Project Reunion von Shadow_Lunatale (Eine T.I. Aftershowparty) ================================================================================ Kapitel 2: Freunde ------------------ Shadow stand auf dem Balkon der Wohnung und blickte auf das Treiben in Neo Tokio zwei hinab. *Zwei Wochen ist der Third Impact her, die Menschheit erholt sich erstaunlich schnell von solchen Katastrophen.* Er nahm sein Handy aus der Hosentasche und wählte wie jeden Tag davor eine ihm sehr bekannte Nummer. Es war pures Glück das sie solch eine Wohnung gefunden hatten. Es waren neben einer großen Küche, einem Bad mit Wanne und separater Dusche sowie einem gut dreißig Quadratmeter großem Wohnzimmer drei mittlere Zimmer von etwa fünfzehn Quadratmeter als auch ein großes Zimmer mit etwas über zwanzig Quadratmetern vorhanden. Die Wohnung befand sich im fünften Stock einer relativ neuen Wohnhaussiedlung und war mit hellen Wandfarben und Möbeln eingerichtet. Rei, Misato und Shadow bewohnten je eines der mittleren Zimmer, Shinji und Asuka waren in dem großen Zimmer untergebracht. Während das Handy klingelte blickte Shadow der Morgensonne entgegen und genoß die Wärme. Er fühlte sich viel wohler seitdem er wieder ausschließlich schwarze Kleidung trug. *Das ist ja schon ein Lichtblick, bisher hat er nicht einmal eine Verbindung aufgebaut. Es sind wohl viele Satelliten zerstört worden und die wenigen verbliebenen sind vollkommen überlastet.* Shadow wartete eine unerträgliche Minute bis am anderen Ende abgehoben wurde. „Nina, ich bin’s, Shadow…geht es dir gut…ja mit mir ist alles ok…ich bin so froh das es dir gut geht…nein du brauchst keinen Flug buchen…brauchst du mich denn…hab ich mir gedacht…ist schon klar das es nicht böse gemeint ist…ich will noch hierbleiben und versuchen einigen neuen Freunden zu helfen…ja Misato ist auch hier…keine Ahnung wie es jetzt weitergeht, ich denke wie sonst auch, alle werden wieder zum Alltag zurückkehren…ich melde mich bald wieder bei dir…ja ich passe auf mich auf…gute Nacht, Schlaf gut.“ Shadow legte auf, wischte sich zwei Tränen aus den Augen und ging ins Wohnzimmer. Als er den Raum betrat wickelte sich Shinji grade aus seiner Decke. „Hast du wieder auf dem Sofa geschlafen Shinji?“ Er sah Shinji schief an. „Ja, bin wohl vor dem Fernseher eingeschlafen.“ Shadow bemerkte das es nur eine Ausrede war. Die Tür von Rei’s Zimmer öffnete sich und eine ziemlich verschlafene Rei kam ins Wohnzimmer, sie trug ein weißes Nachthemd und gähnte herzhaft. „Morgen zusammen.“ Sie setzte sich neben Shinji auf das Sofa und schaltete den Fernseher ein. „Was möchtest du zum Frühstück Rei?“ Shinji schmiß mal wieder den Haushalt. „Müsli, wie immer.“ „Ich hab gestern frisches Obst mitgebracht Shinji.“ Shadow setzte sich neben Rei auf das Sofa. „Schön, dann schneide ich dir was ans Müsli Rei.“ „Arigato.“ Dieses Mal lächelte Rei Shinji ganze zwei Sekunden an. „Rei machst du bitte lauter.“ Während sich Shinji auf den Weg in die Küche machte konzentrierte sich Shadow auf die Nachrichten die im Fernsehen liefen. Sie zeigten die Geofront, oder besser was davon übrig war. „Wir sind nun live an dem Ort wo sich die erschreckenden Ereignisse vor genau vierzehn Tagen abgespielt haben. Die lila Flüssigkeit, die offiziell als –L.C.L.- bezeichnet wird ist vollständig in den Krater geflossen in dem ehemals das NERV-HQ stand. Basierend auf der Flüssigkeitsmenge und ersten Bevölkerungsschätzungen gehen Experten davon aus das etwa eine halbe Milliarde Menschen in diesem Zustand verblieben sind. Über den nun offiziell als –Abysseum- bezeichneten Ort wird eine Schale zur Versiegelung angebracht. Die geplante Bauzeit beträgt vier bis sechs Monate. Möglich wurde dies da vor einigen Tagen große Geldmengen auftauchten die von einer Organisation, ehemals als SEELE bekannt, gehörten. Die Regierung hat sich dazu entschlossen die Gelder in vollem Umfang dem Wiederaufbau von Japan und der Versiegelung des Abysseums zukommen zu lassen.“ Shadow blickte in die Leere und sah sehr nachdenklich aus. „Wenn das dein Wunsch ist werde ich es tun.“ „Was ist?“ Rei sah in von der Seite an. „Ach nichts, ich habe nur mit einer alten Freundin gesprochen.“ Shadow stand auf und ging in sein Zimmer, auf dem Weg dahin blickte er zu Asuka, sie lag im Bett und starrte die Decke an. *Das geht jetzt schon zwei Wochen so.* Er ging in sein Zimmer und schloß die Tür. *Misato wirkt wie immer, äußerlich, was in ihr vorgeht weiß ich nicht.* Shadow kramte seinen Plug-Suit raus. *Rei redet schon mehr als zu Anfang, sieht so aus als würde sie gefallen am Leben finden. Sie ist sehr seltsam, wirkt so kühl und unnahbar, aber wenn sie lächelt sieht sie unglaublich zufrieden aus.* Abermals kämpfe er sich in seinen schneeweißen Anzug. *Shinji, ich weiß nicht, manchmal denke ich er macht uns war vor. Die Sache mit Asuka belastet ihn sicher sehr. Ob er den Haushalt führt weil es eine willkommene Ablenkung ist? Obwohl, er hat monatelang mit Misato zusammengelebt und ich denke mal sie ist heute genauso schlampig wie damals als ich sie kennenlernte. Asuka ist mir ein einziges Rätsel. Shinji redet nicht viel über sie und sie selbst hat seit jenem Tag kein einziges Wort mehr gesagt. Sie ißt und trinkt, aber ansonsten liegt sie entweder auf ihrem Bett oder sie sieht fern, ich habe sie sogar einmal auf dem Balkon sitzen sehen. Aber wenn man mit ihr reden will ignoriert sie einen völlig, sie geht sogar wenn es sie zu nerven scheint. Ich glaube der Einzige der sie erreichen kann ist jemand der alles für sie tun würde, und ich glaube da jemanden zu kennen.* Shadow drückte auf den magischen Knopf, griff sich ein Handtuch und verließ dann sein Zimmer, die Küche als Ziel. Rei bemerkte zwar daß er den Plug-Suit trug als er durch das Wohnzimmer kam, ließ es aber unkommentiert. Misato setzte grade ihr Morgenbier ab als Shadow die Küche betrat. „Was ist los?“ „Ich brauche ein Taxi Misato.“ „In Ordnung.“ Sie quälte sich hoch, griff sich ihre rote Jacke und ging zur Tür, Shadow folgte ihr. „Wo soll es denn hingehen Shadow?“ „Ist das ne rhetorische Frage?“ Er mußte lachen. „Schon klar daß wir zu deinem EVA fahren, aber warum.“ Beide stiegen in ihren Wagen, es war ein gelber Renault Alpine. „Worum geht es Shadow?“ Misato fuhr los. „Mireille will in das Abysseum, ich soll den EVA dorthin bringen.“ „-Aber-?“ „Es ist ihr Wunsch, ich sollte es respektieren. Du warst in diesem Zustand, du weißt wie es dort ist.“ „Es ist schwer zu beschreiben Shadow, aber an eines kann ich mich noch erinnern, ich habe dort keine Furcht gespürt, mehr noch ich habe gar nichts empfunden. Wenn ich jetzt darüber nachdenke ängstigt mich grade diese Tatsache nichts mehr empfunden zu haben. Ich will niemals dorthin zurückkehren.“ „Bist du traurig Misato?“ Shadow’s Blick verriet ihr daß er es ernst meinte. „Wie meinst du das?“ „Wegen Shinji und Asuka. Klingt zwar seltsam da ich die beiden erst seit kurzem kenne aber mich macht es traurig sie so zu sehen.“ „Shinji leidet sehr darunter das Asuka ihn ignoriert, aber er zeigt nicht was ihn bedrückt.“ „Da kenne ich noch jemanden.“ „Kennst du mich wirklich so gut Shadow?“ „Weiß nicht, ich habe den Eindruck von dir den du mir gibst. Ich möchte von nun an immer ehrlich zu dir sein Misato. Ich halte das was ich damals getan habe für richtig doch es ist nicht zu verzeihen daß ich dich angelogen habe.“ „Ist schon vergeben Shadow.“ „Danke, ich weiß das zu schätzen. Rei ist mir auch ein Rätsel, sie wirkt manchmal so gefühllos, als ob sie das alles nicht im Geringsten interessieren würde. Aber wenn sie lächelt, dann ist das als ob ein Engel lächelt.“ Misato mußte lachen. „Was ist so komisch?“ „Nun ja, nach dem was ich weiß ist Rei zumindest teilweise ein Engel.“ „Wie bitte?“ Shadow war sichtlich erstaunt. „Ich erkläre es dir in einer ruhigen Minute, wir sind da.“ Shadow stieg aus und drehte sich dann noch mal zu Misato. „Wir sehen uns beim alten NERV-HQ, bis später.“ „Bis später.“ Misato fuhr mit quietschenden Reifen los. Shadow lief durch einige halb zusammengefallene Gebäude bis er EVA-Universal erreichte. Er stand versteckt zwischen mehreren halb zusammengestürzten Hochhäusern. Ein letztes Mal bestieg Shadow den Entry-Plug und verband sich mit dem EVA. „Hallo Mireille, da bin ich wieder.“ Er war glücklich hier zu sein. *Danke das du das für mich machst Shadow.* Der EVA lief auf das Abysseum zu. Es war nur ein kurzer Fußmarsch, zumindest für den EVA. „Ich kann mich wenigstens noch von dir verabschieden.“ *Nimm es dir nicht so zu Herzen, es ist besser so.* „Es ist besser für dich, aber nach allem was du für mich getan hast bin ich dir das schuldig.“ Die Geofront kam in Sichtweite. Shadow lenkte den EVA zum Kraterrand und blieb kurz davor stehen. Arbeiter die erste Vermessungen vornahmen rannten davon. „Jetzt heißt es wohl Abschied nehmen.“ Er klang sowohl traurig als auch erleichtert. *Ja, die Zeit mit dir habe ich sehr genossen Shadow.* „Ich ebenso Mireille.“ *Falls du jemals meine Tochter Mana treffen solltest sag ihr bitte das ich sie liebe und sie vermisse, und das ich immer an sie geglaubt habe.* „Bist du dir sicher daß sie nicht im Abysseum ist.“ *Ich denke nicht, sie hat meinen Dickkopf und das Selbstbewußtsein ihres Vaters. Sie ist stark und wird es weit bringen.* „Alles was zu sagen ist wurde gesagt, jetzt bleibt mir nur noch eines, leb wohl Mireille.“ Shadow wurde traurig. *Leb wohl Shadow, ich weiß du wirst mich nie vergessen. Bring es zu ende.* Evangelion-Universal bewegte sich ein letztes Mal und erklomm die Kraterwand. Shadow blickte auf einen riesigen See aus L.C.L. und hielt auf der Spitze des Kraters an. Der EVA stand aufrecht da, nur einen Schritt vom Abysseum entfernt. Sich aus der Synchronisation lösend hörte Shadow kurz bevor die Nervenbahnen sich trennten Mireille’s letzte Worte. *Trau dich und sag es ihr.* Dann wurde alles blaßgelb und der Entry Plug wurde mit dem Evakuierungssystem herausgeschossen. Der Plug flog in hohem Bogen vom EVA weg und kurz darauf öffneten sich die Fallschirme. Am Boden angekommen wurde das L.C.L. abgelassen und Shadow sprang geradezu aus dem Plug. Er konnte grade noch sehen wie Universal nach vorne zusammensackte und den Hang hinunter in das Abysseum rutschte. Der EVA schlug nicht in dem See auf, er wurde regelrecht von der Masse absorbiert und verschwand im L.C.L. Misato hielt mit ihrem Wagen neben Shadow, er stand wie paralysiert da und starrte auf den Krater. Sie stieg aus und legte ihrem Piloten das Handtuch um die Schultern. „Alles in Ordnung Shadow?“ Sie erhielt keine Antwort. Shadow trocknete sich ab und ging zum Wagen, Misato folgte ihm wortlos. Er öffnete die Beifahrertür, stieg aber nicht ein. „Ich hasse diese Frage Misato.“ „Warum?“ Sie sah Shadow ins Gesicht aber er blickte auf den Boden. „Weil niemals alles in Ordnung ist. Jeder der dann –ja- sagt ist ein Lügner. Wenn alles in Ordnung wäre würde Mireille nicht im EVA gefangen sein, dann würde Asuka nicht schweigen und Shinji wäre nicht traurig wegen Asuka und du würdest wieder Lächeln so wie damals. Und ich würde endlich…ach egal…“ Er stieg in den Wagen, Misato ebenfalls. Sie fuhr los nachdem sich beide angeschnallt hatten. „Es ist ok traurig zu sein Shadow, aber du darfst nicht immer traurig sein. Damals, als du in deinem Zimmer gelegen und gesungen hast da war das sehr schön, aber auch sehr traurig. Gibt es denn nichts das dich richtig glücklich macht?“ „Doch schon…“ Es war ihm unmöglich mehr zu sagen. „Ich glaube sogar zu wissen was das ist.“ Misato lächelte. „Kennst du mich wirklich so gut?“ „Ich denke schon“, sie ergriff seine rechte Hand, „kleiner Bruder.“ „In den letzten zwei Jahren ist viel passiert große Schwester. Ich habe mich verändert, sehr verändert, habe Dinge getan die ich vorher für unmöglich gehalten habe.“ Shadow löste sich von Misato’s Hand und ergriff sein Silberkreuz. Er hielt es in seiner rechten Hand und betrachtete es. „Woher hast du das überhaupt Shadow?“ Sie blickte ihn freundlich lächelnd von der Seite an. „Von Nina, sie hat es mir zu meinem zweiundzwanzigsten Geburtstag geschenkt und seit jenem Tag habe ich es niemals abgelegt. Es soll mich immer an dich erinnern und an all die schönen Erinnerungen die wir gemeinsam erlebt haben.“ „Geht es Nina gut?“ „Ja, ich habe mit ihr telefoniert kurz bevor wir losgefahren sind.“ „Dann wirst du uns bald verlassen was?“ „Nein, ich bleibe hier wenn es dir nichts ausmacht.“ „Was sollte es mir den ausmachen, du bist immer bei mir willkommen, außerdem hast du uns die Wohnung organisiert.“ „Ach was das war doch gar nichts.“ „Nein, nein das war eine Glanz…“ Misato sah wie eine Träne auf das Silberkreuz fiel. Shadow hob langsam seinen Kopf und blickte sie mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck an. Misato hielt sofort am Straßenrand, löste ihren Gurt und nahm ihren Piloten so gut es im Wagen ging in die Arme, Shadow umarmte sie ebenfalls und ließ seinen Tränen freien Lauf. Er schluchzte und weinte bitterlich. „Laß es raus, ist ok, ist ok.“ *In der ganzen Zeit hat er nie ein Wort darüber verloren was beim Third Impact mit ihm passiert ist. Jetzt hat er noch eine gute Freundin verloren, er hat mal wieder alles in sich hineingefressen. Schön das ich jetzt für ihn da sein kann, ihn trösten kann.* Misato streichelte Shadow über die Haare. *Du hast recht, du hast dich verändert aber bei weitem nicht so sehr wie du denkst. Du bist jetzt stärker aber ich denke dir fehlt etwas sehr Wichtiges, etwas das mir ebenso fehlt wie dir.* „Was geht in dir vor Shadow?“ Misato versuchte in seine Augen zu blicken. „Als Shinji mir sagte das alle tot seien da hätte ich ihn fast erschossen. Die Gewißheit Nina und dich nie wieder zu sehen hat mich vollkommen die Beherrschung verlieren lassen.“ „Du bist auch nur ein Mensch Shadow, Menschen sind so. Wir lassen uns von unseren Gefühlen leiten und das ist manchmal auch sehr gut. Hmm wollen wir nach hause?“ Sie lächelte unendlich sanft. „Ja, nach hause.“ Shadow löste sich von Misato und wischte sich die Tränen aus den Augen. Aus dem Seitenfenster blickend versuchte Shadow die Erlebnisse der letzten zwei Wochen zu verarbeiten. Er war diesem Problem so lange wie möglich aus dem Weg gegangen aber das eben erlebte erinnerte ihn wieder daran das er Freunde hatte die immer für ihn da waren. Sie erreichten Neo Tokio zwei, Hochhäuser wuchsen aus dem Boden und man sah mehr Leute auf den Straßen. „Hey aussteigen.“ Es war als würde Shadow aus einer Trance erwachen. „Wo sind wir, das ist nicht deine Wohnung.“ Sie befanden sich auf einem Hinterhof, ringsherum von grauen Betonbauten eingeschlossen. Misato ging zu einer Garage und stellte sich davor. „Komm her Shadow.“ Er tat was ihm gesagt wurde und stellte sich neben Misato. „Ich habe hier eine kleine Überraschung für dich.“ Sie öffnete das Garagentor und zum Vorschein kam Shadow’s metallicblauer Nissan Skyline R34 GT-R. Er ging mit einem sehr zufriedenen Lächeln zwei Schritte vor und umarmte den Wagen an der Motorhaube. Den Kopf nach links drehend lächelte er Misato an. „Danke. Wie kann ich das nur je wieder gutmachen?“ „Du könntest ihn reparieren, ich habe schon vor zwei Tagen versucht den Wagen zu starten, dachte es wäre die Batterie aber daran liegt es nicht. Komm wir schleppen ihn zur Wohnung da ist eine große Garage und ein KFZ-Teilehändler hat auch gestern in der Nähe aufgemacht.“ Sie warf ihm den Wagenschlüssel zu. Zusammen brachten sie das Abschleppseil an beiden Wagen an. Shadow stieg in den Skyline und wurde von Misato abgeschleppt. *Augenblick wenn die jetzt immer noch so fährt, ich hab doch kaum Bremskraft und wenn sie…* Entgegen Shadow’s Erwartung fuhr Misato ruhig und vorausschauend. Ohne jeden Zwischenfall kamen beide an der Wohnung an. „Komm wir schieben ihn gleich in die Garage.“ Misato öffnete eine geräumige Doppelgarage in dem der Wagen zu verschwinden schien. „Jetzt kannst du in aller Ruhe dran rumschrauben, hast genug Platz für alles, nur Werkzeug mußt du dir noch besorgen.“ „Wie kann ich dir jemals dafür danken?“ „Du lächelst Shadow, das ist dank genug.“ Beide verschlossen die Garage und gingen in die Wohnung. Shadow ging in sein Zimmer, zog seiner Meinung nach zum letzten Mal seinen Plug-Suit aus und verstaute ihn im Schrank. Als er wieder eine schwarze Stoffhose und ein bequemes T-Shirt anhatte fühlte Shadow sich besser. Als er sich auf dem Weg in die Küche machte kam Shinji ihm mit einem Teller Reis mit Gulasch entgegen. Er beobachtete wie Shinji das Essen zu Asuka brachte die auf dem Balkon saß. Ohne ein Wort zu sagen stellte er den Teller ab und legte das Besteck daneben. Als Shinji wieder gegangen war griff Asuka nach dem Besteck und begann zu essen. *Ob man da überhaupt was machen kann?* Ohne eine Antwort zu finden ging Shadow in die Küche. Misato, Rei und Shinji saßen bereits am Tisch und aßen. Shinji hatte für Rei aus den vorhandenen Resten ein Gemüsegulasch ohne Fleisch gekocht und es schien ihr sehr gut zu schmecken. „Mahlzeit zusammen.“ Shadow setzte sich an den Tisch und bekam sofort von Shinji einen Teller mit Reis gereicht. „Danke sehr Shinji.“ Mit neu gewonnenem Appetit begann Shadow zu essen. Als das Mittagessen vorbei war wurden die ersten Fragen von Shinji gestellt. „Wo wart ihr Misato?“ „Shadow hat sich von einer alten Freundin verabschiedet.“ Misato blickte zu Shadow, dieser lächelte. „Wer war es denn?“ Es war selten das Rei sich an einem Gespräch beteiligte. „Mireille Kirishima, sie wurde von meinem EVA absorbiert.“ „Sagtest du –Kirishima-?“ „Ja, warum Shinji?“ „Ich kannte ein Mädchen in meinem Alter, sie hieß Mana Kirishima.“ „Unwahrscheinlich daß sie miteinander verwandt sind.“ Eine typische Analyse von Rei. „Pech gehabt Rei, sie –ist- die Tochter von Mireille. Shinji weißt du was über ihren Verbleib?“ „Tut mir leid, ich habe sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Sie mußte untertauchen.“ Shinji wirkte bedrückt. „Kann man nichts machen, ist ja nicht deine Schuld. Ach ja das Mittag war köstlich.“ „Wirklich Shadow?“ Er lächelte wieder ein kleines bißchen. „Ja wirklich. So ich habe da noch was vor, werde erstmal einige Ladenbesitzer glücklich machen.“ Shadow stand auf und verließ die Küche. „Wie meint er das Misato?“ Rei meldete sich wieder zu Wort. Sie hatte sich schon daran gewöhnt Misato nicht mehr mit Major Katsuragi anzusprechen. „Das mußt du nicht verstehen, Männer sind große Jungs und dementsprechend ist ihr Spielzeug größer. Ich habe ihm vorhin sein Lieblingsspielzeug zurückgegeben. Er hatte es vergessen als er das letzte Mal in Japan war.“ „Was ist das überhaupt zwischen euch beiden?“ Shinji wollte mehr wissen. „Oje, das ist eine sehr lange Geschichte.“ „Wir haben Zeit.“ Rei sagte das ohne mit der Wimper zu zucken. „Na gut, Shinji sei so gut und hol mir ein Bier aus dem Kühlschrank, das kann dauern. Also wo fange ich an. Es begann als vor etwa zwei Jahren Evangelion Universal begann Signale zu senden. Ein paar Tage später ist mir Shadow dann im NERV-Stützpunkt hier in Neo Tokio zwei über den Weg gelaufen, oder besser er hat mich umgerannt als er die Basis gestürmt hat…“ Die Augen von Shinji und Rei wurden immer größer je weiter Misato’s Geschichte voranschritt. Shadow öffnete die Garage und setzte sich in den Skyline. Er griff in das Handschuhfach, der Brief den Nina ihm geschrieben hatte lag immer noch darin. Abermals las sich Shadow diese Zeilen durch aber dieses Mal fühlte es sich ganz anders an. Da sich in der Garage außer dem Wagen nichts befand nahm Shadow sein Handy und ging seinen Nummernspeicher durch. Er machte viele Telefonate bis er nach einigen Stunden zufrieden in die Wohnung zurückkehrte und in seinem Zimmer verschwand. Sich seinen MP3-Player und einen Satz neue Batterien greifend dachte Shadow daran das es doch kein so schlechter Tag war wie er noch am Anfang dachte. Er wechselte die Batterien vom Player, zog sich aus, legte sich in sein Bett und hörte noch einige Lieder der Band Clawfinger bis er einschlief, sein Kreuz in der linken Hand haltend. Der nächste Morgen brachte nichts außer einen weiteren Schritt dem Alltag entgegen. Misato und Rei sahen fern, Shadow arbeitete sich an seinem Laptop durch Reparaturhandbücher und Wartungsanweisungen für seinen Wagen, Shinji fing an die ganze Wohnung zu putzen und Asuka lag wie viele Tage zuvor nur auf ihrem Bett und starrte in die Leere. Nachdem alle zu Abend gegessen hatten setzte sich Misato auf den Balkon, Shinji sah mit Rei noch etwas fern. „Hier.“ Shadow stand neben Misato auf dem Balkon und hielt ihr ein Bier hin, er selbst hatte in der anderen Hand ein Glas mit Baileys. „Danke.“ Shadow setzte sich neben Misato und sah mit ihr auf die Stadt hinab. Eine ganze Weile sagte keiner von beiden ein Wort. „Seit ich das erste Mal die S² aktiviert hatte bestand zwischen Mireille und mir eine Verbindung. Sie wurde sogar noch stärker als sie mich beim Third Impact zu sich geholt hatte. Ich konnte fühlen wie sie bei mir war.“ Misato blickte ihn von der Seite an, Shadow blickte in die Ferne ohne etwas in seinem Sichtfeld zu fokussieren. Er war ganz in seine Gedanken versunken. „Und wie ist es jetzt?“ Misato nippte an ihrem Bier. „Als sie in das Abysseum eingetaucht ist da war es als würde dieses Gefühl einfach verschwinden. Sie war einfach weg und ich fühlte mich allein gelassen, so sehr hatte ich mich daran gewöhnt.“ „Wenn wir jemanden verlieren der uns viel bedeutet ist das immer sehr schwer, er hinterläßt ein Loch in unserem Herzen und nichts scheint es wieder auffüllen zu können. Wenn du jemanden verlierst den du liebst ist es noch schlimmer, der Schmerz scheint nie zu verschwinden.“ Shadow trank sein Glas aus und stand auf. „Wird morgen ein langer Tag, ich geh ins Bett. Gute Nacht Misato.“ „Schlaf gut Shadow.“ Er verließ den Balkon und ging ins Bett, Misato hingegen blieb noch eine ganze Weile auf dem Balkon sitzen und dachte an Kaji. Weit entfernt von Neo Tokio zwei in einer ruhigen Kleinstadt stand Ritsoku vor ihrem neuen Haus. Möbelpacker luden grade das wichtigste Interieur aus. „Nicht ganz die alte Akagi-Residenz aber besser als nichts.“ Die blonde Ärztin wirkte seit einer langen Zeit wieder zufrieden. Aus reiner Gewohnheit trug sie einen weißen Mantel und einen knappen, schwarzen Rock. Als sie einen Wagen hinter sich bremsen hörte drehte sie sich um, glaubte aber im ersten Moment nicht wen sie da auf sich zurennen sah. „Senpai, Senpai, endlich habe ich dich gefunden.“ Maya sprang Ritsoku fast an und drückte sich fest an sie. „Hallo meine Kleine.“ Sanft schloß sie Maya in ihre Arme und streichelte ihr über den Rücken. „Ich bin so froh daß du lebst Senpai.“ „Meine kleine Computerexpertin, ich habe dich auch sehr vermißt. Komm wir gehen rein, es wird schon dunkel.“ Ritsoku lächelte. „Ja, Senpai.“ Maya hatte Tränen in den Augen die ihr von Ritsoku sanft weggewischt wurden. Beide gingen in das große Anwesen das sie Zuhause nennen konnten. Alle, abgesehen von Asuka, saßen an Frühstückstisch. Misato sah fertig aus, es war keine gute Idee gewesen letzte Nacht noch so lange auf dem Balkon zu sitzen. Nicht einmal ihr Frühstücksbier konnte sie richtig wach machen, das übernahm die Luftdruckhupe des LKW der in diesem Moment in die Auffahrt fuhr. Shadow stand auf und verließ sehr schnell die Wohnung. Seine Haare, die er nach hinten gekämmt und sehr weit oben mit seinem roten Seidenband zusammengebunden hatte, wippten mit jedem Schritt. Misato griff sich eine neue Dose Bier und ging Shadow hinterher, Rei und Shinji folgten ihr. Als sie die Treppe herunterliefen stand Shadow mit einem Japaner sprechend vor dem großen, weißen LKW. Der Mann mit dem er sich unterhielt war etwa so alt wie er, hatte kurze schwarze Haare, war ein kleines Stück kleiner als Shadow und hatte einen schlanken Körperbau. Er trug ein weißes Shirt und blaue Jeans. Shadow begrüßte ihn als würden sie sich schon ewig kennen. Als die kleine Gruppe auf die beiden zukam drehte sich Shadow zu den dreien um. „Darf ich euch vorstellen, das ist Han, er ist ein guter Freund von mir und eine Virtuose bei allem das einen Motor und vier Räder hat.“ „Ach was, du übertreibst wieder maßlos.“ Han strich sich verlegen über die kurzen Haare. „Nicht so bescheiden, wer hat mir denn die Genehmigung für die ganzen Einbauteile in meinem RX-8 organisiert.“ „Du hast mich ja auch gut dafür bezahlt Shadow.“ Die beiden fingen an zu reden und ignorierten die anderen vollkommen. Misato stand teilnahmslos daneben und trank ab und an einen Schluck Bier, Shinji wußte nicht so recht was er tun sollte und Rei versuchte herauszufinden warum Shadow und Han so fröhlich waren. „Und weißt du noch als du mir die Vinyl-Grafiken für dem RX-8 entworfen hast.“ Shadow war vollkommen in das Gespräch vertieft. „Du meinst die mit den Manga - Mädchen, oh ja das war was.“ Han war ebenso begeistert von der Unterhaltung. „Genau die, je weiter der Entwurf ging desto weniger hatten die Mädels an.“ „Ja, und auf dem Entwurf den du dann genommen hast hatten die Mädels fast gar nichts mehr an.“ Beiden lachten herzhaft. *Der und seine Heftchen, er hat sich kein bißchen geändert.* Misato hatte genug, sie trank ihr Bier restlos aus und holte tief Luft um ihrer Stimme Nachdruck zu verleihen. „HEY IHR BEIDEN, hat das auch mal ein Ende?“ „Tschuldigung, wir haben uns wohl etwas reingesteigert.“ Shadow sah Misato etwas verlegen an. „-Etwas-?“ Sie hatte einen vorwurfsvollen Blick aufgesetzt. „Ist ja auch egal, aber sag können Han und die Jungs heute bei uns essen, wird wohl den ganzen Tag dauern alles aufzubauen und einzuräumen.“ Shadow lächelte wieder. „Welche Jungs? Und was bitteschön aufbauen?“ Bevor Misato ihre Antwort erhielt stiegen der Fahrer des LKW sowie drei weitere Männer, alle Anfang bis Mitte zwanzig, aus und öffneten die Heckklappe des Wagens. Zum Vorschein kam eine komplette Werkstatteinrichtung, alles noch originalverpackt. *Meine Garage…* Misato sah zuerst zu der kleinen Gruppe um Shadow und dann zu Shinji und Rei. „Los einsteigen.“ Misato klang als hätte sie resigniert. „Wieso?“ Rei und Shinji fragten absolut synchron. „Wir fahren einkaufen, das was wir da haben wird nicht reichen.“ „Außerdem ist das Bier alle.“ Rei erntete dafür von Misato einen bösen und von Shinji einen erstaunten Blick. Shadow war schon dabei die ersten Kisten in die Garage zu tragen und bekam es deshalb gar nicht mit wie die drei losfuhren. Im Kaufhaus angekommen ging Misato zusammen mit Shinji nochmals die Einkaufsliste durch die sie unterwegs erstellt hatten. Als beide kurz aufschauten bemerkten sie das Rei fehlte. Misato sah sich panisch um und bemerkte grade noch wie der blaue Haarschopf in einem Laden verschwand. Als die beiden Rei folgten bemerkten sie daß es ein Kleidungsgeschäft war. „Hey Rei du kannst doch nicht einfach ohne was zu sagen loslaufen.“ Misato entdeckte sie zwischen den Regalen. „Das hier.“ Sie hielt die Kleidungsstücke ihrer Wahl vor sich als Shinji grade in den Gang gelaufen kam. „Das sieht doch genau so aus wie deine alte Schuluniform.“ Shinji war sichtlich erstaunt über diese Wahl. „Ich mag diese Kleidung.“ „Wieviel?“ Misato wußte das sie es nicht mit Argumenten bei Rei versuchen brauchte. „Drei Stück bitte.“ Sie drückte Shinji die Kleidung in die Hand und ging zielstrebig zur Kasse, Misato und Shinji folgten ihr. Als Rei ihren Willen bekommen hatte konnte der Einkauf endlich gestartet werden. Es war eine unerwartet große Menge die sie einkauften und es machte Misato auch einige Probleme alles in ihrem Wagen zu verstauen. Letztendlich gelang es aber und sie machten sich auf den Rückweg zur Wohnung. Dort angekommen bekam Misato einen Schreck wie sehr sich ihre Garage schon verändert hatte. Ein halbes Dutzend Leute hatte in der unheimlich kurzen Zeit schon unglaublich viel verändert. Zwei Mann arbeiteten am Aufbau der kleinen Hebebühne, einer war damit beschäftigt Schränke zusammenzubauen und der nächste befestigte allerlei Kleinkram und Werkzeughalter an den Wänden. Han brachte ständig neue Kisten an die von Shadow ausgepackt und einsortiert wurden. „Kommt wir werden hier nicht gebraucht.“ Misato trug mit Shinji und Rei zusammen alle Einkäufe in die Wohnung, sie dachten schon das sie mehrmals laufen müßten als plötzlich Shadow mit den anderen in der Tür stand und den Rest hochbrachte. „Ich fang schon mal mit dem Mittag an Misato, wird eine Weile dauern.“ „Kann ich dir helfen Shinji?“ Rei versuchte wirklich sich nützlich zu machen. „Ja, du könntest bitte schon das Gemüse waschen und kleinschneiden. Das ist da im Kühlschrank.“ Shinji mußte eine abfällige Bemerkung darüber das Misato schon wieder auf der Suche nach Bier mit dem Oberkörper im Kühlschrank steckte unterdrücken. Shadow bekam erst mit das Rei da war als sie direkt neben ihm stand. „Essen ist fertig.“ Eine leidenschaftslose Info wie immer von ihr. „Oh, ach du bist es. Erschreck mich doch nicht so.“ „Wie meinst du das?“ „Na man schleicht sich nicht einfach an jemanden ran, ach egal. Los Jungs es gibt was zu spachteln.“ Shadow lächelte und ging mit Rei und den anderen in die Wohnung. Oben angekommen hatte Shinji grade den Tisch im Wohnzimmer für sechs Personen gedeckt und Misato trug mit Rei das Essen rein. Es gab typisch japanisches Essen in vielen Variationen, Shinji hatte sich sehr angestrengt. Shadow dankte ihm und setzte sich mit den anderen an den Tisch. Alle waren sehr hungrig von der Arbeit und aßen mit großem Appetit. Shinji, Rei und Misato aßen derweil in der Küche. Als sie fertig waren begann Shinji mit dem Abwasch, Rei half ihm, trocknete das Geschirr ab und stellte es in die Schränke. Misato stand indessen an der Tür zum Wohnzimmer und beobachtete Shadow und seine Gäste. Sie erzählten von gemeinsamen Erlebnissen, lachten dabei und tranken eine Kleinigkeit. Es erstaunte Misato sehr das sogar Shadow ein Bier trank. *Hast dich doch verändert, kleiner Bruder.* Nachdem das Mittagessen abgeschlossen war machte sich die kleine Gruppe wieder an die Arbeit. Sie hatten alle Hände voll zu tun und als Shinji gegen halb acht abends anbot etwas zum Abendbrot zu machen nahmen das alle dankend an. Kurz vor neun Uhr hatten sie es dann geschafft, der LKW war leer und in der Garage war kein Platz ungenutzt geblieben. Abendessen gab es wieder im Wohnzimmer, nur saßen dieses Mal alle, abgesehen von Asuka natürlich, beisammen. Dieses Mal kam Shadow nicht darum zu erzählen woher er alle kannte. „Ach Misato, das ist ne langweilige Geschichte.“ Shadow versuchte sich rauszureden. „Ich will sie trotzdem hören. Ich habe keine Ahnung was du die letzten zwei Jahre getrieben hast also los.“ „Na gut. Ich habe Han auf einer Geschäftsreise mit Nina kennengelernt. Wir hatten den Auftrag jemanden aus der örtlichen Tuningszene ausfindig zu machen und da brauchten wir natürlich einen entsprechenden Wagen.“ „Und weiter?“ Misato wollte es genau wissen. „Nichts weiter. Wir haben uns angefreundet und Han hat einige der Fahrzeuge in Nina’s Wagenpark getuned, mehr nicht.“ Es war Shadow unangenehm darüber zu sprechen. „Was meintest du damit daß ihr jemanden ausfindig machen solltet? Ich meine Nina ist doch…“ Misato war verunsichert vor Rei und Shinji darüber zu sprechen. „Das hatte sich auch noch nicht geändert.“ „Also habt ihr…“ Misato wagte nicht es auszusprechen. Shadow nickte nur. „Misato was hast du?“ Shinji merkte wie bedrückt sie mit einem Mal war. „Ach nichts.“ Sie versuchte zu Lächeln und trank einen Schluck Bier. Als das Abendessen abgeschlossen war bedankten sich alle vielmals bei Shinji für die äußerst leckeren Speisen und verabschiedeten sich von allen. Es machte Shinji glücklich das seine Arbeit so geschätzt wurde und dieses Mal zeigte er das auch. Han verabschiedete sich per Handschlag. „Bezahlung wie immer Shadow?“ „Wie immer plus zehn Prozent.“ „Alles klar, paß auf dich auf. Ach ja ich habe hier in der Nähe mein Geschäft neu eröffnet also wenn du noch was brauchst komm einfach vorbei.“ „Mach ich Han, ach ja da ist noch was um das ich dich bitten würde. Kannst du mir das hier besorgen.“ Shadow drückte ihm einen Zettel in die Hand welchen Han gleich las. „Wird schwer so was jetzt aufzutreiben aber ich versuch mein Bestes.“ „Ich danke dir, bis bald im Laden.“ „Mach’s gut Kumpel, man sieht sich Shadow.“ Nachdem er die Wohnungstür geschlossen hatte ging Shadow in ein Zimmer und setzte sich auf das Bett. Keine zehn Sekunden später betrat Misato das Zimmer. Sie blieb in der Tür stehen und blickte zu Shadow. Er sah sie mit einem sehr seltsamen Lächeln an. „Was hast du Shadow?“ „Ich bin nur etwas fertig von diesem ganzen Tag. Vorhin habe ich mir mit Han den Wagen genauer angesehen und das ist keine kleine Sache den wieder in Schwung zu bringen.“ „Wie meinst du das.“ Misato setzte sich neben Shadow. „Wo fange ich da am besten an. Die Kolbenringe sind fertig, die beiden Turbolader haben Haarrisse, die Bremsen sind vollkommen unterdimensioniert und übermäßig abgenutzt und ich habe keine Ahnung was noch auf mich zu kommt. So wie es aussieht haben sie damals einfach einen größeren Turbolader montiert ohne den Rest des Wagens an die höhere Leistung anzupassen. Ich darf wohl den kompletten Motor zerlegen und noch so einiges.“ Er seufzte und ließ sich auf sein Bett fallen. „Du schaffst das schon, hast dich ja bisher auch immer durch alles durchgekämpft. Du willst jetzt schlafen was?“ „Ja, der Tag hat mich ganz schön geschlaucht.“ Misato stand auf und ging wieder, blieb aber in der Tür stehen und drehte sich noch mal zu Shadow um. „Schlaf gut.“ „Du auch Misato. Nacht.“ Noch bevor sie die Tür geschlossen hatte rollte sich Shadow in die Decke ein und schlief innerhalb von wenigen Minuten ein wobei sich seine Träume um anderthalb Tonnen Stahl in metallicblau drehten. Die Sonne war bereits untergegangen als Toji aus dem Taxi stieg. Er trug einen schwarzen Jogginganzug und blickte auf das kleine, weiße, zweistöckige Haus mit Flachdach. Seit dem Third Impact war er vollständig genesen. Es war als wäre der der Vorfall mit EVA-03 nie passiert. „Hier soll sie also wohnen.“ Langsam ging er zur Haustür und bemerkte daß in dem kleinen Garten einige Blumen unter einem Kirschbaum bereits wieder blühten. Einen Moment zögerte er, drückte dann aber doch auf die Klingel. Während er wartete daß jemand öffnen würde betrachtete er den kleinen Blumenstrauß den er unterwegs gekauft hatte. *Ist nicht viel aber besser als nichts.* Im gleichen Moment öffnete eine Frau Ende dreißig die Tür. „Oh, Toji, schön dich wiederzusehen. Bist du extra hergekommen um Hikari zu besuchen?“ „Guten abend Horaki-sama. Ähm…ja genau.“ Toji war mit einem Schlag verunsichert. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet daß sie wirklich hier sein würde. „Komm doch rein.“ Toji betrat die Wohnung und sah sich um. Alles wirkte sehr warm und freundlich. „Kann ich dir was anbieten Toji?“ Hikari’s Mutter lächelte freundlich. „Nein, vielen dank.“ „Du willst sicher gleich zu Hikari, die Treppe hoch und die erste Tür links. Sie schläft sicher noch nicht, der kleine, süße Pinguin hält sie ganz schön auf Trab.“ Sie lachte und ging in die Küche. Toji ging die Treppe nach oben und jede Stufe verlangte mehr Überwindung von ihm als die Stufe davor. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor bis er das Ende erreichte. Vor der Zimmertür stehend zögerte Toji abermals, er wußte nicht warum aber es machte ihm Angst. Er fürchtete daß sie doch nicht da war und daß er aus einem schönen Traum aufwachen würde. Nach endlosen drei Minuten überwand er sich und hob die Hand um an die Tür zu klopfen. Hikari saß auf ihrem Bett und spielte mit PenPen. Sie trug einen rosafarbenen Pyjama und wirkte etwas abwesend. „Bist ganz schön aktiv heute was Kleiner.“ Hikari kraulte den kleinen Pinguin und ließ ihre Gedanken abschweifen. „Wie es Toji wohl geht?“ Nur eine Sekunde später klopfte es an der Zimmertür. „Komm rein.“ Hikari rechnete damit daß ihre Mutter nach dem Rechten sehen wollte aber niemals mit der Person die sehr vorsichtig ihr Zimmer betrat. „Wark.“ *Der lebt ja auch noch.* „To…Toji…“ Es war als würde ein Siegel in ihr zerbrechen und längst vergessene Hoffnungen freisetzen. „Ha…Hallo Hikari.“ Toji schloß die Tür, blieb aber verlegen stehen. Er wurde rot, genau wie Hikari. Sie setzte PenPen auf den Boden der gleich zu Toji lief und ihn am Bein knuddelte. „Hey Kleiner, dir geht es also auch gut.“ „Setz dich doch zu mir.“ Sich auf den Bettrand setzend merke Hikari wie unsicher sie wurde. Toji setzte sich sehr schüchtern daneben. „Siehst toll aus, so mit den Haaren offen. Macht dich irgendwie erwachsener. Hier, für dich.“ Toji reichte ihr den kleinen Blumenstrauß. „Für…für mich?“ Einen Moment zögerte Hikari, ordnete das was sie empfand und fiel Toji dann um den Hals. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust um seinem schnellen Herzschlag zu lauschen. „Hikari…aber…“ Toji, der vollkommen überwältigt wurde, brauchte etwas um sich der Situation bewußt zu werden. Er legte die Blumen auf den Nachttisch neben ihm und umarmte Hikari ebenfalls. Es war ein seltsames Gefühl das er empfand, es füllte ihn vollkommen aus und machte ihn sehr glücklich. Es kam beiden wie eine Ewigkeit vor bis sie sich wieder voneinander lösten. Hikari hatte einige leise Tränen der Freude vergossen die ihr von Toji sanft vom Gesicht gewischt wurden. Beide wußten nun was sie für einander empfanden, sprachen es aber nicht aus. Sie waren noch immer verunsichert, fühlten aber daß sie den ersten Schritt getan hatten. „Kensuke geht es auch gut, wir wohnen im gleichen Aufgang.“ Toji blickte verlegen auf den Boden. „Schön das zu hören. Aber sag wie hast du mich gefunden?“ Hikari griff vorsichtig nach Toji’s Hand und umschloß diese sanft. Er erwiderte die Berührung und ergriff ihre Hand. Mit der anderen Hand holte er einen Briefumschlag aus seiner Jackentasche. „Hier, den hat mir jemand geschickt. Hab ihn heute morgen bekommen. Da stand drin wo ich dich finden kann.“ Er reichte Hikari den Brief, sie begann sofort zu lesen. „Aus Neo Tokio zwei, seltsam.“ Als sie den ganzen Brief gelesen hatte blickte sie Toji fragend an. „Ich stelle mir seit heute morgen zwei Fragen. Wer ist dieser Shadow und was hat er mit Misato zu tun?“ „Das finden wir nur auf eine Art heraus.“ Sie hob PenPen wieder zu sich hoch. „Es geht nach hause Kleiner.“ „Wark Wark.“ *Ich mag dich.* „Ich werde dich auch vermissen PenPen.“ Toji legte seine Hand auf ihre Schulter während Hikari den kleinen Pinguin an sich drückte. „Toji, würdest…würdest du vielleicht bis morgen bleiben…oder…vielleicht auch etwas länger?“ Er versuchte Hikari ins Gesicht zu blicken. „Klar doch.“ Hikari hob ihren Kopf wieder und sah das Toji nur wenige Zentimeter von ihr entfernt war. Sie nutzte die Gelegenheit und gab ihm einen unschuldigen Kuß auf die Wange was ihn sichtlich in Panik geraten ließ. Hikari fand es sehr amüsant wie schüchtern er doch war. „Laß uns schlafen gehen. Da drüben im Schrank ist noch eine Schlafmatte.“ „Wie? Im gleichen Zimmer?“ „Natürlich, benehmen wirst du dich schon oder? Oder willst du etwa mitten in der Nacht über deine Klassensprecherin herfallen?“ Toji wurde angesichts dieser Worte hochrot, sagte gar nichts mehr und holte die Schlafmatte aus dem Schrank. Als beide sich hingelegt hatten und das Licht verloschen war stellte Hikari noch eine sehr persönliche Frage. „Sag mal Toji hast du Asuka damals auf dem Flugzeugträger wirklich deinen…also…du weißt schon…“ „Naja ich wollte, war aber mehr aus Reflex wegen dem was sie gesagt hat.“ „Zeigst du es mir auch mal?“ „HIKARI!“ „War nur ein Scherz…vielleicht wenn wir etwas erwachsener sind. Schlaf gut Toji.“ „Du auch.“ Trotz ihrer Nervosität konnten beide gut schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)