Opposites von NaokoSato (the next generation... ap x sm) ================================================================================ Kapitel 3: Überraschung, Überraschung und... Überraschung --------------------------------------------------------- Hi ^^ Ja, ich habe es endlich geschafft, was zu Papier zu bringen (oder eben auf den Bildschirm...) Tut mir wirklich leid, dass es nicht früher soweit war, aber irgendwie habe ich nicht die Zeit und Muse gefunden... Sorry Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel und ihr bleibt der Story auch weiterhin treu ^^ Viel Spaß Naoko Überraschung, Überraschung und... Überraschung „Ally?!“ „Hi“, meinte Albus nur leise und schaffte es kaum, Scorpius anzusehen. Dieser hingegen konnte gar nicht anders als Al anzustarren. Da stand er nun, sein bester Freund, den er in den letzten paar Tagen so vermisst hatte wie sonst während des gesamten Sommers nicht, und was tat er? Ihn anstarren. Was sollte man auch anderes machen, bei dem Anblick? Al trug unnatürlicher Weise ein weißes Hemd, bei dem Scorpius sich schon hätte fragen müssen, wo er das in seinem ansonsten rein schwarzen Kleiderschrank hatte finden können, aber er war leicht abgelenkt. Weißes Hemd? Schön und gut. Die fehlenden Ohrringe, die er sonst trug? Auch okay. Nur ein Ring? Kein Problem. Pechschwarze Haare? Auch normal. Aber KURZ?! Normalerweise hingen Als Haarspitzen irgendwo in der Nähe seiner Schulterblätter, doch jetzt fransten sie völlig ungeordnet um die Ohren herum. Nicht, dass es Al nicht gestanden hätte, aber allein die Vorstellung, dass die Haare, die er seit Jahren nicht mehr hatte schneiden lassen, rein aus Prinzip, auf einmal kurz waren, kam Scorpius merkwürdig vor. Erst die quietschenden Bremsen seines Nachbarn brachten Scorpius wieder ins Hier und Jetzt zurück. „Ähm… Hi… Was… was machst du denn hier?“, fragte er stammelnd und sah Al mit unverändert großen Augen an. „Du hast doch gesagt, ich kann vorbei kommen“, meinte Al nur und sah ihn endlich direkt an. „Ja… ja, komm rein“, erwiderte Scorpius, der langsam wieder Herr über sich selbst und seinen Verstand wurde und gab Al den Weg ins Haus frei. „Danke“, meinte Albus traurig lächelnd und ging an Scorpius vorbei in den Flur. Und Scorpius bemerkte einen Geruch, dessen Fehlen ihm erst jetzt richtig auffiel obwohl er ihn genau wie den Rest von Ally vermisst hatte, ohne es überhaupt zu wissen. „Lass deine Sachen einfach irgendwo fallen, die bringen wir später hoch“, sagte Scorpius, unfähig seine Augen von seinem Freund abzuwenden. Dieser nickte nur und stellte seine Reisetasche und seinen Rucksack unter den Mantelhaken ab. „Willst du etwas trinken?“, fragte Scorpius. „Gerne“, antwortete Al nur. „Setz dich schon mal ins Wohnzimmer, ich komm gleich“, forderte Scorpius und zeigte auf eine Tür, die wie alle anderen im Haus offen stand, in der Hoffnung, durch diese Maßnahme würde wenigstens ein geringer Luftzug erzeugt werden, erfolglos. Wieder nickte Albus und Scorpius ging in die Küche, hinter sich glaubte er, ein leises Kichern zu hören, aber das musste Einbildung gewesen sein, so wie Al drauf war… Fünf Minuten später betrat er das Wohnzimmer, bewaffnet mit einem Tablett, zwei Gläsern und einer großen Kanne Eistee. Al hockte mit angezogenen Beinen in einem Sessel und sah ihn traurig lächelnd an. „Sag mal, hast du vorhin gekichert?“, fragte Scorpius und reichte Al ein Glas Eistee. „Danke. Und ich kichere nicht, ich habe leise gelacht, und damit muss jemand, dessen Rücken kariert ist, leben.“ „Kariert? Na toll, da legt man sich einmal ein paar Stunden auf Fliesen und dann so was…“, murrte Scorpius und setzte sich auf Sofa, dabei spürte er wieder die kleine Schachtel in seiner Hosentasche. „Stell mal kurz das Glas weg“, bat er Al und zog die Schachtel hervor. „Wieso?“, wunderte Al sich, tat aber worum er gebeten wurde. Scorpius stand auf und positionierte sich vor Al. „Deswegen“, lächelte er und hielt Ally die Schachtel vor die Nase. „Alles Gute zum Geburtstag!“ Albus sah ihn einige Augenblicke irritiert an, dann erst schien ihm einzufallen, welcher Tag heute war. „Danke“, lächelte er und öffnete die kleine Box. Keine Sekunde später hing er um Scorpius Hals. Dieser zögerte einen Moment, dann erwiderte er die Umarmung, sein Herz spürte er noch in seinen Zehen schlagen, aber warum auf einmal? Warum wollte er die Zeit anhalten? Warum? „Bi… bitte“, stammelte er. „Bist eben der Beste“, murmelte Al und löste sich wieder von Scorpius, ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Scorpius schüttelte, knallrot im Gesicht, den Kopf. „Doch, wehr dich nicht“, lächelte Ally weiter und hing sich die Kette um den Hals. „Schon wieder ein Jahr, in dem du mir meinen Geburtstag rettest…“, murmelte er nachdenklich. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Scorpius besorgt. Die Tonart, die Al angeschlagen hatte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Al schüttelte den Kopf. „Gar nichts ist in Ordnung“, meinte er und sah nur auf den Fledermausanhänger, den er zwischen den Fingern hin und her drehte. Geistesabwesend setzte er sich wieder in den Sessel und zog die Beine an, Scorpius nahm auf wieder auf dem Sofa Platz. „Meine Eltern zoffen sich im Moment nur noch, ganz egal, ob wir im Raum sind, oder nicht“, erzählte Albus. „Selbst nachts hören sie nicht auf. Egal, wo du hingehst, ihr Geschrei ist schon da, selbst draußen im Garten oder auf dem Dachboden. Wir haben alles versucht, aber selbst wenn wir sie getrennt haben, und einzeln mit ihnen geredet haben, hat es nichts gebracht. Danach hieß es immer ‚Die Kinder fühlen sich durch dein Geschrei gestört!’ ‚Wieso mein Geschrei? Du schreist doch wie ein Bekloppter!’ und immer so weiter. Am Anfang haben wir noch gedacht, es läge an uns. Schließlich haben sie sich immer gegenseitig an unserem Verhalten die Schuld gegeben. Mum hat Dad für meine Haare und Lilys Faulheit was den Haushalt angeht verantwortlich gemacht, Dad Mum für James Arroganz und sein Verhalten mir gegenüber. Das ging immer weiter, und sie haben so ziemlich alles ins Spiel gebracht, was wir im Laufe der Jahre falsch gemacht haben. Also haben wir versucht, sie zu überzeugen, dass wir das waren, wir ganz allein, nicht sie. Lily hat den Haushalt ganz allein geschmissen, wollte nicht mal Hilfe von James und mir, obwohl sie früher alle ihre Aufgaben auf uns abgewälzt hat. James war auf einmal nett und hilfsbereit und alles andere, was er sonst nie war. Und ich…“ Al seufzte. „Ich habe mir die Haare von Lily schneiden lassen, die Ohrringe raus genommen und angefangen helle Sachen zu tragen. James und ich haben sogar offiziell Waffenstillstand geschlossen.“ Mit diesen Worten beendete Ally seinen Bericht und Scorpius konnte sich nicht daran erinnern, dass er Al schon mal so lange am Stück hatte reden können. „Und… und weil es nichts geholfen hat, bist du hier?“, fragte er vorsichtig. Albus nickte leicht. „Genau. Weißt du wie es ist, wenn deine Eltern sich über deine Geburtstagstorte hinweg anschreien?“, fragte Al und sah Scorpius endlich wieder an. Scorpius schüttelte wahrheitsgemäß den Kopf. „Als sie damit angefangen haben, wurde es uns allen dreien zu viel. Ich meine, sie konnten sich nicht mal eine halbe Stunde zusammenreißen, da sind wir abgehauen. James darf ja schon Apparieren, und das hat er ausführlich geübt in den letzten Tagen. Lily ist bei unserem Onkel George, da hat sie ja auch ihre beste Freundin und gefallen hat es ihr da auch schon immer am besten. James ist bei Teddy, dem Patensohn von Dad, die sind beide bekloppt und Teddy wohnt allein, genau das richtige für James. Und ich bin hier. Wir sind also alle gegangen… einfach so… haben nur einen Zettel dagelassen. ‚Bin bei Onkel George, Lily. Bin bei Teddy, James. Bin weg, Albus. PS: Danke für den fantastischen Geburtstag.’“ Albus sah zu Scorpius und versuchte seine Tränen hinter einem Lächeln zu verstecken, aber die ersten liefen ihm schon über die Wangen. Schnell wischte Al sie sich aus dem Gesicht, doch Scorpius war schneller. Er saß schon auf der Armlehne des Sessels und zog Al in seine Arme. Dieser kuschelte sich an Scorpius und weinte eine ganze Weile leise. „Schon komisch“, schniefte er schließlich. „All die Jahre hat James es nicht geschafft, mich zum heulen zu bringen, egal was er gemacht hat, und meine Eltern schaffen das in wenigen Tagen…“ „Ganz ruhig“, meinte Scorpius sanft und strich Al weiter beruhigend über den Rücken. „Es wird alles wieder in Ordnung kommen.“ „Nein“, erwiderte Al entschlossen. „Zu Weihnachten haben sie schon kaum miteinander geredet.“ „Tut mir leid“, sagte Scorpius nur. Das war das einzige, was ihm einfiel, zumal Ally ihm das noch nie erzählt hatte. „Schon gut“, flüsterte Albus. „Nicht gut. Du bleibst erstmal hier, wenn es sein muss, den ganzen Sommer!“, bestimmte Scorpius, nicht ganz uneigennützig, da er selbst das Gefühl gehabt hatte, den Sommer ohne Ally nicht zu überstehen. „Werden deine Eltern das denn erlauben?“, fragte Al leise. „Konnten die mir je etwas abschlagen? Ihrem einzigen Sohn und Erben?“, fragte Scorpius unschuldig lächelnd zurück. Der Liebe seiner Eltern hatte er schon ziemlich viel zu verdanken, sein Fahrrad zum Beispiel, etliche Paare Fußballschuhe, seine relative Freiheit. Nein, er nutzte sie nicht aus, was konnte er denn dafür, wenn sie einfach nie Nein sagten… nach dem zwanzigsten Mal Fragen… „Dir kann niemand etwas abschlagen“, erwiderte Al und brachte mit seinen verweinten Augen sogar ein Lächeln zustande. „Soll ich dir dann mal das Haus zeigen?“, fragte Scorpius. Albus nickte nur und löste sich von ihm. „Dein Zimmer wollte ich schon immer mal sehen“, meinte er. „Freu dich nicht zu früh, ich hab seit Ewigkeiten nicht mehr aufgeräumt“, meinte Scorpius und stand schweren Herzens auf, was irgendwie schon wieder viel zu viel Entfernung zwischen sie brachte. „Das bin ich doch schon aus der Schule gewöhnt“, lächelte Ally leicht und stand ebenfalls auf. „Nicht in dem Ausmaß, glaub mir“, meinte Scorpius und begann mit der Hausführung, vor seinem Zimmer blieb er allerdings stehen und sah Al ernst an. „Bist du dir auch hundertprozentig sicher?“ Al nickte bestimmt. „Natürlich.“ Seufzend öffnete Scorpius die Tür, ließ Al vorgehen. Im Zimmer herrschte wie immer organisiertes Chaos, von den Wänden strahlten unzählige Fußballer aller erdenklichen Mannschaften, der Boden war übersäht mit Klamotten, Büchern und sonstigem Krimskrams, der Schreibtisch war fast unter dem ihm eigenen Papier- und CD-/DVD-Hüllenberg verschollen, an der Wand zwischen den beiden Fenstern hing ein Plasmabildschirm und im Regal, zwischen Tonnen von Muggelbüchern, stand eine Stereoanlage. Albus sah sich mit offenem Mund um, während Scorpius eiligst versuchte Ordnung in das Chaos zu bringen. Er schaffte es nicht einmal ansatzweise. „Was ist das?“, fragte Al und zeigte auf den Fernseher an der Wand. „Ein Fernseher“, antwortete Scorpius Schulter zuckend. „Aber in unseren Büchern sehen die doch ganz anders aus, viel größer und an der Wand hängen die auch nicht…“, wunderte Al sich. „Na ja, ich sag ja auch schon seit Jahren, dass unsere Bücher schon vor zwanzig Jahren veraltet waren, aber…“ „… aber keiner hört auf dich, ich weiß“, vollendete Al Scorpius Satz. „Auf jeden Fall ist das einer, wie ihn mittlerweile jeder zu Hause hat, und eigentlich ist der auch schon etwas veraltet“, erklärte Scorpius. „Und das?“, fragte Albus und zeigte auf die Stereoanlage. „Das ist eine Stereoanlage, die sieht schon eher wie die in den Büchern aus, aber die Plattenteller, die da noch drin sind, sind vor Jahren ausgestorben und rare Sammlerstücke geworden. Aber um ehrlich zu sein, mir gefielen die neuen Modelle gar nicht, deswegen hat ich die genommen, die ist so schön retro.“ „Und deine Eltern haben nichts dagegen?“, hakte Al nach. „Nein. Du hast doch selbst gesagt, dass mir niemand etwas abschlagen kann“, grinste Scorpius und winkte Al zu sich ans Fenster. „Guck mal, ich hab mir meine eigene Stromversorgung gebastelt, meine Eltern haben irgendwie Angst, was elektrische Leitungen im Haus angeht… noch eines dieser blöden Vorurteile… Vor dem anderen Fenster sind noch mal so viele.“ Meinte er und zeigte stolz auf ein duzend Windräder, die in einem umfunktionierten Blumenkasten steckten. „Die sind also für den Fernseher und die Stereoanlage. Und wenn mal kein Wind weht?“, wollte Al wissen. „Vergiss den Laptop nicht, der liegt aber grade auf dem Schreibtisch vergraben… Und wenn kein Wind weht, läuft trotzdem alles. Der Strom wird in Akkus gespeichert, wenn grade keiner gebraucht wird oder nicht alles, was erzeugt wird“, erklärte Scorpius. „Mally, du erstaunst mich immer wieder“, meinte Al nur. „Erstens: Du sollst mich doch nicht so nennen. Und zweitens: Du wiederholst dich“, erwiderte Scorpius und rotierte schon weiter, versuchte Bücher in die hoffnungslos überfüllten Regale zu quetschen. „Ich sag es auch gerne noch mal, aber erst mal würde ich gerne noch was trinken wollen, die Hitze ist unerträglich.“ „Stimmt, leider waren alle Ventilatoren ausverkauft und mein alter ist kaputt, aber mit Getränken kann ich gerne dienen“, lächelte Scorpius und kickte einen herumrollenden Fußball zurück in seine Ecke. Wieder in der Küche stehend, kam Scorpius eine Idee. „Kann ich dich mal zehn Minuten alleine lassen?“, fragte er Al, der Eistee schlürfend neben ihm stand. „Wenn du mir soweit vertraust, dass ich nicht euer Haus ausräume und verschwinde…“, murmelte Al nur und sah sich die Küche genauer an. Auch hier hatte Scorpius seine Spuren hinterlassen, einen Standmixer und einen Toaster in die Einrichtung integriert und Windrädchen vor dem Fenster platziert. „Du doch nicht… Also, ich bin gleich wieder da“, grinste Scorpius und rannte davon, aus der Hintertür, aufs Fahrrad und die - dank der Hitze - leere Straße runter. Und so wie an seinem Ziel angestarrt wurde, war es auch ganz gut so. Er war in die kleine Bäckerei gestürmt, doch anstelle des üblichen Hallos gab es ungläubige Blicke von der Verkäuferin und der einzigen Kundin, dann lachten die beiden Frauen. Scorpius brauchte einige Sekunden um zu realisieren, dass sie über ihn lachten und noch ein paar mehr um an sich runter zu sehen und zu merken, warum sie lachten. Ohne sich irgendwelche Gedanken zu machen, war er losgefahren, nur in seinen Shorts, ohne Schuhe oder T-Shirt… zum Glück hatte er wenigstens an sein Geld gedacht. „Hattest es wohl besonders eilig, was?“, fragte die Frau hinter der Theke, freundlich wie immer. Seit Scorpius denken konnte, hatten sie und ihr Mann schon diese Bäckerei und keinen Tag in all den Jahren hatte er sie unfreundlich erlebt oder gestresst, egal, wie viele Leute Schlange standen oder wie mies das Wetter war. „Ja, ich brauche nämlich eine Torte, muss nicht mal groß sein, aber dafür mit Schokolade und Erdbeeren und… was mag er noch?... Rührei… nein, lieber ohne Ei, dafür mit Schlagsahne… Quatsch, die haben wir ja zu Hause… ja, also genau das, bitte. Zum Mitnehmen“, rasselte Scorpius runter, begleitet von wilden Gesten. Die Bäckerin sah ihn kurz verwundert an, dann lachte sie. „Tut mir leid, aber Schokolade mit Erdbeeren hab ich gerade nicht da… warte mal, würde es dir etwas ausmachen, wenn ‚Happy Birthday’ auf der Torte steht?“ „Das wäre perfekt, fantastisch, nahezu gigantisch“, strahlte Scorpius. Die beiden Frauen lachten amüsiert. „Du hast Glück, die Kundin, die die Torte bestellt hat, rief vorhin an und meinte, sie bräuchte sie nicht mehr“, lächelte die Bäckerin und holte die Torte hervor, eine kleine aber feine Schokotorte, die schon beim Ansehen dick zu machen schien. „Oh nein“, seufzte die Bäckerin, „jetzt steht hier auch noch der Name drauf.“ „Die ist perfekt, so wie sie ist. Wie viel kostet sie?“, wollte Scorpius strahlend wissen und zog sein Geld aus der Hosentasche. Die Bäckerin lächelte und schüttelte den Kopf. „Da ich hier bald zu mache und mir die eh keiner mehr abkaufen würde, schenke ich sie dir. Außerdem scheint es dir viel zu bedeuten…“ „Sie ist für einen Freund, der heute Geburtstag hat, leider aber auch Unmengen von Problemen, dem will ich damit eine Freude machen“, erklärte Scorpius lächelnd. „Dann spende ich sie umso lieber“, lächelte die Bäckerin und packte die Torte in einen Karton, reichte sie dann Scorpius. „Vielen, vielen, vielen Dank“, strahlte er die Frau an. „Aber immer schön vorsichtig fahren, ja?“, erinnerte sie ihn. „Natürlich“, lächelte Scorpius. „Und vielen Dank noch mal.“ Als er den Laden verließ, hörte er die Bäckerin noch zu ihrer Kundin sagen: „Der Junge war mir schon immer am liebsten hier in der Gegend, eigentlich schade, dass er aufs Internat geht…“ Vollkommen zufrieden radelte Scorpius zurück, was mit einem Tortenkarton nicht besonders leicht war, aber er schaffte es und fand Al im Wohnzimmer vor, wie er Eistee trinkend das Bücherregal inspizierte. „Da bin ich wieder“, verkündete Scorpius fröhlich. „Hast du mich vermisst?“ „Natürlich“, lächelte Ally und Scorpius Herz vollführte aus ihm unerklärlichen Gründen einen Luftsprung. Die Wanduhr schlug in diesem Moment sechs Uhr, sein Vater würde bald nach Hause kommen. „Wartest du noch mal kurz? Diesmal bleibe ich auch im Haus“, meinte Scorpius, Al nickte und Scorpius ging in die Küche und suchte nach Kerzen für die Torte, die er dort schon auf dem Tisch abgestellt hatte. „Bin wieder da!“, rief plötzlich sein Vater aus dem Flur und unglücklicherweise klang es, als wolle er ins Wohnzimmer gehen. Scorpius konnte nichts weiter tun, als wie angewurzelt in der Küche zu stehen und auf die Tür zu starren, nur auf den Wutausbruch seines Vaters wartend. Und der würde kommen, da war er sich sicher, zumal Ally mit seinen kurzen Haaren seinem Vater noch ähnlicher sah als sonst, nur eben ohne Brille und Narbe. Doch statt eines Schreis oder wüster Beschimpfungen kam nur ein bleicher Draco Malfoy und sah seinen Sohn ausdruckslos an. „Scorpius, was macht Harry Potter in unserem Wohnzimmer?“, fragte er langsam. „Harry Potter, Dad?“, fragte Scorpius zweifelnd zurück. „Ja, Scorpius, was macht er hier?“ „Aber… Harry Potter ist nicht hier.“ „Doch, komm mal mit“, forderte Draco und ging langsam wieder zum Wohnzimmer, Scorpius folgte ihm. „Da ist er!“, meinte Draco und zeigte auf einen verwirrten Albus, der auf dem Sofa saß und zu den beiden Malfoys sah. „Nein, ist er nicht“, erwiderte Scorpius nur. „Doch, ich sehe ihn doch klar und deutlich“, beharrte Draco, doch sein Sohn lächelte ihn nur an. „Du machst mir echt Spaß, Dad. Ich sehe da nur eine Person, und das ist nicht – und ich betone – NICHT Harry Potter.“ Langsam wurde Scorpius ungeduldig. „Doch!“, protestierte Draco weiter. „Also ich sehe da nur Ally“, meinte Scorpius schließlich, manchmal benahm sich sein Vater einfach zu kindisch. Das allerdings schien Draco den Rest zu geben. „Ally?“, fragte er ungläubig. „Ja, Dad.“ „Ally? Der von dem du dauernd erzählst? Dein Klassenkamerad Ally? Dein… bester Freund Ally?“ „Genau der. Hab ich dir echt nie gesagt, wie er mit vollem Namen heißt?“ Draco schüttelte nur den Kopf und als Scorpius zu Al sah, ging dieser auf Draco zu. „Ich bin Albus Severus Potter, Sir, der Vollständigkeit halber. Freut mich, Sie endlich mal kennen zu lernen“, meinte er freundlich und streckte Draco die Hand entgegen. Doch Draco sah ihn nur mit weit aufgerissenen Augen an, das schien seine schlimmsten Befürchtungen nur zu bestätigen. „P-P-Potter?“, stammelte er. Scorpius und Albus nickten synchron. Nach einigen Sekunden schien Draco sich wieder zu fangen. Langsam drehte er sich um. „Du wirst das deinem Großvater erklären“, murmelte er nur und verließ das Wohnzimmer. „Großvater?“, fragte Draco entgeistert, folgte seinem Vater schnell. „Doch nicht etwa Opa Lucius?“ „Doch, einen anderen hast du doch nicht mehr. Er und deine Großmutter kommen morgen zum Essen“, meinte Draco nur. „Und wieso hast du mir nichts gesagt?“, wollte Scorpius halb verzweifelt wissen. Das war das Ende. Der absolute Supergau. Die Apokalypse. „Weil ich es auch erst vor zwei Stunden erfahren habe“, erwiderte Draco und drehte sich wieder zu Scorpius und dem in der Wohnzimmertür stehenden Albus um. „Die beiden bleiben übrigens bis Sonntag, dein… Freund wird also irgendwo anders schlafen müssen, wenn wir deinen Großvater nicht fesseln wollen um Tote zu vermeiden. Du weißt, wie lange es gedauert hat, bis er Hufflepuff verkraftet hat.“ „Ally bleibt hier!“, meinte Scorpius energisch. „Dann bist du auch für deinen Großvater verantwortlich“, erwiderte Draco nur und verschwand in der Küche. Scorpius sah zu Ally, der nachdenklich ins Nichts starrte. „Mein Onkel Bill ist ziemlich cool drauf, zu dem kann ich bestimmt auch…“, murmelte er. „Nein“, protestierte Scorpius und Al sah überrascht zu ihm. „Du bleibst hier, das mit meinem Großvater kriegen wir schon irgendwie hin. Nur… einen kleinen Nachteil hat das Ganze.“ „Du meinst abgesehen davon, dass dein Großvater mich, dich, sich selbst oder uns alle drei umbringt? Nach allem, was du mir über ihn erzählt hast, wird er das wollen“, meinte Ally. „Ganz unabhängig davon“, entgegnete Scorpius, mit seinem lieben Opa war er schon immer fertig geworden, und dass, obwohl dieser schon immer versuchte, ihn zu ändern, ihm zum Beispiel von seinem Umgang mit seinen Muggelfreunden abzubringen. „Das eigentliche Problem liegt darin, dass meine Großeltern im Gästezimmer übernachten werden. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, bei mir zu schlafen?“ Al schüttelte den Kopf. „Nein, warum sollte ich?“ „Na ja, du müsstest auf der Luftmatratze schlafen…“ „Wenn es weiter nichts ist“, lächelte Al und alle Bedenken waren aus Scorpius Kopf verschwunden. Wie sollte sein Großvater Ally nicht mögen? So gut aussehend und sexy er doch war… Hatte er das jetzt wirklich gedacht? Scorpius wusste es nicht, aber verdammt, es stimmte. Das etwas zu weite, weiße Hemd und die kurzen Haare brachten es noch deutlicher zum Vorschein, Albus war heiß. Okay… das konnte jetzt wirklich nur noch die Hitze sein, die einem den Verstand verklebte. Den besten Freund zu vermissen war eine Sache, aber das ging wirklich zu weit. Irgendwo kam das Herzklopfen her, sicher, aber doch nicht davon, oder? „Scorpius?“ Eine wedelnde Hand vor seinen Augen brachte Scorpius wieder ins Hier und Jetzt zurück, sie standen immer noch im Flur und sein Vater und Al sahen ihn besorgt an. „W-Was?“, brachte er leise hervor, gerade noch so, dass man es hören konnte. Wie sollte man auch lauter sein, wenn einem so was gerade aufgefallen war? „Alles klar?“, fragte Albus. „Ja… ja, alles klar“, antwortete Scorpius und lächelte die beiden an. „Gut, kommst du dann bitte mal mit?“, fragte Draco. Scorpius nickte nur und folgte seinem Vater in die Küche, wo dieser nur fragend auf die Torte zeigte. „Ach ja, Ally hat heute Geburtstag und da dachte ich, ich mach ihm eine Freude und bin noch mal zum Bäcker gefahren“, erklärte Scorpius lächelnd. „In dem Outfit?“, wollte Draco zweifelnd wissen und musterte seinen Sohn, die kurzen Hosen, die fehlenden Schuhe und das nicht vorhandene T-Shirt. „Ähm… ja“, erwiderte Scorpius unschuldig. Draco seufzte. „Gut, dass dich alle hier nur so kennen, einfach drauf los, ohne zu denken.“ „Sag ich mir auch immer wieder“, grinste Scorpius. „Wo sind eigentlich die Kerzen für die Geburtstagstorten?“ Draco ging zum Schrank und holte die kleinen Kerzen heraus. „Wie viele brauchst du?“ „16“, grinste Scorpius fröhlich weiter. „Hier“, meinte Draco und reichte Scorpius die Kerzen. „Wie lange bleibt er denn?“ „Na ja, bis seine Eltern sich nicht mehr gegenseitig umbringen wollen, nehme ich an“, antwortete Scorpius über die Torte gebeugt. „Du meinst, die Potters haben Eheprobleme?“, fragte Draco und Scorpius meinte, eine leicht schadenfrohe Note herauszuhören. „Dad, bitte. Ich weiß, dass du Als Dad nicht magst, aber lass bitte deine Kommentare, ja?“, bat Scorpius, seinen Vater todernst ansehend. „Na gut, aber ab morgen kann ich für nichts, was in diesem Haus gesagt oder getan wird, mehr garantieren“, meinte Draco. „Ja, schon klar, Opa…“, seufzte Scorpius. „Aber mit dem werde ich schon fertig.“ „Also wie immer“, lächelte Draco. „Was kann ich dafür, wenn er sich immer von mir einwickeln lässt?“, fragte Scorpius unschuldig lächelnd. Draco schüttelte nur den Kopf und zündete mit seinem Zauberstab mal eben die Kerzen auf der Torte an. „Also, rufst du ihn her, oder willst du ihn lieber im Wohnzimmer überraschen?“ „Lass uns rüber gehen, ist gemütlicher“, lächelte Scorpius und drückte seinem Vater drei Kuchenteller, Kuchengabeln und ein Messer in die Hand. Dieser verdrehte die Augen. „Was tut man nicht alles für ein friedliches Heim…“ seufzte er und folgte seinem mit Torte beladenen Sohn ins Wohnzimmer, wo Al mittlerweile wieder auf dem Sofa saß. Kaum hatte Scorpius die Tür aufgestoßen, fing er auch schon an, laut und so falsch es irgend möglich war, „Happy Birthday“ zu singen. Al sah ihn überrascht an, doch nach einigen Sekunden wurde aus der Überraschung ein dankbares Lächeln, das Scorpius Herz höher schlagen ließ. „Wünsch dir was“, forderte er lächelnd und hielt Al die Torte vor die Nase. Al schloss die Augen und pustete mit aller Kraft die Kerzen aus. „Sehr schön“, grinste Scorpius und stellte die Torte auf den Couchtisch. „Dann wollen wir das gute Stück mal seiner Bestimmung zuführen.“ In seinen Augen blitzte Tortenmordlust auf. „Ähm… darf ich mal fragen, wie du es in so kurzer Zeit hinbekommen hast, eine Torte zu organisieren, auf der ‚Happy Birthday, Ally!’ steht?“, fragte Al. „Betriebsgeheimnis“, grinste Scorpius. „Und wieso steht das da in pink?“, wollte Al weiter wissen. „Tja, so was passiert eben, wenn man nicht früh genug Bescheid sagt, dann kann es schon mal pink werden“, grinste Scorpius und entfernte die Kerzen von der Torte, die er danach anschnitt und verteilte. „Danke“, meinte Ally mit einem Lächeln, das viel mehr zu beinhalten schien, als nur die Torte. Oder Scorpius bildete sich das nur ein und es war nur die Torte. „So, ich mach dann mal Abendessen, also nicht die ganze Torte essen“, meinte Draco schließlich und verließ das Wohnzimmer wieder. „Dein Dad hat es ziemlich gut aufgenommen, oder?“, fragte Albus. „Ich hab doch gesagt, dass er mir nichts abschlagen kann“, grinste Scorpius. Später am Abend lag er auf seinem Bett und starrte zur Decke, überlegte, wie er Al den Sommer noch irgendwie retten konnte. „Nacht“, murmelte Albus plötzlich, dass er wieder aus dem Bad gekommen war, hatte Scorpius gar nicht gemerkt. Er drehte sich zu seinem Freund. „Schlaf gut“, meinte er leise. „Danke“, flüsterte Al lächelnd, kuschelte sich in sein Kissen und war Sekunden später eingeschlafen. Scorpius fiel das nicht ganz so leicht, zumal sein Herz schon wieder verrück zu spielen schien, wenn er Al ansah, wie er so friedlich schlief. Doch auch wegdrehen und die Wand anstarren half nicht wirklich. Nach eigenen Schätzungen war es gegen drei Uhr als er doch endlich einschlafen konnte. Und immer wieder tauchte Albus in seinen Träumen auf, wie schon in den Nächten zuvor. Leider wollte ihm auch dieser Ally nicht sagen, was das mit dem Herzrasen und dem ganzen Drumherum zu bedeuten hatte… Ende Kapitel 3 Damit hättet ihr das nun auch geschafft, ich hoffe, es hat euch gefallen. Noch eine kleine Bitte in nicht ganz eigener Sache... meine Freundin Sakiko hat für eine Seminararbeit ein zwei kleine Umfragen erarbeitet und bittet um eure Mithilfe. Es geht um Lesen und Veröffentlichen im Netz und ihr würdet ihr eine riesige Freude machen, wenn ihr daran teilnehmt. Wenn ihr Leser seit, klickt bitte http://www.voycer.de/umfrage/?sid=33836 Falls ihr auch schreibt, http://www.voycer.de/umfrage/?sid=94881 Vielen Dank dafür - vor allem von Sakiko - und von mir fürs Lesen Bis zum nächsten Mal Eure Naoko Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)