Second Chance for Love von abgemeldet (Seiya-Bunny) ================================================================================ Kapitel 1: Keine Chance ----------------------- Unsere Liebe ist am Boden, läuft langsam aus. Dreht noch ne Ehrenrunde bis sie still steht Und du ich geh am Stock, will nie wieder schlafen, solange du mich Nacht für Nacht in meinen Träumen besuchst Jetzt lieg` ich hier, dein Bild neben mir ich habe dir alles gesagt. Alles gesagt. Ich fühl` mich wie ausgekotzt Würd dich gerne sehen, würd gerne dich berühren. Es ist aus uns vorbei. Wir hatten keine Chance. Es gab nie ein Uns. Traurig blieb ich zurück. Mit all diesen Gedanken, allein zurück. Jetzt sitz ich hier Und schreibe nur noch blinde Liebeslieder Von Herz und Schmerz und Schmalz Und so was Tolles kommt nie wieder Hätt` ich nie gedacht Noch vor ein paar Wochen Haben wir zusammen noch gelacht … Es war wieder soweit. Er fühlte sich mal wieder schlecht und war traurig. In ihm war eine Leere und er wusste wer allein sie hätte stillen können. Aber sie waren weg. Sie waren gegangen. Sie waren mit ihrer Prinzessin zurückgekehrt. Sie wollten ihren Planeten wieder aufbauen. Das war seine Bestimmung gewesen. Ja, das war sein einziges Ziel, sein einziger Wunsch gewesen. Damals. Damals, als er ihr nicht begegnet war. Damals, als er nicht dieses wundervolle Mädchen kennen gelernt hatte. Damals, als er sich noch nicht in sie verliebt hatte. Nun war er wieder auf seinem Planeten. Die Aufbaumaßnahmen gingen voran. Der Prinzessin ging es gut. Sie hatten sie wieder. Yaten und Taiki ging es auch gut. Der Planet wurde wieder grüner und schöner. Warum war er also so traurig? Warum konnte er nicht hier glücklich sein? Warum musste er immer an das wundervollste Mädchen denken, dass ihn damals so bezaubert hatte? Warum konnte er sie nicht einfach vergessen? Warum war sie immer noch in seinem Kopf? Warum spukte sie weiterhin in seinem Herzen herum? Sie ließ ihn nicht los. Sie war immer bei ihm. Sogar nachts. Er träumte von ihr. Manchmal, an guten Tagen waren es schöne Träume, da träumte er von einer gemeinsamen Zukunft mit ihr. Manchmal waren es keine schönen Träume. Dann wachte er oft schweißgebadet auf, musste das T-Shirt wechseln, weil es durch geschwitzt war. Diese Nächte hasste er. Aber sie waren oft da. Er konnte dagegen nichts machen. Tagsüber beschäftigte er sich viel. Nahm eine Aufgabe nach der Anderen in Angriff, scherte keine Mühe, keine Kraft. Er wollte nicht mehr an sie denken. Wollte, dass sie auf der Erde glücklich war, ohne ihn, das war sie bestimmt. Sie lebte ihr Leben auch ohne ihn. Warum konnte er es nicht genauso machen? Sie waren nun mal nicht füreinander bestimmt, das wusste er. Es war eine Tatsache, an der er nichts ändern konnte. Es war in der Vergangenheit so gewesen und in der Zukunft wird es vermutlich auch so sein. Sie werden immer zusammen sein. Und er wird traurig zurück bleiben. Ja, er war traurig. Seiya Kou war traurig. Schon der Abschied fiel ihm verdammt schwer. Irgendwie war es gar nicht mehr so wichtig gewesen, die Prinzessin zu finden und mit ihr zurück auf dem Planeten zukehren. Es war nicht mehr so wichtig, als er Sie kennen gelernt hatte. Als er ihr Leben gesehen hatte. Als er ihr Wesen, ihre Art kennen gelernt hatte. Er hatte mir ihr gelacht. Mit ihr gekämpft. Mit ihr geweint. Sie war eine wundervolle Person. Selbstlos, aufopferungsbereit, naiv, stark im Charakter, mutig, anmutig, schön. Ja sie war schön, sehr sogar. Sie war wunderschön. Man konnte mit ihr lachen und auch mit ihr weinen. Ein starkes, aber dumpfes Klopfen riss Seiya aus seinen Gedanken. Er blickte auf seinen Schreibblock. Der Song war nicht fertig geworden. Wie so viele. Er hatte viele angefangen, aber er hatte sie nie zu Ende gebracht. Für wen auch? Hier auf dem Planeten waren sie keine Three Lights mehr. Hier waren sie die ständigen Begleiter der Prinzessin. Hier waren sie nur helfende, zuvorkommende Menschen, die beim Aufbau halfen, mit allem, was sie hatten. Hier blieb keine Zeit, ein Konzert zu geben. „Herein.“ Seiya packte den Schreibblock weg. Er sollte es vielleicht ganz lassen. „Seiya…“ Er blickte auf und sah die Prinzessin persönlich in seinem Zimmer stehen. Sie lächelte ihn an, blickte aber gleichzeitig sorgend. Ja, sie sorgte sich um ihn. Genauso wie Taiki und Yaten. Seiya war nicht mehr so aufgeweckt und Lebensfroh wie früher. Er war stiller, in sich gekehrter, lachte weniger. Ja, es schmerzte ihn zu lachen. Irgendwas in ihm hinderte ihn daran, hier glücklich zu sein. Irgendwas in ihm hinderte ihn daran, hier fröhlich und heiter zu sein, während seine große Liebe so weit von ihm entfernt war. „Prinzessin?“ Seiya war ein wenig überrascht. Sie kam nie selber in sein Zimmer. Meistens ließ sie nach ihm rufen oder fragte das Personal oder Taiki und Yaten nach dem Befinden von Seiya. Prinzessin Kakyuu lächelte ihren Freund an. Sie setzte sich auf einen Stuhl, hatte vorher den Rock ihres Kleides straff gezogen, dass sie sich keine Falten beim Sitzen ins Kleid einfing. Sie wollte für ihr Volk immer anmutig aussehen, sie wollte Hoffnung und Zuversicht ausstrahlen und das ging mit einem verknitterten Kleid nicht so Recht. „Ich mache mir Sorgen um dich, mein lieber Freund.“ Sie blickte ihn mit ihren sanften und warmen Augen an. Ja, er war ein besonderer Freund. „Das müsst ihr nicht, Prinzessin.“ Er setzte sich ihr gegenüber. Ihr Blick wanderte durch sein Zimmer. „Du hast dich hier nicht so Recht eingelebt.“ Seiya folgte ihrem Blick, schluckte und nickte. „Ja, das stimmt wohl.“ Prinzessin Kakyuu nickte. „Was bedrückt euch so sehr, mein lieber Freund?“ Er konnte es ihr nicht sagen. Er konnte ihr nicht sagen, Dass er am liebsten gar nicht hier sein wollte, dass er am liebsten auf der Erde wäre. Er war gerne hier. Hier bei Yaten, Taiki und der Prinzessin. Hier war seine Aufgabe. Hier war sein Planet. Hier sollte er leben. Auch wenn es ihm momentan so schwer fiel. „Seiya…“ „Ich kann es Euch nicht sagen.“ „Aber Ihr könnt mir doch alles sagen, Seiya. Das wisst Ihr doch.“ „Ja, das weiß ich, Prinzessin. Aber das hier ist etwas anderes. Ich muss damit alleine kämpfen.“ Prinzessin Kakyuu seufzte. Sie wusste, dass sie nicht sehr nah an Seiya heran kommen würde. Er redete kaum noch mit jemand, schon gar nicht, was in ihm vorging. „Yaten und Taiki machen sich ebenfalls Sorgen um dich.“ „Das weiß ich. Und es tut mir Leid. Ich will niemanden Kummer bereiten.“ „Dass die Beiden sich um dich Sorgen, zeigt doch nur, wie wichtig du ihnen bist, mein Lieber.“ „Natürlich.“ In Seiya war ein großer Kloß. Er konnte ihr nicht sagen, dass er sich in Sailor Moon, Bunny Tsukino verliebt hatte und dass er deswegen so traurig war. Nein, das konnte er ihr nicht sagen. Es würde sie traurig machen, da war sich Seiya sicher. „Ich möchte…“ Sie wusste, dass das der einzige Weg war, dass ihr Freund wieder glücklich sein würde. So ging das nicht mehr weiter. Sie konnte nicht mehr mit ansehen, dass er traurig war, dass er hier regelrecht nur sein Dasein absaß. Das wollte sie nicht mit ansehen. Er hatte so viel für sie getan, nun wollte sie sich revanchieren. Sie wollte, dass er wieder aus Herzen heraus lachte. Und das ging hier leider nicht. Nein, sein Herz lebte woanders. Hier war nur noch seine Hülle. „Seiya…“ Sie griff nach seiner Hand. Er blickte sie überrascht an. „Hör mir gut zu, mein Freund.“ Seiya nickte. „Ich möchte, dass du wieder auf die Erde zurückkehrst.“ Seine Augen weiteten sich. Nein, das ging nicht. „Nein, Prinzessin. Das möchte ich nicht.“ „Aber ich möchte es Seiya. Ich möchte, dass du wieder zu dem Ort zurückkehrst, wo du dein Herz zurück gelassen hast. Hier ist nicht der Ort. Hier bist du nicht glücklich. Das wissen wir beide.“ Seiya seufzte. Zärtlich strich sie über seine Wange. „Du hast so viel für mich getan, dein Leben für mich riskiert. Du hast mehr für mich getan, als ich dir je dafür danken kann, mein Lieber. Nun möchte ich, dass du glücklich wirst. Das ist das Einzige, was ich momentan für dich tun kann.“ „Ich werde nicht gehen.“ Er stand auf. Er konnte nicht zurück. „Seiya… mein Lieber.“ „Nein, Eure Hoheit. Ich kann Euch nicht verlassen. Es ist meine Aufgabe hier bei Euch zu bleiben und Euch beim Aufbau zu helfen.“ Sie lächelte wieder. Es war ihr sanftes Lächeln. „Ich bin dir für deine Loyalität mir gegenüber sehr dankbar.“ Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Aber wie du schon gesagt hast, ich bin die Prinzessin und ich verteile die Aufgaben hier.“ Nun war er überrascht. „Und meine neue Aufgabe für dich ist es nun, kehre zurück auf die Erde und werde glücklich.“ Seiya blickte sie überrascht an. Er wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Er kniete vor ihr und legte seinen Kopf in ihren Schoss. „Ich möchte Euch nicht verlassen.“ Sie lächelte und streichelte ihm übers Haar. „Du verlässt mich nicht, mein Freund. Wir werden immer zusammen sein. Ich werde immer deine Prinzessin sein, nicht?“ „Gewiss. Gewiss, eure Hoheit.“ Seiya war einerseits glücklich, andererseits traurig. „Ich habe noch Yaten und Taiki und die Aufbaumaßnahmen kommen sehr gut voran. Schneller als erwartet, da so viele mithelfen. Nun kannst du gehen, mein Lieber. Bitte gehe und werde glücklich.“ Tränen, leise Tränen rannen über sein Gesicht. Er wischte sie sich jedoch weg, bevor sie das Kleid seiner Prinzessin berühren konnten. Er blickte sie nun an. „Ich werde das nie vergessen.“ „Das weiß ich. Das weiß ich, Seiya.“ Sie lächelte. Bunny war zu hause. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken. Es war viel passiert in letzter Zeit. Mit ihr, mit Mamoru, mit ihren Freundinnen. Sie waren alle reifer. Sie waren alle freier. Sie waren keine Sailor Kriegerinnen mehr und mussten nicht mehr kämpfen und nicht mehr ihr Leben riskieren. Sie waren nun frei und ganz normale Menschen. Mamoru war zu ihr zurückgekehrt, doch es war nicht so wie früher. Es fiel beiden schwer, wieder beim alten anzuknüpfen oder wieder neu anzufangen. Ein Teil von ihnen hatte sich entfremdet, entfernt. Ein Teil von Bunny hatte sich von ihm entfernt. Gewisse Person saß gerade an ihrem Schreibtisch, ihre blonden Zöpfe hingen ihr über die Schultern den Rücken herunter. Sie saß über ihrem Tagebuch und las alte Einträge durch, sie hatte sich erhofft, dadurch eine Antwort zu bekommen. Aber Fehlanzeige. Bei den Einträgen über ihre Tage mit Seiya blieb sie besonders lange haften. Sie musste lächeln, wenn sie an ihn dachte. Er war wundervoll gewesen, alles mit ihm war wundervoll gewesen. Sie hatten so oft gelacht, so viel Spaß zusammen gehabt, es war eine sehr schöne Zeit gewesen mit ihm. Es fiel ihr schwer, sich von ihm zu trennen. Wie sehr sie ihn und seine offene, fröhliche Art vermisste, fiel ihr erst auf, als er schon nicht mehr da war. Dann war sie allein. Mamoru konnte sie auch nicht trösten, denn er war der Falsche dafür. Sie wollte nicht von ihm getröstet werden. Sie wollte von Seiya getröstet werden. Aber sie wusste, dass sie ihn nicht mehr wieder sehen würde. Zu weit entfernt waren ihre Planeten und ihre Kräfte hatte Bunny auch nicht mehr. Sie war nun wirklich ein ganz normales Mädchen. Sie lernte mehr. Sie verbrachte immer noch so viel Zeit mit ihren Freundinnen, aber nicht mehr so viel Zeit in der Spielhalle. Sie war erwachsener geworden. Sie strengte sich an, vergrub ihren Kopf in Büchern und lernte. Sie wollte sich ablenken, um nicht über Seiya denken zu müssen, um nicht an ihn erinnert zu werden. Er ging ihr nicht aus dem Kopf, zu schön war alles mit ihm gewesen. Sie klappte ihr Tagebuch zu und schloss es wieder in die Schublade in ihrem Schreibtisch ein. So kam sie nun wirklich nicht weiter. Bunny Tsukino seufzte. Wie sooft in ihrem Leben fühlte sie sich hilflos und schwach, dabei musste sie diesmal gegen kein Monster kämpfen. Nein, diesmal war es etwas anderes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)