What can I do... von Kayley (...to make you love me? (Shikamaru x Ino)) ================================================================================ Kapitel 7: Bleeding Love ------------------------ Huhuuu ihr Lieben, nach einer Ewigkeit hab ich es endlich geschafft ein neues Kapitel fertig zu stellen! Ich weiß, es hat mal wieder viel zu lange gedauert, aber als Entschädigung ist es dafür das bisher längste Kapitel dieser Fanfic :) Und ich hoffe wirklich, dass es euch gefällt! Zunächst möchte ich mich natürlich wieder ganz doll für eure lieben Rückmeldungen bedanken ^///^ Ihr seid wirklich suuuper! *verbeug* Dann möchte ich mich auch für mittlerweile 31 Favoriteneinträge bedanken! Wow, es freut mich wirklich total, dass so viele Leute lesen, was ich mir hier immer zusammenschreibe! Dieses Kapitel widme ich natürlich allen meinen Lesern, sowie , die netteste Temari, die ich kenne :P, , ein ganz toller Shikamaru mit dem ganz besonderen "faulen Charme" :) und der lieben kleinen Hinata , die mir so ein süßes OS zu meinem Lieblingspairing geschrieben hat! Soo jetzt aber Schluss mit der langen Vorrede! Viel Spaaaß! :) *Ramen für alle verteil* Kapitel 7 ~Bleeding love ‚Was war bloß geschehen?’ Ino öffnete langsam die Augen und blickte an eine strahlend weiße Decke, die das kalt wirkende Licht der Deckenlampe noch intensivierte. Vorsichtig drehte sie den Kopf nach links und erblickte Sakura, die mehr als erfreut schien, die Freundin endlich wieder unter den Lebenden zu wissen. „Sakura?“, Inos Stimme war nur ein mattes Flüstern. Sakura lächelte: „Schön, dass du wach bist? Wie fühlst du dich?“ „Wie bin ich hierher gekommen? Was ist denn passiert?“ Die rosahaarige Kunoichi reichte ihr ein Glas Wasser. Ino setzte sich auf und nahm es dankbar entgegen, dann schaute sie die Freundin fragend an. Diese setzte sich wieder auf ihren Stuhl und begann zu erzählen: „Nachdem du das Bewusstsein verloren hattest, herrschte ein ziemliches Chaos. Ich meine, wer hätte schon damit rechnen können, dass du dich mitten in die Attacke schmeißt? Shikamaru hat jedenfalls den kurzen Augenblick der Überraschung genutzt und diese seltsame Frau außer Gefecht gesetzt. Es ging alles ziemlich schnell. Dann plötzlich tauchten Sensei Kakashi, Sensei Gai und Sensei Kurenai auf, damit hatten wir natürlich einen klaren Vorteil und unsere Gegner ergriffen die Flucht. Einen von ihnen haben wir in Gewahrsam nehmen können, doch er ist bewusstlos und es scheint, als würde sich das sobald nicht ändern. Tsunade-sama tippt auf ein Jutsu der Geheimhaltung.“ Ino nickte vorsichtig, sie hatte Mühe, die Informationen ordentlich zu verarbeiten, denn immer noch schmerzte ihr der Kopf. „Ist irgendwer verletzt worden?“ Sakura schüttelte den Kopf und lächelte aufmunternd: „Außer dir nicht. Es sind alle mit ein paar harmlosen Verletzungen davon gekommen. Chouji hatte eine gute Ladung Gift abbekommen, doch Tsunade hat ihn bereits behandelt und gerade müsste er schlafen.“ Ino seufzte erleichtert und lächelte nun ebenfalls wieder: „Das ist gut. Glaubst du ich kann zu ihm und Shikamaru?“ „Wie gesagt, Chouji wird wahrscheinlich schlafen, aber Shikamaru freut sich bestimmt über Besuch. Er war alles Andere als begeistert darüber, dass er die Nacht im Krankenhaus verbringen musste, nachdem er dich hierher gebracht hatte. Aber du kennst ja die Hokage, stur wie ein Ochse.“ „Na das scheint wohl an der Luft in Konohagakure zu liegen, immerhin scheinen einige Andere hier ebenfalls eine Überdosis Sturheit zu besitzen.“, Tsunade lehnte lässig im Türrahmen des kleinen Krankenzimmers und schaute Sakura gespielt empört an. Diese drehte sich um und hob beschwichtigend die Hände: „Hokage-sama…ähem…das war natürlich ein Kompliment.“ Tsunade lächelte und betrat langsam das Zimmer. „Natürlich!“, sagte sie im Vorbeigehen zu ihrer Schülerin, dann wandte sie sich an Ino: „Wie fühlst du dich? Du hast eine gute Portion gebündeltes Chakra abbekommen, den Spaß solltest du dir nicht allzu oft gönnen.“ Die Angesprochene grinste leicht und antwortete: „Es ging mir schon mal besser, aber ich werd’s wohl überleben. Darf ich schon aufstehen?“ Die Hokage legte ihr prüfend eine Hand auf die Stirn, dann nickte sie lächelnd: „Aber übertreib es nicht.“ Mit einem letzten Winken verließ sie den Raum wieder und ließ ihre beiden Schülerinnen allein zurück. „Ich werde dann mal nach Shikamaru und Chouji sehen.“, sagte Ino, während sie sich einen Morgenmantel überwarf. Sakura nickte und erhob sich von ihrem Stuhl: „Ich werde Naruto besuchen gehen. Falls er nicht schon längst wieder draußen ist.“ Gemeinsam verließen sie das Krankenzimmer und schritten durch den Flur. Hin und wieder begegneten sie einer der Krankenschwestern auf deren Rundgängen durch die verschiedenen Zimmer, ansonsten jedoch waren die Gänge wie ausgestorben. Als sie die Eingangshalle erreichten, ließen sie sich an der Rezeption die Zimmernummern ihrer Teamkameraden geben und trennten sich dann. „Ich schaue später noch mal bei dir vorbei, ja?“ „Na klar, mach das!“, Ino winkte ihrer Freundin noch einmal zu, dann bog sie um die Ecke des nächsten Ganges. Sakura warf noch einen letzten Blick auf die Wanduhr, dann machte sie sich ebenfalls auf den Weg. Die Gänge waren immer noch recht leer, was wohl daran lag, dass mittlerweile Mittagszeit war und die meisten Angestellten eine Pause machten. Die junge Kunoichi ließ ihren Blick an den kühlen, weißen Wänden entlang schweifen. Wie auch in der Schule wurden sie von zahlreichen Bildern und Schrifttafeln geschmückt, auf denen das Wissen von etlichen Jahren festgehalten wurde. Bald schon erreichte sie den Flur, auf dem sich Narutos Zimmer befand. Auf irgendeine, ihr unerklärliche Weise, kam ihr dieser Gang besonders bekannt vor. Doch sie kümmerte sich nicht weiter darum, als sie Hinata erblickte, die unschlüssig eine Hand auf die Türklinke gelegt hatte, jedoch keine Anstalten machte, diese zu öffnen. Sakura lächelte leicht und ging langsam auf sie zu: „Hallo Hinata! Möchtest du auch zu Naruto?“ Die Angesprochene drehte sich erschrocken um und wurde sogleich leicht rot: „Ähem…also…eigentlich schon…und…“ „Wenn du möchtest, können wir ihn ja zusammen besuchen.“ Hinata nickte erleichtert und trat einen Schritt von der Tür zurück. Sakura legte nun ebenfalls eine Hand auf die Türklinke und wollte sie gerade herunterdrücken, als sie die Erkenntnis so plötzlich und unvorbereitet wie ein Blitz traf. Sie zuckte zusammen, dann erstarrte sie und verlor sich in einem Wirbel aus Gedanken, die sich in ihrem Kopf überschlugen. In diesem kurzen Augenblick schlugen die schmerzlichen Erinnerungen der Vergangenheit über ihr ein, wie eine Flutwelle. Dies war das Zimmer, das Sasuke bewohnt hatte, kurz bevor er Konohagakure für immer den Rücken gekehrt hatte. Zu einer Zeit, als sie noch glaubte, dass alles gut war. Doch sie war naiv gewesen, das wusste sie nun. Sie hatte versucht sich dieser Erinnerungen zu entledigen, Vergangenes vergangen sein zu lassen, doch tief in ihrem Inneren hatte sie gewusst, dass es unmöglich sein würde. Die Zeit heilte keine Wunden. „Sakura? A-alles in Ordnung?“, Hinata hatte der Freundin vorsichtig eine Hand auf die Schulter gelegt, ihre Stimme durchbrach die Stille und ließ die finsteren Erinnerungen zerspringen, als bestünden sie aus Glas. Sakura schaute sie an, sie brachte jedoch nicht mehr als ein kurzes Nicken und ein gequältes Lächeln zu Stande: „Alles okay.“ Dieses Mal drückte sie die Türklinke direkt herunter. Die Zeit heilte keine Wunden, doch sie lehrte mit ihnen umzugehen. Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt breit und lugte in das kleine Krankenzimmer. Naruto war natürlich schon wieder in bester Verfassung. Er unterhielt sich lebhaft mit Kiba und auch Akamaru gab bellend seinen Senf dazu. Sakura betrat grinsend das Zimmer und stemmte die Hände in die Hüften: „Das hätte ich mir ja denken können!“ „Sakura! Hinata!“, Naruto winkte den beiden erfreut zu und auch Kiba schien sich über den unerwarteten Besuch zu freuen. Hinata lächelte Naruto schüchtern an und ging langsam auf dessen Bett zu. Sie hielt den Kopf gesenkt und starrte gebannt auf den Fußboden, als sie ihm eine Pappschachtel mit der Aufschrift „Ichiraku Ramen“ entgegenhielt. „Für dich. Werd schnell weder gesund, ja?“, flüsterte sie so leise, dass man es nur schwer verstehen konnte. Als keine Antwort kam, hob sie verwirrt ihr Gesicht und blickte in blaue Augen, die so vor Freude und Dankbarkeit strahlten, dass sie einer Sternschnuppe Konkurrenz gemacht hätten. Ino folgte dem Gang und schaute hin und wieder nach rechts und links, um sich an den Zimmernummern zu orientieren. Als sie in den nächsten Flur abbog, hörte sie bereits ein ihr allzu bekanntes „Das nervt.“ Grinsend zog sie sich noch einmal den Morgenmantel zurecht, über ihre Frisur wollte sie lieber gar nicht erst nachdenken, dann erreichte sie das Zimmer. Die Tür war einen Spalt breit geöffnet, sodass ein dünner Lichtstrahl auf den sauberen Fußboden fiel. „Stell dich nicht immer so an, Shikamaru! Sei doch froh, dass du gesund bist und nachher schon wieder gehen kannst.“ Ino hielt inne und starrte wie gebannt auf den Lichtstrahl, der sich vor ihr wie eine Barriere über den Boden zog und sie von ihrem Teamkameraden trennte. „Ach das nervt einfach.“ „Du bist echt unverbesserlich.“, zischte Temari, „Und da mache ich mir noch die Mühe, ins Krankenhaus zu kommen.“ Vor der Tür ging Ino vorsichtig einen Schritt zurück und lehnte sich gegen die kalte, weiße Wand. Was machte diese Temari aus Sunagakure hier? Tsunade hatte überhaupt nicht erwähnt, dass sie Besuch aus einem anderen Ninjadorf erwartete. „Jaa, es ist doch schön, dass deine Brüder und du mal wieder in Konohagakure seid.“, antwortete Shikamaru so gleichmütig wie immer. Obwohl es vielleicht nur eine einfache Geste der Höflichkeit war, stach es. Er hatte ‚schön’ gesagt, etwas, dass er nicht allzu oft tat. Dieses kleine so bedeutungsvolle Wort hallte in ihrem Kopf wieder und ließ ihr kaum Zeit, über dessen Bedeutung nachzudenken. Sie hielt den Atem an, als im Zimmer wieder gesprochen wurde. Temari konnte es wohl ebenso wenig fassen, denn sie fragte verwirrt: „Schön?“ Ino stieß sich mit Schwung von der Wand ab, lief los, den Gang entlang zurück und bog um die nächste Ecke. Sie wollte die Antwort lieber nicht hören, nicht weiter darüber nachdenken. Doch natürlich konnte sie nicht verhindern, dass die Gedanken nur so auf sie einströmten. Warum warf sie diese lächerliche Aussage bloß so aus der Bahn? Früher hätte sie sich darüber aufgeregt, nichts weiter. Sie seufzte, während sie langsam weiterging. „Hallo Ino!“ Sie hob den Kopf und erblickte Choujis Vater, der wohl gerade seinen Sohn besucht hatte. Ino versuchte ein freundliches Lächeln, welches ihr hervorragend gelang: „Guten Tag, Herr Akimichi. Waren sie bei Chouji? Geht’s ihm gut?“ Er nickte gutgelaunt: „Jaa du kennst doch Chouji. Wenn der erstmal gut gegessen hat sind alle Schmerzen vergessen. Wie geht es dir denn, Ino? Ich hab von deinem Vater gehört, dass es dich ziemlich übel getroffen hat.“ Die junge Kunoichi lächelte erleichtert: „Mir geht es schon wieder viel besser. Mein Vater übertreibt eben gern. Ich werde mal nach Chouji sehen.“ Choza Akimichi lachte und wünschte Ino noch eine gute Besserung, dann verabschiedete er sich und auch Ino ging weiter. Als sie endlich das Zimmer ihres Teamkameraden erreichte klopfte sie an und wartete erst gar nicht darauf hereingebeten zu werden. Chouji saß in seinem Bett und ließ sich gerade das Mittagessen schmecken. Er sah überrascht auf, als sich die Tür öffnete und Ino grinsend hereinkam. „Hallo Chouji! Ich störe doch nicht, oder?“ Er lächelte erfreut und rutschte direkt ein Stück beiseite, sodass Ino sich ans Fußende des Bettes setzen konnte: „Hey Ino! Natürlich nicht. Setz dich doch!“ Dankend folgte sie seinem Angebot und ließ sich auf das Bett fallen. „Wie geht’s dir?“, fragte sie. Ihr Teamkamerad nickte kauend: „Könnte kaum besser sein! Ein ruhiger Tag mit gutem Essen und Besuch von einem hübschen Mädchen!“ Die blonde Kunoichi schaute ihr Gegenüber verwirrt an. Als sie sein breites Grinsen sah, knuffte sie ihn freundschaftlich: „Hey, mach dich nicht über mich lustig!“ Chouji lachte und hob beschwichtigend die Hände: „Glaub mir, das würde ich mich nicht wagen. Du weißt doch, vor dir habe ich Respekt.“ Ino musste nun ebenfalls lachen, doch bevor sie ihm etwas erwidern konnte fuhr er bereits fort, diesmal mit einem ernsteren Unterton: „Ich wollte dich bloß zum Lachen bringen, so ein deprimiertes Gesicht passt doch gar nicht zu dir.“ Sie schaute ihn erstaunt an. Obwohl sie sich wirklich große Mühe gegeben hatte ihre finsteren Gedanken hinter einem fröhlichen Lächeln zu verstecken, hatte Chouji sie durchschaut. Er hatte geradewegs hinter ihre perfekt geglaubte Maske geblickt. Ino lächelte, diesmal aufrichtig und seufzte: „Du warst schon immer aufmerksamer, als die meisten anderen Menschen und hast dich nicht an der Oberfläche der Dinge aufgehalten.“ Chouji lauschte ihr gespannt, als sie nach einer kurzen Pause weiter sprach: „Ich hab ziemlich lange gebraucht um das zu verstehen.“ Sie wollte noch etwas hinzufügen, doch er schüttelte den Kopf und lächelte. „Ach was, wir waren doch nicht umsonst das Team mit dem unübertrefflichen Mannschaftsgeist. Mach dir nicht so viele Gedanken, das ist doch viel zu anstrengend.“, sagte er, während er sein Tablett weg schob und eine Tüte Chips öffnete. Er hielt sie ihr entgegen, doch Ino lehnte entschuldigend ab: „Ich bin auf Diät.“ Chouji zuckte mit den Schultern und griff selbst in die Tüte. „Shikamaru hat mal gesagt, dass Mädchen gar nicht unbedingt so dünn sein müssen.“, sagte er so beiläufig, als würde er über das Wetter sprechen. Ino sprang sofort auf und schaute ihren Teamkameraden entgeistert an. Ihre Wangen nahmen einen blassen Rotschimmer an, während sie mit großen Gesten abwinkte: „Wie kommst du denn jetzt auf Shikamaru? Der hat doch wirklich überhaupt nichts damit zu tun!“ „Ach, es war einfach ein spontaner Gedanke.“, antwortete der Angesprochene mit einem leichten Grinsen. Die Kunoichi setzte sich wieder und grinste nun ebenfalls. Erneut hielt Chouji ihr die Chipstüte entgegen und Ino nahm sich etwas. Es tat gut, hier zu sitzen. Es war so unbeschwert, dass sie beinahe völlig vergaß, warum sie eigentlich traurig war. Sie erinnerte sich noch zu gut an den Tag, an dem sie in einem Team gelandet waren. Sie war alles andere als begeistert gewesen, dass sie mit Chouji im selben Team sein sollte. Heute, fast 5 Jahre später kamen ihr diese vergangenen Vorurteile furchtbar oberflächlich vor, denn sie hätte sich keinen besseren Teamkameraden als Chouji Akimichi vorstellen können. „Na, das sieht man ja auch nicht alle Tage.“, kam es von der Tür. Die beiden Teamkameraden drehten die Köpfe und erblickten ihren Teamleiter. Shikamaru lehnte lässig in der Tür und betrachtete die Szene ein wenig ungläubig. „Hey Shikamaru! Was willst du denn hier?“, fragte sein bester Freund. Der Angesprochene seufzte, wie immer: „Was für ne Frage. Nach euch sehen, natürlich! Ich mache mir Sorgen um euch und ihr sitzt hier gemütlich und esst Chips.“ Ino und Chouji schauten sich kurz an und hatten Mühe, nicht laut loszulachen. Sie rückten noch ein Stück zusammen, damit ihr Teamkamerad auch noch Platz hatte sich zu setzen. Dieser ließ sich neben Ino nieder und griff ebenfalls in die Chipstüte, die Chouji ihm entgegenhielt. Es wurde nicht viel gesprochen, denn Team 10 verstand sich nach fünf gemeinsamen Jahren fast ohne Worte und auch Ino, die sonst selten schwieg, genoss die stille Kommunikation. Unüblicherweise war es dieses Mal Shikamaru, der die Stille durchbrach: „Mach so etwas nie wieder, Ino Yamanaka! Hast du verstanden?“ Sie brauchte einen kurzen Augenblick, um zu begreifen, wovon er sprach, dann sah sie ihn mit einem frechen Grinsen auf den Lippen an: „Sag bloß, du hast dir Sorgen gemacht?“ Er seufzte genervt und fasste sich an die Stirn: „Eine Ärztin wirft sich nicht in die Attacke. Im Gegenteil, eigentlich hätte ich besser auf dich Acht geben müssen und nicht du auf mich.“ „Ach was, es ist doch alles gut gegangen. Außerdem hattest du schon genug zu tun, mit dieser Anführerin.“, Ino erhob sich langsam und strich ein paar Chipskrümel von ihrem Morgenmantel, dann ging sie zur Tür. „Ich werde mich noch etwas ausruhen, Jungs. Bis später!“ Sie winkte noch einmal und wollte gerade die Tür öffnen, als Shikamaru sie noch einmal zurückrief: „Ino!“ Sie drehte sich um und sah ihren Teamkameraden fragend an: „Ja?“ „Danke! Schon wieder.“ „Immer wieder gern!“, antwortete sie augenzwinkernd, bevor sie das Zimmer verließ und die Tür ins Schloss fiel. Am nächsten Morgen durften alle Chunin das Krankenhaus verlassen. Tsunade hatte zwar immer wieder betont, dass die Entlassung auf Eigenverantwortung geschah, da einigen noch etwas Ruhe mit Sicherheit gut tun würde, doch selbst Ino hatte sich letztlich durchsetzen können. Sie schlenderte nun in Begleitung ihres Vaters durch die Straßen Konohagakures und genoss die Herbstsonnenstrahlen, die noch immer eine angenehme Wärme ausstrahlten. „Bist du sicher, dass du nicht lieber noch einen Tag zur Beobachtung geblieben wärst?“, Inoichi war nicht sonderlich begeistert über die Entscheidung seiner Tochter, das Krankenhaus früher als empfohlen zu verlassen. Ino verdrehte bloß die Augen, da er sie nun bereits zum fünften Mal fragte: „Es geht mir schon viel besser! Außerdem brauchst du doch meine Hilfe im Laden oder?“ Ein Argument, dem er nichts entgegenzusetzen hatte, immerhin hatte er von der Hokage einen größeren Auftrag erhalten. „Morgen finden die Feierlichkeiten zu Ehren des Dorfes statt und Tsunade-sama hat mich gebeten mich um die Blumendekorationen zu kümmern.“, er seufzte, als er an den Berg Arbeit dachte, der auf ihn wartete. „Haben wir deshalb Besuch aus Sunagakure?“ Inoichi nickte: „Ja, deshalb hat die Hokage den Kazekage zu uns eingeladen. Immerhin verbindet Sunagakure und Konohagakure ein freundschaftliches Bündnis. So ein Fest ist eine hervorragende Gelegenheit, um die Einigkeit der Ninjadörfer zu stärken.“ Ino freute sich schon jetzt auf den nächsten Tag, denn das Fest zu Ehren Konohagakures, welches jedes Jahr zu Beginn des Herbstes stattfand war ein ganz besonderer Tag. Alles wurde herrlich mit Blumen und Lampions/ Laternen geschmückt und überall im Dorf wurden Stände aufgebaut, die die verrücktesten und schönsten Sachen anboten, die sie je gesehen hatte. Außerdem trugen alle Menschen wunderschöne, bunte Kimonos und vergaßen für diesen Tag all ihre Alltagssorgen und Probleme. Nachdem Ino den kleinen Blumenladen betreten hatte, musste sie wieder einmal feststellen, dass es ihrem Vater einfach nicht gelang Ordnung zu halten. Die Blumenvasen standen ziemlich durcheinander und auch die anderen Spuren seiner Arbeit, sprich Blumendraht und Styroporformen, hatte er nicht beseitigt. Doch anstatt ihm eine Standpauke zu halten, wie sie es sonst immer tat, ließ sie lieber Taten sprechen und gab sich selbst ans Aufräumen. Inoichi machte sich sogleich an die Arbeit. Er war seiner Tochter mehr als dankbar, dass sie ihm die Unordnung nicht allzu übel zu nehmen schien. Die Zeit verging wie im Flug und als Ino und ihr Vater mit der Arbeit fertig waren, dämmerte es draußen bereits. Die junge Kunoichi hängte ihre Arbeitsschürze an einen Haken an der Wand und verließ den Laden, nachdem sie ihrem Vater noch einen Tee aufgebrüht hatte. Die Straßen waren recht belebt, da es für die Herbstzeit noch erstaunlich warm war. Das ideale Wetter für das diesjährige Herbstfest, hoffentlich würde es bis Morgen noch so bleiben. Ino spazierte gemütlich und grüßte hin und wieder ein paar der Leute, die ebenfalls noch unterwegs waren. Nach gerade mal fünf Minuten erreichte sie das Haus der Harunos. Sakura saß auf der kleinen Gartenmauer und winkte ihrer besten Freundin schon von weitem zu. „Entschuldige bitte, dass es so spät geworden ist, wir haben für die Dekoration doch länger gebraucht, als ich gedacht hatte.“ Die rosahaarige Kunoichi winkte lächelnd ab: „Kein Problem. Gehen wir ein Stück?“ Ino nickte, froh darüber, noch etwas Zeit an der frischen Luft verbringen zu können. Sakura sprang geschickt von der Gartenmauer und gemeinsam schlenderten sie die Straße entlang. „Schön, dass es dir schon wieder so gut geht.“ „Ja, Konohagakures Medic-Nins sind eben nicht zu unterschätzen!“ Sie schauten sich kurz an, dann lachten sie gemeinsam. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her, bis Ino die ungewohnte Stille zwischen Sakura und sich nicht mehr aushielt: „Was ist los? Du benimmst dich ganz schön komisch, wenn du mich fragst!“ Sie hatte es absichtlich mit einem stichelnden Unterton gesagt, da sie genau wusste, dass Sakura genau auf diese Art Gespräch immer einging und es meistens damit endete, dass beide in Lachen ausbrachen. Die rosahaarige Kunoichi musste tatsächlich lächeln, doch es war nur ein schwacher Schatten von dem, was sich Ino erhofft hatte: „Es ist wegen…“ „Sasuke Uchiha“, setzte die blonde Kunoichi den Satz fort. Sakura hob erstaunt den Kopf: „Woher weißt du…?“ „Sakura, ich kenne dich schon etwas länger. Außerdem ist es der gleiche traurige Blick wie damals. Du kannst dir nicht ewig Vorwürfe machen.“ „Ja, ich weiß. Du hast Recht. Aber morgen…“ „Nichts da! Du gehst auf jeden Fall mit zum Herbstfest. Du hast doch mich!“, Ino zwinkerte ihrer besten Freundin zu. Sie wusste nur zu gut, wie sehr Sakura unter Sasukes Verschwinden gelitten hatte und dass so ein Schmerz nicht mehr so einfach verheilte. Es blieb immer eine kleine Narbe zurück, die bisweilen an die längst verschlossen geglaubte Wunde erinnerte. Doch Ino wusste auch, dass es wenig brachte zurückzuschauen. Sakura schien kurz nachzudenken, nickte dann jedoch lächelnd, da sie wusste, dass ihr ohnehin nichts anderes übrig bleiben würde. Doch es fiel ihr plötzlich gar nicht mehr so schwer, sich auf den morgigen Tag zu freuen. „Danke, Ino.“ „Dafür sind Freunde doch da!“ Als Ino nach Hause kam, war es bereits später, als sie angenommen hatte. Der Blumenladen war längst schon abgedunkelt worden und auch im Haus brannte nur noch ein schwaches Licht. Ihr Vater saß gähnend über einem sehr aufwendigen Blumengesteck, welches wohl für den Hokage Turm gedacht war. Wahrscheinlich war es Shizunes Idee gewesen, denn Ino konnte sich nur schwer vorstellen, das Tsunade sich ein derart hübsches Gesteck selbst ausgesucht hatte. Sie setzte sich ihrem Vater schweigend gegenüber und sah ihm eine Weile zu. Immer wieder faszinierte sie die Präzision und gleichzeitig die Ruhe und Kreativität, die ihr Vater in seinem Beruf an den Tag legte. Man konnte kaum glauben, dass er einer der besten Jonin Konohagakures war. „Ino?“ Seine Stimme riss sie aus den Gedanken. Sie sah ihn fragend an. Wortlos hielt er das Gesteck hoch und sah sie nun seinerseits fragend an. Die Blüten waren vor allem in herbstlichen Farbtönen gehalten, goldgelb, orange und ein sehr kräftiges rot. Ein paar grüne Blätter ließen sie noch etwas mehr strahlen. Ino nickte begeistert: „Das ist wirklich wunderschön. Damit hast du dich selbst übertroffen!“ Inoichi lachte glücklich und küsste seine Tochter auf die Stirn, bevor er ihr eine gute Nacht wünschte. Schon am frühen Morgen des nächsten Tages war das Wetter sehr angenehm. Die Sonne strahlte eine angenehme Wärme aus und ein leichter Wind ließ die Blätter an den Bäumen flattern. Hin und wieder segelte vereinzelt ein Blatt in orange-rot oder gelb-grün zu Boden. „Shizune, warum hab ich denn nichtmal an einem Tag wie diesem frei?“, Tsunade saß an ihrem Schreibtisch und hatte den Kopf auf die Hände gestützt. Ein wenig pikiert schaute sie ihre Vertraute an. Diese schüttelte den Kopf: „Tsunade, als Hokage hast du nun einmal eine Verantwortung zu tragen. Außerdem beginnt das Fest erst gegen Nachmittag und dafür muss noch einiges organisiert werden. Die Mission bezüglich der Grenzüberfälle muss übrigens auch noch ausgewertet werden und…“ „Ja, ja ich habs verstanden.“, maulte die Hokage und zog einen der Papierstapel zu sich. Shizune lächelte zufrieden und legte noch einen Zettel dazu, wofür sie einen bösen Blick erntete. „Ich organisiere dir erstmal einen Becher Sake, Tsunade! Na wie wäre das?“ Darauf bekam sie zwar keine Antwort, doch sie kannte die Hokage mittlerweile lange genug, um zu wissen, dass das die Wogen glätten würde. Sie verließ das Büro und schritt zügig durch die Gänge. Zu so früher Stunde war noch nicht allzu viel los, weder im Hokage Turm, noch in den Straßen Konohagakures. Seit Tsunade das Amt der Hokage übernommen hatte, war es zum Glück ein Leichtes geworden, schon so früh Sake bestellen zu können. Die Besitzerin der Bar, eine ältere Frau, begrüßte Shizune sogleich sehr freundlich: „Guten Morgen Shizune! Die Hokage fängt aber heute schon früh an.“ Die Angesprochene lachte etwas verlegen: „Ach ja, du kennst doch Tsunade!“ „Allerdings“, antwortete die Frau nickend, „schon als kleines Mädchen habe ich sie gekannt. Früher war sie allerdings vernünftiger. Nun ja, Shizune hier ist der Sake. Und könntest du ihr bitte dieses Paket mitnehmen? Sie weiß schon Bescheid.“ Sie stellte eine recht große, vor allem sehr unhandliche Kiste auf den Tresen. Die junge Frau lächelte freundlich: „Natürlich! Haben sie vielen Dank für den Sake!“ Sie legte ein paar Münzen hin, nahm den Sake in die eine Hand und überlegte gerade, wie sie das Paket mit nur einer freien Hand tragen könnte, als ihr jemand zuvorkam. „Ich nehme das schon, wenn sie gestatten, Shizune-san.“ Leicht verwirrt schaute sie den jungen Mann an, der wie immer ein enormes Maß an Höflichkeit ausstrahlte und der jungen Frau nun sein üblich freundliches Lächeln schenkte. „Iruka-san? Vielen Dank.“ Gemeinsam verließen sie die Bar. Sie schritten eine Weile schweigend nebenher. Hin und wieder warf Shizune kurze Blicke zu ihrem Begleiter. „Arbeiten sie heute gar nicht, Iruka-san?“, fragte sie vorsichtig. Er schaute sie kurz an, als hätte sie ihn gerade aus seinen Gedanken gerissen, dann schüttelte er lächelnd den Kopf: „Wegen des Festes ist der Unterricht heute ausgefallen. Wie ich sehe, sind sie trotzdem noch fleißig.“ „Ach was“, sie winkte mit der freien Hand ab, „die Hokage hat mich lediglich um einen kleinen Gefallen gebeten. Sie hat wirklich viel zu tun.“ „Ja, das denke ich mir. Im Moment läuft hier auch alles drunter und drüber.“, Irukas Gesichtsausdruck verfinsterte sich etwas. Er war natürlich ebenso besorgt, über die Vorfälle an den Grenzen, wie auch die anderen. Doch nur einen Augenblick später war das sanfte Lächeln auf sein Gesicht zurückgekehrt: „Aber der Wille des Feuers ist nicht so einfach zu bezwingen.“, er tippte sein Stirnband an, „schließlich tragen wir das hier nicht nur zur Zierde.“ Shizune erwiderte sein Lächeln und nickte. Sie konnte gut verstehen, warum Iruka sich um die angehenden Shinobi Konohagakures kümmerte. Er wusste, was essentiell war, um ein guter Ninja zu werden und er vermittelte dies sowohl mit Verstand als auch mit Herz. Als sie das Büro der Hokage endlich erreichten, unterhielt diese sich gerade mit ihren beiden Schülerinnen Sakura und Ino. Tsunade schien mittlerweile wieder besserer Laune zu sein, denn sie winkte Shizune und ihrem Begleiter erfreut zu. Nachdem sich die beiden verabschiedet hatten, wendete die Hokage sich erneut ihren Schülerinnen zu: „Durch das Fest heute haben wir leider nicht so viel Zeit für das Training, aber ich mache mir da, um ganz ehrlich zu sein, überhaupt keine Sorgen um euch.“ Sie stellte ihnen ein paar Aufgaben, welche beide sehr zufrieden stellend lösen konnten. Plötzlich klopfte es an der Tür. Tsunade sah erstaunt auf: „Ja?“ Die Tür öffnete sich und Shikamaru betrat das Büro. Er schien ebenso überrascht seine Teamkameradin hier zu sehen, wie sie ihn. Doch bevor sie auch nur ein Wort wechseln konnten, war die Hokage von ihrem Platz aufgestanden: „Ah Shikamaru, danke, dass du gekommen bist. Aufgrund des Festes werden wir die Besprechung allerdings auf Morgen verlegen. Könntest du bitte dieses Schreiben hier deinem Vater mitnehmen?“ Er schien alles andere als begeistert darüber zu sein, dass er nun sozusagen völlig umsonst hergekommen war. Ino sah ihm deutlich an, dass er sich ein „Wie nervig“ nur mit Mühe verkneifen konnte. Gleichzeitig fragte sie sich, um was für eine Besprechung es sich wohl handeln mochte. „Gut, dann werden wir das Training an einem anderen Tag fortsetzen. Ihr könnt gehen, Ino und Sakura. Viel Spaß heute Abend und wir werden uns mit Sicherheit sehen.“, Tsunade legte ihre Akten zusammen und schenkte ihren Schülerinnen noch ein fröhliches Lächeln. Diese verabschiedeten sich und verließen gemeinsam mit Shikamaru das Büro. Es war bereits später Nachmittag, als Inoichi das letzte Blumengesteck an einem der Stände befestigte. Sichtlich zufrieden betrachtete er sein Werk. „Es ist toll geworden, Papa!“, Ino sah sich all die wunderschön verzierten Häuser und Stände an, die den Dorfplatz säumten. Ein herrlicher Duft lag in der Luft und wurde von einer sanften Brise durch die Straßen Konohagakures geweht. Die Bäume hatten bereits herbstliche Farbtöne angenommen. Nur vereinzelt konnte man noch grüne Kleckse zwischen all dem orangefarbenen und roten Blattwerk erkennen. „So, jetzt wird es aber höchste Zeit, dass wir nach Hause kommen.“, Inoichi packte seine Sachen zusammen und wartete geduldig auf seine Tochter, die Mühe hatte, sich von dem atemberaubenden Anblick loszureißen. Sie lächelte ihren Vater an und gemeinsam beeilten sie sich, nach Hause zu kommen. Unterwegs begegneten ihnen einige Leute, die sich so langsam bereits auf den Weg machten. Als sie endlich zu Hause angekommen waren, wollte Ino sich gerade ans Aufräumen geben, als ihr Vater sie zur Treppe schob: „Du musst dich doch noch umziehen. Ich mach das schon.“ Sie wollte widersprechen, doch ungewöhnlicherweise ließ Inoichi keine Widerrede zu und da Ino sehr froh darüber war, etwas mehr Zeit zur Verfügung zu haben gab sie sich geschlagen. „Gut, wie du meinst! Und danke.“, sie lächelte ihren Vater an, dann ging sie die Treppe nach oben und überlegte dabei, was sie an diesem besonderen Tag anziehen könnte. All die Jahre zuvor hatte sie sich noch etwas ganz Neues gekauft, doch in diesem Jahr hatte sie das Fest vollkommen vergessen. Nun würde sie wohl mit dem Kimono von letztem Jahr Vorlieb nehmen müssen. Seufzend betrat sie ihr Zimmer. In der Tür blieb sie abrupt stehen. Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie den wunderschönen Kimono an ihrem Kleiderschrank hängen sah. Er war in einem zarten rosé gehalten und mit rosa- und pinkfarbenen Herbstkirschblüten und grünen und goldgelben Blättern verziert. Sie schüttelte etwas ungläubig den Kopf und konnte den Blick kaum von dem schönen Kleidungsstück wenden, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte. „Er gehörte deiner Mutter.“ Ino drehte sich um und sah ihren Vater fassungslos an, sie wollte etwas sagen, doch sie fand einfach keine Worte. „Schon in Ordnung, Ino. Ich finde, es ist Zeit, dass du ihn bekommst. Außerdem hast du doch nichts zum Anziehen, oder?“, sanft schob er sie vor den Kleiderschrank, „ich warte unten auf dich.“ Als sie die letzte Treppenstufe hinter sich gelassen hatte, sah Inoichi gespannt auf und musste sogleich lächeln. Ino sah wirklich hübsch aus. Der Kimono passte farblich perfekt zu ihren Haaren und den blauen Augen, die vor Freude nur so strahlten. „Vielen Dank Papa!“ „Hm, irgendetwas fehlt da noch.“, fachmännisch legte er eine Hand an sein Kinn und musterte sie nachdenklich, dann nickte er, „ah ich weiß es!“ Ino blickte ihm fragend hinterher, als er das Zimmer verließ. Nur einige Augenblicke später betrat er es auch schon wieder und steckte seiner Tochter eine Cosmea Blüte ins Haar. „So ist es perfekt!“, er lächelte sie an und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Viel Spaß und pass auf dich auf!“ „Versprochen!“, sie zwinkerte ihrem Vater noch einmal zu, dann lief sie zur Tür. Als sie das Haus verließ, wurde Ino bereits erwartet. „Na endlich, Ino! Wenn du so weiter machst, dann bekommt Sensei Kakashi noch ernstlich Konkurrenz im zu spät kommen.“, Sakura saß auf der kleinen Bank, auf der sich an normalen Werktagen immer die Blumenauslagen befanden. Nun stand sie auf und betrachtete Ino lächelnd: „Wunderschön, der Kimono!“ Die blonde Kunoichi lächelte ihre Freundin dankbar an. „Deiner ist aber auch schön. Er passt zu deinen Haaren!“ Sakura drehte sich einmal um die eigene Achse, dann grinste sie und zog Ino ohne Vorwarnung mit. Gemeinsam liefen sie durch die Straßen, des Dorfes die bereits ziemlich leer waren. Die meisten Dorfbewohner würden wahrscheinlich schon längst auf dem Fest sein. Ino dachte an ihren Vater, der immer noch zu Hause mit Aufräumen beschäftigt war. Vielleicht hätte sie ihm doch mehr widersprechen sollen. Immerhin hätten sie die Arbeit gemeinsam viel schneller fertig gehabt. Sakuras Stimme riss sie aus ihren Gedanken: „Oh wow! Das sieht unglaublich aus.“ Sie hatten den großen Dorfplatz erreicht und schauten sich fasziniert um. Ino hatte zwar alles schon vorher gesehen, doch das war kein Vergleich zu dem Anblick, der sich ihr nun bot. Da es bereits dämmerte, leuchteten die Lampions und ließen den Platz in einem warmen Licht erstrahlen. Die Blüten, die an den Häusern und Ständen hingen wogen sich im Wind und die Äste der Bäume schienen im Hintergrund der lachenden und fröhlich plappernden Menschen zu flüstern, während sie ihre Blätter auf die Reise schickten. Diesmal war es Ino, die ihre Freundin mitzog. Sie schlenderten an den unterschiedlichen Ständen vorbei und betrachteten alles ganz genau. Sie sahen etliche wunderschöne Stoffe, Kerzen, Räucherstäbchen und Gewürze, sowie hübsche Armbänder und Talismane. Die Besucher des Festes drängten sich mit leuchtenden Augen von einem Stand zum nächsten und hatten Schwierigkeiten sich für ein einziges Andenken zu entscheiden. Auch vor den Essensständen, welche zur Feier des Tages ganz besondere Delikatessen anboten, tummelten sich die Menschen begeistert, doch Ino und Sakura steuerten ein ganz anderes Ziel an. Nachdem sie den Dorfplatz überquert und die Stände hinter sich gelassen hatten, erreichten sie den kleinen Vorhof der Ninjaakademie. Hier war ebenfalls alles mit Lampions dekoriert worden, sodass der kleine Platz und das angrenzende Gebäude in ein warmes Licht getaucht wurde. Schon von weitem sahen Sakura und Ino ihre Teamkameraden, die sich wie jedes Jahr, um der alten Zeiten Willen hier trafen. Sie hatten sich auf die Wiese, direkt unter dem großen Baum gesetzt. Die kleine Schaukel, auf der im Laufe ihrer Schulzeit wohl jeder schon einmal gesessen hatte um nachzudenken, wurde vom Wind leicht bewegt, als wollte sie die Bilder aus der Vergangenheit noch einmal aufleben lassen. „Sakuraa!“, Naruto winkte seiner Teamkameradin fröhlich zu. Diese kicherte und winkte ihm zurück. „Da seid ihr ja endlich! Wir dachten schon, ihr hättet es vergessen!“, Lee war direkt aufgesprungen, damit Sakura noch etwas Platz im Gras hatte. „Wie könnten wir das vergessen!?“, antwortete sie ihm lachend, während sie sich dankbar hinsetzte. Ino gesellte sich zu Chouji, der ihr extra einen Platz freigehalten hatte. In den nächsten Augenblicken sprach niemand ein Wort. Die Grillen zirpten in den Gebüschen, die Blätter rauschten im Wind und der sanfte Klang einer fernen Melodie erfüllte die Luft. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, erinnerte sich daran, wie alles an diesem Ort begonnen hatte und wie viel sie bis jetzt schon erreicht hatten. Sie waren den Weg gemeinsam gegangen und dennoch hatte jeder seine eigenen Ziele, Träume und Ideale. Ein paar sehr lang wirkende Minuten verstrichen. „Schluss jetzt mit der Grübelei!“, Naruto durchbrach das Schweigen wie jedes Jahr als erster und sprang mit einem breiten Grinsen auf seine Füße, „sonst verpassen wir noch das Beste und Ichiraku-san hat kein Ramen mehr!“ Ino ließ sich von dem Lachen ihrer Freunde anstecken und erwartete bereits Shikamarus typischen Kommentar, der eigentlich immer auf Narutos Ruhestörung folgte. Sie sah sich um und erst jetzt fiel ihr auf, dass ihr Teamkamerad wohl überhaupt nicht da gewesen ist. „Wo ist denn Shikamaru schon wieder?“, fragte sie Chouji mit vorwurfsvollem Unterton. Sie hatten sich bis jetzt in jedem Jahr hier getroffen und eigentlich war ihr Teamkamerad alles andere als vergesslich. „Der gute Shikamaru hat doch heute ein Date!“, antworte ihr Kiba lachend. „Kiba…“, Chouji verdrehte die Augen, dann wendete er sich Ino mit einem entschuldigenden Lächeln zu: „Es ist so…“ „Schon okay!“, die blonde Kunoichi lachte nun ebenfalls, „lasst uns endlich losgehen! Immerhin haben wir einen tollen Abend vor uns.“ Gemeinsam machten sie sich auf den Weg Richtung Dorfplatz. Sakura warf ihrer Freundin immer wieder kurze Blicke zu, doch Ino lächelte die meiste Zeit sehr fröhlich. Es fiel ihr nicht besonders schwer zu lächeln, obwohl ihr eher zum Weinen zumute war. Sie war eben eine gute Schauspielerin und ließ sich nur selten etwas anmerken. Ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte, musste sie immer wieder an das kurze Gespräch denken, welches sie im Krankenhaus belauscht hatte. Also hatte es doch mehr bedeutet, als sie gehofft hatte… Erst, als sie den Dorfplatz erreichten, gelang es ihr sich auf etwas Anderes zu konzentrieren. Mittlerweile war es richtig dunkel geworden, sodass das Licht der Lampions noch etwas schöner wirkte. Eine fröhliche und ausgelassene Melodie erfüllte den Festplatz und von überall her hörte man glückliches Lachen. „Wer kommt mit zu Ichiraku-sans Ramen Stand?“, Naruto schaute fragend in die Runde und sogleich schlossen sich Chouji, Lee und Kiba an. „Komm doch auch mit Hinata!“, Naruto hatte bereits ihre Hand genommen um sie mitziehen zu können, „dann kann ich mich noch für das Essen im Krankenhaus bedanken!“ Das Blut schoss ihr in die Wangen, schüchtern suchte sie auf dem Boden nach einer passenden Antwort, als Ino und Sakura ihr fast gleichzeitig einen leichten Stoß verpassten. „Hoppla!“, Naruto grinste, als Hinata ihm entgegenstolperte und er sie auffing, „das deute ich mal als ein ‚Ja’!“ Die anderen Kunoichi warfen sich eindeutige Blicke zu und kicherten leise. „Kommst du auch mit, Sakura?“, Lee sah Sakura fragend an, diese warf ihrer besten Freundin einen kurzen Blick zu und schien einen Moment zu überlegen. „Natürlich gehst du mit!“, Ino knuffte sie leicht und zwinkerte ihr zu. „Aber…“ „Kein aber! Geh schon! Ich komme klar. Wir sehen uns später, Sakura.“ Lee strahlte und hielt der jungen Kunoichi seinen Arm hin, sodass sie sich bei ihm einhaken konnte. Ino winkte ihr noch hinterher, dann wünschte sie Neji und Tenten viel Spaß und ließ die beiden allein. In ihren Gedanken versunken, schlenderte sie am Rand des Dorfplatzes entlang. Das sanfte Licht der Lampions ließ ihren Schatten ins Unermessliche wachsen, während sie die Bäume musterte, welche den Dorfplatz säumten. Etwas abseits des Trubels ließ sie sich auf einer kleinen Bank nieder. Sie ließ ihren Blick zu den Ständen des Festplatzes schweifen und sah all die fröhlich lachenden Menschen, hörte die ausgelassene Musik. Sie seufzte leise und dachte an Shikamaru, hatte sein Gesicht vor Augen, hörte seine Stimme und sein genervtes Seufzen. Verzweifelt versuchte sie den Gedanken an ihn zu verbannen, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Warum bloß nahm sie diese Sache so mit? Nicht einmal damals, als Sasuke das Dorf verlassen hatte war sie so traurig gewesen, so verwirrt und aufgewühlt. Doch es war nicht das Gleiche. Sie kannte Shikamaru schon immer, sie hatten die Schule gemeinsam besucht und den Weg des Shinobi zusammen beschritten. Sie wusste vieles über ihn, doch immer noch war er für sie ein Buch mit sieben Siegeln. Sie hatte ihn so oft um sich gehabt, dass sie in all der Zeit nicht einmal gemerkt hatte, wie viel er ihr eigentlich bedeutete. Und nun, wo sie es endlich zu verstehen glaubte, empfand er etwas für ein anderes Mädchen. Ino bemerkte nur am Rande, dass sich ein junger, braunhaariger Mann neben sie gesetzt hatte. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, musste jedoch feststellen, dass sie ihn nicht kannte. Er musterte sie ebenfalls kurz, widmete sich dann jedoch wieder seinen Reißklößchen. Seltsamerweise kam er ihr bekannt vor, seine Bewegungen und sein prüfender, nachdenklicher Blick ließen sie grübeln. „Du solltest hier nicht so allein rumsitzen. Das ist doch langweilig.“, er nahm sich ein neues Stäbchen mit Reisklößchen und hielt es ihr hin. „Nein, danke.“ Er zuckte mit den Schultern und zupfte die kleinen Bällchen selbst von dem Stäbchen. „Ino Yamanaka, richtig?“ Woher kannte dieser Typ ihren Namen? Sie musste ihm wohl wirklich schon einmal begegnet sein. „Ja stimmt. Sag mal, woher kennst du meinen Namen?“ Er schob sich das letzte Reisklößchen in den Mund und schaute sie prüfend an, wieder kam er ihr schrecklich bekannt vor, doch woher kannte sie ihn bloß? „Du weißt wirklich nicht, wer ich bin?“, er verzog das Gesicht leicht, grinste dann jedoch schelmisch und fuhr mit einem belustigten Unterton fort: „Ich bin Gaaras Bruder, Kankuro Sabakuno.“ Ino klappte fast der Unterkiefer herunter, als sie seinen Namen hörte. Völlig perplex musterte sie den jungen Mann, der ohne seine Ninja Kleidung vollkommen anders aussah. „Ich hätte mich von meiner Schwester nicht zu diesem Aufzug überreden lassen sollen.“ Die junge Kunoichi wollte sich gerade entschuldigen und noch etwas sagen, als die Stimmung auf dem Fest sich schlagartig veränderte. Die Musik war verklungen und es herrschte eine allgemeine Aufregung. „Was ist denn jetzt los?“, fragte Kankuro etwas verwirrt. „Gleich beginnt das Feuerwerk!“, Ino ließ ihren Blick zum Himmel schweifen. Die Nacht war sternenklar, ideale Vorraussetzungen für ein Feuerwerk. Sie erhob sich langsam und drehte sich noch einmal zu dem jungen Mann um: „Du solltest es dir auf der großen Wiese anschauen. Es ist wirklich wunderschön.“ Er stand nun ebenfalls auf und klopfte sich ein paar Krümel von seiner Hose: „Dann werde ich mal nach meinen Geschwistern schauen. Man sieht sich!“ Sie winkte ihn noch einmal zum Abschied, dann verließ sie den Festplatz und schritt durch die verlassenen Straßen des Dorfes. Schon bald ließ sie das Zentrum Konohagakures hinter sich und erreichte die grasbewachsenen Ebenen und den großen Park außerhalb der Wohngegend des Dorfes. Auf einem leicht abfallenden Hang hatten sich bereits viele junge und alte Menschen niedergelassen und hatten ihren Blick erwartungsvoll zum Himmel gerichtet. Ino schaute sich suchend um, doch von Sakura oder einem der anderen war weit und breit keine Spur. Bevor sie die Zeit hatte, noch ein Stück weiter zu gehen, wurde die Nacht hell erleuchtet. Die erste Feuerwerksrakete war in den Himmel geschossen worden und tausend rote und grüne Funken stoben auseinander. Ino ließ sich ins Gras fallen und richtete ihren Blick nach oben, wo bereits das nächste Lichterspiel die Nacht zum Strahlen brachte. Es war ein unglaublicher Anblick. Die kleinen Leuchtpunkte entlockten der jungen Kunoichi ein Lächeln und ließen sie die trüben Gedanken vergessen. Der nächste Schwall bunt leuchtender Raketen sauste zum Himmel, als sich jemand neben sie setzte. Sie drehte den Kopf leicht und erblickte ihren Teamkameraden. Shikamaru schaute lächelnd zum Himmel und die goldgelben Lichter spiegelten sich in seinen Augen. Ino wandte ihren Blick nun ebenfalls wieder dem Feuerwerk zu. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, während der Himmel in allen Farben erstrahlte. Stille hatte sich über dem großen Feld ausgebreitet, nur das Krachen der Feuerwerksraketen war zu hören, wenn sie im nächtlichen Himmel zerbarsten. Erst nachdem die letzten Funken zu Boden fielen und verloschen, noch bevor sie ihn erreichen konnten, sah Ino ihn wieder an: „Was machst du eigentlich hier?“ Shikamaru seufzte, doch anstatt die Augen zu verdrehen, wie sie es von ihm gewohnt war grinste er leicht und antwortete: „Ich hab nach den Anderen gesucht, nach Chouji und nach dir. Wir schauen uns das Feuerwerk doch jedes Jahr gemeinsam an.“ Die junge Kunoichi nickte lächelnd: „Ich hab sie auch nicht finden können.“ Erst jetzt fiel ihr der ungewöhnliche Aufzug ihres Teamkameraden auf. Er trug einen dunkelgrünen Kimono. „Der steht dir echt gut.“, sagte sie immer noch mit einem Lächeln um die Lippen und wies dabei auf sein Kleidungsstück. Shikamaru seufzte: „Das fand meine Mutter dummerweise auch“ Ino erhob sich kichernd und klopfte sich ein paar Grashalme von ihren Klamotten: „Manchmal solltest du ihrem Urteil wirklich vertrauen.“ Er stand nun ebenfalls auf und gähnte. „Entschuldigung, aber dieser Tag war wirklich anstrengend. Gehen wir zurück?“ Sie nickte: „Okay!“ Gemeinsam verließen sie den grasbewachsenen Hang und begaben sich in Richtung des kleinen Weges, der sie zurück ins Dorfzentrum führen würde. „Dein Kimono, Ino…“ Sie schaute ihn fragend an. „Du siehst hübsch darin aus.“ Sie merkte sogleich, wie ihr das Blut in die Wangen schoss und sie erröten ließ, während sie ihn verwirrt anschaute. Doch noch bevor sie ihre Worte wieder fand, hörte sie eine ihr sehr bekannte Stimme nach ihnen rufen: „Ino! Shikamaru!“ Die Angesprochenen drehten sich um und erblickten Sakura, die ihnen wohl nachgelaufen war. „Wo wart ihr denn? Wir haben euch überall gesucht!“, sagte sie und schaute ihre beiden Freunde fragend an. Doch sie wartete erst gar nicht auf eine Antwort, stattdessen zog sie die beiden ohne Vorwarnung einfach mit, zurück auf die Wiese, wo die Anderen schon warteten. Shikamaru seufzte wieder einmal genervt. Sein leichtes, unscheinbares Lächeln konnte er jedoch vor Ino nicht verbergen. Hosted by Animexx e.V. 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