Sentimental Labyrinth von Gazenities (Your Heart and Your Soul are mine forever) ================================================================================ Kapitel 15: Something's wrong ----------------------------- Da es fast schon 2 Jahre her ist, dass ich etwas geschrieben habe, hier eine kurze Zusammenfassung: Reita liebt Aoi abgöttisch, dieser ist aber mit Daisuke liiert. Nach einem recht heiteren Abend á la Kampftrinken schlafen Rei und Aoi miteiander, infolge dessen ein heftiger Streit zwischen den Beiden entbrennt. Reita, der es nicht aushält und dessen Herz nun gebrochen ist (Aoi sagte, er hasse ihn), versucht sich aus lauter Verzweiflung das Leben zu nehmen. Aoi unterdess trennt sich von Dai, da ihm klar wird, dass er den Bassisten schon immer geliebt hat. Leider hat Reita durch die Folgen seines Suizid-Versuches sein Gedächtnis verloren ... und hier beginnt das Kapitel... »Die Augen den Blonden waren halb geöffnet und es schien, als würde sie den Schwarzhaarigen ansehen. Dieser hatte Tränen in den Augen, aber lächelte sanft. Er konnte erkennen, dass sich Reitas Lippen bewegten, doch er bekam keinen Ton heraus. Aoi lauschte angestrengt und hielt seinen Kopf nahe über dem den Bassisten, als er leise gehauchte und zögernde Worte vernahm, die ihm das Herz in der Luft zerrissen. „Wer bist du?“« „Wer oder was bist du?“, fragte Ruki mit geschocktem Gesichtsausdruck. „Mit Sicherheit was besseres als du.“ Aoi streckte dem Kleineren seine Zunge entgegen. Dieser blies beleidigt seine Wangen auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Leute, so kommen wie hier ganz sicher nicht weiter.“, mischte sich Uruha mit ein. „Statt euch anzuzicken solltet ihr euch lieber eine Möglichkeit suchen, wie wir unser Problem mit Reita lösen können.“ Denn genau das taten die 4 schon seit 2 Wochen. Keiner von ihnen wollte den Bassisten besuchen gehen. Nicht, weil sie’s nicht wollten, oder sie Angst hatten. Sie wollten ihn einfach nicht überfordern. Immerhin meinte auch Reitas Arzt, dass jegliche Schocks sich negativ auf sein Gemühtheitszustand schlagen würden. Aoi natürlich hatte nicht auf das gehört, was alle sagten. Er war schon des Öfteren ins Krankenhaus gefahren, hatte aber nie den Mut besessen in das Zimmer des Blonden zu gehen. Stattdessen blieb er einfach, wie unter Trance, vor seiner Tür stehen und starrte sie hypnotisierend an. In seinem Unterbewusstsein hoffte er, Reita würde mitbekommen, dass jemand draußen stand und würde anschließend die Tür öffnen und Aoi freudestrahlend willkommen heißen. Aber nichts dergleichen war geschehen. „Also~ was meinst du dazu?“ Kai sah den Schwarzhaarigen fragend und mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Hä?“ Geistreiche Antwort, Aoi. Er schleuderte dem Drummer dutzende Fragezeichen entgegen, bevor er spürte, dass Ruki ihm in die Wange kniff. „Wasch scholl dasch?!“ „Du Pflaume.“, meckerte der Sänger und ließ seine Wange wieder los. „Es ging darum, Reita endlich zu besuchen.“ „Besuchen?“ Der Gitarrist wollte seinen Ohren nicht trauen. Ein Hoffnungsschimmer regte sich in ihm, der aber gleich darauf wieder zerstört wurde. „Wir sind uns aber alle einig...“, fing Uruha an zu sprechen. „Dass ich mit Kai den Anfang machen werde.“ Dieser nickte bestätigend. „Wir wollen ihn ja nicht gleich überfordern. Er wird so schon verwirrt genug sein, wenn wir bei ihm aufkreuzen.“, lächelte er aufmunternd und tätschelte Aois Kopf. Kai konnte nur zu gut verstehen, was in dem Gitarristen vorging. Er sah den Größeren immer noch vor sich, wie er mit tränenverschmiertem Gesicht und am ganzen Leib zitternd davon berichtete, dass Reita das Gedächtnis verloren hatte. Es war für alle ein großer Schock gewesen. Aber jetzt, 2 Wochen danach, waren sie voller Zuversicht. Aoi schluckte den Klos in seinem Hals hinunter und erwiderte Kais Lächeln. „Naja und ...“ Der Drummer schaute zur Seite. „Wir wissen ja von deinen Gefühlen für Rei ... und...“ „Ist schon gut. Ich versteh’s schon.“, erwiderte der Gitarrist sofort. Die anderen hatten Angst, er würde zu dramatisch reagieren oder so etwas. Na wie gut, dass sie ihn für so schwach hielten. //Eigentlich bin ich das ja auch....// „Uhm und was ist eigentlich mir Ruki?“ Ja, der Sänger war auch noch da. „Dem habe wir gleich gesagt, dass er daheim bleiben soll.“, lachte Uruha und wuschelte dem kleineren durch die Harre, worauf er ein Knurren zurückbekam. „Wir kennen doch seine Neigung zur Übertreibung.“ „Als ob ihn dein weibisches Aussehen nicht sofort abschrecken wird. Würde mich nicht wundern, wenn er euch kreischend die Tür vor der Nase zuschlägt.“ Holla, was war denn mit dem kleinen Sonnenschein los? Scheint, als habe er heute Morgen Zickenpillen, statt seines üblichen Kaffees zu sich genommen. Auf sein Kommentar warf ihm Kai einen verärgerten Blick zu. „Jetzt dreh doch nicht gleich durch.“, versuchte er den Sänger zu beruhigen, worauf er aber nur ein verächtliches Schnauben bekam. Aoi sah den Kleineren fragend an und auch Uruha war etwas perplex. Der blonde Gitarrist war es ja gewohnt, hin und wieder spitze Bemerkungen zu hören, aber die waren dann doch eher zum Spaß und Aufziehen gedacht. Dieses Mal aber schien es ernst gemeint zu sein. Er lies es sich zwar nicht anmerken, aber es tat ihm doch ein klein wenig mehr weh, als er dachte. Rukis schlechte Laune konnte sich keiner so wirklich erklären und statt seine Bandmitglieder aufzuklären ignorierte er sie. Der Schwarzhaarige konnte ihn sogar ein Stück weit verstehen. Sie waren im Moment machtlos. Sie wussten nicht, wie Reita auf solch fremden Besuch reagieren wird. Niemand konnte sich vorstellen, wie sich der Bassist damit fühlte, ob er überhaupt Gefühle hatte diesbezüglich. Hatte sich sein Charakter so grundlegend geändert, war das überhaupt möglich? Wird er je wieder der Alte sein, den alle kannten und liebten? Niemand fand eine Antwort darauf. „Also Morgen.“ Zustimmendes Nicken Richtung Kai. Naja bis auf Ruki, der zickte weiter rum. Aoi seufze schwer und lehnte sich an Uruhas Schulter. „Ich werde mal langsam gehen.“ Der Gitarrist lächelte ihm aufmunternd zu und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Kaum war der Schwarzhaarige an der frischen Luft war es, als brach die Welt zusammen. Er fühlte sich so allein gelassen, obwohl er seine Freunde um sich hatte. Aber ohne Reita... ohne seinen Reita, war es nicht dasselbe. Es war, als würde etwas Großes fehlen. Sein Herz war nicht mehr vollkommen, denn eine Hälfte fehlte. Er war sich nicht sicher, ob es jemals wieder so werden wird wie es vorher war. Der Gedanke, dass sich alles ändert war so schmerzlich unerträglich. Tränen rannen seine Wangen runter. Er war so schwach. Wie sollte Aoi für 2 stark sein? Wie konnte er Reita helfen? Es war zum verrückt werden, er sah nirgends Hoffnung, egal wie optimistisch die Anderen waren. Der Dunkelhaarige sah Schwarz. Er umklammerte sich, während weiterhin seine Träne flossen. Langsam trottete er nach Hause, ohne wirklich mitzubekommen, dass sich seine Beine bewegten. Was hatte sein Leben noch für einen Sinn? Er hatte es viel zu selbstverständlich genommen. Hatte Reita als Selbstverständlichkeit betrachtet. Keiner war jemals auf den Gedanken gekommen, ihn zu verlieren. Für immer und ewig. „Aber so ist es doch gar nicht...“, flüsterte sich Aoi selber zu. Der Blonde lebte noch, zwar nicht so wie vorher, aber er war noch erreichbar. Er war noch nicht verschwunden im dunklen Meer. Der Schwarzhaarige schüttelte heftig seinen Kopf und klatschte sich an die Wangen. //Verdammt jetzt wach doch endlich mal wieder auf!// ermahnte er sich. Den Kopf in den Sand zu stecken half niemanden und erst recht nicht dem Bassisten. Er musste lächeln, Optimismus zeigen... Also lächelte Aoi, obwohl es so unendlich sehr schmerzte. ~*~*~*~*~* Dieses Piepen machte ihn wahnsinnig. Doch je mehr er sich aufregte, desto schneller piepte es. Er war sogar schon kurz davor gewesen den Stecker zu ziehen, aber das wiederum würde die ekelhaften Schreckschrauben von Schwestern in sein Zimmer rufen und auf die hatte er nun wirklich keine Lust. Schon schlimm genug, dass in 8 Minuten (ja, er zählte die Zeit!) Visite war und er diese schrecklich krächzende Stimme wieder einmal ertragen musste. Reita drehte sich auf die Seite und zwang sich die Augen zu schließen, um wenigst ein bisschen Schlaf noch zu kriegen! Doch kaum sah er seine Augenlider von innen, wurde auch das Piepen des Apparates immer lauter. Seine Augenbrauen verzogen sich zu einem merkwürdigen Gebilde. Mit kleiner Anstrengung zog er das Kopfkissen unter seinem Kopf hervor, um es dann über diesen zu legen und an die Ohren zu drücken. Okay, das ging vielleicht eine Minute gut, denn er bekam noch schlechter Luft. Außerdem hasste er den Geruch seiner Bettwäsche, den er ja nun mehr oder wenig unfreiwillig einatmen musste. Mir einem lauten, verärgerten Stöhnen warf er sein Kissen quer durch den Raum, realisierte aber erst, als er mit dem Kopf auf der harten Matratze aufschlug, dass sein Weitwurf-Versuch eine ganz miese Idee war. Wenn man es genau betrachtet war diese Nacht die bisher schlimmste in den ganzen 4 Wochen. Er hatte das Zimmer so satt. Das Essen, die Ärzte, die Schwester und erst recht diesen total bescheuerten Psycho-Doktor, der ihm bei jeder Sitzung irgendeinen Scheiß von inneren Konflikten und Verdrängung einzureden versuchte. Ja, genau das glaubte Reita nämlich mittlerweile! Das mit ihm eigentlich alles in Ordnung war. Er fühlte keinen seelischen Schmerz oder sowas, es war also alles Okay mit ihm. Vor ein paar Tagen machte es dann bei ihm Klick. Er glaubte, dass alle Personen in diesem Gebäude in ein perverses Experiment verwickelt waren, dessen Ziel für ihn noch unbekannt war. Deshalb versuchten sie auch, ihm irgendwelche merkwürdigen Sachen einzutrichtern, die gar nicht der Wahrheit entsprachen. Aber woher sollte Reita wissen, was 'Wahrheit' und was 'Lüge' war? Vor 2 Wochen hatte er erst grundlegende Dinge gelernt. Er wusste nicht, woran das lag, dass er sozusagen bei Null anfangen musste. Immer und immer wieder versuchte er sich an die Zeit, vor seinem Krankenhausaufenthalt zu erinnern doch da war nur Schwärze. So als ließe ihn keiner weiter, als wäre fort eine Grenze, die er nicht überschreiten dürfe. Das Einzige, was er wahrnahm war eine Frauenstimme . Sie war lieblich und süß, aber dennoch schwach. Sie rief etwas, doch er konnte es nicht verstehen. Er sah eine Hand, doch danach Greifen konnte er nicht. Sie bewegte sich genauso schnell, wie er selber. Es war, als wäre Reita gefangen, in einem sich ewig weiterdrehenden Kreis. Schon viele hatten versucht, sein Inneres zu deuten, aber niemand schaffte es. Irgendwann verlor er den Glauben und er weigerte sich, weiter darüber zu reden. Es half ja doch nichts. Doch je mehr er sich verschloss, desto geringer wurde die Chance 'geheilt' zu werden. Der Blonde schnaubte verächtlich. Wieso heilen? Er war ja nicht krank oder so was. Ein zaghaftes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Dann wurde die Tür aufgerissen und das krelle Licht angeschaltet. Spätestens jetzt wünschte sich Reita sein Kopfkissen zurück. Dazu noch ein paar Ohropacks wären auch nicht schlecht. Er kniff seine Augen zusammen und legte schützend seine Hand über die Augen. Das war ja nicht zum aushalten, warum mussten die ihn immer so unsanft wecken? „Guten Morgäääääähhn!“, krächzte schon die dicke Schwester und schob den Essenswagen vor sich her. Reita brummelte nur irgendwas unverständliches als Antwort und richtete sich langsam auf. Sein Blick blieb an dem gewaltigen Hinterteil hängen, welches ihm entgegengestreckt wurde. Sofort spührte der Blonde aufkommenden Brechreiz, den er hinunterzuschlucken versuchte. Das war ja sowas von eklig. Falls er tatsächlich so etwas wie Hunger verspührt hatte, war dieser nun verflogen. Wie zum Teufel konnte man nur so dick werden? Und wie zum Teufel hatte sie es bloß zur Krankenschwester geschafft? Sie schüttelte das Kissen aus und übergab es an den Blonden, der es schweigend annahm und hinter seinen Rücken klemmte. „Könnten Sie mein Bett bitte höher machen?“ „Aber natürlich, mein Lieber.“ Würg... „Die Visite wird heute etwas später sein, als erwartet. Sie haben also noch ein bisschen Zeit.“ Er nickte kaum merklich, dann scheuchte er diese Furie aus seinem Zimmer. Er hasste diese Frau. Noch mehr hasste er aber die Tatsache, dass immer SIE den Weckdienst hatte. Konnte nicht einmal eine hübsche Schwester kommen, die ihn sanft weckte? Er sollte mal eine Beschwerde oder etwas in der Art verfassen. 2 ganze Stunden später kamen dann an die 3 Ärzte, 3 Schwestern und 1 Psychologe in sein Zimmer gestürmt. Dabei war Reita gerade so schön am einschlummern [unfaire Welt, ich weiß] „Suzuki Akira. Wurde vor etwa 4 Wochen aufgrund eines Selbstmordversuches eingeliefert. Das psychologische Gutachten-“ „Moment, Selbstmordversuch?“, unterbrach Ihn der Blonde. „Wann bitte haben Sie beschlossen, mir einen Suizid anzuhängen? Sind Sie jetzt vollkommen Irre?“ Es war das Erste Mal, dass er dieses Wort in diesem Zusammenhang hörte. Wieso hätte er sich bitte das Leben nehmen sollen? „Suzuki-san.“ Sein behandelnder Arzt sah ihn ruhig und setzte sich auf das Bettende. „Bisher haben wir vermieden, Ihnen dies zu sagen, doch wir haben uns entschieden.“ Reita war komplett verwirrt. „Wovon sprechen Sie da bitte?“ „Ist Ihnen niemals die Narbe an Ihrem Handgelenk aufgefallen?“ Jetzt wo er es sagte, durchzuckte ihn ein kleiner Stich an besagter Stelle. Er hob seine Hand und im Schein des Lichtes sag er sie tatsächlich. Dort zierte eine ungefähr 5cm lange Narbe sein Handgelenk. Völlig verstört sah er den in weiß gekleideten Mann an. „Ich weiß, Sie können sich an nichts mehr erinnern. Das Sie leben, grenzt an ein Wunder. Sie lagen mehrere Wochen im Koma. Ihr Herz hatte bereits aufgehört zu schlagen und durch den entstandenen Sauerstoffverlust wurde auch Ihr Gehirn in Mitleidenschaft gezogen. Das ist der Grund, warum Sie sich an nicht erinnern können.“ Der Blonde starrte immer noch hypnotisiert sein Handgelenk an. Er verstand nicht. Konnte nicht verstehen, wollte nicht verstehen. In seinem Kopf war alles wirr. Alles, was er bisher erlebt hatte war plötzlich nicht mehr da. Es war leer, als hätte es diese Tage niemals gegeben. „Doktor, sein Puls steigt gefährlich schnell an!“ Er nahm die Worte nicht war, sie ergaben keinen Sinn. Nichts gab einen Sinn. Seine Hände bewegten sich von selber, griffen nach seinem Kopf, klammerten sich daran fest. Er kniff seine Augen zusammen, atmete heftig ein und aus. Was sollte das? Was erzählten sie ihm da? Der Knoten in seinem Kopf wurde immer größer, immer verflochtener. Er konnte nicht mehr klar denken. Etwas blockierte sein Inneres. Reita merkte nur am Rande, wie er festgehalten wurde. Er schrie, ohne es wirklich zu merken. Er sah diese Hand, hörte die liebliche Stimme. Ob sie nach ihm rief? Sollte er ihr folgen? Ja... Sein Körper brannte innerlich... Er war fast da... Er hatte sie fast erreicht... Doch dann brach tiefe Schwärze über ihn ein. "Aoi!" 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