Nightmare in the past von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 20: Erwachen -------------------- Zwanzigstes Kapitel: Erwachen Die Sonne sandte ihr goldenen Strahlen über den Horizont und tauchte alles was sie berührte in die Farbe von flüssigem Gold und in dieser friedlichen Atmosphäre, in der es für einen Augenblick schien, als hätte selbst die Zeit ihren Atem angehalten, stand Vegeta hoch aufgerichtet auf einem Felsvorsprung und starrte ihm entgegen, dem neuen Tag. Seine Augen wanderten über die weiten ebenen des Waldes und über die am Horizont, nur als Silhouette zu erkennende Stadt. Rauch stieg von ihr auf und Vegeta wand sich mit traurigem Blick von ihr ab. Er ballte die Fäuste und presste die Arme an seinen Körper. Eine weitere Stadt die vernichtet war. Weitere Leben die es nicht mehr gab und ein weiterer Landstrich, der zur Ödniss geworden war. Er starrte auf den Boden vor seinen Füßen und erst jetzt bemerkte er das leichte zittern, das durch die Erde lief. Ein zittern von einem weit entfernten Kampf. Einem Kampf, der ihm noch bevor stand. Dann, das Zittern wurde stärker, bemerkte er das dumpfe grollen, das tief aus dem Planeten selbst zu kommen schien. Die Steine um seine Füße begannen auf und ab zu hüpfen und Felsen brachen aus der Steilwand unter ihm. Donnerten mit viel gepolter zu Boden. Vegeta richtete den Blick zum Himmel. Wolken zogen herauf. Dunkle, düstere Wolken, die den Himmel mit einem Vorhang aus grauem Zwielicht überzogen die wie Vorboten eines drohenden Unheils kündeten. Wind kam auf, wehte dem Saiyajinprinzen die Haare um den Kopf und ließ ihn sich wieder umdrehen. Der Wald hatte Risse bekommen. Dunkle Klafter die tief in die Erde reichten und an dessen Boden ein düsteres rotes Feuer loderte. Ein Feuer das nur Vernichtung bedeuten konnte. Je schoss eine Lavasäule aus einem der Risse, überzog das noch verbleibende Grün mit schwellender Hitze und verbrannte alles auf ihrem Weg. Dieser folgte eine Zweite, eine Dritte, bis Vegeta auf einen See aus Lava starrte. Hitze flimmerte in der Luft und machte das Atmen zu einer ungeheuren Qual. Rauchwolken stiegen auf und nahmen Vegeta entgültig die Sicht auf diesen apokalyptischen Anblick. Aber trotz all dieser Tatsachen hatte sich der Saiyajinprinz nicht einen Schritt von der Stelle gerührt. Warum sollte er auch. Er kannte diesen Anblick. Das letzte aufbäumen eines Planeten, der vor seiner Vernichtung stand. Was hätte er tun können? Es gab nichts. Von einem Planeten zu fliehen, der im begriff war zu explodieren war sinnlos. Ein Lachen erklang durch das Getöse der Flammen. Ein Lachen, kalt, überheblich und grausam. Blitze schlugen neben Vegeta in den Boden und gigantische Feuersäulen explodierten in den Himmel. Aber von alledem nahm Vegeta nichts war. Traurig blickte er in den Himmel und zwischen den einzelnen Fetzen aus Rauch, Feuer und Asche sah er eine kleine Gestalt, die wie ein schwarzer Engel über dieser Ebene von Armageddon schwebte. Vegeta stand einfach nur da uns starrte zu ihm auf und er wusste, es gab keinen Weg. Es würde nie einen Weg geben, zu keiner Zeit und an keinem Ort. Dieser Gegner war nicht zu schlagen. Von Niemandem. Ein Zittern durchlief den Felsen auf dem er stand und eine meterhohe Lavawelle schlug gegen die Steilwand unter Vegeta. Er spürte das vibrieren, als sich der Halt zwischen den Steinen löste und der Boden unter ihm nachgab. Vegeta fiel nach hinten und sank, umgeben von herabstürzenden Felsen und begleitet von einem grausamen, alles vernichtenden Lachen der Lava entgegen. Er fiel, ließ sich einfach von den Trümmern mit in die Tiefe reisen. Sein Blick galt dem Himmel. Schwarz, zerrissen von Blitzen und drohend über ihm aufragend und dann eine weitere Gestalt. Eine Gestalt die dort oben zu stehen schien, direkt über ihm und auf ihn herabsah. Er war viel zu weit weg um ihn zu erkennen und doch wusste Vegeta, das es Kakarott war, der dort oben am Himmel stand und dann wendete er sich ab. Er tat nichts anderes. Kakarott drehte einfach nur den Kopf und wendete sich von Vegeta ab und verschwand. Schmerzen. Nein, keine Schmerzen. Es war etwas anderes was Vegeta fühlte. Trauer, Angst, das Gefühl der Verzweiflung allein zu sein. So unerträglich intensiv, das es weh tat und doch auch eine unglaubliche Kraft in ihm hervor rief. Eine Kraft, die ihn auszufüllen schien, die ihn zu tragen schien, die ihm Mut gab und ihm zeigte, das es immer einen Weg gab, wenn man nur die Stärke hatte alles zu riskieren, um sein Ziel zu erreichen. Und mit einer jähen, unendlich Kraftvollen Bewegung breitete Vegeta seine goldenen Schwingen aus und stieß sich ab. Stieß sich aus der fallenden Luft ab und flog nach oben. Auf den Punkt zu, an dem Kakarotts Gestalt verschwunden war. Und dann war sie wieder da. Sah auf ihn herab und bewegte sich. Vegeta sah sie, diese unheimliche Veränderung die auch mit ihm vorgegangen war. Sah diese gigantischen goldenen Schwingen aus Kakarotts Rücken heraus wachsen. Schwingen, die wie geronnenes Gold in den Flammen glitzerten und Kakarotts ganzen Körper umrahmten. Schwingen, die nun auch auf seinem Rücken prangten, die ihm Kraft gaben weiter zu fliegen, den herabstürzenden Trümmern auszuweichen und ihn zu seinem Ziel brachten. Kakarott streckte seinen Arm aus, hielt ihm die offene Hand hin und Vegeta griff zu. Legte seine Hand in die seines Freundes und spürte die wilde Zuversicht dieses Saiyajins. Sah in dessen Augen, die ebenso dunkel die Flammen wiederspiegelten wie seine, das es immer einen Weg geben musste. Spürte die wilde Leidenschaft seines Freundes, als dieser seinen Arm und somit Vegeta weiter zu sich heran zog, bis beide nur noch Zentimeter trennten. Spürte dessen Atem auf seiner Haut, als er die Lippen öffnete. „Wir geben nicht auf.“ Vegeta sah auf. In die weichen und doch gleichzeitig harten Gesichtszüge seines Freundes. In dessen funkelnde Augen, in dieses Gesicht, das er schon zu oft verloren geglaubt hatte. „Wir geben nicht auf. Niemals.“ Vegeta schloss die Augen. Er erwachte. Schlug die Augen auf und sah auf eine Zeltplane, die sich über seinem Lager spannte. Aber gleichzeitig schienen seine Augen in weite Ferne zurücken. Schienen Dinge zu sehen, die andere nicht wahr nehmen konnten und kehrten schließlich zu der Zeltplane zurück. Und erst, als er sich der Tragweite seines Traumes bewusste geworden war, merkte er, das er sich entschieden hatte. Er hatte sich entschieden. Endgültig und unwiderruflich hatte er sich für den Kampf entschieden. Für den vielleicht letzten Kampf in seinem Leben. Aber dennoch für den Weg des Kriegers. Er bewegte seinen Arm und starrte auf die weißen Verbände, die sich über seinen gesamten Oberkörper spannten und dann wurde er sich plötzlich des Drucks gewahr, der auf seinem Bauch lag. Er wendete den Kopf und sein Blick fiel auf Kakarott, der mit verschränkten Armen, auf die er seinen Kopf gebettet hatte, an seinem Bett eingeschlafen war. Auch er hatte einige Verbände, wirkte aber ansonsten unverletzt und aus irgendeinem Grund erleichterte das Vegeta. Er versuchte sich vorsichtig aufzurichten, ohne das Kakarott wach wurde, aber kaum hatte er sich auf die Ellenbogen hoch gearbeitet, da schlug Son Goku die Augen auf. Erst blinzelte er in die ungewohnte Helligkeit, aber dann klärte sich sein Blick rasch und als seien Augen auf Vegeta hängen blieben lächelte er. „Du bist wach.“ Vegeta lächelte. „Du auch.“ Son Goku sah ihn verwirrt an. Dann wandte er den Kopf und anscheinend wurde er sich erst jetzt des Umstandes bewusst, das er auch geschlafen hatte. Kurz blinzelte er noch mal. Dann legte er ein verlegenes Lächeln auf, zuckte mit den Schultern und richtete sich auf. Vegeta tat es ihm gleich, auch wenn er dafür um ein vielfaches länger brauchte, als Son Goku. Dieser sah ihm kommentarlos zu. „Wo sind wir?“ Fragte Vegeta schließlich. „Wir sind bei Moreg und Reikon. Und ich glaube, das wir uns diesmal nicht mehr herausreden können.“ Das hatte Vegeta auch gar nicht mehr vor. „Es wird eh Zeit Kakarott.“ „Zeit?“ Vegeta sah zu seinem Freund auf. „Es wird Zeit, das wir es hinter uns bringen.“ Son Goku nickte. „Bist du sicher, das du es schon schaffst?“ Vegeta warf Son Goku einen vernichtenden Blick zu. Dann begann er die Verbände abzumachen. Darunter kamen zum größten Teil schon verheilte Wunden zum Vorschein, die an vielen Stellen schon in die ersten Narben übergingen. Vegeta sah auf seine Unterarme und er brauchte keinen Spiegel um zu wissen, das der Rest seines Körpers genau so aussah. In stiller Wut ballte er die Fäuste und lies in einer fast hilflos anmutenden Geste die Arme wieder sinken. Son Goku hatte den Blick abgewendet und starrte stur auf den Boden. Dann schien er sich schließlich zu etwas durchgerungen zu haben, denn er wendete sich wieder Vegeta zu, auch wenn es ihm Mühe bereitete diesen anzusehen. „Vegeta, ich ... .“ Aber jener brach ihm mit einer Bewegung das Wort ab. „Ich mach dir keine Vorwürfe Kakarott.“ Es entstand eine Pause, in der Vegeta nach seiner Rüstung griff. „Es war meine Entscheidung. Ich hatte die Wahl und ich habe mich entschieden. Es war meine Entscheidung.“ Son Goku ballte die Fäuste. „Aber wenn ich ... .“ „Wenn du nicht gewesen währst, würde ich nicht hier stehen Kakarott. Du hättest das selbe auch für mich getan. Es ist passiert und es lässt sich nicht ändern.“ Er sah auf und in Son Gokus Augen. „Wir haben wichtiger Dinge zu tun Kakarott.“ Son Goku straffte sich und man konnte sehen, wie er alle anderen Gedanken gewaltsam aus seinem Kopf vertrieb und als er Vegeta wieder ansah, war nichts mehr in seinem Blick zurück geblieben. „Du hast recht. Es gibt wichtigeres zu tun.“ Vegeta nickte und gemeinsam verließen sie das Zelt, in dem Vegeta über eine Woche lang geschlafen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)