, wie sie die Stunden fanden, die Lehrer, die Schule allgemein… „Was tust du da?“, fragte er Scorpius kurz vor Ende des Essens, als dieser Essen in eine Serviette wickelte. „Albus ist nicht gekommen, wir sollten ihm was mitnehmen“, erklärte Scorpius. „Was ist denn los?“ „Flugprobleme“, meinte Matt nur, woraufhin Max nur fragend zwischen ihnen hin und her sah. „Er kann nicht fliegen, hat es einfach nicht geschafft“, erklärte Steve leise. „Und dann ist er aus dem Unterricht abgehauen.“ „Oh Mann“, war Max einiger Kommentar und Scorpius steckte die gefüllte Serviette in seine Tasche. „Aber irgendwie verständlich…“ „Wie meinst du das?“, fragte Matt. „Naja, ihr wisst doch, wer sein Vater ist?“ Allgemeines Nicken. „Er ist ein Naturtalent gewesen, nach seiner allerersten Flugstunde wurde er schon Sucher für Gryffindor. Und er war einer der Besten.“ „Echt?“ „Echt! Mein Dad war dabei. Und wenn man das weiß, wundert sein Verhalten auch nicht mehr.“ „Nein, kein bisschen“, meinte Scorpius. „Ich geh schon mal vor, bis dann.“ Er ging langsam zurück in den Gemeinschaftsraum, aber dort fand er Albus nicht, also versuchte er sein Glück im Schlafsaal. „Albus? Bist du hier?“, rief er in den Raum, dann bemerkte er, dass der Vorhang vor Albus Bett zugezogen war. Vorsichtig ging er auf den schwarzen Stoff zu. „Albus?“, fragte er leiser. „Lass mich in Ruhe“, kam eine leise Stimme hinter dem Vorhang vor, den Scorpius behutsam zur Seite schob. „Kann ich nicht, sorry“, meinte er leise. Albus saß wie zusammengeknüllt in einer Ecke und starrte auf seine Knie. „Geh weg“, brummte er. Doch Scorpius setzte sich auf das Bett und hielt Albus die Serviette hin. „Hab dir was zu essen mitgebracht.“ „Danke“, murmelte Albus und nahm ihm die Serviette ab. „Sag mal, wer ist eigentlich diese Rose?“, fragte Scorpius, der die Verbindung der beiden zueinander noch nicht richtig einordnen konnte. „Sie ist meine Cousine“, erwiderte Albus kauend. „Scheint dich zu mögen…“ „Sie nervt. Zu Hause kommt sie ständig zu uns, teilweise unangekündigt“, brummte Albus. „Oh…“ Scorpius schwieg während Albus aß. „Willst du gar nicht wissen, was vorhin los war?“, fragte Albus schließlich. „Nein, das ist deine Sache.“ „Du bist komisch.“ „Wie meinst du das denn bitte?“ „Jeder andere würde fragen…“ „Naja, ich glaube Max hat da schon ein bisschen was erzählt“, gab Scorpius zu. „Zumindest von uns wird keiner fragen.“ „Über meinen Vater?“ „Ja.“ „Hat er auch erzählt, dass meine Mutter mal Profi-Quidditschspielerin war?“ „Nein.“ „Eigentlich müsste ich es können, wenigstens ein bisschen.“ „Nur weil deine Eltern etwas können, heißt das doch nicht automatisch, dass du es auch können musst.“ Albus zuckte nur mit den Schultern. „Habt ihr James getroffen?“ „Ja.“ „Hat er was gesagt?“ „Nein“, log Scorpius. „Danke.“ „Wofür?“ „Dafür, dass du mir seinen blöden Kommentar ersparen willst.“ „Aber er hat doch gar nicht… okay, ja, er hat, aber er ist es nicht wert, ihn zu wiederholen. Tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber dein Bruder ist ein Arschloch.“ „Wieso tut dir das leid? Ist doch so“, entgegnete Albus und lächelte schon wieder leicht. „Alles wieder gut?“, fragte Scorpius lächelnd. „Ich kann zwar immer noch nicht fliegen, aber sonst ja.“ „Fliegen wir eh überbewertet.“ „Du kannst es ja auch…“ „Schon, und es macht Spaß, aber es ist nicht das wichtigste auf der Welt, auch wenn es Leute gibt, die das vielleicht denken.“ „Und du gehörst nicht dazu?“ „Auf keinen Fall. Ich meine, mein Dad sähe mich zwar gern im Quidditschteam, aber das kann er mal getrost vergessen. „Aber du wärst bestimmt gut…?“ „Vielleicht, aber ich habe einfach keinen Bock darauf, vor allem nicht auf das Teamgetue. Ich mach mich doch nicht für die Trottel da draußen zum Affen… Hör auf zu lachen! Ich mein das vollkommen ernst.“ „Tut mir Leid“, presste Albus hervor und lachte ungestört weiter. „Hör auf, Ally!“ Albus stockte. „Ally?“ „Genau.“ „Das klingt wie ein Mädchen!“ „Wer kichert wie ein Mädchen, der kann auch das vertragen!“ „Na toll“, seufzte Albus. „Nimm es nicht so schwer, unter Freunden gibt man sich doch Spitznamen, oder?“, lächelte Scorpius. „Freunde?“ „Klar, was hast du denn gedacht?“ Doch als Antwort lächelte Albus nur. „Da seid ihr ja!“, rief plötzlich ein strahlender Matt von der Tür her. „Und beide lächeln, dann ist also alles wieder in Ordnung“, fügte Steve grinsend an. „Dann können wir sie bestimmt zu einer Runde ‚Mensch ärgere Dich nicht!’ überreden.“ „Eine Runde was?“, riefen Albus und Scorpius im Chor. „’Mensch ärgere Dich nicht!’, sagt bloß, ihr kennt das nicht?“, fragte Steve ungläubig. „Du darfst nicht vergessen, die beiden haben keine Verbindung in deine Welt“, erinnerte Matt ihn leise. „Dann bring ich es euch eben bei“, grinste Steve. Da tippte etwas zaghaft auf Scorpius Schulter und er drehte sich zu Albus. „Ob wir Angst haben müssen?“, fragte dieser. „Ich hoffe doch mal nicht“, antwortete Scorpius, seine Zweifel waren ihm überdeutlich ins Gesicht geschrieben. „Angst? Das ist doch ganz harmlos“, versicherte Steve und kramte das Spiel aus seiner Truhe hervor. Es wurde einer der wenigen Abende, an denen Albus wirklich fröhlich auf Scorpius wirkte. Ende Kapitel 1 (Ja, war lang, ich weiß. Danke fürs Durchhalten ^^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)