Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 103: "Jetzt wusste er, wie die Ältesten so alt sein konnten" -------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 103/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Michael erfährt etwas von den Ältesten. Und damit gleichzeitig über die Ältesten ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Als ich deine Frage betreffs eines möglichen Treffens zwischen den Ältesten und Brad las, dachte ich nur: Volltreffer. ^^ Nicht, weil eines stattfinden wird, sondern weil genau das Gegenteil der Fall ist – Brad meidet die Ältesten wie die Pest, um ja nicht Gefahr zu laufen, ihnen zufällig zu begegnen. Es wird nicht direkt erwähnt, ein indirekter Hinweis ist, dass die Verbindung zwischen Michael und Brad stark abgeschwächt wurde, um nicht aus Versehen auf diesem Weg ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er will nicht in die Verlegenheit geraten, dass sie einen bestimmten Gedanken in seinem Kopf sieht. Der Grund dafür wird im nächsten Kapitel verraten ^.~ @Kralle: Sag mal, wo treibst du dich eigentlich rum? Ist selten, dass ich zwei Wochen nichts von dir höre ^^ *winkz* Teil 103 „Jetzt wusste er, wie die Ältesten so alt sein konnten“ Ein Anflug von Panik wollte sich in ihm breitmachen, als sich die Tür hinter den beiden schloss, doch er drängte den Impuls sofort zurück, atmete so unauffällig wie möglich durch. Und dann gehörte die Aufmerksamkeit der Ältesten ganz allein ihm, eine Ehre, auf die er gerne verzichtet hätte. Die alte Frau schenkte ihm ein freundliches Lächeln und etwas bemüht erwiderte Michael es. „Wir fangen am besten mit einem Überblick darüber an, wie Ihre bisherige Arbeit als Mitglied des Triumvirats aussah“, schlug sie vor. Und das klang gar nicht so schlimm, auch wenn es weniger angenehm war, auf seine Schilde verzichten zu müssen. Er fühlte sich angreifbar dadurch, aber das war noch etwas, das er nicht durchscheinen ließ. Stattdessen gab er die gewünschte Zusammenfassung, beantwortete die Zwischenfragen und entspannte sich ob dieser Normalität nach und nach. Michael konnte sogar fast vergessen, dass da eine beständige Berührung in seinem Verstand war, die sich vergewisserte, dass er die Wahrheit sagte. „Ganz wie Ihr Vater“, meinte sie schließlich zufrieden und die anderen beiden Ältesten nickten. „Und ich habe gehört, dass Sie bereits einen Nachfolger in Aussicht haben?“ Interessiert lehnte sie sich vor und ihre Haltung verriet, dass es nunmehr nur noch um Smalltalk ging. Michaels Lächeln fiel dieses Mal um einiges ungezwungener aus. „Ja, André Schubert. Er verspricht den Fußstapfen seines Vaters zu folgen.“ Ein kurzes Lachen war die Antwort darauf. „Sehr schön. Dieser Punkt kann sich manchmal als schwieriger als erwartet erweisen. Aber im Notfall hätten wir ja noch in unserer Schule in Amerika suchen können.“ „Ich hoffe, das wird nicht erforderlich sein. Eine gewisse Umstellung bedeutet das schließlich für die Kinder.“ Er legte eine kurze Pause ein und etwas Humor trat in die eisblauen Augen. „Obwohl ich zugeben muss, dass Herr Stephenson den Wechsel auch gut überstanden hat.“ „Dessen bin ich mir sicher.“ Aus irgendeinem für ihn nicht erfassbaren Grund wirkte sie nun noch zufriedener und dann zog sich die geistige Berührung zurück. „Nun, Sie werden sicher nicht überrascht sein zu hören, dass wir gegen Ihre Ernennung keine Einwände haben, Herr Schneider. Aber da gibt es noch eine Sache, die Sie vielleicht erfahren möchten.“ Mit einer gewissen Neugier neigte er den Kopf, im ersten Moment völlig ahnungslos, was jetzt kommen könnte. Doch dann fiel es ihm ein und auch wenn sie nicht mehr in seinem Kopf war, konnte sie ihm die zu spät unterdrückte Reaktion vom Gesicht ablesen. Sie lächelte belustigt und dann erfuhr er endlich, warum Brads Vision damals dafür gesorgt hatte, dass man ihm das Japan-Büro überließ. Ein wenig betäubt verließ er später den Raum. Jetzt wusste er, wie die Ältesten so alt sein konnten, aber wirklich glauben konnte er es noch nicht. Auch wenn er sein ganzes Leben lang über Talente Bescheid gewusst hatte, so hatte er von so einer Möglichkeit noch nie etwas gehört. Blicklos starrte er auf den Boden, strich sich durch die sandblonden Haare. „Du hast es also hinter dich gebracht…“ Sein Blick hob sich langsam, folgte den Hosenbeinen, weiter nach oben, bis er dem Blick seines Vaters begegnete. Ein schwaches Lächeln wagte sich auf seine Lippen. „Ja, jetzt gehöre ich endgültig dazu.“ „Das ist gut zu hören.“ Eine Hand fand seinen Nacken, drückte sanft zu. „Wir werden uns jetzt wieder um sie kümmern“, wurde ihm dann mitgeteilt. „Brad wartet mit dem Mittagessen in eurem Quartier.“ Michael nickte schon, bevor er die Information überhaupt verarbeitet hatte. Dann stockte er kurz. „Soll ich mich von ihnen verabschieden?“ „Das hast du eben schon getan, hm? Sie werden nicht mehr lange bleiben.“ Und er verspürte auch nicht wirklich das Verlangen, ihnen noch einmal gegenüberzutreten. Daran hatte auch die Tatsache nichts geändert, dass rein gar nichts passiert war. ****** Michael kam langsam näher, nicht nur physisch, sondern auch die Wärme von dessen Verstand. Seit die Ältesten eingetroffen waren, bestand eine ungewohnte Mauer zwischen ihnen und auch wenn diese ihre Verbindung nicht unterband, so war da ein deutlicher Eindruck von Ferne zwischen ihnen. „Vielen Dank, Manja“, wandte Brad seine Aufmerksamkeit wieder nach außen und die Küchenfrau schenkte ihm ein freundliches Lächeln. „Gern geschehen. Und schön aufessen.“ Braune Augen schweiften über den Tisch, bevor sie mit einem Ausdruck des Unglaubens zu ihr zurückkehrten. „Ich glaube nicht, dass das möglich sein wird. Aber ich werde mein Bestes geben.“ Das brachte ihm ein helles Auflachen ein. „Das wird schon reichen, mein Lieber.“ Damit rückte sie die letzte Platte zurecht, verabschiedete sich dann. Brad stand für einen Moment ein wenig unschlüssig da, etwas das selten genug geschah, dass er über sich selbst lächeln musste, doch gleich darauf verschwand dieser Funken Humor. Er wusste schließlich, woher diese Unruhe kam und gerade konnte er sich die nicht erlauben. Zum Glück erreichte Michael ihr Quartier und er konnte sich ganz und gar auf den Älteren konzentrieren. Michael schloss die Tür hinter sich, blieb stehen, ohne die Klinke loszulassen. Die Begrüßung ging irgendwo verloren, als ihn eisblaue Augen mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln musterten, was ihm Gelegenheit gab, seinerseits den Anderen zu betrachten und sich zu überzeugen, dass es ihm gut ging. Als Michael nichts sagte, war schließlich er selbst es, der auf den Älteren zutrat. Er griff nach beiden Händen, verschränkte ihre Finger und stellte so die Nähe her, die er bereits vermisst hatte. „Du bist von ihnen bestätigt worden, nicht wahr?“ Ein kleines Lächeln wagte sich hervor. „Ja, das bin ich.“ Er gab ihm einen Kuss dafür. „Ich habe doch gesagt, dass du dir keine Sorgen machen musst.“ „Hm, darum wohl wirklich nicht.“ Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite, doch er stellte keine Frage. Sie sollten nicht über die Ältesten reden, solange sie noch da waren. Also trat er einen Schritt zurück, Michael mit sich ziehend, der sich so von der Tür löste. „Ich habe Hunger“, teilte er ihm mit. „Tatsächlich.“ Dieses Lächeln war um einiges ausgeprägter. Doch der Ältere folgte ihm nun bereitwillig. Vor dem Tisch angekommen rutschten ihm die Augenbrauen hoch. „So viel Hunger kannst du gar nicht haben.“ Brad grinste flüchtig. „Du weißt doch, dass Manja es manchmal zu gut meint.“ „Dem kann ich kaum widersprechen.“ Mit einem belustigten Kopfschütteln. Als nächstes wurde ihm der Stuhl zurückgezogen und mit zuckenden Mundwinkeln nahm er die Einladung an. Die Mahlzeit zog sich in die Länge, über die Pause hinaus, doch da er an diesem Nachmittag keinen Unterricht mehr hatte, trieb sie nichts zur Eile an. Sein Magen war am Ende fast schmerzhaft voll und ein wenig müde lehnte er sich zurück. Eisblaue Augen musterten ihn amüsiert, Michael hatte schon vor ihm aufgegeben. Wortlos stand der Ältere schließlich auf, umrundete den Tisch und zog ihn auf die Beine. „Wie wäre es mit einem Mittagsschlaf?“ Er konnte sich nicht erinnern, wann er das zum letzten Mal gemacht hatte, doch die Idee klang ausgesprochen gut. Michael wartete keine Antwort ab und dieses Mal war er es, der hinter dem Anderen hergezogen wurde. Schwer ließ er sich auf dem Bett nieder und Michael zog ihm die Schuhe aus. Dann trennte sich der Ältere von den eigenen Schuhen und anders als Brad, der seine Sachen als bequem genug befand und sich bereits lang ausgestreckt hatte, zog der Ältere sich bis auf seine Shorts aus. Was eine gute Entscheidung war, so ein Anzug war zwar resistent, aber nicht dafür gemacht, darin zu schlafen. Brad wartete, bis Michael neben ihm lag, presste sich dann an ihn und ließ die Hitze des anderen Körpers auf sich übergehen. Seine Muskeln entspannten sich darunter und die Müdigkeit wurde ausgeprägter, zerrte an ihm, als hätte sie eine physische Form. Lippen drückten einen Kuss auf seine Stirn und da es keinen Grund gab zu widerstehen, ließ er sich in die Bewusstlosigkeit des Schlafs ziehen . Er erwachte übergangslos, gar nicht mehr müde und angenehm entspannt. Trotzdem öffnete er nicht gleich die Augen, griff einfach nur nach Michael, den er neben sich wusste. „Sie sind weg, nicht wahr?“ Energie streifte ihn, breitete sich wellenförmig aus und er musste einen Moment warten, bevor er eine Antwort erhielt. „Ja…“ Es klang beinahe wie ein Seufzen. „Gut…“ Brad verspürte den Wunsch, Michael noch ein bisschen näher zu ziehen und so tat er es einfach, bis er dessen warme Stirn an seiner spürte. Es war die Aufforderung, ihre gewohnte Verbindung wiederherzustellen und der Ältere tat das und mehr. Wieder schwappte Energie über ihn hinweg, nur bestand diese hier ganz und gar aus Michael. Er ließ sich in dieses Gefühl hineinsinken und als Michael sich schließlich wieder zurückzog, war auch er endlich entspannt. Braune Augen wurden aufgeschlagen, begegneten dem Blick eisblauer und er lächelte. „Und jetzt kannst du mir erzählen, was los war.“ Mundwinkel zuckten bevor es dieses Mal Michael war, der ihn näher zog. Und dann hatte er etwas Besseres als bloße Worte, denn der Telepath zeigte ihm, wie das Gespräch verlaufen war. Bis er vor dem Schluss stoppte. Brad ließ die Bilder nur widerwillig gehen, setzte sich auf und musterte den Älteren eindringlich. „Du weißt also, wofür sie das Opfer brauchen…“ „Ich darf es dir aber nicht erzählen. Diese Information ist auf die Ältesten und das Triumvirat beschränkt.“ Er verzog flüchtig das Gesicht. Sein Talent konnte absolut nichts sehen, Michael meinte das vollkommen ernst. „Kannst du mir _irgendetwas_ verraten?“ Ein Stirnrunzeln, während der Ältere darüber nachdachte und er streckte unwillkürlich die Hand aus, um ihm über die Stirn zu streichen und die Falten zu glätten. Die Geste brachte ihm ein winziges Lächeln ein und er konnte direkt beobachten, wie Michael sich entschloss, ihm wenigstens einen Hinweis zu geben. „Du erinnerst dich an den Auftrag, wonach unsere Talente in Japan nach einer Person mit ganz bestimmten Eigenschaften Ausschau halten sollen?“ Brad nickte, denn er hatte die entsprechende Akte gelesen, als er das Büro mehr oder weniger von Michael übernommen hatte. Zunächst wollte er nachhaken, was Michael damit sagen wollte, doch dann war es ganz simpel. „Diese Person wird das Opfer sein…“ Er formulierte es absichtlich nicht als Frage, doch er konnte die Antwort in Michaels Blick lesen. Und auch wenn ihm das nicht verriet, wofür sie die Person benötigten, so wusste er nun immerhin mehr als zuvor. Er streckte sich und sein Lächeln geriet ein wenig schief. „Früher oder später werde ich schon herausfinden, worum es eigentlich geht.“ „Wenn ich das jemandem zutraue, dann dir.“ Mit deutlichem Humor. Dann setzte Michael sich ebenfalls auf. „Ich habe leider noch zu arbeiten.“ „Das habe ich erwartet“, gab er zu und es passte ganz gut in seine Pläne. Letzteres sprach er jedoch nicht aus. „Ich werde sicher auch etwas zu tun finden.“ „Hm, zweifellos“, fuhr eine Hand durch seine Haare. Er begleitete Michael bis zu dessen Büro, nur um sicher zu gehen, und danach hatte er es nicht weit bis zu Herrn Schneider. Einen Moment noch zögerte er, doch dann klopfte Brad an. „Herein“, klang es dumpf durch die Tür auf und er folgte der Einladung, erwiderte gleich darauf den überraschten Blick des Triumviratmitglieds. „Was machst du denn hier, Brad?“ Doch eine Antwort wurde gar nicht erst abgewartet. Die blauen Augen verengten sich und er wurde scharf gemustert. „Ist etwas mit Michael?“ Sein Kopfschütteln sorgte dafür, dass die Miene des älteren Mannes sich wieder entspannte und dann wies ihm ein knappes Nicken Platz zu nehmen. Er tat es und die Polsterung gab leicht unter seinem Gewicht nach. Und als nächstes stand er vor dem Problem, dass er nicht genau wusste, wie er seine Frage formulieren sollte. Sein Talent konnte ihm gar nicht helfen, da Herr Schneider ihn in einer automatischen Reaktion mit ins Zero-Feld einbezogen hatte. Vielleicht hatte etwas in seinem Blick verraten, dass das Thema besser nicht an die Öffentlichkeit dringen sollte. Eine Augenbraue wanderte langsam in die Höhe, als Brad nach einer Minute des Schweigens immer noch nichts gesagt hatte und so war es Herr Schneider, der wieder das Wort ergriff. „Du kannst gerne fragen“, beinahe amüsiert, wenn Brads Zurückhaltung ihn nicht zu vorsichtig dafür gemacht hätte. „Ich kann dir nur nicht garantieren, dass du auch eine Antwort erhältst.“ „Die Ältesten sind wirklich gegangen?“, erkundigte er sich schließlich, denn in diesem Fall war Michaels Versicherung nicht ganz ausreichend. Herr Schneider nickte kaum merklich und dessen Blick intensivierte sich. „Ist bei dem Gespräch ein Punkt aufgekommen, den du geklärt haben möchtest?“ Wieder schüttelte er den Kopf. „Nein, Michael hat mir die gesamte Unterhaltung gezeigt. Oder jedenfalls fast die gesamte.“ Ein trockenes Lächeln. „Eine Sache hat er für sich behalten. Doch das war auch das einzig wirklich Interessante und ich weiß sehr genau, dass Sie mir nicht mehr verraten werden.“ Herr Schneider erwiderte sein Lächeln ebenso trocken und hatte es nicht nötig nachzuhaken. Brad war für einen Moment abgelenkt von der Erinnerung, die noch einmal vor seinem inneren Auge ablief und dieses Mal fiel ihm etwas auf. Unwillkürlich neigte er den Kopf, minimal. „Vielleicht eine Sache. Sie hatte Michael darauf angesprochen, dass er ohne André vielleicht in Amerika nach einem geeigneten Nachfolger hätte suchen müssen und für so eine harmlose Bemerkung hatte sie etwas zu viel Interesse an seiner Reaktion.“ Er hatte Herrn Schneider nicht aus den Augen gelassen, als er das sagte und konnte daher sehen, wie dessen Gesicht an Farbe verlor. „Wie sah seine Reaktion aus?“ So ausdruckslos, dass es Alarmglocken losschrillen ließ. Doch äußerlich zuckte Brad nur mit den Schultern. „Ihm ist nur Dr. Stephenson dazu eingefallen…“ Und die Farbe kehrte zurück. „Seltsam. Aber gut.“ Ein stechender Blick. „Und nein, ich werde dir nicht sagen, was sie damit erreichen wollte.“ Nach Herrn Schneiders erster Reaktion hatte er nichts anderes erwartet. ~TBC~ Falls ihr gerade keine Idee habt, warum die Älteste das Gespräch auf die amerikanische Schule gelenkt hat – einfach Teil 73/74 noch einmal überfliegen. ^^ Warum Michael jedoch nicht für eine Sekunde an das damalige Gespräch mit seinem Vater zurückgedacht hat, wird sich erst später klären… ^.~ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)