Cat Eyes von DhalaElenaAngel (Manchmal braucht es ein Unglück, um zu verstehen) ================================================================================ Kapitel 9: Zusammentreffen -------------------------- Severus lächelte, als er sich wieder zu Harry setzte, der noch im Bett lag. Es war aber inzwischen neun Uhr morgens und wirklich Zeit, dass der Jüngere mal aufwachte und etwas aß. Sanft kraulte er den Jüngeren hinter den Ohren. Er wusste, Black war wohl schon seit etwa einer Stunde unterwegs, um den Werwolf in Bulgarien zu finden. Er wollte gleich ins Labor in den Kerkern, aber da wollte er Harry mitnehmen, nicht nur, weil er ihn brauchte, sondern weil er ihn um sich haben wollte. „Harry...“ Langsam wachte der Jüngere auf. Er wandte sich der Stimme zu und lächelte etwas, kuschelte sich gegen die Hand an seiner Wange. „Aufstehen...“ „Will nich... schön warm hier...“ „Ich muss schon sagen: Hier haben die Katzengene durchgeschlagen", stellte Severus amüsiert fest. „Katzen sind auch die gesamte Zeit nur am Schlafen.“ „Gar nich war", nuschelte Harry, doch er rieb sich die Augen und setzte sich auf. Er lächelte den Älteren an und kuschelte sich gegen ihn. „Ich sehe, du bist wieder ganz der freche Bengel, den ich kenne", stellte er trocken fest, doch er war offensichtlich nicht böse, stattdessen küsste er den Anderen sanft. „Komm, dein Essen ist fertig", lächelte er. „Und dann will ich dich mit ins Tränkelabor nehmen.“ „Muss ich rumsitzen oder darf ich helfen?“ Severus hob eine Augenbraue. „Ich wollte nicht renovieren müssen", gab er ruhig zurück. „Die Dinge tendieren bei dir immer dazu, zu explodieren.“ Harry lächelte. „Aber nie dann, wenn es wirklich gefährlich werden würde", erinnerte er den Anderen „Also hast du es absichtlich gemacht!“ Harry nickte langsam und sah den Anderen vorsichtig an. Der zog ihn nur enger an sich. Er schien nicht sauer, na ja, nicht übermäßig sauer zu sein. „Warum?“ „Ich... Granger, sie... wollte immer besser sein und Weasley ... wollte, dass ich dich nicht mag und damit keinen Tränkeunterricht..“ Severus seufzte nur und kraulte Harry etwas. „Ich fürchte die Antwort, aber was kannst du?“ „Alle Tränke, bis zum siebten Jahrgang und ein paar mehr", gab der Jüngere zu. „Wolfsbann zum Beispiel. Und... Veritasserum.“ Überrascht hob Severus die Augenbrauen. „Ist das dein Ernst?!“ Der Jüngere lächelte. „Ich... ich mochte Tränke schon immer und ich habe mich bei dir sicher gefühlt. Auch, wenn du mich angefahren hast. Ich wollte immer gut sein, auch wenn ich dachte, dass ich es dir nicht zeigen kann.“ „Tränke? Du magst Tränke?“, fragte Severus überrascht, bevor er leise lachte. „Dein Vater würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das wüsste!“ Harry zuckte nur mit den Schultern: „Ich finde sie beruhigend und es macht mehr Spaß, als Verteidigung oder Angriff. Tränke können auch verletzen, aber sie helfen so vielen.“ Sanft küsste Severus seinen Harry. „Da hast du recht", gab er zurück. „Und wenn es so ist, wie du sagst, darfst du mir helfen", fügte er hinzu. „Das will ich sehen, ein Potter, dem es Spaß bereitet zu brauen", er schüttelte immer noch ein wenig ungläubig den Kopf. „Dann verschwinde ins Bad und mach dich fertig", meinte er amüsiert. Das ließ Harry sich nicht zwei Mal sagen, schnell stürmte er ins Bad. Severus sah dem Jüngeren lächelnd hinterher. Harry war wirklich süß. Er war so anders, als er sich in der Schule gegeben hatte und allein der Gedanke daran, dass er Tränke mochte, war etwas schier Unglaubliches. Aber offenbar kannte niemand den wahren Harry. Ein Summen lenkte ihn ab. Schnell trat er zum Kamin, wenig überrascht Regulus’ Gesicht in den Flammen zu sehen. „Was, Black?!“ Regulus hob eine Augenbraue. „Nicht gleich so freundlich. Ich wollte wissen, wann ich...“ „Heute Abend frühestens und nur wenn ich dabei bin.“ „Sechs Uhr?“ Severus rieb sich die Stirn. „Von mir aus.“ „Gut, bis dann.“ Das würde ein heiterer Abend werden, beschloss Severus, denn er wusste, sollte Black erfolgreich auf Jagd in Bulgarien gewesen sein, würde auch noch ein flohbissiger Werwolf hier rumturnen. Genau das, was er noch brauchte... „Ist alles in Ordnung...?“ Der Tränkemeister sah auf und lächelte kurz. „Sicher", gab er leise zurück. „Mach dir keine Gedanken.“ Harry legte den Kopf schief. Das glaubte er nicht wirklich, doch er sagte weiter nichts, sondern wartete ab. „Wir müssen etwa durch das halbe Anwesen", merkte er nur an. „Du solltest...“ Harry nickte und schon begann sein Körper, sich zu verändern. Es dauerte eine Weile, bis er wieder die kleine, schwarze Katze war und er stellte fest, dass er sogar die Verwandlung des Jüngeren einfach nur süß fand. Dann packte er die kleine Katze, die sich zufrieden in seine Armbeuge kuschelte und lief los. Zu seiner Überraschung aber war das Labor nicht frei, zumindest nicht das vordere: „Draco.“ Der Blonde wandte sich grinsend um. „Onkel Sev! Du kommst ja doch noch aus dem Zimmer gekrochen – und in Gesellschaft...“ „Chhhhhhhhhhhhhhh!“ Sanft kraulte Severus die fauchende Katze. Natürlich reagierte Harry, doch er beruhigte sich wieder. „Offensichtlich. Was bitte machst du hier? Mir wurde gesagt, ich habe das Labor heute für mich.“ „Ich bin auch gleich weg. Ich wollte nur üben...“ Severus beugte sich über den Kessel und auch Harry betrachtete den Inhalt. „Das ist inkorrekt.“ „Was hab ich denn nun wieder falsch gemacht?“ „Nun – du bist sechzehn", erinnerte Severus den Jüngeren. „Lass die Finger vom Veritasserum.“ Er bewegte den Zauberstab und die Brühe verschwand. „Und jetzt mach dich vom Acker.“ „Ich könnte dir auch helfen. Das kann für mich ja kaum gefährlicher sein, als für Shaddow!“ „Heute nicht", gab er ruhig zurück. „Ich möchte in Ruhe hier arbeiten", erklärte er. „Ich will etwas experimentieren und so gut du auch den Stoff beherrschst, das sind andere Sachen.“ Draco schmollte: „Schon gut, dann erleide ich eben Dads Unterricht...“ „Wenn ich Zeit habe, bemitleide ich dich", grinste Severus nur und wartete, bis sein schmollender Neffe verschwunden war, bevor er Harry auf den Boden setzte und die Tür magisch verschloss – wobei ihm noch etwas einfiel – Harry hatte keinen Zauberstab. Noch etwas, um dass sich gekümmert werden musste. Harry morphte sich zurück. „Er hat die Mena-Wurzeln zu spät zugegeben und in den Trank gehört sicher kein Einhornblut. Es reagiert falsch mit der Flubberwurm-Grundlage.“ Überrascht sah Severus auf. „Ich bin... beeindruckt. Wann bitte hast du Veritasserum gebraut?“ „Ein, zwei Mal, einfach so. Aber Wolfsbann ist schwerer, nur... ohne Zauberstab....“ „Darum kümmere ich mich nachher", versprach Severus. „Ich habe es mir schon vermerkt. Ich rede heut Abend mit Tom. Er kann unseren Stabmacher bestellen.“ „Was willst du heute machen?“ „Fortgeschrittene Heiltränke: Schlaflostränke und einen anderen Trank", gab er zurück. „Welcher Heiltrank? Knochentränke, Tränke für innere Blutungen oder welche, die Körperteile zum Nachwachsen bringen?“ „Hast du die alle schon mal gemacht? Wozu?“ Harry sah den Anderen eine Weile lang an. „Willst.. du das wirklich wissen?“ „Weswegen hast du sie gebraucht?“ Harry seufzte leise und rieb seine Oberarme. „Eines der Lieblingshobbys meines extrem übergewichtigen Cousins und seiner Schlägerfreunde hieß Harry Hunting", gab er ruhig zurück. „Und Tante Marge hat sich einen Spaß daraus gemacht mir ihre dumme Dogge auf den Hals zu hetzen. Onkel Vernon war auch nie empfindlich, wenn er dachte, ich hätte seine Aufgaben nicht erfüllt.“ Sanft schloss Severus den Jüngeren in die Arme, strich über dessen Katzenohren. „Keine Sorge", flüsterte er, „diese Wahnsinnigen bekommen dich nicht mehr in ihre Finger. Ab jetzt passe ich auf dich auf.“ Harry lächelte und kuschelte sich nur zu gern in die warme Umarmung. „Ich weiß", gab er leise zurück. „Der Vorteil ist, ich bin wirklich gut in Tränken geworden.“ Der Ältere schüttelte nur den Kopf. So sollte niemand etwas lernen müssen! Automatisch drückte er Harry fester an sich. Seinem Harry hatte niemand etwas zu tun! Und wehe dem, der das jemals wieder wagen würde! Er hatte alles gewollt, aber keine Bestätigung von Misshandlungen, die ihm nur zu klar machten, wie er von Harrys Nachname geblendet worden war. Nur zu gern genoss Harry diese Nähe und nach einer Weile meinte er leise: „Das ist Vergangenheit... Musst du nicht Tränke machen?“ Severus musste leise lachen. Er wusste, es war keine Vergangenheit, aber diese Reaktion zeigte ihm, dass Harry nicht das aufmerksamkeitsgeile Kind war, als das er nur zu oft hingestellt worden war, auch von ihm. „Nun? Was musst du dann machen?“ Severus lockerte seine Umarmung etwas und küsste Harry sanft, bevor er ihn zu einem Arbeitsplatz schickte. „Die einfachen Heiltränke habe ich schon aufgefüllt, du kannst mit denen für innere Blutungen und Verletzungen anfangen.“ „Oh, gut. Die kann ich auswendig", lächelte Harry und sah den Älteren an: „Und du?“ „Ich muss was anderes machen.“ Harry hob eine Augenbraue, nickte aber dann. „Wo sind die Zutaten?“ Severus nahm den Anderen mit zu dem Vorratsraum, wo dieser zielsicher alle Sachen zusammensammelte und verschwand, so dass er seine Sachen zusammensuchen konnte. Kurz sah er noch mal zu dem Grünäugigen, dann entfachte er das Feuer unter seinem Kessel und begann den Trank. Er hoffente, dass es wirklich keine Explosion geben würde, denn das, was er machen musste, war nichts Langwieriges, aber dafür etwas, auf das man sich stark konzentrieren musste. Einen Fehler konnte er sich nicht erlauben. Harry arbeitete ruhig und konzentriert, auch, wenn er eine ungewöhnlich große Menge machte. Es war immer dasselbe Rezept und dieses mal war ihm nicht mal schwindlig und er hatte keine Verletzungen, bei denen er darauf achten musste, dass kein Blut in den Kessel tropfte. Beide arbeiteten stumm nebeneinander, doch es war keine verbissene, sondern nur eine konzentrierte Stille und nach etwa zwei Stunden konnte Severus zumindest seinen Trank abfüllen. Er musste nur noch abkühlen, dann würde das aggressive Rot zu einem dunklen Violett abklingen und sein Ziel war erreicht. Trank war komplett und morgen würde er ihn einsetzen können. Er wollte Tom erst von seiner eventuellen Verwandtschaft mit Harry erzählen, wenn die sich bestätigte. Er wollte nicht zwei Menschen enttäuschen, die sich nichts mehr wünschten, als eine Familie. Das war das Letzte, was Harry brauchen konnte. Der Junge tat immer noch stark, aber spätestens nachts, wenn er wieder bei einem Albtraum aufschreckte, merkte man, wie es wirklich um ihn bestellt war. Vorsichtig steckte er die verkorkte Phiole in seine Umhangtasche und trat zu Harry. Zu seinem Erstaunen war der Trank tatsächlich absolut korrekt und fast fertig. Rasch zuckte er sein eigenes Messer und half Harry wortlos, die letzten Zutaten zu zerkleinern. Innerhalb von einer Stunde war auch dieser Trank geschafft und sie konnten hundert weitere Phiolen füllen, die Zaibini wohl noch gut würde brauchen können. „Gut gemacht.“ Harry lächelte nur. Er war stolz darauf, dem Älteren endlich zeigen zu können, zu was er wirklich fähig war. „Es macht mir Spaß", gab er leise zurück. „Es ist... beruhigend.“ „Ich weiß.“ Er strich Harry durch die Haare. „Jemand will mit dir reden", merkte er dann an. „Wer?“ „Regulus.“ Harry erstarrte mitten in der Bewegung und nur Severus’ schneller Reaktion war es zu verdanken, dass die Phiole, die der Jüngere fallen gelassen hatte, nicht auf dem Boden landete. „Sirius’ Bruder?“ „Ja. Wenn du möchtest. Nach dem Essen.“ „Muss... muss ich?“ „Er würde sich freuen", gab Severus leise zurück. „Warum? ICH... ich hab...!“ So viel zum Thema Vergangenheit, dachte Severus und zog den Jüngeren wieder an sich. „Noch mal: Er gibt dir keine Schuld. Er möchte dich einfach nur kennen lernen. Und ich bleibe dabei.“ Harry verkroch sich regelrecht in den Armen des Anderen, bevor er sich wieder fing. „Ich bin eine furchtbare Heulsuse und von mir erwarten sie, dass ich einen Krieg gewinne...“ „Du bist keine Heulsuse, du Dummkopf", scholt Severus sanft. „Man hat dir einfach nur viel zu viel aufgebürdet. Das, was der Alte von dir erwartet hat, ist schlicht lächerlich. Also – redest du mit ihm?“ Harry seufzte leise. „Und du bleibst dabei?“ „Natürlich.“ „Dann... dann rede ich mit ihm...“ Severus lächelte nur und kraulte Harry, genoss das Schnurren an seiner Brust. „WO IST ER???“ Die Männer, die das Unglück hatten, vor ihrem tobenden Anführer zu stehen, schluckten schwer. „Wir... haben keine Spur finden können", gab einer von ihnen kleinlaut zu. „Keine... keine Spur?!“ „Sein Zauberstab ist...ist hier. Er wird ihn nicht... einsetzen.“ In der ersten Sekunde wollte Albus den Mann aus seinem Büro fluchen, doch dann beherrschte er sich. Er setzte sich wieder in den Sitz aus dem er gesprungen war und massierte sich seine pochenden Schläfen. „Wie kann es sein, dass ihr es nicht schafft, einen minderjährigen Sechzehnjährigen aufzugreifen, der landesweit auch noch von AUROREN gesucht wird?“, fragte er gefährlich leise. Die Männer sahen sich ratlos an, bevor der arme Anführer zu sprechen begann. „Ich... weiß es nicht", gab er leise zurück. „Es ist, als wäre er vom Erdboden verschwunden! Wir... wir wissen doch immer noch nicht, wie er überhaupt unbemerkt in Ihr Büro kommen konnte!“ Albus murmelte leise etwas und der Mann wand sich in Schmerzen auf dem Boden. Das gab ihm wenigstens etwas Befriedigung. Das Problem hatte ihm auch Kopfzerbrechen bereitet und die einzig logische Erklärung war ein Geheimgang, doch bis heute und trotz intensiver Suche hatte er den nicht finden können. Was zu seiner Laune absolut nicht beitrug. „Ich will Ergebnisse!“ „Sir, wo... sollen wir ansetzen?“ „Godrics Hollow", meinte Dumbledore finster. „Ich denke das ist ein Beginn", gab er kalt zurück. „Und ich dulde kein weiteres Versagen!“ „Harry, beruhig dich doch", scholt Severus wieder sanft. „Ich habe es dir doch schon mal gesagt, er will dir nichts tun.“ Harry lächelte schwach, die Uhr war gerade auf sechs gesprungen und in dem Moment klopfte es auch schon. Zu sagen, dass er nervös war, war eine reine Untertreibung. Doch er riss sich zusammen, während der Tränkemeister in seinen schwarzen Roben zur Tür ging und die öffnete. Severus runzelte die Stirn, als er sah, dass Regulus nicht allein war. Er sagte nichts, außer das er Remus zwang, erst mal im Vorraum zu bleiben. Ein Schock zur Zeit war schon viel für Harry. Zum Glück sagte der Werwolf nichts, sondern setzte sich nur. Regulus dagegen trat in das Wohnzimmer, wo er Harry sah, die Katzenohren leicht angelegt und sichtlich nervös, aber wenigstens verlor er nicht, wie beim ersten Mal, seine gesamte Gesichtsfarbe. Durchaus ein Fortschritt. „Hi", lächelte er freundlich. „Ich bin Regulus.“ Harry lächelte schwach, doch er beruhigte sich, als Severus sich wieder neben ihn setzte und ihn in die Arme zog., so dass er sich gegen den Älteren lehnen konnte. „Hi...“ Regulus lachte leise und ließ sich auf einen Sessel den beiden gegenüber fallen. Nun, wo er den Tränkemeister sah, war ihm das Verhältnis der beiden zueinander auch vollkommen klar. „Ich beiße nicht, ich verspreche es, das Beißen hab ich immer Siri überlassen...“ Harry lächelte schwach. „Ich... vermisse ihn...“ „Ich auch", gab der andere Black ruhig zurück. „Sehr sogar, vor allem, da ich die Hoffnung hatte, doch noch mal mit ihm reden zu können. Wusstest du, dass er versucht hat, in Kontakt mit uns zu treten? Mit Tom? Um ihn zu fragen, was seine Ziele sind? Weil ihm aufgefallen ist, was Dumbles dir antut? Du hast ihm wirklich viel bedeutet.“ Harry schniefte leise, doch er beherrschte sich. „Ich ... hab ihn auch.. sehr geliebt...“ Regulus lächelte: „Das weiß ich", gab er leise zurück. Am Liebsten hätte er den Jungen in den Arm genommen. Doch er ahnte, dass das nicht die beste Idee war. „Und ich weiß auch, dass du an seinem Tod keine Schuld trägst. Dumbledore hat überall seine Spione und er hat Sirius beschatten lassen. Ich habe versucht, ihn zu schützen, aber das hat nicht geklappt. Wir wussten, dass Bella wahnsinnig ist, aber nicht, dass sie so weit gehen würde, ihren Cousin zu töten. Sirius ist gegangen, um dich zu schützen. Er kannte das Risiko. Er war lange genug Auror, um das gewusst zu haben.“ Nun biss Harry sich wirklich auf die Lippen. Er blickte den Mann an, der Sirius so unbeschreiblich ähnlich sah. Regulus stand auf und kniete sich vor den Jüngeren, strich ihm eine einzelne Träne von der Wange. „Er war dein Pate. Du vermisst ihn und das tun hier tatsächlich einige, auch ich. Aber du hast für mich absolut keine Schuld an all dem. Du bist ein Kind und solltest nicht mal an Krieg denken.“ Er lächelte. „Und auf mich kannst du zählen", versprach er leise. „Danke...“ Regulus lächelte und umarmte den Jüngeren kurz. „Und ich hab dir was mitgebracht. Blöde nur, dass die dummen Geschenke sich immer so gegen Schleifen wehren.“ Er lachte leise. „Aber wir haben herausgefunden, dass Old Dumbles auch noch mit anderen übel gespielt hat.“ Er zwinkerte kurz. „Ein... Geschenk? Für... für mich?!“ „Na ja, indirekt", grinste Regulus und trat zur Tür, wo er kurz verschwand, dann trat er wieder ein. „Da ist noch jemand, der dir den Kopf waschen will, was die Sachen angeht, die du dir so gern einredest.“ Verwirrt blickte er zu Severus. Doch der lächelte nur ermutigend und deutete ihm, aufzustehen. Erst, als Harry stand, trat Regulus zur Seite und machte so Remus Platz, der angespannt an der Tür stand. Harry stockte, ungläubig blickte er zu dem Werwolf, der nun lächelte und einfach seine Arme ausstreckte. Das war alles, was er brauchte. Harry rannte auf seinen ehemaligen Lehrer und den letzten Herumtreiber zu und warf sich in dessen Arme. Er konnte es nicht fassen! Wo kam Remus her? Jetzt, nach monatelanger Funkstille!? Remus lachte leise und hob den Jungen hoch, was trotz seiner Verletzungen keinerlei Herhausforderung zu sein schien – der Kleine war immer noch viel zu leicht und zu dürr. Das hatte auch Sirius immer gesagt. „Welpe", flüsterte er erleichtert. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht, als du meine Briefe nicht beantwortet hast!“ „Du... du hast.. mir geschrieben?“ „Jede Woche mindestens zwei Mal", gab Remus sanft zurück, bevor er Harry wieder auf den Boden stellte. „Du... du bist mir nicht böse?“ „Oh, Junge... Es ist beeindruckend, was du dir immer zusammenreimst", lächelte der Werwolf. „Sirius würde dich dafür eigenhändig übers Knie legen. Natürlich bin ich dir nicht böse! Dummer Junge! Wäre ich böse, wäre ich ganz sicher nicht hier!“ Severus beobachtete die Szene ruhig, doch er war mehr als zufrieden. Er wusste, Harry hatte diese Gespräche gebraucht und er brauchte den flohbissigen Wolf. Der Mann war für ihn die letzte, direkte Verbindung zu seinen Eltern und zu seiner Vergangenheit, denn Regulus war ihm schlicht absolut kein Begriff. Harry lächelte etwas, aber allein seine aufgerichteten Ohren zeigten, dass es ihm wesentlich besser ging, als noch zu Beginn dieses Gesprächs. „Du... du bleibst hier?“ Kurz blickte Remus zu Regulus, bevor er lächelte und nickte. „Allerdings, Welpe. Jemand muss dich im Auge behalten", er strich kurz über die Ohren, die unter seiner Berührung zuckten. „Wer weiß, was sonst noch alles passiert.“ „Willst du damit sagen, dass ich nicht in der Lage wäre, mich um seine Sicherheit zu kümmern, Wolf?“, fragte Severus kühl. Remus sah überrascht auf. Er hatte keine Ahnung, warum Severus so sauer reagierte, doch er lächelte: „Nun – wir reden von Harry – er findet auf einem freien Feld eine tödliche Falle...“ „He!!!“ Regulus musste grinsen, aber er konnte nur zustimmen. Wer bitte ließ sich von einem Zauber treffen, in eine Katze verwandeln und teleportierte sich auch noch in das Hauptquartier seines größten Feindes?! Oh, nicht zu vergessen, dass Harry es geschafft hatte, sich selbst permanente Katzenohren anzulachen, die es ihm endgültig unmöglich machten, zu lügen. Severus musste gegen seinen Willen die Mundwinkel verräterisch nach oben verziehen, bevor er Harry die Hand hinhielt. „Nun... etwas Hilfe kann nicht schaden.“ „Etwas?“, fragte Regulus amüsiert. „He!!“, begehrte Harry erneut auf. Er kam nur zu gern zu dem Anderen zurück und kuschelte sich wieder an ihn. Verdammte Katzengene aber auch! Dieser verfluchte Kuscheltrieb! Severus kraulte Harry nur in aller Ruhe hinter den Ohren, was dazu führte, dass Remus’ Kinn fast auf dem Boden aufschlug. „Was, Wolf? Auf Fliegenjagd?“ „Bekomme ich.. eine Erklärung?“, fragte Remus, während er sich auf einen der beiden Sessel setzte, den Anderen nahm Regulus wieder. „Und ich hätte schwören können, dass das hier unmissverständlich ist", meinte Severus nur trocken. „Wann... wie ist das passiert? Ich dachte, ihr hasst euch!“ Harry schüttelte den Kopf. „Ich... hasse ihn nicht, hab ich auch... nie wirklich. Aber.. alle wollten immer, dass ich.. ihn nicht mag. Bist... du sauer?“ Remus blickte überrascht auf, bevor er den bohrenden Blick des Tränkemeisters sah, der ihm vor allem eines sagte: Jetzt kein falsches Wort... „Doch nicht deswegen", lächelte der Werwolf nur. „Ich bin ausschließlich... überrascht.“ Der Rest des Abends verlief erstaunlich ruhig. Sie aßen schließlich zusammen zu Abend und Remus entschied, dass er ein Gespräch mit Tom führen wollte. Entweder würde er neutral bleiben oder auf dessen Seite kämpfen, aber auf jeden Fall wollte er bei Harry bleiben. irgendwann nach dem Abendessen, während die Älteren sich unterhielten, schlief Harry sogar auf dem Schoß des Tränkemeisters ein, woraufhin der alle rauswarf und Harry ins Bett brachte. Er zog ihn sanft bis auf die Boxer aus, streifte ihm dann die Schlafhose über und deckte ihn zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)