Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 102: "Ah, noch ein Schneider" ------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 102/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Erste Begegnung mit den Ältesten ^^# Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Angefangen noch nicht, aber ja, einige Ideen sind bereits notiert und warten darauf umgesetzt zu werden. Die Charaktere in RftS und CD sind in ihrer Art zu unterschiedlich für mich, als dass ich an dem Sequel parallel schreiben könnte… *lach* Ich hatte den Titel gewählt, weil er aus dem Kontext gerissen einen ganz schnell in die Irre führen kann ^^ Und Brad will gar nicht so sehr aus der Schule raus als dass er vielmehr die _Möglichkeit_ dazu haben will. ^.~ @Kralle: *winkz* ^^ Teil 102 „Ah, noch ein Schneider“ Er wachte auf, bevor der Wecker klingelte, bevor Brad ihn ins Bewusstsein zurückholte. Einfach so. Und für einen Moment fragte er sich, warum da diese Unruhe in ihm war. Blicklos sahen eisblaue Augen hinauf zur Decke, als könnten sie dort eine Antwort finden, doch in Wirklichkeit war sie in ihm. Die Erinnerung erwachte wie er selbst und die Unruhe vertiefte sich. Heute würden sie kommen. Michael hatte keinen Grund zu befürchten, dass sie ihn nicht als Triumviratsmitglied akzeptieren würden. Immerhin war da immer noch Brads Vision, die nie negiert worden war. Aber die Worte seines Vaters waren noch lebendig in ihm und mehr noch das, was die Haltung des älteren Mannes ausgedrückt hatte. Es weckte nicht gerade Zuversicht in ihm. Er unterdrückte ein Seufzen, wandte langsam den Kopf zur Seite. Brad schlief noch, doch er wusste, dass es nicht mehr lange dabei bleiben würde. Eine Hand zuckte leichte und mit einem Lächeln umfasste er sie, verschränkte ihre Finger. Sein Blick schweifte weiter, dorthin, wo Sonnenstrahlen durch das offene Fenster zu kriechen begannen. Es war immer noch mit einem Moment der Überraschung verbunden, die Entfernung zwischen Bett und Fenster zu sehen, nachdem das Bett so viele Jahre direkt an der Wand gestanden hatte. Doch gleichzeitig war es eine Erleichterung, dass Brad nach ihrem Umzug in das neue Quartier nicht darauf bestanden hatte, wieder umzuräumen. Der Gedanke ließ ihn wieder nach dem Schwarzhaarigen suchen, dessen Augen sich hinter den Lider zu bewegen begannen und dann dauerte es nicht mehr lange, bis Finger den Druck seiner Hand und braune Augen seinen Blick erwiderten. Er hatte seine Unruhe schon fast vergessen und Brads Lächeln rief eine Erwiderung auf seine Lippen. In Brad kam mehr Bewegung und dann rollte sich der Jüngere auf ihn, barg das Gesicht an seinem Hals. „Bist du nervös?“ Warmer Atem stieß gegen seine Haut, löste eine Gänsehaut aus. Die Finger der freien Hand schlichen sich in seine Haare, spielten mit den sandblonden Strähnen. Er lachte unwillkürlich auf. „Ja, ein wenig“, gab er dann zu. „Und auch wenn du mir sagst, dass alles gutgehen wird, ändert das nichts.“ „Ich weiß…“ Warme Lippen folgten dem warmen Atem, aber im nächsten Augenblick schien Brad auch schon zu erstarren, bevor der Junge sich von ihm löste und mit einem Laut der Enttäuschung aufrichtete, um den Alarm auszuschalten. Hände lagen flach und Hitze ausstrahlend auf seiner nackten Brust, während Brad danach einfach nur auf ihn heruntersah - oder vielleicht auch durch ihn hindurch. Und irgendwann zog ein weiteres Lächeln an den Mundwinkeln des Jüngeren. „Ich sage es dir trotzdem“, wurde ihm mitgeteilt, nachdem Brad wieder ganz in die Gegenwart zurückgekehrt war. „Sie werden dich als Triumviratsmitglied bestätigen.“ Er erwiderte nichts darauf, aber Brad schien auch noch nicht ganz fertig zu sein. Die braunen Augen kamen näher, als sich der Junge zu ihm herunterlehnte und auch wenn sie eigentlich keine Zeit dafür hatten, schloss er schließlich die eigenen Augen. Wärme zwischen ihnen, als sie sich Stirn an Stirn berührten und ohne lange zu überlegen, nahm er die unausgesprochene Einladung an, unwillkürlich nach einer Versicherung suchend . In Brad war nur Gewissheit und trotzdem stieß er weiter vor, als würde er einem vertrauten Pfad folgen. Und das tat er auch, wie ihm bewusst wurde, als sich Schilde wie Mauern um ihn schlossen. Michael atmete langsam aus oder hätte das zumindest in der realen Welt getan, dann lächelte er. „Michael“, wurde er begrüßt, während der andere Mann nähertrat. Er beobachtete ihn einfach nur, bis der Andere vor ihm stand, den Kopf leicht neigte und ihn musterte. „Du glaubst ihm nicht?“, wurde er schließlich gefragt. „Wie könnte ich ihm, _dir_, nicht glauben?“, gab er zurück. „Und trotzdem bist du hier.“ Eine Hand legte sich an seine Wange und er lehnte sich in die Berührung hinein, die Augen ein weiteres Mal schließend. Ja, das war er. Und er stellte die Frage, auch wenn diese Version von Brad unmöglich die gesamte Zukunft kennen konnte. „Weißt du es auch?“ „Ich weiß, dass Brad Recht hat“, bekam er zu hören, ohne jeden Zweifel. Und er selbst sollte auch keinen haben. Was auf einmal sehr viel leichter schien. Eisblaue Augen wurden aufgeschlagen und er lächelte wieder. „Besser?“ Michael nickte nur und dann kehrte er in die wirkliche Welt zurück. Mit geübter Fingerfertigkeit befestigte er die Abzeichen an Brads Kragen, ließ danach eine Hand auf dessen Schulter ruhen. Braune Augen suchten überlegend seinen Blick und es herrschte für eine Weile Schweigen zwischen ihnen, bevor Brad etwas sagte. „Es geht dir gut…“ Nicht so sehr eine Frage als vielmehr eine Feststellung. Und dennoch gab er eine Antwort darauf oder zumindest etwas Ähnliches. „Ich werde mit meinem Vater frühstücken.“ Er erwartete ein Lächeln oder einen Kommentar, doch der Schwarzhaarige schien von irgendetwas in seinen Worten abgelenkt, Brads Blick ging wieder geradewegs durch ihn hindurch. „Hey“, meinte er leise und er drückte die Schulter des Jungen. Und da war es, das Lächeln. „Ich muss zum Speisesaal“, wurde ihm gleich darauf erklärt, ohne wirklich irgendetwas zu erklären. Doch bevor Brad sich zum Gehen wenden konnte, hielt er ihn auch an der anderen Schulter fest, lehnte sich dann zu ihm herunter, ein Weg, der überraschend kurz war. Eine Hand glitt in den Nacken des Jungen und dann küsste er ihn endlich. Brad drückte sich gegen ihn, schien nahezu gegen seine Lippen zu summen. Es war schwierig, ihn danach gehen zu lassen, aber sie wussten beide, dass sie jetzt für mehr keine Zeit hatten. Es hing immer noch ein Lächeln an den Mundwinkeln des Jüngeren, als Brad vor ihm das Quartier verließ, aber gleichzeitig war da eine seltsame Abwesenheit in den braunen Augen, als ihm noch ein letzter Blick zugeworfen wurde. Michael schüttelte den Eindruck ab, bevor er die wenigen Meter zum Quartier seines Vaters zurücklegte und trotzdem klang sein Klopfen ein wenig zögerlich. Er musste nicht lange warten, bis die Tür geöffnet wurde und wieder fand er sich einem überlegenden Blick ausgesetzt. „Was ist los?“, wollte sein Vater wissen, als dieser beiseite trat, um ihn hereinzulassen. Seine Antwort war ein ungewisses Schulterzucken. „Brad ist ein wenig seltsam. Als würde ihn etwas beschäftigen. Aber er hat nichts zu mir gesagt.“ „Dann sieht er es wohl nicht als Problem an. Oder nicht als eines, bei dem du ihm helfen könntest.“ Stille senkte sich über ihn, als das Talent des Zeros ihn einbezog und heute spürte er den Verbindungsverlust besonders scharf, wahrscheinlich, weil er in Gedanken so sehr mit dem Jungen beschäftigt war. Doch die Trennung brachte auch Ruhe mit sich und mit dem gewonnen Abstand konnte er seinem Vater Recht geben. Der sah ihn ein wenig amüsiert an, reichte dann eine Tasse Kaffee an ihn weiter, die er dankbar entgegennahm. Heiß und mit genau der richtigen Menge an Zucker rann die belebende Flüssigkeit seine Kehle herab und klärte seinen Kopf endgültig. Ein Stuhl wurde vom Tisch weggezogen und er folgte der stummen Aufforderung, setzte sich, um sich dann zurückzulehnen, die Tasse immer noch in der Hand. Sein Vater nahm ihm gegenüber Platz. „Zumindest scheinst du wegen ihres Besuchs nicht allzu nervös zu sein, wenn du dir mehr Gedanken über Brad machst“, wurde festgestellt. Er dachte für einen Moment über diese Worte nach, während er seine Tasse weiter leerte. „Ich muss zugeben, dass das vorhin noch anders war“, lautete schließlich seine Antwort. Blaue Augen musterten ihn neugierig, bevor sein Vater knapp nickte. Und dann war da plötzlich ein amüsiertes Lächeln. „Hat er vielleicht mal wieder einen Feiertag für sich entdeckt?“ Kurz verstand er absolut nicht und dann brach ein Lachen aus ihm heraus, was sich wirklich gut anfühlte. Irgendwann blieb nur noch ein Lächeln übrig und er stellte seine Tasse ab, begann sein Brötchen zuzubereiten, weil er jetzt an Appetit gewonnen hatte. „Es ist zwar unwahrscheinlich zu dieser Jahreszeit, aber ein wenig verhält er sich wie damals…“ Sein Gegenüber tat es ihm nach und für einen Moment konnte er deutlich Zufriedenheit in dem Blick lesen, der ihn traf. „Vielleicht ist es auch seine Strategie, um dich abzulenken“, wurde dann angemerkt. „Mm… bei Brad weiß man nie.“ Nun war es sein Vater, der lächelte, Amüsement in den blauen Augen. Anschließend kümmerten sie sich beide um ihr Frühstück und erst als sie bei ihrer letzten Tasse Kaffee angelangt waren, lehnte sich der Ältere wieder zurück. „Herr Franken hat gesagt, dass du sie mit uns zusammen begrüßen sollst.“ Seine Schultern sanken ein wenig nach unten, bevor er sich dabei erwischte und sich seine Haltung wieder straffte. „Ist es also endlich entschieden…“ Nicht wirklich mit Belustigung, aber vielleicht war ein wenig Erleichterung enthalten, weil er sich zumindest darüber keine Gedanken mehr machen musste. „Nun, Herr Franken muss es ja wissen“, fügte er dann hinzu. Mundwinkel zuckten. „Am ehesten von uns allen“, wurde ihm zugestimmt. „Man sollte davon ausgehen, dass ein Protokoll für solche Situationen besteht. Immerhin kommen die Ältesten in der Regel nur her, wenn sich die Zusammensetzung des Triumvirats ändert.“ Das war der Grund, warum er ihnen bisher nie begegnet war. Sein Vater blickte überlegend in seine Tasse. „Uns hatten sie bereits vorher geprüft. Und Herr Franken meinte, dass es bei ihm genauso gewesen war.“ Der Erklärung rief ihm in Erinnerung, wie _alt_ die Ältesten bereits sein mussten und es war eine sehr seltsame Vorstellung. Der Gedanke wurde ihm vom Gesicht abgelesen und etwas spielte nun über das Gesicht seines Vaters, das Michael nicht entziffern konnte. Aber er hakte nicht nach, sein Vater hätte etwas gesagt, wenn er dazu bereit gewesen wäre. Stattdessen stellte er seine nun leere Tasse ab und lenkte seine Gedanken auf etwas anderes. „Weißt du, wann genau sie eintreffen werden?“ Ein Blick auf die Armbanduhr folgte. „In zwei Stunden.“ „Sie werden nicht von euren Fahrern abgeholt?“ „Das liegt ganz und gar in den Händen von Eszett“, wurde mit einem Kopfschütteln erwidert. „Ich verstehe.“ Mit einem knappen Lächeln. „Dann werde ich wohl noch ein bisschen arbeiten, hm?“ „Tu das. Ich komme dich dann abholen.“ Ein Klopfen ließ ihn von seiner Arbeit aufsehen und dann öffnete sich auch schon die Tür und sein Vater kam herein. „Es ist so weit.“ Die wenigen Worte sorgten dafür, dass sich sein Talent entfaltete. Es schwappte über die Schüler in ihren Klassenräumen hinweg, die nichts von dem Besuch der Ältesten mitbekommen würden, und stieß schließlich auf die zwei Wagen auf der Zufahrtsstraße. Hastig zog er sich wieder zurück, konzentrierte sich auf seinen Vater, der jetzt neben ihm stand, eine Hand auf seiner Schulter. „Nicht die beste aller Ideen, hm?“ Er zwinkerte, war dann wieder ganz bei sich. „Sie haben ungewöhnliche Schilde“, meinte er langsam. Nachdenklich wurde er gemustert. „Das kann ich nicht beurteilen. Aber es könnte daran liegen, dass sie die ohne das Standardtraining entwickelten.“ Zeit streckte sich hinter diesen Worten aus, ein surreales Gefühl mit sich bringend. Es hielt sich, als sie sich auf den Weg machten und als sie am Eingang standen, zusahen, wie die Ältesten ihre Limousine verließen, verstärkte es sich nur noch. Wie konnten Talente nur so alt werden? Aus dem zweiten Wagen stiegen Männer aus, die nur Bodyguards sein konnten. Zwei von ihnen verschwanden sofort im Gebäudeinneren, die anderen beiden schlossen sich in einem höflichen Abstand den drei Ältesten an. Herr Franken trat als erster vor. „Willkommen auf Rosenkreuz.“ Es war die Frau, die darauf antwortete. „Es ist schön mal wieder hier zu sein. Unter den ganzen jungen Leuten fühlt man sich selbst auch gleich viel jünger.“ Michael lächelte unwillkürlich, genauso wie Herr Franken und sein Vater. Letzterer schüttelte als nächster ihre Hand und dann folgte Michael selbst. Ein suchender Blick traf ihn. „Ah, noch ein Schneider.“ „Jawohl“, antwortete er, weil ihm nichts Besseres einfiel und zuerst lächelte er noch, doch langsam verschwand es ganz einfach. Zum Glück schien das niemanden aufzufallen. Sie begrüßten noch die verbleibenden beiden Ältesten und dann war er froh, dass Herr Franken die Führung übernahm und er sich etwas zurückfallen lassen konnte. Eis vibrierte in ihm, schien sein Blut zum Stocken zu bringen. Es war nicht mehr das Alter, diesen Schock hatte er bereits überwunden. Aber er war gleich in die nächste Falle getappt. Denn das freundliche Äußere der drei war nur eine Fassade, er hatte es in ihrem Blick sehen können. Normalerweise wäre ihm so etwas nicht passiert, er wusste, dass man Talente nicht unterschätzen durfte. Aber sie wichen zu sehr von der Norm ab, als dass er sich auf sie einstellen konnte. Eine fahrige Hand strich durch sandblonde Haare und dann tat er zumindest so, als hätte er sich völlig unter Kontrolle. Wobei auch half, dass sein Vater für einen Moment ebenfalls zurückgefallen war und Wärme seinen Handrücken berührte. Er schenkte ihm ein dankbares Lächeln und dann waren sie auch schon wieder auseinander. Etwas anderes legte sich über seinen inneren Aufruhr und er erwartete eine begleitende Stimme, doch Brad schien seine Reaktion zum Anlass zu nehmen, selbst Vorsicht walten zu lassen und es blieb bei diesem indirekten Kontakt. Die Ältesten verzichteten darauf, gleich eine Pause einzulegen, stattdessen ließen sie sich durch Rosenkreuz führen, nach außen hin stets umgänglich und mit einem Lächeln auf den Lippen. Und trotzdem war Michael innerlich kalt, selbst dann noch, als sie sich zu einem zwanglosen Gespräch zurückzogen und heißer Kaffee seinen Magen füllte. Vielleicht lag es daran, dass er das nächste Gespräch ohne die Anwesenheit von Herrn Franken oder seines Vaters überstehen werden würde. ~TBC~ Ich fand die Ältesten im Anime einfach gruselig – dieser Unterschied zwischen dem, wie sie sich gaben, und dem, wofür sie standen… ^^# cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)