Sasukes Orchidee von Percival_Graves (ItaSasu, RanSasu) ================================================================================ Kapitel 1: Eine neue Mission ---------------------------- Kapitel 1: Eine neue Mission Es klopfte zaghaft an die Tür zu seinem Zimmer. „Herein“, rief er, obwohl er lieber geschlafen hätte. Seit dieser Mission fühlte er sich so ausgelaugt... Er war kaum in der Lage, zu denken... Die Tür öffnete sich langsam und er sah den rosa Schopf Sakuras hereinluken. „Hey, Naruto... Wie geht’s dir?“ Sein Gesicht erhellte sich. Er freute sich so, sie zu sehen. Als er in ihr hübsches Gesicht blickte, begann sein Herz zu hüpfen und ihm wurde gleich warm. Allerdings war er das schon gewöhnt, reagierte er doch immer so, wenn er die Rosahaarige sah. „Hey, Sakura! Schön, dass du mich besuchen kommst.“ Sie betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich. Während sie sich auf den Besucherstuhl setzte, der neben Narutos Bett stand, beobachtete er sie genau. Sie wirkte traurig und besorgt... „Hey, was ist denn mit dir? Du siehst so geknickt aus.“ Sie seufzte. Wie gern hätte der Blonde sie in den Arm genommen, allerdings fühlte er sich dazu zurzeit nicht in der Lage. Seine Arme lagen wir zwei Steinbrocken neben ihm auf dem Bett. Außerdem wäre ihr das sowieso nicht recht gewesen... Immerhin teilte sie Narutos Gefühle nicht. „Ich mache mir Sorgen...“ Der Chuunin wusste sofort, was Sakura meinte. Er war seltsam, seit sie von der Mission zurückgekehrt waren. Na ja, noch seltsamer als sonst... „Sasuke ist so anders. Ich war vorhin bei ihm und wollte ihn überreden, dich mit mir zusammen zu besuchen... Aber er wollte nicht. Ich mein, seit dieser Mission verkriecht er sich nur noch in seiner Wohnung und will niemanden mehr sehen. Und wenn ich Kakashi frage, was passiert ist, als sie weg waren, schweigt er sich aus... Sasuke war richtig wütend... Ich hab nicht locker gelassen und da hat er die Tür aufgemacht, mich angefunkelt und gesagt, ich solle gefälligst nicht nerven... Und dann...hat er sie mir vor der Nase zugeschlagen.“ Arme Sakura. Sie tat dem Blonden wirklich Leid. Immerhin empfand sie so viel für Sasuke und er hatte nichts besseres zu tun, als sie zu behandeln wie den letzten Dreck. Der Blauäugige überlegte fieberhaft, wie er das Mädchen aufmuntern konnte. Sie sah so traurig aus und das konnte der Blonde nicht ertragen. Sie musste fröhlich sein und lachen, ihm eine Kopfnuss nach der anderen verpassen und mit Herzchen in den Augen Sasuke hinterher sehen. Das war die Sakura, die Naruto sehen wollte. „Hör mal, Sakura...“ Sie schaute erwartungsvoll zu ihm. Ihre Augen leuchteten im Licht der Sonne, das durch das offene Fenster in den Raum floss und ließ ein wildes Funkeln in ihnen erscheinen. Bei diesem Anblick vergaß der Chuunin sofort, was er hatte sagen wollen. „Was auch immer während dieser komischen Mission passiert ist... Wir können das ja leider nicht ändern. Aber... Ich bin sicher, Sasuke kriegt sich schon wieder ein. Ich meine, er ist immerhin ein Uchiha. Und der beste Chuunin weit und breit.“ „Also Kopf hoch, okay?“ Er grinste sie breit an und sie antwortete mit einem ehrlichen, sanften Lächeln. „Danke, Naruto...“ Die beiden redeten über vollkommen belanglose Sachen und Naruto freute sich, dass er es geschafft hatte, ein Lächeln in Sakuras Gesicht zu zaubern. Obwohl es ihm so mies ging, nachdem er nun das Chakra des neunschwänzigen Fuchses verloren hatte und er das Gefühl hatte, einen Teil seines Selbst verloren zu haben, erwärmte sie noch immer sein kaltes Inneres. Ob sie das überhaupt wusste? Trotz der guten Gesellschaft, in der sich der Kranke befand, siegte irgendwann die Müdigkeit und seine Augen fielen ihm zu. Als er seine Saphire wieder öffnete, saß Sakura noch immer neben ihm auf dem Stuhl. „Na? Aufgewacht?“ Sofort war Naruto hellwach. Wie konnte ihm das nur passieren!? Direkt vor Sakuras Augen einzuschlafen!! „Hab...hab ich geschlafen?“ Sie nickte leicht amüsiert. „Ja, aber nur ein paar Minuten... Du hättest mir doch sagen können, dass du müde bist.“ Naruto senkte den Blick. Er wollte eben nicht, dass sie ging... „Weißt du was? Ich komm dich morgen wieder besuchen, ja?“ „Okay“, antwortete er lächelnd und hob den Kopf, um das Mädchen seiner Träume zu betrachten. Sie erhob sich und verließ das Zimmer, aber nicht, ohne ihm vorher noch einmal zuzuwinken. Lächelnd ließ Naruto den Kopf wieder ins Kissen sinken und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, bis er eingeschlafen war. Dunkelheit. Die Gardinen vor den Fenstern waren zugezogen, kein Lichtstrahl drang in die Wohnung. Er war allein. Allein mit seinen Gedanken. Auf dem Bett liegend, blickte er die Decke an. Wieso? Was waren das für widersprüchliche Gefühle in seinem Inneren? Er hatte ihn gehasst. Und er hasste ihn immer noch! Wieso also musste der Schwarzhaarige dann immer wieder daran denken, dass sein Bruder...? Verdammt!!! Er drehte sich auf die Seite. Ein Seufzen verließ seinen Mund. Wieso...wieso nur hatte er die Gelegenheit nicht genutzt? Er hätte ihn töten können! Aber...das war jetzt egal. Sein Bruder war nicht mehr am Leben... Sasuke streckte die Hand aus und berührte das weiche Fell des kleinen Kuschel-Bären, der auf seinem Bett saß. Mit großen Kulleraugen blickte er den jungen Uchiha an. Sasuke nahm ihn und drückte ihn fest an seine Brust, während die ersten Tränen seine Augen verließen und Schluchzen seiner Kehle entrann. Wieso er das tat, wusste der Chuunin selbst nicht. Er kannte den Grund für seine Tränen nicht, wusste nicht, wieso sein Herz so schmerzte. Wenn die anderen ihn so hätten sehen können... Wie er mit einem Kuscheltier schmusend und heulend auf seinem Bett lag... Seit diesem Tag war er nicht mehr er selbst. Seine Gefühle und Gedanken fuhren Achterbahn und ließen sich einfach nicht mehr beherrschen. Sie gingen ihren eigenen Weg, ohne ihn zu fragen, ob er ihnen das überhaupt erlaubte. Was waren wohl seine Gedanken gewesen, kurz bevor die beiden Jutsus aufeinander trafen? Hatte er Angst gehabt? Oder war er sich sicher gewesen, dass er stark genug war, um es zu schaffen? Hatte er Kakashi und ihn bemerkt? Wenn ja, wieso hatte er das nicht gezeigt? War es ihm egal? Wieder überschlugen sich seine Gedanken. Wieder dachte er nur noch an ihn... „Verdammt!“, rief er, von plötzlicher Wut beherrscht und warf den Bären kraftvoll gegen eine der Wände, wo er gegen eine mit Wasser gefüllte Blumenvase stieß und diese von der Kommode riss, auf der sie gestanden hatte. Mit lautem Getöse schlug sie zusammen mit dem Bären auf dem Parkettboden auf und zersprang in hunderte von Scherben. Die roten Rosen lagen, all ihrer Schönheit beraubt, verteilt um das Spektakel herum verstreut und das Wasser lief über den Boden bis zu dem kleinen Teppich vor Sasukes Bett. Sasuke achtete nicht auf das von ihm angerichtete Chaos und stürmte aus dem Zimmer, sich energisch die Tränen von der Wange wischend. Der Teddy blieb allein in dem Zimmer zurück und ein Wassertropfen glitzerte unter seinem linken Knopfauge, wie eine Träne. Auf dem Herstellerschildchen konnte man ganz schwach vier Worte erkennen, die durch das Wasser langsam verschwanden: Für Ototo, von Nii-san. Etwa einen Monat später trafen sich Naruto, der inzwischen wieder halbwegs fit war, Sakura, Sasuke und Kakashi vor Tsunades Büro. Als die Rosahaarige den jungen Uchiha vor der Tür stehen sah, erhellte sich ihre Miene und sie lief lächelnd zu ihm hin. „Guten Morgen, Sasuke. Wie geht es dir?“ Die einzige Antwort, die sie erhielt, war ein leises Grummeln, bevor Sasuke demonstrativ sein Gesicht von dem Sakuras wegdrehte. Kurz darauf kam auch Naruto, der Sakura wieder ein wenig aufmunterte. Zu dritt warteten sie auf Kakashi, der wie immer ein bisschen zu spät war. Sie betraten das Büro von Tsunade und blieben vor ihrem Schreibtisch stehen. Die Blonde war gerade in eine scheinbar wichtige Lektüre vertieft und ließ die Gruppe ein paar Minuten stehen, bis sie sich ihnen zu wandte. Sie blickte einem nach dem anderen ins Gesicht, registrierte jede Einzelheit des Ausdrucks in diesem. Dann erhob sie sich aus ihrem Stuhl und trat an das Fenster, das die gesamte hintere Wand einnahm. „Ich habe deinen Bericht aufmerksam gelesen, Kakashi. Und ich muss sagen, ich in sehr beunruhigt. Das Chakra des neunschwänzigen Fuchses in den Händen solcher Personen zu wissen, bereitet mir schlaflose Nächte.“ Sie drehte sich zu den vier Ninjas um. „Und genau deshalb werdet ihr vier heute auf eine neue Mission geschickt. Findet die Ninjas, die Kyuubis Chakra gestohlen haben und nehmt es ihnen wieder ab. Egal wie. Es darf nicht in Händen abtrünniger Ninjas bleiben.“ Naruto freute sich tierisch darüber, immerhin bekam er so die Chance, an den Ninjas, die ihn angegriffen hatten, Revanche zu üben. Sakura meldete sich schüchtern. „Tsunade-sama, was ist mit den Schriftrollen? Immerhin haben wir sie noch nicht zurückbekommen.“ „Darum wird sich jemand anders kümmern. Ihr vier seid für diesen Auftrag am besten geeignet, ganz einfach aus dem Grund, da ihr die Diebe bereits gesehen habt und dem entsprechend besser über sie bescheid wisst, als sonst jemand. Bringt das Chakra zurück. Ihr werdet morgen früh um 8 aufbrechen. Kakashi, du bleibst bitte noch. Ihr anderen seid entlassen.“ Die drei Chuunin verließen das Büro des Hokage. Sie sprachen nur wenig, jeder hing seinen Gedanken nach. Naruto bereitete sich bereits seelisch und moralisch auf die neue Mission vor, Sakura grübelte darüber, wieso Kakashi noch bei Tsunade bleiben sollte und Sasuke dachte, wie sollte es anders sein, an seinen Bruder. Das bedeutete also, dass sie sich auf die Suche nach dessen Mörder machten... Also konnte er zumindest diesen beseitigen. Wenn er sich schon nicht mehr an Itachi rächen konnte, würde er wenigstens beweisen, dass er es hätte schaffen können, in dem er die besiegte, die seinen Bruder besiegt hatten. Aber... War das wirklich der Grund? Als die Zweifel in seinem Inneren immer lauter wurden, schüttelte er den schwarzen Schopf, um sie loszuwerden und bekam dadurch die Aufmerksamkeit der anderen beiden. „Hey, Sasuke... Ist irgendwas?“, fragte Naruto frei heraus. „Nein... Nichts. Wir sehen uns morgen früh.“ Damit verließ er die Ninjas und machte sich auf den Weg nach Hause. Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, trafen sich die vier erst am nächsten Morgen zum Aufbruch wieder. Kakashi klärte Naruto und Sakura über den Teil der letzten Mission auf, den sie verpasst hatten, wobei er allerdings Sasukes Bruder mehr als vage zur Sprache brachte. Sie kehrten zum Schauplatz des Kampfes zurück. Die Lichtung wies noch immer Spuren der bereits über einen Monat zurückliegenden Auseinandersetzung zwischen den unbekannten Shinobi und den Akatsuki auf. Teilweise waren Kampfspuren erkennbar, allerdings musste man schon wissen, dass es solche waren, um sie entsprechend zu erkennen. Über die verbrannte Erde hatte sich ein Teppich frischen, grünen Grases gelegt, der im Licht der Sonne hellgrün funkelte. Beinahe hätte man denken können, das wäre ein idyllisches kleines Fleckchen Erde, bestens geeignet für ein Picknick. Die vier Ninjas teilten sich auf und suchten nach Spuren, doch die meisten waren durch die bereits vergangene Zeit verwischt worden. Sasuke ging zielstrebig auf die Stelle zu, wo das Jutsu seines Bruders mit dem des anderen zusammengeprallt war, an der nun ein kleiner mit Gras bewachsener Krater zurückgeblieben war. Hier war es geschehen... Hier hatte das Leben Itachis geendet, oder? Als der Schwarzhaarige sich umdrehen wollte, um weiterzusuchen, entdeckte er etwas weiter weg im Gras etwas Glänzendes. Als er sich danach bückte, um es aufzuheben, stockte ihm kurz der Atem. Er erinnerte sich an die genaue Aufstellung der Akatsuki und genau an diesem Punkt... An diesem Punkt hatte er gestanden. Mit zitternden Händen hob er die filigran gefertigte Halskette hoch, die dort im Gras gelegen hatte. Er erinnerte sich daran, dass jeder Akatsuki solch eine Kette getragen hatte. Das war Itachis Kette. Die Halskette seines Bruders. Er widerstand dem Drang, sie wegzuschmeißen und betrachtete sie sich genauer. Die drei Perlen, die in die silberne, kaum 1 mm messende Kette eingearbeitet waren, waren schwarz von Ruß, die Kette selbst durchgeschmort. Sie musste ihm während der Explosion abgefallen sein. Er schloss die Faust so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten und unterdrückte eine Träne. Jetzt konnte er es nicht mehr leugnen oder verdrängen. Sein Bruder war tot. Sasuke atmete einmal tief durch, steckte das zerstörte Schmuckstück in seine Tasche und kehrte zu den anderen zurück, als sie plötzlich von jemandem angegriffen wurden. Vier kleine Shuriken flogen auf Sasuke und Naruto zu, die diese allerdings mit Leichtigkeit fangen konnten. Sakura entdeckte jemanden im Unterholz und machte die anderen Mitglieder ihres Teams darauf aufmerksam. Als auch der unbekannte Angreifer das bemerkte, versuchte er zu fliehen, doch Naruto und Kakashi setzten ihm sofort nach, Sakura und Sasuke folgten auf dem Fuße. Als die beiden Naruto und Kakashi wieder eingeholt hatten, schob Sasuke eine seiner hübsch geschwungenen Augenbrauen hoch. An Kakashis Arm zappelte ein kleiner Junge. Er war nicht älter als vielleicht neun oder zehn Jahre, doch die Art wie er sprach, stand dem in krassem Gegensatz. Er hatte ein ganzes Repertoire an Flüchen und Beschimpfungen für die vier Shinobi auf Lager, bis er Kakashi in den Arm biss, so dass der Jounin ihn loslassen musste. Und sofort war er wieder verschwunden. Kurzzeitig waren die Ninjas so baff, dass sie sich erst einmal gegenseitig anschauten. „Wir sollten ihn einfangen. Vielleicht weiß er was über die unbekannten Ninjas.“, meinte Sasuke nach ein paar Minuten. „Weit kann er noch nicht gekommen sein.“ Nach einstimmigem Nicken machten sie sich auf die Verfolgung. Nach ein paar Minuten ließen sie den Wald hinter sich und blickten auf ein paar einfache Häuser aus Holz. Vor ihnen erstreckte sich ein Dorf. Tbc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)