Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 28: "Sorgt dafür, dass er nicht länger im Weg herumliegt" ----------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 28/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Heute gibt es auch ein Wiedersehen mit einem bekannten Chara. Mal sehen, ob ihr euch an ihn erinnert ^^# Disclaimer: not my boys, no money make… Greetings: @Razielle: *grins* Ach komm, immerhin hatten sie Sommer. Obwohl auch da so ein kalter Guss sicher nicht angenehm ist. ^^ Und Schuldig wird seinen ersten Zusammenstoß mit Brad und Michael nicht erst haben, wenn wieder ein „Schulfest“ für die Neuen ist ^^ @Kralle: Brad fand das auch sehr lustig, die anderen Schüler sicher nicht. Aber ich bleibe dabei, auch nachdem Stephan und Alex mehr über Michael wissen, dass sie nicht so schreckhaft sind *nod* Wäre ja sonst ein wenig einsam für Brad… @Jemma: Ah, aber Michael hat doch nur seinen Job getan *zwinka* Wie vorher schon angesprochen, gab es sogenannte Safe Points und Stephan war zufälligerweise in einen solchen Bereich geraten. Aber ganz davon abgesehen ist Michael ja der Meinung, dass Brad ein paar Freunde nur gut tun könnten – von daher… *lach* ~„Du kannst ja noch aufrecht gehen. Das heißt dann wohl, wir waren gestern nicht gründlich genug, nicht wahr, Crawford?“ Torsten lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und grinste ihn höhnisch an. Der andere Precog musste keinen Finger rühren, dafür waren dessen Kumpane ja da.~ (Torsten zu Brad, Corruption of the Mind, Teil 3) Teil 28 „Sorgt dafür, dass er nicht länger im Weg herumliegt“ Brad kam neben ihm zu stehen und sah sich nach den anderen Läufern um. „Vorläufig habe ich wohl gar keine Konkurrenz mehr.“ Michael schüttelte lächelnd den Kopf. Heute führte er keine Aufsicht, aber da sein Unterricht sowieso erst später begann, hatte er Brad auf den Sportplatz begleitet. „Warum nur wundert mich das nicht…“ Braune Augen funkelten ihn an. „Weil du weißt, dass ich besser bin?“ Und das klang nicht einmal nach Ironie. Er hatte Brad gerade die Wasserflasche reichen wollen, änderte seine Absicht jetzt aber und hielt sie höher, um sie dann umzudrehen. Doch bevor der Junge auch nur von einem Tropfen Wasser getroffen werden konnte, war der schon beiseite getreten und grinste ihn an. „Ich sagte es ja, ich bin besser.“ Ein Lachen stieg in Michael auf, aber er ließ es nicht heraus. Stattdessen bemühten sich die eisblauen Augen um Neutralität. „Das wollen wir doch mal sehen.“ Mochten die anderen denken, was sie wollten, er setzte jedenfalls Brad nach, der losgelaufen war, kaum dass Michael den Satz beendet hatte. Natürlich hätte Brad keine Chance gegen ihn, aber er hatte gar nicht vor, ihn sofort einzuholen. Es würde dem Jungen gut tun, sich mal ein bisschen zu verausgaben. Brad hatte den Weg zum Hauptgebäude eingeschlagen, warf gerade einen Blick zurück über die Schulter, um zu sehen, wie nah Michael ihm bereits gekommen war. Und in diesem Moment geschah es. Eine Gruppe älterer Schüler trat plötzlich auf den Hauptweg. Da Brad sein Tempo nicht gedrosselt hatte, half ihm nun auch sein Talent nicht mehr, allen auszuweichen. Trotzdem musste Michael das Manöver bewundern, an dessen Ende Brad nur einen der Jungen anrempelte. „Hey du kleine Kröte, pass auf, wo du hinläufst.“ Brad wurde zurückgestoßen und Michael blieb einige Meter entfernt stehen, wartete darauf, dass Brad erkannt wurde. Was aber nicht geschah. Der Andere war ausgerechnet ein Neuer von Draußen, erst seit einer Woche hier. Der Rest der Gruppe war bereits auf Abstand gegangen, mit nicht zu übersehender Schadenfreude. „Du hättest die Augen auch offenhalten können.“ Brad ließ sich von der Größe seines Gegenübers nicht einschüchtern, Herablassung in der Stimme. Und wie erwartet ging der Ältere auf Brad los. Was eine ausgesprochen dumme Entscheidung war, wenn man bedachte, dass der Junge ein viel besseres Training hatte. Das passiert, wenn man nicht im Besitz aller notwendigen Informationen war. Mit einem schmalen, kalten Lächeln sah Michael zu, wie Brad den Schwung des Anderen nutzte, um ihn zu Boden zu werfen. Gleich darauf hatte der Angreifer ein Knie im Magen und eine Hand an der Kehle, bereit, die Luftzufuhr abzudrücken. Brad war aus eigenem Recht gefährlich, nicht nur, weil Michael hinter ihm stand. „Du solltest lernen, nicht alles nach dem Äußeren zu beurteilen. Ansonsten wirst du es hier nicht sehr weit bringen.“ Nachdenklich musterte Brad die keuchende Gestalt unter sich. „Was für ein Zufall, du bist auch ein Precog, nicht wahr? Umso schlimmer für dich.“ Das sich anschließende Lächeln war eine Warnung, die selbst bei Michael eine Gänsehaut auslöste. Das war der Brad, den er fast nie zu Gesicht bekam und den er immer noch nicht verstand. „Vergiss niemals, dass ich weiter sehen kann als du.“ Und dann stand Brad abrupt auf, was dem Anderen die Gelegenheit gab, sich auf die Seite zu rollen und von seinem Frühstück zu verabschieden.“ „Rangordnung etabliert?“ Er trat neben Brad, legte ihm eine Hand in den Nacken. „Es wäre nicht nötig gewesen, wenn dieser Idiot sein Talent benutzt hätte.“ „Aber du warst wirklich ein wenig unaufmerksam.“ Das brachte ihm ein Schulterzucken ein. „Das ist eindeutig nicht mein Problem.“ Womit Brad wohl Recht hatte. Er lächelte, wandte sich dann an die Zuschauer. „Sorgt dafür, dass er nicht länger im Weg herumliegt.“ „Jawohl, Herr Schneider.“ ****** „Bringst du mir bei, so zu kämpfen wie du?“ „Das wirst du hier im Unterricht lernen.“ Brad ignorierte den fragenden Blick aus hellblauen Augen zu Gunsten der Scheibe Brot, die er sich gerade belegt hatte. „Aber das würde viel länger dauern.“ Stephan gab nicht so schnell auf. Der Tracer hatte schnell gemerkt, dass es nur von Vorteil sein konnte, sich hier an ihn zu halten und Brad verstand selbst nicht so recht, warum ihm das noch nicht auf die Nerven ging. Irgendwie war es ganz angenehm, auch mal mit ein paar Gleichaltrigen zusammen zu sein, die bei seinem Anblick nicht gleich Reißaus nahmen. Aber im Moment beschäftigte ihn etwas völlig anderes. Was war nur los? Er war sich ziemlich sicher, eben noch Hunger gehabt zu haben, doch er hatte kaum einen Bissen genommen und trotzdem das Gefühl, keinen weiteren mehr herunter zu bekommen. Sein Magen krampfte sich nur noch weiter zusammen, während er fiebrig nach dem Grund für den plötzlichen Anfall von Unwohlsein suchte. „Brad?“ Das kam von Alexander, der ihn unsicher ansah. Seine Schilde waren normalerweise zu stark, um etwas zu dem Empathen durchsickern zu lassen, also war es um seine Kontrolle gerade nicht besonders gut bestellt. Kaum hatte Brad die Feststellung getroffen, waren seine Schilde wieder wo sie hingehörten, aber das seltsame Gefühl war immer noch da. Um ihn herum wurde es still, so dass er hören konnte, wie sich ihm Schritte näherten. So vertraut… Eine Hand wurde auf seine Schulter gelegt. „Komm mit, Brad.“ Er sah auf, in eisblaue Augen, die nichts von der Besorgnis zeigten, die er auf mentaler Ebene von Michael ausgehen fühlte. „Natürlich.“ Brad legte das Brot aus der Hand, ignorierte, dass sein Magen sich beinahe umstülpte. Dann stand er auf und folgte Michael. Bis sie den Speisesaal verlassen hatten, fiel kein weiteres Wort zwischen ihnen, aber sobald sie allein auf dem Gang waren, hielt der Ältere inne. „Was ist los?“ Er schüttelte nur den Kopf, weil er darauf auch keine Antwort wusste. Wie sollte er es beschreiben? Inzwischen stand ihm kalter Schweiß auf der Stirn und nun zeichnete sich die Besorgnis auch auf Michaels Gesicht ab. Brad fühlte, wie er hochgehoben wurde und schlang dankbar die Arme um Michaels Hals. Gerade brauchte er diesen Halt. Er kniff die Augen zusammen, als ihn plötzlich Verzweiflung überschwemmte. Es gab keinen bestimmten Grund dafür, nur die Tatsache, dass dieses merkwürdige, seinen Magen verknotende Gefühl so unangenehm war und er rein gar nichts dagegen tun konnte. Und am Schlimmsten war der Drang zu weinen, in der Hoffnung, dass es ihm danach besser gehen würde. Brad bekam nicht mit, wie sie ihr Quartier erreichten, klammerte sich einfach nur an Michael fest, als dieser sich auf die Couch setzte. Eine stumme Aufforderung wurde an ihn gesandt und ihr folgend öffnete er seinen Verstand so weit es ihm möglich war. Michael hüllte ihn in besänftigende Wärme ein, unterstützt von einer sehr realen Umarmung auf der physischen Ebene. Brad ließ sich fallen, versuchte an nichts Bestimmtes zu denken, um Michael nicht abzulenken. Was gar nicht so einfach war. „Ich glaube, mir wird schlecht…“ Er hörte das Zittern in seiner Stimme und war nun wirklich den Tränen nahe, während ein Teil von ihm immer noch kühl zu analysieren versuchte, was mit ihm vorging. So schnell sie gekommen war, verschwand die Übelkeit wieder und übrig blieb nur mehr kalter Schweiß und ein leichtes Schwindelgefühl. Michael strich ihm beruhigend über die Stirn. „Ich kann nichts finden. Jedenfalls hat kein anderes Talent seine Finger im Spiel. Ich vermute, es ist dein eigenes, das gerade ein wenig verrückt spielt.“ „Eine Vision?“ „Es fühlt sich so an. Sie ist bloß noch nicht durchgebrochen.“ „Aber warum?“ Michaels Auskunft beruhigte ihn ein bisschen und seinen Magen ebenfalls. „Dein Talent befindet sich eben immer noch im Umbruch. Du hast ja bereits gemerkt, dass das manchmal auch körperliche Folgen hat.“ Brad nickte stumm, rollte sich in Michaels Umarmung weiter zusammen. Und auch das Klopfen an der Tür ließ ihn seine Haltung nicht ändern. „Komm rein.“ Es war Dr. Stephenson. Zuerst war es nur der Blick brauner Augen, der ihn abtastete, dann das Talent eines Heilers. Der Arzt lächelte ihn an, als er fertig war und Brad spürte, wie Michael sich entspannte. „Alles in Ordnung, Brad. Mike lag mit seiner Beurteilung ganz richtig. Ein bisschen Ruhe und du wirst dich besser fühlen.“ Und dann an Michael gewandt: „Du solltest ihn sicherheitshalber im Auge behalten, wenigstens bis morgen früh.“ Und dann ging der Arzt auch schon. Brad konnte sich denken, warum er nicht länger geblieben war. Etwas in ihm löste sich und er streckte sich auf der Couch aus, den Kopf auf Michaels Schoß bettend. Sofort begann dieser durch seine Haare zu streichen und Brad schloss zufrieden die Augen. Da war weiterhin diese leise Warnung – denn als solche hatte er das Gefühl inzwischen identifiziert – aber wenigstens versuchte sie ihm nicht mehr den Magen umzudrehen. Er hoffte, dass sein Talent bald wieder normal arbeiten würde, denn das hier war alles andere als angenehm gewesen. Am liebsten hätte Brad sich nicht mehr von der Stelle gerührt, aber gerade fiel ihm ein, dass Michael eigentlich gar keine Zeit hierfür hatte. Langsam drehte er sich auf den Rücken, streckte eine Hand aus, um sie an die Wange des Älteren zu legen. Michael lächelte. „Was ist?“ „Deine Besprechung fängt gleich an, stimmt’s?“ „Ja schon, aber du hast gehört, was Dr. Stephenson gesagt hat.“ Ein Schulterzucken begleitet diese Worte. Er ließ seine Hand weitergleiten, durch sandblonde Haare. Rasch prüfte er ein weiteres Mal seinen inneren Zustand und kam zu dem Ergebnis, dass das Schlimmste wirklich vorbei war. „Ich bin wieder in Ordnung, du musst nicht den Babysitter für mich spielen.“ Und Michael musste sich nicht einmal auf seine Versicherung verlassen, sondern konnte in Brads Gedanken lesen, dass das der Wahrheit entsprach. Er redete weiter, bevor Michael mit der Anweisung des Arztes argumentieren konnte. „Ich werde zu Stephan und Alexander gehen. Dann bin ich nicht allein, falls mir noch mal schlecht wird.“ Michael lachte. „Schade… und ich dachte, ich könnte mich um die Besprechung drücken. Aber gut, machen wir es so.“ Er grinste, setzte sich dann auf und umarmte den Älteren. Brad fand die beiden in ihrem Schlafsaal und auch nur Alexander und Stephan freuten sich, ihn zu sehen. Die anderen versuchten ihn so höflich wie möglich zu ignorieren. „Brad, da bist du ja wieder.“ Stephan lächelte mit sichtlicher Erleichterung, war aber klug genug, ihn nicht auf den Zwischenfall anzusprechen. „Michael muss zu einer Besprechung.“ „Und da dir langweilig war, dachtest du dir, du könntest uns mit deiner Anwesenheit beehren.“ Alexanders linker Mundwinkel zuckte, als dieser ein Grinsen zurückzuhalten versuchte. Brad lächelte nur und dann kletterten sie alle drei hoch auf Stephans Bett und spielten Karten, bis einer nach dem anderen in Richtung Waschraum verschwand. Erst als sie ganz allein waren, legte Brad seine Karten aus der Hand. „Ich habe Hunger.“ „Wundert mich gar nicht“, murmelte Alexander vor sich hin, ohne ihn dabei anzusehen. „Wollt ihr mitkommen?“ „Wohin mitkommen?“ Stephans Neugier war geweckt. „In die Küche.“ Brad war zuversichtlich, dass die beiden nicht zu satt waren, um sich ihm anzuschließen. In ihrem Alter war man eigentlich immer hungrig und für Talente galt das nur doppelt. „Das ist verboten.“ Er schenkte Alexander einen gelangweilten Blick „na und?“ Blick. „Ich dachte, du spielst nur nach den Regeln“, verteidigte sich der Deutsche. „Wenn es angebracht ist.“ Amüsement kroch in braune Augen. Stephan lachte auf. „Sag bloß, du hast ihm immer noch nicht verziehen, dass er dich nicht losgebunden hat.“ Alexander verschränkte die Arme vor der Brust und gab sich große Mühe, keinen Flunsch zu ziehen. „Das hat damit nichts zu tun.“ „Aber sicher doch.“ Der Tracer konnte gar nicht aufhören zu grinsen, wandte sich jetzt Brad zu. „Du kannst uns hinbringen, ohne dass wir erwischt werden?“ „Natürlich.“ Als müsste er das extra gefragt werden… „Machst du so etwas eigentlich häufiger?“, schaltete sich Alexander ein. Anscheinend hatte der Empath wirklich angekommen, er würde keine Vorschriften missachten. Brad musste unwillkürlich lächeln. „Die Küchenfrauen haben nichts dagegen. Sie stellen mir sogar oft etwas zurück, falls ich erst komme, wenn keiner mehr da ist.“ „Und die Instruktoren bestrafen dich nicht?“ Ungläubig. Sein Lächeln vertiefte sich. „Dazu müssten sie mich erstmal erwischen, nicht wahr? Und Michael ist es sowieso egal.“ „Uh, Herr Schneider…“ Alexander erschauderte. „Zum Glück bin ich kein Telepath, somit muss ich nicht zu ihm zur Ausbildung.“ „Er hat auch andere Fächer.“ Der Empath verlor tatsächlich ein wenig Farbe im Gesicht. Brad war überrascht. Natürlich hatten die Schüler Respekt vor Michael, aber diese Reaktion war übertrieben. Solange man sich nichts zu Schulden kommen ließ, brauchte man von Michael nichts zu befürchten. Und weder Alexander noch Stephan waren auf Rosenkreuz gewesen, als das mit Bernard passiert war. Alexander deutete seinen Blick richtig. „Er fühlt sich für mich sehr kalt an, es ist… unangenehm.“ Brad konnte diese Aussage nicht mit seinen eigenen Erfahrungen in Übereinstimmung bringen, aber er wusste ja, dass das nicht zu vergleichen war. Und es war ihm auch lieber so. „Dann kommst du ihm am besten einfach nicht zu nah.“ Und damit war das Thema für ihn abgeschlossen. „Wollt ihr nun mit?“ „Aber sicher doch!“ Und Alexander nickte stumm. ~TBC~ Und auch hier wieder eine Beziehung unter umgekehrten Vorzeichen. Während Torsten in CotM viel länger auf Rosenkreuz war, als Brad neu hinzu kam, ist Brad hier der alte Hase. Torstens Arroganz ist noch ganz die alte, womit er sich als Neuling natürlich keine Freunde seit seiner nur kurz zurückliegenden Ankunft geschaffen hat… ^^ cya, cu ^-^ Dramatis Personae Torsten Precog Corruption of the Mind Teil 3 (Schüler auf Rosenkreuz) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)