Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 82: "Die Lehrer im Heim werden sich bestimmt freuen, ihm das ABC beibringen zu dürfen…" ----------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 82/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: André ist neben Brad fast der Einzige, der von Michaels Talent nichts zu befürchten hat. Von daher ist der Junge nicht besonders zurückhaltend ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Kralle: *lach* Du hast es genau getroffen. In einem späteren Teil gibt es sogar eine kurze Szene, wo die beiden gerade Sprachunterricht haben. Freut mich, dass wir in die gleiche Richtung denken ^^ Ich hoffe, du hattest schöne Weihnachtsfeiertage! ^___^ @Jemma: Nun, manchmal schreibt sich so etwas von ganz alleine. Ich muss da mal über eine Vorschau mit einem der mehr beleibten Fernsehpolizisten gestolpert sein und wenn ich mich sogar darüber wundern kann, wie die eigentlich in ihrem Job bleiben, dann muss es für Brad ja viel extremer sein *grins* Thanx für die Weihnachtsgrüße – und ich werde mir Mühe geben, noch möglichst lange Fanfics zu schreiben *zwinka* ~ „Sie können ihn noch für eine Weile bei sich haben und dann völlig verlieren. Oder Sie geben ihn jetzt auf, aber in dem Wissen, dass er woanders weiterleben kann. Ohne jemanden unfreiwillig durch sein Talent zu verletzen.“ ~ (Brad zu Andrés Mutter, Finding Home, Teil 12) Teil 82 „Die Lehrer im Heim werden sich bestimmt freuen, ihm das ABC beibringen zu dürfen…“ „André?“ Der Junge hatte den Kopf nicht gehoben, als sie eingetreten waren, doch jetzt hatten sie Andrés Aufmerksamkeit – oder um genau zu sein, hatte Michael sie. „Du!“, wurde ausgerufen und der Stift fiel ihm unbeachtet aus der Hand, während sich blaue Augen weiteten. „Du brennst immer noch!“ >Wie es aussieht, hat er mich nicht vergessen<, stellte Michael amüsiert fest. >Aber dafür mich. Obwohl ich zugeben muss, dass er mich noch nicht einmal eines zweiten Blickes gewürdigt hat. Vielleicht liegt es ja daran.< André war während ihres wortlosen Austauschs auf die Beine gekommen und näherte sich interessiert Michael. „Bringst du mich zu Mama?“ Der Ältere neigte den Kopf ein wenig und musterte den Jungen ernst. „Das wird leider nicht möglich sein.“ Eine Hand streckte sich nach Michael aus, griff nach etwas, was nur André sehen konnte und Brad hatte den Eindruck, dass der Junge die Worte kaum mitbekommen hatte. „Was siehst du?“, erkundigte er sich, in die Hocke gehend. Und wie erwartet stürzte sich André mit Begeisterung in eine Beschreibung der blauen Flammen, eine Ablenkung, die Michael ohne zu zögern ausnutzte. Das Talent des Älteren konzentrierte sich, aber Brad konnte gleichzeitig im Hintergrund seines Verstands spüren, wie vorsichtig es den Jungen trotz der geballten Energie scannte. André unterbrach sich selbst, rieb sich verwirrt über die Stirn. „Das fühlt sich seltsam an…“ „So in etwa?“ Er griff nach Andrés Hand und führte sie näher an Michaels Körper heran, bis sie an dessen Bein lag. Er selbst konnte diese ‚Flammen‘ zwar nicht sehen, dafür aber hatte er die Beschreibung des Jungen und demnach war die Energie überall um den Älteren herum. André lächelte breit, schon wieder abgelenkt. „Ja, so.“ Für ein paar Augenblicke stand er wie vor Ehrfurcht erstarrt da. „Das ist gar nicht heiß.“ „Es ist ja auch kein echtes Feuer“, erklärte er belustigt. >Ich bin fertig<, klang gleich darauf eine Stimme auf, die nur er ganz allein hören konnte. >Und sein Talent muss jetzt trainiert werden, wenn wir ihn nicht völlig isolieren wollen.< >Damit ist uns die Entscheidung doch bereits aus der Hand genommen worden…< Brad stand langsam auf, legte beide Hände auf Andrés Schultern, um ihn zu sich umzudrehen. „Hat dir deine Mutter erzählt, was dein Vater konnte?“ Das brachte ihm nur große Augen und ein Kopfschütteln ein. Sein kurzer Blick zu Michael half ihm auch nicht weiter, der Ältere zuckte lediglich mit den Schultern und lächelte dabei. Aber Brad ließ sich von der ausbleibenden Unterstützung nicht aufhalten. „Er konnte auch solche Flammen sehen.“ Egal ob es wahr war oder nicht, zumindest konnte André das verstehen. „Aber Mama hat gesagt, es gibt keine Flammen.“ Nun waren es blaue Augen, die nach Michaels Gestalt suchten und sich davon überzeugten, dass die blaue Energie immer noch um ihn herum züngelte. „Das hat sie nur gesagt, weil sie dich noch nicht auf unsere Schule schicken wollte.“ „Schule?“ „Ja. Das ist ein Geheimnis. Deshalb hat sie dir nichts davon erzählt. Dort gibt es noch mehr Kinder, die etwas können, was andere nicht können.“ „Sie sehen die Flammen auch?“, fragte André hoffnungsvoll. Brad schüttelte den Kopf. „Das kannst du. Sie können dafür andere Dinge. Ich kenne zum Beispiel einen Jungen dort, der kann einen Schrank bewegen, ohne ihn anzufassen. Und er ist ungefähr so alt wie du.“ Der Junge klatschte bei dieser Vorstellung begeistert in die Hände. „Ich möchte ihn sehen.“ „Das wäre ganz einfach, wenn du auch auf die Schule gehst. Möchtest du mit uns mitkommen?“ „Ja!“, wurde im ersten Überschwung ausgerufen, aber dann schien André etwas einzufallen. „Was ist mit Mama?“ „Sie ist jetzt dort, wo dein Vater ist.“ Brad sagte es sanft und ließ den Jungen nicht aus den Augen. Was ihn nicht daran hinderte, die Energie zu spüren, die sich von Michael ausgehend in einem kurzen Gruß um ihn wand, um dann nach André zu greifen. Es war keine direkte Manipulation, dämpfte aber das Verstehen, das bei Brads Worten in André aufgeflammt war. „Sie kommt nicht wieder?“ Denn so viel zumindest war dem Jungen klar. Diesmal war es an Brad, den Kopf zu schütteln. Und dann reichte nicht mehr, was Michael getan hatte, um den Jungen zu beruhigen. Er fing ihn auf, als André sich in seine Arme warf, hob ihn hoch und strich über seinen Rücken, als der Junge anfing zu weinen. Sein fragender Blick fand Michael, der kaum merklich den Kopf schüttelte. >Es ist besser auf diese Weise. Ich werde anschließend dafür sorgen, dass er sie nicht mehr allzu sehr vermissen wird.< Also übte er sich in Geduld, bis der Junge zu erschöpft war, um weiterzuweinen. Er brachte ihn anschließend in einen Waschraum, wonach André wieder halbwegs präsentabel aussah und um einiges ruhiger war. Als dann noch neben die echte Ruhe der Einfluss von Michaels Talent trat, schaffte es sogar ein Lächeln auf das Gesicht des Jungen und dort war es auch noch, als sie wieder dem Leiter des Reviers gegenüberstanden. „Wir werden ihn in unserem Heim aufnehmen,“ meinte Michael zu dem älteren Mann, der einen schnellen Blick in Andrés Richtung warf und dann nickte. „Solange unsere Akten zum Schluss vollständig sind, sehe ich kein Problem.“ Mit einem leichten Lächeln. Der Polizist schien nicht im Geringsten neugierig zu sein, was Brad vermuten ließ, dass er zu ihnen gehörte. „Die erforderlichen Unterlagen erhalten Sie in den nächsten Tagen von dort“, wurde versprochen und nach ein paar Worten des Abschiedes fanden sie sich draußen wieder. André, der sich die ganze Zeit über geweigert hatte seine Hand loszulassen, begann sofort loszulaufen und ihn mit sich zu ziehen. Etwas, das von Michael mit Amüsement beobachtet wurde. „Wo wollt ihr beiden eigentlich hin?“ „Also ich bin da eindeutig der falsche Ansprechpartner“, erwiderte er trocken und begann den Jungen auszubremsen. „Wo willst du hin, André?“ Ein Arm wurde ausgestreckt und der gewiesenen Richtung folgend erspähte er das Ziel, bevor der Junge antworten konnte. „Eis!“ Michael hatte natürlich nichts Besseres zu tun als zu lachen. „Er scheint genauso ein Fan zu sein wie du.“ Für einen Moment wollte er eine sarkastische Antwort geben, aber dann überlegte er es sich anders und seine Mundwinkel kurvten in ein feines Lächeln. „Genau. Also wirst du uns sicher einladen.“ „Wie kann ich da nein sagen…“ „Nun, gar nicht natürlich.“ André hatte den kurzen Austausch aufmerksam verfolgt und jetzt war es der Junge, der lachte, bevor Brad weitergezogen wurde. Kurz darauf hatte André eine Karte in den Händen und betrachtete voller Vorfreude die bunten Fotos verschiedenster Eisbecher. Brad blieb nicht viel Zeit, sich über seine neugewonnene Freiheit zu freuen, denn eine Hand zog an seinem Shirt und so seine Aufmerksamkeit auf den Jungen. „Was steht dort?“, wollte André wissen. „Nuss-Krokant-Becher“, las er langsam vor. Der Junge rümpfte die Nase und interessierte sich daraufhin nicht mehr für dieses spezielle Angebot. >Die Lehrer im Heim werden sich bestimmt freuen, ihm das ABC beibringen zu dürfen…<, kam es wortlos von Michael. >War das jetzt ironisch gemeint?< >Nicht unbedingt.< Michael lächelte. >Sie haben selten die Gelegenheit, jemanden so früh in die Finger zu bekommen. Es gibt ihnen die Gelegenheit zu zeigen, was in ihnen steckt. Ohne dass ein Kind schon vom Unterricht Draußen verdorben ist.< >Na dann haben sie dieses Jahr besonders viel Grund zur Freude. Schließlich stehen ihnen gleich zwei von der Sorte zur Verfügung.< Mit Belustigung in den braunen Augen. Als nächstes verlangte André wieder seine Aufmerksamkeit, der sich für einen Früchteeisbecher entschieden hatte. Michael bestellte sich kein Eis, hatte aber nichts dagegen, von Brads Schokoeis etwas abzubekommen. Die Sonne schien trotz der fortgeschrittenen Stunde noch warm auf sie herab und Brad begann ihren unverhofften Ausflug richtig zu genießen. „Das sollten wir öfter machen…“, murmelte er mit geschlossenen Augen. „Nur noch ein gutes Jahr und dem steht nichts mehr entgegen“, gab Michael genauso leise zurück. Braune Augen wurden aufgeschlagen, begegneten dem Blick des Älteren, der sich zu ihm herüber gebeugt hatte. Er streckte eine Hand aus, legte sie in Michaels Nacken, um ihn noch ein bisschen näher zu ziehen und dann küsste er ihn. Energie kribbelte über ihn hinweg und in diesem Moment waren sie vollkommen unter sich, obwohl es um sie herum lauter besetzte Tische gab. „Lass uns gehen“, forderte er, als sie sich schließlich voneinander trennen mussten, denn etwas anderes war jetzt viel verlockender als in diesem Café zu sitzen. „Hm…“ Die eisblauen Augen sahen an ihm vorbei zu dem Jungen. „André scheint noch einen Moment zu brauchen.“ Und bevor Brad sagen konnte, dass ihm das gerade herzlich egal war, wurde er wieder geküsst. Was alles in allem auch nicht schlecht war. Auf dem Weg zum Auto war es allerdings Brad, der noch einen kurzen Abstecher machte, obwohl er zuvor noch so gedrängt hatte. Aber er verlor lieber jetzt ein paar Minuten, als sich später das Gejammer von Alexander anzuhören, weil er ihm nichts mitgebracht hatte. Michael lachte nur beinahe über ihn, als dieser den Gedanken auffing, gab ihm dann bereitwillig das benötigte Kleingeld. Und dann gab es gar nichts mehr, was einer Heimfahrt im Wege stand. Als hätten sie seine Ankunft erahnt, erwarteten die zwei ihn, als sie auf Rosenkreuz eintrafen. Da Michael den Wagen wegfuhr gab es niemanden, der Alexander und Stephan auf Distanz halten würde und so hatte er gleich darauf beide an sich hängen. Zusätzlich zu André, der schon wieder seine Hand umklammert hatte. „Du hattest uns ein Kartenspiel versprochen“, wurde er von Alexander erinnert. „Aber erstens bist nicht aufgetaucht und zweitens warst du nirgendwo zu finden.“ „Er war anscheinend dabei, jemanden zu rekrutieren und hatte deswegen keine Zeit für uns…“ Stephan beäugte den Neuankömmling neugierig. Nun richtete sich auch die Aufmerksamkeit des Deutschen auf André. „Er ist noch reichlich klein, was?“, wurde dann angemerkt. Der Junge ließ sich von der Musterung nicht einschüchtern, stampfte mit dem Fuß auf. „Ich bin nicht klein!“ Alexander tätschelte ihm den Kopf. „Dann sieh dich mal um, Kleiner. Du wirst bemerken, dass die Leute um dich herum um einiges größer sind.“ Da sie inzwischen ein paar Zuschauer bekommen hatten, hatte André genug Gelegenheit, sich von der Wahrheit dieser Worte zu überzeugen. Und dann war auch schon vergessen, dass er sich eben noch beleidigt gefühlt hatte. Stattdessen zupfte er an Brads Ärmel, bis dieser sich zu ihm herunterbeugte. „Können die alle etwas?“, wurde ihm ins Ohr geflüstert. „Ganz bestimmt“, gab er genauso leise zurück und musste seine zuckenden Mundwinkel unter Kontrolle halten. André wollte eindeutig noch etwas anderes fragen, aber plötzlich kam Bewegung in die Ansammlung und sie strebten auseinander und weg von ihnen. Nur Alexander und Stephan gaben nicht ganz auf, sondern warteten ganz in der Nähe darauf, dass Michael wieder zu verschwinden beschließen würde. „Haben sie die Schokolade schon aus der Ferne gewittert?“, trat Michael neben ihn und Amüsement blitzte in den eisblauen Augen auf. „Ich glaube, sie haben eher auf der Lauer gelegen, um mich nicht zu verpassen. Ich bin ihnen ein Kartenspiel schuldig.“ „Nun, sobald sie sehen, was du ihnen mitgebracht hast, werden sie dir sicher verzeihen. Außerdem bleibt euch noch genug Zeit vor Lichtaus.“ André zog protestierend an seiner Hand, als sich Brads Griff unwillkürlich verstärkte. „Du weißt genau, dass ich jetzt keine Lust aufs Kartenspielen habe.“ Das Amüsement wich etwas anderem. „Ja, das weiß ich wohl.“ Und darunter lag etwas, das ihm verriet, dass Michael nicht anders dachte. „In dem Fall sollten wir André wohl schleunigst in der Krankenstation abliefern, hm?“ „Eine ausgezeichnete Idee. Wenn du ihn mal bitte für einen Moment halten würdest, können wir uns gleich auf den Weg machen.“ Mit einem ironischen Lächeln sorgte er dafür, dass André seine Hand losließ und der Junge hatte nichts dagegen, sich stattdessen an Michael festzuhalten. Anscheinend begrüßte er die Chance, wieder nach den Flammen zu haschen, die nur er selbst sehen konnte. „Du willst dich drücken?“, wurde er von Stephan empfangen, der sehr wohl gehört hatte, dass Brads Pläne sich geändert hatten. „Ihr bekommt auch einen Trostpreis“, munterte er ihn auf. Alexander schlang von hinten beide Arme um ihn. „Hast du wirklich Schokolade bei?“ „Hast du Angst, ich würde damit weglaufen?“, stellte er eine Gegenfrage und der Andere lachte. „Nein, ich halte dich auch ganz einfach so gerne fest. Die Schokolade ist bloß ein zusätzlicher Anreiz.“ Damit wurde Stephan zugenickt, der die wortlose Aufforderung ohne Probleme interpretieren konnte und Brad mit einem breiten Lächeln abzusuchen begann. „Ich hätte sie euch auch freiwillig gegeben“, stellte er trocken fest. „Wo bleibt denn da der Spaß?“ Das Lächeln wurde zu einem Grinsen. „Ha, gefunden!“, kam es dann triumphierend und als nächstes fand Brad sich befreit wieder, da Alexander sich natürlich gleich auf seinen Freund stürzte. Er überließ die beiden sich selbst, die kaum mitbekamen, wie er sich verabschiedete, kehrte zu Michael und André zurück. „Konntest du dich von ihnen losreißen?“ „Wie du gesehen hast, war das gar nicht nötig.“ ~TBC~ Und im nächsten Teil lässt sich Schuldig mal wieder blicken ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)