Cat Eyes von DhalaElenaAngel (Manchmal braucht es ein Unglück, um zu verstehen) ================================================================================ Kapitel 2: Geburtstag --------------------- „Du musst dich entschuldigen", meinte Hermine ruhig, während sie das Buch zuklappte, das sie sich geleistet hatte. „Warum sollte ich?“, blaffte Ron unwillig. „Wenn der Arsch anfängt, Geizhals zu spielen! Ich meine, ich setze mein Leben jedes verdammte Jahr aufs Spiel, indem ich seinen Freund spiele und er hat nicht mal etwas Geld für mich, damit ich mir ein paar Süßigkeiten kaufen kann?!“ „Denkst du, Dumbledore ist begeistert, wenn er davon erfährt?“ Ron zuckte mit den Schultern. „Ist mir doch scheißegal!“, blaffte er ungnädig. „Der Alte könnte uns auch mal was für den scheiß Job bezahlen, den wir machen!“ „Wir werden noch früh genug bezahlt", gab Hermine ruhig zurück. „Und das weißt du. Also stell dich nicht so an und entschuldige dich.“ „Und was bitte soll ich sagen?“ „Ist das mein Problem?“ „Ja, verdammt! Denn sonst musst du ihn ständig um dich haben!“ Gut, das war ein Argument, beschloss die Brünette und zog ihre Stirn in Falten. „Sag einfach, du hattest einen schrecklichen Jipper auf was Süßes und nichts bekommen", schlug sie schließlich vor. „Und wegen des Zuckermangels hättest du eben nicht mehr klar denken können. Wie ich Potter kenne, kauft er es dir ab und alles ist wieder in Ordnung und nun lass mich in Ruhe, ich will lesen.“ Neville schlich sich leise zurück, bevor er lauter auftrat und sich so bemerkbar machte, eine Tüte aus dem Honigtopf in der Hand. „Hi! Na, ihr seid aber früh wieder da!“ Rons Blick bohrte sich in die nichtssagenden Augen des Halbsquibbs, für den er kaum mehr als Verachtung übrig hatte, aber Harry mochte ihn, also musste er vorsichtig sein, noch. „Hi, Nev", meinte er nur, dann sah er die Tüte. „Oh, hast du..?!“ „Sorry, die sind ein Geschenk", meinte er sofort entschuldigend und hob die Bohnen in allen Geschmacksrichtungen sowie die beiden Schokofrösche hoch. „Och komm schon!“ Neville schüttelte den Kopf. Ich kann schlecht offene Sachen verschenken", gab er vernünftig zurück. Dann lächelte er. „Ich schicke sie gleich los!“ „Für wen sind denn die Sachen?!“ „Luna", lächelte der Andere verträumt. Oh Merlin, die Irre! Aber sie passte zu Longbottom, da hatten sich die richtigen beiden Versager gefunden, aber wirklich! „Na dann", murmelte er und blätterte durch das neueste Quiddichmagazin, ohne Neville weiter Beachtung zu schenken. Der ging in den Schlafsaal, den er sich auch noch mit Ron teilen musste. Mit Ron, Harry und einem anderen Jungen aus ihrem Jahrgang. Dort öffnete er einen der Schokofrösche und steckte ihn in den Mund. Weasley würde er nichts abgeben und wenn ihm die Süßigkeiten aus allen Körperöffnungen wieder raus kommen würden! Diese dreckigen Verräter! ER würde Harry so gern warnen, aber der würde ihm sicher nicht glauben. Immerhin hielt er Ron für seinen besten Freund, und für seinen Ersten noch dazu. Er sah zu Harrys Bett und runzelte dann die Stirn. Er wusste, der Grünäugige war mit Weasley und Granger losgezogen, nun aber war keine Spur von ihm zu sehen und er wusste, so begeistert war er von Hogsmaede nicht. Blieb die Frage offen, wo er war. Er war einer der Letzten gewesen, die den Weg zurück nach Hogwarts angetreten waren und auch in der Halle hatte er Harry nicht gesehen. Er wusste, der Andere war gern mal in der Bücherei, aber heute...? Vielleicht in der Eulerei, überlegte er sich. Na ja, spätestens heute Nacht würde er schon wieder auftauchen. Als er das Klopfen hörte, wusste Severus schon, dass es eine wirklich gute Idee wäre, es einfach zu überhören und sich nicht zu rühren. Tot zu spielen oder so. Doch diese Wahl hatte er nicht. Wer wusste, wer da vorn stand. Vielleicht jemand, der Hilfe brauchte – oder noch schlimmer – der Direktor, der ihn anstrahlen und ihm ein Geschenk überreichen würde. Dasselbe, wie immer seit fast zwanzig Jahren – irgendwelche Zitronenbonbons, die er auf den Tod nicht leiden konnte und dann würde der Alte darauf bestehen, Tee mit ihm zu trinken. Er lief zur Tür und riss sie auf. „Draco?“ „Hast du jemand anderen erwartet?“, flötete Draco und trat in die Wohnung, sein Geschenk auf dem Arm. Seine Hand war immer noch zerkratzt, so hatte der Kleine sich gegen die Schleife am Hals gewehrt, nun aber hatte er sie um! Wäre ja gelacht, wenn ein Mensch nicht gegen ein Tier ankäme! Er wollte gar nicht daran denken, was sein Vater täte, würde er wissen, dass er nicht gegen ein Katzenjunges ankam! „Draco, noch mal, was willst du hier?“ „Dachtest du, ich würde deinen Geburtstag vergessen?“ „Nein, aber ich hatte es gehofft", gab er trocken zurück, ließ Draco nun aber eintreten. „Habe ich mit der Befürchtung recht, dass das da für mich ist?“ Draco grinste und stellte das Päckchen auf den Tisch. „Komm! Mach es auf!“ „Was ist da drin?“ „Aufmachen, nachsehen!“ „Mir schwant Schreckliches", gab Severus trocken zurück und zupfte an der Schleife, die sich löste und auf das Holz fiel. „Och, traust du mir etwa was so Gemeines zu?“ „Dir traue ich alles zu", gab Severus ruhig zurück, während er vorsichtig das bunte Papier löste. „Du verletzt mich!“ Der Tränkemeister hob nur erneut die Augenbraue, dann faltete er das Papier, sah auf den Karton: „Sag mir bitte nicht, dass es was Lebendiges ist!“ „Ich sage gar nichts!“, grinste Draco nur erneut. Mit äußerster Vorsicht öffnete Severus den Karton – und verdrehte die Augen. Das konnte doch nicht Dracos Ernst sein! Halb entsetzt halb schlicht sprachlos sah er auf den Boden, wo sich in einer Ecke eine junge Katze zusammengekauert hatte, deren Nackenfell sich sofort sträubte. „Was ist das?!“ „Also Onkel Sev! Ich dachte, wenigstens das ist dir klar! Das ist eine Katze und da sie bei dir eh nie zu einem Namen käme, habe ich mir die Freiheit genommen, sie Shaddow zu nennen", grinste der Blonde. „Und der Kleine ist mindestes so kratzbürstig, wie du!“ „Was hast du dir dabei gedacht?!“ „Dass du Gesellschaft brauchst?“, grinste Draco, dann aber nahm er die Beine in die Hand. Er war aus der Tür, bevor Severus etwas sagen konnte. Der Tränkemeister sah auf die Katze und packte sie blitzschnell am Nackenfell, hob sie hoch und betrachtete sie. Ein Männchen, dazu noch ein mageres mit Verletzungen. „Du eignest dich nicht mal als Trankzutat", stellte er fest. Trankzutat?! Das hatte gerade noch gefehlt! Harry fauchte den Mann an, der ihn mal wieder so gepackt hatte, dass er hilflos in der Luft baumelte. Toll! Nur er kam immer vom Regen in die Traufe! Und wie sollte er das in vier Wochen erklären? Er wollte wirklich nur noch weg, ganz weit weg! „Ich mag dich auch nicht", gab Severus ungerührt auf das Fauchen zurück, doch irgendwo war er doch fasziniert. Er hatte nicht gewusst, dass es Katzenaugen auch in Grüngold gab und das gefiel ihn ungemein. Und was sprach schon gegen ein Haustier? Für eine Weile? Im Gegensatz zu Schülern konnte man Katzen auch gegen die Wand schleudern, wenn sie zu penetrant wurden. „Sieht so aus, als müsste ich dich trotzdem erst mal behalten, du Knochengerüst mit kaputtem Fell", seufzte der Tränkemeister schließlich und sah sich um. Nach kurzem Überlegen transfigurierte er die Geschenkkiste in ein Katzenklo, stellte es in eine Ecke seines Badezimmers und setzte dann gleich das Tier hinein. „Da wird hingemacht, wehe, ich trete in irgendwelche Haufen!“ Harry fauchte. Was dachte dieser Kerl sich eigentlich? Dass er nicht stubenrein war? Das war eine Unverschämtheit! Mit erhobenem Kopf und Schwanz trat er aus dieser Kiste. Severus beobachtete das Ganze amüsiert: „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du verstehst mich", stellte er nur fest und hob das Tier mit einer schnellen Bewegung auf, die es aber zu erschrecken schien. Er strich dem Kleinen vorsichtig über das Rückenfell. „Ich tu dir schon nichts, du bist hässlich und frech, aber ich werde dich vorerst nicht als Trankzutat verwenden", versprach er amüsiert, ging in die Küche und holte dort zwei Schüsseln, von denen er eine mit Milch füllte und auf den Boden stellte, das Tier davor setzte. Erst wollte Harry nach der Hand schnappen, dann aber stellte er fest, wie gut die Milch roch – und dass Draco ihm am Morgen nichts gegeben hatte. Hastig begann er zu saufen und als sich eine weitere Schüssel mit Fleischresten senkte, begann er zu fressen. Ah! Tat das gut!! „Wie ich sehe, hat mein Neffe vergessen dich zu füttern, du Skelett", stellte Severus fest. „Wie dem auch sei, ich will dich nicht auf meinem Esstisch oder in meinem Labor oder in den Unterrichtsräumen", dozierte der Tränkemeister, als würde das Tier ihn wirklich verstehen, was absoluter Schwachsinn war. Harry hätte wahrscheinlich wieder gefaucht, wenn er gekonnt hätte. Aber fressen und fauchen zur selben Zeit war... kompliziert... Also konzentrierte er sich ausschließlich aufs Fressen, er merkte nicht, wie der Andere verschwand. Erst als beide Näpfe leer waren, stellte Harry fest, dass er allein in der kleinen Küche war. Wow! Lehrer hatten eigene Kochgelegenheiten!? Das war ja was! Neugierig sprang Harry einen Stuhl hinauf und von da auf den Herd und sah sich um. Na, oft wurde der ja nicht benutzt... Mit seiner Tatze patschte er auf den Schrank, den er für den verzauberten Vorratsschrank hielt. Aber auf bekam er ihn natürlich nicht. Er lief an der Kante entlang, dann aber hörte er ein Geräusch – und verlor das Gleichgewicht. „Miau!“ „Ich habe noch nie eine ungeschicktere Katze gesehen", stellte Severus trocken fest, als er das schwarze Bündel aufgefangen hatte. Er hob den Kleinen so dass er ihm in die Augen sehen konnte. „Ich wusste, du machst Ärger. Habe ich nicht gesagt, dass Tische verboten sind? Dazu gehört auch mein Herd! Sonst lasse ich ihn mal an!“ Mit den Worten lief er wieder in sein Wohnzimmer, die Katze immer noch im Arm. Harry wunderte sich, warum er sich überhaupt nicht wehrte, oder warum er sich tragen ließ, wo es ein Leichtes wäre, den Abgang zu proben, aber scheinbar... kamen nun auch noch seine animalischen Instinkte durch, denn die Katze in ihm bestand darauf, in den Armen des Anderen zu bleiben und sich streicheln zu lassen. Severus blickte auf das kleine Knäuel, dass es sich in seiner Armbeuge bequem gemacht hatte. Wenn man nicht genau hinsah, fiel der Kleine gegen seine dunkle Kleidung kaum auf. Er setzte sich wieder in seinen Sessel und klappte das Buch auf, dass er allein gelassen hatte, als er das Tier kontrolliert hatte, einfach seinem Instinkt folgend. Zum Glück. Wer wusste, was geschehen wäre, wenn das Vieh seine Kräuter und die anderen Trankzutaten entdeckt hätte. Nicht nur, dass es selbst wahrscheinlich an einer Vergiftung drauf gegangen wäre, viel Schlimmer – seine Zutaten wären wohlmöglich unbrauchbar geworden. Er sollte einige Sprüche nutzen, die auch viele Eltern benutzten, um Kinder von Dummheiten abzuhalten. Nur um sicher zu sein, er konnte schließlich nicht die gesamte Zeit Babysitter für eine Katze spielen! Harry rollte sich auf dem Schoß des Anderen zusammen. Himmel, was tat er hier? Warum blieb er auf Snapes Schoß? Der Andere würde ihn töten, spätestens, wenn er wieder sein richtiges Aussehen hatte! Gut, nur sofern der das mitbekam. Andererseits – es würde auffallen und Snape war nicht so dumm, wie die meisten anderen. Oh, er war so verratzt! Aber er konnte sich auch nicht dazu überwinden, aufzustehen. Hier war es so unendlich bequem, warm und sicher. Ja, lächerlich wie es klingen mochte, aber er fühlte sich hier so behütet und ruhig, dass er für immer hier bleiben könnte. Und dann... dann begannen die schlanken, agilen Finger, ihn hinter seinen Ohren zu kraulen! Oh Himmel, was war das! Das war... herrlich! Himmel auf Erden! Er merkte, wie er zu schnurren begann, obwohl er absolut keine Ahnung hatte, wie es funktionierte und er hatte es vorher schon mehrfach versucht! Er schmolz regelrecht gegen den Älteren. Überrascht sah Severus herunter. Bis eben war die Katze vorsichtig gewesen, eine gewisse Anspannung schien immer da gewesen zu sein, doch nun... „Ich glaube, das gefällt dir, Flohbeutel", stellte Severus amüsiert fest. „Also sind deine Ohren deine Schwäche.“ ‚Offensichtlich’, dachte Harry, während er leise maunzte, als die Finger ihre Arbeit unterbrachen. Fast schon bettelnd, mit einer Pfote tapste er auf dem Stoff des Umhangs herum, den der Andere sogar hier, in seinen Quartieren zu tragen schien. Severus lachte amüsiert und kraulte den Kleinen weiter. Warum wusste er nicht, doch er empfand das leichte Vibrieren des Schnurrens als wirklich angenehm. So machte er einfach weiter, während er las. Er hörte erst auf, als es klopfte. Zwei Mal, laut und aufdringlich. So klopfte nur einer. Entnervt legte Severus sein Buch beiseite. So viel zu seinem ruhigen Wochenende... Die Katze sah ihn vorwurfsvoll an, als er sie auf den Arm nahm. Warum er sie nicht einfach herunterwarf konnte er sich selbst nicht erklären. Er trat zu der Tür und öffnete sie: „Direktor, was führt Sie hierher?“, fragte er ruhig. Er war überrascht, als Shaddow (er hatte sich sogar den verdammten Namen gemerkt? Wurde er vollkommen verrückt auf seine alten Tage?!) sich aufrichtete und fauchte. „Oh, Severus, ich sehe, du hast dir einen Gefährten zugelegt? Was für ein Süßes...! Oh, er mag wohl keine Fremden.“ Severus strich dem Kleinen beruhigend über den Rücken. Intelligentes Tier. Vielleicht würde er ihn wirklich nicht zu einer Trankzutat machen. Immerhin war das das erste Tier, was dem Alten nicht in den Schoß sprang. „Dracos Geschenk an mich", gab er nur knapp zurück, ließ den Alten ein und setzte sich wieder auf seinen Sessel, die Katze wieder auf dem Schoß. Er kraulte kurz ihr Ohr, damit sie sich beruhigte. Es klappte, aber der Kleine ließ Dumbledore nicht aus den Augen. „Nun? Warum der Besuch?“ Im ersten Moment hatte Harry gehofft, dass der Andere ihm helfen konnte, Dumbledore musste ihm doch helfen. Dann aber hatte er es gerochen, der Mann roch... falsch, einfach nicht richtig! Gefährlich! Albus betrachtete den Mann. Nein, er mochte diese Katze nicht wirklich, aber das spielte keine Rolle. „Nun, erst einmal natürlich dein Geburtstag, mein Junge!“, lächelte er. „Leider aber nicht nur das.“ Severus zog seine Augenbrauen zusammen. Er war niemandes Junge! Kurz verspannte er sich, doch dann hatte er sich wieder im Griff. „Was?“, fragte er daher. „Was hat Potter nun schon wieder getan?“ „Miau!!“ He! So schlimm war er nun auch wieder nicht! Er hatte gar nichts getan! Er schlitterte nur immer wieder in unkontrollierbare Situationen! Aber doch nicht mit Absicht! Kurz hob Severus die Augenbraue. Nein, diese Katze war nicht wie die anderen. Dann sah er zu Dumbledore. „Nun?“ „Es sieht so aus, als wäre Mister Potter... nicht aus Hogsmaede zurückgekehrt. Er war bei keiner Mahlzeit anwesend.“ „Und? Dann wird er irgendwo herumkrebsen!“ „Das dachte ich auch erst, aber ich habe vorsichtshalber Jefferson nach Hogsmaede geschickt und der hat das hier gefunden.“ Ein Bündel wurde auf den Tisch gelegt. Seine Klamotten! Harry streckte die Pfoten aus. Und dann folgte die Tasche. „Das sind die Sachen, die Harry in Hogsmaede gekauft hat und die, die er getragen hat, sie waren nass vom Regen letzten Nachmittag und letzte Nacht. Ich denke nicht, dass Harry nackt hier angekommen wäre ohne aufzufallen. Daher...“ Severus stöhnte leise. „Was hat er nun schon wieder getan?“ „Das, mein Junge, ist die Frage. Ich habe unseren zweiten Spion in Voldemorts Reihen befragt, da ich dir das an deinem Geburtstag nicht antun wollte, aber der sagt, dass der dunkle Lord nicht daran beteiligt ist.“ Severus hob die Augenbraue. „Und was soll ich dann tun?“ „Augen und Ohren offen halten.“ „Und was wird getan werden?“ „Wir werden erst einmal behaupten, der dumme Bengel wäre krank und... also Severus! Bring diese Katze zur Räson!“ Was?! Dummer Bengel? Hallo? Immer und immer wieder hatte er sich von dem Alten in die Gefahr werfen lassen und nun das?! Er hatte ja gewusst, dass Dumbledore nicht der nette Mann war, den er spielte, aber das! Er stand nun auf Severus’ (seit wann war es Severus und nicht Snape?) Bein, die Läufe gegrätscht, das Fell gesträubt und fauchend. Sanft strich Severus über das dunkle Fell. Ja, die Katze wurde ihm von Sekunde zu Sekunde sympathischer. „Nicht jeder muss Sie mögen", gab er ruhig zurück. „Das ist kein Benehmen, dass ich dulde!“ „Das", Severus strich dem Tier bewusst langsam über den Rücken. „Ist eine Katze, MEINE Katze, Mister Dumbledore! Und ich bin nicht bereit, mir vorschreiben zu lassen, was für Haustiere ich mir halten darf!“ Das brachte den Direktor wieder zur Besinnung. Nur eine Katze, das war nur eine hässliche, kleine, dürre, dreckige, dumme Katze. „Halt sie aus meinem Blickpunkt", gab er daher kühl zurück. „Das Vieh ist unerträglich.“ Severus hielt den Kleinen nun fast schon schützend fest. „Ist das alles?“ „Bisher ja.“ Albus erhob sich mit einer Bewegung, die er wohl als elegant verstand, die aber Severus nur dazu brachte, eine Augenbraue zu heben – mal wieder. „Sie kennen den Weg nach draußen", meinte er nur. Als der Alte weg war, hob er die Katze an, so dass er dem Kleinen wieder in die Augen sehen konnte. „Ich hoffe, du wirst nicht so dumm sein, ihm über den Weg zu rennen – er könnte dich grillen Kleiner und wenn jemand dich grillt, dann gebührt mir diese Ehre. Er mag ja immer nett tun, aber glaub mir, er ist nichts als ein verschlagener, alter Mann.“ Überrascht blickte Harry den Anderen an. Was waren denn das für Töne? Was ging hier eigentlich vor? Sollte nicht gerade Se... Snape den Anderen vollkommen verehren? Vielleicht... vielleicht war es nicht mal so schlimm, in dieser Form gefangen zu sein. Vielleicht.. würde er endlich einige Dinge erfahren und begreifen, die um ihn herum abgingen! Schließlich durften Haustiere sich hier relativ frei bewegen! Außerdem... wenn er ehrlich war, wollte er die Zeit nutzen, wo jemand ihn einfach mal... streichelte. Der sich um ihn kümmerte. Der mal für ihn da war... Und wenn es Snape war, warum nicht? Er wollte die Zeit genießen, die ihm so blieb. Sie würde bei seinem Glück nicht lange anhalten... Severus sah eine Weile auf die Katze, begann dann wieder, sie zu kraulen: „So, so, Potter ist also abgehauen und das auch noch splitterfasernackt. Sag bloß, der Bengel ist vernünftig geworden und abgehauen, bevor es zu spät war... dann hoffen wir mal, dass das Loch, in dem er steckt auch tief genug ist, um zu entkommen...“ Was? Was hatte das denn zu bedeuten? Was ging hier überall vor, von dem er nichts wusste!? Wenn selbst Snape ihn.. bemitleidete! Was wurde alles heimlich hinter seinem Rücken gespielt? Oh, er würde es herausfinden! Aber erst nach dem Kraulen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)