Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 113: "Er war Instruktor auf Rosenkreuz, als Michael noch ein Schüler war" --------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 113/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brad macht gleich zwei interessante Bekanntschaften ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Was für eine Idee. Aber das tu ich Brad nun wirklich nicht an *lach* Und zum Ausgleich für die Einlage vom letzten Kapitel, darf er heute jemanden treffen, der eine Verbindung zu Michaels Vergangenheit hat. Und jemanden, der eine Verbindung zu ihrer Zukunft hat. @Kralle: Du wirkst ein wenig sprachlos ^^° Keine Sorge, ich habe nicht vor, Brad so etwas noch einmal durchmachen zu lassen ^^ Teil 113 „Er war Instruktor auf Rosenkreuz, als Michael noch ein Schüler war“ „Guck nicht so grimmig“, flüsterte Herr Hoffmann ihm zu, als er seinen Platz erreichte und Brad musste sich zurückhalten, um ihm nicht die Zunge rauszustrecken. Herr Moriyama war um einiges höflicher. „Ich gratuliere Ihnen, Crawford-san.“ Eine kurze Pause wurde eingelegt, in der gemustert wurde. „Auch wenn Sie nicht gerade glücklich über Ihren Erfolg aussehen.“ „Es war nicht weiter schwer.“ Nicht ganz abfällig, aber nahe dran. „Und nun werde ich von lauter Leuten angestarrt.“ Braune Augen verschmälerten sich, als er sich umsah und wenigstens einige der Gaffer hatten den Anstand, sich daraufhin abzuwenden. Herr Hoffmann sagte darauf belustigt etwas zu dem Japaner, doch Brad hörte nicht zu, von einem Mann abgelenkt, der ihm bekannt vorkam. Er vergaß selten Gesichter, eine Folge seines Talents, durch das er früh gelernt hatte, visuelle Eindrücke dauerhaft zu speichern. Auch dieser Mann hatte sich wieder abgewandt, doch Brad sah weiterhin in dessen Richtung und versuchte sich zu erinnern. Zunächst hatte er keinen Erfolg, doch dann wurde ihm bewusst, dass er den Anderen nicht selbst kannte, sondern in Michaels Erinnerung gesehen hatte. Und prompt wurde seine Miene vollkommen blank, weil er im gleichen Sekundenbruchteil Bescheid wusste. Was hatte dieser Mann hier zu suchen? Sie hatten vielleicht kein Büro in der Antarktis, aber seinen Informationen nach war der Instruktor, der für Thomas‘ Tod verantwortlich gewesen war, auf einen ähnlich undankbaren Posten versetzt worden. Ohne es zu merken, hatte sich seine Hand um das Plüschtier verkrampft, das er immer noch hielt, und seine Knöchel stachen weiß hervor. „Crawford-san, ist alles in Ordnung?“ Sein innerer Aufruhr war nicht unbemerkt geblieben und die Frage sorgte dafür, dass er bemerkte, was er tat, und seinen Griff lockerte. Gleich darauf hatte er ein Lächeln aufgesetzt, das als überzeugend genug durchgehen konnte. Und der Beginn des nächstes Viertels lieferte ihm auch eine Antwort. „Mich haben nur die neugierigen Blicke ein wenig gestört. Aber jetzt ist es ja vorüber.“ Er hielt dem Älteren seinen Preis hin, der sich bei näherer Betrachtung als ein Albatros erwies. „Hier, für Ihren Sohn.“ Herr Moriyama schien nicht überrascht, dass er über seine Familienverhältnisse Bescheid wusste. „Vielen Dank, Crawford-san, er wird sich bestimmt darüber freuen.“ Die Aussage wurde von einem flüchtigen Blick zur linken Hand begleitet, wo der Ehering saß, als der Japaner offensichtlich an seine Familie dachte. Und dass der Blick danach zu gleichen Stelle an Brads Hand wanderte, war wahrscheinlich nicht einmal eine bewusste Entscheidung. Die nichtsdestotrotz zu einer Entdeckung führte, die Herr Moriyama nicht erwartet hatte. Überraschung spielte über das Gesicht des Japaners, aber er war zu höflich, um nachzufragen. Und da Brad nicht vorhatte freiwillig aufzudecken, wer genau das Gegenstück zu seinem Ring trug, wandten sie sich beide dem Spiel zu, auch wenn ihre Gedanken gerade woanders weilten. Herr Hoffmann hatte sich von seiner Erwiderung nicht täuschen lassen und als das Geschehen auf dem Spielfeld alle zu Genüge ablenkte, lehnte sich der Ältere zu ihm herüber. „Verrätst du mir, was wirklich los ist?“ Seine Hand legte sich kurz auf die des Anderen. „Später.“ Und Herr Hoffmann gab sich damit zufrieden. Er nutzte die Zeit bis zur letzten Pause, um über sein weiteres Vorgehen nachzudenken und als sie schließlich heran war, war er es, der sich an Herrn Hoffmann wandte. „Könnten Sie mir bitte den Gefallen tun und den Mann da vorne nach seinem Namen fragen? Ich glaube, ich kenne ihn, möchte aber sichergehen.“ Eine Augenbraue wurde hochgezogen, als Herr Hoffmann sich innerlich fragte, warum Brad nicht ganz einfach sein Talent zu Rate zog. Doch der Ältere würde natürlich niemals auf die Idee kommen, seine Bitte abzuschlagen und machte sich sofort auf den Weg zur gedeuteten Person. Brad konnte beobachten, wie der Mann zunächst unbefangen antwortete, dann jedoch stutzte und sich zu ihm umwandte. Und diesmal hatte der suchende Blick rein gar nichts mit Brads Leistung beim Körbewerfen zu tun. Er lächelte ein sehr langsames und sehr kaltes Lächeln, spürte die telepathische Berührung, die an seinen Schilden scheiterte. Doch an Herrn Hoffmann, einem Talentlosen, konnte der ehemalige Instruktor gar nicht scheitern und hatte daher schnell eine ziemliche genaue Vorstellung davon, wen er da vor sich hatte. Kurz war die Aufmerksamkeit zurück auf Brad und diesmal erlaubte er dem Telepathen Zugriff auf eine unmissverständliche Botschaft. Und auf einmal hatte dieser es sehr eilig und wollte nicht einmal das Spiel zu Ende sehen. Herr Hoffmann kehrte zu ihm zurück und übermittelte ihm den Namen und in den blauen Augen konnte er den leisen Verdacht lesen, dass Brad ihn gerade für etwas mehr benutzt hatte als offensichtlich war. Der Rest des Abends verlief ohne weitere Zwischenfälle und schließlich wurde es Zeit, sich zu verabschieden. Herr Moriyama musterte ihn zum Schluss noch einmal eindringlich und dann lächelte er kaum merklich. „Wann werden Sie das nächste Mal in Japan sein? Ich hätte Sie bei einem Vertragsabschluss gerne dabei.“ Sein erwiderndes Lächeln war fast unsichtbar und wurde dennoch bemerkt. „Herr Hoffmann und ich werden morgen fliegen. Es sollte nicht schwer sein, einen Termin zu vereinbaren.“ Die dunklen Augen weiteten sich kurz überrascht, dann aber schien sich der ältere Mann innerlich zu sagen, dass er im Zusammenhang mit Brad einfach nicht mehr überrascht sein sollte und dessen Miene gewann rasch an Fassung. „Dürfte ich erfahren, welchen Flug genau Sie nehmen?“ Und als Brad ihm die Antwort lieferte, bestand die einzige Reaktion in einem belustigten Kopfschütteln. „In dem Fall sehen wir uns morgen am Flughafen, Crawford-san.“ „Ja. Auf Wiedersehen.“ Mit einer leichten Verbeugung. Herr Hoffmann verabschiedete sich ebenfalls und den Weg zum Ausgang fanden sie ohne einen Helfer. Bei ihrem Wagen angekommen hielt der Ältere inne und Brad erwiderte den suchenden Blick regungslos. „Wirst du es mir verraten?“, wurde er nach einer scheinbaren Ewigkeit gefragt. Und er stellte sich nicht dumm, auch wenn es ausgesprochen einfach gewesen wäre. „Er war Instruktor auf Rosenkreuz, als Michael noch ein Schüler war.“ Blaue Augen verschmälerten sich, als Herrn Hoffmann die Signifikanz dieser Worte bewusst wurde. Denn nach Jahren auf der Schule hatte der Ältere einiges gehört und wusste daher, dass es nur eine Person gab, gegen die Michael einen Groll hegen konnte. Abgesehen von Frau Kernen, die kein Problem mehr darstellte. „Warum hatte er es plötzlich so eilig wegzukommen?“, wollte Herr Hoffmann dann wissen. Und wieder war da dieses schmale, kalte Lächeln. „Ich habe ihm gesagt, dass er mir besser nicht noch einmal unter die Augen tritt.“ Sein Gesichtsausdruck wechselte zu vollkommen unschuldig. „Ich nehme an, er wird sich zurück auf den Posten bewerben, zu dem er ursprünglich strafversetzt worden war, bevor er es irgendwie geschafft hat, eine Stelle hier in Berlin zu ergattern.“ Der Ältere stieß ein Schnauben aus. „Deine Idee, nehme ich an.“ „Es war ein Vorschlag. Es ist seine Entscheidung, ob er ihn befolgt.“ „Und wenn nicht?“ Jetzt klang Herr Hoffmann nur noch auf makabere Weise neugierig. Brads Miene blieb unverändert, es wurde lediglich ein sonniges Lächeln hinzugefügt, während tief in ihm alte Wut brodelte. „Dann wird er bald nicht mehr die Gelegenheit haben, _irgendeinen_ Job auszuüben.“ Und trotz der offensichtlichen Hindernisse, die sich Brad bei der Erfüllung dieser Drohung in den Weg stellen sollten, glaubte ihm Herr Hoffmann aufs Wort, erschauerte unwillkürlich, bevor er diese Reaktion unterdrücken konnte. Wortlos wurde ihm die Wagentür aufgehalten und der Ältere unternahm nicht einmal den Versuch, Brad von seinen möglichen Racheplänen abzubringen. Was auch unnötig gewesen wäre, da dem ehemaligen Instruktor der kurze telepathische Kontakt genügt hatte, um sehr genau zu wissen, dass er auf keinen Fall in Brads Visier geraten wollte. Möglicherweise im wahrsten Sinne des Wortes. Es war bereits spät, als sie ins Hotel zurückkehrten und nach dem langen Tag war es kein Wunder, dass er sich so müde fühlte. Und gleichzeitig war eine ungewohnte Rastlosigkeit in ihm, die dafür sorgte, dass er unentschlossen in seinen Schlafraum wanderte, dann wieder zurück ins Wohnzimmer, ohne sich fürs Bett umgezogen zu haben. Herr Hoffmann beobachtete ihn und lächelte schließlich leicht. „Ich werde etwas zu essen aufs Zimmer bringen lassen. Vielleicht möchtest du in der Zwischenzeit Herrn Schneider anrufen?“ Brad hielt in seinem unruhigen Auf und Ab inne und in braune Augen trat ein flüchtiger Funken Amüsement, vollkommen selbstbezogen. „Ja, das werde ich tun.“ Auch wenn es rein gar nichts leichter machen würde. Er benutzte das Handy und musste es kaum zweimal klingeln lassen, bevor Michael abnahm. Für eine Weile sagten sie beide nichts, dann erzählte er ihm, wer ihm bei dem Basketballspiel über den Weg gelaufen war. Michael nahm es gefasster auf als er selbst, lachte, als Brad hinzufügte, wie er den Mann verscheucht hatte. Und noch mehr lachte er über Brads Auftritt in der Halbzeitpause. Brad hatte sich zunächst auf sein Bett gesetzt, sich irgendwann nach hinten fallen lassen, und starrte gegen die Decke, während er mit Michael redete. Jetzt jedoch winkelte er einen Arm an und legte ihn über seine Augen. „Ich habe keine Lust, nach Japan zu fliegen“, meinte er schließlich. Das Lachen war aus Michaels Stimme verschwunden, als dieser antwortete. „Das meinst du nicht ernst.“ Er seufzte leise. „Nein, wahrscheinlich nicht.“ Aber da war eine Leere in seinem Kopf, wo Michael sein sollte, und sie nahm seinen Worten die Überzeugung. Diesmal seufzte Michael. „Vergiss nicht, es ist der Job, den du haben wolltest. Der Besuch in Japan wird dir gefallen.“ Eine kurze Pause und das Lächeln, das er nicht sehen konnte, konnte er zumindest spüren. „Es ist nicht für immer und du kannst mich von mir aus jeden Tag anrufen, auch wenn du den Zeitunterschied vergisst.“ Endlich konnte er auch selbst lachen. Als wäre er so verantwortungslos, das nicht zu berücksichtigen. „Herr Moriyama wird einen Vertrag mit uns abschließen“, berichtete er dann. „Natürlich wird er das. Niemand der dich kennt, bezweifelt deine Überzeugungskraft.“ Und als Brad schließlich auflegte, fühlte er sich besser. Was trotzdem nicht verhinderte, dass er mitten in der Nacht in Herrn Hoffmanns Bett wechselte, auch wenn er das seit seinem ersten Übungseinsatz nicht mehr getan hatte. „Da wären wir mal wieder…“ Er schickte ein schiefes Lächeln in die Richtung des Älteren. „Wir werden sogar noch einmal zurück in München sein.“ „Nun, manche Umwege lassen sich nun einmal nicht vermeiden.“ Sein Lächeln wurde erwidert. „Ich nehme an, du wirst Herrn Moriyama nicht verraten, dass ein Treffen dort einfacher gewesen wäre.“ „Ganz bestimmt nicht.“ Auch wenn der Standort der Schule theoretisch bekannt war, offiziell, so würden Nachforschungen ergeben, dass überraschend wenig Leute tatsächlich darüber Bescheid wussten. „Obwohl es natürlich angenehmer gewesen wäre, einen Direktflug zu haben.“ Herr Hoffmann lachte, wuschelte ihm dann durch die Haare. Und dieses Mal wäre Brad beinahe ausgewichen, zum ersten Mal. Nicht, weil es ihn wirklich störte, sondern weil die Versuchung größer wurde, sich in die Berührung hineinzulehnen. Natürlich wurden sie in diesem Moment von Herrn Moriyama entdeckt, der die Geste neugierig beobachtet hatte. Normalerweise sollte man so ein Verhalten nicht von einem Assistenten erwarten und dessen war Brad sich auch bewusst, aber Herr Hoffmann war mehr als das. Mit einer Hand richtete er seine Frisur, verbeugte sich dann leicht in Richtung des Japaners. „Guten Tag, Moriyama-san.“ „Crawford-san, darf ich Ihnen Fujimiya-san vorstellen? Er hatte gestern etwas für mich zu erledigen und konnte daher nicht zum Spiel kommen.“ Der Japaner, der bis zu diesem Moment einen deutlichen Schritt hinter Herrn Moriyama gestanden hatte, trat vor und verbeugte sich tiefer als sein Arbeitgeber zuvor. „Ich bin erfreut, Sie kennenzulernen.“ Brad erwiderte die Begrüßung beinahe automatisch, während er den älteren Mann musterte. Es waren die Augen, ein dunkles Blau, die eine Resonanz in ihm auslösten und sein Talent sorgte dafür, dass er mehr sah. Ein Mädchen, mit den gleichen Augen, und er wusste ohne eine Sekunde des Zweifels, wer sie war. Das Opfer war Fujimiya-sans Tochter. Aber noch nicht heute, es war zu früh. Und auch wenn für einen Sekundenbruchteil etwas voller Aufregung in ihm gesummt hatte, so beruhigte sich dieser Teil genauso schnell wieder. Sie hatte das Potenzial, aber etwas fehlte noch. Und er erinnerte sich an Bruchteile seiner ursprünglichen Vision. Die Figuren waren noch nicht am richtigen Platz. Herr Fujimiya war aus einem nicht nachvollziehbaren Grund blass geworden, wäre beinahe wieder einen Schritt zurückgetreten. Brad konnte es sehen, in einer anderen Zukunft, doch der Mann hielt sich unter Kontrolle. Herrn Moriyama war die interessierte Musterung nicht entgangen, doch sie wurde falsch interpretiert. „Fujimiya-san ist für mich tätig wie Hoffmann-san für Sie“, wurde Brad erklärt. „Ich hatte Glück, dass er mein Angebot damals angenommen hat. Takatori-san wollte ihn ebenfalls direkt nach dem Studium anwerben.“ Brad sah von Herrn Fujimiya zu dem anderen Japaner und lächelte leicht. „Ich bin mir sicher, dass Sie die bessere Wahl sind.“ Und das war er sich tatsächlich. Der Andere wollte es zunächst als höfliche Floskel auffassen, doch etwas in Brads Blick sorgte dafür, dass er es schließlich nicht tat. Statt eines Lächelns erhielt Brad daher ein kurzes, nachdenkliches Nicken. „Herr Crawford, das Boarding startet.“ Herr Hoffmann, der immer noch an seiner Seite stand, nahe genug, dass er beinahe die Wärme spüren konnte, die von dem Älteren ausstrahlte. Es war nicht Michael, aber besser als gar nichts, auch wenn er sich innerlich selbst dafür schalt, dass es ihm überhaupt auffiel. „In dem Fall sollten wir uns wohl auf dem Weg machen, nicht wahr?“ Immer noch an Herrn Moriyama gewandt. Der dieses Mal doch lächelte. „Ja, das sollten wir.“ ~TBC~ Überraschung! *grins* Jedenfalls hoffe ich, dass niemand erwartet hat, dass Rans Vater an dieser Stelle auftauchen würde ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)